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Dieses Büchlein, in lesefreundlicher Schriftgröße, enthält ausgewählte Geschichten und Gedichte von einer kleinen Gemeinschaft schreibfreudiger Damen aus der AWO-Gruppe in Teltow. Es sind "Perlen unser Erinnerung", die nicht verloren gehen sollen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 50
Der sture Dackel
Manchmal braucht man etwas Glück
Ali – vom Looser zum Boss oder vom letzten auf den ersten Platz
Ali als Sündenbock
Tierischer Familien – Zuwachs
Zum Anfang kamen die Fische
Petti - der Wellensittich
Paulchens Abenteuer
Das lustige Tier – ABC
Überraschung!!!!
Putzi und Co.
MAX – der Goldhamster
Schmetterlinge
Gestatten Sie eine Frage - wozu brauchen Sie eigentlich Ihren Hund?
Luxy
Auf den Hund gekommen
Ein super Gewinn
Carmen Sabernak hatte die Idee, die Erinnerungen unterschiedlicher Menschen zu sammeln.
Erinnerungen, die wertvoll wie Perlen sind. Sie fragte in der Teltower AWO-Gruppe nach und es fanden sich schnell MitstreiterInnen.
Einmal im Monat trafen sie sich, tauschten Erinnerungen aus, lasen aus ihren Geschichten und verbrachten schöne gemeinsame Stunden. So wurde recht schnell der Entschluss gefasst, diese „Perlen unserer Erinnerungen“ in kleinen Büchern aufzubewahren.
Die Geschichten sind so unterschiedlich, wie die Menschen, die sie erlebt haben. Einzelne Geschichten wurden zum Teil schon vor einigen Jahren verfasst. Deshalb finden sich teilweise auch noch Texte in der alten Rechtschreibung. Diese wurden absichtlich nicht angepasst, denn es sind Perlen aus der betreffenden Zeit.
Wir wünschen Ihnen ebenso viel Vergnügen beim Lesen, wie wir Freude hatten, das Buch zu gestalten.
Herzliche Grüße
das AutorInnenteam
Dackel Alf, den faulen Sack –
mußt‘ ich tragen Huckepack.
Denn er wollt‘ partout nicht laufen.
Böse fing er an zu schnaufen,
wenn man an der Leine zog.
Was ihn keineswegs bewog,
seinen Dackelsinn zu ändern.
Die Rasse ist in allen Ländern –
so stur im Wesen wie der Alf.
Kein Bitten oder Schimpfen half!
Nein, er lag bequem im Grase,
reckte frech die Hundenase:
„So, mein Frauchen, ich bleib liegen.
Willst du mich zum Laufen kriegen –
gib ein Leckerli mir schnell,
das bewegt mich auf der Stell‘!“
Ja, so sind die schlauen kleinen
Lieblinge auf kurzen Beinen.
Manchmal ist man ziemlich sauer –
doch wenn er fehlt, herrscht große Trauer.
Hannelore Wolf, Juni 2022
Ja so ist das eben. Wenn man manches Mal kein Glück hätte, würde man ganz schön alt aussehen oder vielleicht gar nicht mehr sein. Es ist schon viele Jahre her, als Glück im Leben für ein gutes Ende gesorgt hat, doch vergessen werden wir das Geschehen von damals nicht.
Wir, mein Mann und ich und ein weiteres Ehepaar, hatten uns zu einem gemütlichen Abend in einer kleinen Gaststätte an der “Alten Landstraße“ verabredet. Die “Alte Landstraße“ verlief am Rande eines Kanals durch eine nicht gerade gepflegte Wiese mit Gebüsch, etwas hügelig. Mein Mann und ich waren schon in der Gaststätte und wurden langsam ungeduldig, da von unseren Freunden noch weit und breit nichts zu sehen war.
So nach etwa 2 Stunden schraubte sich unser Unmut langsam in die Höhe, doch als sie dann erschienen und ihre Verspätung begründeten, war aller Ärger vergessen.
Unsere Freunde gingen wie wir die “Alte Landstraße“ entlang, als sie so seltsame Laute hörten und sich in einiger Entfernung ein Gebüsch irgendwie komisch bewegte. In der beginnenden Dämmerung schlecht zu erkennen.
Also nachsehen.
An der Stelle des Geschehens angekommen, staunten sie nicht schlecht. Es war der Eingang zu einer Höhle, wahrscheinlich der Eingang eines Fuchsbaues, etwas erweitert. Doch daraus ragten die Beine einer Frau und man hörte dumpfe Hilferufe. Sie versuchten die Frau herauszuziehen. Das gelang jedoch nicht. Also Polizei und Feuerwehr gerufen. Es war nicht ganz einfach, aber es gelang, die Frau auszugraben und so zu befreien. Als die Retter dachten ihre Arbeit erledigt zu haben, gab es von der Verunglückten starken Protest und es bestand bei ihr die Gefahr eines Nervenzusammenbruches.
Doch was war denn alles geschehen? Die Frau war mit ihrem Hund Gassi gegangen. Die “Alte Landstraße“ war dazu gut geeignet. Ihr Hund, ein niederläufiger Terrier, also ein Hund mit kurzen Beinen, breiten Pfoten, die zum Buddeln gut geeignet waren und er vor allem mit viel Temperament gesegnet, tobte mal vor - mal zurück. Immer in Bewegung. Frauchen und Hund also einfach glücklich. Entgegen aller behördlicher Anweisungen den Hund an der Leine zu lassen (Leinenzwang), ließ Frauchen ihren Tobi, so hieß der Terrier, ohne Leine laufen, weil das ihm besonderen Spaß machte.
Dann geschah es. Plötzlich spurtete Tobi los, auf ein Loch zu, bellte hinein und ehe Frauchen eingreifen konnte, verschwand er in dem Loch. Das Loch war der Eingang einer Höhle. Wahrscheinlich der Eingang zu Wohnung von Fuchs oder Kaninchen. Tobi meinte wohl: Der oder das muss doch zu kriegen sein, also hinein in den Bau. Frauchen rief, versprach ein Leckerli, schimpfte und bettelte, aber was ist das alles gegen eine tolle Jagd auf Fuchs oder Kaninchen.
Teils wütend, teils aus Angst um ihren Liebling Tobi, tat Frauchen das Dümmste was passieren konnte. Sie guckte in die Höhle hinein, glaubte eine Bewegung zu erkennen und Tobi zu hören. Sie schob sich weiter in die Höhle hinein. Tastete sich vorwärts um ihren Tobi zu erreichen oder ihn zum Rückzug zu bewegen, doch nichts passierte in dieser Richtung. Nun wollte sie rückwärts, denn sie erkannte, dass sie so nichts erreichte. Doch nun stand fest, dass der DDR-Slogan stimmte: „Vorwärts immer - rückwärts nimmer“.
Im Gegenteil. Durch ihre Bewegungen fing die Erde ringsherum zu bröckeln an. Sie musste erkennen, dass sie feststeckte. Jetzt kam Panik auf und sie begann um Hilfe zu rufen und mit den Beinen zu strampeln. Das war im Prinzip ein hoffnungsloses Unterfangen. Um diese Abendzeit war kaum ein Mensch auf der “Alten Landstraße“, die einem Feldweg ähnlicher war als einer Straße, unterwegs. Ihre Rufe waren, da sie mit ihrem Körper die Öffnung fast verschloss, auch nicht sehr weit zu hören.
Doch manchmal hat jeder etwas Glück. Unsere Freunde hatten es zwar eilig, aber doch die dumpfen Rufe gehört und die Bewegungen, die ja dort eigentlich nicht üblich waren, bemerkt. Vermuteten ein verletztes oder ausgesetztes Tier.