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Richtig essen und Schmerzen lindern. Schmerzende Gelenke bei Arthritis und Arthrose stehen in engem Zusammenhang mit der Ernährung, denn die richtige Kost kann den Gesamtverlauf der Arthrose hinauszögern sowie die Schmerzen einer akuten Arthritis lindern – und zudem die Einnahme von Medikamenten reduzieren. Dieser Ernährungsratgeber informiert ausführlich über die Krankheit und erläutert die Behandlungsmöglichkeiten. Die leckeren Rezepte von Sven-David Müller und Christiane Weißenberger zeigen, dass man auch bei rheumatischen Entzündungen auf Herzhaftes und Süßes nicht zu verzichten braucht. Wer dieser ausgewogenen Ernährung folgt, muss sich obendrein keine Sorgen um seine Figur machen. Im Gegenteil: Sie hilft dabei, überflüssige Pfunde loszuwerden und so die Gelenke zu entlasten.
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Seitenzahl: 98
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Das tut den Gelenken gut!
Durch eine Ernährungsumstellung kann man Arthritis und Arthrose zwar nicht heilen, aber es gibt Ernährungsweisen, die der Arthritis und Arthrose vorbeugen und ihr Fortschreiten verzögern können.
Die wichtigsten 3 Ernährungstipps
1. Wenig tierische, dafür mehr hochwertige Pflanzenfette. So enthalten zum Beispiel Oliven-, Raps- und Leinöl wertvolle mehrfach ungesättigte Fettsäuren und entzündungshemmendes Vitamin E. Auch frischer Fisch mit hochwertigen Omega-3-Fettsäuren gehört regelmäßig auf den Speiseplan.
2. Patienten mit Gelenkbeschwerden sollten darauf achten, dass sie viel Obst und Gemüse essen, um ausreichend mit allen wichtigen Vitaminen (zum Beispiel C und E) und Mineralstoffen wie Selen versorgt zu sein. Nur gut „ernährte“ Knorpel und Gelenke bleiben auf Dauer gesund.
3. Ganz wichtig für gesunde Gelenke: Übergewicht abbauen.
6VORWORT
9ARTHRITIS UND ARTHROSE – WICHTIG ZU WISSEN
10Arthritis, Arthrose, Rheuma oder Gicht?
12Das gesunde Gelenk – ein Wunderwerk!
15Die Volkskrankheit Arthrose
26Arthritis – Gelenkentzündung mit vielen Ursachen
35DIE ERNÄHRUNG UMSTELLEN – ABER WIE?
36Nährstoffe kennen – was ist jetzt besonders wichtig?
45Feind der Gelenke – das Übergewicht
49Tagesplan für Arthritis- und Arthrosepatienten
5115 Ernährungstipps für das tägliche Leben
5950 LECKERE REZEPTE BEI ARTHRITIS UND ARTHROSE
60Frühstück
60Beeren-Müsli
62Fitness-Müsli
64Exotisches Müsli
65Vitamin-Drink
66Vitamin-Müsli
67Fruchtige Brote
68Muntermacher-Frühstück
70Mittagessen
70Rotkohlrouladen mit Dinkel
72Gourmet-Fischsuppe mit Lachs
74Bandnudeln mit Zucchini und Heilbutt
76Helgoländer Fischauflauf
77Grünkernrisotto mit Joghurt-Kräutersoße
78Pastinakenplätzchen
80Linsen-Frühlingstorte
82Gemüsestrudel
84Gemüse-Fisch-Auflauf mit Käse
86Mangoldröllchen mit pikanter Möhren-Roggenfüllung
88Chinakohl mit Äpfeln und Zwiebeln
90Kürbisgemüse mit Nudeln
92Indonesisches Reisgericht
94Gefüllte Gurke
96Gefüllte Zwiebeln
97Holländischer Mangoldauflauf mit Fisch
99Bandnudeln mit Lachs-Streifen in Salbei-Tomaten-Soße
100Linsensalat auf türkische Art
101Matjessalat Helgoland
102Abendessen
102Radieschenquark
104Gurkenaufstrich
105Möhren-Apfel-Aufstrich
106Paprika-Tomaten-Aufstrich
108Kresse-Pfeffer-Käse
109Kartoffel-Schnittlauch-Paste mit Knoblauch
110Spanische Gemüsecreme
111Reissalat mit Mango
112Bunter Sommersalat
114Tomatensuppe mit Spätzle
117Süße Zwischenmahlzeiten, Desserts und Snacks
117Joghurt-Terrine mit Blaubeeren
118Quinoa-Auflauf mit Früchten
119Sanddorn-Milch
120Mango-Drink
120Blaubeer-Grießdessert
121Rhabarbermousse
122Latte Cotta
124Quark-Terrine
125Pfirsich-Joghurtpudding
126Weizenschrot-Flammeri
127Grießnockerl mit Erdbeeren und Weizenkeimen
128Apfelkuchen
129Pflaumen-Streuselkuchen
130ANHANG
130Adressen
130Lesetipps
131Register
»Niemand weiß, wie weit seine Kräfte gehen, bis er sie versucht hat.«
Johann Wolfgang von Goethe
Liebe Leserin, lieber Leser,
in Deutschland leiden acht bis neun Millionen Menschen an Arthritis, Arthrose und anderen rheumatischen Erkrankungen. Lange Zeit galt, dass es keine Ernährungsweise gibt, die den Betroffenen Linderung verschafft.
Neue wissenschaftliche Untersuchungen belegen nun das Gegenteil. Menschen, die unter Arthritis leiden, profitieren von einer entzündungshemmenden Ernährungstherapie, die arm an entzündungsförderlicher Arachidonsäure und reich an Omega-3-Fettsäuren ist. Diese Ernährungsform wurde in Rheumaforschungseinrichtungen entwickelt, wo Betroffene nach einer kurzen Fastenphase eine solche Ernährungstherapie durchführten. Es stellte sich heraus, dass damit der entzündungsförderliche Arachidonsäurespiegel deutlich gesenkt werden konnte. Dauerhaft konnten diese Patienten ihre Medikamentendosis, die oftmals schwerwiegende Nebenwirkungen mit sich bringt, reduzieren und waren trotzdem schmerzfreier beweglich.
Bei der Arthrose sind die Effekte noch deutlicher auf die richtige Ernährungsweise zurückzuführen. Arthrose ist durch einen vom Knorpel ausgehenden, fortschreitenden Zerstörungsprozess gekennzeichnet. In der Ernährungstherapie profitieren die Betroffenen von einer gesunden, ausgewogenen Kost, die Übergewicht abbaut oder vermeidet. In vielen Fällen stellten Arthroseforscher schon bei einer Gewichtsreduktion von fünf bis zehn Kilogramm in drei Monaten eine deutliche Verminderung der Schmerzen und der Gelenkschädigung fest. Übergewicht ist der Feind der Gelenke! Im Übrigen profitieren Arthrose-Patienten von einer Kostgestaltung nach gleichen Gesichtspunkten wie bei Arthritis.
Sie werden sehen: Eine Ernährungstherapie von Arthritis und Arthrose ist weder salzarm noch trocken. Unsere Rezepte sind speziell auf Ihre Erkrankung ausgerichtet und bieten viel Genuss. Ihre ganze Familie wird diese Ernährungsumstellung gerne mitmachen. Lassen Sie sich von den kreativen, leckeren Rezepten und Ideen überraschen.
Guten Appetit, und lassen Sie es sich gut gehen!
Ihr
Ihre
Sven-David Müller
Christiane Weißenberger
Christiane Weißenberger Diätassistentin/Diabetesassistentin
Sven-David Müller Diätassistent/Diabetesberater
Rheumatismus, Arthritis, Arthrose und Gicht sind Begriffe, die eine ganze Reihe verschiedener Krankheiten beschreiben, die oft schwierig zu diagnostizieren und auseinanderzuhalten sind.
Der Bewegungsapparat des Menschen ist kompliziert und setzt sich aus Muskeln, Sehnen, Knochen und Gelenken zusammen. Nur wenn diese unterschiedlichen Funktionseinheiten intakt sind, kann sich der Mensch schmerzfrei und gut bewegen. Es gibt jedoch eine Vielzahl krankhafter Störungen, die den Bewegungsapparat beeinträchtigen. Diese führen dann zu Funktionseinschränkungen, die oftmals mit mehr oder weniger starken Schmerzen verbunden sind. Diese Störungen teilt der Mediziner in verschiedene Gruppen ein. Dazu gehören rheumatische Krankheiten, die entzündlichen nichtrheumatischen Gelenkerkrankungen, die chronisch-degenerativen Gelenkerkrankungen und die Überbelastung von Muskel- und Sehnengruppen. Häufig finden sich diese Leiden nicht als isolierte Krankheiten, sondern als Verbindung mehrerer Formen. Daher spricht der Mediziner von Krankheiten des „rheumatischen Formenkreises“. Zu den häufigsten rheumatischen Erkrankungen gehören Weichteilrheumatismus und die Arthrose.
Kurz gesagt: Alles was mit „itis“ aufhört, bedeutet, dass eine Entzündung vorliegt. Alles was mit „ose“ aufhört, bedeutet, dass ein Knochen betroffen ist. Eine Arthritis ist also eine Entzündung, die ohne Abnutzung der Gelenke auftreten kann. Eine Arthrose hingegen ist eine Abnutzung der Gelenksubstanz durch Fehl-und Überbelastung.
Dieses Leiden ist gekennzeichnet durch starke Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems, die zugleich die Funktion der Glieder beeinträchtigen und die Beweglichkeit einschränken. Unter den rheumatischen Formenkreis werden auch verschiedene arthritische Erscheinungsformen gefasst. Der Arzt unterscheidet das Weichteilrheuma, bei dem die Muskulatur, die Sehnen und Bänder Schmerzen bereiten, vom Gelenkrheuma, bei dem meist die knöchernen Strukturen des Gelenkes betroffen sind. Auch die Fibromyalgie gehört zu den Erkrankungen des sogenannten rheumatischen Formenkreises.
Hier handelt es sich um eine Störung des Purinstoffwechsels, die meist durch Fehlernährung und Übergewicht verursacht wird. Sie führt zu einem Anstieg des Harnsäurespiegels im Blut, zu Kalkablagerungen sowie im chronischen Stadium zu Gelenkdeformationen und zur Bildung der typischen Gichtknötchen in Gelenknähe. Da Gicht ähnliche Erscheinungsformen hat wie Arthritis, wird sie häufig mit dieser verwechselt.
Viele ältere Menschen glauben fälschlich, dass rheumatische und Gelenkschmerzen zu den natürlichen Erscheinungen des Alterns gehören und finden sich mit diesen Beschwerden ab. Heute stehen jedoch unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung, die Beschwerden zu lindern und das Fortschreiten der Bewegungseinschränkung aufzuhalten. Mit allgemeinen Maßnahmen wie Wärme, Bewegung, Krankengymnastik, Ernährungstherapie sowie Medikamenten kann zwar die einmal aufgetretene Abnutzung kaum noch rückgängig gemacht und keine Heilung im eigentlichen Sinne erzielt werden. Mit einer Linderung der Beschwerden wird aber die Lebensqualität verbessert und die Beweglichkeit erhalten.
Erst die gelenkigen Verbindungen der verschiedenen Knochen verleihen dem Menschen seine Beweglichkeit. Es handelt sich also um eine sinnvolle Konstruktion, die naturgemäß unterschiedlich hohen Belastungen ausgesetzt ist. In den meisten Fällen sind zwei, manchmal auch drei Knochen an der Bildung des Gelenkes beteiligt. Der Knochen mündet in eine Gelenkfläche, die mit sehr glattem Knorpel überzogen ist, damit die Gelenkflächen nicht aufeinander reiben, wenn das Gelenk bewegt wird. Außerdem nimmt der Knorpel gemeinsam mit der im Gelenk befindlichen Flüssigkeit eine Art Stoßdämpferfunktion ein. Die knöchernen Strukturen und der Knorpel sind von einer kräftigen, schützenden Gelenkkapsel umgeben, die aus festem Bindegewebe besteht und von den Gelenkbändern durchzogen und verstärkt wird. Diese Gelenkkapsel ist in besonders kräftige Muskulatur eingebettet, wodurch ein zusätzlicher Schutz gewährleistet ist. Als besonders wichtige Struktur der Gelenkkapsel gilt die Gelenkinnenhaut, die die Kapsel innen auskleidet und deren Aufgabe es auch ist, die sogenannte Gelenkflüssigkeit zu produzieren und dadurch die Gleitfähigkeit der Gelenkflächen sicherzustellen. Außerdem ist die Gelenkinnenhaut sehr gut durchblutet, wodurch der Transport der Nährstoffe und der Abtransport der schädlichen Stoffwechselendprodukte sichergestellt wird.
Schema eines Gelenks
Durch den besonderen Aufbau ist jedes Gelenk für die jeweils auftretenden normalen Belastungen ausreichend konstruiert. Zug-, Druck- und Reibungskräfte können auf das Gelenk einwirken, und nur bei einem Missverhältnis zwischen immer wieder auftretender Belastung und individueller Belastbarkeit wird sich eine Abnutzung einstellen und eine Arthrose entwickeln. Wenn beispielsweise die gegenüberliegenden Gelenkflächen nicht übereinstimmen oder nicht achsengerecht zueinander stehen, kommt es zu Reibung oder Fehlbelastung. Dies kann auch durch eine zu starke Belastung wie etwa Übergewicht oder körperliche Schwerstarbeit auftreten.
Schema des Kniegelenks
Das Gelenk ist die bewegliche Verbindung zweier Knochen und besteht aus Gelenkpfanne und Gelenkkopf. Diese beiden Teile, die maßgeschneidert aneinanderpassen, sind vom Gelenkknorpel überzogen. Die Oberfläche des Knorpels ist innerhalb des Gelenkraums spiegelglatt. Nach außen zum Weichteilgewebe hin wird das Gelenk von der Gelenkkapsel schützend abgeschlossen. Die Innenhaut der Gelenkkapsel produziert die für die reibungslose Funktion des Gelenks erforderliche Gelenkschmiere, die sich zwischen den Knorpelschichten befindet. So wird auch die Ernährung des Knorpels sichergestellt: Regelmäßige Bewegung tut demnach dem Knorpel gut. Der Knorpel besteht aus einem widerstandsfähigen Netzwerk aus sogenannten Kollagenfasern, zwischen denen sich die elastische Knorpelgrundsubstanz befindet. Der Knorpel erfüllt durch seine hohe Elastizität die Funktion eines Stoßdämpfers und schützt so die darunter liegenden Knochenstrukturen. Ein gesunder Knorpel ist so konstruiert, dass er kurzzeitige Belastungen von mehreren Tonnen pro Quadratzentimeter aushalten kann.
Ein deutliches Zeichen, dass etwas nicht stimmt, ist der Schmerz. Bei Krankheiten, die mit Gelenken verbunden sind, treten typischerweise folgende Schmerzarten auf:
Ermüdungs- oder Belastungsschmerz. Bei zunehmender Zerstörung (Abrieb) der Knorpelschicht entstehen im Gelenk Schmerzen. Der Körper versucht Gewebs- und Zelltrümmer abzubauen. Dazu werden Enzyme freigesetzt, die den bereits vorgeschädigten Knorpel zusätzlich angreifen und eine entzündliche Reaktion im Gelenk hervorrufen. Je weiter die Arthrose fortschreitet, desto größer wird der Schmerz unter Belastung.
Anlauf- oder Startschmerz. Wenn ein Gelenk nur unzureichend geschmiert ist, reiben die Knochenoberflächen aneinander. Das verursacht am Anfang einer Bewegung solange Schmerzen, bis wieder durch die Bewegung ausreichend Gelenkschmiere in den Gelenkspalt gespült wird.
Ruheschmerz tritt auf, wenn im Gelenk ein entzündlicher Prozess abläuft. Man spricht dann von einer „aktivierten“ Arthrose.
Bei häufiger auftretenden Schmerzen sollte immer ein Arzt (Orthopäde) aufgesucht werden. Grundsätzlich gilt: Eine Arthrose ist nicht heilbar, aber je früher eine Arthrose festgestellt wird, desto schneller kann man auch ihre Ursachen ausschalten.
43 Millionen Arztbesuche jährlich werden von dieser Verschleißerkrankung verursacht, denn Arthrose zählt zu den häufigsten chronischen Krankheiten. Mit zunehmendem Alter wird die Wahrscheinlichkeit, an Arthrose zu erkranken, immer größer. Der Knorpel wird aufgrund des verlangsamten Stoffwechsels immer weniger widerstandsfähig, wird rau und porös und kann so seine Stoßdämpferfunktion nicht mehr im vollen Umfang wahrnehmen. Die natürliche Belastung wird zur Überlastung und es kommt zu arthrotischen Veränderungen des Gelenkes. Bei 75 Prozent aller Menschen, die über 50 Jahre alt sind, und bei ungefähr 90 Prozent derer über 70 Jahre bestehen Gelenksveränderungen, die sich, wenn überhaupt, mit Reibegeräuschen oder leichten Bewegungsschmerzen bemerkbar machen.
An Arthrose leiden somit allein in Deutschland schätzungsweise sechs bis sieben Millionen Menschen, davon sind nur ungefähr zwei Millionen in ärztlicher Behandlung. Dennoch ergibt dies jährlich einen Verlust von 37 Millionen Arbeitstagen, bzw. es entstehen mindestens fünf Milliarden Euro an direkten Kosten.
Arthrose ist eine Verschleißkrankheit, die vorwiegend die großen, stark belasteten Gelenke, also das Hüft- und Kniegelenk, befällt. Ein dauerndes Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit führt zur Abnutzung und zum weitgehenden Verschwinden des wichtigen Gelenkknorpels. Es ist eine Erkrankung auf dem Boden entzündlicher und reiner Alterungsprozesse, statischer Fehlbelastungen sowie Störungen im Stoffwechsel bindegewebiger Gelenkanteile. Es kommt zur Abnutzung des krankhaft veränderten Gelenkknorpels und Mobilisation von Knochenpartikeln durch Druck und Reibung bei Gelenkbewegung und zu Schmerzen.