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Leben im Einklang mit den Mond- und Naturrhythmen: Auch für körperliche Bewegung gilt, dass nur hilft, was zum richtigen Zeitpunkt getan wird. Der Mond durchwandert auf seiner Bahn bestimmte Körperregionen. Alles, was man gerade dann für die betreffende Stelle tut, dient dem Wohlergehen doppelt. Nur wenn Mondstand, Körperregion und Art der Übung im Einklang sind, fühlt der Körper den Sinn der Bewegung. Der immer aktuelle Bestseller wurde durchgehend überarbeitet und mit einigen neuen Übungen versehen.
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Seitenzahl: 276
Buch
Leben im Einklang mit den Mond- und Naturrhythmen: Auch für körperliche Bewegung gilt, dass besser hilft, was zum richtigen Zeitpunkt getan wird. Der Mond durchwandert auf seiner Bahn bestimmte Körperregionen. Alles, was man gerade dann für die betreffende Stelle tut, dient dem Wohlergehen doppelt. Nur wenn Mondstand, Körperregion und Art der Übung im Einklang sind, fühlt der Körper den Sinn der Bewegung. Der immer aktuelle Bestseller wurde durchgehend überarbeitet und mit einigen neuen Übungen versehen.
Autoren
Johanna Paungger und Thomas Poppe haben als Erste das Wissen um den Einfluss des Mondes wiederentdeckt. Ihre Bücher und Kalender sind Bestseller und dienen immer mehr Menschen Jahr für Jahr als verlässliche Wegweiser. JOHANNAPAUNGGER wuchs in engster Vertrautheit mit den Mond- und Naturrhythmen auf. Ihr Großvater ließ sie teilhaben an seinem immensen Wissen um eine gesunde Lebensführung und Vitalität bis ins hohe Alter. THOMASPOPPE, Autor und Übersetzer, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Einflüssen der Mondrhythmen auf den Alltag.
Von den Autoren außerdem im Programm:
Bauen mit dem Mond · Die Mondgymnastik · Alles erlaubt! · Aus eigener Kraft · Das Mondlexikon · Fragen an den Mond · Moon Power · Das Mond-Jahrbuch (alle auch als E-Book erhältlich)
Das Tiroler Zahlenrad · Lebenschance Tiroler Zahlenrad · Mondkalender. Die Jahresübersichten 2019–2029
Jährlich neu erscheinend:
DASMONDJAHR
Taschenkalender (farbig und schwarz-weiß) · Foto-Wandkalender · Wochenkalender · Tagesabreißkalender · Wand-Spiralkalender · Garten-Spiralkalender · Garten-Wandkalender · Familienkalender · Zeit für mich · Die Jahresübersichten · NEU: Streifenkalender
Johanna Paungger
Thomas Poppe
Fit zum richtigen Zeitpunkt
Die Drei-Minuten-Mondgymnastik
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Neuausgabe Dezember 2019
Copyright © Wilhelm Goldmann Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH,
Neumarkter Str. 28, 81673 München
Umschlag: Uno Werbeagentur, München
Umschlagmotiv: GettyImages, Westend61
Mondzyklus: FinePic®, München
Satz: Uhl + Massopust, Aalen
Zeichnungen: Friedrich Rois stylefactory.de & Designstudio Fleischer
CH ∙ Herstellung: CB
ISBN 978-3-641-23631-1V001
www.goldmann-verlag.deBesuchen Sie den Goldmann Verlag im Netz:
Teil IAUFDIEPLÄTZE!
In einer ruhigen Ecke …
Vorwort zur Neuausgabe
Zur Begleitung
Im selben Boot
Vom richtigen Zeitpunkt
Teil IIFERTIG?
Das Tor zum Körper
Das Tor zur Seele
Gymnastik und Atmung
Siebenmal ist unsere Zahl
Selbstdisziplin und Rivalität
Tipps und Anregungen
Die beste Tageszeit für die Mondgymnastik
Niemand zu Hause!
»Wippen«? Besser nicht …
Rechts beginnen!
Eine kurze Meditation mit Farben
Teil IIILOS!
Die Mondgymnastik
Die vier Grundübungen
Hier geht’s los! – Die erste Grundübung
Die zweite Grundübung
Die dritte Grundübung
Die Abschlussübung – ein Gruß an die Sonne
Die Übungen für den Mondstand im Tierkreis
Die Widder-Tage – Übungen für helle Köpfe und helle Augen
Die Stier-Tage – die Last von der Schulter streifen
Die Zwillinge-Tage – für Hand und Arm
Die Krebs-Tage – für die Atemkraft
Die Löwe-Tage – Gutes fürs Herz
Die Jungfrau-Tage – fit in den Eingeweiden
Die Waage-Tage – Schwung für die Hüfte
Die Skorpion-Tage – lendenwirksame Übungen
Die Schütze-Tage – Standfestigkeit im Oberschenkel
Die Steinbock-Tage – Flexibilität fürs Knie
Die Wassermann-Tage – Energie für die Waden
Die Fische-Tage – so kommt jeder auf die Füße
Fingerarbeit und Energiespiralen im Rhythmus von Tag und Nacht
Die Technik der Fingerarbeit
Fingerarbeit und die Organe des Körpers
Die zwölf Organrhythmen im Tageslauf
Die sechs Funktionskreise
Die sechs Gemütszustände
Die zwölf kleinen Energiespiralen im Tageslauf
Ergänzende Hinweise zur Fingerarbeit
Chayito
Teil IVDURCHSZIEL!
Die Guten ins Töpfchen – über den Stoffwechsel
Was ist eigentlich der Stoffwechsel?
Versauern – nein danke!
Loswerden, was belastet – Hilfen zur Entgiftung
Wasser marsch!
Das Salz des Lebens
Hereinlassen, was Leben bringt – Hilfen zur gesunden Ernährung
Steigen Sie um auf Bio
Alpha oder Omega – finden Sie Ihren Ernährungstyp
Ernährung im Rhythmus des Mondes
ANHANG
Gymnastik, wie sie nicht sein soll
Kopf und Hals
Wirbelsäule, Rücken- und Bauchmuskeln
Arme und Beine
Was uns noch am Herzen liegt
Weitere Bücher aus der Paungger-Poppe-Werkstatt
Ein rundes Mondkalender-Programm
Mond im Internet
Der Mondversand – gute Dinge »vom richtigen Zeitpunkt«
Alpha/Omega und Biorhythmus
Mondwochen mit Johanna Paungger-Poppe
Ein Dank an unsere Leser
Register
Pssst – ganz schnell!
Während Sie noch in der Buchhandlung stehen und überlegen, ob das Buch sein Geld wert sein könnte …
… oder während Sie noch nachdenken, ob dieses Buchgeschenk auf dem Nachtkästchen landet, um sich im Bett damit zu befassen, oder doch gleich im Bücherregal für den fernen Augenblick des Hervorholens – oder für welchen Zweck auch immer.
Ganz schnell! Suchen Sie sich ein ruhiges Plätzchen, lassen Sie die Arme (unauffällig) hängen, bewegen Sie beide Daumen schnell auf und ab und zählen Sie dabei langsam bis sieben. Tun Sie dann das Gleiche mit beiden Zeigefingern. Bis sieben Sekunden zählen. Danach das Gleiche mit Mittelfinger, Ringfinger und kleinem Finger.
Sie brauchen also für diesen kleinen Versuch insgesamt fünf mal sieben Sekunden: 35 Sekunden.
In dieser kurzen Zeitspanne erhält Ihr Körper einen Energieschub, ohne jeden Aufwand. Lassen Sie sich ein paar Sekunden Zeit und fühlen Sie, was in Ihren Armen und in Ihrem Körper geschieht. Was mit Ihrer Laune passiert und mit Ihren Gedanken. Fühlen Sie, wie Wärme und Energie in alle Ecken und Winkel Ihres Körpers strömen.
Genießen Sie, dass einfache Übungen so großen Erfolg bringen können.
Viel Freude beim Lesen und Erleben.
Im Herbst 1991 hat alles angefangen. Damals erschien Vom richtigen Zeitpunkt – das Buch, das der Wiederentdeckung des Wissens um die Mondrhythmen den Weg ebnete und das heute in 30 Sprachen übersetzt vorliegt. Millionen Leserinnen und Leser haben seither erleben dürfen, wie sehr der Mondkalender den Alltag erleichtern hilft. Nur wenig später haben wir das Buch veröffentlicht, das Sie in Händen halten, mit dem ursprünglichen Titel Die Mondgymnastik.
Mit der jetzt vorliegenden Überarbeitung haben wir die Chance ergriffen, die Erfahrung der letzten Jahrzehnte mit Hunderten von TeilnehmerInnen an unseren Gesundheitswochen einzuarbeiten.
Die Mondgymnastik war und ist eine wichtige Säule dieser Wochen, die für die meisten TeilnehmerInnen zu einem Wendepunkt in ihrem Leben geworden sind. Diese Erfahrungen machen das Buch noch alltagstauglicher und noch erfolgreicher in der Wirkung für Ihre Gesundheit. Unser Versprechen ist das gleiche geblieben und soll hier erneuert werden: Nur drei Minuten Mondgymnastik täglich, durchführbar in jedem Alter, und Sie gewinnen ein Maß an Beweglichkeit und damit Lebensqualität zurück, das Sie nicht für möglich gehalten hätten!
Wenn Sie unsere Arbeit noch nicht kennen und mit diesem Buch erstmals mit ihr in Berührung kommen, dann ist unser Wunsch, dass es Sie ein langes Stück Weg begleitet und für Sie nützlich wird. Vielleicht macht es neugierig auf die genaueren Zusammenhänge und noch viel mehr Wissen, das wir in unseren Büchern festgehalten haben. Neulingen wie »alten Hasen« versprechen wir, auch in Zukunft für sie da zu sein – mit aufrichtiger Information über in Vergessenheit geratene Zusammenhänge, deren Kenntnis für die Gegenwart und Zukunft unseres kleinen Planeten von größter Bedeutung ist. Die Natur sollte uns nicht erst zwingen müssen, das Wissen vom »richtigen Zeitpunkt« wieder lebendig werden zu lassen. Gemeinsam mit Ihnen möchten wir die ersten Schritte aus freiem Willen gehen. Das Echte hat Zukunft!
Johanna Paungger & Thomas Poppe
Es ist für mich eine große Freude zu erleben, wie das Wissen um die Mondrhythmen wiedererwacht und den Platz im Alltag vieler Menschen findet, den es verdient. Ich habe stets fest daran geglaubt, dass es genug Menschen gibt, die den Wert dieser einfachen Regeln erfahren und für sich im Kleinen umsetzen wollen. Dass es letztlich dann so viele sein würden, habe ich mir zwar insgeheim erhofft, aber das Staunen darüber ist mir bis heute noch nicht abhandengekommen. Denn angefangen hat es mit sehr kleinen Schritten über viele Jahre hinweg.
Als ich als junges Mädchen von Tirol nach München »auswanderte«, um dort zu lernen, stellte ich nach kurzer Zeit verwundert fest, dass offenbar fast niemand hier den richtigen Zeitpunkt für alles Tun kennt und beachtet. Anfangs fand ich das interessant und sogar »modern« und tat es einfach allen anderen nach, weil ich keine Außenseiterin sein wollte. Den Einfluss des Mondes lernte ich schnell zu ignorieren als ein Relikt alter Zeiten, das offenbar inzwischen überflüssig geworden war.
Einige Jahre lang ging das gut, bis mich mein Körper mithilfe verschiedener Störungen und Krankheiten regelrecht nötigte, mich wieder auf die Naturrhythmen zu besinnen. Schon nach kurzer Zeit ging es mir wieder viel besser – und das ohne jegliche ärztliche Hilfe.
Meines Großvaters Wissen hatte mir auch jetzt geholfen. Aber diese positive Erfahrung hatte mich sehr neugierig gemacht auf etwas anderes: Als Kind habe ich nämlich gelernt, dass man den Menschen jede Krankheit aufgrund einiger untrüglicher Kennzeichen ansehen kann. Bestimmte Mangelerscheinungen und Leiden drücken sich in ganz eigentümlichen und typischen Symptomen aus: Mimik, Körperhaltung, Hautfärbung und -tönung, Haarbeschaffenheit, Ausdünstung, Gehbeschwerden wie Hinken, Nachschleifen, kurze oder lange, schnelle oder langsame Schritte, Wippen, Grad der Ausdauer, die Sitzhaltung, Ess- und Trinkgewohnheiten, Sehstörungen, Schlafstörungen. Obendrein noch die genaue Tageszeit, bei der all diese Merkmale auftreten, denn ob eine Haut vormittags oder nachmittags fahl wirkt, deutet auf jeweils unterschiedliche Störungen hin. Viele Seiten ließen sich mit diesen Beobachtungen und Auflistungen immer wiederkehrender Symptome füllen.
Während der ersten Zeit in München wurde mir also bewusst, dass dort das Mondwissen nichts gilt. Gleichwohl hatte ich durch Beobachtung den Eindruck gewonnen, dass der Einfluss des Mondes auch bei den Menschen dort zum Tragen kommt, ob sie sich darüber nun im Klaren sind oder nicht. Als unendlich neugieriger Mensch machte ich mich daran, diese Frage für mich selbst zu beantworten.
Einer der Wege, für die ich mich entschied, waren während meiner Freizeit Besuche in der Poliklinik unweit meiner damaligen Wohnung am Sendlinger Tor. Versorgt mit Speis und Trank setzte ich mich vor die Türen all der vielen Behandlungsräume, um die wartenden Patienten zu beobachten.
Der erste Eindruck war ermutigend. Auch hier in München konnte ich den Menschen sofort ansehen, was sie plagte. Allerdings wunderte ich mich oft, dass beispielsweise ein Patient in der Warteschlange zum Lungenröntgen saß, obwohl er offensichtlich kaum Probleme mit der Lunge haben konnte.
Ich bitte die Ärzteschaft um Nachsicht – aber wie schon gesagt: Als Kind habe ich diese Fähigkeit erlernt, und ich konnte mich fast immer auf sie verlassen. So habe ich mir beispielsweise als kleines Mädchen manchmal etwas Taschengeld verdient, wenn ich mit Touristen im Restaurant eine Wette darüber abschloss, was die Leute am Nachbartisch zum Essen bestellen würden. Das ist nämlich nicht schwer, wenn man ihren Zustand eingehend betrachtet. Die Menschen essen sich gesund – oder sie essen sich krank.
Dieses Buch soll nun keine Anleitung sein, wie Sie Diagnosen stellen können aufgrund von Statur, Aussehen, Haltung, Neigung usw. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass das Wissen zwar fast in Vergessenheit geraten ist, aber heute noch genauso viel Gültigkeit und Wert besitzt wie zu früheren Zeiten.
Natürlich hatte ich während der ersten Jahre in der Stadt manchmal ernsthafte Probleme zu schweigen, wenn jemand eine völlig überflüssige Operation »verschrieben« bekam und dann womöglich noch bei zunehmendem Mond. Aber auch damit lernte ich umzugehen und konnte zumindest gleich feststellen, dass chirurgische Eingriffe bei zunehmendem Mond auch in der Großstadt nicht so gut verliefen wie bei abnehmendem Mond.
Es vergingen jedoch noch viele Jahre, bis ich es wagte, das Wissen um die Mondrhythmen in Vorträgen weiterzugeben und dann niederschreiben zu lassen.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei meinem Mann Thomas Poppe bedanken, der mich jederzeit ermutigt, von solchen »alten Dingen« zu berichten, um diese dann für Sie zu Papier zu bringen. Ohne ihn wäre keines unserer Bücher entstanden, denn mündliches Erzählen ist die eine Sache, schriftliches Fixieren zum allgemeinen Verständnis eine andere. Obendrein gelangt keine Zeile Information an die Öffentlichkeit, ohne dass er selbst sie überprüft und ihren Wert erfahren hat.
Mein besonderer Dank gilt auch meinem Bruder Georg Koller, der viele Jahre lang eine sehr erfolgreiche physiotherapeutische Praxis in Bissendorf bei Osnabrück betrieb. Viele seiner guten Ratschläge und Tipps fanden Eingang in die folgenden Zeilen – ein wahrer Schatz an Wissen, ohne den dieses Buch nicht vollständig wäre.
In diesem Buch haben wir ein zusätzliches Wagnis unternommen: Wir haben uns entschlossen zu glauben, dass Sie sich für bisher verborgene Zusammenhänge zwischen Krankheit und Symptom, Körper und Seele interessieren. Sie finden diese deshalb genauer geschildert bei den Mondgymnastik-Übungen und auch bei den einzelnen Tierkreiszeichen der Fingerarbeit.
Sie erfahren beispielsweise, was Sie im Körper Gutes bewirken, wenn Sie Ihren Zeigefinger in der Zeit von 15 bis 17 Uhr einige Sekunden lang festhalten. Ich kann mich noch gut an meine Kindheit erinnern, als meine Mutter uns empfahl, bei jeder Form von Angst den Zeigefinger zu umklammern – bei Prüfungen, beim Allein-Unterwegssein, beim Verpassen des Unterrichtsbeginns in der Schule. Bei meinem eigensinnigen Wesen ist mir dieser Rat regelmäßig fürchterlich auf die Nerven gegangen, weil er so simpel war. Trotzdem habe ich ihn immer wieder befolgt und ausprobiert.
Heute ertappe ich mich schon längst dabei, wie ich meine eigenen Kinder mit »solch einfachen Methoden« nerve. Und natürlich entgeht es mir nicht, dass auch sie es nachmachen und erfahren, wie es hilft.
Meine Mutter wusste unzählige solcher einfachen Dinge, besonders in Bezug auf die Ernährung (als das normale Salz, das Sie heute fast ausschließlich zu kaufen bekommen, bei uns »in Mode« kam, stand es genau drei Tage lang auf dem Tisch, bis es wieder verschwand und das gute alte Steinsalz zurückkehrte). Vieles davon habe ich damals nicht glauben wollen, besonders was den Umgang mit Süßigkeiten betraf, aber wenn man selbst Mutter ist, dann erwacht auch dafür das Verständnis. Vor allem die Wechselwirkung zwischen Genuss von Süßigkeiten und Nervosität und schlechter Laune bei Kindern oder die Ernährung eines Alpha-Kindes mit Omega-Kost – darin kannte meine Mutter sich bestens aus, und ich bin froh, dass ich dieses Wissen heute weitergeben kann. Und dies erst recht, wenn ich bedenke, dass heute viele arme Kinder mit Medikamenten »ruhiggestellt« werden, obwohl sie nur eine kleine Ernährungsumstellung bräuchten.
Natürlich klingen unsere Worte mitunter etwas laienhaft im medizinischen Sinn, aber dafür ist die Information verständlich und sofort anwendbar. Vor allem können Sie aus diesem Buch den Mut und die Inspiration gewinnen, Ihren Körper in seiner Ganzheit kennenzulernen. Am richtigen Tag die richtige Gymnastik – und Sie brauchen sich nie wieder zu überfordern.
Ebenso wie heute Heilkräuter wissenschaftlich untersucht und dann großmütig als »medizinisch wirksam« Anerkennung finden (obwohl der Mensch sie schon seit Tausenden von Jahren verwendet), so wird es eines Tages der Fall sein, dass »exotischen« Dingen wie den Mondrhythmen nicht länger die Akzeptanz vonseiten der Wissenschaft verweigert wird. Ohne Not kurz vor Vollmond eine Operation durchzuführen wird dann als Kunstfehler gelten. Darauf müssen Sie aber glücklicherweise nicht warten. Vertrauen Sie der Weisheit Ihres Körpers und darauf, was er Ihnen sagt.
Was geschieht denn bei einem hundert Jahre alten Menschen, wenn er sich beim Spazierengehen an einem Brombeerbusch die Haut ritzt? Genau: Die Wunde verheilt spurlos – trotz des hohen Alters! Mehr oder weniger genau die gleiche Regenerationskraft besitzen alle seine inneren Organe, ja sogar Muskeln, Knochen und Gelenke, die schon scheinbar »degeneriert« waren. Mondgymnastik, Entgiftung und ausreichend lebendiges Wasser trinken – das ist die solide Basis für einen Neuanfang.
Natürlich braucht es etwas Übung und Beobachtungsgabe, um jenes Urvertrauen in den Körper wiederzugewinnen, das vielen ausgeredet und in jungen Jahren wegdressiert worden ist. Es wäre deshalb sehr schön, wenn Sie sich nicht einfach nach diesem Buch richten. Mein Wunsch ist, dass es Ihnen als Starthilfe dient für ein besonders schönes und lohnendes Abenteuer. Sie haben nichts zu verlieren, aber sehr viel zu gewinnen – um nicht zu sagen, alles –, wenn Sie lernen, dass die Liebe der eigentliche Heiler auf dieser Erde und im Universum ist.
Johanna Paungger-Poppe
Wie lange schon predigen die Weisen und Heilkundigen aller Völker, dass maßvolle Bewegung eine Grundbedingung für gute Gesundheit ist – neben einer menschgerechten Ernährung? Wie viele Ärzte, Masseure und Physiotherapeuten singen heutzutage das Loblied vom Sport, von körperlicher Betätigung, schweißtreibendem Tun als absoluter, unabdingbarer Notwendigkeit, um bei guter Gesundheit ein hohes Alter zu erreichen? Ich habe den Eindruck, diese Mahnungen und Predigten bekommen wir zu hören, seit es Menschen gibt.
Und ebenso lange tun wir alles, um uns taub zu stellen. Ganz besonders heute, da uns in vielen Teilen der Welt der Alltag nicht mehr zu körperlicher Arbeit zwingt, um den Lebensunterhalt zu verdienen. Ja nicht einmal mehr zu körperlicher Bewegung dort, wo bis vor Kurzem zumindest ein Minimum davon erforderlich war – bis hin zum Hefeteigkneten und Schuheputzen, was uns jetzt Maschinen abnehmen.
Wir alle sitzen im selben Boot. Wir alle wissen und fühlen, wie wichtig Bewegung und ein wenig Sport und Gymnastik wären. Fünf Minuten am Tag – nein, eine Minute täglich – würden genügen, wenn es die richtige Gymnastik ist.
Fast ausnahmslos plagt uns ein mehr oder weniger lautstarkes schlechtes Gewissen, weil wir in der Regel viel zu wenig tun oder uns zu einseitig belasten – zum Schaden unseres Körpers und Wohlergehens, zum Nutzen der Heerscharen von Ärzten und Chemikern, die uns ihre Pülverchen gerne andrehen, wenn’s hier und da zwickt und zwackt im vernachlässigten Leib, mit den Jahren immer mehr.
Ich nehme mich nicht aus, denn ich habe vieles hinter mir: jede Menge Sport in kurzen, intensiven Jugendzeiten – weniger Sport in späteren Jahren. Immer viel Freude an Bewegung – aber erst nach einem mühseligen Aufraffen. Dann langsames Nachlassen des Willens – bis zu jener winzigen Sekunde der Selbstüberwindung, zur einfachen Entscheidung: »Jetzt tu ich wieder was …« Bis schließlich zur bequemen Selbsttäuschung: »Es bringt ja doch nichts, und außerdem habe ich gerade keine Zeit …«
Ich schätze mich wirklich glücklich, meine Frau kennengelernt zu haben. Wer weiß, welche Ausmaße meine Körperfülle angenommen, welches Aushöhlen meiner Gesundheit ich zugelassen hätte? Ihr Wissen und durch sie das Wissen ihres Großvaters halfen mir, diesen Teufelskreis zu durchbrechen: immer weniger Bewegung – Gewichtszunahme, zunehmend weniger Lust zur Bewegung – Gewichtszunahme, Nachlassen der Muskelkraft und des Selbstvertrauens – noch weniger Bewegung. Das alles begleitet von Ernährungssünden. Es ist ein Teufelskreis, dem leider nur zu viele von uns vergeblich zu entrinnen versuchen.
Die Umkehr ist mir nicht leichtgefallen. Jahre schon war ich im Besitz der nötigen Informationen, dennoch ist mir die Wahrheit oftmals richtiggehend auf die Nerven gegangen – bis mich das eine oder andere Wehwehchen daran erinnerte, dass es höchste Zeit wurde, erwachsen zu werden. Heute kann ich es dafür jedem Menschen nachfühlen und nachsehen, wenn er Mühe hat, sich sogar zu winzigsten Änderungen im Alltag aufzuraffen – beispielsweise fünf Minuten früher aufzustehen, um die Mondgymnastik zu machen. Es gehört zum Wesen des Menschen, dass wir es zu jedem Zeitpunkt unseres Daseins mit Kräften zu tun haben, die uns versklaven wollen, körperlich, geistig, seelisch. Wahrlich seltsam – die Zeitspanne einer Zigarettenlänge täglich könnte aus der Sackgasse führen, aus einer Teufelsspirale in lichte Höhen. Es ist jedoch eine Sache des freien Willens, den wir in die Wiege gelegt bekamen …
Echte Selbstliebe und freier Wille sind es, die uns aufmuntern, den Versuch zu wagen, dieser Abwärtsspirale zu entkommen. Die Schlüsselfrage aber lautet für viele: Warum führt es so selten zu dauerhaftem Erfolg (und nur dies zählt!), sich dennoch aufzuraffen und irgendeiner körperlichen Aktivität zu widmen – Joggen, Schwimmen, Radfahren, Fitnessstudio, Gymnastik und dergleichen? Warum beginnen viele von uns so oft hoffnungsfroh und besten Willens, fangen stark an und lassen rapide nach? Drehen dann eine weitere Spirale nach unten, sammeln Gewicht und Trägheit und mangelndes Selbstvertrauen? Bis zum nächsten Versuch, der dann ebenso endet, noch ein Stockwerk tiefer? Bis eben »alles ja doch nichts bringt«. Warum schaffen wir’s nicht?
Die Antwort lautet: Weil wir müde und depressiv sind. Weil wir müde aufwachen und müde zu Bett gehen. Und uns in der Zeit dazwischen abhetzen und mit Überflüssigem ablenken. Und warum sind wir so erschöpft? Viele »moderne« Gründe gibt es, doch in erster Linie fühlen wir uns deshalb so kaputt, weil unsere normale Alltagsernährung jeden Menschen müde, depressiv und süchtig macht.
Die Müdigkeit lässt Ziele in scheinbar weite Ferne rücken. Ohne sinnvolle, ersehnte Ziele jedoch, die wir mit Eifer anstreben, tritt keine Lebensfreude ein. Ohne Lebensfreude behalten Müdigkeit und Depression die Oberhand. Eine Sackgasse tut sich auf, ein weiterer Teufelskreis …
Aber es gibt zu jedem Zeitpunkt einen Ausweg, den viele von uns finden und zur Flucht nutzen. Warum schaffen es diese Menschen unter uns allen Widrigkeiten äußerlich und innerlich zum Trotz dennoch?
Es sind keine Außerirdischen, keine Übermenschen. Eine winzige Kleinigkeit ist es, die den Unterschied ausmacht: Sie besteht darin, die Daumen zu bewegen, die Zehen zu bewegen. Es ist die Fähigkeit, aus dem Stand einen kleinen Schritt vorwärts zu tun. Von Stunde zu Stunde. Von einer kleinen Entscheidung für dieses und gegen jenes. Von Kleinigkeit zu Kleinigkeit.
Dieses Buch macht Sie vertraut mit genau solchen Kleinigkeiten und führt Sie anhand kleiner Schritte zu großer und dauerhafter körperlicher Fitness. Es hilft Ihnen, den »inneren Schweinehund« zu überwinden, den ausnahmslos jeder von uns mit sich herumschleppt – der eine als schwere, erstickende Last, der andere, nachdem er ihn zu einem unbedeutenden kleinen »Ferkelwauwau« degradiert hat, dessen Einfluss gegen null geht.
Um ihn dahin zu bringen, ist keine »eiserne Disziplin« vonnöten. So viel können wir versprechen. Sie brauchen keine Messgeräte für Blutdruck und Pulsfrequenz – Sie brauchen Mut zum persönlichen Gespür! Damit Sie Ihre Grenzen kennenlernen, diese langsam erweitern und sich plötzlich fit fühlen. Und für richtig faule Tage gibt’s immer noch die Fingerarbeit – eine besondere Technik der körperlichen Kräftigung, die wir Ihnen weiter hinten im Buch erstmals vorstellen.
Für das Hin-und-Her-Pendeln zwischen Versuch und Enttäuschung, das viele von uns nur allzu gut kennen, gibt es Gründe. Sie zu kennen ist der allererste Schritt zum Erfolg. Und der allerwichtigste Grund beruht darauf, dass wir uns oftmals zum falschen Zeitpunkt bewegen, trainieren, Sport treiben. Um Ihnen das Geheimnis der fröhlichen, erfolgreichen – auf Dauer erfolgreichen – Bewegung zum richtigen Zeitpunkt nahezubringen, haben wir dieses Buch geschrieben.
Wenn Sie eine körperliche Übung, eine bestimmte Gymnastik machen, wenn Sie eine bestimmte Muskelgruppe kräftigen und dehnen, dann ist von entscheidender Bedeutung für Sinn und Erfolg Ihres Tuns sein Zeitpunkt in Harmonie mit Mond- und Naturrhythmen.
Ist der Zeitpunkt günstig, so können Sie sich buchstäblich schöner, stärker, lebendiger und gesünder machen – oder aber Sie richten bestenfalls nichts aus, wenn Sie sich für einen ungünstigen Moment entschieden haben.
Die Regeln und Prinzipien, die diesen zeitlosen Naturgesetzen zugrunde liegen, sind einfach und kinderleicht umzusetzen. Und das ohne verbissene Selbstdisziplin, ohne übermenschliche Willenskraft, ohne jene Resignation, die sich nach viel erfolgloser Anstrengung einstellt.
Alles, was Sie benötigen, ist ein wenig Liebe zu sich selbst, ein Minimum an Geduld und einen Mondkalender als einziges »Übungsgerät« und unsere Website www.paungger-poppe.com, wo wir Ihnen unsere Palette von Mondkalendern vorstellen.
Wir haben Ihnen in unseren Büchern immer wieder zu vermitteln versucht, dass jeder von uns ein unfehlbares Gespür besitzt. Niemand muss uns »beweisen«, dass es schädliche Erdstrahlen gibt, dass Gentechnik und Klonen eine törichte Sackgasse der Wissenschaft sind, dass dieser oder jener Politiker nur sein eigenes Wohl im Auge hat und sonst nichts im Herzen – wir fühlen all das ganz deutlich. Wir haben nur unter mehr oder weniger großen Schmerzen gelernt, diese klare innere Stimme zu ignorieren, manche schon im zarten Alter von zehn Monaten, manche erst, nachdem sie den Verlockungen der Scheinwelt der Erwachsenen erlegen sind.
Aber in stillen Augenblicken, in Phasen des Besinnens, in Momenten der Erinnerung an unsere Bestimmung und wahre Natur – da hören wir die Stimme. Etwa wenn sie sagt, dass der Kaiser gar keine Kleider anhat, wenn sie so manchen Bischof oder Präsidenten beschreibt als das, was er wirklich ist, wenn sie mühelos die Spreu vom Weizen trennt und mutig alle Dinge bei ihren wirklichen Namen nennt.
Oder wenn sie uns sagt, dass diese oder jene Übung, diese oder jene Gymnastik unserem Körper zuliebe heute wirklich sinnvoll oder heute reine Zeitverschwendung war. Wir möchten Ihnen mit diesem Buch helfen, keine Zeit mehr zu verschwenden. Eine uralte, zeitlose Form der körperlichen Ertüchtigung kommt Ihnen zu Hilfe – für Fitness, Kräftigung, Gesundung, Lebendigkeit, Lebensfreude. Eine einfache Serie von Übungen, mühelos erlernbar in jedem Alter.
Meine Frau ist vom ersten Augenblick an mit diesem Wissen aufgewachsen; für sie sind Dinge selbstverständlich, die mir »Normalsterblichem« beim ersten Kennenlernen sehr exotisch vorkamen. Genau dadurch aber habe ich ihr eine Kleinigkeit voraus: Ich habe als Erwachsener erleben dürfen, was es bedeutet, vom »normalen« Leben zum richtigen Leben zu wechseln. Ich habe erlebt, welchen Sinn das macht, wie einfach es geht, wenn man damit begonnen hat, und wie tief greifend der Erfolg ist. Ich kam mir dabei vor wie jemand, der erst als Erwachsener schwimmen lernt. Welch ein Gefühl, sich zum ersten Mal aus eigener Kraft über Wasser halten zu können!
Deshalb weiß ich auch aus eigener Erfahrung, dass fast ausnahmslos jeder mit einem großen Gewinn rechnen kann, wenn er sich diesem Wissen anvertraut und die zeitlos gültigen Regeln, Übungen und Methoden ausprobiert. Auch ich möchte mich an dieser Stelle bei meinem Schwager Georg Koller bedanken, dem Mann mit den Zauberhänden. Ohne ihn wäre dieses Buch sehr wahrscheinlich nicht entstanden. Seine große Erfahrung und sein Wissen werden Ihnen in vielen Zeilen begegnen und Sie bereichern.* Bei der kleinen Entdeckungsreise wünsche ich Ihnen jetzt viel Freude!
* Gemeinsam mit ihm haben wir eine Mondgymnastik-DVD entwickelt.
Thomas Poppe
Die treuen Leserinnen und Leser unserer bisherigen Bücher können die nächsten Seiten bis zum Teil II überspringen, ohne viel zu versäumen. Die Fairness gebietet jedoch, dass wir all denjenigen, die zum ersten Mal in diesem Buch vom Einfluss der Mondrhythmen hören, eine Einführung geben, um die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Mondphasen, Mondstand im Tierkreis und vielen Abläufen unseres Alltags verständlich zu machen.
Nach Jahrzehnten des Vergessens ist heute das jahrtausendealte Wissen um die Einflüsse der Mondrhythmen auf dem besten Weg, sich seinen rechtmäßigen Platz in unserem Alltag zurückzuerobern.
Bei Licht besehen ist es ja merkwürdig: Da beherrscht der Mensch eine Fähigkeit – jahrtausendelang, so selbstverständlich, wie die Fische im Wasser leben, und so wertvoll, wirksam und erfolgreich wie nur irgendein Rüstzeug, das der Mensch mitbekam, um sein Überleben zu sichern und seine Existenz zu gestalten. In historischen Zeiträumen gemessen fast über Nacht, im Laufe weniger Jahre gerät plötzlich diese Kunst in Vergessenheit! Als ob die Vögel über Nacht das Fliegen verlernt und sich obendrein entschieden hätten, die Kunst des Fliegens zum Aberglauben zu erklären.
Kein exotisches Wissen aus irgendeinem tibetischen Hochtal ist das, nein, weltweit, von Alaska bis Feuerland, von den Philippinen bis nach Neuseeland, wurde und wird es ausgeübt. Bauern, Gärtner, Heilkundige, Handwerker, Holzhändler – überall lebten sie »nach dem Mond«, so wie die Kids von heute mit dem Fernseher aufwachsen. Nicht im Traum wären diese Menschen auf die Idee gekommen, nicht zuerst nach dem Mondstand zu schauen, bevor sie ernten, heilen, bauen.
Wenn Sie das volle Ausmaß des Verzichts auf dieses Wissen überschauen wollen, dann müssen Sie sich die Situation wie bei einem jungen Menschen vorstellen, der, obwohl kerngesund und ohne jede Behinderung, tagein, tagaus an Krücken geht. Er humpelt so lange umher, bis die Muskeln seiner Beine dermaßen schwach geworden sind, dass er sich nur allzu gerne einen Rollstuhl verkaufen lässt, weil es »bequemer« ist.
Und warum tut er das? Weil ein Krückenhersteller eine schlaue Werbeagentur gefunden hat, die dem jungen Mann erfolgreich dieses törichte Verhalten eingeredet hat. Sie würden es nicht glauben, wie viele Krückenhersteller es heute gibt, die wiederum ganz eng mit Rollstuhlproduzenten zusammenarbeiten …
Ebenso gedankenlos würde unseren Vorfahren und manchen wissenden Zeitgenossen das Verhalten heutiger Menschen erscheinen, die zu willkürlich gewählten Zeitpunkten die Felder bearbeiten und ernten, die Wäsche waschen, die Zähne behandeln lassen – und natürlich Sport und Gymnastik betreiben.
Es waren die genaue Beobachtung der Natur, der Tier- und Pflanzenwelt und das Leben in Harmonie mit ihr, die unsere Vorfahren zu Meistern des richtigen Zeitpunkts gemacht haben. Wenn das Überleben ganzer Völker von guten Ernten abhängt und gleichzeitig die Gifte und künstlichen Dünger der modernen Industrie nicht zur Verfügung stehen, dann bleibt den Landwirten aller früheren Jahrhunderte nichts anderes übrig, als ihrer Kunst auch die Kunst der Wahl des richtigen Zeitpunkts hinzuzufügen und besonders den Mondlauf zu beobachten.
Direkte persönliche Erfahrung hatte unsere Vorfahren zur Erkenntnis geführt,
▶ dass zahllose alltägliche und weniger alltägliche Handlungen von Naturrhythmen beeinflusst werden – vom Holzschlagen über Kochen, Essen, Brotbacken, Milchverarbeitung, Haareschneiden, Gartenarbeit, Düngen, Waschen bis zur Anwendung von Heilmitteln, Operationen und vieles mehr;
▶ dass Pflanzen und ihre Teile von Tag zu Tag unterschiedlichen Kräften ausgesetzt sind, deren Kenntnis ausschlaggebend für erfolgreichen Anbau, Pflege und Ernte der Früchte ist; dass Kräuter, zu bestimmten Zeiten gesammelt, ungleich wirksamer sind als welche, die zu anderen Zeiten geerntet werden. Und dass Nahrungsmittel aus diesen Pflanzen zu unterschiedlichen Zeiten vom Körper unterschiedlich vertragen werden;
▶ dass Operationen und Medikamentengaben, an bestimmten Tagen durchgeführt, hilfreich sind, an anderen Tagen nutzlos oder gar schädlich – oft unabhängig von Dosis und Qualität der Medikamente und aller Kunst des Arztes;
▶ dass zahlreiche weitere Geschehnisse in der Natur – Ebbe und Flut, Geburten, das Wetter, der Zyklus der Frauen und vieles mehr – in Beziehung zur Mondwanderung stehen.
Zusammengefasst: Unsere Vorfahren lebten nach der Erkenntnis, dass der Erfolg einer Absicht nicht nur vom Vorhandensein der nötigen Fähigkeiten und Hilfsmittel abhängt, sondern auch entscheidend vom Zeitpunkt des Handelns. Und dass dieser günstige Zeitpunkt weitgehend mit der Mondphase und dem Stand des Mondes im Tierkreis in Zusammenhang steht. Diese Erkenntnis war – wie wir heute aus zahlreichen Zuschriften und Kalendern aus allen Teilen der Welt wissen – überall verbreitet und lebendig.
Viele Kalender der Vergangenheit richteten sich nach dem Lauf des Mondes, weil die vom Mondstand im Tierkreis angezeigten und angekündigten Kräfte von weit größerer Bedeutung für den Alltag der Menschen waren als die des Sonnenstandes. Heute noch werden alle unsere »beweglichen« Feiertage nach dem Stand des Mondes berechnet: Ostern wird beispielsweise stets am ersten Sonntag gefeiert, der dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang folgt.
Wie konnte es also geschehen, dass zu Anfang des 20. Jahrhunderts dieses unschätzbar wertvolle Wissen fast über Nacht in Vergessenheit geriet? Noch bis vor dem Ersten Weltkrieg gab nämlich fast jeder Kalender auch Mondphasen und Mondstand im Tierkreis an.
Sicherlich ist einer der Hauptgründe in der Tatsache zu suchen, dass man dieses Wissen nicht in Bargeld verwandeln kann. Im Gegenteil: Wir würden viel gesünder leben, Produkte würden erheblich haltbarer und kämen ganz ohne Gifte zur Konservierung, Imprägnierung und dergleichen aus.
Viele Wirtschaftszweige, die jetzt noch gut von der Missachtung der Natur leben, müssten den Gürtel enger schnallen oder sich endlich auf die Herstellung menschen- und umweltfreundlicher Waren konzentrieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte sich nämlich die große Maschinerie der Technik und Industrie darauf verlegt, statt Kriegsmaterial die »schnelleren« Lösungen für alle Probleme des Alltags zu produzieren – anstelle von Sprengstoff Kunstdünger.
Die Jugend in Aufbruchstimmung lachte über Eltern und Großeltern, sprach von »Mond-Aberglauben« und begann, sich fast völlig auf eine im Wesenskern unmenschliche Wissenschaft und Forschung zu verlassen – in erster Linie, weil sie den Fortschrittsparolen vertraute und natürlich der Aussicht auf einen schnellen materiellen Aufschwung.
Es kam zum übertriebenen Einsatz von Maschinen und Instrumenten, von Dünger und Pestiziden, von Umweltgiften und Kunststoffen. Die Atomkraft schien der Weisheit letzter Schluss, die Endlösung des »Energieproblems« zu sein. Dass es nie ein Energieproblem gegeben hat, davon redet auch heute noch niemand.
Die Jugend wurde dazu verführt, das Wissen ihrer Eltern vom rechten Zeitpunkt zu ignorieren, und die steigenden Erträge, die medizinischen Erfolge schienen ihr lange Zeit recht zu geben. So entfernte sie sich immer mehr von den Kreisläufen der Natur und begann, die Zerstörung unserer Umwelt als »notwendiges Übel« in Kauf zu nehmen, immer unterstützt durch eine Industrie, die nur am Umsatz interessiert ist, nicht jedoch an Mensch und Natur.
Besonders die rasante Entwicklung in der Chemie und Pharmazeutik verführte Schulmedizin und Patienten zum irrigen Glauben, ungestraft die Ganzheit des Lebens missachten zu können. Sie haben eine Erkältung? Nehmen Sie Penizillin. Sie leiden unter Verstopfung? Nehmen Sie dieses Superabführmittel. Schnelle Schmerz- und Symptombeseitigung galt schon als »Therapieerfolg«; Ursachenforschung und Vorbeugung, Geduld und Bereitschaft zu einer langfristigen Zusammenarbeit mit dem Patienten traten in den Hintergrund. Echte Heilkundige wurden und werden ins Abseits getrieben.
Heute kann kaum noch jemand die Augen verschließen vor dem hohen Preis, den wir für die Missachtung der Rhythmen und Naturgesetze bezahlen müssen – die Zivilisationskrankheiten breiten sich aus, Allergien gehören schon fast zum guten Ton.
Die Erträge in der Landwirtschaft sinken, Schädlinge haben leichtes Spiel, weil der Boden ausgebeutet wird, ohne sich schützen und regenerieren zu können; der Einsatz von Pestiziden hat sich binnen Kurzem vervielfacht, ohne nennenswerten Erfolg; Qualität und Gesundheitswert der Erntefrüchte gehen gegen null; lebensnotwendige Mineralstoffe wurden dem Boden entzogen, die Trinkwasserqualität sinkt.
Aber es gab dennoch auch einen guten Grund, warum das Wissen verloren gegangen ist und erst seit wenigen Jahren wiederbelebt wird: Es war nirgends aufgezeichnet! So selbstverständlich war der Umgang mit dem richtigen Zeitpunkt, dass die Zusammenhänge nirgends vollständig zusammengefasst sind. Nur in Bruchstücken, als belächelte »Bauernregeln« und unter Eingeweihten hatte das Wissen überlebt. Also konnten sich auch jene Menschen, die guten Willens gewesen wären und viel lieber mithilfe des Mondes gelebt und gearbeitet hätten, nicht darauf zurückgreifen.