Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Dieter KatzOrientiert auf Föhr & AmrumFöhr - Die Insel im ProfilAmrum - Die Insel im ProfilErlebnis Kunst & KulturAktiv auf den InselnStrandlebenInselurlaub mit KindernUnterwegs auf Föhr & AmrumFöhrWykWrixumOevenumMidlumAlkersumNieblumGotingBorgsumWitsumHedehusumUtersumDunsumSüderendeOldsumAmrumWittdünSüddorfSteenoddeNebelNorddorfAusflügeHallig HoogeHallig LangeneßHallig OlandHallig GrödeSyltHelgolandNachlesen & NachschlagenInseln – Land und MeerPflanzen und TiereInselgeschichte(n)Friesische LebensartInselarchitekturenAnreiseÜbernachtenEssen und TrinkenReisepraktisches in StichwortenÄrztliche VersorgungBus/LinienbusEinkaufenFeste und VeranstaltungenHunde an die LeineInternetseiten zu den InselnKlima und ReisezeitKurabgabe/GästekarteMietwagenStrandmüllboxTaxiTouristeninformationenVorsicht, Vögel!Wassersport (Wind- und Kitesurfen, Segeln), Stand-up-Paddeln (SUP)Wandern/WattwandernWandern & Radfahren auf Föhr & AmrumÜber dieses BuchÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Das „Who’s who“ des 19. Jahrhunderts„Ungewiss ist, wohin das Schicksal führt“Vogelkojen – Entenjagd der besonderen ArtInselweinDer glückliche MatthiasVom Sklaven zum General: Hark Olufs (1708–1754)Der Kniepsand – einer der breitesten Strände Europas(Über-)Leben auf den HalligenBernstein – das Gold der NordseeküsteDie Gezeiten: Ebbe und Flut„The Small Five“ – Insider des WattenmeeresSeehunde – putzige Gesichter der NordseeküsteQuallen – lästige Begleiter am NordseestrandLewer duad üs Slaav! (Lieber tot als Sklave!)Reetdächer – funktional und malerischWindkraftanlagenWie kommt die Krabbe aufs Brötchen?Der StrandkorbDie Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)
Kartenverzeichnis
Föhr ÜbersichtWykMidlum und OevenumNieblum mit GotingUtersumOldsumAmrum ÜbersichtWittdünNebelNorddorfAusflügeHallig HoogeLangeneß und OlandSyltWesterlandHelgolandÜbersicht der Wanderungen und FahrradtourenTouren auf FöhrTouren auf AmrumZeichenerklärungFöhrAmrum
Tourenverzeichnis
Tour 1: Wanderung zwischen Wyk und NieblumDiese schöne Halbtageswanderung zeigt komprimiert fast alles, was die Insel landschaftlich zu bieten hat – Felder und Wiesen, einsame Strände, reetgedeckte Bilderbuchdörfer und kleinstädtisches Strandtreiben (auch als kleine Radtour geeignet).Tour 2: Fahrradrunde um FöhrEine Inselrundfahrt zu den wesentlichen Sehenswürdigkeiten.Tour 3: Mit dem Fahrrad durch den Osten FöhrsAuf dieser abwechslungsreichen Tour lernen Sie den gesamten Inselosten samt Sehenswürdigkeiten kennen (Inseldörfer, Friesendom und Vogelkoje); nur stellenweise ist der Weg nicht geteert.Tour 4: Fahrradausflug durchs Marsch- und Deichland im Norden FöhrsWenn Sie ein Faible für die windige Weite des nordfriesischen Marschlandes und der Deiche haben, dann ist diese Tour durch den Norden Föhrs genau das Richtige.Tour 5: Auf dem Drahtesel durch die Dörfer WestföhrsDiese leichte und nur ein kurzes Stück auf ungeteerten Wegen verlaufende Rundtour streift alle Dörfer im Inselwesten und bietet Gelegenheit zur Besichtigung zahlreicher Sehenswürdigkeiten.Tour 6: Wattwanderung zwischen Föhr und AmrumDer Klassiker aller nordfriesischen Wattwanderungen.Tour 7: Marsch- und Deichwanderung im Nordwesten FöhrsAuf diesem Weg spüren Sie v. a. die große, windige Weite dieser Nordseeregion (und das besonders in Herbst und Winter).Tour 8: Fahrradrunde um AmrumDiese nicht immer auf geteerten Wegen verlaufende, dennoch leichte Tour führt Sie einmal um die gesamte Insel herum mit Besichtigung der wesentlichen Sehenswürdigkeiten.Tour 9: Zu Fuß durch Amrums schönen SüdenMit dieser Wanderung im Süden der Insel lernen Sie Amrums schönste Seiten auf engstem Raum kennen.Tour 10: Wanderung um die Amrumer OddeEher ein längerer Strandspaziergang.
Unterwegs mit
Dieter Katz
Jahrgang 1964, studierte Wirtschaftswissenschaften, Erziehungswissenschaften und Ethik. Der promovierte Pädagoge und begeisterte Fotograf hat - erst familiär erzwungen, dann aus Leidenschaft - jeden Sommer seines Lebens an den deutschen Küsten verbracht. Neben dem vorliegenden Buch hat er für den Michael Müller Verlag fünf weitere Reiseführer zu Deutschlands Nord- und Ostseeküste und deren Inseln geschrieben.
Warum fahre ich so gerne nach Föhr oder Amrum? Nun, schon beim Ablegen der Fähre in Dagebüll überkommt mich trotz des Motorengeräuschs ein eigentümliches Gefühl der Ruhe, fällt die Hektik des Alltags von mir ab. Und während sich die Fähre langsam durch das Wattenmeer pflügt, atme ich tief durch mit dem Wissen, dass für die kommenden Tage nichts mehr schnell geht, ja gehen soll. Was mich erwartet, ist reine Erholung - Inselfeeling eben, und das gewissermaßen in der Heimat, ohne stressige Anreise mit dem Flieger.
Beide Inseln sind nichts für Partylöwen und legen auch keinen Wert darauf, zum Ziel der Reichen und Schönen zu werden. Dafür sind sie hundertprozentig authentisch: Föhr und Amrum, aber auch die benachbarten Halligen leben viel mehr von einer beneidenswerten Unaufgeregtheit. Bei langen Spaziergängen kann ich zum Rauschen der Wellen und des Windes die Seele baumeln lassen. Und wenn mich der Tatendrang packt, dann setze ich mich aufs Fahrrad und radele ein paar Kilometer durch die schöne Landschaft oder steuere in verträumten Dörfern ein nettes Café an.
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Dieter Katz, Stichwort „Föhr & Amrum“ c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen
[email protected]Orientiert auf Föhr & Amrum
Die Insel im Profil
Föhr ist ...
Ein Urlaubsparadies für alle, die vollkommen auf Ruhe und Entspannung setzen. Wenn Sie eine klare und salzhaltige Luft atmen, die erstaunlich weitläufige Insel mit dem Fahrrad erkunden oder einfach nur einen strandfaulen Badeurlaub abseits des Schickimicki-Trubels verbringen möchten, dann sind Sie auf Föhr genau richtig.
♦ Nord-Süd-Ausdehnung 8,5 km
♦ West-Ost-Ausdehnung 12,5 km
♦ rund 83 km² Fläche, ca. 37 km Küstenlinie
♦ 16 Dörfer und eine Kleinstadt
♦ 8500 Einwohner, gut die Hälfte davon lebt in der Inselhauptstadt Wyk
... ein Ruhepol im Wattenmeer
Föhr liegt wie ein Ruhepol inmitten des nordfriesischen Wattenmeeres. Hier gibt es keine Hektik, kein mondänes Strandleben, keine städtischen Metropolen und nicht einmal mehr einen nennenswerten Autoverkehr, dafür aber angenehm unaufgeregte Dörfer, endlose Strände im Süden und endlose Deiche im Norden, saftig grüne Wiesen und eine faszinierende Vogelwelt.
Als „Friesische Karibik“ wird diese schöne Insel inmitten des Wattenmeeres liebevoll und ausdrucksstark vom Tourismusverband beworben - und da ist wegen des golfstrombegünstigten Seeklimas durchaus etwas dran. Eine starke Brandung gibt es hier nicht; so gesehen herrschen auf Föhr schon fast ostseeküstenartige Verhältnisse.
... Deutschlands größte Insel ohne Landverbindung
Nach den drei Ostsee-Schwergewichten Rügen, Usedom und Fehmarn ist Föhr nach der wenig größeren Insel Sylt zwar nur die fünftgrößte deutsche Insel, aber Deutschlands größte Insel ohne Landverbindung. Zu dem lediglich 7 km Luftlinie vom Festland entfernten Eiland (Fahrstrecke 11 km) führt weder eine Brücke noch ein Damm. Die fast runde Insel Föhr liegt sehr geschützt im Wattenmeer und wird von den weiter seewärts liegenden Inseln Sylt und Amrum sowie von den umliegenden Halligen vor der allergrößten Unbill des Blanken Hans bewahrt.
... die grüne Perle der Nordfriesischen Inseln
Wegen der für die Region ungewöhnlich (wind-)geschützten Lage konnte sich auf Föhr eine reiche Vegetation mit zahlreichen stattlichen Bäumen entwickeln. Die Insel ist tatsächlich so etwas wie eine Oase in der Nordsee. Landschaftlich herrschen also nicht wie auf Amrum oder Sylt karge Dünen- und Heidelandschaften vor, sondern - wie vom Festland her gewohnt - die saftigen Wiesen und Felder der fruchtbaren, brettebenen Marsch, die mehr als die Hälfte der Insel bedeckt. Und so gibt es noch über 40 Landwirte auf Föhr, womit die Insel durchaus weiterhin landwirtschaftlich geprägt ist.
Auch der nach Süden ausgerichtete Geestkern Föhrs ist nur leicht erhöht und ändert wenig am Charakter einer durch und durch flachen Insel. Hier liegen die malerischen Inseldörfer, oft mit alten, reetgedeckten Kapitänshäusern aus der Walfängerzeit. Alle Orte sind durch eine Ringstraße verbunden, die sogenannte Rundföhrstraße.
... eine Badeinsel?
Nur der Geestrand im Süden und damit weniger als die Hälfte der Insel wird durch einen schönen, wenn auch relativ schmalen Sandstrand begrenzt. Dieser zieht sich auf einer Länge von 15 km von Wyk bis Utersum und ist heute das eigentliche Kapital Föhrs. Wo sonst an der deutschen Nordseeküste gibt es schon einen reinen Südstrand? Weil die meisten Dörfer auf dem Geestrücken im Inselinneren liegen, sind die Strände in der Regel jedoch nicht so schnell fußläufig zu erreichen, ein Fahrrad empfiehlt sich daher unbedingt. Im deichbewehrten Norden hingegen gibt es eigentlich überhaupt keine Badestrände. Das flache Wasser vor dem Deich ist Vogelschutzgebiet.
... das älteste nordfriesische Seebad
Inselmetropole ist unzweifelhaft Wyk, eines der ältesten deutschen Seebäder, und das nicht nur, weil es als Fährhafen das Tor zur Insel ist. Hier bot man schon 1819 Heilbäder in einem Badehaus und in der Nordsee an und damit lange vor den Nachbarorten auf Sylt oder Amrum. Aber auch Wyk hat allenfalls kleinstädtischen Charakter, obwohl es hier eine schöne Promenade und eine Fußgängerzone gibt. Hier und dort zeugen auch noch einige Villen aus der Gründerzeit davon, dass Wyk einstmals ein deutlich mondänerer Badeort war. Heute ist es eher ein beschauliches Familienbad mit dem großen Vorteil, dass sich der lange Strand um den halben Ort herumzieht und somit schnell erreicht ist.
... die Insel der malerischen Friesenhäuser
Fast nirgendwo sonst in Deutschland finden sich so viele reetgedeckte Dorfkerne wie auf Föhr. Das macht den eigentlichen Charme der im Grunde genommen eher unspektakulären und damit friedvoll-gelassen wirkenden Insel aus. Viele der alten Friesenhäuser sind mit Rosenstöcken berankt und vor den Häusern stehen häufig imposante Bäume. Allen voran gilt Nieblum als eines der schönsten, wenn nicht sogar als das schönste Dorf Schleswig-Holsteins. Auch die in jüngster Zeit zahlreich erbauten Ferienhäuser in den Dörfern werden dem vorherrschenden Erscheinungsbild angepasst und gerne mit Reet gedeckt.
Die Insel im Profil
Amrum ist ...
Eine Badeinsel der Extraklasse, die bewusst auf große Touristenevents verzichtet und genau die richtigen Voraussetzungen für Entspannung und Gemütlichkeit schafft. Selbst in der Hochsaison findet sich auf Amrum immer noch ein angenehm ruhiges Plätzchen - pure Erholung also, nicht nur für Stadtgestresste.
♦ Nord-Süd-Ausdehnung 14 km
♦ West-Ost-Ausdehnung 3-4 km
♦ rund 20,5 km² Fläche, 26 km Küstenlinie
♦ 5 Ortschaften
♦ 2400 Einwohner
... die Abwechslungsreiche
Vielen gilt Amrum als die schönste Nordseeinsel, weil sie auf engstem Raum ein ungewöhnlich vielfältiges Landschaftsbild bietet. Im Grunde genommen ist das Eiland von West nach Ost streifenweise durch drei schmale Landschaftsformationen gegliedert: Brandungsreich trifft die stürmische Nordsee auf den beeindruckend breiten Strand namens Kniepsand. Er ist das besondere Markenzeichen der Insel. Hinter diesem erhebt sich ein ausgedehnter Dünenstreifen, auf den ein wenig Heide und ein langer Waldstreifen folgen. Im Laufe der Zeit hat man die früher dominierende, vor allem im Hochsommer herrlich violett blühende Heide aufgeforstet, weshalb heute Amrum - und nicht etwa das grüne Föhr - die waldreichste deutsche Nordseeinsel ist. Ein (Fahrrad-)Weg zieht sich vom Leuchtturm bis nach Norddorf durch diesen Wald, auf dem man Amrum angenehm windgeschützt der Länge nach durchqueren kann. Im Osten der Insel schließt sich der sturmflutsichere, bis 15 m hohe Geestkern mit seinen Dörfern und Wiesen an, der seicht in das Wattenmeer übergeht.
... Deutschlands zehntgrößte Insel
Im Vergleich mit den anderen deutschen Nord- und Osteseeinseln mag das leicht sichelförmige Eiland klein erscheinen. Als einzige der größeren Urlaubsinseln verfügt Amrum nicht einmal über einen Landeplatz für Kleinflugzeuge, geschweige denn über einen andernorts so begehrten Golfplatz. Das angenehm überschaubare, 10 km lange Amrum bietet dennoch oder gerade deswegen alles, was es zu einem erholsamen Nordseeurlaub braucht: gemütliche Friesendörfer, eine schöne Dünen-, Wald- und Wiesenlandschaft und herrlich weite Strände. Nur autofrei ist die Insel (noch) nicht. Ihren Pkw können Sie aber dennoch getrost auf dem Festland lassen, ein (vielerorts ausleihbarer) Drahtesel genügt vollkommen.
... Sehnsuchtsort für Ruhesuchende
Wer nach Amrum kommt, muss die Hektik des Alltags fast zwangsläufig hinter sich lassen. Schon die Anreise braucht Zeit und sorgt für Entschleunigung. Denn sehr gemächlich und oft mit einem Zwischenstopp auf Föhr pflügt sich die Fähre rund zwei Stunden lang durch das Wattenmeer bis zu der gut 23 km vom Festland entfernten Insel. Fernab des Trubels der fünfmal größeren Schwesterinsel Sylt gibt es auf Amrum keine glamouröse Partyszene und nur wenige Luxus-Ferienhäuser. Hier dominiert das Stillere, Intimere und vor allem die schöne Inselnatur mit dem hügeligen Geestland, ihrer urwüchsigen Dünenlandschaft und dem kilometerlangen Strand am offenen Meer.
... ein Badeparadies
Dieser feinsandige, 15 km lange und bis zu 1,5 km breite Strand dominiert die ganze Insel. Er heißt Kniepsand und ist nichts anderes als eine riesige Sandbank, welche sich die gesamte Westküste entlangzieht. Ähnlich wie auf Sylt prallen hier die Nordseewellen fast ungebremst auf den Strand. Der ist so großflächig, dass er zusammen mit der breiten Dünenkette etwa die Hälfte der Insel ausmacht, auch wenn der Kniepsand, den Sie über altbewährte Bohlenwege oder sandige Dünenpfade erreichen, offiziell gar nicht zur Landfläche Amrums hinzugezählt wird (ansonsten wäre Amrum Deutschlands sechstgrößte Insel). Es versteht sich von selbst, dass er selbst in der Hochsaison nie wirklich überfüllt wirkt. Abseits der ausgewiesenen und mit Strandkörben bestückten Abschnitte findet sich immer ein ruhiges Plätzchen, und natürlich lädt diese riesige Sandbank bei jedem Wetter zu ausgedehnten Strandspaziergängen ein.
... gespickt mit schönen Inseldörfern
Amrums Inseldörfer liegen allesamt an der Wattseite im geschützten Inselosten, weshalb die Wege zum Strand mitunter relativ weit sein können; ein Fahrrad empfiehlt sich also dringend. Mondänes Ambiente werden Sie allerdings kaum finden, stattdessen gibt es kleine Inseldörfer, von denen allenfalls das vergleichsweise strandnah liegende Norddorf noch am ehesten den Charakter eines typischen Nordsee-Familienbades hat. Nebel in der Inselmitte ist mit seinen vielen alten Friesenhäusern und der altehrwürdigen romanischen St.-Clemens-Kirche so etwas wie das Aushängeschild Amrums und der etwas modernere Hauptort Wittdün im Süden mit seinem Fährhafen das Tor zur Insel.
Die Inseln entdecken
Erlebnis Kunst & Kultur
Zwei kleine Inseln, die uraltes Kulturland sind und daher mit steinzeitlichen Gräbern, mittelalterlichen Kirchen, Friesenhäusern, Leuchttürmen und Windmühlen über viele bauliche Schätze verfügen. Auch in der Museumslandschaft haben Föhr und Amrum einiges zu bieten: Vom Heimatmuseum bis zum hochkarätigen Museum Kunst der Westküste ist alles dabei.
Wussten Sie, dass ...
... es auf den Inseln eine eigenständige friesische Sprache gibt?
Beschauliche Reetdachensembles
Wer es ländlich mag, der ist in nahezu allen zumeist weitläufig bebauten Dörfern Föhrs sowie in der Inselmitte von Amrum gut aufgehoben. Denn hier strahlen die schönen Friesenhäuser mit ihren oft reetgedeckten Dächern Ruhe und Beschaulichkeit aus. Diese sogenannten uthlandfriesischen Häuser sind oft Relikte aus der Epoche des Walfangs als Blütezeit der Inseln, während der sich hier Kapitäne und Steuermänner ihre damals repräsentativen (und heute romantisch wirkenden) Alterssitze bauten. Derzeit werden in den Dörfern auch die im friesischen Stil neu erbauten Ferienhäuser zumeist wieder mit Reet gedeckt und passen sich damit der malerischen Kulisse an. Auf Föhr gilt insbesondere Nieblum und auf Amrum Nebel des geschlossenen Ortsbildes wegen gewissermaßen als Vorzeigedorf.
Windmühlen und Leuchttürme
Sie prägen unser Bild von der Nordseeküste. Und anders als auf dem Festland und der Nachbarinsel Sylt haben auf Föhr und Amrum noch vergleichsweise viele Holländerwindmühlen das Mühlensterben überlebt, wenngleich sie nun abgesehen von wenigen Ausnahmen wie Wrixum oder der Amrumer Windmühle vorwiegendWohnzwecken dienen (auf Föhr in Wyk, Borgsum und Oldsum sowie in Südddorf/Amrum).
Leuchttürme sind auf den Inseln eher rar gesät. Auf Föhr gibt es allenfalls kleinere Leuchtfeuer; auf Amrum steht dafür aber als Inselwahrzeichen der höchste Leuchtturm der Schleswig-Holsteinischen Nordseeküste. Er bietet einen grandiosen Rundumblick.
Mittelalterliche Kirchen
Mit drei uralten Sakralbauten auf Föhr und einem auf Amrum verfügen die Inseln über einen vielfältigen Schatz an kostbarer Kirchenbaukunst. Zudem hat sich dort eine bemerkenswerte Grabsteinkultur entwickelt: Die stattlichen Kirchen sind von großen Friedhöfen umgeben, auf denen viele sogenannte „erzählende Grabsteine“ erhalten geblieben sind.
Archäologische Stätten
Die heutigen Inseln Föhr und Amrum sind uralter Siedlungsraum und waren ursprünglich einmal von 700 Hünen- und Hügelgräbern aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit übersät. Immerhin einige von ihnen haben die Zeit überdauert. Hinzu kommen vor allem auf Amrum eisenzeitliche Siedlungsreste sowie Gräber und Wallanlagen aus der Wikingerzeit, wie etwa der Krümwaal bei Süddorf/Amrum oder die beeindruckende Lembecksburg bei Borgsum/Föhr.
Mörderische Entenfanganlagen
Auch eine Inselbesonderheit: die Vogelkojen. Mit der Boldixumer Vogelkoje auf Föhr und der Vogelkoje Meeram auf Amrum sind zwei dieser teichartig angelegten Entenfanganlagen aus dem 19. Jh. zur Besichtigung freigegeben.
Vielfältige Museumslandschaft
Museum Kunst der Westküste: Hochkarätige Gemäldesammlung zum Thema Meer und Küste im kleinen Alkersum auf Föhr mit Werken u. a. von Emil Nolde, Edvard Munch und Max Liebermann.
Friesenmuseum: Heimat- und kleines Freilichtmuseum in einem; bereits 1908 in Wyk auf Föhr gegründet und damit eines der ältesten Heimatmuseen Deutschlands. Mit dem Haus Olesen steht auf dem Gelände auch das älteste Friesenhaus der Inseln.
Wrixumer Windmühle: Föhrs historische Windmühle, ein reetgedeckter Kellerholländer mit noch erhaltener Mühlentechnik. Sie wird derzeit aufwendig kernsaniert.
Amrumer Windmühle: Älteste Windmühle Schleswig-Holsteins. Die voll funktionsfähige Holländerwindmühle beherbergt ein Heimatmuseum und wechselnde Gemälde- oder Fotoausstellungen.
Öömrang Hüs: Original eingerichtetes Kapitänshaus in Nebel auf Amrum. Mit Köögem, Dörnsk und Bilegger gibt es Einblick in die Insel-Wohnkultur des 18. Jh.
Naturzentrum & Maritur Amrum: Eine Doppelausstellung in Norddorf - im Erdgeschoss wird der Lebensraum Wattenmeer und Insel präsentiert. Im Obergeschoss gibt es eine interessante Ausstellung zur Lebenswelt von Seefahrern und Tagelöhnern sowie eine Walausstellung.
Outdoorvergnügen
Aktiv auf den Inseln
Der klassische Inselurlauber ist mit dem Fahrrad unterwegs. Gut ausgeschilderte Radwege führen kreuz und quer über die Inseln. Aber auch darüber hinaus bieten Föhr und Amrum genug Freizeitmöglichkeiten: Vom Beachvolleyball-Turnier bis zum Wattwandern wird alles geboten - dem Aktivurlaub sind kaum Grenzen gesetzt.
Wussten Sie, dass ...
... Sie von Föhr nach Amrum über den Meeresboden laufen können?
Fahrradfahren
Das Fahrrad ist das am meisten in Anspruch genommene Verkehrsmittel auf den übersichtlichen Inseln, zumal viele Gäste ihr Auto auf dem Festland zurücklassen. Reine Fahrradwege gibt es überwiegend entlang der wenigen größeren Verbindungsstraßen. Abseits von diesen muss man daher immer mit etwas Verkehr rechnen, auch wenn man auf einem der gut befahrbaren Wirtschaftswege unterwegs ist.
In fast jedem Ort gibt es Fahrräder zu mieten (Adressen im Reiseteil; oft sind auch Online-Buchungen möglich). Die Mietpreise liegen je nach Ausstattung bei 6 bis 11 € pro Tag und 30 bis 54 € pro Woche. E-Bikes kosten etwa das Doppelte. Viele Vermieter bieten einen (teils kostenlosen) Hol- und Bringservice vom/zum Urlaubsquartier an. Spezielle Fahrradkarten mit Tourenvorschlägen erhalten Sie bei den Touristeninformationen. Aber auch auf foehr.de finden Sie fünf Themenrouten (Strecken 15-42 km, auch als Download mit GPS-Daten) und unter amrum.de sind ebenfalls zwei Radtouren (14 und 20 km lang) ausgewiesen. Überdies haben wir im „Kleinen (Rad-)Wanderführer“ für Sie fünf ausgewählte Radtouren ausführlich beschrieben.
Es liegt in der Natur der Sache, dass Sie beim Radfahren auf einer Nordseeinsel mit teils heftigem (Gegen-)Wind und auch schon einmal mit einem Regenschauer rechnen müssen. Vor allem bei stürmischen Westwinden wird die Tour dann mitunter zur „Tort(o)ur“, es sei denn, Sie haben ein E-Bike. Auf den Linienbus umzusteigen bei Ermüdungserscheinungen ist leider keine Alternative, da Fahrräder nicht mehr mitgenommen werden.
Wassersport
Segler, Wind- und Kitesurfer finden auf den Inseln fast immer gute Windverhältnisse; und flaut es doch einmal ab, dann freut dies die SUP-Freunde oder Paddler. An vielen Stränden gibt es entsprechende Verleihstationen. Infos und Adressen hierzu finden Sie ab Link.
Reiten
Den endlosen flachen Strand entlang oder über den Wattboden zu galoppieren gilt als Traum eines jeden Reiters, vielleicht nur übertroffen von einem Vollmond-Ausritt am Strand. Zu beidem haben Sie auf Föhr und Amrum Gelegenheit. Aber auch im Inselinneren hat man sich längst auf Reiterurlauber eingestellt: Das Angebot reicht vom Ponyreiten für Kinder bis zur Dressur- oder Pferdeausbildung. Auf Amrum dominieren Islandpferde, Föhr ist mit etwa 850 Pferden vieler Rassen ohnehin längst zur Pferdeinsel geworden (Infos zu den Reiterhöfen auf foehr.de und amrum.de). Auf beiden Inseln bietet ein gut ausgebautes Reitwegenetz die Möglichkeit, die Natur vom Pferderücken aus zu genießen.
Golf
Auf Föhr gibt es zwischen Nieblum und Wyk einen sehr etablierten 27-Loch-Platz, den zweitältesten Schleswig-Holsteins (gegründet 1925). Auch das unkomplizierte „Golf für jedermann“ wird immer beliebter. So finden Sie in Oevenum auf einer ehemaligen Kuhweide einen durchaus gepflegten 9-Loch-Kurzbahn-Platz. Amrum hingegen hat keinen Golfplatz.
Beachvolleyball
An den feinsandigen Stränden finden Beachvolleyballer optimale Bedingungen. An vielen Stränden gibt es daher entsprechende Stellflächen mit Netz, die rege frequentiert werden. Besonders beliebt ist dieser Strandsport in Wyk auf Föhr, wo es direkt an der Mittelbrücke abgesteckte Plätze gibt, auf denen regelmäßig Gästeturniere stattfinden. Hier hat sich eine regelrechte Volleyballszene etabliert. (foehrbeacht.de). Aber auch an den anderen Plätzen der Inseln werden für Jugendliche und Erwachsene zuweilen Beachvolleyball-Turniere organisiert.
Wattwandern
Eine Wattwanderung ist ein Erlebnis für die ganze Familie. Da jedoch die Priele bei Flut schnell voll laufen und den Rückweg abschneiden können, sollten Sie eine Wattwanderung keinesfalls auf eigene Faust unternehmen, sondern die vielerorts angebotenen Dienste der staatlich geprüften Wattführer in Anspruch nehmen. Auf dem Programm stehen sowohl kleine, etwa 1,5 km lange Familienwanderungen im Watt als auch Streckenwanderungen zu den Halligen oder zwischen Föhr und Amrum (Hin- oder Rückweg per Fähre). Nützliche Infos zum Wattwandern und alles Wissenswerte rund ums Wattenmeer finden Sie ab Link.
Sommer, Sonne, Strandkorb
Strandleben
Die Sandstrände von Föhr und Amrum sind das große Kapital der Inseln, doch bei beiden gibt es jeweils nur auf einer Seite weite Strände. Auf Föhr ziehen sie sich ausschließlich an der Südküste entlang, während auf Amrum an der Westküste der sogenannte Kniepsand liegt, eine traumhaft breite, unendlich lange Sandbank.
Wussten Sie, dass ...
... der Strandkorb eine ganz und gar deutsche Erfindung ist und sich im Ausland nie richtig durchsetzen konnte?
Strände auf Föhr
Auf Föhr erstreckt sich der Strand auf 15 km Länge im Inselsüden von Wyk bis Utersum. Anders als auf der Nachbarinsel Amrum ist er nicht sehr breit, wirkt aber, obwohl vielfach dicht mit Strandkörben belegt, nie allzu voll, verteilen sich die Urlauber doch auf etliche Kilometer. Die insgesamt sehr flachen und brandungsarmen Strände auf Föhr sind ideal für Familien mit Kindern, begeisterte Schwimmer werden jedoch - wenn überhaupt - nur in Höhe der Mittelbrücke von Wyk und mit Einschränkungen auch in Utersum auf ihre Kosten kommen, weil man sich an den anderen Stränden (Südstrand Wyk und Nieblum) wegen der Gezeiten teilweise weit nach draußen wagen muss, bis das Wasser tief genug ist.
Wenn Sie von Ihrer Ferienunterkunft maximal ein paar Meter Fußweg zum Strand haben wollen, dann kommt als Urlaubsort eigentlich nur Wyk auf Föhr mit seinem sich um den halben Ort ziehenden Südstrand in Frage (mit Einschränkungen auch Goting oder Utersum).
Wer hingegen einsame Naturstrände schätzt, findet abseits des Trubels am kleinen Kliff vor Hedehusum ein ideales Rückzugsgebiet.
Strände auf Amrum
Der unendlich weite Kniepsand von Amrum, eine der Insel unmittelbar angelagerte, 15 km lange Sandbank, gilt als einer der breitesten Strände Europas. Der Sand ist hier sogar noch etwas feinkörniger, der Weg zum Wasser mit etwa 1 km Länge dafür allerdings auch um einiges länger als auf der Nachbarinsel Föhr. Angesichts der gewaltigen Breite des Strandes wirken selbst in der Hochsaison die vielen Strandkörbe fast ein wenig verloren. Sollten Sie Strandabschnitte ohne Körbe bevorzugen, dann sind kleine Strandzelte zu empfehlen zum Schutz vor Wind, Sonne und Sandstrahlbrise, mit der Sie auf dem Kniepsand in Bodennähe fast immer rechnen müssen.
Zur Überbrückung der Entfernung vom Ferienquartier zum Kniepsand empfiehlt sich das Fahrrad oder für die lieben Kleinen der altbewährte Bollerwagen, der an vielen Fahrradstationen ausgeliehen werden kann. Vor den Strandzugängen wurden deshalb riesige Fahrradparkplätze angelegt.
Badeaufsicht und Wasserqualität
Glücklicherweise sind die Badestrände in der Saison tagsüber von 10 bis 18 Uhr durch die DLRG bewacht. Eine rot-gelbe Flagge am Beobachtungsturm bedeutet, dass die Station besetzt ist. Eine zusätzlich aufgehängte gelbe warnt vor Gefahr beim Baden und Schwimmen, weht stattdessen eine rote herrscht allgemeines Badeverbot. Aktuelle Daten zur Wasserqualitätund Badesicherheit finden Sie unter schleswig-holstein.de, Infos zu Wassertemperaturen, Wind und Wasserständen unter www.bsh.de.
FKK-Strände
Auch wenn die Freikörperkultur ein wenig aus der Mode gekommen scheint, so haben die Inseln nach wie vor auch ein Herz für FKK-Anhänger. Zwei Strände Föhrs sind für sie reserviert. Ein schmaler Strand im Westen Wyks (Strandabschnitt 29 beim Flugplatz), ein zweiter - wesentlich schönerer - bei Nieblum, ganz am abgelegenen Westteil des Goting-Kliffs.
Auf Amrum gibt es den ältesten (und größten) FKK-Strand Deutschlands (bei Wittdün, westlich des Leuchtturms) und einen herrlich-weitläufigen FKK-Campingplatz in den Dünen. Auch in Nebel (nördlicher Strandbereich) und in Norddorf (südlicher Strandbereich) wurde ein großer Strandabschnitt als FKK-Bereich gekennzeichnet.
Hundestrände
An nahezu allen Stränden sind spezielle Strandabschnitte für Hunde ausgewiesen, an denen die lieben Vierbeiner unangeleint toben dürfen.
Ansonsten herrscht zum Schutz der Brutvögel im Sommerhalbjahr Leinenzwang.
Tidenhub und Strömung
Der Tidenhub zwischen Niedrig- und Hochwasser beträgt auf den Inseln etwa 2,9 m. Auf Föhr und auf Amrums Wattseite kann man somit tagsüber im Schnitt mit etwa 3,5 Stunden Badezeit rechnen. An Amrums seeseitigem Kniepsand endet das flache Wattenmeer, hier ist der Tidenhub weniger stark - bei Ebbe weicht das Meer nur etwa 100 m zurück (→ Kasten „Die Gezeiten: Ebbe und Flut“).
Bei auflaufendem Wasser ist das Baden in den flachen Gewässern Föhrs und Amrums vergleichsweise ungefährlich. Bei beginnender Ebbe sollte man jedoch niemals ins Wasser gehen, weil der gewaltige Sog des seewärts ablaufenden Wassers auch für den stärksten Schwimmer lebensgefährlich sein kann.
Familienurlaub für alle
Inselurlaub mit Kindern
Kinder, Strand und Meer, das passt eigentlich immer gut zusammen. Föhrs sandige Südküste und Amrums weitläufiger Kniepsand bieten ideale Voraussetzungen für einen unbeschwerten Familienurlaub. Zahlreiche Sportmöglichkeiten, Spielscheunen und Kinder-Expeditionen runden das Angebot ab.
Immer wieder ein Erlebnis ist das Drachensteigenlassen (auf Föhr nur in ausgewiesenen Zonen, auf Amrum am gesamten Kniepsand). Also: unbedingt den (Lenk-)Drachen mitnehmen!
Abwechslung garantiert
Die Tourismus-Services von Föhr und Amrum stellen jährlich ein spezielles Kinderunterhaltungsprogramm zusammen. Die Palette reicht von Kinderfesten, Strandspielen, Bastelangeboten und Piratenabenteuern bis zu Clown-Vorführungen oder der öffentlichen Lesung von Gutenachtgeschichten. Auf Föhr gibt es zur Sommersaison zudem seit vielen Jahren eine Kinder-Uni für wissenshungrige Kids zwischen 6 und 14 Jahren (→ Infos und Termine im jeweiligen Veranstaltungskalender).
Badespaß pur
Und wenn das Wetter wieder mal nicht mitspielt? Schwimmbad geht immer, also auf ins Familien- und Erlebnisbad von Wyk oder Wittdün. Das Aquaföhr ist ein Meerwasser-Wellenbad mit Kleinkindbecken. Ein Neubau mit Rutsche und Außenbecken ist geplant. Das kleinere AmrumBadeland ist ebenfalls ein Meerwasser-Wellenbad mit Kleinkindbereich.
Einmal richtig austoben
Eine weitere Möglichkeit für die lieben Kleinen, auch bei Schietwetter auf ihre Kosten zu kommen, ist die private Indoor-Spielanlage in Norddorf auf Amrum. Hier im „Abenteuerland Amrum“ kann Ihr Nachwuchs auf Klettertürmen, Rutschen, Trampolinen usw. nach Herzenslust und sehr lautstark herumtollen.
Naturerlebnis Wattenmeer
Eine gut gemachte Ausstellung zum Thema findet sich im Nationalpark-Haus Wyk/Föhr sowie im Naturzentrum von Norddorf/Amrum, wo das UNESCO-Welterbe Wattenmeer kindgerecht und interaktiv präsentiert wird. Zudem gibt es in Wyk und auch in Wittdün jeweils eine Schutzstation Wattenmeer mit einem tollen, speziell für Kinder zusammengestellten Angebot. Man kann z. B. an Spülsaum- oder Wattspaziergängen, Vogelentdeckungs- oder Fahrradinseltouren teilnehmen.
Putzige Meeressäuger
Das nur aus Spenden- und Eintrittsgeldern finanzierte Robbenzentrum Föhrist so etwas wie eine Erstversorgungsstation für kranke Heuler. Eine Ausstellung informiert rund um das Leben der Robben.
Action auf dem Bauernhof
Auf Hinrichsen’s Familienfarmin der Föhrer Marsch wartet ein großes Freizeitangebot mit Fußball-Golf, Funballz und Fußball-Billard. Außerdem gibt es ein Modell-Spielland, einen Streichelzoo und natürlich ein Hofcafé (und für die Großen zudem eine Whiskydestillerie).
Auf Irrwegen
Familienfreizeitspaß Maislabyrinth: Umgeben von tausenden Maispflanzen müssen sie den Weg in die Mitte und vor allem auch wieder den Ausgang finden.
Mini-Golf und Maxi-Sprünge
Da leuchten nicht nur Kinderaugen: Am Strand von Wyk/Föhr und in Norddorf/Amrum gibt es Minigolfplätze und Trampolin-Anlagen mit mehreren Spungfeldern. Besonders schön ist die Adventure-Golf-Anlage in Borgsum/Föhr, ein Minigolfplatz der Extraklasse mit 18 übergroßen, abwechslungsreichen Bahnen.
Richtig hoch hinaus
Amrums 41,8 m hoher Leuchtturm ist der höchste an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste und darf bestiegen werden. Er steht hier schon seit fast 150 Jahren. Der Rundumblick von der Aussichtsgalerie ist atemberaubend.
Vollgas geben
Beim Flugplatz Wyk gibt es mit dem Föhrring eine Rennstrecke für Elektro-Karts; geeignet für Kinder ab 9 Jahren.
Auf hoher See
Mit Fahrten zu den Seehundbänken, manchmal in Kombination mit Schaufischen - auch auf „hoher“ See sind Kinder auf Föhr und Amrum gut versorgt. Piratenfahrten in entsprechender Verkleidung werden ebenfalls angeboten. Infos und Termine unter adler-schiffe.de und eilun.de, bei den örtlichen Fahrkartenschaltern der Reederei W.D.R. oder - ganz altmodisch - auf Plakaten, die auf den Inseln überall aushängen.
Unterwegs auf Föhr & Amrum
Föhr
Föhr, das heißt grünes Marschland und schöne Friesendörfer auf der einen und ein ruhiges Strandleben auf der anderen Seite. Die meisten Föhr-Urlauber bevorzugen das kleinstädtische Wyk, den Hafenort mit Seebadambiente, der über einen ausgedehnten Südstrand verfügt.
Wussten Sie, dass ...
... auf Föhr Wein angebaut wird?
Deutschlands zweitgrößte Nordseeinsel wird dank ihrer geschützten Lage von grüner Vegetation und üppigen Feldern dominiert. Die Dörfer liegen fast alle in der Südhälfte der Insel, und zwar entlang der für Föhr so charakteristischen Grenze zwischen dem fruchtbaren Marschland im Norden und der weniger ertragreichen, aber leicht hügeligen Geest im Süden. Hier war man einigermaßen sicher vor Überflutungen und hatte doch die ergiebigen Weiden und Felder der Marsch schnell erreicht. Administrativ gehören diese Nutzflächen zu verschiedenen Dörfern des nördlichen Geestrands. So bekommt jedes Dorf einen ordentlichen Teil dieses fruchtbaren, nahezu unbesiedelten, von einem mächtigen Seedeich vor den Nordseefluten geschützten Landes ab, obwohl die meisten viele Kilometer davon entfernt liegen. Das Plus im Süden: Die komplette Südküste ist von einem 15 km langen, allerdings vergleichsweise schmalen Strand gesäumt.
Insgesamt gibt es auf der Insel neben der „Inselhauptstadt“ Wyk noch 16 Dörfer, die sich auf 11 selbstständige Gemeinden verteilen. Allen Dörfern gemein ist ihre recht weitläufige Bebauung mit vielen reetgedeckten, spitzgiebeligen Friesenhäusern. Die Grundstücke und ihre blühenden Vorgärten sind häufig mit den für Föhr so typischen Feldsteinen eingefasst, die Friesenwall genannt werden. Wyk hat demgegenüber eher kleinstädtischen Charakter.
Was anschauen?
Friesenmuseum Wyk: Eines der ältesten Heimatmuseen Deutschlands, gestaltet wie ein kleines Freilichtmuseum.
Museum Kunst der Westküste: Erstklassige Gemäldesammlung zum Thema Meer und Küste in Alkersum.
Nieblum: Bilderbuchdorf, in dem sich ein reetgedecktes Friesenhaus an das andere reiht.
Wo baden?
Südstrand Wyk: Um die gesamte Südostspitze von Wyk zieht sich ein schöner, mit reichlich Strandkörben bestückter Badestrand.
Strand Utersum: Ein breiter, besonders feinsandiger und weitläufig mit Strandkörben belegter Weststrand.
Was sonst noch?
Vogelkoje Boldixum: Die teichartige Anlage in der abgelegenen nordwestlichen Marsch gibt einen Eindruck vom Wildentenfang vergangener Zeiten.
Bauernmarkt in Oevenum: Jeden Donnerstag wird das Friesendorf zum Schauplatz eines Straßenmarktes, auf dem vor allem Selbstgefertigtes wie Marmeladen und Käse, aber auch reichlich Kunsthandwerk angeboten wird.
Steckbrief Föhr
Fläche: Die Insel ist etwa 12,5 km lang und bis zu 8,5 km breit und damit Deutschlands zweitgrößte Nordseeinsel. Zwei Fünftel der 83 km² großen Insel sind sanft hügeliges Geestland und drei Fünftel flache Marsch.
Küstenlänge: 37 km, davon 15 km zusammenhängender Sandstrand an der Südküste von Wyk bis Utersum. Die komplette Inselnordhälfte, also das Marschland, wird von einem 22 km langen Seedeich geschützt.
Höchste Erhebung: Die Geest südöstlich von Nieblum ist an einer Stelle sagenhafte 13,2 m hoch.
Gewässer: Die Godel ist das einzige Fließgewässer auf einer deutschen Nordseeinsel. Sie entspringt bei Hedehusum und mündet keine 3 km später schon wieder in die Nordsee.
Ortschaften: Neben der Stadt Wyk gibt es 16 Dörfer, die sich auf 11 eigenständige Gemeinden verteilen. Zusammen mit Amrum bilden sie administrativ das „Amt Föhr-Amrum“.
Einwohner: Auf Föhr leben etwa 8500 Menschen, 4500 davon sind Bürger der „Inselhauptstadt“ Wyk. (Im Sommer schwillt die Zahl der „Inselhauptstädter“ dann dank der Touristen auf über 20.000 an). Zudem zählt die Insel etwa 5000 Rindviecher, gut 850 Pferde, ca. 2000 Schafe und zeitweilig Millionen von Zugvögeln.
Unterkünfte: Föhrs Gäste schlafen für gewöhnlich in Ferienwohnungen und -häusern. Derer gibt es etwa 4000, während die Insel nur etwa 15 Hotels, 5 Pensionen und 3 Vermieter von Privatzimmern aufweist. Einen Campingplatz gibt es auf der Insel (noch) nicht, jedoch einen Wohnmobilplatz.
Wyk4500 Einwohner
Das Meer ist allgegenwärtig und Lebensmittelpunkt. Wyk liegt im geschützten Südosten Föhrs und ist wegen seines Hafens Dreh- und Angelpunkt der Insel. Die Kleinstadt ist jedoch nicht nur Verkehrsknoten, Einkaufs- und Verwaltungs- sowie kulturelles Zentrum, sondern mit seinem weiten, nach Süden ausgerichteten Badestrand auch Föhrs beliebtestes Urlaubsziel.
In Föhrs Hauptort legen die vom Festland kommenden Fähren an, hier wird auch der Verkehr nach Amrum abgewickelt und es gibt es sogar einen regen Schiffsverkehr zu den Halligen. Das alles macht Wyk nicht nur zum einzigen Hafen Föhrs, sondern gleichzeitig zum größten Hafen der Nordfriesischen Inseln. Ein Besuch lohnt, nicht nur wegen der vielen an- und ablegenden Fähren, denn im sturmflutsicher auf einem Hügel erbauten Reedereigebäude am Fähranleger befindet sich auch Föhrs zentrale Touristeninformation. Daneben gibt es einen großen Sportboothafen. Ab und zu liegen auch ein paar Krabbenkutter oder Arbeitsschiffe an der Mole. Fangfrischen Fisch und frische Krabben gibt es hier jedoch nur selten zu kaufen, eine Fischbude beim Hafenamt sorgt aber auf jeden Fall für frischen Matjes, Räucherfisch oder leckere Fischbrötchen. Im Sommerhalbjahr findet auf dem Hafengelände jeden Sonntag (10-15 Uhr) ein beliebter Fischmarkt statt. Aber entgegen seinem Namen wird hier nur wenig Fisch angeboten, vielmehr ist er eine Mischung aus Bauern- und Flohmarkt mit allerlei Essen und Trinken, Obst, Textilien, Kunsthandwerk, Kinderkarussell und anderem mehr. Am Vorhafen erinnert der von einem Schiffsrelief gekrönte Pfahl mit Sturmflutmarken von 1825 bis 1981 an die tosenden Gewalten der Nordsee. Den höchsten Pegelstand erreichte die Sturmflut von 1825 mit satten 4,67 m über normal.
Alle Sehenswürdigkeiten lassen sich in Wyk bequem zu Fuß erkunden. Wer nicht mit dem Pkw unterwegs ist oder nach der Ankunft auf der Insel in einen der dort wartenden Busse steigt, erreicht südlich des Hafens nach nur wenigen Schritten die von einem Deich (mit dem „Stöpe“ genannten Fluttor) geschützte Altstadt mit ihrer ausgedehnten Fußgängerzone. Diese Hauptflaniermeile erstreckt sich vom promenadenartigen Sandwall bis zum Glockenturm, lädt zum Bummeln ein und bietet neben einigen netten Läden reichlich Freiluftgastronomie. Der Glockenturm selbst ist das Wahrzeichen von Wyk und wacht an der Stelle über die Altstadt, wo die beiden Einkaufsstraßen Große Straße und Mittelstraße aufeinandertreffen.
Kleinod inmitten der Fußgängerzone: Carl-Häberlin-Straße
Inmitten der ausgedehnten Fußgängerzone bildet die klinker- und natursteingepflasterte Carl-Häberlin-Straße mit ihren kleinen, denkmalgeschützten Spitzgiebelhäusern ein besonders schönes Ensemble. Hier sind noch einige der sog. Kapitänshäuser weitgehend original erhalten geblieben. Die kleinen, rosenberankten Häuser, in denen sich hier und dort nette Restaurants befinden, geben einen Eindruck davon, wie Wyk in alter Zeit ausgesehen haben mag. Entlang der Prachtpromenade Sandwall ist dagegen noch ein wenig von der Bäderarchitektur (Gründerzeitstil) der vorletzten Jahrhundertwende anzutreffen. Ansonsten dominieren den Ort niedrige, eher unspektakulär verklinkerte Giebelhäuser modernerer Vorortbauart und nicht allzu große Apartmentkomplexe. Von voluminösen Bausünden aus den 1970er- und 80er-Jahren ist Wyk - bis auf einige markante Ausnahmen - weitgehend verschont geblieben.
Westlich des Fußgängerbereichs, in der Nähe der Windmühle (Galerieholländer), erstreckt sich ein Viertel mit einigen schönen, alten Villen. Dort ist mit dem Park an der Mühle ein wahres Kleinod mit gepflegtem Rosen- und Bauerngarten, Brunnen und Teich entstanden, und sogar ein Storchenpaar brütet hier.
Überhaupt ist Wyk eine erstaunlich grüne Stadt. Schon früh hat man vielerorts mit umfangreichen Baumanpflanzungen begonnen. So zieht sich ein grünes, von schattigen Bäumen flankiertes Wegenetz v. a. durch den Westen Wyks. Es beginnt beim kleinen Storchengehege in der Feldstraße (nahe dem Friesenmuseum) und führt - mit zwei großen Spielplätzen unterwegs - fast bis zum Flugplatz am Ortsausgang Richtung Nieblum. Die Einheimischen sagen, sie gehen „durch den Wald“, wenn sie diese wegen des dichten Bewuchses wunderbar windgeschützten Wege nutzen. Ein Abzweig dieses Grüngürtels führt auch bis zum Nordsee-Kurpark am Südstrand. Dieser untermauert den Ruf Föhrs als grüne Insel und ist längst ein stattlicher Wald geworden mit über hundertjährigen seltenen Bäumen wie Zypressen, riesigen Fichten und auch Ginkgos. Gegenwärtig wird er revitalisiert. In der historischen Blockhaushütte „Villa Ludwig“ soll zudem ein Dokumentationszentrum zum Nordsee-Kurpark entstehen.
Seglerbrücke Wyk: bei Hochwasser überflutet
Trotz seiner nur 4500 Einwohner hat Wyk kleinstädtischen Charakter, denn zur Hochsaison füllt sich der Ort merklich. Dann leben hier etwa 20.000 Menschen, weil die meisten Ferienwohnungen der Insel im Stadtgebiet zu finden sind - und das aus gutem Grund: Vom Hafen aus erstreckt sich über die gesamte Südostspitze der Insel ein kilometerlanger Strand. Dieser ist dicht mit Strandkörben belegt und hat an den Zugängen reichlich Duschen, um nach dem Baden den Sand abzuspülen. Zusammen mit der guten Infrastruktur der Stadt sind das ideale Voraussetzungen für einen Urlaubsort, der trotz allem nicht überfüllt wirkt. Denn auch wenn in der Hochsaison kaum eine freie Unterkunft in Wyk zu ergattern ist und kein Urlauber an der im Vergleich zur übrigen beschaulichen Insel recht betriebsamen „Hauptstadt“ vorbeikommt, so ist doch abseits von Fußgängerzone und Hauptstrand selbst im Hochsommer vieles von jener erholsamen Ruhe zu spüren, für die ganz Föhr berühmt ist.
Gäste, die eine gewisse Betriebsamkeit schätzen, kommen dennoch auf ihre Kosten. Gerade an der ersten Adresse im Ort, der belebten Uferpromenade Sandwall, ist immer etwas los. Hier gibt es Hotels, Straßencafés, Geschäfte, Gastronomie, ein Kino und den Kurgartensaal für kulturelle Veranstaltungen. Dazwischen steht ein kleiner, reetgedeckter Musikpavillon, in dem die Kurkapelle aufspielt (i. d. R. zweimal täglich). Auf der Uferpromenade standen einst 1000 prächtige Ulmen, die jedoch - wie überall in Europa - bis Ende der 1980er-Jahre restlos der Ulmenkrankheit zum Opfer fielen und dann durch eine Reihe von Kastanien, Akazien und Ginkgos ersetzt wurden. „Sehleute“ genießen von hier aus den Blick auf das Wattenmeer und die wie große Schiffe am Horizont aufgereihten Warften der Halligen Oland und Langeneß. Auch sonst gibt es hier allerlei zu sehen: den Gezeitenbrunnen auf dem Seebrückenvorplatz und natürlich die nagelneue sog. Mittelbrücke, die mit ihrem zweifach geknickten Brückenverlauf als Seebrücke mit großer Besucherplattform am Brückenkopf 150 Meter ins Wattenmeer ragt. Davor tummeln sich Beachvolleyballer auf drei Feldern und messen sich fast den ganzen Tag im Pritschen und Baggern. Von einer kleinen Tribüne, die gerne von Zuschauern belagert wird, kann man dem sportlichen Treiben zuschauen. Ein Stück weiter gibt es noch eine zweite kleine Seebrücke, die sog. Seglerbrücke. Diese wird schon bei der zweimal täglich auflaufenden Flut nahezu überspült. Auf Höhe der Brücke geht der geschäftige Sandwall in eine ruhigere Strandpromenade über, die zunächst bis zum Südostende der Insel mit dem nur 10 m hohen Leuchtturm Olhörn (Baujahr 1952) und dann kilometerlang am strandkorbbestückten Südstrand entlangführt.
Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Wyks ist die St.-Nicolai-Kirche. Sie wurde im Mittelalter knapp 2 km westlich des Hafens im heutigen Ortsteil Boldixum erbaut. Die engen und gemütlichen Gassen nordöstlich der Kirche am Übergang zwischen Geest und Marschland geben noch einen Eindruck von der ursprünglichen Struktur des alten, früher selbstständigen Friesendorfs.
Das „Who’s who“ des 19. Jahrhunderts
Angesehene Persönlichkeiten erwiesen dem Kurort bereits im 19. Jh. die Ehre. So logierte im Jahr 1879 der Walzerkönig Johann Strauß im Kurgartenhaus (Sandwall 38, gegenüber der Konzertbühne), wo er den Walzer „Nordseebilder“ komponierte. Auch der Dichter Theodor Fontane genoss für einige Wochen im Sommer 1891 am Sandwall (Ecke Süderstraße) das Badeleben. Und nicht weit entfernt wohnte ab 1902 für 50 Jahre in schönster Lage am Sandwall 11 bis zu seinem Tod Föhrs Badearzt und Heimatforscher Dr. Carl Haeberlin (1870-1954). Berühmtester Besucher war jedoch der Märchendichter Hans Christian Andersen, der als Gast des dänischen Königspaares im Jahr 1844 zwei Wochen in der Großen Straße 16 residierte (im Vorgängerbau des Hauses der Tageszeitung „Der Insel-Bote“). Ein Spaß hingegen ist die abgebildete Gedenktafel an einem Haus in Alkersum, die auf die Nichtanwesenheit des berühmten Dichters hinweist.
Geschichte
Der Ursprung des kurzen und auf den ersten Blick ungewöhnlichen Namens „Wyk“ ist wenig spektakulär. Er kommt vom niederdeutschen wik oder skandinavischen vik und bedeutet schlichtweg „Bucht“. Denn genau diese wurde schon im Mittelalter als natürlicher Hafen genutzt. Trotz dieser günstigen Lage war Wyk ursprünglich nur ein Vorort von Boldixum (heute ist es umgekehrt), was erklärt, weshalb auch die für Wyk zuständige und fast 400 Jahre vor dessen Gründung erbaute St.-Nicolai-Kirche in Boldixum und nicht in der Ortsmitte von Wyk zu finden ist.
„Bey de Wicke“ wurde erstmals im Jahr 1611 urkundlich erwähnt und bestand anfänglich nur aus wenigen Häusern und Hütten, deren Bewohner vom Fischfang lebten. Überlebende Halligbewohner der verheerenden Sturmflut von 1634 (Zweite Grote Mandränke) siedelten sich auf der vermeintlich sicheren Geest im Süden der Bucht an und sorgten für einen bedeutenden Bevölkerungszuwachs. Das rasch anwachsende Wyk bekam 1704 von Fürstin Hedwig Sophie die Hafengerechtigkeit zuerkannt, durfte damit also einen eigenen Hafen anlegen. Denn mit zunehmender Bedeutung der Schifffahrt, v. a. des Walfangs, wurde auch die Notwendigkeit eines großen Inselhafens erkannt. Bereits 1706 folgte die Fleckengerechtigkeit, was nichts anderes hieß, als dass der Ort nun nicht mehr vom damals noch dänischen Verwaltungsbezirk Osterland-Föhr regiert wurde. Und schon 1710 kam die Marktgerechtigkeit hinzu. Somit war der Aufschwung Wyks nicht mehr aufzuhalten; zahlreiche Händler und Handwerker siedelten sich nun an.
Die Bewohner von Osterland-Föhr waren von dieser Sonderstellung Wyks wenig begeistert, befürchteten sie doch zu Recht, ins Hintertreffen zu geraten. Vor allem der Hafen war ihnen ein Dorn im Auge, und so verlegten die Osterland-Föhrer kurzerhand ihren Abwasserkanal nach Norden, was für eine verminderte Durchspülung des neuen Hafens und damit für dessen allmähliche Verschlickung sorgte. Immer wieder musste der Hafen kostspielig verändert werden, zumal auch Sturmfluten zur Zerstörung der Anlegestelle beitrugen. Finanziell gesehen war der Hafen lange Zeit eine große Belastung für den Ort. Als es endlich im Jahr 1806 gelang, den mittlerweile dritten Hafen etwas weiter südlich sicher anzulegen, war die große Zeit der Wal- und Handelsschifffahrt bereits vorbei. Das hoch verschuldete Wyk fiel vorübergehend in eine Art Dornröschenschlaf, und viele Einwohner kehrten mangels Verdienstmöglichkeiten der Insel den Rücken. Überdies war infolge des Krieges zwischen England und Dänemark der dänische Staat bankrott und verlangte auch von dem zur dänischen Provinz Schleswig gehörenden Flecken Wyk erhebliche Steuern. Die Schuldenlast drückte immer stärker, weshalb Überlegungen im Gange waren, Wyk wieder mit Osterland-Föhr zu vereinigen. Dessen überwiegend von der Landwirtschaft lebenden Bewohner waren etwas weniger vom Niedergang der Schifffahrt betroffen - daher lehnten sie den Zusammenschluss vehement ab.
Aber die Rettung nahte, und zwar in Gestalt des Land- und Gerichtsvogts von Wyk, Hans Friedrich Carl von Colditz. Von dem Einfall inspiriert, dass sich Wyk ideal zum Seebad eigne, begeisterte er einige Aktionäre für diese Idee und gründete mit ihrer Hilfe im Jahr 1819 das erste nordfriesische Seebad. Schnell wurde ein Haus am Sandwall erbaut, das als Badeeinrichtung für Warmbäder diente, hinzu kamen einige Badekutschen für ein Heilbad in der Nordsee. Doch weil es überaus mühsam war, die abseits gelegene Insel zu erreichen, blieben die erhofften Gäste zunächst aus (im ersten Jahr kamen lediglich 61 Kurgäste) und die Aktionäre mussten ihr Geld abschreiben. Immerhin dauerte die Reise von Hamburg nach Föhr mangels geeigneter Eisenbahnverbindung mehr als einen Tag. Doch die Verhältnisse änderten sich schlagartig, als sich im Jahr 1842 der dänische König Christian VIII. dazu entschloss, in Wyk jährlich eine sommerliche Badekur einzulegen, was er auch bis zu seinem Ableben im Jahr 1848 tat und mit ihm sein kleiner Hofstaat bzw. die Dienerschaft von ca. 80 Personen. Mit dem Tod König Christians war es aber wenige Jahre später schon wieder vorbei mit der Herrlichkeit, zumal zwei Feuersbrünste in den Jahren 1857 und 1869 fast den ganzen Ort zerstörten. Deshalb sind ältere Friesenhäuser im Stadtzentrum kaum noch erhalten. Und wieder erholte sich Wyk nur langsam von einem Tiefschlag.
Flutmarker am Wyker Hafen
Als jedoch die Heilwirkung des Nordseeklimas Ende des 19. Jh. immer mehr in Mode kam, war der wirtschaftliche Aufschwung endgültig auf der nun preußisch gewordenen Insel angekommen. Im Jahr 1885 wurde die Wyker Dampfschiffs-Reederei (W.D.R.) gegründet und sicherte den Fährverkehr (zunächst von der Mittelbrücke aus, die damals noch „Dampferbrücke“ hieß). Nach wie vor ist die von 330 Gesellschaftern getragene Reederei der größte Arbeitgeber der Insel (sie ist heute zu ca. 40 % im Besitz der AG Reederei Norden-Frisia und zu 32 % im Besitz der Stadt Wyk auf Föhr).
Bereits im Jahr 1883 hatte der Marburger Pathologe Prof. Friedrich Wilhelm Beneke ein Kinderhospiz am Sandwall (die heutige Kinderbetreuungseinrichtung „Ballin Meerzeit“) gegründet. Damit war der Grundstein für den heilklimatischen Kurort Wyk gelegt. Der Badebetrieb blühte merklich auf durch den Einsatz der beiden schwäbischen Ärzte Dr. Karl Gmelin (1863-1941) und Dr. Carl Haeberlin (1870-1954). Dr. Karl Gmelin gründete 1898 ein Sanatorium am bislang unbebauten Wyker Südstrand mit einem sehr ausgedehnten Kurpark. Schon bald folgten hier weitere Bauten. Gmelins Freund und Kollege Dr. Carl Haeberlin kam 1902 auf die Insel und eröffnete in Wyk eine Praxis. Er war nicht nur Badearzt und führender Meeresheilkundler seiner Zeit, sondern wurde auch zum enthusiastischen Heimatforscher. Haeberlin veröffentlichte Chroniken über das Seebad Wyk und gründete 1908 das im Jahr 1927 nach ihm benannte Friesenmuseum, das sich mit Geschichte und Brauchtum der Insel beschäftigt.
Infolge dieser Entwicklung erhielt Wyk im Jahr 1910 das Stadtrecht. 1924 wurde unter einem gewissen politischen Druck Boldixum eingemeindet, weil sich die junge Stadt immer mehr in Richtung des gemeinderechtlich zu Boldixum gehörenden Südstrandes ausbreitete. Im zweiten Weltkrieg kamen verständlicherweise alle Kuraktivitäten zum Erliegen. Doch bereits 1950 wurde Wyk anerkanntes Nordseeheilbad. Danach folgte die rasante Entwicklung zu einem modernen Bade- und Kurort. In den 1960er-Jahren wurde das Hafenbecken vergrößert und ein neuer Fähranleger gebaut. 1995 wurde der Fährhafen abermals erweitert und 2011 (ebenso wie Dagebüll und Wittdün) mit neuen Fährbrücken für den Seiteneinstieg für Fußgänger versehen.
„Ungewiss ist, wohin das Schicksal führt“
Markig ist der meist unter dem Stadtwappen angefügte Spruch - dann natürlich auf Latein: „Incertum quo fata ferunt“. Das Wappen von Wyk hebt die Gefahren der Seefahrt deutlich hervor. Es zeigt auf blauen Wellen einen havarierten, goldenen Dreimaster ohne Segel und mit abgebrochenen Stengen (oberste Abschnitte der Masten). Am roten Himmel des Wappenhintergrundes leuchtet als Symbol der Hoffung ein goldener Stern.
Friesenmuseum
Weithin sichtbar wird der Zugang zu Föhrs Heimatmuseum von zwei 6,30 m hohen Unterkieferknochen eines Blauwals bekrönt, die zu einem Tor aufgestellt sind. Genauer gesagt sind es mittlerweile Nachbildungen jener Knochen, die an die große Walfängerzeit der Insel erinnern sollen.
Bereits 1908 wurde das Museum von dem Badearzt und Heimatforscher Dr. Carl Haeberlin gegründet und ist damit eines der ältesten Heimatmuseen Deutschlands. Das Areal ist wie ein kleines Freilichtmuseum gestaltet: Neben der kleinen, 1924 erbauten Bockwindmühle (Pfahlmühle), die 1953 von der Hallig Langeneß hierher versetzt wurde, steht auf dem Gelände auch die älteste Föhrer Scheune (18. Jh.), die ursprünglich aus Midlum stammt. Im Jahr 2000 wurde sie hier originalgetreu wiederaufgebaut und beherbergt heute eine nachgebaute Schaluppe (Beiboot eines Walfangschiffs). Eine weitere Attraktion ist das älteste Friesenhaus der Insel, Haus Olesen. Es wurde 1617 in Alkersum errichtet und bereits im Jahr 1927 hierher versetzt. Dieses uthlandfriesische Haus ist vollständig möbliert und verdeutlicht die früher übliche Föhrer Wohn- und Wirtschaftsweise, in der Mensch und Vieh unter einem Dach wohnten. Komplettiert wird das Museumsgelände durch zwei rekonstruierte Grabkammern aus der Bronzezeit sowie ein paar mittelalterliche Steinsärge. Hinter dem Haupthaus befindet sich ein vorgeschichtlicher Grabhügel, der Galgenberg genannt wird, weil er in späteren Zeiten wahrscheinlich als Richtstätte von Osterland-Föhr diente. Bemerkenswert ist auch die neben dem Haupthaus stehende und von einem kleinen Zaun aus Walknochen umgebene Harpunenkanone aus dem Jahr 1938. Das gesamte Außengelände des Museums samt einem schönen Rosengarten ist auch ohne Eintritt zu besichtigen.
Im mit dem alten Schiffsnamen „Drie Süsters“ versehenen Haupthaus des Museums gibt es in zehn Räumen eine ganze Reihe von sehr interessanten geologischen, archäologischen und naturkundlichen Objekten zu bestaunen. Sie belegen die landschaftliche Entstehung, die menschliche Besiedlung von der Steinzeit bis in die Wikingerzeit und die reichhaltige Fauna der Insel - so gibt es beispielsweise eine Vogelvitrine mit über 70 Präparaten. Außerdem wird - auch mit Filmen - die Geschichte des Wal- und Entenfangs (in Vogelkojen) anschaulich gemacht. In einem Raum kann man zudem historische Flüssigkeitspräparate von Meerestieren (mit interessanten Details, z. B. einem Walauge) bestaunen. Weitere Themen sind die Geschichte des Badetourismus, aber auch die Auswanderungswelle im 19. Jh. Die Ausstellung bezieht auch inseltypisches Handwerk, die Baukultur und das Inselbrauchtum wie Biikebrennen oder Ringreiten mit ein. Im ersten Stock des Museums wurde ein Pesel (Wohnstube) aus der Walfängerzeit rekonstruiert, ebenso wie eine altfriesische Goldschmiedewerkstätte. Ein interessantes Ausstellungsobjekt ist ein Propeller des legendären, 1932 in Wyk gelandeten Großflugbootes Do X, das unter dem Kommando eines Wyker Flugkapitäns stand.
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