Frieden durch Achtsamkeit - Baldur Airinger - E-Book

Frieden durch Achtsamkeit E-Book

Baldur Airinger

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Beschreibung

Anlässlich der Ukraine-Krise zeigt der Autor Wege auf, wie wir öffentliche und persönliche Krisen nutzen können, um zu uns selbst zu finden, gesund zu werden und glücklich zu sein.

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„Trotz unserer erstaunlichen Leistungen haben wir nach wie vor keine Ahnung, wohin wir eigentlich wollen, und sind so unzufrieden wie eh und je. Von Kanus sind wir erst auf Galeeren, dann auf Dampfschiffe und schließlich auf Raumschiffe umgestiegen, doch wir wissen immer noch nicht, wohin die Reise gehen soll.

Wir haben größere Macht als je zuvor, aber wir haben noch immer keine Ahnung, was wir damit anfangen wollen.

Schlimmer noch, die Menschheit scheint verantwortungsloser denn je. Wir sind Self – made – Götter, die nur noch den Gesetzen der Physik gehorchen und niemandem Rechenschaft schuldig sind.

Und so richten wir unter unseren Mitlebewesen und der Umwelt Chaos und Vernichtung an, interessieren uns nur für unsere eigenen Annehmlichkeiten und finden doch nie Zufriedenheit.

Gibt es etwas Gefährlicheres als unzufriedene und verantwortungslose Götter, die nicht wissen, was sie wollen?“

Yuval Noah Harari | Eine kurze Geschichte der Menschheit | Abschlusspassus.

Gesundheitist höchster Reichtum,

Zufriedenheitder schönste Schatz,

Zuversichtder beste Freund.

Dhammapada | Worte des Buddha | 15. Kapitel | Das Glückskapitel | Vers 204.

Gesundheit bedeutet, auf die Signale meines Körpers zu hören, sie ernst zu nehmen und den Selbstheilungskräften meines Organismus freien Spielraum zu geben.

Gesundheit des Systems bedeutet, auf die Signale des Systems zu hören, sie ernst zu nehmen und den Kräften der Eigenverantwortung Gehör zu verschaffen, damit sich jeder für sich und alle, sinnvoll und zu seiner eigenen Zufriedenheit und der Zufriedenheit des Systems Staat im System harmonisch integrieren kann.

Baldur Airinger 2022.

Für Thomas und Boudicca.

Für Marianne und Karlheinz, Ulla und Herbert R..

Für Rolf und Reinhard, Ralf, Andreas, Jessica, Christa, Angelika, Rebecca.

Für Brigitte, Gaby, Frau Sabine W., Hannelore R. und Herbert B..

Für Martina K. und Thomas H., Oliver G. und Familie.

Für Heribert L., Moni, Hubert, Johanna, Klaus, Markus und Viola.

Für Yuval Noah Harari.

Inhalt

Vorwort | Aufwachen!

Kapitel 1 | Fettnäpfchen oder Goldnäpfchen?

Kapitel 2 | Schauen auf das Wesentliche

Kapitel 3 | Wieder zum alten Trott?

Kapitel 4 | Neue Begriffe und Verhaltensweisen für eine Neue Zeit

Ausblick | Gesellschaft für Achtsamkeit und Nachhaltiges Leben©

Schule für Achtsamkeit und Herzensbildung

Zusammenfassung

Fazit

Literatur und Dank

Der Achtsame Staat Deutschland

Vorwort | Aufwachen!

Als die Ukrainekrise begann, wurde mir klar, dass wir – besonders in Anbetracht der Beliebtheit von Atomreaktoren, also Kernkraftwerken, Atommunition und Atombomben in besonderen elitären politischen Kreisen – neue Wege brauchen. Wir benötigen einen neuen Weg, vor allem einen neuen politischen Weg der Verständigung und der Konfliktlösung.

Als die Coronakrise begann, wurde mir klar, das dies ein Impuls ist, unsere bisher gegangenen Wege neu zu überdenken.

Dies passte sehr gut in meinen eigenen Lebensplan, denn mir wurde – als besonders leidenschaftlicher Sammler von persönlichen Krisen, Fehltritten, Fehlschlägen und Fettnäpfchen in verschiedenen Formen, Farben und Größen, die überall hier und da bei mir herum liegen und über die ich in meiner kleinen nicht so besonders ordentlichen Wohnung im überladenen Alltag immer wieder mal stolpere, bewusst, dass meine Situation im Grunde leicht in den Griff zu kriegen wäre, wenn ich vielleicht mal die Perspektive wechseln würde.

Aus meinem Studium der Förderpädagogik erinnerte ich mich an ein Seminar zum Thema „Umgang mit persönlichen Krisen“.

Krisen haben einen typischen, immer wiederkehrenden Verlauf, lernte ich da.

Eine neue Lebenssituation, sei es ein gebrochenes Bein, eine nicht bestandene Prüfung oder eine schwere Krankheit, bricht mehr oder weniger plötzlich in unser Leben ein. Zunächst wehren wir uns dagegen, denn die neue Situation entspricht nicht unseren Zielen, die wir uns gesteckt haben. Es ist wie eine Barriere, die wir überwinden müssen.

Erst verspüren wir Ohnmacht, Trauer, Zorn, vielleicht geraten wir in eine Depression, alles Formen der Ablehnung der Steine, die uns in den Weg gelegt werden. Mittlerweile gibt es viele Ratgeber, aus denen wir lernen können, welche verschiedenen Möglichkeiten wir haben, mit persönlichen Krisen umzugehen.

Dort wird uns erklärt, dass wir wählen können zwischen der Verzweiflung, der Kapitulation vor unserer neuen Lebenslage und einer anderen Form des Umgangs, nämlich die unerwartet eingetretene Lebenssituation zunächst als neutrales Hindernis zu sehen und weniger emotional auf unseren Jetzt – Zustand zu reagieren. Einfach ausgedrückt: Ist das Glas halb leer oder halb voll?

Ein Sprichwort sagt: „Aus den Steinen, die uns in den Weg gelegt werden, können wir wertvolle Dinge bauen.“

Alles was ich schreibe gilt für jede „Neuauflage“ des Coronavirus, gilt ebenso für jede Neuauflage politischer Ränkespiele und Unstimmigkeiten und es gilt ebenso für meine persönliche Sicht auf mich selbst.

Denn auch mit Fettnäpfchen, die überall mal hier und da herum liegen, kann ich etwas Tolles bauen. Wenn Joseph Beuys aus einer Fettecke ein Kunstwerk machen kann, aus dem Kaloriengehalt, der gespeicherten Energie und dem Nährwert des Fettes als Symbol unserer natürlichen Ressourcen, kann ich auch aus meinen Fettnäpfchen ein Kunstwerk bauen und erkenne statt Fettnäpfchen und Fehlschlägen einfach überall nur Energie, Speicher meiner Erfahrungen und Erinnerungen, als Symbol meiner natürlichen Ressourcen.

Menschen in der Ukraine, die aktuell leiden, hilflos und verzweifelt sind, werden sich möglicherweise mit dem Finger gegen die eigene Stirn tippen, wenn sie meine ermutigenden Sprüche hören.

In Anbetracht der Tatsache, dass Corona und auch die Coronaimpfung in manchen Fällen eine lebensbedrohliche, qualvolle Situation darstellt, gilt dieser Spruch nicht für das Leid des Einzelnen, denn wer um sein Leben kämpft, erschöpft, abgeschlagen ist, sich um seine Mitmenschen sorgt und hört, wie viele Leute sterben, der hat natürlich keinen Sinn für derart aufmunternde Gedanken.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) ist die offizielle erste Anlaufstelle für die Öffentlichkeit, für sachbezogene und alltägliche Fragen zum Thema Corona. Über die Corona-App und die Homepage des RKI können wir uns gezielt qualifizierte Antworten auf unsere Fragen einholen. Zum Beispiel informiert es über die AHA-Formel: Mit der AHA-Formel durch den Sommer bedeutet: Abstand halten, Hygiene beachten, Alltagsmaske tragen. Die Informationen sind immer auf dem neusten Stand, derzeit wird geraten, Kontakte weiterhin zu reduzieren.

Meine persönliche Anlaufstelle für die Bewältigung von Krisen ist die Lehre des Buddha. Sie ist aus meiner Perspektive eine spezielle Form des Rajayoga, weil sie diesen Yogaweg als allein selig machendes Prinzip versteht, ohne dabei allerdings auf die anderen Wege herab zu blicken, denn der Buddha ist voller Gelassenheit, Gleichmut und Glück und wer so drauf ist, muss nicht auf andere herab blicken.

Die Erkenntnis des historischen Buddha ist einfach, wenn auch radikal.

Dabei mag die Radikalität der Erkenntnis des Buddha die eine oder den anderen so sehr erschrecken, dass sie oder er einen Kollaps erlebt.

Und zwar hat Gautama Siddhartha aus der Familie der Shakya, der etwa 500 vor Christus in Nordindien lebte, erkannt, dass wir alles, was wir erleben, uns selbst in die Wiege gelegt haben. Es dient unserem Lernen, unserem Erkennen, unserer Läuterung. Und unserer Vervollkommnung.

Läuterung bedeutet hierbei einfach, dass wir erkennen, was wir brauchen können, um glücklich zu werden und dass wir auch erkennen, was uns nicht nützt, um glücklich zu sein.

Mit diesem Büchlein möchte ich dazu anregen, die Krisen, in denen wir uns momentan befinden, als einen Impuls zu betrachten, den wir auf geistiger Ebene nutzen können, um gemeinsam unseren gesellschaftlichen Trott, in dem wir stecken, zu hinterfragen, die ein oder andere Sackgasse, in die wir geraten sind, zu erkennen und mögliche neue Wege und Problemlösungen ins Auge zu fassen. Was hindert uns daran? Denken und Erkennen kostet nichts!

Baldur Airinger im Mai 2022.

Kapitel 1 | Fettnäpfchen oder Goldnäpfchen?

Was ist eine Krise?

A) Ein Hindernis, das unüberwindbar erscheint.

B) Eine Möglichkeit und Chance, deren Nutzen sich mir bei etwas Übung immer mehr und immer klarer erschließt.

Lust auf Abenteuer

Max und Jenni sind frisch verheiratet und wollen in den Flitterwochen ein Spiel spielen.

„Ich will mit dir auf Schatzsuche gehen!“, ruft Jenni.

„Au ja, ich lad’ mal ein paar Daten für ein Geo Caching hoch,“ gibt Max erfreut zurück.

„Nee, Max, Geo Caching spiel ich nich’. Das ist ja kein echter Schatz, der ist ja von anderen Leuten da hin gelegt worden. Wo ist denn da das Abenteuer?“, fragt die erboste Jenni.

„Ach, Jenni, ist gut, du bist mein einziger Schatz,“ antwortet Max glücklich. So einfach kann das Leben sein.

Max und Jenni haben es gut, wenn sie einander vertrauen und dem Partner gute Absichten unterstellen. Zumindest keine bösen Intentionen anzunehmen ist auch in unserem Falle der Gesundheit und dem Gesundheitsmanagement sowie der Politik der beste Weg.

Den anderen Menschen fragen, statt ihn zu verurteilen, das ist wichtig für meine innere Gesundheit und für eine gute Beziehung.

Für meine innere Gesundheit ist es gut, denn ich übersäuere mich nicht mit Stress und negativen Emotionen, die immer auch Stresshormone bedeuten, wenn ich nicht in der neutralen und mitfühlenden Haltung der Frage bleibe.

Für die Beziehung ist die Frage natürlich besser als der Vorwurf, weil wir auch selbst keine Vorwürfe hören wollen, wenn es uns selbst einmal dreckig geht.

„Schatz, was ist los, erzähl mal, macht dir etwas Sorgen?“, höre ich jedenfalls lieber als „Mann, musst du immer so schusselig sein?“, oder: „Bist du doof?“

Unsere Haltung uns selbst und der Welt gegenüber kann unsere Gesundheit verbessern, indem wir freundlicher uns selbst und der Welt gegenüber sind, denn dadurch werden ganz einfach Glückshormone ausgeschüttet.

Bei meiner Recherche zum Frieden bin ich auf fünf wichtige Begriffe gestoßen.

1. Salutogenese

2. Selbstheilungskräfte

3. Säure– Basen – Gleichgewicht

4. Natürliche Körperzyklen

5. Natürliche Gesundheitslehre©

Worum es sich bei diesen Begriffen handelt, darauf werde ich im Verlauf meiner Darstellung noch eingehen. Frieden – innerer Frieden – bringt Gesundheit. Wichtig ist mir an dieser Stelle, aufzuzeigen, was ich über natürliche Gesundheit herausgefunden habe und wie diese im Gegensatz zu dem steht, wie wir uns heute verhalten.

Unser Weg vom Tierreich zur Hochzivilisation

Wir Menschen sind Säugetiere und können daher annehmen, dass ein Organismus, der Millionen Jahre lang die härtesten Katastrophen und Klimawechsel allein aus der Natur heraus überlebt hat, nicht in den letzten dreitausend beziehungsweise dreihundert Jahren große Veränderungen bezüglich seiner eigenen Natur und seiner natürlichen Heilkraft erfahren hat.

Heute können wir unterscheiden zwischen dem Beginn der Zivilisation vor etwa 30.000 Jahren in der heutigen Türkei, der dauerhaften Versorgung der menschlichen Großgesellschaften mit einem hohen Nahrungsanteil an Getreide vor etwa 3000 Jahren und dem gezielten Eintreten der Chemie und Technik beziehungsweise Technologie in die medizinische Prophylaxe- und Notfallversorgung seit etwa 300 Jahren.

Zwei Fragen möchte ich meinen Lesern vorab stellen.

1. Haben Sie bereits die Gelegenheit gehabt, frei lebende Tiere bei ihrer eigenen, von Mensch und Zivilisation unabhängigen „medizinischen Versorgung“ zu beobachten?

2. Erinnern Sie sich an ihre Kindheit, wie ihre Hände, Knie und Schienbeine verheilt sind, als sie etwas zu wild Rad gefahren und mal vom Rad gefallen sind? Oder wenn Sie auf einen Baum geklettert sind und dabei so abgerutscht sind, dass sie sich eine Schramme zugezogen haben?

Es gibt oberflächliche Verletzungen, die heilen relativ schnell und von allein. Innere Verletzungen stellen natürlich eine Situation dar, bei denen ein Lebewesen Hilfe braucht, um zu überleben.

Die Wundheilung der Haut jedoch, beim Hinfallen vom Rad oder glimpflich endenden Abrutschen von einem Baum, die Schürfung, der sogenannte „blaue Fleck“ – es gibt oberflächliche Verletzungen, die deutlich darauf hinweisen, dass der menschliche Organismus über Selbstheilungskräfte verfügt, die wir unserem natürlichen, tierischen Erbe zu verdanken haben.

Wie jedoch gehen wir damit um?

Forschungen zu Regenerationsfähigkeit bei natürlichen Lebewesen, die verwendet werden, um in der Industrie auf hochmoderner Ebene diese Prinzipien zur Selbstregeneration bei Stahloberflächen einzusetzen im Falle eines oberflächlichen Defektes ist beispielsweise die Feuerverzinkung.

Wir erforschen also unsere Natur, um auf technischer Ebene diese Erkenntnisse in den Erhalt von Materialien zu investieren.

Wenn wir Menschen aber ein Pickelchen, eine kleine oberflächliche Schürfwunde haben oder leicht erkältet, etwas übermüdet sind, greifen wir sofort zum Medizinschrank, holen Gesichtswasser, Desinfektionsmittel, sogenannte Erkältungs-medizin hervor oder trinken schnell einen Kaffee, anstatt eine kleine Wunde selbst verheilen zu lassen, die Hautverunreinigung gelassen hinzunehmen und uns ab und zu eine Pause zu gönnen.

Was hat das nun mit dem Coronavirus zu tun?

Bei bakteriellen Infektionen können wir zu Antibiotika greifen, die Vor- und Nachteile für unseren menschlichen Organismus haben. Einerseits schaden sie erheblich unserer Darmflora und setzen unsere natürlichen Abwehrorgane einem erhöhten Stress aus, andererseits können sie sicher etwas abtöten, das zwar auch lebendig ist, von uns aber als Bedrohung empfunden wird.

Viren jedoch sind keine Lebewesen und daher wirken hier Antibiotika nicht. Anti – Bio - tika bedeutet: Antibiose. Anti bedeutet „Gegen“. Bios bedeutet „Leben“. Gegen das Leben. Wir müssen also organisatorische Mittel der Wahl treffen, die eine Ansteckung vermeiden.

Tröpfcheninfektion und Schmierinfektion sowie die brisanten Aerosole1 sind die Ansteckungsmöglichkeiten bei Coronaviren beziehungsweise COVID – 192.

Es gilt also, Abstand zu halten, es gilt, diszipliniert und bewusst nur da anzufas-sen, wo ich mich oder andere durch eventuelle virale Ablagerungen auf meinen Händen nicht anstecken kann. Das Virus zwingt uns zu mehr Disziplin im Alltag. Wir müssen uns außerdem bewusst werden, was wir tun.

„Ich habe mir jetzt dreimal mit der linken Hand ans Kinn gefasst!“, ruft eine Freundin und greift zu einem Reinigungstuch.

Das mag leicht hysterisch erscheinen, aber das ist nicht so schlimm, denn es bedeutet auch einen Zuwachs an Bewusstsein.

Durch Corona werden wir uns unserer Handlungen bewusst.

Was sind wir, wenn wir uns unserer selbst nicht bewusst sind?

Technisch hoch entwickelte Affen beziehungsweise Schimpansen.

Haben sie schon einmal einem Schimpansen lange in die Augen geschaut? Diese Affen haben einen tiefsinnigen Augenausdruck. Ich glaube, dass manche Affen mehr Sinn für sich selbst und mehr Bewusstsein für ihr Leben haben, als manche Menschen.

Wenn wir auf unseren Alltag blicken, stellen wir fest, dass wir mehr Zeit auf der Arbeit verbringen, als mit der Familie, in der Freien Natur oder einfach einer Freizeitbeschäftigung nachgehen. Wie lange „arbeiten“ unsere direkten biologischen Vorfahren und Verwandten an einem Tag?

„Arbeiten“ sie auch noch nachts?

Wir haben vor tausenden von Jahren Zahlungsmittel erfunden, Währung, die ewig oder zumindest dauerhaft „währt“, die aufbewahrt und verwahrt werden kann, während eine Dürreperiode kommt, wenn eine Seuche, ein Pilz die Ernte frisst oder die Ernte wegen der veränderten Witterung schlecht ausfällt.

Wenn wir uns mit Geschichte, mit unserer eigenen Vergangenheit beschäftigen, können wir daraus unseren Umgang mit Geld und vor allem seinen Sinn erkennen. Geld sollte uns, sollte den Menschen dienen.

Wenn ich auf uns und unseren Alltag blicke, dienen wir jedoch heute dem Geld. Mehr oder weniger geht es uns allen darum, Geld zu verdienen, anstatt gesund und glücklich zu sein.

Wir haben mit unserem Blick auf das Geld unsere wirklichen Ziele aus den Augen verloren und sind in die Sackgasse eines konsumorientierten Alltags geraten, der seine Kinder frisst, die schon von der Wirtschaftspolitik und Spiel-zeugindustrie vereinnahmt werden, wenn sie ganz klein sind.

Mit unserem Technikwahn verhält es sich ähnlich.

Jetzt sitze ich hier und schreibe ein Buch über Zivilisation und deren Folgen. Vor dreißig Jahren war ich ein Jugendlicher, der mit seinem ebenfalls transsexuellen Freund durch einen nahe gelegenen Wald lief und – ohne Technik – eine selbst ausgedachte Variante von „Räuber und Gendarme“ spielte.

Was werde ich in dreißig Jahren sein? Werde ich dann, wie es heutzutage in Japan bereits der Fall ist, von einem Roboter im Altenheim gepflegt werden?

Auf diese Art und weise möchte ich nicht, dass mein Lebensabend verläuft.

Eine Japanerin in einem Interview sagte:

„Ob es uns gefällt, oder nicht, wir werden uns in Zukunft mit mehr Robotern arrangieren müssen“.

Müssen wir das?

Wer bestimmt überhaupt, was auf der Welt geschieht?

Das sind wir Menschen. Wir bestimmen, wo wir unsere Zeit und unser Geld investieren, wir bestimmen, wie wir leben wollen.

Ich will, dass wir erkennen, dass wir jetzt an einem Scheideweg stehen, der entweder in eine unpersönliche, kalte, lieblose und gefühllose Zukunft mündet, in eine Zukunft, in der Verschmutzung der Meere, Armut und Arbeitslosigkeit überhand nehmen, weil nur wenige Menschen die Ressourcen von Vielen haben werden. Wir können uns statt dessen auf unsere Natur besinnen, auf menschliche Wärme, inneren Frieden, auf eine Läuterung unserer Emotionen, auf Verantwortungsgefühl und eine Gesundheit, die wir selbst in der Hand haben, weil wir verstanden und begriffen haben, was Gesundheit ist.

Gesundheit kommt aus unserem Inneren. Aus uns selbst. Wir Menschen besitzen ein ungeheures Potential an Selbstheilungsfähigkeit. Wir müssen sie nur wiederentdecken und verstehen und lernen, unserer eigenen Kraft zu trauen.

Unser wirtschaftliches System und unser Arbeitsmarkt kommt nicht von ungefähr. Diese Systeme sind von uns Menschen selbst gemacht. Wie der Schatz, den Menschen beim Geo Caching hinterlassen haben, haben wir unsere Welt selbst geformt, so wie sie heute ist.

Das Schlechte daran mag sein, wenn es überhaupt etwas Schlechtes gibt, dass wir uns damit so manches Fettnäpfchen, dass wir uns selbst aufgestellt haben und in das wir auch schon öfters hinein getappt sind, als selbst gemacht eingestehen müssten.

Das Gute daran ist, dass ich der festen Überzeugung bin, dass ein Problem, das wir Menschen selbst in die Welt gebracht haben, auch von uns Menschen wieder selbst aus der Welt zu räumen ist! Das empfinde ich als ein großes Abenteuer!

Wichtig ist, dass wir dabei, wenn wir dieses Abenteuer angehen, unseren Mitmenschen, die unsere Schätze sind, vertrauen, keinem böse Absichten unterstellen und erkennen, dass wir alle nur gemeinsam ans Werk gehen und gewinnen können, wenn wir wirklich zusammen halten und uns und unseren Mitmenschen Vertrauen schenken.

Im Grunde sind wir gar nicht so verschieden. Das haben bisher nicht allein Buddhisten, spirituell ausgerichtete Menschen oder Esoteriker herausgefunden. Auch in der Medizin ist klar, dass unsere Körperfunktionen alle dem gleichen Prinzip folgen, sonst dürfte es beispielsweise keine allgemeingültigen Anatomiebücher geben, es müsste das Buch über „Max’ Körper“, ein Buch über „Jennis Körper“, „Baldur Airingers Körper“ und so weiter geben, aber wir funktionieren auf körperlicher Ebene im Prinzip alle gleich oder zumindest sehr ähnlich, deshalb unterstelle ich allen Menschen hiermit zunächst einmal, dass sie gesund, zufrieden und glücklich sein wollen, ob sie nun wie ich schon einmal Bettler, chronisch Kranker, Harz IV – Empfänger, Buchautoren sind oder waren.

Daher können die Aussagen des vorliegenden Buches für alle Menschen im mehr oder weniger gleichen Maße gelten.

Bei meiner Suche nach dem Wesen von Gesundheit bin ich auf eine Aussage gestoßen, die mich stutzig machte, es war eine Aussage über eine sogenannte „ganzheitliche Medizin“, diesen Begriff werde ich im Verlauf des Buches noch erläutern. Ich las also :

‚Die ganzheitliche Medizin ist ein Ansatz, Gesundheit biosozial und seelisch – geistig zu verstehen und auf dieser Verständnisgrundlage mit Krankheit umzugehen. „Persönliches Verantwortungsgefühl, Selbstwertgefühl, sowie hohe Achtung vor dem Leben werden als primäre Voraussetzungen für Gesundheit angesehen3.“’

Dieser Satz bedeutete für mich zunächst einen Schlag ins Gesicht, denn mit 40 Jahren „chronischem“ Selbsthass auf dem Buckel, meiner deutlichen Neigung zu Sucht- und Rauschmitteln wie Rauchen, Alkoholexzessen, Drogenabusus, meiner Unfähigkeit, mir selbst etwas zu kochen oder eine Nahrung zuzubereiten, die über gekochten Reis, Nudeln mit Ketchup oder ein Käsebrot hinaus geht, latenten Selbstmordgedanken, Neigung zu Selbstentwertung und Hass mir und allgemein dem Leben gegenüber, chronischer Neigung zu Eigenviktimisierung und dazu noch einer Tendenz zu hochaggressiven Verhaltensweisen war es für mich nicht sehr schwer, zu begreifen, dass ich kaum bis keine von diesen Voraussetzungen für Gesundheit erfüllte, die Harvey und Marilyn Diamond da nannten.

Mir wurde allmählich bewusst, wo meine vielen Krankheiten und Unzulänglichkeiten, meine Probleme und mein Leid her kamen: Von meiner Grundeinstellung zu mir selbst und zum Leben.

Ich selbst besaß bis noch vor kurzem kaum persönliches Verantwortungsgefühl, keinerlei Selbstwertgefühl, kaum bis absolut keine Achtung vor dem Leben. Wie konnte ich da gesund sein?

Irgendwie, so spürte ich mit einer tiefen Sicherheit in meinem Inneren, hatten diese Autoren, Harvey und Marilyn Diamond mit ihrer Aussage über ganzheitliche Gesundheit Recht.

Das Buch, aus dem ich dieses Zitat entnommen habe, „Fit fürs Leben“ stand in meinem Bücherregal schon seit 1995. Aber erst jetzt, im Frühjahr 2014 hatte ich begonnen, es zu lesen.

So brauchen manche Dinge eben ihre Zeit und ich bin davon überzeugt, dass es für uns Menschen jetzt an der Zeit ist, als Gesellschaft Vorurteile über Bord zu werfen, zu erkennen, dass wir in der heutigen Situation, der Coronapandemie, alle in einem Boot sitzen und gemeinsam das Geheimnis zu lüften, das Abenteuer zu wagen und uns auf den Weg zu machen, zu erkennen, wie unsere Gesundheit wirklich funktioniert und diese Prinzipien in unserer heutigen Gesellschaft für immer anzuerkennen und praktisch umzusetzen.

Gehen wir also folgenden Fragen nach:

1. Individuelle Krise und gesellschaftliche Krise – was haben sie gemeinsam?

2. Was ist Gesundheit?

3. Persönliche Gesundheit und gesellschaftliche Gesundheit – wie funktionieren sie wirklich, wie verstehen wir sie aktuell und was haben sie gemeinsam?

Eine Hand voll Probleme selbst gemacht?

Wenn wir also von Schweinegrippe, Aids, Grippewellen, SARS und dem aktuell grassierenden COVID 19 hören, oder von solchen Phänomenen betroffen sind oder waren, dann haben wir die Möglichkeit, an Verschwörung zu denken, Hass zu projizieren auf nebulöse Gesellschaften, die manchen Menschen Böses wollen, wir können uns ärgern, sauer werden und damit unseren Organismus übersäuern, oder wir schauen genau hin und erkennen, dass diese „nebulösen Gesellschaften“, falls sie existieren, ja auch aus Menschen bestehen würden.

Wer selbst anderen Menschen wirklich Böses will, entspricht nicht den soeben genannten Voraussetzungen für Gesundheit.

Wer anderen Lebewesen absichtlich schaden und ihnen Leid antun will, das keinem therapeutischen Zweck dient, wie zum Beispiel bei einer schmerzhaften Zahnbehandlung, die ja auch einem therapeutischen Zweck dient und zu einem Heilerfolg führen soll, wer also aus einer Absicht handelt, die nicht dem Zweck der Heilung dient – wie gesagt, auch in einem Heilprozess können Schmerzen entstehen – der muss selbst krank sein, wenn man wie ich die oben zitierten Worte über ganzheitliche Gesundheit als wahr erachtet und „für bare Münze hält“.

Menschen, die finanziellen Erfolg wichtiger nehmen als den Heilerfolg ihrer Patienten, sind demnach selbst krank, sind selbst in eine Sackgasse geraten. Sie bedürfen selbst der Heilung. Sie haben sich nicht absichtlich verschworen, um anderen zu schaden. Das Schädliche an ihnen ist Ausdruck einer eigenen Verwirrung, ist ein Ergebnis von „Gier, Hass und Verblendung“, wie Buddhisten es formulieren würden.

In Bhutan, dem Land mit einem gesetzlich festgelegten „Recht auf Glücklichsein“, existiert eine traditionelle Medizin, die besagt, dass alle Krankheiten, die ein Mensch haben kann, aus diesen drei Wurzeln kommt: Gier, Hass und Verblendung.

Gier ist mehr haben wollen, als ich zum Leben brauche und vom Habenwollen besessen sein. Hass ist das Gegenteil von Liebe. Verblendung ist die verschwommene Sicht auf die Wahrheit, die verschwommene Sicht auf mich und das Leben durch Über- oder Unterschätzung meiner Selbst.

Das Gegenteil ist Klarblick, die richtige „Justierung der Linsen“ in einem Fernglas, der Brennpunkt im Objektiv einer Kamera, den wir brauchen, damit das Bild scharf wird.

Klarblick benötigen wir, um klar zu erkennen, wie ein Sachverhalt wirklich ist, neutral betrachtet, ohne gefärbt zu sein von einer subjektiven Einstellung. Dinge sind dann einfach, wie sie sind, ohne zu werten.

Oft jedoch sind wir, wie beim Brennpunkt der Kameralinse, zu weit entfernt oder zu nah dran an einem Sachverhalt und erhalten ein unscharfes Bild.

Wir können nicht erkennen. Wir können ohne Klarblick nicht erkennen, wer wir sind.

Mir selbst bleibt die Wahl, ob ich Wut und Hass auf Leute habe, die mit Heilerfolg hauptsächlich Geld machen, die die Bevölkerung nicht über Wahrheiten aufklären, oder ob ich mich entscheide, in einem basischen, entspannten Zustand innerer Ruhe und Toleranz zu bleiben und meinen Beitrag zur Diskussion bringe, nämlich den, dass wir Menschen auf unserer Reise durch Raum und Zeit, auf unserem Wege in und durch die Zivilisation offensichtlich nur verlernt haben, mit uns selbst und der Welt in Einklang zu leben, Gesund zu leben und zu handeln.

Wenn ich mich erinnere, dass ich selbst in meinem Leben Episoden hatte, in denen ich vor Karrierewahn meine Gesundheit komplett außer Acht gelassen habe, so glaube ich nun zu erkennen, dass wir als ganze Gesellschaft so sehr auf Erfolg, Ziele, Sicherheit, Leistung und Geschwindigkeit gepolt sind, dass wir uns mittlerweile selbst mehr damit schaden als helfen.

Dass Zorn, Wut, Angst, Habgier, Stress und Hass unseren Organismus übersäu-ern und wir uns selbst krank machen, wenn wir oft oder ständig solche Gefühle erleben, war meine erste Erkenntnis. Dieser Umstand, der in einigen Kulturen schon seit hunderten von Jahren bekannt ist, dürfte auch bei uns in Europa mittlerweile Allgemeinwissen sein.

Es ist natürlich eine Herausforderung, will sagen, ein Abenteuer, dieses Wissen, dass Stress krank macht, auch in die Praxis umzusetzen.

Manche Dinge sehen wir erst, wenn wir sie kennen.

Dieses Buch schreibe ich für alle Menschen, damit sie überhaupt die Möglichkeit eines Lebensweges kennen lernen und einer möglichen neuen Gesellschaftsform, wie sie hier vorgestellt wird.

Darum geht es im vorliegenden Buch bei dem Vorschlag einer neuen Gesellschaftsform, die nicht auf Steigerung der Produktion, sondern auf das Leben, auf die Steigerung individuellen und gesamtgesellschaftlichen Glücks und einer natürlichen, krisenfesten Gesundheit ausgerichtet ist. Damit alle Menschen gesund bleiben können, auch in einer Krise wie Kriegen, von denen Menschen aktuell betroffen sind und von denen wir in den Medien hören oder einer Pandemie wie COVID-19, von der wir glauben, dass wir sie mittlerweile überwunden haben.

Und was haben wir daraus gelernt?

1 Quelle 1a | rki.de

2 Quelle 1 | S. 357

3 Quelle 2 | S. 14f.

Kapitel 2 | Schauen auf das Wesentliche

Corona und Bedingungsloses Grundeinkommen

Vor einiger Zeit wurde über bedingungsloses Grundeinkommen diskutiert.

Es würde eine Lohnzahlung geschehen, die nicht gekoppelt ist an Leistung.

Wir hätten viel Freizeit. Was würden wir damit tun?

So viele Menschen definieren sich über ihre Arbeit. Unser Job ist unser Lebensinhalt, dafür quälen wir uns aus dem Bett, wenn wir noch müde sind, rauchen in der kurzen Pause schnell eine, statt entspannt zu Mittag zu essen, gehen bei Dunkelheit los, kommen im Dunklen nach Hause und schlagen uns sogar mit Mittelchen voll, damit wir durchmalochen können, auch, wenn wir uns schlapp fühlen oder wirklich krank.

„Wie geht es dir?“

„Ja, muss, ne?“, ist die typische Antwort hier im Ruhrgebiet. Wir sind auf Arbeiten und malochen so sehr gepolt, dass viele von uns bei zu viel Freizeit verrückt würden. Wer keine Arbeit hat, weiß oft nichts mit sich selbst anzufangen.

Das ist so. Es ist traurig, aber wir haben es nicht anders gelernt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam sofort das „Wirtschaftswunder“ und das Industriezeitalter bekam auch in Deutschland, in Europa wieder Aufschwung.

So war der Plan. Wofür aber arbeiten wir? Für uns selbst? Für die Industrie? Für Steuern oder den Staat oder für das Europaparlament, das die geniale Eigenschaft besitzt, physikalische Grundgesetze umzukehren, die zumindest seit Isaak Newton allgemein bekannt sein dürften: Gegenstände haben immer die Tendenz, nach unten zu fallen, außer Geld, das fließt nach oben.

COVID-19 zeigt uns nun, wie unser Leben mit „bedingungslosem Grundeinkommen“ wäre. Plötzlich befinden viele von uns sich in der Situation, grundversorgt zu sein, ohne dafür etwas leisten zu müssen.

Die Pandemie hat Teilen der Gesellschaft plötzlich eine bedingungslose Grundversorgung aufgezwungen. Und wie fühlen wir uns nun damit?

Was macht es mit uns, auf einmal nicht mehr arbeiten gehen zu dürfen beziehungsweise für eine gewisse Zeitspanne zu müssen?

Corona als Ausnahmesituation unserer Gesellschaft kann uns, wenn wir nicht gerade persönlich von den Auswirkungen der Krankheit betroffen sind, einen ganz neuen Blickwinkel auf unser Leben geben.

Wofür arbeiten wir?

„Wir sind nicht dazu gemacht, um acht Stunden am Tag im Büro zu verbringen!“.

Diese Aussage des renommierten Professors Richard D. Precht zum Thema Arbeit, Schule und Gesellschaft im Winter 2017 live im Düsseldorfer Schauspielhaus steht unterstützend zu meinem zentralen Anliegen, dieses Buch zu schreiben, nämlich die momentane Corona – Situation als Spiegel unseres gesellschaftlichen Verhaltens zu betrachten.

Verhalten in Bezug unseres chronischen Bewegungs- und Lichtmangels, der Situation unserer Kinder, die bereits im Vorschulalter süchtig nach digitalen Medien sind und viele grundlegende Kompetenzen verlernt haben, die für Gesundheit unverzichtbar sind.

Unsere Kinder fordern diese Technik von uns ein und wir Erwachsenen leben ihnen dieses Verhalten vor, ohne diese digitalen Dinge völlig hilflos, orientie-rungslos und demotiviert zu sein.

Wir Menschen arbeiten heutzutage mehr, als ein Schimpanse in einer Affenhorde leisten muss, die meiste Zeit verbringen Menschenaffen mit der Pflege sozialer Kontakte. Dieses Forschungsergebnis dürfte heute hinlänglich im Bewusstsein der Bevölkerung bekannt sein.

Arbeit kann zweierlei bedeuten: Wirtschaften oder Pflegen.

Ist bei der Arbeit meine Absicht rein ökonomischer Natur oder bringe ich meine Energie dort ein, wo ich aus Begeisterung oder Liebe etwas bewirken will?

Wenn wir arbeiten um des Wirtschaftens Willen, bekommen wir Geld als Gegenleistung zurück. Geld kann uns manche Dienste leisten aber der ein oder andere Mitbürger mag schon erkannt haben, dass man mit Geld nicht alles kaufen kann. Geld ist gefrorene Lebenszeit, hat einer meiner Freunde gesagt.

Er hat Recht. Im Grunde ist Geld tote Materie und wenn wir nun meinen, wir müssten Bargeld, Münz- und Papiergeld abschaffen, fühlen wir das Geld nicht einmal mehr. Wir haben nichts mehr in unseren Händen, was wir empfinden können, außer eine blöde Plastikkarte.

Was ist Lebensqualität? Leben wir, um zu arbeiten, oder arbeiten wir, um zu leben? Für mich bedeutet Lebensqualität, mich selbst, mein Leben und Dasein hier auf der Erde wahrzunehmen, zu spüren und zu empfinden.

Ich merke, dass ich da bin. Ich bin mir bewusst, dass ich lebe!

Ich fühle, dass ich hier auf unserer Mutter Erde in einem Körper bin, meinem Körper und dass es Momente gibt, Augenblicke, die schön sind, die ich angenehm empfinde und die mir zeigen: Ich lebe! Ich bin hier!

Das kann ich empfinden, wenn ich jetzt in der Corona – Zeit auf dem Klappstuhl auf dem Balkon oder auf einer Parkbank sitze und einfach einige bewusste Atemzüge mache. Bewusst atmen. Inne halten. Mir zulächeln. Das tut gut.

Dann spüre ich: Ich bin hier! Das ist Lebensqualität!

Bedingungsloses Grundeinkommen kann uns in die Lage versetzen, diese Lebensqualität öfter oder ständig zu erleben. Wenn wir dazu in der Lage sind.

Wem es möglich ist, Freizeit als persönlichen Zugewinn, Freiraum und Lebensqualität zu empfinden und zu genießen, der kann von COVID-19 lernen, was es heißt, arbeits- und zeittechnisch frei zu sein. Für diese Person wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen förderlich, denn sie arbeitet, um zu leben.

Wer aber arbeitet, um zu wissen, wer er ist, wer ohne Job nicht existieren kann, der lebt, um zu arbeiten. Diese Person sollte die Möglichkeit eines bedingungslosen Grundeinkommens lieber nicht wählen.

Corona als Ausnahmesituation unserer Gesellschaft kann uns also in die Lage versetzen, in die uns vom Prinzip auch das bedingungslose Grundeinkommen bringen würde. Menschen, die in Erwägung ziehen, ob ein solches Grundeinkommen, das nicht gekoppelt ist an eine Gegenleistung, in die Gesellschaftsstruktur zu integrieren, müsste dabei bedenken, dass wir Menschen in Deutschland auf verschieden Wegen mit Freizeit umgehen.

Ich selbst wäre am Prinzip des bedingungslosen Grundeinkommens interessiert, weil ich meine Lebenszeit, meine Freizeit genießen und mein Leben selbst strukturieren kann, weil ich in der Lage bin, mir selbst Aufgeben zu geben, wie Bücher schreiben, eine neue Schulform gründen, mit Freunden zusammen essen oder spazieren gehen.

Grundeinkommen ohne geforderte Gegenleistung sollte als Konzept zunächst einigen Menschen zur Wahl angeboten werden, die bestimmte psychologische und sozialpsychologische Grundvoraussetzungen erfüllen, die also gut leben können, ohne von außen einen arbeitstechnischen Rahmen vorgegeben zu bekommen. Die Situation, in der wir uns durch Corona augenblicklich befinden, hat uns das gezeigt.

Denkbar wäre auch ein bedingungsloses Grundeinkommen auf Zeit, das gekoppelt ist an eine sozialpsychologische Begleitung oder Betreuung, in der in einem festgelegten, mit der Person, die das Einkommen bezieht, vereinbarten Turnus eine Rücksprache gehalten, eine Reflektion und eine Art Tagebuch geführt werden. Hier an dieser Stelle halte ich eine wissenschaftliche Aufarbeitung von Erfahrungsberichten mit den Methoden qualitativer Sozialforschung für angebracht.

Jeder Einzelne mag sich die Frage stellen: Wie gehe ich mit meiner Freizeit um?

Was würde ich tun, wenn es bedingungsloses Grundeinkommen gäbe?

Die Situation, in der wir durch COVID-19 stecken, fordert uns geradezu dazu heraus!

Wann haben wir als „Gesamtgesellschaft“, als ganze Gesellschaft von Deutschland, von Europa, von allen Ländern, die von Corona betroffen sind, jemals die Chance, gemeinsame Schranken auf der Landkarte und die Barrieren in unserem menschlichen Geist friedlich und mit ruhigen Schritten zu überwinden?

Was werden wir nach der Krise tun?

Wir sollten die Möglichkeit nutzen, unsere Situation überdenken, unser bisheriges Handeln reflektieren und erkennen, wo es bisher in unserer Gesellschaft nicht „so rund“ gelaufen ist. Mein Vorschlag ist, auf mehr bewusstes, achtsames Handeln und mehr Nachhaltigkeit in Zukunft Wert zu legen.

Wir sollten es in Erwägung ziehen und uns jetzt ein paar Gedanken machen.

Was „Kostas?“ – Gar nix!

Kapitel 3 | Wieder zum alten Trott?

Antworten

Dass wir uns momentan weltweit in einer Krise befinden, ist klar. Wir haben nun zwei Möglichkeiten: Entweder an der Krise zu verzweifeln oder daran zu wachsen.

Um zu erfassen, was wir aus der derzeitigen Situation mit COVID-19 lernen können, kommen wir zurück zu den drei Fragen:

1.Individuelle Krise und Pandemie – was haben sie gemeinsam?

Die Forschung hat gezeigt, dass wir Menschen auf individueller Ebene Krisen relativ ähnlich bewältigen. Man kann unsere Reaktionen auf Krisen und unser Verhalten in solchen Situationen in Stadien einteilen.

Verschiedene Ansätze weisen ähnliche Verläufe auf.

Ob wir unseren Umgang mit Einbrüchen in unseren Alltag einteilen in :

Phase 1 – Schock

Phase 2 – Reaktion

Phase 3 – Bearbeitung und

Phase 4 – Neuorientierung, wie wir von Quarks erfahren4, oder unsere Reaktionen beschreiben wollen, wenn ein lieber Mensch gestorben ist, wenn wir eine lebensbedrohliche Situation durchleben, wie es viele Flüchtlinge in der letzten Zeit am eigenen Leib erlebt haben, und unsere Reaktion auf diese Ereignisse unterteilen in folgende Stadien:

1. Nicht– Wahrhaben wollen

2. Zorn

3. Verhandeln

4. Depression

5. Akzeptanz, wie es bei Welt erklärt wird5, immer werden eingespielte Strukturen durchbrochen und eine Neuorientierung ist nötig.

Eine Pandemie wie COVID-19 ist eine weltweite Krise. Da wir Menschen auf Krisensituationen alle ähnlich, also innerhalb solcher Phasen, reagieren, werden wir weltweit solche Phasen auch bei Corona durchlaufen, in denen wir erst mit einer Abwehrreaktion auf die neue Situation reagieren.

Wenn wir die Krankheit überwältigen können, können wir sehr dankbar sein, denn viele Menschen sind gestorben und sehr viele sind immer noch in Lebensgefahr.

Es gibt Verhaltensregeln, die von der Regierung immer wieder neu an die Situation angepasst werden. Wenn sich hierin eine Routine eingespielt hat und wir in der Lage sind, mit unserer Krise lösungsorientiert umzugehen, kann man beinahe von einer Bewältigung sprechen, in unserem Falle von Corona ist das dann, wenn wir das Virus „besiegt“, also seine Verbreitung eingedämmt und neue Krankheits- und Ansteckungsfälle ausgeschlossen haben.

Die Art der Krisenbewältigung ist also das, was individuelle Krise und Pandemie gemeinsam haben sowie das „offene Ende“ jeder Krise: Das Ergebnis bleibt bei beiden offen: Lernen wir aus individuellen Krisen? Was lernen wir daraus? Finden wir einen Weg, eine Art und Weise, uns weiter zu entwickeln, die langfristig und von Dauer ist oder nur an Meinungen, Ego – Täuschungen und materielle Erfolge gebunden sein kann?

Dieses offene Ende einer Krise ist, solange wir leben und Mut, Kraft, Zuversicht und ausreichend geistige und körperliche Ressourcen zur Verfügung haben, das Ergebnis einer jeden individuellen Krise und ebenso ist es auch das Ergebnis unserer aktuellen Coronapandemie.

Die wichtige Frage nach der bewältigten Krise, nach der Zeit und den Erlebnissen, die die meisten von uns während der Coronazeit durchlebt haben ist die, wie es weiter geht, wie wir weiter machen, weiter leben wollen.

Was individuelle Krise und Pandemie verbindet, ist also die Frage:

Was passiert dann?

Lernen wir aus der Krise, oder bleiben wir so „dumm“ wie zuvor?

Dumm im Sinne davon, uns hetzen zu lassen, uns stressen zu lassen, unsere schlechten Gewohnheiten weiter zu praktizieren, die uns nicht gesünder machen, auf Mittelchen vertrauen, die uns gesund machen sollen.

Gegen Viren hilft kein Antibiotikum, weil sie tote Materie sind. Anti – Bio – tika sind Stoffe, die lebende Materie töten können.

Nach der Natürlichen Gesundheitslehre sind Viren:

„Zellabfall verbrauchter Körperzellen. Was man als Virus bezeichnet ist die Nuk-leinsäure (DNS oder RNS) verbrauchter Zellen. Diese Teilchen sind nicht lebendig. Ihre Gegenwart im Körper ist genauso giftig, wie jeder andere zurückgehaltene Körperabfall“6.

Anstatt nun unsere Sackgassen von Fremdheilung und Fremdbestimmung weiter zu beschreiten, schlage ich hiermit vor, unseren Horizont bezüglich unserer hoch technisierten Arbeitswelt und unserer fremdbestimmten Gesundheitspraxis zu erweitern und von einer hyper schnell funktionierenden Zeit, in der wir mehr oder weniger gut funktionierende Rädchen oder digitale Steuerchips im Getriebe sind, die nicht mehr selbst steuern, sondern längst gesteuert werden, in eine Zeit der Ruhe zu kommen, runter kommen vom Adrenalinrausch des Negativstresses, von dem wir süchtig geworden sind, ohne es zu bemerken.

Auch mein Karrierewunsch war rein egomotiviert. Gespeist aus dem Bedürfnis nach Selbstbestätigung habe ich für meinen Job meine Freizeit, meinen Sport, meine Kunst und Kreativität, Bewegung und Gesundheit aufgegeben.

Ich tat alles, um mich auf der Arbeit anerkannt zu fühlen. Von meinen Mitarbeitern, wie auch von den Chefs.

Das sind so ganz feine, subtile Steuermechanismen, die da ablaufen und die bei mir gezogen haben, weil ich süchtig nach Fremdbestimmung war.

Was für ein Aufatmen, als ich dies endlich erkannte!

Das dauerte natürlich seine Zeit.

Als mein altes Leben zusammenbrach und die Verankerung meines Hamsterra-des aus der Halterung platzte, weil ich zu schnell darin gelaufen bin, implodierte ich erst. Ich fiel in mich zusammen, kollabierte wie ein weißer Zwerg, konzentrierte mich, fokussierte mich ausschließlich auf mich selbst.

Anschließend explodierte mein Leben förmlich, ich wurde ein roter Riese, die Konstruktion, in der ich gefangen war, zerbarst in tausend Teile, die Bruchstücke meiner verloren gegangenen Existenz sausten mir um die Ohren. Wieder und wieder musste ich die gleiche Krise durchleben, biss ich plötzlich detonierte und zu einer Supernova wurde, weil ich selbst das Hamsterrad meines Egos zerbrach.

Noch heute kann ich die Zahnräder meines Laufrades knirschen hören.

Das Laufband, auf dem ich unterwegs war, hatte nicht jemand anders angeschaltet. Ich selbst hatte den Schalter einst umgelegt, hatte auf „Start“ gedrückt und nur ich selbst bin in der Lage, nun die „Stopp – Taste“ zu betätigen.

Das habe ich heute begriffen. Wenn ich nicht aus eigener Kraft endlich zur Ruhe komme, werden höhere Mächte für mein Scheitern sorgen. Scheitern bedeutet, an einem Scheideweg zu sein.

Ich muss eine Entscheidung treffen.

Ich habe mich entschieden, ab heute gesund und eigenverantwortlich zu leben.

Ich selbst habe die „Stopp – Taste“ meines Hamsterrades in der Hand.

Nur ich allein bestimme ab jetzt das Tempo meines Lebens.

Welch ein erleichterndes Gefühl, als endlich das alte Chaos über mir zerbarst und krachte, als mein Ego – Gerüst einstürzte und ich mein Kostüm zerriss, meine Fassade sprengte, die Ketten zerbrach, mit denen ich mich selbst gefesselt und getäuscht hatte, meine Verkleidung Stück für Stück ablegte.

Es gibt eine Wahrheit über Gesundheit, über unsere Selbstheilungskräfte und zum Thema Zivilisationskrankheiten, die uns bisher vorenthalten wurde.

Dies ist die Natürliche Gesundheitslehre©, die Lehre von der Achtsamkeit, das Werk der Eheleute Fisseler und besonders die Arbeit von Prof. Dr. Lothar Wendt: „Die Eiweißspeicher – Krankheiten“.

Ich selbst empfinde es als meine Aufgabe, den Menschen heute, hier und jetzt dieses verborgene Wissen nahe zu bringen und die damit verbundenen Erkenntnisse aufzudecken und zu erläutern, damit wir gefeit sind vor immer neuen Fehlentscheidungen, neuen Krisen in Wirtschaft, Medizin, Ökologie und Technologie.

Heute, am 22. April 2020 hat mir Frau Ingrid Fisseler persönlich am Telefon die Erlaubnis erteilt, für das Werk ihres verstorbenen Gatten, die Arbeit der Arthrose – Selbsthilfe sowie das Buch des Herrn Prof. Dr. Lothar Wendt, „Die Eiweißspeicher – Krankheiten“ öffentlich einzutreten.

Dies zu tun ist mein Entschluss aufgrund meiner eigenen bewältigten Krise.

Ich habe mich für die Natürliche Gesundheitslehre© entschieden, deren Grundlagen, Funktionsweisen und Prinzipien ich nun kurz aufzeigen werde.

Quelle 19 der vorliegenden Schrift ist ein Youtube – Video: Selbstheilung von Arthrose – Interview – secret.tv | Thema der Sendung: Beschwerdefrei durch Ernährungsumstellung.

Es ist sehr informativ, sehr sehenswert und erläutert das Funktionieren der Natürlichen Gesundheitslehre auf prägnante, lebensnahe, anschauliche Weise.

3.Was ist Gesundheit?

Ein Mensch ist mehr, als die Summe seiner Teile. Die Organe, die wir in unserem Körper haben, liegen nicht alle als Einzelteile getrennt voneinander nebeneinander im Bauch herum wie Handy, Kugelschreiber, Lippenstift, Autoschlüssel, Taschentücher, Einkaufbeutel und Portemonnaie in der Handtasche einer Dame nebeneinander liegen ohne im Grunde etwas miteinander zu tun zu haben.

Unsere menschliche Gesundheit, die auf einem gesunden Organismus basiert, kann nur herbeigeführt und erzielt werden, wenn wir den Körper entsprechend seiner Wirkweise betrachten und lernen, ihn auch so zu behandeln.

Alle Organe, alle Teile des menschlichen Körpersystems hängen miteinander zusammen, alle einzelnen Faktoren spielen ineinander, alle Elemente unseres Körpers sind „Team – Player“, sie wirken im Zusammenhang und bilden auch als Gesamtheit Symptome aus. Wir sind nicht unser Körper. Wir sind auch nicht unsere Symptome.

Wir laufen nicht als Nasen, Nieren, Herzen, Mägen oder Därme durch die Gegend. Da wir ganzheitliche Wesen sind, sollten wir uns auch in Bezug auf unsere Medizin und unseren Umgang mit Krankheiten als solche betrachten.

Ganzheitliche Medizin

In den USA entwickelte sich im Jahre 1822 durch viele Mitglieder der ärztlichen Berufsstände und die Initiative vor allem von Sylvester Graham der Wunsch nach einer natürlichen Ausrichtung der traditionellen Medizin.

So entstand die erste Bewegung für natürliche Gesundheit mit dem Namen „Na-tural Hygiene“.

Dr. Herbert M. Shelton war einer der meist respektierten und kenntnisreichsten Gesundheitswissenschaftler unserer Zeit.

Er leitete von 1928 bis 1981 eine Gesundheitsschule mit Klinik, Labor und Lehrprogramm in San Antonio / Texas.

Sein Name ist verbunden mit dem Neubeginn der „Natural Hygiene“ im Jahre 1946, da er die Organisation mit neuem Leben füllte.

Als bekannteste Fachgröße auf dem Gebiet der natürlichen Gesundheit, ihrer Philosophie, ihrer Prinzipien und praktischen Anwendung gilt allgemein Dr. Shel-ton.

Der Lobbyismus der Pharmaindustrie, der wirtschaftliche Einfluss der Nahrungsergänzungsmittelindustrie ist noch sehr stark, doch je mehr Menschen beginnen, die Natur und den Zweck von Krankheiten zu verstehen, desto eher werden wir erkennen, wie die Selbstheilungskräfte unseres Körpers wirken7.

Gesundheit findet im Menschen selbst statt. Ganzheitliche Gesundheit kommt aus dem Menschen und kann nicht in den Menschen hineingetan werden.

Mit Hilfsmitteln und Anwendungen können wir den ganzen Menschen bei seiner Heilanstrengung unterstützen. Der eigentliche Heilprozess findet jedoch immer im Menschen selbst statt.

4.Persönliche Gesundheit und gesellschaftliche Gesundheit – wie funktionieren sie wirklich, wie verstehen wir sie aktuell und was haben sie gemeinsam?

Krankheit verstehen wir als einen Einbruch in unseren Tagesablauf. Wir sind oft böse, werden sauer, wenn wir nicht mehr so leistungsfähig sind, wie wir es gewöhnt sind. Schnell greifen wir zu Hilfsmitteln, die unsere Leistungsfähigkeit bitte schnellstmöglich wieder herstellen, denn wir müssen und wollen arbeiten, Geld verdienen, unsere Kinder fragen nach uns und benötigen unsere Aufmerksamkeit, wir wollen abends zum Sport – immerhin zahlen wir ja auch dafür.

Außerdem bekomme ich auf der Arbeit erheblichen Druck, wenn ich länger als einen Tag ausfalle. Meine Kollegen müssen meine Arbeit mitmachen und es gibt nicht viele Teams, die das locker sehen und einem auf die Schulter klopfen und sagen: „Gönn dir ’ne Auszeit, werd’ erst mal wieder fit, wir packen das schon!“

Vielleicht sagen sie es einen oder zwei Tage, höchstens eine Woche, aber wenn dann noch eine Kollegin oder ein Kollege ausfällt, wird die Lage schon schwieriger.

Als ich mal nach drei Wochen Krankenschein wieder auf der Arbeit erschien, sah die Situation für mich gar nicht rosig aus. Meine Kollegen waren zwar freundlich, aber ich konnte deutlich spüren, dass vorher der Chef mit ihnen gesprochen hat. Sie wurden aufgefordert, nach meiner Ausfallzeit freundlich zu mir zu sein.

Das sagte er immer, wenn jemand länger ausgefallen war und wer ist schon freiwillig leistungsunfähig? Ich finde diese Haltung des Chefs großartig, denn er hat ein Verständnis dafür, seine Angestellten nicht zu unterdrücken oder „kaputt“ zu machen. Seine Einstellung hat sicher nicht nur damit zu tun, dass ich chronisch krank bin, damals psychisch krank war und schwerbehindert bin.

Ich bin meinem Chef noch heute dafür dankbar ☺!

Krankheit und der Zweck von Krankheiten

Mit dem Begriff „Krankheit“ assoziieren wir Unwohlsein. Krankheit ist somit zunächst nur ein Wort. Wir fühlen uns unwohl, leiden unter Schmerzen, Schwindel oder Übelkeit. Wir fühlen uns matt, schlapp, müde, energielos.