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Vertrauen ist in diesen Zeiten ein Wert, der stark in Mitleidenschaft gezogen wird. Im Ukrainekrieg wird gerade Vertrauen zwischen Ländern verspielt. Mit zivilisatorisch noch überhaupt nicht absehbaren Folgen. Die Corona-Pandemie hat zwischenmenschlich Gräben zwischen Geimpften und den Impfnaiven geschaffen. Kein Wunder, dass sich das Kursbuch 210 auf die Spuren von Vertrauensverlust und Vertrauenskrise begibt. Die FLXX-Kolumne von Peter Felixberger ist diesmal eine Clässix-Edition, mit seinem Beitrag über den neuen Chefdiskurs aus dem Buch "Deutschland. Ein Drehbuch."
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Seitenzahl: 22
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Inhalt
Peter FelixbergerFLXX Classix | Achtung: Chef!Wirtschaft als Pop- und Führungskultur. Das Drehbuch
Der Autor
Impressum
Peter FelixbergerFLXX Classix | Achtung: Chef!Wirtschaft als Pop- und Führungskultur. Das Drehbuch
Ausgangsblende
Der alte Chef hat ausgedient. Als Industriekapitän stand er früher auf der Brücke und dirigierte sein Firmenschiff durch Klippen und Unwetter. Davon will heute keiner mehr etwas wissen. Der digitale Kapitalismus fordert eine neue Führungskultur. Jetzt dürfen alle einmal Chef sein! Partizipativ, flexibel, selbstbestimmt, kreativ und selbstmotiviert lautet das neue Organisationsmantra für die Mitarbeiter. Digital Natives, Business Model und Network Thinker sind die neuen »Chefs«, ohne Chef sein zu wollen. Manager, Unternehmer und Medien beginnen deshalb, alte und neue Führungskulturen als großes Entweder-oder zu inszenieren. Darum herum bilden sie Gewissheiten, die in der jeweiligen Selbstüberhöhung als letzte Wahrheit enden. Der Chef denkt neu und lenkt alt. Der Chef denkt alt und lenkt neu.
Akteure
Management-Godfather
Leadership-Vordenker
Leadership-Querdenker
Design Thinker
Basketball-Altmeister
Großsoziologe
Unternehmensberater
Wissenschaftler, Politiker und Funktionäre
Digitale Transformatoren
Mönch
Leitartikler
Junge Wilde
Mittelständischer Unternehmer
Startimpulse
In turbulenten Zeiten ökonomischer Verwerfung und digitaler Disruption rufen Libertäre nach sozialer Gleichschaltung: »Keine Macht für Niemand. Mehr Demokratie wagen.« Die digitale Revolution verändere Gesellschaft und Arbeitsstrukturen. Hierarchien verschwinden, flexible Netzwerke übernehmen das Kommando. Mitarbeiter und Volk dürfen mitreden. Po-Po-Postdemokratie! Go-Go-Google! Das Spiel der Reflexe kann beginnen. Ein Design Thinker warnt: »Wer in Zeiten der Digitalisierung immer noch in Hierarchien, Fachgebieten und lexikalischen Kategorien denkt, wird den Anschluss bald verpasst haben.« Unterdessen verkünden postmoderne Leadership-Vordenker das Ende des Top-downs, es verbrauche zu viel Energie und sei ineffizient. Bottom-up hingegen bedeute selbstverantwortliche Mitarbeiter, schnelle Wege und kleinteilige, iterative Kommunikationspfade. Erfolg komme von unten! Halt, ruft ein Leadership-Vordenker alten Schlags: »Vernünftige Kontrolle muss darauf gerichtet sein, das Verhalten der Menschen zu steuern. Es gibt einen alten Grundsatz: People behave as they are controlled.« Effizienz, Leistung und Resultate seien die Stabilitätsanker in Wirtschaft und Gesellschaft. Dafür benötige man gutes und richtiges Management. Auch und besonders von oben. Cäsar still alive!
Tiefenbohrung