Erzengel - unsere vergessenen Helfer - Ursula Kruse - E-Book

Erzengel - unsere vergessenen Helfer E-Book

Ursula Kruse

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  • Herausgeber: tredition
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2020
Beschreibung

Der Kontakt mit den Engeln galt früher als segensreiche Kraftquelle in vielen Lebenslagen. Durch die Hektik der heutigen Zeit ist diese Kraftquelle weitestgehend versiegt. Doch auch heute noch sind die Engel jederzeit um uns und warten nur darauf, uns helfen zu können. Wir müssen sie um Hilfe bitten, denn wir leben in geistiger Freiheit und haben die Wahl, uns helfen zu lassen oder nicht. Die Autorin beschreibt, wie wir mit den Engeln in Kontakt treten können. Ihre Botschaften werden uns die außergewöhnliche Kraft geben, eingefahrene und hinderliche Gewohnheiten und Sichtweisen zu verändern, um somit in eine selbst bestimmende, erfolgreiche und glückliche Zukunft zu gehen.

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Seitenzahl: 148

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Ursula Kruse

Erzengel - unsere vergessenen Helfer

Engel sind immer um uns und warten darauf, uns mit ihren Botschaften in ein erfolgreiches Leben führen zu können.

©2020 Ursula Kruse

1. erweiterte Auflage

Erzengel – Unsere vergessenen Helfer

Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

Umschlaggestaltung: Constance Kramer, www.coverboutique.de

Titelillustration: © chachamp – stock.adobe.com

Zeichnungen: Mona Großkopf

Lektorat: Manfred Enderle, www.manfred-enderle.de

ISBN:

Paperback:  978-3-7482-7597-8

Hardcover:  978-3-7482-7598-5

E-Book:      978-3-7482-7599-2

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt.

Der Inhalt dieses Buches wurde nach bestem Wissen erstellt. Die in diesem Buch enthaltenen Informationen sind mit keiner Verpflichtung irgendeiner Art verbunden. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit des Inhalts werden vom Autor und Verlag keine Garantie oder Gewähr übernommen.

Ebenfalls wird vom Autor keine Erfolgsgarantie übernommen. Für ein Nicht-Erreichen der Ziele übernimmt der Autor keine Verantwortung. Es wird keine juristische Verantwortung oder Haftung für Schäden übernommen, die durch irgendeine Art der Benutzung dieser im Buch enthaltenen Informationen entsteht.

Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwertung, insbesondere die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Bearbeitung oder Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung ist ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages und des Autors unzulässig. Bibliographische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek:

Die deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://www.dnb.dnb.de abrufbar.

Inhaltsverzeichnis

Erste Lebenserfahrungen

Gott und die Kirche

Mein erster Engelkontakt

Die Erzengel

Leben heißt Lernen

Ärger ist eine seelische Grippe

Die Gesetze der Polarität

Wir sind weder gute noch schlechte Menschen

Liebe ist die stärkste Macht auf Erden

Was bedeutet heilig sein?

Erzengel helfen uns

Alle sieben Erzengel auf einen Blick

Erzengel-Altar

Erzengel Michael

Engel der Kraft und des Schutzes

Anrufung Erzengel Michael

Die Kraft

Erzengel Gabriel

Engel der Reinheit und der Auferstehung

Anrufung Erzengel Gabriel

Vertraue darauf

Erzengel Camael

Engel der Anbetung

Anrufung Erzengel Camael

Lieben wir

Erzengel Raphael

Engel der Heilung und des Humors

Anrufung Erzengel Rafael

Unsere innere Stimme

Erzengel Zadkiel

Engel der Anrufung und Umwandlung

Anrufung Erzengel Zadkiel

Alles Gute

Erzengel Uriel

Engel des Friedens

Anrufung Erzengel Uriel

Engel kommen

Erzengel Jophiel

Engel der Erleuchtung

Anrufung Erzengel Jophiel

Öffne dein Herz

Nachwort

Erste Lebenserfahrungen

Engel waren für mich in der Kindheit stets eine schöne Beigabe für das Weihnachtsfest. Ich fand sie wunderschön mit ihren langen Gewändern und den großen Flügeln. Für mich war klar, dass sie bei Gott im Himmel wohnen und seine Diener waren.

Dass jeder Mensch einen Schutzengel hat, wusste ich von meiner Großmutter. Sie hatte sogar ein Bild im Flur hängen, auf dem ein Schutzengel Kinder sicher über einen Steg führt.

Wenn ich einmal „Glück im Unglück“ hatte, gingen meine Gedanken sofort zu diesem Engel, bei dem ich mich dann bedankte. Dadurch bekam ich einen festen Glauben an eine unsichtbare Führung.

Nachdem ich im Religionsunterricht von Gott und Jesus erfuhr, verstärkte sich dieser Glaube. Ich war fasziniert von den Heilungen, die Jesus vollbrachte.

So etwas würde ich auch gerne können.

Meine Großmutter schenkte mir eine alte Lutherbibel und ich suchte immer wieder die Stellen auf, in denen ich über die Wundertaten Jesus lesen konnte. Ebenfalls faszinierten mich seine Aussagen über die Feindesliebe, seine Gleichnisse und vieles mehr.

Er verurteilte niemanden und seine Aussage „Gott verzeih ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ habe ich immer im Ohr, wenn heute Menschenrechtsverletzungen geschehen.

In der Kirche wollte ich mehr von Gott und von Jesus Wundertaten hören, doch der Fokus lag mehr auf dem Bösen in der Welt, auf den Ungerechtigkeiten, auf den sündigen Menschen und auf dem strafenden Gott, was mich sehr traurig machte.

Viel zu wenig wurden die guten Taten gepriesen, wurde auf das Schöne in der Welt hingewiesen. Als wenn nur das Negative erwähnenswert wäre. Dabei steht in der Bibel unter Römer 12,2:

Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an.

Wenn jemand erzählte, wie viel er gespendet hat, wo er geholfen hat, kamen gleich abwertende Kommentare: ››Das ist ein Angeber. Der muss sich immer in den Mittelpunkt stellen. Der sonnt sich gern in seinen Taten. Ein Großkotz. Ein Wichtigtuer.‹‹

Nein, es muss heißen, tue Gutes und rede darüber. Animiere andere Menschen, ebenfalls Gutes zu tun. Dies muss als Verstärker eingesetzt werden. Jesus scharte Menschen um sich, um ihnen von der Gottesliebe zu erzählen und was alles möglich ist, wenn sie fest im Glauben sind. Er animierte auch sie, noch mehr Menschen von den guten göttlichen Taten zu berichten.

So steht es auch bei Matthäus 5,14:

Ihr seid das Licht der Welt.

Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.

Auch brennt keiner eine Lampe an, um sie dann unter eine Schüssel zu stellen.

Im Gegenteil, man stellt sie auf einen erhöhten Platz, damit sie allen im Haus leuchtet.

Genauso muss auch euer Licht vor den Menschen leuchten, sie sollen eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.

In der Kirche fand ich es sehr ermüdend, jeden Sonntag und immer wieder die alten Geschichten aus der Zeit Jesu zu hören. Dies alles ist inzwischen über 2000 Jahre her. Kaum jemand interessiert sich heute noch dafür, wer in dieser Zeit was gesagt hat. Es passt einfach nicht mehr zu unserem heutigen Geschehen.

Meine Mutter empfand es wohl ähnlich. Etwa alle vier Wochen bekam ich von ihr zu hören: „Ich muss mal wieder in die Kirche. Ich muss mich mal wieder sehen lassen.“

Auch andere Menschen redeten so und ich fragte mich, warum es der Kirche nicht gelingt, die Menschen mit den wundervollen Botschaften von Gott und Jesus in ihren Bann zu ziehen, ihnen zu sagen, wie wertvoll jeder Einzelne ist und wie stark er sich fühlt, wenn er sich mit der göttlichen Liebe verbindet und was alles im festen Glauben möglich ist.

Ist das wirklich der Sinn eines Kirchenbesuches, dass man sich sehen lässt? Andere Menschen sollen sehen, dass ich in die Kirche gehe und hoffentlich von mir denken, dass ich ein guter Mensch bin?

Meine Mutter hat mit meinem Bruder und mir viel geschimpft und uns auch geschlagen. Wenn sie dann in die Kirche lief, hatte ich sehr ambivalente Gefühle. In der Kirche betet sie und zu Hause schimpft und schlägt sie uns bei jeder Kleinigkeit. Wie passt das zusammen?

Im 4. Gebot heißt es: „Du sollst Vater und Mutter ehren.“ Es fällt aber sehr schwer, Eltern zu lieben und zu ehren, wenn sie überwiegend schimpfen und auch schlagen. Da ist keine Liebe zu erkennen. Wenn meine Mutter wieder einmal von uns Kindern enttäuscht auf dem Stuhl saß und verzweifelt sagte: „Das ist nun der Dank von euch. Ich opfere mich auf und ihr seid nur frech und unverschämt“, so dachte ich nur für mich: „Liebe Mutter, sei doch etwas netter zu deinen Kindern, dann können wir Kinder auch netter zu dir sein.“ Sagen konnte ich es nicht, dann wäre ich wieder unverschämt gewesen und es hätte erneut Schläge gesetzt.

Wieso sollen die Eltern ihre Kinder nicht auch ehren? Eltern müssen den Kindern nun einmal zeigen, wie man freundlich und wertschätzend miteinander umgeht. Wie und wo sollen sie es denn sonst lernen?

Wir wurden als Blagen und dumme Gören bezeichnet, die es zu züchtigen galt, damit etwas Anständiges aus ihnen wird. Viele Kinder wurden durch diese Art der Erniedrigung mit Selbstwertproblemen ins Leben entlassen und leiden ein Leben lang unter dieser rigiden Erziehung.

Züchtigen soll aber nicht schlagen bedeuten, sondern, dass die Kinder züchtig, das heißt, sittsam, tugendhaft, verantwortungsbewusst und zu starken Persönlichkeiten erzogen werden.

Die Kirche hat den Begriff züchtig in züchtigen verdreht. Ich habe früher in der Predigt sogar gehört, dass der Pastor selbst das körperliche Züchtigen guthieß, um so die Kinder auf den rechten Pfad zu bringen. Viele Kinder bekamen statt Liebe nur Hiebe und strahlten statt Selbstbewusstsein, Angst und Minderwert aus.

In vielen kirchlichen Einrichtungen und Klöstern wurden Kinder mehr als nur gezüchtigt. Sie wurden gequält, misshandelt, gedemütigt und auch missbraucht. Jeden Tag mussten sie beichten, obwohl sie nichts Unrechtes tun konnten.

Eine frühere Arbeitskollegin von mir musste ihre Kindheit in einem bayrischen Kloster verleben und erzählte auch von der Beichte. Sie wurde zur Beichte gezwungen, obwohl sie nichts zu beichten hatte. So hatte sie sich etwas ausgedacht oder erzählt, dass sie schlechte Gedanken hatte und wurde dafür aufs Übelste bestraft. Sie wurde oft stundenlang in einen dunklen Raum eingesperrt und bekam weder Essen noch Trinken. Wer es wagte, zu Hause darüber zu sprechen, bekam dort noch extra Schläge, weil ihnen unterstellt wurde, dass sie lügen.

Wenn Eltern in diese Institutionen gingen, um zu sehen, ob etwas Wahres daran ist, hatten die Erzieher ein so freundliches Gesicht, dass sie die Erzählungen ihrer Kinder einfach nicht glauben konnten.

Auch unter den Eltern selbst herrschte selten ein liebevolles und respektvolles Miteinander. Der Ehemann dominierte meist über die Frau und wenn er es nicht tat, wurde er als Waschlappen bezeichnet, bei dem die Frau die Hosen anhat oder bei der er unter dem Pantoffel steht.

In der Kirche wurde dieses weiter geschürt. Die Frau hatte dem Mann untertan zu sein, hatte ihm zu gehorchen, ihm zu dienen. Wagte es eine Frau, sich scheiden zu lassen, war es eine Katastrophe. Sie wurde sogar von ihrem eigenen Geschlecht verdammt und schuldig gesprochen, auch wenn der Mann fremdgegangen, Alkoholiker oder ein Schläger war.

Frauen, die selbstbewusst ihr Leben in die Hand nahmen, wurden zu meiner Zeit als Mannweiber verschrien. Frauen, die Familie hatten und trotzdem arbeiten gingen, wurden als egoistische Rabenmütter bezeichnet, die nur an sich oder an das Geld dachten.

Heute hat es sich zwangsläufig geändert, da Mütter wegen der hohen Lebenshaltungskosten und Mieten oft mitverdienen müssen, aber auch, weil die Zeit der Vorschriften vorüber ist.

Das Männerbild hat sich ebenfalls verändert. Heute gibt es „Hausmänner“. Mancher Mann übernimmt den „Hausfrauenpart“, weil sich seine Frau in einer führenden beruflichen Position befindet und mehr Geld verdient als er, was früher als Unding angesehen wurde.

Viele falsche Glaubenssätze wurden in den Köpfen verankert. „Du musst bescheiden sein“, war ein Lieblingssatz meiner Mutter. Ich merkte zwar, dass ich mich damit oft selbst benachteiligt habe, aber anders hätte ich mich auch nicht wohlgefühlt. Der Satz war in mir tief verankert. Bis ich dann einen Witz las, der mich zum Umdenken brachte:

Klein Fritzchen kam auf einem Geburtstag zu spät. Es waren nur noch zwei Stückchen Kuchen da. Ein kleines und ein großes Stück, welches sein Freund ihm anbot. Klein Fritzchen nahm das große Stück, wobei sein Freund sagte: „Bist du aber unverschämt. Nimmst einfach das große Stück:“ „Ja“, antwortete Klein Fritzchen, „welches Stück hättest du denn genommen?“ „Ich hätte das kleine genommen.“ „Na, siehst du. Das hast du doch jetzt auch!“

Ich musste es regelrecht trainieren, auch einmal nach vorne zu preschen, auch einmal die Erste zu sein, auch einmal das große Stück Kuchen zu nehmen.

Allerdings musste ich mich beim Kuchen zuerst immer rechtfertigen: „Ich nehme heute mal das große Stück, weil ich so einen großen Hunger habe.“

Heute bestimme ich selbst über mein Verhalten, aber immer so, dass ich niemanden schädige. Wenn ich in bestimmten Situationen nicht so recht weiter weiß, frage ich mich: „Wie hätte Jesus sich in dieser Situation verhalten, oder welchen Rat würde mir mein Erzengel geben?“

Das macht meinen Kopf frei und es fließen auf einmal Vorschläge oder Ideen.

Gott und die KKirche

Vieles, was die Kirche im Namen Gottes predigte und wie sie die Bibelworte auslegte, konnte ich nicht nachvollziehen. Da ich selber in der Bibel las, hatte ich manchmal das Gefühl, dass die Kirche eine andere Bibel hat. Nach meiner Bibel und nach Jesus’ Aussagen gibt es keinen strafenden Gott. Gott ist reine Liebe und Jesus macht uns immer wieder klar, wenn wir selbst in der Liebe sind, dann spüren wir Gott in uns.

Ich ging ungern zur Kirche, weil ich keine Lust hatte, mir anhören zu müssen, was die Menschen doch für Sünder sind, dass sie eines Tages vor Gott stehen und Rechenschaft für ihre Taten ablegen müssten und Gott sie dann entsprechend strafen würde.

Die Kirche spricht von Gott und „Er“ und will uns erzählen, was „Er“ von uns verlangt, wie wir leben sollen, um sein Wohlgefallen zu erhalten.

Der Mensch braucht eine Leitfigur, an die er sich in Not oder schlechten Zeiten wenden kann, die ihn stärkt und tröstet. Es ist auch „etwas“ da, was uns in diesen Zeiten Kraft und Mut gibt. Aber was ist das?

Da die Welt ja schon so alt ist, hat die Kirche den Menschen einen uralten Mann präsentiert, der mit einem langen Wallebart im Himmel auf einem Thron sitzt und auf die Menschen herabschaut. Von hier aus kann dann dieser als Gott bezeichnete alte, weise Mann auf das Gute und das Böse jeden einzelnen Menschen schauen und sie ihren Taten gemäß entsprechend richten oder belohnen. So hatte ich es mir als Kind auch vorgestellt, weil meine Mutter immer mit erhobenen Zeigefinger sagte: „Der liebe Gott sieht alles!“

Irgendwann konnten die Menschen in den Himmel schauen und sahen nichts als Unendlichkeit, wo kein Gott auffindbar war. Die Kirche redet weiterhin von Gott im Himmel und es wird selten hinterfragt, wer oder was mag Gott wirklich sein?

In der katholischen Kirche gilt es als Gotteslästerung, wenn Gott im Himmel und weitere Dinge angezweifelt werden.

So hatte der Astronom Galileo Galilei (1564-1642) Anfang des 17. Jahrhunderts die bahnbrechende Entdeckung des Nikolaus Kopernikus bestätigt, dass nicht die Erde das Zentrum des Sonnensystems ist, wie es in der Bibel behauptet wurde, sondern die Sonne.

Er hatte durch Beobachtungen herausgefunden, dass die Erde sich nicht nur um die Sonne, sondern auch um sich selbst dreht.

Die katholische Kirche beharrte aber auf der alten Bibelaussage, obwohl es schon Stimmen aus den eigenen Reihen gab, die eine wörtliche Auslegung der heiligen Schrift ablehnten und schon die Meinung vertraten, dass Glauben und Wissenschaft getrennte Sphären seien.

Galilei wurde angemahnt, es als „Irrtums des Glaubens“ anzusehen und von einer weiteren Verbreitung der Entdeckung abzusehen. Als tiefgläubiger Christ hatte er aber die Absicht, die Kirche vor einem verhängnisvollen Irrtum zu bewahren.

Etliche Jahre später trat er aber wieder für die Entdeckung Kopernikus’ ein und es wurde ein Verfahren gegen ihn eröffnet. Nachdem er geschworen hatte, „stets geglaubt zu haben, gegenwärtig zu glauben und in Zukunft mit Gottes Hilfe glauben zu wollen all das, was die katholische und apostolische Kirche für wahr hält, predigt und lehret“, erhielt er Kerkerhaft, die aber dann in Hausarrest umgewandelt wurde.

Doch der Wahrheitsgehalt dieser Entdeckungen ließ sich nicht mehr leugnen, da sich immer mehr Astrologen und Wissenschaftler damit beschäftigten und den Wahrheitsgehalt bestätigten. Erst im Jahre 1992 wurde Galilei von der römisch-katholischen Kirche rehabilitiert, was auch die geistige Unbeweglichkeit der Kirche symbolisiert.

Googeln Sie selbst einmal Nikolaus Kopernikus und Galileo Galilei. Es sind echt spannende Einblicke in das Leben und Wirken dieser alten Wissenschaftler.

Heute wissen wir, dass uns vieles von der Kirche aufoktroyiert wurde, um die „Gläubigen“ in Abhängigkeit zu halten. So wurde ihnen z. B. Enthaltsamkeit und Tugend gepredigt.

Da die Menschen als Sexualwesen dies nicht einhalten können, entwickeln sie Schuldgefühle und empfinden sich als Sünder. Ein Umstand, den die Kirche nutzte, um Macht auszuüben und die Menschen emotional zu erpressen. Die Menschen verkümmerten innerlich, weil sie sich durch die Kirchenhörigkeit viel Sinnesfreude nehmen ließen.

Hinter etlichen kirchlichen Gemäuern wurde aber weder Enthaltsamkeit noch Tugend gelebt. Viele Kirchendiener befriedigten ihre Sexualtriebe mit Kindesmissbrauch und Vergewaltigungen. Sie waren mit ihrer Unzucht weit weg von den eigenen Predigten. Schwangere Nonnen wurden zur Abtreibung gezwungen und geborene Kinder getötet.

Doch die Kirchendiener hatten die „Gnade“ der Beichte und der Beichtvater erteilte die Lossprechung von den „Sünden“. Statt diese aber öffentlich zu machen, um dieser Unzucht einen Riegel vorzuschieben, versteckten sie sich hinter dem Beichtgeheimnis und schwiegen. So konnten die unmenschlichen Taten weiter betrieben werden.

Mit dem Zölibat hatten sich die Priester rational für den Priesterberuf entschieden, nicht wissend, dass der körperliche Trieb stärker ist als die Ratio, als die Vernunft. Sexualität ist ein Bedürfnis, das menschlich und normal ist, da ein Sexualtrieb etwas Lebenserhaltendes ist. Durch das Zölibat wurde dieser verbotene Trieb durch Missbrauch und Vergewaltigung ausgelebt. Die „Täter“ wurden trotz Beichte von Schuldgefühlen heimgesucht, da die moralische Instanz in ihnen aktiv blieb. Die Angst vor Entdeckung, und dass bei Gott die Bestrafung für diese „Sünden“ wartet, erzeugte eine innere Zerrissenheit.

Dieser ganze Kampf zwischen Trieb, Ratio und Angst spaltet die Persönlichkeit. Auf der einen Seite das Gesicht eines „Gottesdieners“, der den Menschen von den Tugenden und Geboten erzählt. Auf der anderen Seite das Trieb-Gesicht des Gottesdieners, der seinen sexuellen Druck anscheinend nur unter perversen Bedingungen ausleben kann.

Ein von den kirchlichen Zölibat-Vorschriften verursachter würdeloser, erbärmlicher und beschämender Zustand.

Immer noch ist die katholische Kirche nicht bereit, diese in die Unmoral führende Zölibats-Klausel zu entfernen, um auch den Kirchendienern eine menschenwürdige und beglückende Sexualität zu ermöglichen.

Eines Tages las ich ein Buch von Joseph Murphy, in dem er die Bibel und die Worte Jesus aus einer anderen Sicht erklärte. Mir gingen die Augen auf. Er interpretierte die Bibelworte so, wie ich es beim Bibellesen immer irgendwie gefühlt hatte. Es war wie eine Bestätigung meiner Gedanken. Aus dem strafenden Gott wurde ein liebender Gott, der, wie auch ich meinte, seine Energie nicht mit negativen Handlungen verplempert. Gott ist reine Liebe, da hat Negativität keinen Platz.

Bei 1 Johannes, 7 steht dazu:

Liebe Freunde, wir wollen einander lieben, denn die Liebe kommt von Gott.

Wer liebt, ist ein Kind Gottes und zeigt, dass er Gott kennt.

Wer nicht liebt, kennt Gott nicht, denn Gott ist Liebe. Und weiter: Wer in der Liebe lebt, der lebt in Gott und Gott lebt in ihm.

Sehr oft hatte ich als Bibelspruch gelesen. „Bittet, so wird euch gegeben“ und habe gedacht, natürlich, wenn ich Menschen um etwas bitte, dann erfüllen sie diese Bitte meist auch.

Aber Joseph Murphy ermunterte seine Leser, diesen Spruch auf Gott anzuwenden, es mit einer Bitte einfach auszuprobieren und zu schauen, was dann geschieht. Wenn man nichts ausprobiert, erfährt man auch nichts.