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Unterwegs auf Fehmarn
Burg
Die Inselhauptstadt (seit 1974 Ostseeheilbad) bietet einige kulturelle Höhepunkte und eignet sich hervorragend für einen gemütlichen Einkaufsbummel. In Burgstaaken, dem Hafen, herrscht täglich geschäftig-maritimes Treiben und in Burgtiefe liegt einer der wenigen Südstrände der Ostsee.
Hafen Burgstaaken: maritimes Flair ist garantiert
Wer das Flair der malerischen Kleinstadt erleben will, wird zunächst - insbesondere an trüben Tagen in der Hochsaison - erst einmal in einer Blechlawine stecken, die sich langsam Richtung Burg quält. Wegen des zu bestimmten Zeiten hohen Verkehrsaufkommens besucht man die Stadt also besser am frühen Vormittag oder bei schönem Wetter, wenn sich die meisten Touristen am Strand tummeln. Ist man erst einmal angekommen, lässt sich der Ort problemlos zu Fuß erkunden. Viele vom Festland anreisende Tagesbesucher zieht es - ebenso wie eine Reihe dänischer und schwedischer Urlauber, die sich auf der Rückreise nach Skandinavien in den umliegenden Supermärkten gleich auch noch mit reichlich Alkoholika eindecken - häufig in das weithin bekannte Meereszentrum im Gewerbegebiet am westlichen Ortsrand. Aber Burg hat viel mehr zu bieten.
Die Hauptstraße Burgs, die Breite Straße, zieht sich von Norden nach Süden durch die ganze Altstadt und verbreitert sich am Markt, dem schönsten und lebhaftesten Flecken der Stadt. Ungewöhnlich ist, dass die historischen Häuserreihen auf der einen Seite der Hauptstraße auf dem Niveau der Fahrbahn liegen, während auf der anderen Straßenseite die hübschen, mit Außenterrassen-Restaurants, Boutiquen oder anderen kleinen Geschäften besetzten und eng aneinandergereihten Häuschen so hoch liegen, als ständen sie auf einem Deich. Grobes Kopfsteinpflaster verstärkt die romantische, zum Bummeln einladende Stimmung, ebenso wie die vor den Bürger- und Fachwerkhäusern stehenden großen Bäume, meist Linden. Am Südende der Breiten Straße lohnt es sich, der Nikolai-Kirche einen Besuch abzustatten und das danebenliegende Fehmarn-Museum zu besuchen (→ Beschreibungen bei den Sehenswürdigkeiten). Wer die etwas unbekanntere Seite des Ortes kennenlernen will, sollte auch die kleineren Gassen und die Parks ringsherum aufsuchen. Mitten in der Innenstadt findet man z. B. im efeubewachsenen kleinen Bürgerpark in der Breiten Straße 28 (hinter dem Senator-Thomsen-Haus) neben einigen alten Baumriesen und einem Spielplatz eine unter Naturschutz stehende Stechpalme von seltener Schönheit (botanischer Name Ilex). Sie wächst direkt hinter dem Senator-Thomsen-Haus, einer Fachwerkvilla (von 1781), in der im Sommer wechselnde Ausstellungen gezeigt werden (Di-So 11-17 Uhr), die aber auch als Sitzungsraum der Stadtvertretung dient.
Ein anderer kleiner Park ist der nördlich gelegene Stadtpark in der Bahnhofstraße (hinter dem Verkehrskreisel). In dem Gebäude am Rande des Parks befinden sich heute die Stadtbücherei und die Kirchner Dokumentation, bis 1976 war hier das Amtsgericht untergebracht. Der verlassene Bau dahinter wurde bis 1939 als Inselgefängnis benutzt. Sichtblenden an der Rückfront lassen dies noch erkennen. Auf der gegenüberliegenden Seite der verkehrsreichen Bahnhofstraße befindet sich der Schwanenteich, ebenfalls ein idyllisches Plätzchen im Grünen.
Neben der munteren Innenstadt gibt es drei weitere Ortsteile, die allerdings kaum fußläufig zu erreichen sind, weil sie zwei bis drei Kilometer entfernt liegen. Sie heißen Neue Tiefe, Burgstaaken und Burgtiefe, und mit ihren Namen sagen sie bereits viel über die Entstehungsgeschichte der Stadt aus:
Ursprünglich hatte Burg einen natürlichen Hafen, dessen Zufahrt bis etwa zum heutigen Marktplatz reichte. Als dieser im Mittelalter zunehmend verlandete, musste er an eine andere Stelle, an die NeueTiefe, verlegt werden. Neue Tiefe ist heute nichts anderes als ein kleiner Wohnort in der Nähe des Burger Binnensees auf dem Weg zum Südstrand - einen Hafen gibt es nicht mehr. Dieser befindet sich inzwischen im knapp 2 km südlich der Innenstadt gelegenen Burgstaaken, wo er in den 1860er-Jahren von den Preußen angelegt wurde. Ohne ihn wäre Burg wohl nur halb so attraktiv. Das Wort „Staaken“ bedeutet übrigens so viel wie Gefängnis; eine Strafanstalt gibt es auf Fehmarn aber nicht mehr.
Bereits die schnurgerade und überaus holprige Straße nach Burgstaaken, der Staakensweg, ist bemerkenswert. Sie ist auf voller Länge mit Steinen bestückt, die einst mühsam aus dem Meer „herausgefischt“ und zu Kopfsteinpflaster verarbeitet wurden. Im Hafen selbst herrscht nach wie vor Betriebsamkeit, am Kai locken Fischimbiss und Fischrestaurant. Allerdings ist in den letzten Jahren die Anzahl der Fischkutter stark zurückgegangen, nur noch ein Kutter (mit der Kennung BUR 14) verkauft hier (fast täglich ab 8.30 Uhr) seinen frischen Fang direkt vom Boot aus. Wer der Kutteratmosphäre dennoch nachspüren will, für den besteht immerhin die Möglichkeit der Teilnahme an einer Schaufischtour auf einem Fischkutter. Zwar ist der Hafen gut mit (gebührenpflichtigen) Parkplätzen ausgestattet, doch während des berühmten Hafenfests, das alle zwei Jahre stattfindet, ist Burgstaaken dicht. Wem der Trubel nichts ausmacht, der sollte das Fest und vor allem das Kutterrennen nicht verpassen, bei dem die Fischer mit voller Kraft auf die Pier zurasen und es dann doch noch irgendwie schaffen, ihre Kutter herumzureißen, um sauber anzulegen.
„Utkieker“: Aussichtsturm am Yachthafen
Aber auch unabhängig davon bietet der Hafen reichlich Abwechslung. Hoch überragt wird Burgstaaken von den Getreidesilos, die mittlerweile ganz den Kletterern gehören. Hier kann sich jeder beim Siloclimbing versuchen. Blickfang im Hafen ist darüber hinaus ein auf dem Trockenen liegendes U-Boot, das als Museumsschiff besichtigt werden kann, wie auch ein ebenfalls zu Museumszwecken am Ufer thronender Seenotrettungskreuzer. Von der Zeit, als der Hafen weniger dem Tourismus als dem Güterumschlag diente, zeugen die an einigen Stellen noch vorhandenen alten Eisenbahnschienen. Man hat die alte Eisenbahntrasse zu einem Rad- und Fußweg umfunktioniert, auf dem man Burgs Hafen von der Innenstadt aus wesentlich gefahrloser erreicht als über den belebten Staakensweg.
Gegenüber von Burgstaaken liegt am südlichen Ufer des Burger Binnensees auf einem Nehrungshaken der Ortsteil Burgtiefe mit seinem großen und von einem markanten Rundsteg geprägten Sportboothafen auf der Binnenseite im Norden. Flankiert wird er von einer schönen Yachthafenpromenade, die zum 18 m hohen Aussichtsturm „Utkieker“ führt, der sogar über einen Aufzug verfügt. Kostenlos zu besichtigen ist dort auch das in den Dünen auf dem Trockenen liegende Seenotrettungsboot Eduard Nebelthau(Baujahr 1972).
Fehmarns Hauptstrand befindet sich im Süden von Burgtiefe und verfügt natürlich ebenfalls über eine Promenade. Es ist der feinsandigste Strand der Insel und daher häufig gut besucht, gottlob gibt es hier genügend Parkplätze (gebührenpflichtig). Und außerdem: Wo sonst an der Ostsee gibt es schon einen reinen Südstrand? Im Volksmund wird das Touristenzentrum Burgs deshalb auch nicht Burgtiefe, sondern wegen seiner bevorzugten Lage schlicht Südstrand genannt. Bei schönem Wetter bietet der reichlich mit Strandkörben belegte breite Strand somit Badefreuden pur. Besonders Kindern bereiten das seichte Wasser und der breite Badesteg ein deutlich hörbares Badevergnügen. Nicht fehlen darf natürlich die obligatorische Promenade hinter der bepflanzten schmalen Schutzdüne.
Architektonisch jedoch ist Burgtiefe ein Kind des Baubooms der 1960er- und 70er-Jahre. Moderne Appartementhäuser in Wellenform und vor allem die drei weithin sichtbaren Hochhäuser des Kur- und Ferienzentrums beherrschen die Szenerie dieses modernen Ortsteils und bilden einen krassen Gegensatz zu dem von historischen Bauten dominierten Erscheinungsbild des Hauptortes. Die 15-stöckigen Gebäude aus dem Jahr 1969 galten damals als todschick. Für den heutigen Geschmack mögen sie von außen nicht schön anzusehen sein - einen fantastischen (Meeres-)Blick hat man von hier oben jedoch unbestritten. Verbunden sind sie durch das Vitarium; eine 3000 m² große, gewächshausartige Laden- bzw. Restaurantpassage, in der sich auch ein Spielplatz mit Pid-Pad-Anlage (Tischminigolf) befindet. Bei Sonnenschein wird es unter dem Glasdach allerdings ganz schön heiß. Seinerzeit entworfen haben die heute umstrittenen Südstrandbauten die berühmten dänischen Architekten ArneJacobsen (1902-1971) und Otto Weitling (*1930). Die gesamte Anlage samt Bungalows und Appartements steht mittlerweile unter Denkmalschutz.
Steinfischer
Auf Fehmarn gab es nie einen Steinbruch. Steine wurden als Baumaterial aber dringend gebraucht. Also fischte man mit Flachbooten in Küstennähe lose Steine auf, die so groß waren, dass ein Mann sie gerade noch an Bord hieven konnte. Bald jedoch waren die am leichtesten zu erreichenden Steingründe „abgefischt“ und man begann, mit besserer Technik auch in tiefere Gewässer vorzudringen. Taucher stiegen vom Schiff zum Meeresgrund hinab und legten eine mannsgroße Zange um geeignete Steine, die dann an Bord gehievt wurden. Was man als Ladung mitbrachte, wurde am Hafen nach Gewicht bezahlt und oft gleich vor Ort von Steinklopfern bearbeitet. Eine Menge Steine wurde gebraucht (vor allem für den Bau des Burgstaakener Hafens in den Jahren 1868-71) und teilweise sogar exportiert, z. B. für den Bau der Hafenmolen von Kiel, Cuxhafen, Rødbyhavn und Kopenhagen sowie für die Errichtung des Marine-Ehrenmals von Laboe. Kaum zu glauben, aber noch bis weit ins 20. Jh. hinein gab es diese Art des Broterwerbs auf Fehmarn, obwohl längst klar war, dass mit den Steinen ein natürlicher Küstenschutz und wichtige Biotope verloren gingen. Erst 1976 wurde die Steinfischerei endgültig verboten.
Versteckt und wie ein schmuckloser Fremdkörper inmitten dieser modernen Tourismusbauten wirkend liegen in Hochhausnähe die Trümmer der Burg Glambek, die im Jahre 1210 zum Schutz des Hafens vom dänischen König Waldemar II. auf der Sandnehrung erbaut wurde. Die Ruine gehört zwar zu den historisch bedeutsamsten, nicht aber unbedingt zu den sehenswürdigsten Bauten der Insel. Viel mehr als ein paar Mauerreste sind von der ursprünglich über 50 m langen und von einem Wassergraben umgebenen Burganlage nicht erhalten geblieben. Lange Zeit war die im Jahr 1627 zerstörte Burg unter dem Flugsand verschwunden, erst bei der großen Sturmflut 1872 wurden die Trümmer teilweise wieder freigespült und im Jahr 1908 endgültig freigelegt.
Geschichte
Die Burg, die namensgebend für die spätere Siedlung wurde, gab es bereits zur Slawenzeit im 11. Jh. Als slawische Ringwallanlage befand sie sich ursprünglich südlich des heutigen Parkplatzes West. Burg ist damit neben Haithabu, Oldenburg und Lübeck eine der ältesten städtischen Siedlungen in Schleswig-Holstein. Bereits ab dem 14. Jh. hatte es eine Sonderstellung auf Fehmarn: Im Unterschied zum übrigen - mit dem Fehmaraner Landrecht ausgestatteten - Inselgebiet galt hier das lübische Stadtrecht, da Handel, Schiffseigner und Justiz zu Zeiten der anbrechenden Geldwirtschaft für die Festlegung gemeinsamer Gewichte und Maße ein verlässlich geschriebenes Recht benötigten.
Schöner Ort zum Verweilen: St.-Nikolai-Kirche
Als die Stadt im 15. Jh. dann auch noch an die Hansestadt Lübeck verpfändet wurde, erlebte sie einen gewaltigen Aufschwung. Sie wurde zu einem wichtigen Vorposten der Hanse vor den Toren Skandinaviens. Von zentraler Bedeutung für den Handel war natürlich der Hafen, der damals noch bis zum heutigen Burger Marktplatz reichte und von einer Befestigung am heutigen Südstrand (Burgruine Glambek) geschützt wurde. Ende des 16. Jh. führte die zunehmende Versandung des Hafens jedoch zum Niedergang der Stadt. Dass man ihn an eine andere Stelle, an die NeueTiefe, verlegte, nützte nur wenig, denn nicht allein die Hafenversandung, auch Kriegswirren, Naturkatastrophen und Seuchen sorgten dafür, dass Burg regelrecht verarmte. Erst als 1867 Fehmarn an Preußen fiel, begann der langsame Wiederaufstieg der Stadt, der wiederum eng mit dem Bau einer völlig neuen Hafenanlage, nun in Burgstaaken, verknüpft war. In dem 1974 auf seine heutige Größe erweiterten Hafen besteht allerdings weiterhin die Gefahr einer Versandung, weshalb die Fahrrinne im Burger Binnensee ständig durch Baggerungen freigehalten werden muss.
Kirchen
St.-Nikolai-Kirche: Von innen zeigt sich die Kirche ganz anders, als man es von außen erwartet. Die Gewölbe sind viel niedriger, als das hoch aufragende Spitzdach annehmen lässt; alles wirkt hell und freundlich und es herrscht eine seltsam angenehme Stille. Obwohl die Kirche mit ihren auffällig dicken Wänden schon während der Romanik gebaut wurde, präsentieren sich Decken und Wände im gotischen Stil.
Amtsrichter Willy Raschies
Mit dem Jahr 1963 endete auf der Insel in zweifacher Hinsicht das Zeitalter der Isolation, denn nicht nur wurde zu diesem Zeitpunkt die Fehmarnsundbrücke fertiggestellt - im gleichen Jahr ging auch der legendäre Amtsrichter WillyRaschies im Alter von 68 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand. Raschies wurde mit Ende des Krieges Nachfolger von Amtsgerichtsrat Heinrich Krause und „herrschte“ fortan mit seiner ganz eigenen Art der Gesetzesauslegung: Auf Trunkenheit am Steuer gab es während seiner Amtszeit z. B. grundsätzlich keine Bewährung, wer erwischt wurde, musste seine Strafe auch tatsächlich absitzen. Und auch hinsichtlich der Straffälligkeit bei Verletzung der Mitführungspflicht von Flaggen an Bord hatte Raschies seine ganz eigenen Ansichten. Als die Staatsanwaltschaft 1947 beim Amtsgericht Burg a. F. einen Antrag auf Bestrafung des Fischers Pahlke stellte, weil dieser die von den Engländern befohlene Flagge nicht gesetzt habe, seine Erklärung, sie in einem Wirbelsturm in Nord-Norwegen verloren zu haben, nicht glaubhaft sei und er abgesehen davon sowieso eine Reserveflagge mitzuführen habe, lehnte Amtsgerichtsrat Raschies den Antrag ab mit den Worten: „Ich möchte den Angeklagten nicht bestrafen. Die Ausrede mit dem Wirbelsturm in Nord-Norwegen glaube ich auch nicht. Sie ist aber gut. Hätte er den Sturm in den Fehmarnsund verlegt, würden wir es mit der Beweisführung leichter haben. Was das Nichtmitführen der Reserveflagge angeht, so missbillige auch ich als alter Pessimist solches Verhalten aufs Nachdrücklichste. Aber wir können doch nicht alle Optimisten bestrafen. Die Fischer sind nun mal leichtfertige Gesellen. Sie fahren aus in Sturm und Nacht bei Eis und Schnee und begeben sich in Lebensgefahr, ohne sich einen Reservekutter mitzunehmen.“
Auch schön war die Begründung seines Urteils in einem Fall, der sich viele Jahre später, schon zu Zeiten des aufkommenden Tourismus, zutrug. Ein Bauer war von einer Urlauberin wegen Tierquälerei verklagt worden, weil er seine Rindviecher beim Treiben zum Bahnhof recht ruppig behandelt habe. Die beiden Laienrichter beim Schöffengericht in Burg a. F., dem Gesamtanteil der Inselbevölkerung entsprechend ebenfalls Bauern, konnten an dem Verhalten ihres Kollegen natürlich nichts Anrüchiges finden. Geschlossen stimmten sie für Freispruch, den der listige Vorsitzende Raschies so formulierte: „Der Angeklagte wird von dem Vorwurf der Tierquälerei von zwei Ochsen freigesprochen.“
Sehenswert sind der gotische Schnitzaltar aus der zweiten Hälfte des 14. Jh. - er ist weitgehend vergoldet und zeigt Szenen aus der Passions- und Ostergeschichte - sowie in der Mitte des nördlichen Seitenschiffs der Blasius-Altar (1513) Als einziger von ehemals acht Seitenaltären hat dieser die nachreformatorischen Umgestaltungen des Kircheninneren überdauert und zeigt Bilder aus dem Leben des heiligen Blasius. Auf der Kanzel (von 1667) gibt es nur eine bildliche Darstellung, nämlich die einer Taube (unter dem Kanzeldach) als Symbol des Heiligen Geistes. Hinter der Kanzel steht der sogenannte „Armenblock“, eine mit Eisenbeschlägen gesicherte Opfertruhe, in die früher jeden Sonntag der Klingelbeutel entleert wurde. Das gesammelte Geld wurde dann einmal im Jahr unter Bedürftige verteilt. Eine weitere Besonderheit ist das in die Ostwand links neben dem Chor eingelassene Becken, Piscin genannt. Hier wurde in den Zeiten vor der Reformation das nicht mehr benötigte Weih- und Taufwasser ausgeleert. Interessant sind auch die vergleichsweise neuen Kirchenbänke (von 1939), deren Wangen mit den Fehmarn’schen Wappen und Hausmarken versehen sind.
„Armentruhe“: Opfertruhe in St. Nikolai
St. Nikolai verfügt über zwei Taufbecken: Ein pokalförmiges, aus gotländischem Stein gefertigtes Becken (19. Jh.) steht in der Nähe des Piscins, darüber hängt ein Votivschiff. Am gegenüberliegenden Seitenschiffjoch findet man das zweite, ein ursprünglich aus Schweden stammendes gotisches Bronzetaufbecken (von 1391) in Kelchform, unter dessen Sockel drei Bronzelöwen liegen. Wie es hierherkam, ist nicht ganz klar. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Seeräuberbeute, vielleicht aber auch um Strandgut.
Der wuchtige, fast klotzig wirkende quadratische Glockenturm der um 1230 entstandenen und später mehrfach erweiterten Kirche wurde 1513 angebaut. Mit seiner Höhe von 48 m übertrumpft er jeden Leuchtturm der Insel (ebenso mit seiner Stabilität, denn die Mauern sind 2 m dick). Ursprünglich war er sogar noch 18 m höher, seine Spitze hielt aber den Wetterverhältnissen nicht stand. Bei einem starken Nordweststurm im Jahre 1760 brach sie ab und wurde durch eine barocke Haube ersetzt.
An der Außenwand des Kirchenanbaus (ehemaliges Leichenhaus, heute Andachtsraum) sieht man eine graue Sandsteintafel, die in etwas verwitterter gotischer Schrift an die blutige Zerstörung der Insel im Jahr 1420 erinnert. Sie wird Fehmarn’sches Memorial genannt.
♦ April-Sept. tägl. 10-16 Uhr. Im Juli und Aug. Mo 11-11.30 Uhr „Orgelmusik zum Wochenbeginn“, Breite Str. 47.
St.-Jürgen-Kapelle: Diese kleine, von außen eher unscheinbare mittelalterliche Kapelle im Osten von Burg (Nähe Jugendherberge) ist so etwas wie ein Geheimtipp: Der gotische Backsteinbau (um 1300), der ursprünglich außerhalb der Stadtgrenze lag und die Kapelle eines Siechenhauses für Pestkranke und Aussätzige war, hat viel erlebt. So befand sich in der Zeit des Hexenwahns im 17. Jh. in der Nähe der Kapelle beispielsweise der Verbrennungsplatz für die Fehmarner Hexen und unter dänischer Herrschaft musste der Bau schon mal als Pferdestall und Waffenkammer herhalten. Nach diesem Frevel wurde das völlig heruntergekommene Kirchlein 1907/08 grundlegend renoviert und präsentiert sich mit seinen einheitlichen, fast vollständig erhaltenen (bzw. wiederhergestellten) ornamentartigen Decken- und Wandmalereien aus dem 15. Jh. als beeindruckendes Kleinod, auch wenn die Szenerie wegen der kleinen Fenster etwas dunkel wirkt. Zu sehen ist außerdem ein seltener, hölzerner Opferstock aus dem 13. Jh., der noch aus der 1644 zerstörten Peter-und-Paul-Kapelle stammt. Augenfällig ist zudem die fast lebensgroße Hospiz-Statue des Schutzheiligen St. Jürgen, der einen Drachen tötet.
♦ April-Sept. tägl. 9-18 Uhr geöffnet. Um den Erhalt der Kapelle kümmert sich eine uralte Stiftung, zu der auch die beiden angrenzenden idyllischen Häuser mit vier kleinen Stiftungswohnungen gehören, die an hilfsbedürftige, alleinstehende Personen vermietet werden. Kapellenweg 13, Tel. 04371-506/640.
Beeindruckendes Kleinod: St.-Jürgen-Kapelle
Ausstellungen und Museen
MeereszentrumFehmarn: Weit über die Grenzen der Insel hinaus ist dieses große Hai-Aquarium ein touristischer Anziehungspunkt. Das führt dazu, dass sich besonders an Regentagen vor der am Ortseingang von Burg gelegenen Attraktion lange Warteschlangen bilden. Gewaltige Besuchermassen drängen sich dann in nicht einmal einer Stunde durch das Meereszentrum. Zu sehen gibt es in den 35 Schauaquarien mit teils tropischen Korallengärten etwa 1500 prächtige und außergewöhnliche Meerestiere aus allen tropischen Regionen der Welt, darunter zwölf Haiarten. „Hailight“ ist denn auch ein mit drei Millionen Litern Wasser gefülltes Riesenaquarium, bei dem 16 m lange Panzerglasscheiben die Besucher von den schaurig-schönen Tieren trennen. Interessant sind auch der gläserne Unterwassertunnel, der mitten durch ein Riffbecken führt, und ein Rundaquarium, in dem ausgesuchte fluoreszierende Meereslebewesen zu bewundern sind. Viel bestaunt werden zudem die possierlichen Seepferdchen in ihrem eigenen Aquarium. Café und Souvenirshop dürfen natürlich nicht fehlen.
♦ April-Okt. tägl. 10-18 Uhr, Nov.-März. tägl. 11-17 Uhr. Tickets online (per PayPal) oder am Automaten. Erwachsene 12 €, Kinder (ab 4 J.) 8 €, Senioren/Jugendliche (ab 16 J.) 10 €. Kombiticket mit der Ostsee Erlebniswelt Heiligenhafen 20 €, Kinder 13 €. Gertrudenthaler Str. 12 (am westlichen Ortseingang von Burg), Tel. 04371-4416, mega-meereswelten.de.
FarmworldFehmarn: Ebenfalls im Gewerbegebiet von Burg gibt es eine Miniaturwelt für die Fans landwirtschaftlicher Traktoren und Maschinen. Im Maßstab 1:32 ist hier eine eine relativ kleine Landschaft (100 m²) aus Höfen, Straßen, Wiesen und Feldern entstanden. Mit ferngesteuerten Mini-Traktoren können Besucher hier auch selbst ihr Geschick erproben.
♦ April-Juni und Sept. Do-Mo 10-17 Uhr, Juli/Aug. tgl. 10-18 Uhr, Okt. Mi-Mo 10-17 Uhr, Nov.-März nur am Wochenende 10-15 Uhr. Erwachsene 5,50 €, Kinder 4,50 €, steuern eines ferngesteuerten Treckers kostet extra: 20 Min. 5 €. Ebenso die Fahrt mit dem Elektro-Traktor (15 Min. 10 €). Gertrudenthaler Str. 10 (vor dem Meereszentrum), Tel. 04371-8897960, farmworld-fehmarn.de.
SchmetterlingsparkFehmarn: In einer fast 1000 m² großen Freiflughalle am Ortseingang von Burg tummeln sich Hunderte farbig-exotische Schmetterlinge, die unter einem hellen Glasdach bei tropisch feucht-heißen Temperaturen zwischen vielen Pflanzen umherflattern. Vor allem Bananenfalter vermehren sich hier prächtig, von den anderen Arten werden regelmäßig neue Puppen aus Malaysia und Costa Rica eingeflogen, die dann hier schlüpfen und nur eine Lebensdauer von maximal vier Wochen haben. Für Besucher ist die warme Tropenluft zunächst gewöhnungsbedürftig. Doch die Vielfalt der rund 50 Arten ist beeindruckend, besonders schön sind die blauen Himmelsfalter. Bemerkenswert ist der Atlasspinner, der mit einer Flügelspannweite von bis zu unglaublichen 30 cm zu den größten Schmetterlingen der Welt gehört. Er lebt nur 5-10 Tage, nimmt in dieser Zeit keine Nahrung zu sich, paart sich, legt seine Eier ab und stirbt anschließend. In der Halle gibt es außerdem noch ein paar Leguane, Schildkröten, Koikarpfen und einige Zwergwachteln (die verendete Schmetterlinge vertilgen).
Tropische Vielfalt: Schmetterlingspark
♦ April bis Anfang Nov. tägl. 10-18 Uhr (Nebensaison 10.30-17.30 Uhr). Erw. 12,50 €, Kinder (4-17 J.) 9,50 €, Familien 43,50 €. Hunde sind erlaubt. Schöne Cafeteria vor Ort. Mummendorfer Weg 11a, Tel. 04371-8893363, schmetterlingspark-fehmarn.de.
GalileoWissenswelt: Ebenfalls im Gewerbegebiet am Ortseingang von Burg lockt die unübersehbar in Orange und Gelb gestaltete Halle ihre Besucher mit zwei Ausstellungen: Das Museum Technik (TechnikWelt) präsentiert sich als eine Mischung aus Physikshow zum Anfassen und Museum. Hier gibt’s z. B. optische Täuschungen, Riesenseifenblasen, Phänomene des Magnetismus u. Ä. zu sehen, die mithilfe von Experimenten erfahrbar gemacht werden.
Der Ausstellungsbereich Museum Urzeit (BioWelt) ist als eine Art Reise vom Urknall über die Dinosaurierzeit bis hin zur Entwicklung des Menschen gestaltet. Gezeigt werden allerlei Fossilien und Versteinerungen wie ein Dino-Ei oder Meteoriten sowie kleine Präsentationen zu unterschiedlichsten Themen wie z. B. zum Vulkanismus oder auch zur Welt des menschlichen Körpers. Höhepunkte der Schau sind die (nicht originalen) Skelette eines Mammuts und des wohl berühmtesten Raubsauriers, des Tyrannosaurus Rex (T-Rex), sowie ein Erdbebensimulator in einem begehbaren Vulkan, auf den man sich stellen kann, um Erdbeben verschiedener Stärken nachzuempfinden.
Heimatmuseum im ältesten Inselhaus: Fehmarn-Museum
Zur Galileo-Wissenswelt gehören zudem das Museum Übersee sowie als Kooperationspartner das „Dunkelexperiment“ am Hafen Burgstaaken.
♦ Tägl. 10-18 Uhr (im Winter nur Sa/So 10-16 Uhr). Der Eintrittspreis für nur eine der vier Ausstellungen beträgt für Erw. 14,50 € (Kinder 12,50 €). Das Kombiticket für alle vier Ausstellungen kostet 24 €/Pers. Mummendorfer Weg 11b, Tel. 04371-864446, galileo-fehmarn.de.
MuseumÜbersee: Die in einer Bootshalle am Hafen Burgstaaken untergebrachte dritte Ausstellung der Galileo Wissenswelt ist eine Art Entdeckungsreise nach Afrika und Übersee um das Jahr 1900. Wer genau hinsieht, entdeckt in dem bunten Sammelsurium aus aller Welt viele kuriose Exponate, beispielsweise südamerikanische Schrumpfköpfe, historische Waffen der Naturvölker oder auch eine zweiköpfige Schildkröte (nähere Informationen zu den Exponaten fehlen jedoch häufig).
♦ Nur April-Okt. tägl. 11-17 Uhr (Juli/Aug. 10-18 Uhr). Der Eintrittspreis nur für die Übersee-Ausstellung beträgt stolze 14,50 € (Kinder 12,50 €). Das Kombiticket für alle vier Ausstellungen der Galileo Wissenswelt (inkl. Dunkelexperiment in der gleichen Halle) kostet 24 €/Pers. Hafenstr. 69, Burgstaaken, Tel. 04371-864446, galileo-fehmarn.de.
DasDunkelexperiment: Ebenfalls in der ehemaligen Bootshalle des Museums Übersee am Hafen von Burgstaaken untergebracht. Lernausstellung, in der Sie in die Welt eines Blinden eintauchen können (→ Fehmarn mit Kindern).
Fehmarn-MuseumBurg: Direkt neben der Nikolai-Kirche ist das Museum, das sich der Inselgeschichte widmet, in drei miteinander verbundenen Fachwerkhäusern untergebracht. Eines dieser Häuser (das Predigerwitwen-Haus von 1581) ist das älteste Haus der Insel. 23 kleine Ausstellungsräume bieten ein buntes, sehr interessantes Sammelsurium an Exponaten, das von Steinzeitfunden bis zur bäuerlichen Wohnungseinrichtung reicht. Hinzu kommen Mitbringsel Fehmarn’scher Seeleute und einige Schiffsmodelle, u. a. auch das des untergegangenen Segelschulschiffs „Niobe“ (→ Kasten).
♦ April-Okt. Di-Sa 11-16 Uhr, Juli/Aug. auch 10-18 Uhr. Erwachsene 4 € (mit Ostseecard 3 €), Schüler/Studenten 2,50 €, Kinder (4-14 J.) frei. Führungen Di 16-17.15 Uhr. Breite Str. 49-51, Tel. 04371-506632, stadtfehmarn.de.
U11: Blickfang am Hafen von Burgstaaken
Ernst-Ludwig-Kirchner-Dokumentation: Der Maler Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938), Mitglied der Künstlervereinigung „Die Brücke“, verbrachte vor dem Ersten Weltkrieg vier Sommer auf Fehmarn (→ Kasten). Inspiriert von den besonderen Lichtverhältnissen der Insel und der rauen Küste vor der Tür seiner Sommerresidenz im Hause des Leuchtturmwärters von Staberhuk schuf er hier viele seiner Werke im Stil des aufkommenden Expressionismus. Die im ersten Stock der Stadtbücherei untergebrachte kleine Dokumentation informiert mit Schautafeln über Kirchners Fehmarnaufenthalte und zeigt auch Reproduktionen seiner Bilder und Bleistiftzeichnungen.
♦ Stadtbücherei: Mo-Fr 9.30-12 u. 14.30-18.30 Uhr, Mi nachmittags geschlossen. Eintritt frei, Juli-Sept. sonntags 11.15 Uhr kostenlose Führungen. Bahnhofstr. 47, Tel. 04371-869590. Zudem zeigt der E. L. Kirchner Verein in den Sommermonaten im Senator-Thomsen-Haus (Breite Str. 28) Ausstellungen verschiedener Künstler. kirchnervereinfehmarn.de.
Rathaus: Das im Jahr 1900 errichtete Gebäude steht unübersehbar in der Ortsmitte am Markt. Es wurde als Rathaus erbaut und dient noch heute seinem ursprünglichen Zweck. Auch wenn es also kein Museum ist, lohnt sich durchaus ein Besuch. Ein paar Stufen führen hinauf zur neuen Eingangstür. Man sollte sie ruhig einmal öffnen -schließlich handelt es sich um ein öffentliches Gebäude - und die hohe Wartehalle betreten. Diese ist mit mächtigen Balken und noch originalen hölzernen Wandbänken versehen und könnte als Filmkulisse für eine Amtsstube aus der Zeit der vorletzten Jahrhundertwende dienen. Sehenswert ist auch der historische Sitzungssaal mit seinen getafelten Wänden, der den Besuchern wochentags (vormittags) offen steht.
Der Umweltrat der Insel hat im Rathaus darüber hinaus eine kleine Gesteins-Ausstellung eingerichtet. Anhand von Versteinerungen, Mineralien, Bernsteinen und Meeresboden-Bohrproben erhält man einen tiefen Einblick in die Entstehung der Fehmarn-Belt-Region.
♦ Die Ausstellung ist April-Okt. jeweils Mo/Di u. Do/Fr von 10-12 und 14-17 Uhr geöffnet und hat einen separaten Eingang an der Rückseite des Rathauses (Markt 1). Eintritt frei. Tel. 04371-506654 (Umweltrat, Frau Burow, Zimmer 2). Besichtigung Sitzungssaal Mo-Fr 8-12 Uhr, Anmeldung Zimmer 14. Am Markt 1, Tel. 04371-5060.
U-Boot-Museum: Seit dem Jahr 2005 beherrscht ein Original-U-Boot die Szenerie am Hafen von Burgstaaken. U 11 wurde 1968 in Kiel gebaut und war bis 2003 im Dienst der Bundesmarine. Jetzt ist der tauchende Stahlkoloss effektvoll positioniert und lädt zur Besichtigung seines unglaublich engen Innenlebens ein. Man kann beispielsweise durch das Periskop schauen oder in einer Mann-schaftskoje Probe liegen - kaum vorstellbar, dass das nur 4 m hohe und 4,60 m breite (aber 43,50 m lange) Boot einst eine Besatzung von 22 Mann beherbergte. Im Eintrittspreis ist auch der Besuch der Ausstellungshalle nebenan enthalten, die der Geschichte der deutschen U-Boot-Flotte von 1945 bis 2010 gewidmet ist.
♦ März-Okt. tägl. 10-18 Uhr (März/April z. T. verkürzte Öffnungszeiten). Erwachsene 9 €, Jugendliche (15-17 J.) 7 €, Kinder 6 €, Familien 25 €. Hafen Burgstaaken 89, Tel. 04371-8891055, ostsee-u-boot.de.
Seenotrettungsmuseum: Grundstock des 2014 eröffneten Museums ist der ausgemusterte Seenotrettungskreuzer Arwed Emminghaus, der komplett besichtigt werden kann und zusammen mit dem U-Boot den Blickfang am Burgstaakener Hafen bildet. Eine nur 80 m² kleine, aber informative Ausstellung im gegenüberliegenden Gebäude ist der Geschichte des deutschen Seenotrettungswesens gewidmet (→ Kasten). Hier wird in einem winzigen Kino auch interessantes Filmmaterial zur Arwed Emminghaus gezeigt.
♦ Ostern bis zum Ende der Herbstferien (und in den Weihnachtsferien) tägl. 10-17 Uhr. Erw. 7 € (nur Schiff 5,50 €), Kinder (4-17 J.) 5 € (nur Schiff 4,50 €), Familien mit 3 Pers. 18 € (jede weitere Pers. 2 €). Hafen Burgstaaken 89, Tel. 04371-8797777, seenotrettungsmuseum-fehmarn.de.
Basis-Infos→ Karte
Einwohner 6000
Information/Zimmervermittlung.
Fundbüro Mo-Fr 8-12 Uhr, Verwaltungsgebäude Ohrtstr. 22, Burg auf Fehmarn, Tel. 04371-506640 .
Mein Tipp KinoBurg Filmtheater10. Etwas versteckt mitten in Burgs Stadtzentrum gibt es noch eines dieser nostalgisch-norddeutschen Speisekinos im Stil der 70er-Jahre; d. h. vor dem Kinosessel gibt es ein kleines Tischchen mit Lampe und Klingel für die Bedienung, an dem Snacks und Getränke verzehrt werden können. Und hinten im großen Kinosaal gibt es sogar eine Bar. Breite Str. 13a, Tel. 04371-6728, burgfilmtheater.de.
KletternSiloclimbing. Klettern im Hafen Burgstaaken in Europas höchster Toprope-Kletteranlage (→ Fehmarn mit Kindern), siloclimbing.com.
Kutterfahrten Vom Steg der Fischkutter aus startet der Kutter Tümmler zu einstündigen Rundfahrten mit Schaufischen (→ Fehmarn mit Kindern).
MinigolfFuntasia Adventure Minigolf. Indoor-Minigolfanlage mit 22 Hindernisbahnen von bis zu 14 m Länge (→ Fehmarn mit Kindern), funtasia-golf.de.
Parken Mit beschilderten Großparkplätzen (Parkplatz West, Ost und Nord) im Innenstadtbereich versucht man, der Autoflut etwas Herr zu werden. Von hier sind es keine fünf Minuten Fußweg zur Stadtmitte (Gebühr: 2 € für 2 Std.; Tagespreis 5 €). Daneben gibt es noch einige Parkplätze direkt am Marktplatz (2 €/Std.). Auf dem zentrumsnahen Parkplatz Osterstraße dürfen auch Wohnmobile stehen, sogar über Nacht (10 €).
Auch in Burgstaaken gibt es einen gebührenpflichtigen Parkplatz (2 € für 2 Std.), für 10 € (Automat) dürfen auch hier Wohnmobile über Nacht parken.
Schwimmbad/SaunaFehMare. Hallenbad mit Wellenbecken und Sauna am Südstrand Burgtiefe (→ Fehmarn mit Kindern), fehmare.de.
Soccergolf Minigolf mit einem Fußball (→ Fehmarn mit Kindern).
Stadt-undKirchenführung Di 18-19.30 Uhr, Erw. 5 € (mit Ostseecard 4 €), Treffpunkt Fehmarn Museum, Info unter Tel. 04371-506-300.
Wassertaxi In der Saison ab Mitte Juni wochentags tägl. 12 Fährfahrten mit Reusenboot Annika über den Burger Binnensee zwischen Burgstaaken und Burgtiefe (Südstrand und Yachthafen). Erw. 5 € (hin und zurück 9 €), Kinder bis 16. J. die Hälfte. Abfahrt Burgstaaken 11-16 Uhr zu jeder vollen Stunde. Tel. 0171-9916822.
Wochenmarkt Jeden Mittwoch 7-14 Uhr auf dem Marktplatz von Burg.
Einkaufen→ Karte
Mein Tipp Die kleine Stube19. Dieser schöne Laden für geschmackvolle Wohnaccessoires und Geschenke liegt sehr versteckt in Nähe des Stakenwegs. Eine echte Empfehlung zum Stöbern im ländlich-nordischen Stil. Und wenn Sie etwas gefunden haben, werden die Dinge von der Inhaberin Katharina Maaß liebevoll verpackt. Mo-Fr 9.30-11.30 und 14.30-18 Uhr, Sa 10-18 Uhr (in der Nebensaison eingeschränkte Öffnungszeiten). Süderstr. 20, Tel. 04371-4341.
Windkontor14. Spezialgeschäft für Drachen, Windspiele und Geschenkartikel inmitten der Altstadt; zudem Taschen und Trinkflaschen im Angebot. Tägl. 10-18 Uhr. Breite Str. 29, Tel. 04371-8961202.
Kerzenwerkstatt13. Große Auswahl an Duft- und Landhausstil-Kerzen sowie Fehmarn-Sandkerzen. Freundlicher Service; nachmittags Kerzenziehen für Kinder. Osterstr. 49, Tel. 04371-87766.
Mein Tipp Inseltöpferei Fehmarn1. Stilvoll eingerichtete Töpferei in einem historischen Backsteinhaus in der nördlichen Altstadt. Dass sie schon seit 1971 besteht, spricht für sich. Hier gibt es jede Menge Gebrauchskeramik (nichttropfende Teekannen, Geschirr, Vasen), aber auch künstlerische Unikate. Geöffnet nur Di-Sa 10.30-13 Uhr (oft aber auch früher oder länger). Niendorfer Str. 12, Tel. 04371-6775.
Fehmaraner Tee & Kaffee Kontor8. Sehr große Auswahl an Tee- und Kaffeesorten und dazu eine kompetente Beratung. In den Sommermonaten auch Café-Bar im Hof. April-Okt. tägl. 10-17 Uhr (So Ruhetag). Osterstr. 45, Tel. 04371-6694, teekontor.com.
Vai Moana11. Großer Fairtrade-Geschenkeladen mit ansprechender Auswahl auf zwei Stockwerken. April-Okt. tägl. 10-18 Uhr. Breite Str. 24b, Tel. 04371-502146.
Küstenmanufaktur16. Große Auswahl an leckeren Marmeladen, Gelees, Soßen, Pestos, Senf, Dressings, Suppen und Chutneys; natürlich alles ohne Zusätze und ohne Farb- und Konservierungsstoffe auf Fehmarn hergestellt. Auch Bio-Rapsöl und Liköre im Angebot. Nur in der Saison (April-Okt.) wochentags 10-18 Uhr, Sa nur 10-14 Uhr geöffnet, mittwochs geschlossen, dafür gibt es dann von 8-13 Uhr einen Stand auf dem nahen Wochenmarkt. Osterstr. 55, Tel. 04371-87200.
Buchhandlung Niederlechner6. Traditionelle, nette, kleine Buchhandlung, die 1888 an dieser Stelle gegründet wurde. Umfangreiche Auswahl; auch Bürobedarf, Spiele, Lottoannahmestelle und sogar Lederwaren wie Taschen oder Geldbörsen im Angebot. Mo-Fr 9-13 und 14-18 Uhr, Sa 9-14 Uhr. Am Markt 7, Tel. 04371-3100, buchhandlung-niederlechner.de.
Buchhandlung Sonnenseiten3. Übersichtlicher, heller Buchladen mit sehr freundlicher, kompetenter Beratung und liebevoll ausgewähltem Sortiment, auch für Kinder. Mo-Fr 9-13 und 14-18 Uhr, Sa 9-14 Uhr. Niendorfer Str. 3, Tel. 04371-869282, sonnenseiten-fehmarn.de.
Cafés
2 Café Liebevoll & KULTurlabor 7 Café Traube 8 Café im Hof 9 Café Jedermann 22 Radden’s Eis 24 Café Kontor 28 Café El Sol 29 Tortenbotschaft 32 Chillaz
Essen & Trinken
5 Borgo Antico 12 FF Grells Fehmarn Fischbrötchen 15 Doppeleiche 17 Zum Haifisch 18 Burg-Klause 21 Netti’s Restaurant 26 Zum goldenen Anker 27 Fehmarnsches Fischlädchen (Fischereigenossenschaft Fehmarn) 30 Sailor’s Inn
Shopping
1 Inseltöpferei Fehmarn 3 Buchhandlung Sonnenseiten 6 Buchhandlung Niederlechner 8 Fehmaraner Tee & Kaffee Kontor 8 Fehmaraner Tee & Kaffee Kontor 11 Vai Moana 13 Kerzenwerkstatt 14 Windkontor 16 Küstenmanufaktur 19 Die kleine Stube
Sonstiges
10 Burg Filmtheater
Übernachten
4 Uno Hotel Wissers 18 Hotel-Restaurant Burg-Klause 20 Kur-Ferienhotel Hasselbarth 23 Hafen Hotel Schützenhof 25 IFA-Fehmarn 31 Strandhotel Bene
Übernachten→ Karte
***Uno Hotel Wissers4. Burgs fast 200 Jahre altes Traditionshaus im Herzen der Stadt bietet 40 geräumige Zimmer mit allem Komfort (jedoch kein Fahrstuhl im Haus). Im hinteren Gebäudetrakt, in dem in der Silvesternacht 2003/04 der historische Festsaal ausbrannte, befindet sich ein Gästehaus, dessen Zimmer allerdings weniger Charme besitzen; dort auch Appartements. Angeschlossen sind ein Restaurant-Café und ein gepflegtes Bistro. Großzügige Terrasse vor dem Haus mit Blick auf den belebten Marktplatz. Am Markt 21, Tel. 04371-3111, wissers-hotel.de. €€ (Hotel), € (Restaurant)
Mein Tipp ****Hotel-Restaurant Burg-Klause18. Familiengeführtes Traditionshotel mit modernem Anbau. Zentral und relativ verkehrsreich gelegen. Einige der 37 Zimmer verfügen über einen Balkon (Sonnenzimmer) oder eine Terrasse (Gartenzimmer). Stilvoll-gemütlich eingerichtet mit reichlich Komfort; Wellnessbereich mit 3 Saunen. Reichhaltiges Frühstück. Gutes Restaurant im Haus. Blieschendorfer Weg 1-5, Tel. 04371-50020, burg-klause.de. €€
Kur-Ferienhotel Hasselbarth20. Einziges Hotel auf Fehmarn mit integrierter medizinischer Bäderabteilung. 36 °C warmes Bewegungsbecken, Sauna, Solarium im Haus. Die Zimmer (mit umlaufendem Balkon) sind allerdings schon etwas in die Jahre gekommenen. Ruhige Lage, wenige Gehminuten vom Stadtkern entfernt. Gutes Frühstücksbüfett. Kuranwendungen und Übernachtungen können als Paket gebucht werden. Sahrensdorfer Str. 39, Tel. 04371-86180, hotel-hasselbarth.de. €€
***Hafen Hotel Schützenhof23. Das in Burgstaaken gelegene Hotel ist mit seinen 29 Zimmern schon eines der größten auf der Insel. Es liegt ruhig in einem Wäldchen vor dem Hafen und verfügt über saubere, teilweise nicht allzu große Zimmer. Zuvorkommendes Personal; hundefreundlich, kein Fahrstuhl; kostenlose Parkplätze. Im Restaurant Waidwerk wird schmackhafte Bistroküche serviert. Es gibt zwei riesige Gasträume und eine gemütliche, holzvertäfelte Bierstube (mit Kachelofen). Vielseitiges Frühstücksbüfett. Menzelweg 2, Tel. 04371-50080, hafen-hotel.de. €€ (Hotel), € (Restaurant)
Hostel Fehmarn, gute Lage direkt am Hafen von Burgstaaken, saubere 3-Bett-Zimmer, für ein Hostel nicht gerade preiswert. Kein Frühstück, Hafenstr. 2, Tel. 0170-2947940, hostel-fehmarn.de. €
Mein Tipp ****Strandhotel Bene31. Ehemaliges Hotel Intersol, das aufwendig außen, aber vor allem auch innen zum modernen Designhotel umgestaltet wurde. Schöne Lage direkt am Südstrand, fast alle der 43 modern eingerichteten Zimmer haben einen Balkon mit Meerblick. Das Angebot reicht vom Komfortzimmer über Familienzimmer und barrierefreie Terrassenzimmer bis hin zum Wellnesszimmer (teilweise mit eigener Sauna). Prima Frühstücksbüfett; netter Service. Gutes, ebenfalls modern gestaltetes Restaurant (z. B. mit Bene’s Fischpfanne oder Kalbsschnitzel), Lounge und Strandterrasse. Burgtiefe, Am Südstrand 17, Tel. 04371-8653, bene-fehmarn.de. €€€ (Hotel), €€€ (Restaurant)
***IFA-Fehmarn25.