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Bereits Kita-Kinder erfahren - nicht zuletzt aufgrund der jüngsten Ereignisse in der Ukraine - zunehmend über die Medien von Krieg, Gewalt und Flucht. Um mit diesen komplexen Inhalten außerhalb der Kita aber auch mit alltäglichen Konflikten zwischen den Kindern innerhalb der Kita kompetent umgehen zu können, braucht es eine altersgerechte und nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Thema Frieden. Entsprechend dem UN-Nachhaltigkeitsziel Nr. 16 "Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen" müssen pädagogische Fachkräfte Kinder heute schon in ihrer Konfliktlösefähigkeit und Friedenskompetenz unterstützen und stärken, so dass diese für die zukünftigen Herausforderungen dieser Welt gewappnet sind.
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Seitenzahl: 111
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© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2023
Alle Rechte vorbehalten
www.herder.de
Covermotiv: © freepik/AdobeStock
Fotos: S. 8: © twohumans - istock.com; S. 13: (c) Kukurund - istock.com; S. 21: © SDI Productions – istock.com; S. 26, S. 27, S. 35, S. 39, S. 47, S. 48, S. 53, S. 54, S. 55: alle © Julia Menschner – aufgenommen in einer integrativen Montessori-Kita in Leipzig; S. 87: © Anastasiia Stiahailo – istock.com
Coverkonzeption und Layout: Uwe Stohrer, Freiburg
Umschlaggestaltung und Satz: Arnold & Domnick, Leipzig
Lektorat: Caroline Baumer, Freiburg
E-Book Konvertierung: Newgen publishing
Aus Umweltschutzgründen wurde dieses Buch ohne Folie produziert.
ISBN (Print) 978-3-451-39461-4
ISBN E-Book (EPUB) 978-3-451-82890-4
ISBN E-Book (PDF) 978-3-451-82894-2
Inhalt
Frieden säen, Wandel ernten
1. Was ist Frieden?
1.1 Negativer Frieden
1.2 Positiver Frieden
1.3 Innerer und äußerer Frieden
2. Kinderseelen schützen – Gewalt und Trauma in der Kita
2.1 Generationenübergreifende Traumata
2.2 Klima emotionaler Gewalt in der Kita
2.3 Kita als traumasensible Umgebung
3. Friedenswerte – die Kita als Grundstein des Friedens
3.1 Werte- und Normenentwicklung
3.2 Kompetenzorientierung
4. Mit sich selbst Frieden schließen – die Rolle der Fachkraft
4.1 Friedenserziehung nach Maria Montessori
4.2 Anti-Bias-Ansatz
4.3 Selbstreflexion und Teamarbeit
4.4 Biografiearbeit
4.5 Achtsamkeit und Selbstfürsorge
4.6 Praktische Übungen zur Selbstreflexion
5. Gemeinsam Frieden stiften – Elternzusammenarbeit
5.1 Transparenz der pädagogischen Arbeit
5.2 Themenelternabend zum Frieden
5.3 Eltern bei der Friedenserziehung zu Hause unterstützen
6. Frieden im Alltag leben – Friedenserziehung in der Kita-Praxis
6.1 Freispiel und Bildungsangebote
6.2 Projektarbeit
6.3 Achtsamkeitsübungen
7. Frieden zum Programm machen – das Friedensprojekt PEEC
7.1 Aktives Lernen als zentrale Methode
7.2 Tipps zur Umsetzung und Methodenauswahl
7.3 Umsetzungsbeispiele
8. Weitere Friedensprogramme
8.1 Honoring the Light of the Child
8.2 Empfehlungen der National Association for the Education of Young Children
8.3 Friedenserziehung nach Rosmarie Greiner
Was wir noch sagen wollten …
Empfohlene Kinderbücher
Literatur
Autorinnenvita
Frieden säen, Wandel ernten
„Frieden: Wir sind entschlossen, friedliche, gerechte und inklusive Gesellschaften zu fördern, die frei von Furcht und Gewalt sind. Ohne Frieden kann es keine nachhaltige Entwicklung geben und ohne nachhaltige Entwicklung keinen Frieden.“
(Präambel der Agenda 2030)
Die 2015 auf dem UNO-Gipfel verabschiedete Agenda 2030 bedeutet einen Meilenstein in der internationalen Stärkung von Nachhaltigkeit (vgl. BMUV 2020). Dort hat die Weltgemeinschaft 17 verbindliche Ziele zur nachhaltigen Entwicklung festgelegt und möchte mit dem 16. Ziel „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“ eine friedliche und inklusive Gesellschaft für eine nachhaltige Entwicklung fördern. Bedenkt man, dass Frieden – mit sich, anderen und der Umwelt – die Grundlage für viele, wenn nicht alle anderen Ziele für eine nachhaltige Entwicklung darstellt, ist dieses hehre Bestreben viel zu weit hinten angesiedelt.
Wenn wir eine friedliche, von gegenseitigem Respekt und Achtung geprägte Gesellschaft aufbauen wollen, müssen wir bei unseren Kindern beginnen. Das entbindet uns jedoch nicht davon, auch unsere eigene Fähigkeit zur Friedfertigkeit zu hinterfragen und auszubauen. Um bei den Jüngsten inneren Frieden, friedliches Verhalten und die zugrunde liegenden Werte zu fördern, müssen wir auch reflektieren, wie wir als Erwachsene Kinder behandeln, welche Vorbilder wir ihnen sind und welche Umgebung wir für sie schaffen.
Frühförderprogramme in der Kita können Kinder befähigen, zu Akteuren und Akteurinnen des Wandels zu werden – sie darin bestärken, friedliche Gesellschaften aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Sie bereiten also nicht nur auf die Herausforderungen der Schule vor und legen den Grundstein für lebenslanges Lernen, sondern haben auch für die Friedenserziehung größte Bedeutung. So gibt es wissenschaftliche Belege dafür, dass Friedenserziehung in der frühkindlichen Bildung und Betreuung positive Auswirkungen auf die soziale und emotionale Entwicklung von Kindern hat, Verhaltensprobleme im späteren Leben verringert und das soziale Miteinander positiv beeinflusst. Gut konzipierte Programme können die Bereitschaft von Kindern fördern, mit anderen zu spielen – auch mit denen, die anders sind als sie selbst. Sie können die Fähigkeit zur Empathie unterstützen und Kindern helfen, Ausgrenzungen zu erkennen.
Dass wir mit Kindern Frieden leben können, erfordert einen Paradigmenwechsel – wie in vielen Bereichen unseres Lebens. Wenn wir lernen wollen, unsere Lebensgrundlagen zu respektieren und wertzuschätzen, nachhaltig zu leben und unseren Heimatplaneten in einem vertretbaren Zustand an die folgenden Menschheitsgenerationen zu übergeben, von denen wir ihn geliehen haben, müssen wir alle ein achtsames Miteinander einüben.
Bisher wird gesellschaftlich und politisch der Schwerpunkt von Bildung meist auf akademische Fähig- und Fertigkeiten gelegt. Wichtiger wäre es jedoch, zunächst die moralischen, sozialen, emotionalen und humanistischen Fähigkeiten von Menschen als Fundament für ihr Zusammenleben zu entwickeln. Hierzu eignet sich Friedenserziehung in der Kita hervorragend. Wie dies in der frühkindlichen Bildung und Betreuung umgesetzt werden kann, welche verschiedenen Ansätze es gibt und inwiefern Friedenserziehung auch uns selbst als Akteure und Akteurinnen braucht, wollen wir in diesem Buch aufzeigen.
Jana Goldberg & Julia Menschner
1. Was ist Frieden?
Frieden ist ein komplexer, langwieriger Prozess, der mehrere Ebenen umfasst und schrittweise die Gewalt reduziert bei gleichzeitiger Steigerung von Gerechtigkeit (vgl. Sönsken et al. 2020, S. 37 f.). Er ist kein Zustand, sondern muss immer wieder neu hergestellt werden. Frieden bedeutet dabei die Fähigkeit, Konflikte gewaltfrei, kreativ und empathisch zu lösen.
1.1 Negativer Frieden
Sprachgeschichtlich lässt sich das Wort Frieden auf die indogermanische Kurzsilbe „pri“ zurückführen, die „Liebe, Freude“ bedeutet (vgl. Pokorny 1959). Auch das Altenglische kannte noch diese Bedeutung. In anderen Sprachen wurde im Zuge der Expansion des Römischen Reiches das lateinische Wort „pacem“ zur Basis des Friedensbegriffs, was so viel heißt wie „Vertrag, Vereinbarung, Abwesenheit von Krieg“. Das spanische Wort „paz“, das italienische „pace“ oder englisch „peace“ zeigen diesen Wortstamm noch immer deutlich (vgl. Online Etymology Dictionary 2021). Der Begriff erfuhr im Laufe der europäischen Geschichte also eine Umdeutung hin zu etwas, das erst geschaffen und mit Verträgen besiegelt werden muss. Dieser sogenannte „negative“ Frieden zeichnet sich durch die Abwesenheit von Konflikt, Gewalt und Krieg aus.
1.2 Positiver Frieden
Dem negativen Frieden gegenüber steht der positive Frieden. Dieser Begriff wurde durch den norwegischen Friedensforscher Johan Galtung Ende der 60er-Jahre des 20. Jahrhunderts geprägt. Der positive Frieden verfolgt das Ziel, sowohl einen dauerhaft anhaltenden Frieden herzustellen und zu sichern als auch eine gewaltfreie Gesellschaft hervorzubringen. Seine Bausteine sind „Gerechtigkeit“, „die Einhaltung der Menschenrechte“, „Versöhnung und Verständigung“, „Aufbauhilfen und Kriegsfolgenbewältigung“ (vgl. Wikipedia 2022).
Positiver Frieden herrscht in einer gerechten, sozialen und friedlichen Gesellschaft ohne jegliche Formen von Gewalt. Er kann nach Galtung nur gelingen, wenn wir direkter (personaler) und struktureller bzw. kulturell legitimierter Gewalt entgegenwirken, und zwar in allen Gesellschaftsbereichen.
Frieden aus Kindersicht ist …
„… wenn ich fröhlich bin“
„… zusammen malen mit Freunden“
„… mit Mama Mittagsschlaf zu machen“
„… wenn ich meiner Schwester eine Pusteblume schenke“
„… wenn ich glücklich bin und Spaß habe“
„… mit meinem Bruder spielen“
„… wenn Mama bei mir ist“
Das Gewalt-Dreieck nach Johan Galtung
Das Gewalt-Dreieck des Friedensforschers und Soziologen Johan Galtung stellt die Abhängigkeit der drei Arten von Gewalt dar.
„Es gibt keinen Weg zum Frieden – Frieden ist der Weg.“
Mahatma Gandhi
Direkte Gewalt ist die sichtbarste Form von Gewalt. Wir können sie sowohl im Alltag der Kita als auch in den Familien regelmäßig beobachten. Sie findet immer dann statt, wenn eine Person (Täter bzw. Täterin) eine andere (Opfer) körperlich oder verbal angreift, wenn also beispielsweise ein Kind von einem anderen geschlagen, gemobbt oder von Erwachsenen gedemütigt wird (vgl. Südwind/RaP o. J.).
Strukturelle Gewalt ist oft nur schwer zu erkennen, verläuft indirekt und ohne einen bestimmten Täter bzw. eine Täterin. Sie kann sowohl Einzelpersonen als auch ganze Personengruppen betreffen und ist tief in unser Gesellschaftssystem eingewoben. Strukturelle Gewalt findet auf verschiedenen Ebenen statt und äußert sich in ganz unterschiedlichen Arten von Diskriminierung. „Sie liegt nach Galtung immer dann vor, wenn Menschen so beeinflusst werden, dass sie sich nicht so verwirklichen können, wie dies eigentlich potentiell möglich wäre (Apartheid, Rassentrennungsgesetze, Gesetzliche Bestimmungen zur Unterwerfung der Zivilbevölkerung, in Form von ungerechten Sozialverhältnissen, ungleicher Zugang zu Bildung/Ausbildung, entwürdigende Wohnverhältnisse, Armut, …)“ (Südwind/RaP o. J.). Da strukturelle Gewalt oft subtil verläuft und eine verantwortliche Instanz nur schwer zu erkennen ist, ist sie auch nur schwierig zu überwinden.
Kulturelle oder symbolische Gewalt ist eng an die strukturelle Gewalt geknüpft. Sie verläuft ebenfalls verdeckt und indirekt. Sie stellt oft die Rechtfertigung für den Einsatz von direkter oder struktureller Gewalt dar und zeigt sich „in Einstellungen und Vorurteilen (Rassismus, Sexismus, Faschismus, Islamophobie, …)“ (Südwind/RaP o. J.). Kulturelle oder symbolische Gewalt äußert sie sich auch in einem gewaltförderlichen gesellschaftlichen Klima wie beispielsweise einer Ellenbogen-Mentalität oder Statuskämpfen (vgl. Mack 2018). Adultismus (siehe S. 17) ist ebenfalls eine Form kultureller Gewalt, da er als natürlich gegeben hingenommen wird und institutionell verankert ist.
Alle genannten Gewaltformen hängen zusammen, sodass sie beim Herstellen von Frieden immer gemeinsam gedacht werden müssen. Bei konkreten, gewaltsamen Konflikten – zwischen Kindern oder von Erwachsenen ausgehend – sollten sich Fachkräfte also etwa fragen, welche strukturellen Aspekte hineinspielen und wie die Kita einem Klima von Gewalt grundsätzlich entgegenwirken kann. Denn laut Galtung bringen gewalttätige Strukturen und Kulturen direkte Gewalt hervor und reproduzieren sie. Umso wichtiger ist es, sich für eine Kultur des Friedens einzusetzen und damit möglichst früh zu beginnen. Dieser langwierige Prozess beginnt in jedem und jeder Einzelnen. Dabei ist Frieden nicht das Ziel, sondern der Weg.
1.3 Innerer und äußerer Frieden
Neben dem negativen und positiven Frieden lässt sich auch zwischen einem inneren und äußeren Frieden unterscheiden. Sie hängen ebenfalls eng zusammen. Cathleen Haskins (2011) betont so, dass aller Frieden aus dem inneren Frieden kommt: „Je mehr inneren Frieden wir haben, desto mehr Harmonie werden wir in unseren Beziehungen zu anderen Menschen und der Umwelt haben.“ Die Verfassung der UNESCO bestätigt den Zusammenhang zwischen dem inneren und äußeren Frieden. Dort heißt es etwa: „Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden“ (Unesco o. J.).
Dass innerer Frieden die Basis für harmonische Beziehungen zu anderen Menschen und der Umwelt ist, gilt für Erwachsene, aber auch für Kinder. Friedenserziehung gelingt, indem sie auf spielerische Art von Beginn an Liebe zu sich selbst, zu anderen und der Welt vermittelt. Stehen Mädchen und Jungen in der Kita oder zu Hause etwa unter Druck oder werden von anderen gemobbt, ist es für sie äußerst schwer, sich zu selbstbewussten und friedensstiftenden Erwachsenen zu entwickeln. Doch pädagogische Fachkräfte können sie sowohl mit Achtsamkeitsübungen als auch fantasiefördernden Spielen unterstützen (vgl. Zoeppritz 2016). Auch eine regelmäßige Entspannungspraxis in der Kita fördert inneren Frieden. Wenn Mädchen und Jungen kurze, altersgemäße Meditationen einüben, lernen sie zunehmend, dass sie nicht auf alle ihre Impulse reagieren müssen, und können ihre Aufmerksamkeit und Emotionen besser regulieren. Dabei bietet sich besonders eine ganzheitliche, naturbasierte Achtsamkeitspraxis an (siehe Kasten S. 12).
Naturbasierte Achtsamkeitspraxis
Der Aufenthalt in der Natur hat zu jeder Jahreszeit viele positive Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele. Nicht nur profitieren Gesundheit, Grob-, Feinmotorik und Sprachentwicklung, auch naturwissenschaftliche und mathematische sowie Problemlösekompetenzen können dort gezielt geschult werden. In Bezug auf die Friedenserziehung bietet die Natur jedoch noch ein anderes wichtiges Potenzial: Sie kann die emotionale Entwicklung von Kindern stärken. Durch das Spielen und Lernen im Freien entwickeln Kinder Selbstbewusstsein und erleben ein Zugehörigkeitsgefühl.
Achtsamkeit spielt dabei eine große Rolle. Sie ist „die Praxis, auf unsere Gefühle zu achten und darauf, wie unser Geist und Körper sie im gegenwärtigen Moment erleben“ und kann darum „ein wertvolles Mittel sein, um Kindern (und Erwachsenen!) zu helfen, Gefühle zu verarbeiten“ (Wiedel-Lubinski 2019). In der achtsamen Wahrnehmung können Kinder auch eine Verbindung zu ihrer Umwelt aufbauen. Wenn draußen regelmäßig meditative und entspannende Angebote stattfinden, „werden sich Kinder so körperlicher Empfindungen bewusster, bemerken, wie ihr Körper auf Emotionen reagiert, und entwickeln dadurch auch größeres Mitgefühl für andere“ (ebd.). Denn erleben sich die Kinder als Teil eines Ökosystems, Teil einer Gemeinschaft, verschiebt sich der Fokus vom Ich zu einem Wirgefühl. Das hilft ihnen, ihre Impulse beherrschen zu lernen. Wenn Kinder zum Beispiel verstehen, dass Bienen auf Blüten als Nahrung angewiesen sind, pflücken sie seltener Blumen und nehmen eher Rücksicht auf die Bedürfnisse von Insekten. Beobachten Mädchen und Jungen aufmerksam die filigrane Schönheit von Spinnweben, haben sie mehr Respekt für die Arbeit und das Zuhause einer anderen Kreatur und bewegen sich vorsichtiger bzw. zerstören Natur nicht mutwillig. Sie lernen, andere – mögen sie noch so klein oder schwach sein – zu achten.
Damit Kinder während des Spielens im Freien eine achtsame und wertschätzende Haltung entwickeln können, müssen Erziehende jedoch Vorbild sein und Respekt für die Vielfalt und Komplexität in unserem Ökosystem vorleben. Dabei sollten sie offen für Kind zentriertes, aktives Lernen sein und Erfahrungen entstehen lassen, ohne zu stark einzugreifen (vgl. Wiedel-Lubinski 2019 für den Kasten).
Resilienz und Selbstbewusstsein sind wichtige Ressourcen, um inneren Frieden zu erleben und so auch im Außen Frieden herstellen zu können. Durch das Gefühl von Sicherheit und den einfühlsamen Umgang miteinander können Kinder ihr Selbstwertgefühl stärken und Resilienz entwickeln. Es fällt ihnen leichter, sich anzupassen, Konflikte zu lösen, und sie entwickeln eine tiefere Wertschätzung für andere und das Leben insgesamt (vgl. ebd.). Achtsamkeitspraxis verbessert nicht von heute auf morgen das Bewusstsein für sich und die Welt. Doch wird sie regelmäßig eingeübt, kann ein Klima entstehen, bei dem niemand (ab)gewertet und gewaltfreie Kommunikation praktiziert wird. Setzen Fachkräfte und Kinder diese im Alltag um, finden sie zu einem friedlichen Miteinander – innen und außen (vgl. ebd.).
2. Kinderseelen schützen – Gewalt und Trauma in der Kita