Erotischer Zirkel - Aveleen Avide - E-Book

Erotischer Zirkel E-Book

Aveleen Avide

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Beschreibung

Diese Geschichte wurde entnommen aus dem Band «Samtene Nächte». Verführerisch. Partnerlos. Single. Ohne festen Anhang: Tanja genießt ihr Leben in vollen Zügen. Als sie in einer Frauenzeitschrift eine Anzeige für einen erotischen Literaturzirkel findet, ist sie wie elektrisiert. Sofort ist ihr klar: Dieses heiße Abenteuer kann sie sich nicht entgehen lassen. In Aveleen Avides prickelnden Erzählungen nehmen sich Frauen, was sie begehren.

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Seitenzahl: 30

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Aveleen Avide

Erotischer Zirkel

EROTISCHER ZIRKEL

Tanja ist im besten Alter», sagt man so schön über Frauen in meinem Alter. Also um die dreißig. Genau verrate ich es nie. Wie so viele Frauen in meinem Alter bin ich alleine.

Partnerlos.

Single.

Ohne festen Anhang. Oder wie immer man es sonst ausdrücken möchte. Alleine im Sinne von: Weder Mann noch Maus warten auf mich, wenn ich nach getaner Arbeit nach Hause komme.

Oft werde ich von Männern gefragt, warum ich noch alleine sei, das könnten sie nicht verstehen.

Kann ich es denn verstehen?

Nein.

Wie soll es dann jemand anderes verstehen, denke ich manchmal, wenn ich über mich und mein Singledasein nachdenke – was ich, offen gestanden, nicht sehr oft mache. Warum über etwas Unsinniges nachdenken? Da werde ich nur traurig. Und will ich traurig sein? Wieder: Nein.

Mein Leben habe ich mir so eingerichtet, dass es mir trotzdem Freude bereitet.

Manchmal kommen mir auch ein wenig verrückte Ideen. Zumindest denken das die Menschen in meiner Umgebung, die alle ein «ganz normales» Leben führen. Die zufrieden damit sind, jeden Morgen ihrem geregelten Job nachzugehen, und deren höchstes Ziel es ist, so oft wie möglich Spaß zu haben. Die einmal im Jahr in den Urlaub fahren und vielleicht noch ein paar Wochenendtrips unternehmen. Die aber noch nie etwas von Tantramassage oder Sabbatical gehört haben. Die keine Ahnung haben, was für einen Reiz es hat, auch einmal alleine in eine Disco oder eine Bar zu gehen. Die nicht wissen, wie es ist, wenn man als Teenager den Wunsch hatte, Schauspielerin zu werden, oder wie es ist, wenn man im Zirkus vom Clown auf die Bühne geholt wird, und das vor mehr als tausend Zuschauern. Wie mir meine Freundinnen verraten haben, würden sie rot werden und sich weigern, in die Manege zu gehen.

Selbst wenn ich eine Fußgängerzone entlangschlendere und Artisten dort ihre Kunststückchen zum Besten geben, kann ich fast darauf wetten, dass ich aus der Menge herausgezogen und in ihre Vorstellung einbezogen werde, sofern ich dort stehen bleibe und den Darbietungen zusehe.

Warum das so ist? Keine Ahnung, vielleicht schauen die anderen alle weg, wenn der Künstler sie anschaut? Oder ist es mein offenes Lächeln, das ihn mich auswählen lässt? Bestimmt zeige ich nicht auf mich oder schreie gar, «bitte hole mich auf die Bühne», damit er weiß, dass ich bereit wäre, aus der Anonymität in die Öffentlichkeit zu treten. Beim nächsten Mal werde ich fragen, was der Auslöser dafür war, dass man ausgerechnet mich herausgepickt hat.

Nun habe ich schon wieder eine etwas verrückte Idee. Also, ich persönlich finde sie lediglich aufregend, aber meine Freundinnen würden sie wohl für einen meiner verrückten Einfälle halten. Deshalb werde ich erst mal keiner von ihnen davon erzählen. Später vielleicht. Mal sehen.

Es handelt sich um Folgendes: Vor einigen Tagen habe ich in einer Frauenzeitschrift etwas über Literaturzirkel gelesen. Keine Literatur wie Krimi, Liebesroman, Science-Fiction, Kinderbücher oder was einem sonst noch in den Sinn käme. Nein, Erotik war das Zauberwort.

Adrenalin schoss durch meinen Körper, als ich das las.

In diesen Zirkeln treffen sich Frauen, die sich gegenseitig erotische Lektüre vorlesen. Hoffentlich gab es das auch in meiner Stadt! Mein Gehirn arbeitete sofort auf Hochtouren.

Was machen sie da wohl?

Hoffentlich werde ich nicht rot! Denn mir war sofort klar, da muss ich hin.

Lesen sie «nur» Erotik oder womöglich auch Porno?

Es ist nicht so, dass ich generell Pornoliteratur ablehne. Wird doch Anaïs Nin, die hochliterarisch geschrieben hat, als pornographische Schriftstellerin bezeichnet. Wer entscheidet eigentlich, was als Pornographie und was als Erotik zu gelten hat?