Ernährungsratgeber Histamin-Intoleranz - Sven-David Müller - E-Book

Ernährungsratgeber Histamin-Intoleranz E-Book

Sven David Müller

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Beschreibung

Histamin-Intoleranz kann sich durch zahlreiche Beschwerden wie Magenschmerzen, Hautirritationen, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Atembeschwerden bemerkbar machen. Nach der Diagnose stellen sich Betroffene oft die Frage: Was kann ich überhaupt noch essen? Denn Histamin kommt in ganz vielen alltäglichen Lebensmitteln vor, z. B. in Tomaten, Hartkäse, Sauerkraut oder Wein. Die Autoren informieren Betroffene, worauf es beim Essen und Trinken jetzt ankommt. Viele praktische Tipps und die 80 leckeren Rezepte mit histaminarmen oder -freien Zutaten helfen die Ernährung umzustellen und regen zum kreativen Kochen an. Mit diesem Buch erhalten Sie unverzichtbares Wissen und leckere neue Rezepte: Was ist Histamin-Intoleranz? Welche Lebensmittel sind bei Histamin-Intoleranz geeignet? Gesund essen bei Histamin-Intoleranz: unbeschwert genießen – histaminarme Rezepte.

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Schnelle Orientierung auf einen Blick: Verträglichkeit von Lebensmitteln bei Histamin-Intoleranz

LEBENSMITTELNICHT GEEIGNETGEEIGNETFischEingelegte Fische, Schalentiere, Fischkonserven, getrocknete, geräucherte, gesalzene und marinierte FischeFangfrische und tiefgefrorene Fische, Forelle, Rot- und Goldbarsch, Seehecht, SeelachsFleisch und WurstInnereien (z. B. Leber), Rohwurst (z. B. Cervelat, Jagdwurst, geräucherte Würste, Leberwust, Mettwurst, Salami), roher Schinken, ParmaschinkenFrisches und tiefgefrorenes Fleisch, frische Schnittwurst (Mortadella, Bierschinken, Gelbwurst)Käse und MilchprodukteBrie, Cheddarkäse, gereifter Gouda, Hart-, Weich- und SchimmelkäseButter, Butterkäse, Buttermilch, DickmilchGemüseAuberginen, Avocado, Bohnen, ErbsenArtischocken, Blumenkohl, Brokkoli, ChinakohlObstAnanas, Bananen, Birnen, ErdbeerenÄpfel, Aprikosen, Brombeeren, HeidelbeerenGetränkeAlkohol, Apfelmost, Cola, FrüchteteeDie Obstsäfte, die auch als Obst vertragen werden (Vorsicht Zusätze!),Energydrinks, Kräutertee, reizstoffarmer KaffeeSüßwarenFrüchtebrot, Lakritze, Marzipan, Nougat, Schokolade und andere KakaoprodukteBackwaren ohne Hefe, Fruchtbonbons, Fruchtgummi, Gebäck ohne Schokolade und NüsseGetreideprodukteFertigbackmischungenPaniermehl, Getreideflocken und -körner, Kartoffeln, Nudeln, ReisWeitere LebensmittelEssig, Geschmacks-, Farb- und Konservierungsstoffe, Hefe, Hefeextrakte, Instantbrühe/BrühwürfelApfelessig, Eier, Kräuter, Margarine

    8VORWORT

  11HISTAMIN-INTOLERANZ – WICHTIG ZU WISSEN

  12Was ist Histamin-Intoleranz?

  13Histamin gehört zu den biogenen Aminen

  15Histamin-Intoleranz ist eine Pseudoallergie

  18Ursachen einer Histamin-Intoleranz

  21Diagnose einer Histamin-Intoleranz

  24Welche Lebensmittel sind bei Histamin-Intoleranz geeignet?

  37Gesund essen bei Histamin-Intoleranz

  38Wie hoch ist Ihr Energiebedarf?

  39Bestandteile einer gesunden Ernährung

  45UNBESCHWERT GENIESSEN – REZEPTE OHNE HISTAMIN

  47Frühstücksideen

  47Kirschmüsli

  48Vitalmüsli

  50Selbstgemachtes Knuspermüsli

  51Mohnquark mit Apfelmus

  52Beerenquark

  54Konfettiquark

  55Käse-Obst-Teller

  56Käse-Schinken-Rührei

  58Mango-Lassi

  60Heidelbeer-Shake

  62Apfel-Karotten-Smoothie

  64Hauptgerichte und Beilagen

  64Zucchinicremesuppe

  66Asiatische Brokkolisuppe

  67Selleriesuppe mit Lachs

  68Kartoffel-Kürbis-Suppe

  69Mais-Nudel-Pfanne

  70Spaghetti mit Champignon-Sahne-Soße

  72Lammfilet mit Knusperkartoffeln

  74Lauch-Hack-Pfanne

  75Batate-Hack-Auflauf

  76Hähnchen-Gemüse-Reis

  78Ungarisches Paprikagulasch

  79Fischcurry

  80Kartoffel-Kohlrabi-Gratin

  81Safrankartoffelpüree

  82Asiatischer Bratreis

  83Gebackenes Herbstgemüse

  84Abendessen und herzhafte Zwischenmahlzeiten

  84Jägertoast

  85Fruchtiger Schinkentoast

  86Schinken-Ei-Wraps

  88Kartoffel-Zucchini-Tortilla

  90Zucchini-Omelette

  92Backofenkartoffeln mit Quark

  94Nudelsalat

  95Eiersalat

  96Karotten-Apfel-Rohkost

  97Blattsalate mit Mangodressing

  98Gekochter Brokkolisalat

  99Strammer Max

100Schnittlauchpuffer

102Zaziki mit Gemüsesticks

103Radieschen-Frischkäse

103Sommerlicher Hüttenkäse

104Desserts

104Selbstgemachter Vanillepudding

106Crème Caramel

108Melonensalat mit Honigjoghurt

109Exotisches Mangoeis

110Quarkmousse mit gemischten Beeren

111Vanillequark mit Kirschen und Baiser

112Vanille-Buttermilch-Gelee

114Mohncrêpes mit Vanilleeis

116Karamellwaffeln

118Gebäck und Brot

118Feines Mandelbrot

119Leinsamenbrot

120Schnelles Mischbrot

122Karotten-Käse-Brot

123Scones

124Quark-Rosinen-Brötchen

126Zimt-Muffins

128Osterhasen aus Quark-Öl-Teig

129Haferflockenplätzchen

130Apfelkuchen

132Aprikosentarte

134ANHANG

134Wichtige Adressen

135Buchtipps

Liebe Leserin, lieber Leser,

Sie halten einen Gesundheitsratgeber der Schlüterschen Verlagsgesellschaft in Händen, ein Buch, das Ihnen zeigen wird, wie Sie Ihre Mahlzeiten bei einer Histamin-Intoleranz richtig zusammenstellen und zubereiten. Sie werden erfahren, dass eine konsequente Ernährungsumstellung dabei hilft, die Beschwerden deutlich zu lindern oder sogar beschwerdefrei zu leben.

Dafür stehen wir:

• Wir sind Ihr Ratgeberspezialist für Ernährung und Gesundheit.

• Unsere Autoren sind Experten auf ihrem Gebiet, was eine hohe inhaltliche Qualität der Titel sicherstellt.

• Ratgeber werden nicht für Fachleute geschrieben, sie müssen auch für Sie als Laien verständlich sein. Bei unseren Büchern achten wir folglich auf eine leichte Verständlichkeit und sind konsequent problemlösungsorientiert.

Falls Sie Anmerkungen zu diesem Buch haben, sei es, dass Sie Lob oder konstruktive Kritik loswerden möchten, oder wenn Sie eine Unstimmigkeit entdeckt haben sollten, so freue ich mich, wenn Sie mir schreiben.

Ihre Katja-Maria KoschateLektorat Schlütersche Verlagsgesellschaft [email protected]

VORWORT

Liebe Leserinnen und Leser,

dieses Buch soll Ihnen helfen, Ursachen und Folgen der histaminbedingten Nahrungsmittelunverträglichkeiten besser zu verstehen. Sie erfahren, bei welchen Beschwerden Histamin mit im Spiel sein kann und wie Sie im Alltag mit Ihrer Histamin-Intoleranz umgehen können. Haben Sie den Mut, Ihren Beschwerden auf den Grund zu gehen! Ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit erst einmal erkannt, kann die Ernährungsweise gezielt umgestellt werden. Dabei helfen Ihnen unsere leckeren Rezepte, die der ganzen Familie schmecken.

Lebensmittelallergien und Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln oder verschiedenen Inhaltsstoffen von Nahrungsmitteln werden immer häufiger. Rund eine Million Menschen in Deutschland sind inzwischen betroffen. Die Beschwerden, unter denen Menschen mit Histamin-Intoleranz leiden, sind vielfältig und reichen von Blutdruckveränderungen, Erschöpfungszuständen, Wasseransammlungen und Blähungen bis zu Nesselsucht und Migräne. Glücklicherweise lässt sich eine Histamin-Intoleranz inzwischen mithilfe spezieller Bluttests feststellen.

In diesem Ernährungsratgeber erläutern wir Ihnen die Erkrankung und ihre Ursachen und listen die Lebensmittel auf, die häufig Probleme bereiten. Wir haben spezielle Rezepte entwickelt, die Sie gut vertragen können. Sie und Ihre Familie können die Rezepte ausprobieren und sehen, was Ihnen schmeckt und guttut. Wenn Sie wissen, was genau Sie vertragen, können Sie viele Rezepte modifizieren. Führen Sie in jedem Fall ein Ernährungstagebuch, um Sicherheit in Ihren Alltag zu bringen. Schreiben Sie darin alles (wirklich alles und immer!) auf, was Sie essen und trinken.

Dieses Buch kann und möchte eine ärztliche oder diätetische Beratung und Therapie nicht ersetzen, es kann die Behandlung bei Ihrem Arzt aber sinnvoll ergänzen.

Wenn Sie Anregungen oder Fragen haben, können Sie sich jederzeit gerne an uns wenden. Wir wünschen Ihnen, dass Sie in diesem Buch viele Informationen und Rezeptideen finden, die Ihnen den Umgang mit Ihrer Histamin-Intoleranz entscheidend erleichtern.

Die besten Grüße und Wünsche

Ihr

Ihre

Sven-David Müller, MSc.

Christiane Weißenberger

Christiane Weißenberger Staatlich anerkannte Diätassistentin/Diabetesassistentin

Sven-David Müller M. Sc., Staatlich anerkannter Diätassistent/Diabetesberater DDG und Gesundheitspublizist

HISTAMIN-INTOLERANZ – WICHTIG ZU WISSEN

In diesem Kapitel erfahren Sie, was Histamin-Intoleranz ist, welche Ursachen sie hat und was sie von anderen Unverträglichkeiten unterscheidet. Wir beschreiben die Symptome der Histamin-Intoleranz und wie sie diagnostiziert wird. Schließlich geben wir Ihnen wichtige Regeln an die Hand, die Ihnen dabei helfen, Ihre Ernährung an Ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen.

Was ist Histamin-Intoleranz?

Histamin-Intoleranz gehört zu den Lebensmittelunverträglichkeiten. Mit unserer Ernährung nehmen wir täglich Histamin zu uns, ein Gewebehormon, das als Botenstoff wirkt. Gesunden Menschen macht dies keine Probleme, bei manchen Menschen wird das Histamin jedoch vom Körper gar nicht oder nicht in ausreichendem Maße abgebaut, sie leiden also unter einer Histamin-Intoleranz. Je nach Ausprägung müssen sie sich histaminarm beziehungsweise histaminfrei ernähren.

Histamin-Intoleranz ist eine Lebensmittelunverträglichkeit.

Über die Häufigkeit der Erkrankung sind sich die Experten zum heutigen Zeitpunkt noch nicht einig. Offizielle Schätzungen gehen davon aus, dass mindestens 1 Prozent der Erwachsenen betroffen ist, davon sind rund 80 Prozent Frauen.

Die Histaminkonzentration in Speisen und Getränken ist unterschiedlich hoch. Für gesunde Menschen ist das alles kein Problem, wer an einer Intoleranz leidet, reagiert hingegen mit Kopfschmerzen, roten Flecken und Juckreiz. Typische Auslöser für diese Beschwerden sind Rotwein und Fisch. Beides hat einen hohen Histamingehalt, zudem löst der Alkohol bestimmte Stoffwechselprozesse im Körper aus, die den Histaminabbau hemmen. Die Empfindlichkeit gegenüber Histamin ist dabei sehr unterschiedlich. Manche reagieren schon auf minimale Mengen, andere können einen gewissen Anteil an Histamin vertragen und zeigen erst ab einer gewissen Dosis Symptome.

Einer Histamin-Intoleranz auf die Spur zu kommen, stellt für Arzt und Patient eine besondere Herausforderung dar.

Die klassische Schulmedizin steht dieser Erkrankung teilweise noch skeptisch gegenüber. Daher lautet unser Rat: Suchen Sie sich einen Arzt, der sich mit dem Thema intensiv auseinandergesetzt und Erfahrung mit Histamin-Intoleranz hat.

Histamin gehört zu den biogenen Aminen

Biogene Amine sind chemische Verbindungen. Sie kommen in praktisch allen Lebensmitteln in kleinen Mengen vor, die meist nicht relevant sind. Einige Lebensmittel enthalten aber auch große Mengen biogener Amine. Bei manchen Menschen können diese Stoffe allergieähnliche Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen – sogenannte Pseudoallergien.

Zu den biogenen Aminen zählen die Substanzen Histamin, Tyramin und Serotonin. In größeren Mengen finden sie sich in langsam reifenden Käse- und Wurstsorten (Gruyère, Roquefort, Salami, roher Schinken), in Ananas, Avocados, Bananen, Tomaten, Walnüssen, Erdbeeren, Himbeeren und Steinpilzen.

Histamin entsteht beim Eiweißstoffwechsel

Biogene Amine entstehen beim Abbau von Eiweißen (Proteinen). Aminosäuren (Eiweißbausteine) bestehen aus Säuren und Aminen, wird die Säuregruppe abgetrennt, entsteht ein biogenes Amin. So wird beispielsweise durch den Ab- und Umbau der Aminosäure Histidin das Histamin gebildet.

Entsprechend ihres chemischen Aufbaus werden die biogenen Amine in ringförmige und kettenförmige Amine unterteilt. Während die ringförmigen direkt im menschlichen Gewebe wirken, haben die kettenförmigen eine indirekte Wirkung, indem sie die Aufnahme der ringförmigen Amine steigern. Die Amine übernehmen zum Teil wichtige Aufgaben im menschlichen Organismus. In höheren Konzentrationen können sie jedoch zu körperlichen Beschwerden führen.

Histamin entsteht durch Verarbeitung, Reifung oder Lagerung von Lebensmitteln.

Spezielles Histamin bildet sich außerdem durch Verarbeitung, Reifung oder Lagerung von Lebensmitteln. Hierbei kommt es zu biochemischen und mikrobiologischen Eiweißveränderungen und somit zur Bildung von biogenen Aminen.

Viele Lebensmittel haben aufgrund ihres Eiweißgehalts einen hohen Histidinanteil. Vor allem Fisch und Fleischwaren (Rohwürste, roher Schinken), Wein, Bier, Sauerkraut, bestimmte Käsesorten, Spinat und Hefeextrakte zählen dazu. In diesen Lebensmitteln laufen entweder unerwünschte mikrobiologische Veränderungen ab oder die Amine entstehen als Nebenprodukt, beispielsweise bei der alkoholischen Gärung (Wein, Sekt oder Bier) oder der milchsauren Gärung (milchsaures Gemüse wie Sauerkraut).

Je länger ein Lebensmittel gelagert wird, umso mehr Zeit bleibt für die Umwandlung von Histidin zu Histamin.

Die Aufgaben des Histamins

Der Entzündungsbotenstoff Histamin nimmt unter den biogenen Aminen eine zentrale Stellung ein. Es wird im Körper in bestimmten Entzündungszellen, den Mastzellen, gespeichert. Wird die Mastzelle bei jemandem, der allergisch ist, durch ein Allergen aktiviert, platzt sie auf, wodurch Histamin freigesetzt und allergische Reaktionen im Körper ausgelöst werden.

In Lebensmitteln, die lange gelagert werden, wie Schinken, kann sich viel Histamin bilden.

Ebenso ist Histamin bei der Abwehr körperfremder Stoffe beteiligt und tritt bei Entzündungen und Verbrennungen in Aktion. Hierbei führt es zu Juckreiz, Schmerzen und Kontraktion der glatten Muskulatur (beispielsweise in den Bronchien).

Histamin-Intoleranz ist eine Pseudoallergie

Millionen Menschen in Deutschland können bestimmte Lebensmittel nicht vertragen, entweder überhaupt nicht oder nur in geringen Mengen. Dafür gibt es viele Gründe, aber häufig wird der Begriff „Allergie” verwendet. Dies ist jedoch nicht richtig, denn warum ein Nahrungsmittel von einem Menschen schlecht oder gar nicht vertragen wird, hat ganz unterschiedliche Ursachen.

Unter dem Oberbegriff Nahrungsmittelunverträglichkeit versammeln sich daher verschiedene Formen, die in der Tabelle aufgeführt sind.

Formen der nahrungsmittelunverträglichkeiten

NAHRUNGSMITTELUNVERTRÄGLICHKEIT

BEISPIEL

Toxische Reaktionen

Fischvergiftung

Allergische Reaktionen

Allergie z. B. gegen Nüsse, Kuhmilch, Hühnerei

Durch Enzymmangel bedingte Intoleranzen

Laktoseintoleranz oder Fruktoseintoleranz

Pseudoallergische Reaktionen

Histamin-Intoleranz

Normale Unverträglichkeiten (beispielsweise Blähungen)

Bestimmte Ballaststoffe oder Stärken als Gasbildner bei bestimmten Gemüsesorten (z. B. Linsen oder Kohl)