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Wir leben in verschiedenen (Teil)-Welten unser Leben. Wir vergleichen sie, ordnen sie, nehmen sie an, verwerfen sie, erschaffen sie. All das geschieht oft sehr unbewusst oder, was ich als besonders trügerisch empfinde, wir werten sie unter falschen Voraussetzungen. Was meine ich mit Welten? Wir bewegen uns in verschiedenen Umfeldern: Familie, Freunde, Kollegen, Beruf, Freizeit, Urlaub, Arbeit. Wir leben mit Menschen zusammen, treffen sie in verschiedenen Bereichen. Die Gesellschaft nimmt Einfluss auf uns und unser Verhalten. Es gibt Traum und Realität. Es gibt Ahnen und Urahnen. Wir erzählen unsere Geschichten, wir erzählen uns Geschichten. Alles ist miteinander verbunden, alles durchdringt sich. Worum geht es in unserem Leben? Es dreht sich alles um Chancen, Verkauf und Heilung. Wie komme ich nun zu einem überragenden Lebensbuch? Indem ich lerne, wie meine Welten funktionieren. Indem ich verstehe, wie meine eigenen Einzelteile der verschiedenen Welten wirken. Indem ich lerne, dass die Verbindung aller Welten in mir, mich wieder heilt und zu einem Ganzen zusammenfügt. Indem ich mich im Ganzen als Schöpfer erkenne. Indem ich die Ganzheit in jeder Teilwelt lebe. Was hat es nun mit den Explosionen auf sich, noch dazu zwischen Buchdeckeln? Wie viele gibt es hier und heute zu erleben? Wie gefährlich sind diese Explosionen? Mit ihren Worten, möchte Gitta Glöckner einen Versuch wagen, das Zusammenspiel zwischen den Welten zu beleuchten. Unterstrichen werden ihre Thesen und Aussagen durch eigene Geschichten und Erlebnisse, die ihr Lebensbuch bereits füllen. Sie reflektiert, provoziert und stellt dabei die Frage: Was war zuerst da, die Welt oder das Buch?
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Seitenzahl: 207
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Für Dich
AUSGANGSPUNKT
KAPITEL 1 Einflüsse - Ausflüsse - Zuflüsse
Mikro- und Makrokosmos
Reisen
Fehlende Vorbilder
Wünsche
Emotionen
Optimistische Kunst
Werte
Bewertung der Menschen
KAPITEL 2 Kleiner Wicht mit großer Wichtung
Geschichtenerzählerin
Kostüme
Mut zur eigenen Persönlichkeit
Neidgesellschaft
Hater
Chancen
Perspektive
Wicht und Wichtung
KAPITEL 3 Füße hochlegen oder Mauern einreißen
Buch oder Leben
Kanonenkugelfeeling
Verantwortung des Autors
Heldenreise
Lebensblockade
Schreibblockade
Figuren
Energie erzeugt Materie
KAPITEL 4 Angebot und Nachfrage
Schein – Leistung
Manipulation
Druck
Alles ist Verkauf
Visualisieren von Zielen
Glaubenssätze
Mentor
Das Warum des Buchschreibens
Irrtum Bestseller
KAPITEL 5 Woodoo-Zauber
Ich brenne
Meine Suche
Warum ich beinah nie geschrieben hätte
Mein Warum
Schreiben als Ausdruck Deiner Seele
Leben im Einklang mit Deiner Seele
Schreiben ist Heilung
KAPITEL 6 A oder B
Dein Leben – Dein Buch
Suppenschüssel oder Tellerrand
Nu mal Butter bei die Fische
Schnittmengen
Angst oder Begeisterung
SCHLUSSPUNKT
Danksagung
Literatur
Weitere Bücher
Meine Gedanken sind meine Sicht auf die Welt. In einer endlichen Summe habe ich hier niedergeschrieben, wie ich ticke und was ich denke, mit meinen Thesen und Meinungen darlegen zu müssen. Ich muss! Ich muss meine innere Welt einmal zum Ausdruck bringen. Die Herausforderungen und Aufgaben meines Lebens können unter Umständen deinen sehr ähnlich sein. Die Auffassungen von Dasein, Überleben, Leben und außergewöhnlich leben sind sehr unterschiedlich.
Wir leben in verschiedenen Welten unser Leben. Wir vergleichen sie, ordnen sie, nehmen sie an, verwerfen sie, erschaffen sie. All das geschieht oft sehr unbewusst oder, was ich als besonders trügerisch empfinde, wir werten sie unter falschen Voraussetzungen.
Im Folgenden werde ich genauer darstellen was ich meine und mit Geschichten aus meinem Leben verbildlichen oder unterstreichen.
Dir darf nicht alles gefallen. Bilde dir deine Meinung über das Gesagte bzw. das Geschriebene. Beleuchte dein Leben aus meiner Sicht. Ich freue mich, dass du mein Buch, hoffentlich, nicht nur anliest, sondern bis zur letzten Zeile bei mir bleibst.
Für einen Dialog zwischen uns bin ich immer zu haben!
Nun aber genug gelabert. Ich wünsche dir gute Unterhaltung, konstruktive Gedanken, wundervolle Aha-Momente und die eine oder andere nachdenkliche Sekunde.
Die Gedanken – sie fließen.
Die Idee ist der Tropfen, wird zum Rinnsal dann.
Das Rinnsal der Worte wird zum Bach der Sätze.
Der Bach ergießt sich in den See der Zeilen.
Dieser See wächst mit jeder Zeile zur Strophe,
weitet sich aus zum Meer der Texte.
Dieses Meer ist die Lebensgrundlage meiner Phantasie.
Die Sonne der Liebe trinkt aus dieser Vielfalt.
Sie labt sich an den Bildern und den bunten Farben der
Geschichten.
Einzelne Sequenzen hebt sie auf und bildet Wolken,
Gebilde der Traumwelt, Imagination.
Fällt der Regen daraus zur Erde
fang ich Tropfen für Tropfen wieder auf.
Der Kreislauf schließt sich.
Er lebt ewig in mir fort.
Und die Gedanken – sie fließen.
Das Buch liegt vor dir. Es glüht wie ein Stück Eisen im Schmiedefeuer. Hitze beginnt es zu umspülen wie flüssige Lava den Vulkan.
Die Magie der Geschichte wirkt bereits bei dir. Zitternd vor Aufregung streckst du die Hände nach dem sorgsam gebündelten Papier aus.
Da!
Plötzlich!
Ein Knall!
Eine Explosion!
Das Buch fliegt dir entgegen. Die Buchdeckel springen auseinander.
Die Seiten werden vom Explosionsdruck wie wahnsinnig hin und her geblättert.
Und heraus aus den fliegenden Seiten erheben sich die Welten, die vielen.
Die Planeten beginnen dich zu umkreisen.
Jeder hat seine eigenen Farben, sein eigenes Tempo, seine eigene Umlaufbahn.
Sie schweben aneinander vorbei, streifen sich, ja, durchdringen einander, ohne sich zu zerstören. Sie spielen miteinander, Fangen und Verstecken.
Dann werden sie sich deiner bewusst. Hunderte Augen richten sich scheinbar auf dich, durchdringen dich, bohren sich in dich hinein.
Plötzlich sind da auch Hände, die dich berühren, betasten.
Bist du kompatibel?
Du bist kompatibel.
Die Bahnen der Planeten ziehen sich immer enger um dich zusammen. Die Welten fließen ineinander, sind jetzt nur noch eine riesige Kugel, die dich umgibt. Die dich einsaugt.
Für einen kurzen Moment ist alles eins. Alles ist ruhig. Alles ist gut.
Du bist im Gleichgewicht mit dieser einen Welt.
Doch, nein, was ist das?
Was geschieht mit dir?
Du fühlst einen schneidenden Schmerz.
Die einzelnen Planeten lösen sich aus der Vereinigung, bewegen sich wieder in gegenläufigen Bahnen, voneinander weg.
Und – sie nehmen jeweils einen Teil von dir mit. Sie reißen dich auseinander.
Du bist nicht mehr der Eine. Du bist auf einmal Viele. Jeder Planet hat dich und du siehst dich in jedem anderen, der vorüberzieht.
Du bist überall und willst doch nur zurück zu dir, zu deiner Einheit.
Doch jede einzelne Welt beginnt mit dem Teil von dir, das sie besitzt, zu kommunizieren. Sie beansprucht deine Aufmerksamkeit, deine Gedanken, deine Zeit.
Noch ist ein Teil von dir bei deinen anderen Teilen auf den anderen Planeten.
Ebenso bemerkst du jedoch mit jeder Umkreisung das schwächer Werden deines Bildes.
Ist es wichtig?
War es wichtig?
Wohin nur schaue ich?
Da draußen gibt es nichts weiter als andere Planeten.
Deine eine Welt schwebt nun zwischen zwei Buchdeckeln, die sich langsam schließen. Du nimmst noch wahr, dass es andere Welten neben deiner gibt, die genau wie deine sich zwischen zwei Buchdeckeln schwebend in diese hinab lassen.
Das ist doch normal. Es gibt andere Welten, andere Leben, andere Bücher.
Ein kurzes „Plopp“ – Gewitter und eins nach dem anderen haben sie sich geschlossen, die Bücher. Deine Buchdeckel fabrizieren den letzten hörbaren Plopp-Laut.
Du bist nicht mehr Viele.
Du bist Einer.
Einer in einem Buch, in einer Welt.
Manchmal träumst du. Von anderen Welten und anderen Büchern, die irgendwie wichtig für dich sind. Du träumst von Scherben und Spiegeln, von Teilung und Ganzheit.
Sind sie real?
Entspringen sie deiner Phantasie?
Was war zuerst da, die Welt oder das Buch?
Keine Sorge, es folgt keine wissenschaftliche Abhandlung zu diesem Thema.
Es ist einfacher, als du glaubst.
Es ist das Einfachste überhaupt!
Mikro- und Makrokosmos lässt sich ganz einfach „übersetzen“ mit kleinen und großen Welten oder Planeten.
Der winzigste Planet, die kleinste Welt bist du. Dabei beziehen sich winzig und klein auf keinen Fall auf dich. Es soll nur verdeutlichen, dass es größere Welten gibt.
Du bist die kleinste Einheit im menschlichen Welten-Universum.
Du hast einen Körper, einen Geist oder Verstand und eine Seele.
Diese drei zu händeln, die Kommunikation unter-und miteinander zu führen, die Bedürfnisse der drei zu verstehen und zu erfüllen, das allein ist schon eine mega Aufgabe.
Du bist ständig mit dir im Gespräch. Du befragst dich, du hinterfragst dich, du zweifelst, du liebst, du freust dich. All das machst du mit dir selbst aus.
Fragst du jetzt einen anderen, eine zweite Person um Rat, trittst mit ihr in Interaktion, erweitert sich dein Mikrokosmos und ein zweiter der gleichen Art gesellt sich zu dir. Ihr beide gemeinsam bildet die Erweiterung des einzelnen Mini-Kosmos.
Auf die gleiche Art und Weise bildest du Verbindungen zu deinem gesamten Umfeld; dem für dich sichtbaren, wie Menschen, Tiere, Natur, Technik, Wetter, und den unsichtbaren Bestandteilen, wie Ton, Gefühl, Traum.
Es ist ein Energieaustausch zwischen Atomen, Molekülen oder Clustern.
Vielleicht kennst du das. Jemand hat eine Idee und plötzlich finden sich auch andere Menschen an völlig unterschiedlichen Plätzen unserer schönen Erde mit einem ähnlichen Gedanken. Das ist es - der Energieaustausch zwischen allem und jedem auf unserem Planeten.
Deine kleinste Welt - Du – beeinflusst deine Umgebung und du wirst von ihr beeinflusst.
Es ist ein Geben und Nehmen.
In jedem anderen Universum bist du neben dir selbst ein anderer.Du hast bestimmt an irgendeiner Stelle in deinem Leben mal den Kommentar bekommen, dass man das von dir nicht wusste oder glaubte oder dich anders eingeschätzt hat.
Du bildest mit dir eine Welt und mit dir in all den anderen Verbindungen Parallelwelten. In jeder dieser Parallelwelten bist du eine andere Person für das jeweilige Umfeld oder du erschaffst ganz bewusst ein anderes Bild von dir.
Ein einfaches Beispiel. Du begegnest deiner Traumfrau, deinem Traummann. Wie gibst du dich, wie zeigst du dich? Natürlich von deiner besten Seite! Niemals würdest du bei den ersten Dates erzählen, dass du eifersüchtig bist oder den angehenden Partner nach deinen Vorstellungen umbauen wirst. Das erfährt dein Gegenüber erst, nachdem er oder sie eine Zeitlang in deinem Universum zu Gast war.
Dein Chef kennt dich nur als Arbeitstier, deinen Partner stört es, dass du nach der Arbeit nur auf die Couch fällst und kleben bleibst. Deine Schwiegermutter merkt nur, dass du ihr ihren Liebling entfremdest. Deine Kinder glauben sich ungeliebt, weil du wegen der Arbeit kaum Zeit für sie hast.
Du siehst also, wir leben in verschiedenen (Teil)-Welten unser Leben. Wir vergleichen sie, ordnen sie, nehmen sie an, verwerfen sie, erschaffen sie. All das geschieht oft sehr unbewusst oder, was ich als besonders trügerisch empfinde, wir werten sie unter falschen Voraussetzungen.
Was meine ich mit Welten?
Wir bewegen uns in verschiedenen Umfeldern: Familie, Freunde, Kollegen, Beruf, Freizeit, Urlaub, Arbeit. Wir leben mit Menschen zusammen, treffen sie in verschiedenen Bereichen. Die Gesellschaft nimmt Einfluss auf uns und unser Verhalten.
Es gibt Traum und Realität. Es gibt Ahnen und Urahnen.
Wir erzählen unsere Geschichten, wir erzählen uns Geschichten.
Alles ist miteinander verbunden, alles durchdringt sich.
Worum geht es in unserem Leben?
Es dreht sich alles um Chancen, Verkauf und Heilung.
Immer wieder erlebe ich, wie Menschen von Urlaub zu Urlaub leben. Gerade zurück von der Ostsee, der erste Arbeitstag und schon wissen alle anderen , dass für das nächste Jahr wieder gebucht wurde, selbe Zeit, selber Ort. Und dann beginnt das Zählen, erst in Monaten, dann in Wochen, zum Schluss in Tagen und Stunden.
Eine junge Kollegin von mir liebt Ägypten. So es möglich ist, fliegt sie drei- oder viermal im Jahr dahin. Sie schwärmt und träumt und irgendwann will sie da leben.
Oh ja, es gibt auch die anderen, die auf blauen Dunst hin hier alles hin schmeißen und losziehen, ohne Plan, ohne Geld und ohne Sprachkenntnisse. Aber weißt du was, die haben es wenigstens versucht.
Meine Bücher, meine Geschichten von früher, die ich nachts unter der Bettdecke mit einer Taschenlampe gelesen habe, die haben auch so einen Wandermagneten in mein Herz gesetzt.
Doch vielleicht habe ich ja schon viel früher, bevor ich hier ankam, ein Buch gelesen, vom Reisen. Und das wollte ich dann hier erleben. Deshalb habe ich als Kind nicht zu Puppen gegriffen, sondern zu Abenteuern, Spannung und Spiel.
Als mein Herz vor Sehnsucht dann so sehr schmerzte, fasste ich den Plan, es zu tun. Ein Jahr lang arbeitete ich an den Wochenenden neben meiner Ausbildung. Ich sparte dieses verdiente Geld und jeden Sonntag Abend, wenn die nächsten kleinen Scheine in mein Schatzglas wanderten, stellte ich mir vor, was ich damit tue.
Ich hatte keine Weltreise geplant. Die erste Station wurde vorgegeben durch einen Freund und deckte sich mit dem Wunsch meines Vaters, der ihn sich nie erfüllen durfte. Kennt ihr das auch, dass Menschen all ihre Wünsche, Träume und Reisen auf das Rentnerdasein verschieben?
Ich bin auch los, ohne wirklichen Plan, ohne Kenntnis von Land und Sprache. Geplant war auch nur eine Saison. Doch dann blieb ich. Ich sah, fragte und lernte, jawohl auch die Sprache. Da ist es wieder, das sich Einbringen in die Gemeinschaft. So oft habe ich es erlebt, wenn du nur ansatzweise eine Sprache versuchst, sind die meisten Menschen sehr hilfsbereit und versuchen ihrerseits, dich zu verstehen. Wie oft haben sie mich im Gespräch gefragt, was ich meine und mich verbessert. Wie oft haben wir gelacht, wenn ich zum Beispiel statt einer Packung Spaghetti giftige Schlangen bestellt habe. Im Griechischen kommt es sehr oft auf die Betonung des Wortes an. Du glaubst gar nicht, wie viel Dankbarkeit dir die Menschen entgegenbringen für dein Lernen. Und – wenn du es nie selbst erfährst, wirst du nie wissen, wie viele Glückshormone so ein gemeinsamer Moment bei dir erzeugt. Natürlich gibt es Ausnahmen, wie die Engländer und die Franzosen. Stolze Völker mit stolzer Geschichte, aber ein wenig Verbindung und Nähe, auch in der Sprache, schadet nicht.
In der Schweiz, in meinem Lieblingshotel, kamen ebenfalls immer die selben Leute, zur selben Zeit, in das selbe Zimmer. Über Jahre. Jahrzehnte lang. Ich habe es damals nicht verstanden und verstehe es immer noch nicht. Ich bin ein anderer Typ Mensch. Ich suche Neues, Input für den Geist, Geschichten für die Seele.
Damals habe ich die Jugend beneidet, die nach dem Schulabschluss erst mal auf Reisen ging. Bei uns Ossis gab es das so nicht. Viele dieser jungen Menschen wollen sich dabei selbst finden. Nun kann ich jedoch nur etwas finden, wenn ich weiß, was ich suche. Ostern zum Beispiel. Da sucht man Ostereier und Schokolade, heute übertriebener Maßen auch andere Dinge.
Wissen die jungen Leute, was oder wen sie finden möchten?
Haben auch sie vor der Landung auf der Erde ein Buch gelesen, eine Bedienungsanleitung für das Leben?
Einige finden sich während der ersten 16 Jahre bereits, sogar ohne Reise.
Reisen andere, weil man das so macht, weil das gut ankommt?
Ich sehe heute so viele Fotos und Impressionen von jungen Heranwachsenden in den Metropolen der Welt, an den Traumstränden des Planeten. Ich sehe die Gesichter und diese Gesichter verändern sich nicht. Die Haltung bleibt gleich.
Wie viele Freunde oder Bekannte hast du, die sich „gefunden“ haben nach diesem Reisejahr? Wie viele machen dann doch nur da weiter, wo sie vor dem Jahr aufgehört haben?
Um von mir auszugehen. Ja, ich habe mich verändert. Meine Sicht auf die Welt, meine und die der anderen. Ich bin demütiger und mitfühlender geworden mit jedem Abschnitt meiner Route. Ich habe aus dem Erlebten meine Schlüsse gezogen, was ich will, was nicht. Ich habe neue Wünsche und Träume in mir erweckt. Aber ich habe mich nicht gefunden.
Ich bin mit der Intention zurück gekehrt, eine gewisse Zeit hier zu arbeiten, das Geld zu sparen und dann weiter zu ziehen. Während des Arbeitens habe ich meinen Fokus verloren. Das ging langsam und schleichend, gewiss. Ich habe es geschehen lassen. Mein bester Freund allerdings hat meine Ziele und Wünsche sehr wohl notiert. Sein Ruf wurde immer lauter. Mein Freund ist trainiert. Er weiß mit Sicherheit, dass ich seinen Ruf höre. Ich tue es, wieder. Lange hat es gedauert.
Heute sprechen wir sehr intensiv miteinander. Mein Herz und ich.
Worüber wir reden? Na, kannst du es dir nicht denken? Über die nächste Reise natürlich!
Wisst ihr, in meiner Familie und unter Freunden sind Menschen daran gestorben, dass sie nicht reisen durften. Sie wollten es in ihrem Herzen so sehr, doch der Partner war anderer Meinung und setzte sich durch. Die andere Seite nahm sich zurück, zu sehr und hat dieses Kapitel ihres Buches nicht geschrieben.
Unsere Jugend lebt Aggressivität. Sie hat Vorbilder, die selbst in Aggression und Furcht gefangen sind, einer Angst vor Veränderung, vor dem Verlassen der Komfortzone.
Wir Menschen leben in einem Kreislauf von Vorbild und Erziehung. Das, was du siehst, was dir vorgelebt wird in deinen ersten Jahren, das nimmst du auf und als gegeben hin.
Wir tun das, was uns im Laufe unserer Entwicklung beigebracht wird, über zu Hause, den Kindergarten, die Schule, Lehre und Beruf. Wie oft wird uns erzählt, dass dieser und jener Künstler die Schule abgebrochen hat, um sich nur seiner Kunst zu widmen. Früher, noch umgeben von meiner gesellschaftlichen Eierschale, war das ein „no go!“.
Es wurde natürlich auch völlig falsch interpretiert, oder besser, gar nicht relativiert. Ein Mensch, der für etwas brennt, wird erfolgreich, auch ohne eine Abitur- Eins in Physik oder Chemie.
Ein Mensch, der weiß, wo er hin will, arbeitet an sich, bringt sich das bei, was er benötigt, um vorwärts zu kommen.
Unsere Jugendlichen hören nur, es geht auch ohne Schule. Okay, aber auf keinen Fall ohne Bildung. Das ist das fehlende Puzzleteil, was gern ausgelassen wird. Das ist der Haken, warum es bei vielen nicht bis zum Erfolg reicht.
Ich ziehe heute vor solchen Entscheidern meinen Hut. Sie wussten schon zeitig, was sie im Leben erreichen und lernen wollen und kennen ihren Weg.
Angst und Aggressivität werden auch anders ausgelebt. Unsere Jugend, zumindest ein Teil davon, sitzt vor dem PC und spielt Ballerspiele. Es werden qualitativ andere Zugehörigkeiten entwickelt. Auf den Straßen nennt man das dann Gangs. Es fehlen Clubs und Treffpunkte, an denen sich konstruktive positive Ideen und Hobbies breit machen könnten.
Während meiner Jahre auf Rhodos habe ich immer wieder fest gestellt, dass die Jugend da andere Interessen hat, als allein zu Hause zu sitzen und sich in Gewalt zu trainieren.
Das Meer übt nicht umsonst so eine große Anziehung aus. Die Kinder gehen baden, schwimmen, tauchen, surfen, kiten. Sie tun das gemeinsam, entwickeln Empathien für einander, kämpfen sportlich mit ihren Gegnern, lernen Respekt voreinander und der Natur.
Meine Eltern haben mir ihre Werte nahe gebracht. Vor allem der Respekt anderen gegenüber war ihnen wichtig. Gut, das war später ein Punkt für mich, in die Großstadt zu fliehen. Als Kind versteht man es nicht, wenn sich ein Erwachsener bei den Eltern beschwert, dass er von mir nicht gegrüßt wurde auf der Straße. Ich war unterwegs eher mit den Bäumen, dem Regen, den Farben und den Geräuschen beschäftigt. Da blieb nicht so viel Zeit, um aufzupassen, damit ich niemanden verpasse.
Ich habe zu einer Zeit niemandem die Hand geben wollen. (Damals war das auch noch üblich.) Mein Vater fand das nur unhöflich. Er fragte nicht nach dem Grund. Einer hat dann mal ziemlich zugedrückt und ich schrie auf. Es hat sich dann heraus gestellt, dass mein kleiner Finger gebrochen war. Nur der Vollständigkeit halber, mein Vater hat sich nicht entschuldigt. Man fordert von den Kindern, ohne es ihnen vorzuleben.
Heute wird in den Städten kaum noch gegrüßt und niemand beschwert sich darüber.
In dieses Kapitel gehören auch unsere Filmgewohnheiten und Angebote und die Bücher, aus denen sie teilweise entstehen.
Der Markt ist überschwemmt mit Gewalt. Augen und Ohren werden überflutet mit Geschichten, Dokumentationen und Filmen, die zeigen, wie man einen anderen Menschen durch Angst klein hält, was man aus Spaß an der Freude anderen Menschen antun kann. Selbst bei einem guten Ende, der Verhaftung des Mörders oder der Erschießung des Täters bleibt bei mir der fade Beigeschmack der Bedienungsanleitung. Bitte versteht mich nicht falsch. Auch ich schaue Jason Statham, Bruce Willis, und andere Filme wie the „Fast and Furios“, Indiana Jones oder der Schatz der Tempelritter. Auch hier ist nicht alles sauber und gesetzestreu, jedoch fast immer geht es um Gerechtigkeit und um Hilfe für andere in ausweglosen Situationen. Hier geht es um positive Werte, die die Helden leben – Menschen zu helfen, die sich nicht selbst helfen können, Unrecht vermeiden oder bestrafen, sich an eigene Prinzipien halten und bei Verletzung dieser die Konsequenzen dann auch zu tragen, Schutz der Kulturgüter für die Menschheit und nicht die Geldbörse einzelner.
Der Schatz der Tempelritter zeigt zum Beispiel ganz großartig, wie sich ein Mensch, Benjamin Franklin Gates, einem Ziel verschreibt, den Schatz zu finden, an den er glaubt, der Schatz MUSS existieren, der sich einreiht in die Ahnen seiner Familie, vier Generationen, und es hin nimmt, das die Fachwelt ihn verhöhnt. Die Welt lacht so lange, bis – wer den Film kennt und Plots im Allgemeinen, bis er den Schatz mit seinen Freunden und dem Vater wirklich findet. Eine großartige Story, die mir jedes Mal Gänsehaut verschafft, weil sie so Eins zu Eins auf das Leben zu übertragen ist. Es ist wieder die Energie, die Materie schafft. Wie viel Gewalt gibt es in unserer Welt, wie viele Verbrechen, wie viele Kriege.
Wir befinden uns in der Abwärtsspirale des Lebens, nur weil Egos mit falschen Zielen unterwegs sind.
Wir können auf der anderen Seite beweisen, dass positive Gedanken positive Energien schaffen, die der Gewalt Einhalt gebieten können. In den USA gibt es immer wieder Studien dazu. Lynne McTaggert ist heute eine der großartigen Verfechterinnen dieses Zieles. Dr. Joe Dispenza hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Menschen beizubringen, sich positiv auszurichten.
Vishen Lakhiani, Begründer von Mindvalley, ist mit einer ähnlichen Botschaft unterwegs. Er hat seine Plattform gegründet, damit Menschen all das lernen können, was ein erfülltes Leben braucht und das Schulwissen uns nicht geben kann.
Er ist bei Kindern unterwegs, die keinen ausreichenden Zugang zu Schulbildung haben. Er hat sie gefragt, was sie werden möchten und warum. Er selbst war so überwältigt von den Antworten. Die Kinder kannten ganz genau ihren Weg und sie wollten Großes schaffen und den Menschen ein erfülltes Leben schenken. Die Kinder dachten nicht nur an sich selbst und ihr reiches Leben.
Damian Richter, Erfolgsmacher und Life-Coach bringt Erwachsenen und Jugendlichen bei, nicht nur in den sozialen Medien zu konsumieren, sondern selbst etwas zu kreieren und sich ein außergewöhnliches Leben zu erschaffen.
Ich möchte noch ein paar Worte zu einem meiner großen Vorbilder sagen. Es ist mein Opa väterlicherseits. Er hat Zeit seines Lebens für die Kirche gearbeitet. Aber er hat auch ihre Werte gelebt. Jeder darf sich seine eigene Meinung dazu bilden, die ich übrigens auch habe. Mein Großvater hat alle Menschen mit großem Respekt behandelt. Er hat nie geschrien, um seine Meinung zu sagen oder durchzusetzen. Er hat meine Großmutter geliebt, obwohl er sie ursprünglich aus einem Brauch heraus geheiratet hat. Sie war die Ehefrau seines Bruders, der im Krieg geblieben ist. Früher war es dann üblich, dass der Bruder sich in so einem Fall der Familie annahm und ja, das ging so weit, dass die Frau des Bruders geehelicht wurde. Mein Opa hat alle Menschen geliebt.
Mir hat er seine Liebe mit einem Geschenk gezeigt, dass ihm nicht einmal gehörte. Er war der verantwortliche Friedhofsverwalter und - gärtner und nebenbei auch der Glöckner. Das hat immer zu Verwirrungen geführt, wenn Menschen unser Haus betraten. An der Küchentür stand unser Familienname – Glöckner. Zu dem wollten sie aber selten, also zu dem, der die Glocken läutet. Auch das machte er in seinen besten Jahren noch mit der Hand. Wenn wir Enkelmädchen lieb waren, durften wir die kleinste Glocke läuten. Das heißt, wir ließen uns vom Seil nach oben tragen und der Opa holte uns mit seiner Kraft zurück. Sternstunden der Kindheit!
Eines Tages liefen wir zwei über den Friedhof. Die Anlage hatte einen riesigen Mittelgang unter Kastanien. An einem Ende des parkähnliches Geländes befand sich ein wunderschönes schmiedeeisernes Tor. An der Mauer wuchs ein kleiner Stachelbeerstrauch. Ich entdeckte einige Beeren. Wir pflückten sie und mein Großvater sah das Leuchten in meinen Augen. Er schaute mich an und dann sagte er:
„Ich schenke dir heute diesen Strauch, wenn du mir versprichst, gut für ihn zu sorgen.“
So klein war ich damals nicht mehr, dass ich nicht wusste, es war kein echtes Geschenk. Aber er vertraute mir etwas an, für das er verantwortlich war. Seine liebevolle Geste hat mich tief beeindruckt und treibt mir noch heute Tränen in die Augen, wenn ich daran denke.
Wir haben so viele davon, jeder Mensch andere. Deshalb lieben wir Märchen, auch wenn wir es nicht immer zugeben.
Die Vorstellung ist doch so schön, eine Fee kommt vorbei, erfüllt uns drei Wünsche und alles ist gut. Nicht zu vergessen, im Märchen siegt immer das Gute. In den modernen Märchen, in den Liebesgeschichten, bekommt das arme Mädchen auch immer ihren reichen Gutsherren oder Industriellen.
Warum wohl ist Rosamunde Pilcher mit ihren Büchern und den daraus gezauberten Filmen weltweit so beliebt? Sie beschreibt unseren Alltag mit den großen und kleinen menschlichen Verwicklungen und die sich wahrhaft Liebenden finden zueinander oder wieder zusammen.
Was ist der Grund, dass wir diese Geschichten lesen?
Es ist die Sehnsucht nach dem perfekten Liebesleben, dem Partner, der alles für den anderen tut, der sich nicht aus Liebe hinter den Bus wirft. Das ist ein O-Ton von einem meiner Beziehungspartner in jungen Jahren. Wir sehnen uns nach der allumfassenden Liebe, vergessen aber etwas sehr Wichtiges dabei. Die kommt nicht so einfach einher spaziert. Es mag hart klingen, aber auch dieser Teil unseres Lebens will erarbeitet sein.
Wie viele suchen sich einen Partner, der sie versorgen soll.
Wie viele, egal, ob Männlein oder Weiblein, nehmen den Partner, bei dem sie immer im Mittelpunkt stehen.
Wie viele trachten danach, ihre große Liebe nach ihrem Vorbild zu gestalten.
Wie viele verbiegen sich, um dem anderen zu gefallen.
Jeder Mensch ist ein Unikat. Eine Partnerschaft muss erarbeitet werden. Auch hier geht es um Werte.
Heute halten Beziehungen oft nicht mehr all zu lange. Die Partner haben nicht gelernt, sich miteinander auseinander zu setzen. Sie hinterfragen die Meinungen des anderen nicht. Es ist unbequem, Kompromisse einzugehen. Uns wird überall beigebracht, dass wir unseren Zielen treu bleiben sollen, uns nicht verbiegen lassen. Nicht ausreichend oder überhaupt nicht wird erklärt, dass ein Kompromiss nichts mit Verbiegen zu tun hat. Wir sind soziale Wesen. Wir sehen uns wieder im Kreislauf von Vorbild und Erziehung.