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Die deutsche Ostseeküste zählt zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen mit stetig wachsenden Besucherzahlen. Viele Gäste kommen regelmäßig und schätzen das vielfältige Urlaubsangebot. Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern beschreibt der neue Reise-Verführer "101 Deutsche Ostseeküste - Geheimtipps und Top-Ziele" die gesamte deutsche Küste von Flensburg bis Usedom in einem Band. Das Buch ist eine Inspirationsquelle für alle Reisenden, die Wert auf individuelle Tipps legen und auch bei den bekannten Highlights noch unbekannte Aspekte suchen. Es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern stellt die vielfältigen Möglichkeiten der beliebten Urlaubsregion vor. Der Anhang verzeichnet viele Fakten zur Ostsee und enthält auch ein geografisches Register. Reisezeit: Ganzjährig - Familien- und Individualreiseziel • 101 bekannte und unbekannte Reisetipps entlang der deutschen Ostseeküste verfasst von einem kompetenten Autorenteam • Mit brillanten Farbfotos, praktischen Reisetipps, Internetadressen • Von Flensburg bis Usedom: Die gesamte deutsche Ostseeküste in einem Band - mit geografischem und thematischem Register! • Für Ostsee-Kenner und als Ratgeber für Familien und Individualisten • in zehn Kapiteln, darunter Themen wie Strand, Seebäder, Leuchttürme, Natur, Tiere, Kultur, Geschichte, Sport, Typisches & Kurioses, Einkaufen, Ausflüge nach Dänemark und Polen
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Seitenzahl: 347
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1. STRÄNDE UND SEEBÄDER
Einsame und wilde Strände, Badeorte für Familien, Kurbäder mit Wellnessfaktor, weiße Städte am Meer mit langen Promenaden und prächtige Seebäder mit Flanierstegen bis zum Horizont, ab Seite 8
2. LEUCHTTÜRME UND AUSSICHTSPUNKTE
Rundblicke über Land und Meer von heute denkmalgeschützten Leuchttürmen, die mitunter beliebte Hochzeits-Locations sind, sowie Ausblicke von einem Steilufer und dem „Mount Everest“ der Ostseeküste, ab Seite 34
3. NATUR UND TIERE
Naturschutzgebiete und Nationalparks kennenlernen, zu den Kreidefelsen wandern, im Gespensterwald spazieren gehen sowie Kranichen, Seeadlern, Robben, Wildpferden und Highland-Rindern begegnen, ab Seite 52
4. GESCHICHTE ERLEBEN
Von Wikingern und Turmhügelrittern über hanseatische Händler und Westindienfahrer bis hin zu preußischen Prinzen, Hitlers Raketenwissenschaftlern und der Stasi in der DDR, ab Seite 68
5. KUNST, KULTUR UND LITERATUR
Museen mit Kunst des Mittelalters, des Barocks und der Romantik bis hin zur Pop Art, Festspiele für Opern- und Karl-May-Freunde, Wirkungsstätten von Dichterfürsten und Literatur-Nobelpreisträgern, ab Seite 96
6. ARCHITEKTUR
Wasser- und Märchenschlösser, Herren- und Handelshäuser, die backsteingotischen Rathäuser und Kirchen der Hansestädte, klassizistische Bäderarchitektur sowie bautechnische Meisterleistungen, ab Seite 124
7. AKTIVITÄTEN UND SPORT
Familiäre Freizeitparks besuchen, mit den alten Bäderbahnen fahren, Triathlon-Helden feiern und auf Pferde wetten. Aktiv sein beim Ponyreiten, Klettern, Golfen, Radeln, Segeln oder Kanu fahren, ab Seite 154
8. AUSFLÜGE INS AUSLAND
Je nach Urlaubsort bietet sich ein Besuch in Dänemark oder Polen an: Ein Königsschloss besuchen, leckere Hotdogs essen, mit der Fähre nach Lolland oder mit der Bahn nach Swinemünde fahren, ab Seite 218
Hrsg.Iwanowski’sReisebuchverlag
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101 Deutsche Ostseeküste - Geheimtipps und Top-Ziele1. Auflage 2014
© Reisebuchverlag Iwanowski GmbHSalm-Reifferscheidt-Allee 37 • 41540 DormagenTelefon 0 21 33/26 03 11 • Fax 0 21 33/26 03 [email protected]
Titelfoto: Darßer Weststrand (huber-images.de / Bäck)Alle anderen Farbabbildungen: siehe Bildnachweis Seite 247Redaktionelles Copyright, Konzeption und deren ständige Überarbeitung:Michael IwanowskiRedaktion: Mareike Wegner, Sebastian Thomson-Saborssowie Simone Nörling (www.derschoenstesatz.de)Layout: Ulrike Jans, KrummhörnUmschlagkarten: Kartografie + Grafik Klaus-Peter Lawall, UnterensingenTitelgestaltung: Point of Media, www.pom-online.de
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ebook-Vertrieb:Bookwire GmbH, Frankfurt/Main
ISBN epub: 978-3-86457-014-8ISBN Mobipocket: 978-3-86457-015-5
Einleitung
Eine Ostseeküste für alle
Strände & Seebäder
1 Das Ostsee Resort Damp: Familienurlaub und Hightech-Medizin
2 Hohwacht: Ostseeheilbad in schönster holsteinischer Landschaft
3 Weißenhäuser Strand: Gutshäuser und Ferienburgen
4 Heiligenhafen: Seebad der Gegensätze
5 Kellenhusen: Seebad im größten Waldgebiet der Ostseeküste
6 Grömitz: lebendig, abwechslungsreich, von der Sonne verwöhnt
7 Timmendorfer Strand: Seepromenade, Seebrücke und SEA LIFE
8 Strände auf Poel: Reif für die Insel
9 Heiligendamm: die Weiße Stadt am Meer
10 Darßer Weststrand: Baden am Rand des Nationalparks
11 Die Seebrücken von Binz und Sellin: Flanierstege zum Horizont I
12 Die Seebrücken von Heringsdorf, Ahlbeck, Bansin: Flanierstege zum Horizont II
Leuchttürme & Aussichtspunkte
13 Leuchtturm Falshöft: Heiraten und Meer
14 Der Bungsberg: „Mount Everest“ Schleswig-Holsteins
15 Leuchtturm Dahmeshöved: das Licht der Freiheit
16 Brodtener Steilufer: die Lübecker Bucht im Blick
17 Travemünde altbekannt? Ein alter und ein neuer Leuchtturm sowie weitere Highlights
18 Warnemündes Wahrzeichen: Leuchtturm und Teepott
19 Leuchtfeuer Dornbusch: Hiddensees malerischer Leuchtturm
20 Kap Arkona auf Rügen: drei Türme über den Kreidefelsen
Natur & Tiere
21 Die Halbinsel Holnis: Familienstrand und Naturschutzgebiet
22 In der Geltinger Birk: Wildpferde und Highland-Rinder
23 Fehmarns Nordküste: wenig bekanntes Kleinod
24 Im Nienhäger Gespensterwald: Naturschutzgebiet mit Seeblick
25 Robbenstation Hohe Düne: Marine Science Center in Rostock
26 Vogelbeobachtung im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft: Zug der Kraniche
27 Wanderungen durch den Nationalpark Jasmund und zum Königsstuhl
Geschichte erleben
28 Rum- und Zuckermeile Flensburg: von den Westindienfahrern des 18. Jahrhunderts bis heute
29 Das Landschaftsmuseum Angeln/Unewatt in Langballig: ein ganzes Dorf als Museum
30 Das Wikingermuseum Haithabu nahe Schleswig: Metropole der Nordmänner
31 Laboe: spektakuläre Aussicht über die Kieler Förde und U-Boot-Besichtigung am Marine-Ehrenmal
32 Schloss Plön: königliche Sommerresidenz und Kadettenanstalt für preußische Prinzen
33 Die Lütjenburger Turmhügelburg: mittelalterliches Zentrum Schleswig-Holsteins
34 Wismarer Mumme: Bier als Exportschlager
35 Wissemara: Eine Hansekogge besegelt die Ostsee
36 Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Stasi-U-Haft Rostock: Beklemmung pur
37 Freilichtmuseum Klockenhagen: Landleben anno dazumal
38 Vineta: Atlantis der Ostsee
39 Prora, das Seebad der 20.000: der totale Urlaub?
40 Wernher von Braun und die V2 in Peenemünde: der Tod aus der Luft
Kunst, Kultur & Literatur
41 „Die Pumpe“ in Kiel: von der Abwasserentsorgung zum Kulturzentrum
42 Eutiner Festspiele: Freilicht-Opernbühne im Weimar des Nordens
43 Bad Segeberg: Festspiele und Fledermäuse
44 Lübecker Nobelpreisträger: Thomas Mann, Willy Brandt und Günter Grass
45 Lübecks Museumsquartier St. Annen: vom Mittelalter bis Andy Warhol
46 Klütz: Uwe Johnsons Jerichow
47 Galerie Alte und Neue Meister im Staatlichen Museum Schwerin: Brueghel und Hals, Rubens und Rembrandt
48 Skulpturen in Rostock: von der Lebensfreude, der Rathausschlange und einer Goldenen Nase
49 Künstlerkolonie Ahrenshoop: Bild des Friedens und der Abgeschiedenheit
50 Gerhart Hauptmann: ein Dichterfürst auf Hiddensee
51 Heimatmuseum in Wolgast: die Kaffeemühle
52 Im Pommerschen Landesmuseum Greifswald: Caspar David Friedrich, Max Liebermann und Vincent van Gogh
53 Lüttenort: das Künstlerrefugium von Otto Niemeyer-Holstein
Architektur
54 Wasserschloss Glücksburg: „Wiege Europas“ und Fernsehkulisse
55 Rendsburgs Technikdenkmal und Wahrzeichen: Eisenbahnhochbrücke und Schwebefähre
56 Gut Panker: eine der schönsten Gutsanlagen Schleswig-Holsteins
57 Die Fehmarnsundbrücke: ein „Kleiderbügel“ als Inselwahrzeichen
58 Lübecks Stadttore: Holstentor und Burgtor
59 Die Stadt der sieben Türme: Lübecks backsteingotische Kirchen
60 Rathaus und Markt: Lübecks hansestädtisches Selbstverständnis
61 Alter Schwede: Architektur in Wismar
62 Schwerin: ein wahres Märchenschloss
63 Bad Doberans Münster: Kleinod der Backsteingotik und Klosteridyll
64 Stralsunder Rathaus: gotisches Prestigeobjekt
65 Stralsunds Kirchen: Backsteingotik in Vollendung
66 Putbus: klassizistische Stadt in Weiß
67 Greifswalder Kirchen: die dicke Marie, der schlanke Nikolaus und der kleine Jakob
Aktivitäten & Sport
68 Tolk-Schau: familiärer Freizeitpark mit Tradition
69 Altenhof bei Eckernförde: Klettern, Golfen und Kultur
70 Eckernförder Bucht: Segeln lernen an malerischen Steilküsten und Naturstränden
71 Am Nord-Ostsee-Kanal zwischen Kiel und Brunsbüttel: unterwegs mit dem Fahrrad auf der „Deutschen Fährstraße“
72 In der Probstei: abwechslungsreiche Ferien für Familien
73 Triple-Ultra-Triathlon in Lensahn: ein Dorf feiert seine Helden
74 Hansa-Park in Sierksdorf: Familien-Erlebnispark am Meer
75 Ostsee-Meeting in Bad Doberan: bunte Hüte und donnernde Hufe
76 Von Bad Doberan nach Kühlungsborn: die Mecklenburgische Bäderbahn „Molli“
77 Hanse Sail: Rostock unter Segeln
78 Störtebeker: der Freibeuter und die Festspiele
79 Unterwegs auf Rügen: die Bäderbahn „Rasender Roland“
80 Usedom: mit dem Kanu auf dem Peenestrom
Bummeln & Einkaufen
81 Flensburgs Schönste: die Rote Straße
82 Spaziergang durch die Altstadt von Eckernförde: Räucherfisch und alte Bausubstanz
83 Die Kieler Holstenstraße: Deutschlands älteste Fußgängerzone
84 Preetz: altehrwürdige Schusterstadt in einer traumhaften Seenlandschaft
85 Burg auf Fehmarn: Bummeln in der Inselhauptstadt mit Charme
86 Neustadt in Holstein: ein Spaziergang durch die Heimatstadt des „Traumschiffs“
87 Die Inselstadt Ratzeburg: Bötchenfahrt, Barlach und legendäres Eis
88 Shoppen in Lübecks Altstadt: mehr als Marzipan und Weihnachtsmarkt
89 Strandkörbe aus Heringsdorf
Typisches & Kurioses
90 GEOMAR, Zoologisches Museum und Aquarium in Kiel: bizarre Welten 11.000 Meter unter der Meeresoberfläche
91 Der Fußball des Nordens: Handball-Rekordmeister THW Kiel und Verfolger SG Flensburg-Handewitt
92 Die Bräutigamseiche im Dodauer Forst: ein Baum mit eigener Postadresse
93 Astronomische Uhr in der Rostocker Marienkirche: schlägt seit 1472 (nicht nur) die Stunde
94 Bernsteinmuseum in Ribnitz-Damgarten: das Gold der Ostsee
95 Wie der Bismarckhering in Stralsund zu seinem Namen kam
96 Stralsund: Meer erleben im MEERESMUSEUM und im OZEANEUM
Ausflüge ins Ausland
97 Das dänische Sønderborg: Kriegsschauplatz und Segelparadies an der Flensburger Förde
98 Dänische Hotdogs aus Sønderhav: beliebt und preisgekrönt von Annies Kiosk
99 Über die deutsch-dänische Grenze: ein Waldspaziergang von Wassersleben über den Grenzübergang Schusterkate nach Kollund
100 Lolland: mit der Fähre von Puttgarden nach Rødbyhavn
101 Ausflug nach Polen: mit der Usedomer Bäderbahn nach Swinemünde
Anhang
Pfeffersäcke und bauchige Koggen: eine kleine Geschichte der Hanse
Die deutsche Ostseeküste – Zahlen und Fakten
Praktische Informationen
Urlaub für die ganze Familie
Besondere Unterkünfte – eine kleine Auswahl
Literatur
Register
Bildnachweis
Das Autorenteam
Die Ostsee ist durch die Kimbrische Halbinsel, die Landmasse oberhalb der Elbe bis zur Nordspitze Dänemarks, und die skandinavischen Länder von der Nordsee getrennt. Das sogenannte „Baltische Meer“ erstreckt sich also von Dänemark im Westen bis zu den baltischen Ländern und dem russischen St. Petersburg im Osten. Die südliche Grenze sind die Küsten Deutschlands und Polens, über der Inselgruppe Åland ragt der Bottnische Meerbusen bis weit in den Norden Schwedens und Finnlands hinein.
Die Deutsche Ostseeküste ist erst seit 1990 wieder durchgängig zu bereisen. Nach dem Ende der DDR waren die Westdeutschen neugierig auf die historischen Hansestädte und Kaiserbäder Mecklenburg-Vorpommerns. Umgekehrt konnte man die östlich von Lübeck liegende ehemalige Zonengrenze überwinden, die heute mancherorts nur noch als Schneise im Wald auszumachen ist, und die Seebäder auf der anderen Seite der Mecklenburger Bucht besuchen. Seither ist die Ostseeküste, und vor allem deren östlicher Teil, neben den bayerischen Landen das beliebteste Urlaubsziel der Deutschen.
Trotz dieses Zulaufs und mancher baulicher Verfehlung gibt es immer noch sehr viele unverbaute Stellen mit naturbelassenen, feinsandigen Stränden. Diese sind oft kilometerlang und liegen nicht weit von den befestigten Promenaden, auf denen es sich weit flanieren lässt. So kann man sich einen Großteil der Küste spazierend, auf ausgebauten Wegen radelnd oder anderweitig sportelnd erschließen. Auf dem Seeweg geht das sowieso – Schwimmen, Segeln und jegliche Art von Wassersport sind hier immer Teil des Urlaubs.
Bei der Unterkunft kann der Reisende zwischen feinen Schloss- und hochklassigen Landhotels, topmodernen Wellnesstempeln, aber auch kleineren Pensionen mit herzlichen Gastgebern sowie gut ausgestatteten Campingplätzen wählen. Mancherorts setzen die Gemeinden auf gutsituierte „Golden Ager“. Trotzdem gibt es auch sehr „junge“ Ecken: Einerseits ausgewiesene Surfgebiete mit studentischem Publikum, andererseits ruhige Orte mit Ferienwohnungen, die gerade für Familien mit Kindern ideal sind. Am Ferienende sind alle begeistert, dass die Ostseeküste für jedes Alter etwas bietet. Erholung ist trotz eines abwechslungsreichen Angebots an Kultur und Aktivitäten aber garantiert, dafür sorgt schon das unverwechselbare Farbenspiel:
Gelb zur Rapsblüte im Mai, ein sattes Grün im Frühsommer, beruhigende Brauntöne der wogenden Felder im Spätsommer. Darüber thront der tiefblaue Himmel mit schneeweißen Wolken, dazu das beruhigende Wogen des Meeres … Entgegen ihrem Ruf ist die Ostseeküste ein Schönwettergebiet. Weil sich die Wolken oftmals erst über dem Festland abregnen, gehören viele Orte an der Küste zu den regenärmsten und sonnenreichsten Gebieten Deutschlands. Vor allem Fehmarn, Fischland-Darß und Hiddensee stehen meist ganz vorne in der Jahreshitliste der Orte mit den meisten Sonnenstunden.
In diesem Sinne wünschen einen heiteren Ostseeurlaub,das Autorenteam und die Redaktionim Frühjahr 2014
Das Wappen der 1.500-Seelen-Gemeinde Damp in der Region Schwansen nordöstlich von Eckernförde zeigt auf blauem Grund einen modernen Sportsegler mit weißem Segel, einen goldenen Ritterhelm und eine goldene Ähre. Die beiden letzteren stehen für die Tradition der Gutswirtschaft, die im östlichen Schleswig-Holstein vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit üblich war. Dabei gehörten riesige landwirtschaftlich genutzte Ländereien einer einzigen reichen Adelsfamilie. Im Mittelalter wurden diese Ländereien oft von massiven Befestigungsanlagen umgeben, denn die Herrschaftsfamilie war nicht nur Nutznießer, sondern auch für den Schutz und die Wehrfähigkeit ihres Besitzes einschließlich der Bewohner zuständig. Später verloren die Gutsanlagen ihren kriegerischen Charakter und wurden durch kunstvolle Architektur und prächtige Gartenanlagen zu repräsentativen Wohnsitzen ausgebaut.
Das Gut Damp, aus dem die heutige Gemeinde 1927 hervorging, wurde 1438 erstmals urkundlich erwähnt. Das Herrenhaus im Renaissance-Stil wurde ab 1595 erbaut und zusammen mit dem sogenannten Kuhhaus bis Mitte des 17. Jahrhunderts mehrfach umgebaut. Zur Gutsanlage gehören ein Barockgarten sowie eine romantische Kapelle. Das Herrenhaus selbst befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Der vordere Bereich der Außenanlage ist jedoch frei zugänglich und beherbergt einen Antiquitätenladen sowie das Restaurant KuhHaus, das wie die Schlei-Landschaft um Kappeln durch die TV-Serie „Der Landarzt“ (s. S. 156) eine gewisse Berühmtheit erlangte.
Die Gemeinde Damp trägt nicht von ungefähr ein Segelboot im Wappen
Das Café und Restaurant KuhHaus gehört zur Anlage von Gut Damp
Das Segelboot im Wappen steht für das heutige Damp, das als Badeort und für Ferien- und Freizeitspaß bekannt ist. Dass sich die Gemeinde so entwickelt hat, ist kein Zufall: In den 1960er-Jahren wurde unter dem damals noch äußerst originellen Titel „Damp 2000“ beschlossen, ein Ferienzentrum der Extraklasse entstehen zu lassen. Die Gemeinde hat über die folgenden Jahrzehnte viel eigenes Kapital sowie Geld aus diversen Fördertöpfen investiert, um eine touristische Infrastruktur zu schaffen, die in Schleswig-Holstein Ihresgleichen sucht. Diverse Unterkünfte und Restaurants gehören selbstverständlich dazu, insbesondere aber Indoor- und Outdoor-Freizeitangebote für jedes Alter und jeden Geschmack.
Eine der Hauptattraktionen war bis 2012 das Meerwasser-Schwimmbad Aqua Tropicana, das inzwischen geschlossen wurde, aber im Frühjahr 2014 durch das neue Entdeckerbad Damp zum Thema Wikinger ersetzt wird. Ansonsten sind Klettern, Skaten, Beachball drinnen und draußen, „Adventure-Golf“, Bowling, Wasserski und Reiten nur einige der angebotenen Aktivitäten. Inzwischen heißt das Projekt selbstverständlich nicht mehr „Damp 2000“, sondern wurde nach langen Jahren als „Ostseebad Damp“ 2011 in „Ostsee Resort Damp“ umbenannt. Wobei der moderne Name nicht über die heute etwas gewöhnungsbedürftige 1960er-Jahre-Architektur hinwegtäuschen kann.
Ein wichtiges wirtschaftliches Standbein der Gemeinde Damp taucht allerdings im Wappen nicht auf. Ein Äskulap-Stab oder ein künstliches Kniegelenk wären hier als Symbol denkbar gewesen, denn Damp steht auch für seine Kliniken und Reha-Einrichtungen. Auch dieser Zweig war schon relativ früh im Konzept für „Damp 2000“ vorgesehen, die Kombination aus modernster Medizin und Erholung an guter Ostseeluft sollte für medizinisch bedürftige Kurgäste attraktiv sein – was bis heute gut funktioniert.
(mw)
Information: Ostsee Resort Damp, Seeuferweg 10, 24351 Damp, Tel. 04352/80666, www.ostsee-resort-damp.de (siehe dort auch aktuelle Informationen zum Entdeckerbad).
Essen & Trinken: Restaurant Kuh-Haus, Mi–So ab 12 Uhr; Gut Damp, Tel. 04352/1515, www.kuhhaus-damp.de.
Die Hohwachter Bucht und insbesondere der namensgebende Ort Hohwacht sind immer noch so etwas wie ein Geheimtipp. Inmitten einer herrlichen Naturlandschaft, zwischen einem grünen Band dichter Bäume und der leuchtend blauen Ostsee wird fündig, wer Ruhe und Beschaulichkeit sowie einen schönen, zum Teil wenig besuchten Strand sucht.
Dass der Wald bis dicht an Hohwacht heran ragt und zusammen mit der Steilküste das Erscheinungsbild des Ortes bestimmt, ist der Weitsicht der Lokalpolitik in den 1960er- und 70er-Jahren zu verdanken. Mitten im Bauboom jener Zeit beschloss die Gemeindevertretung, dass die Häuser in dem ehemaligen Fischerdorf nicht über die Baumkronen hinaus gebaut werden dürfen. So blieben dem Ostseebad die typischen Bettenburgen jener Zeit weitgehend erspart. Hohwacht konnte so seinen ganz eigenen „grünen“ Charakter bewahren. Und dennoch – oder gerade deswegen – gibt es im Ort eine für die Ostseeküste ungewöhnlich hohe Dichte an Hotels, aber auch viele nette und einfache Ferienunterkünfte.
Der Strand von Hohwacht ist sozusagen zweigeteilt. Hinter dem großen Parkplatz am westlichen Ortsrand erstreckt sich der Hauptbadestrand, vor dem ein promenadenartiger Weg zum Flanieren einlädt. Die Hohwachter Flunder, eine originell gestaltete Seeplattform, nimmt die Funktion einer Seebrücke ein. Nach Osten hin wird der Strand zunächst immer schmaler, weil hier das hohe Ufer bis direkt an das Wasser heran ragt. Davor stehen einige malerisch anmutende Badehütten, die es so nirgendwo an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste mehr gibt. Von hier führt eine Treppe hinauf auf das kurze Stück Steilküste, das etwa in der geografischen Mitte des Ortes die beiden Hohwachter Strände voneinander trennt. Eine Aussichtsplattform bietet einen tollen Blick über die Ostsee, bevor der Weg einige hundert Meter weiter schon wieder hinab und nach Alt-Hohwacht im Osten des Ortes führt. Auch hier gibt es schöne kleinere Hotels und Ferienwohnungen sowie einen kleinen Badesteg am Bootsliegeplatz. Grün angemalte Fischerhütten sorgen für eine gemütlich-maritime Atmosphäre. Anstatt die Steilküste zu erklimmen, kann man natürlich auch bequem am Uferstreifen entlang zu diesem Strandabschnitt laufen.
Eher ruhig und idyllisch, ist Hohwacht ideal für einen Familienurlaub
Auch rund um Hohwacht, wo sich sanft hügeliges Hinterland anschließt, gibt es viel zu entdecken. Keine drei Kilometer weiter westlich liegt der kleine Hafen Lippe. Dahinter erschließt sich der Große Binnensee, ein wunderschöner, knapp fünf Quadratkilometer großer Strandsee, an dem das in eine Parklandschaft eingebettete Gut Water-neverstorf liegt. Das prächtige Herrenhaus ist noch heute Wohnsitz der Grafen von Waldersee. Im Anwesen selbst und in den umliegenden Reetdachkaten werden aber auch Ferienwohnungen vermietet. Schön angelegte Spazierwege laden zum Wandern ein.
Der Wald ragt bis dicht an den Ort heran
Die herrliche holsteinische Landschaft ist uraltes Kulturland, in dem zahlreiche alte Burganlagen und Hünengräber nachweisbar sind. Wenig bekannt, aber sehr sehenswert ist die steinzeitliche Langbetten-Grabanlage Ruserberg, die sich knapp zwei Kilometer südlich des Großen Binnensees zwischen dem Dorf Futterkamp und Gut Neudorf befindet. Drei über 4.500 Jahre alte „Riesenbetten“ von 30 bis 60 Metern Länge sind noch annähernd erhalten geblieben. Einst war das größte von ihnen mit 100 mächtigen Findlingen eingefasst.
(dk)
Information: Tourist-Information Hohwacht, Berliner Platz 1, 24321 Hohwacht, Tel. 04381/90550. Hohwacht betreibt gemeinsam mit den benachbarten Gemeinden die Homepage www.hohwachterbucht.de.
Essen & Trinken: Das Restaurant Klabautermann ist ein zünftiges Gasthaus mit Logenplatz am Jachthafen von Lippe und von Hohwacht aus leicht in einem knapp 3 km langen Strandspaziergang zu erreichen. Die Holzbänke und Tische vor der kleinen reetgedeckten Kate stehen auf einer Wiese am Wasser. Innen herrscht rustikale Holzpanelen-Optik vor. Empfehlenswert ist hier vor allem Deftiges, insbesondere frischer gebratener Fisch (abends besser reservieren). Tgl. 11–21 Uhr, Tel. 04381/8250, www.klabautermann-lippe.de.
Die östliche Hohwachter Bucht birgt zahlreiche Gegensätze und am Weißenhäuser Strand prallen gewissermaßen zwei Welten aufeinander. Während der riesige Ferienpark Weißenhäuser Strand mit 1.200 Ferienwohnungen aufwartet, liegt keine zwei Kilometer entfernt das Schlossgut Weißenhaus, das in den letzten Jahren zum noblen Ressort ausgebaut wurde.
Die Ferienanlage Weißenhäuser Strand wurde in den 1970er-Jahren buchstäblich aus dem Boden gestampft. Mit jährlich rund 160.000 Gästen, die es zusammen auf über 800.000 Übernachtungen bringen, handelt es sich um die größte Anlage dieser Art in Deutschland. Die Architektur der schmucklosen Wohnblöcke ist nicht gerade preiswürdig, aber die Anlage ist gepflegt und durch regelmäßige Modernisierungen technisch auf dem neuesten Stand. Zahlreiche – meist kostenpflichtige – Annehmlichkeiten finden sich hier auf engstem Raum. Es gibt eine überdachte Galerie mit diversen Restaurants und Geschäften, einen Minigolfplatz, einen Tennisplatz, einen künstlichen See mit Wasserski-Anlage und vieles mehr. Ein Höhepunkt ist das riesige Erlebnis-Schwimmbad, das unter dem Motto „Draußen Ostsee – drinnen Südsee“ vermarktet wird. Neben der 214 Meter langen Superrutsche gibt es Wasserkanonen, einen Wildwasserkanal und viele andere actionreiche Aktivitäten für Kinder, aber natürlich auch einen Wellnessbereich mit Whirlpools und Saunalandschaft. Ein Publikumsmagnet ist auch das „Abenteuer Dschungelland“, ein riesiger Indoor-Spielplatz mit zahlreichen Kletter- und Spielmöglichkeiten, einer Goldwaschanlage und einigen Terrarien.
Kontrastprogramm: voller Weißenhäuser …
Natürlich lebt die Anlage vom drei Kilometer langen Strand, den man in einem kurzen Spaziergang durch die naturgeschützten Dünen erreicht. Hier gibt es auch eine kleine Seebrücke, einen Hundestrand und einen FFK-Bereich. Im Osten wird der Weißenhäuser Strand vom Truppenübungsplatz Putlos begrenzt. Im Westen, jenseits des Oldenburger Grabens, geht er in einen Naturstrand über, der von den Einheimischen „Eitz“ genannt wird. Vor der Steilküste liegen einige Anglerboote, ansonsten ist der Eitzer Strand weitgehend in der Hand der zahlungskräftigen Gäste der dahinter liegenden Schlossanlage.
Das Schloss Weißenhaus wurde im Jahr 1896 im neobarocken Stil als Herrenhaus eines ehemaligen Hofguts errichtet und erstrahlt heute in leuchtendem Weiß vor der umliegenden Parkanlage. Ein Hamburger Unternehmer kaufte der Adelsfamilie von Platen im Jahr 2005 das gesamte Areal mit Schloss, Nebengebäuden und ca. 750.000 Quadratmetern Grund ab. Bis 2014 wurde das Anwesen sehr aufwändig renoviert und das Schloss zum exklusiven 5-Sterne-Hotel umgebaut. Auch die zahlreichen Nebengebäude wie Meierei und Torhaus beherbergen nun hochwertige Zimmer und Suiten. In einer großen Reetscheune finden kulturelle Veranstaltungen statt.
Bemerkenswert ist auch das sehenswerte Hinterland von Weißenhaus, denn dort liegen inmitten hügeliger Landschaft einige der schönsten Gutshöfe Ostholsteins. In unmittelbarer Nähe zum Gut Weißenhaus befinden sich das Gut Farve mit alter Holländerwindmühle, Gut Ehlerstorf mit reetgedecktem Gebäudeensemble und Gut Testorf mit mächtiger Scheune und Kuhhaus. Alle Güter sind nach wie vor in Privatbesitz und nur von außen zu besichtigen.
(dk)
… und menschenleerer Eitzer Strand
Information: Ferien- und Freizeitpark Weißenhäuser Strand, Seestr. 1, 23758 Weißenhäuser Strand, Tel. 04361/550, www.weissenhaeuserstrand.de. Badelandschaft tgl. 9.30–20.30 Uhr, Tageskarte 22 € (Kinder 3–14 J. 15 €, Familienkarte 49 €). Indoor-Spielplatz Dschungelland tgl. 10–22 Uhr, Kinder ab 3 J. 11 € (Familienkarte 38 €). Hausgäste erhalten für beide Attraktionen einmalig eine Ermäßigung.
Schloss Weißenhaus, Parkallee 1, 23758 Weißenhaus, Tel. 04382/92621718, www.weissenhaus.net.
Essen & Trinken: Das noble Strandrestaurant Bootshaus Weißenhaus serviert in schönster Lage direkt am Ostseestrand Eitz frische „California Cuisine“. Die Räumlichkeiten sowie die Außenterrasse sind loungeartig und mit viel Holz gestaltet, tgl. 12–22 Uhr. Etwas weiter westlich in Richtung Steilküste bietet das Strandcafé Alte Liebe Kuchen und herzhafte Snacks an (tgl. 11–19 Uhr). Kontakt für beide: Strandstraße, 23758 Weißenhaus, Tel. 04382/92623500.
Heiligenhafen ist ein Seebad der Gegensätze, und ein besonders sehenswertes dazu. Einerseits lädt die schöne und geschichtsträchtige Altstadt um den großen Marktplatz herum zum Bummeln ein. Andererseits ragt am Rande der Stadt, zwischen Binnensee und Ostsee, der Ostsee-Ferienpark in den Himmel – ein im Bettenburgenstil der 1970er-Jahre erbauter riesiger Ferienwohnungskomplex. Im Zentrum befindet sich dort das sogenannte Aktiv-Hus, ein Ensemble mit Schwimmbad, Multifunktionshalle und Einkaufspassage.
Im traditionellen Hafen der Kleinstadt entladen in den Morgenstunden die Fischer ihre Kutter und bieten fangfrischen Fisch zum Kauf an. Außerdem liegen hier noch einige Ausflugsschiffe für Hochseeangler sowie Traditionssegler. Der riesige moderne Jachthafen dagegen beherbergt auf seinen etwa 1.000 Liegeplätzen Deutschlands größte Flotte von Charterjachten.
Auch die verschiedenen Strandabschnitte stecken voller Gegensätze, denn Heiligenhafen ist ein Paradebeispiel für die unvorstellbaren Kräfte von Sand, Wind und Wasser. Von der Kliffküste westlich der Stadt wurde im Laufe der Zeit durch Wind und Wetter viel Material abgetragen. Aufgrund der Strömung und der damit verbundenen Sandverdriftung haben sich zwei gewaltige Nehrungshaken gebildet, die dem Hafen vorgelagert sind. Sie werden Steinwarder und Graswarder genannt. Durch eine Sturmflut im Jahr 1954 wuchsen beide Warder zusammen und die Fischer hatten mit einem Mal keine Hafenzufahrt mehr. Seither müssen die Boote einen großen Bogen um den Graswarder herum fahren.
Malerische Steilküste
Der Steinwarder wurde befestigt, umschließt heute den Heiligenhafener Binnensee und verfügt an seiner Nordseite über feinsandigen Badestrand. Der Graswarder hingegen ist ein außergewöhnlich schön gelegenes Naturschutzgebiet, an dessen Binnenseite sich zahlreiche, eigenartig geformte Landzungen gebildet haben. An der Seeseite stehen in exponierter Lage einige reetgedeckte, zwischen 1901 und 1910 erbaute Strandvillen. Ein Spaziergang am dortigen Strand lohnt sich aufgrund des malerischen Anblicks unbedingt.
Die Strandvillen am Graswarder machen einen Spaziergang dort besonders reizvoll
Zwischen Stein- und Graswarder wurde im Jahr 2012 eine 440 Meter lange, teilweise zweistöckige Seebrücke mit Liegemöglichkeiten und Badedeck eröffnet. Die Brücke ist der Auftakt zum im Bau befindlichen neuen touristischen Zentrum am Strand mit reetgedeckten Ferienhäusern (Marina Resort) inmitten einer künstlichen Dünenlandschaft und zwei Hotels in bester Lage unmittelbar vor der neuen Seebrücke.
(dk)
Information: Tourismus-Service Heiligenhafen, Bergstr. 43, 23774 Heiligenhafen, Tel. 04362/90720; Außenstelle Ferienpark Tel. 04362/502900, www.heiligenhafen-touristik.de (auf der Homepage gibt es auch einen Link zu einer Reihe privater Vermietungsbüros).
Essen & Trinken: Frischen Fisch gibt es nicht nur am Hafen, sondern auch im SB-Restaurant Fisch-Hütte mit eigener Fischräucherei am Rande des Heiligenhafener Gewerbegebiets. Neben dem verglasten Verkaufsraum bietet ein kopfsteingepflasterter Hof reichlich Platz zum Verzehr der frisch zubereiteten Spezialitäten wie Räucherfisch und Aal. Tgl. 8.30–21 Uhr, Industriestraße 13, 23774 Heiligenhafen, Tel. 04362/2232, www.fisch-huette.de.
Wer keinen Fisch mag, der wird vielleicht in der Altdeutschen Bierstube fündig. Hier gibt es deftige Küche (v. a. Bratkartoffelgerichte) und ein zünftiges Bier in gemütlicher Wirtshausatmosphäre. Historisches Giebelhaus auf dem Marktplatz mit netter Außenbestuhlung. Markt 11, Tel. 0432/6411.
Auf dem Weg in das etwas abseitig gelegene Kellenhusen durchquert man das mit knapp sechs Quadratkilometern größte zusammenhängende Waldgebiet der schleswig-holsteinischen Ostseeküste. Kellenhusen ist mit nur rund 1.000 Einwohnern etwas kleiner als seine Nachbarbäder, was dem Ort eine gewisse Gemütlichkeit verleiht. Der flach abfallende Strand des kleinen Familienbades ist schön breit und relativ feinsandig. Zudem vermindern flache, dem Ufer vorgelagerte Sandbänke den Wellenschlag. Die modern und familienfreundlich gestaltete Strandpromenade lädt zum Flanieren ein und ist naturgemäß so etwas wie die Lebensader des Ostseebades. Hier befinden sich Restaurants, Cafés und Imbissstände, aber auch Boutiquen und andere kleine Läden. In den geräumigen Buden der Strandkorbvermieter, die es andernorts schon lange nicht mehr gibt, lassen sich aufgepumpte Schlauchboote, Luftmatratzen oder andere Strandutensilien kostenlos verstauen, sodass man sie am Abend nicht wieder ins Ferienquartier schleppen muss. Zwischen dem Strand und dem Wohnort mit seinen verkehrsberuhigten Straßen erstreckt sich der für diesen Küstenabschnitt obligatorische Deich. Er wurde nach der großen Sturmflut von 1872 errichtet.
Mittelpunkt Kellenhusens ist – wie in anderen Ostseebädern auch – die Seebrücke mit ihrem geräumigen Vorplatz. Doch diese 300 Meter lange und etwas futuristisch anmutende Brücke ist ziemlich besonders. Sie verfügt über drei begehbare Themeninseln mit Hängematten, Bänken, Aussichtsplattform und verschiedenen Sprungbrettern. Wahrzeichen des Ortes ist allerdings nicht die Brücke, sondern ein überdimensionaler hölzerner Fischer auf dem Brückenvorplatz.
Entspannt abhängen auf der futuristischen Kellenhusener Seebrücke
Stolz sind die Einheimischen zu Recht auf den sich landeinwärts erstreckenden, hohen Mischwald mit Buchen, Eichen und Eschen. Im Gemeindewappen finden sich entsprechend nicht nur das Symbol des im Boot stehenden Fischers, sondern auch drei Blätter der im Laubwald vorherrschenden Laubbäume. Im Wald gibt es ein insgesamt 40 Kilometer langes Wegenetz, einen anschaulich gestalteten Waldlehrpfad, einen Abenteuerspielplatz, ein Hundeauslaufgatter und ein gut einsehbares Wildschweingehege.
Die Wasserstandseiche zeigt an, bis zu welcher Höhe die Sturmflut von 1872 reichte
Bekannt war und ist der wildreiche Kellenhusener Forst vor allem wegen einiger alter und sehr besonderer Eichen, die am Waldweg in Richtung Grönwohldshorst zu finden sind: Die Wasserstandseiche zeigt an, bis wohin die Sturmflut von 1872 stieg. Im Schatten der Königseiche soll anno dazumal der König von Dänemark wahrhaft königlich gespeist haben. Die 350 Jahre alte Fünfmarkseiche diente einst dem Künstler Maximilian Dasio als Vorlage für das Prägebild des 5-Mark-Stücks der Weimarer Republik. Am bekanntesten ist die 1.000 Jahre alte Kroneiche, ehemals ein beliebtes Ausflugsziel. Doch auch Eichen leben nicht ewig, Kron- und Königseiche sind längst von einem Sturm gefällt worden. Auch die Fünfmarkseiche ist abgestorben, steht aber noch. Lediglich die Wasserstandseiche trotzt bislang allen Widrigkeiten. 1999 ist mit der Präsidenteneiche eine weitere, allerdings sehr junge Namenseiche hinzugekommen. Sie wurde während der alljährlich im Oktober stattfindenden Kellenhusener Hubertuswochen anlässlich eines Besuchs des damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau gepflanzt.
(dk)
Information: Tourismus-Service Kellenhusen, Strandpromenade 15, 23746 Kellenhusen, Tel. 04364/49750, www.kellenhusen.de (unter „Unterkünfte“ findet sich hier auch ein Link zu einer Reihe privater Vermietungsagenturen, beispielsweise zum Fremdenverkehrs- und Gewerbeverein Kellenhusen e.V.).
Von April bis Oktober findet jeden Mittwoch um 15.30 Uhr am ortsnahen Wildschweingehege die Wildfütterung statt; Treffpunkt am „Waldpilz“ im Erholungswald, Eintritt kostenlos, häufig mit informativer Erklärung sowie Kaffee- und Kuchenverkauf.
Tipp: Mit seinen 22 direkt am Meer gelegenen Bahnen verfügt Kellenhusen über Deutschlands größte Discgolfanlage. Beim Discgolf werden Wurfscheiben (Frisbee) in speziell entwickelte Metallkörbe geworfen, wobei auch natürliche Hindernisse zu überwinden sind. Die Benutzung der Bahn ist kostenlos. Discgolf-Scheiben können beim Tourismus-Service ausgeliehen werden.
Ganz klar, Grömitz ist das lebendigste und vielleicht auch interessanteste Bad an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste – das größte ist es sowieso. Nicht umsonst nennt sich Grömitz das „Ostseebad der Sonnenseite“, denn die Großgemeinde bietet alles, was man sich für einen erholsamen Ostseeurlaub wünscht. Und das ist vor allem der feine, ganze acht Kilometer lange Sandstrand, der sich vom riesigen Jachthafen bis zum Vorort Lensterstrand zieht, und der im Zentrum von Grömitz von einer 3,5 Kilometer langen Strandpromenade flankiert wird.
Dieser Strand ist die Hauptattraktion des Ortes, denn der Sand ist in Grömitz noch etwas feiner als andernorts. Zudem verläuft die Küstenlinie hier so, dass das Wasser vom Strand aus gesehen südlich liegt. Wer also einen der rund 5.000 Strandkörbe mietet, kann diesen zur Sonnenseite ausrichten und dennoch auf das seicht dahinplätschernde Wasser der Ostsee blicken – eine seltenes Vergnügen an der deutschen Küstenlandschaft. Bei guter Sicht kann man die 16 Kilometer entfernte mecklenburgische Küste erkennen.
Familien fühlen sich hier ebenso wohl wie Senioren, jährlich gut zwei Millionen Übernachtungen werden verzeichnet. Trotzdem hat man hier dank des riesigen Strandes und ausreichender Infrastruktur nie das Gefühl, dass es überlaufen ist.
Drachenfest am sonnenverwöhnten Strand von Grömitz
Trotz der Größe des Ortes braucht man hier kein Auto. Grömitz ist so angelegt, dass alles gut zu Fuß erreichbar ist. Supermärkte und andere Läden liegen hauptsächlich an der Fußgängerzone rund um die Kirchstraße. Allzu gerne läuft man dabei an der Nicolaikirchevorbei. Die Feldsteinkirche aus der Mitte des 13. Jahrhunderts ist – wie so viele Kirchen an der deutschen Ostseeküste – dem Hl. Nikolaus als Schutzpatron der Fischer und Seefahrer geweiht. Im Inneren des mehrfach umgebauten Gotteshauses sind noch einige mittelalterliche Wandmalereien zu erkennen, die sonstige Innenausstattung stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Kloster Cismar
Im Mittelalter ein mächtiges Wallfahrtszentrum, zu dem ein Großteil Ostholsteins gehörte – heute ein sechs Kilometer vom Seebad Grömitz entfernter Vorort. Beeindruckend ist vor allem die backsteinerne Klosterkirche. Darin befindet sich ein Hauptwerk der deutschen Schnitzkunst, ein imposanter, um 1315 erschaffener Flügelaltar, der zusammen mit dem Altar aus dem Bad Doberaner Münster als ältester der Welt gilt.
Ungewöhnlich groß ist der Kurpark, der sich zwar genau in der Ortsmitte zwischen Fußgängerzone und Strand befindet, aber dennoch etwas versteckt gelegen ist. Wer ihn betritt, findet eine grüne Oase mit altem Baumbestand rund um einen Ententeich vor. Für Kinder gibt es einen Spielplatz mit Klettergerüsten.
Das eigentliche Zentrum von Grömitz ist jedoch der Seebrückenvorplatz. Von der 400 Meter langen Seebrücke aus starten Ausflugsschiffe hinüber nach Boltenhagen oder entlang der Bäderküste nach Travemünde. Abwärts geht es dagegen in der Tauchgondel, die alle 40 Minuten auf etwa 3,5 Meter Tiefe abgesenkt wird und durch deren Panoramascheiben man den Meeresboden betrachten kann. Begleitet wird der Tauchgang durch wechselnde 3D-Unterwasserfilme.
Auch sonst ist im Ort für Abwechslung gesorgt. Mit dem Zoo-Park Arche Noah verfügt Grömitz beispielsweise über ein Tiergehege, das sich mit Seehundbecken, Schimpansen, Löwen, Luchsen und Lamas durchaus sehen lassen kann. Auch Ponyreiten wird hier angeboten.
Wer ein wenig mehr Ruhe sucht, der sollte im Süden von Grömitz in Richtung Jachthafen schlendern. Quer durch den Hafen zieht sich eine wellenförmige Erlebnispromenade aus Holzbohlen. Dahinter erstreckt sich ein besonders schöner Naturstrand mit einem naturbelassenen Stück Steilküste. Ein bisschen vorsichtig sollte man hier allerdings sein: Jedes Jahr bricht durch heftige Stürme und Regen ein Teil der bewaldeten Küste weg. Am Strand liegen daher häufig herabgestürzte Bäume zwischen den freigespülten Findlingen.
(dk)
Information: Tourismus-Service Grömitz, Neuer Markt 1 und Kurpromenade 56 (Am Seebrückenvorplatz), 23743 Grömitz, Tel. 04562/2560.
Essen & Trinken: Der Obsthof Schneekloth ist ein familiäres Plantagencafé der ursprünglichen Art. Auf der Sonnenterrasse und unter den Kirschbäumen locken leckere Kuchen oder Eis mit frischen Beeren. Auch herzhafte Speisen wie Suppen, Matjes oder Pfannkuchen sind im Angebot, zudem gibt es ein prima Frühstück. Im Hofladen sind Eier, Schinken, Gemüse, Konfitüre und Liköre sowie Kunsthandwerk zu erwerben. In den angrenzenden Obstplantagen kann man Beeren oder Kirschen selbst pflücken. Streicheltiere und Kinderspielplatz vor Ort. Pappelhof 6a, 23743 Grömitz (direkt am Grömitzer Ortseingang Richtung Neustadt gelegen), Tel. 04562/1704, www.obsthof-schneekloth.de.
Kaum ein Ort an der Ostseeküste hat einen nobleren Ruf als Timmendorfer Strand – und das ist kein Zufall, dieser Ruf wird nach allen Regeln der Marketing-Kunst gepflegt. Dementsprechend hat die Gemeinde Timmendorfer Strand ihren Namen zusammen mit dem Logo des Seepferdchens auch gleich als Markennamen schützen lassen.
Das Ortsbild prägt in erster Linie der Strand, der dem Seebad den Namen verlieh und der sich – dicht mit Strandkörben belegt – von der Ostseetherme bei Scharbeutz im Norden über sechs Kilometer bis jenseits des südlich gelegenen Hafens Niendorf erstreckt. Dichte Hecken zwischen Strand und Hinterland sorgen dafür, dass man nur an den Strandkorbvermietern vorbei zum kurtaxenpflichtigen Strand kommt. Die Seebrücke im Ort ist nicht spektakulär, aber – wie überall an der Küste – der Mittelpunkt des Strandlebens (s. S. 30 u. 32). Es gehört einfach zu einem Ostsee-Urlaub dazu, über die Seebrücke zu flanieren und die Ausflugsboote zu beobachten oder den Blick von der Brücke auf das Strandpanorama zu genießen. Unübersehbar wird die Szenerie vom hochaufragenden Maritim-Hotel dominiert. Ganz in der Nähe befindet sich auch das Meeresaquarium SEA LIFE.
SEA LIFE Timmendorfer Strand
Das Meeresaquarium SEA LIFE bietet einen tollen Einblick in die Welt unter und am Wasser
In der Nähe der Seebrücke befindet sich das architektonisch einer Welle nachempfundene Meeresaquarium SEA LIFE. Von außen wirkt das Gebäude mit dem blauen Dach nicht gerade imposant, doch der Eindruck täuscht, denn ein Großteil der beeindruckenden Unterwasserwelt, die sich über ganze 1.500 m2 erstreckt, ist unterirdisch angelegt. Ein Rundgang bietet einen Einblick in die ganze Bandbreite der faszinierenden Welt unter Wasser – vom Berührungsbecken (mit Seesternen, Anemonen und Krebsen) über das Mangrovenbecken und das Ottergehege bis zu Aquarien mit Tropenfischen, Seepferdchen, Riesenseespinnen und Quallen. Insgesamt sind 38 naturgetreu gestaltete Schauaquarien zu betrachten. Der acht Meter lange, gläserne Tunnel durch ein 200.000-Liter-Becken mit Haien und Meeresschildkröten ist dabei der größte Besuchermagnet. Interessant und unterhaltsam sind die von Vorträgen begleiteten Fütterungen. Lange Warteschlangen vor den Kassen des Aquariums sind nicht ungewöhnlich, wenn während der Hochsaison die Sonne mal einen Tag Pause macht. Trotzdem lohnt ein Besuch dieser gelungenen (Unter-)Wasserwelt.
Die eigentliche Kurpromenade ist allerdings nicht direkt am Meer gelegen, sondern – anders als in den meisten Ostseebädern – ein wenig landeinwärts versetzt. Sandfarben gepflastert, markiert sie nicht nur den 54. Breitengrad, der den Ort durchzieht, sondern beherbergt neben vielen Restaurants und Straßencafés auch zahlreiche erlesene Boutiquen und Schmuckgeschäfte.
Die weitläufige Strandallee verläuft parallel zur Kurpromenade durch den lang gezogenen Ort. Hier findet sich auch die eine oder andere Prachtvilla der vorletzten Jahrhundertwende, nicht selten inmitten eines großen Gartens mit herrlichem alten Baumbestand. Die Strandallee ist auch die erste Adresse der eleganten Hotels und Pensionen – einen Campingplatz sucht man in Timmendorfer Strand vergeblich.
Sehen und gesehen werden auf der Kurpromenade
Timmendorfer Strand bietet aber auch reichlich Unterkunftsund Freizeitmöglichkeiten für einen gemütlichen Familienurlaub. Das gilt vor allem für Timmendorfs „kleine Schwester“, den benachbarten Fischerort Niendorf. Beide Ortsteile bilden zusammen die Großgemeinde Timmendorfer Strand, allerdings geht es in Niendorf ein wenig beschaulicher zu, vor allem die gemütliche Hafenatmosphäre spricht für den kleinen Nachbarort.
(dk)
Information: Timmendorfer Strand Niendorf Tourismus GmbH, Timmendorfer Platz 10, 23669 Timmendorfer Strand, Tel. 04503/35770, www.timmendorfer-strand.de.
SEA LIFE: tgl. ab 10 Uhr (letzter Einlass ca. 18 Uhr), Eintritt 14,95 € (Kinder 3–14 J. 11,95 €), bei Buchung über die Webseite ca. 20% Rabatt; Kurpromenade 8, www.visitsealife.com/timmendorfer-strand.
37 Quadratkilometer groß ist die beliebte Ostseeinsel, die sich wie ein schützender Riegel in die Wismarer Bucht schiebt. Es ist ein idyllisches, ruhiges Eiland. Der Hauptort Poels, Kirchdorf, befindet sich in der Inselmitte und hat doch einen kleinen Seglerhafen – dank einer Bucht namens Kirchsee, die tief in die Insel einschneidet und ihr die Form eines Hufeisens verleiht. Trockenen Fußes erreicht man Poel via Fährdorf. Seit 1927 verbindet ein Straßendamm die Insel mit dem Festland.
Die Ost- und Südküste von Poel prägen recht unwegsame Salzwiesen. Diese ausgedehnten Schilfgürtel – schwer zu sagen, wo die Insel aufhört und die Ostsee anfängt – sind ein Paradies für zahlreiche Wasservögel. Bereits seit 1924 hat die benachbarte Insel Langenwerder den Status eines Vogelschutzgebiets. Die Landschaft rund um die kleine Bucht namens Fauler See im Südwesten der Insel steht ebenfalls unter Naturschutz. Entlang der weit geschwungenen Küstenlinie im Westen und Norden der Insel erstrecken sich zwischen diesen beiden Naturschutzgebieten die Strände Poels: einsame, abgelegene Naturstrände, kinderfreundliche Sandstrände oder auch windverwöhnte Surfer-Hot-Spots.
Ruhesuchende finden an der Westküste zwischen dem Naturschutzgebiet Fauler See-Rustwerder und Timmendorf einen einsamen Naturstrand, streckenweise mit einer niedrigen Steilküste im Rücken. Zwar findet sich hier angeschwemmter Tang und die badetuchtauglichen Sandflächen liegen meist hinter dem steinigen Strandstreifen, wer aber abseits des Ferientrubels baden möchte, ist hier genau richtig. Der Abschnitt ist nicht überwacht. Obwohl nicht direkt als FKK-Strand ausgewiesen, wird sich hier kaum jemand an einem hüllenlosen Sonnenbad stören. Man erreicht diesen Strandabschnitt, wenn man in Wangern abbiegt und weiter bis hinter Hinterwangern zu einem Parkplatz fährt oder man wendet sich ab Timmendorf Strand nach Süden.
Die einsamen Naturstrände der Insel sind ideal für Ruhesuchende
Nördlich von Timmendorf Strand mit seinem markanten Leuchtturm erstreckt sich ein Bilderbuch-Ostseestrand. Feinsandig fällt der breite Küstenstreifen sacht ins Wasser ab. Niedrige Dünen werden von Sanddornbüschen gekrönt. Kinder bauen Sandburgen, Surfer und Kiter lassen sich vom Wind treiben, Urlauber dösen in den Strandkörben. In Timmendorf Strand herrscht in den Sommermonaten Trubel, es gibt strandnahe Campingplätze und Ferienwohnungen, Restaurants und Imbissbuden, Wassersportangebote und Strandkorbverleih. In Ortsnähe überwacht die DLRG den Strand während der Saison. Vor allem bei Surfern und Kitern erfreut sich Timmendorf Strand großer Beliebtheit.
Timmendorf Strand ist beliebt bei Familien, aber auch bei Surfern und Kitern
Familiärer geht es Am Schwarzen Busch zu. Hier hat der Badeurlaub eine lange Tradition. Auch dieser von Buhnen unterteilte, breite, feinsandige Strand bietet Strandkörbe, und Schwimmer der DLRG halten die Badenden im Auge. Der nördlichste Strand ist noch ein wenig einsamer und mit feinem Sand ebenfalls kinderfreundlich, wenn auch nicht überwacht. Er befindet sich hinter Gollwitz. Von hier öffnet sich der Blick auf das Naturschutzgebiet der Insel Langenwerder.
Was alle Strände gemein haben? Die Wasserqualität ist nachweislich und ausnahmslos ausgezeichnet!
(st/sb)
Information: Kurverwaltung Insel Poel, Mitte Mai bis Mitte Sept. Mo–Fr 9–17.30, Sa 14–16, So 10–12, Mitte Sept. bis Mitte Mai Mo–Fr 9–12 und 14–17 Uhr; Wismarsche Straße 2, 23999 Insel Poel/OT Kirchdorf, Tel. 038425/20347, www.insel-poel.de.
Hinkommen: Die Buslinie 430 fährt von Wismar aus mehrmals tgl. die Insel Poel an, am Wochenende 5 x.
Essen & Trinken: Das Café Frieda bietet vielfältige Abwechslung vom Strandleben. Man sitzt sehr gemütlich in dem freundlichen Kunstcafé oder im hübschen Garten davor. Berühmt ist das Café für seine köstlichen hausgemachten Kuchen und Torten! Dazu gibt es fair gehandelten Bio-Kaffee oder -Tee. Im ersten Stock befindet sich eine kleine Galerie, in der in wechselnden Ausstellungen auch hiesige Künstler vorgestellt werden. Zudem werden diverse Veranstaltungen angeboten, Lesungen, Konzerte etc. Im Sommer tgl. 12–18 Uhr, im Winter eingeschränkt (zuletzt Fr–So 14–18 Uhr); Oertzenhof 4, 23999 Insel Poel, Tel. 0384525/429820, www.cafe-frieda.de.
Über dem imposanten Säulengang des zentral gelegenen Kurhauses von Heiligendamm prangt die lateinische Inschrift: HEIC TE LETITIA INVITAT POST BALNEA SANUM, was so viel heißt wie: „Nach dem gesunden Bad erwartet Dich hier der Frohsinn“. Davon gab es im 19. und frühen 20. Jahrhundert wahrlich ausreichend in Heiligendamm, als der europäische Adel das Seebad als Kurort entdeckte. Der riesige Ballsaal im Kurhaus war Schauplatz zahlreicher rauschender Feste.
Baden gegen den Trübsinn
Einer Art Schocktherapie bediente man sich im 19. Jahrhundert bei allerlei körperlichen und seelischen Leiden: Der Patient – recht häufig vielmehr: die Patientin – wurde in einem Badekarren hinaus in die Ostsee gezogen und dort ins kalte Wasser gelassen. Die Anwendung sollte helfen bei Hysterie und Melancholie, Rheumatismus, Fallsucht (Epilepsie) und Rachitis. Dank des Badekarrens war auf diese Weise ein sittlich korrektes Bad ohne eventuelle Blicke des anderen Geschlechts möglich. Gebadet wurde seinerzeit nämlich streng nach Geschlechtern getrennt. Zusammen kam man in geselliger Runde nur am Strand, dann aber voll bekleidet, da auch das Sonnenbad bzw. die gebräunte Haut als unschicklich galten.
Seine Entstehung hat Heiligendamm dem schwächlichen Gesundheitszustand des Herzogs Friedrich Franz I. von Mecklenburg (1756–1837) zu verdanken. Dem wurde nämlich von seinem Leibarzt dringend zu heilsamen Bädern im Meer geraten. Prof. Dr. Samuel Gottlieb Vogel, Kur- und Badearzt, gab so den Anstoß für die Entstehung des ältesten Seebads in Deutschland. Im Jahr 1793 wurden hier auf Geheiß des Herzogs die ersten Badehäuser gebaut. Die neoklassizistische weiße Pracht am Meer entstand dann etwa zwei Jahrzehnte später, als Carl Theodor Severin die Bauleitung übernahm.
Bäder in der kalten Ostsee sollten im 19. Jahrhundert bei allerlei Gebrechen helfen
Zu den prominenten Gästen des Seeheilbades zählten Rilke und Proust, aber auch Hitler und Mussolini. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war Heiligendamm ab 1947 ein Sanatorium für Werktätige (bis 1990), viele der einst so prachtvollen neoklassizistischen Gebäude verfielen. Nach langjährigen und aufwendigen Restaurierungsarbeiten durch einen Kölner Privatinvestor und entsprechende staatliche Beihilfe erstrahlte das Gebäudeensemble ab 2003 als Grand Hotel Kempinski im neuen Glanz. Die Einschränkung des Wegerechts – Zugang zum Grandhotel nur für zahlende 5-Sterne-Hotelgäste – wie auch der Abriss eines historischen Gebäudes sorgten bei der Bevölkerung für Unmut und schadeten dem Image des Vorzeigeobjekts. Unter massivsten Sicherheitsvorkehrungen fand hier im Juni 2007 der G 8-Gipfel statt. Anfang 2009 zog sich die Luxushotelkette Kempinski aus Heiligendamm zurück, drei Jahre später meldete das Grand Hotel Konkurs an. Seit Sommer 2013 ist die weitläufige Hotelanlage im Besitz eines Privatinvestors aus Hannover.
(st/sb)
Die denkmalgeschützten Strandvillen zeugen von der noblen Vergangenheit des Seebades
Information: Tourist-Information Bad Doberan, Mo–Fr 9–18, Sa 10–15, in den Wintermonaten Mo–Fr 9–16, Do bis 18 Uhr; Severinstraße 6, 18209 Bad Doberan (im Zentrum, am Kamp), Tel. 038203/62154, www.bad-doberan.de.
Hinkommen: Entweder mit dem Bus Nr. 121 ab Bad Doberan oder Kühlungsborn (ca. 10 × tgl., am Wochenende seltener) oder mit der historischen Schmalspurbahn Molli (s. S. 172). Parken kann man gebührenpflichtig unweit des Strandes.
Essen & Trinken: