Fruktosearm genießen - Anne Kamp - E-Book

Fruktosearm genießen E-Book

Anne Kamp

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Beschreibung

Laute Bauchgeräusche, Blähungen, Durchfall, das Gefühl der Bauch spannt - all das kann mal vorkommen. Doch bei Patienten, die unter einer Zuckerverwertungsstörung für Fructose leiden, kommen diese Beschwerden tagtäglich vor. Erste Untersuchungen beim Hausarzt verlaufen meist ergebnislos. Doch sobald der Feind identifiziert ist, verläuft die Behandlung meist sehr erfreulich: Eine Ernährungsumstellung bringt den Patienten schnelle Verbesserung der Symptome. Dieser Ratgeber hilft verlässlich bei der erfolgreichen Ernährungsumstellung. Mit ausgesuchten fructosearmen Rezepten, vor allem aber verträglichen Desserts, Süßspeisen und Knabbervorschlägen kann auch der Patient mit Fructosemalabsorption seiner Lust auf Süßes unbeschwert frönen, ohne dass sich der Bauch meldet! Durch viele praktische Tipps können Lieblingsrezepte auch fructosearm zubereitet werden und so Stück für Stück die Normalität in den Speiseplan zurückkehren.

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Seitenzahl: 127

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Fruktoseunverträglichkeit – wenn Fruchtzucker für Unruhe sorgt

Etwa jeder dritte Westeuropäer leidet nach dem Genuss von Fruchtzucker an teilweise heftigen Verdauungsstörungen. Für viele ist es ein tägliches Unbehagen, denn unser modernes Nahrungsangebot ist reich an Fruktose. Und sie versteckt sich nicht nur in Früchten.

Doch mit einer Ernährungsumstellung lassen sich die Beschwerden einer Fruktoseunverträglichkeit schnell und langfristig verbessern. Dieser Ratgeber zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Ernährung erfolgreich umstellen. Die bisherigen Empfehlungen, dauerhaft auf Süßes und Obst zu verzichten, gehören dabei der Vergangenheit an.

Mit ausgesuchten, fruktosearmen Rezepten – vor allem verträglichen Desserts, Gebäck und Knabbereien – können Sie Ihrer Lust auf Süßes unbeschwert frönen, ohne dass sich Ihr Bauch meldet. Viele praktische Tipps helfen Ihnen, auch Ihre Lieblingsrezepte fruktosearm zuzubereiten. So bringen Sie Stück für Stück wieder Normalität in Ihren Speiseplan.

Fruktosemalabsorption –was ist das eigentlich?

Die Zuckerart Fruktose bzw. Fruchtzucker kommt natürlicherweise in Obst, Obstsäften und einigen Gemüsen vor. Wie alle anderen Nährstoffe wird auch sie im Dünndarm durch die Darmwand ins Blut transportiert. Diese Aufnahme bezeichnet man als Resorption oder Absorption. Funktioniert sie nicht vollständig, spricht man von einer Malabsorption, also einer verschlechterten Aufnahme.

Hinter dem Begriff Fruktosemalabsorption verbirgt sich somit eine Verdauungsstörung für ein bestimmtes Zuckertransportsystem. Dabei ist die Aufnahme von Fruchtzucker aus dem Dünndarm ins Blut unzureichend oder defekt. Dieses Krankheitsbild ist erst seit wenigen Jahren bekannt. Man nimmt jedoch an, dass 30–40% aller Westeuropäer eine eingeschränkte Fruktoseaufnahme im Dünndarm haben.

Alarm im Darm

Laute Bauchgeräusche, Blähungen, Durchfall, der Bauch spannt – all das kann mal vorkommen. Doch Patienten, die unter einer Zuckerverwertungsstörung für Fruktose leiden, kämpfen täglich mit solchen Beschwerden. Häufig werden verschiedene Lebensmittel verdächtigt, die mal vertragen werden und mal nicht. Erste Untersuchungen beim Hausarzt verlaufen meist ergebnislos. Und so beginnt oft ein langer Weg, bis die Ursache der Beschwerden ermittelt ist. Ist der »Feind« dann gefunden, bringt eine Ernährungsumstellung schnelle Besserung.

»Zucker« in unserer Ernährung

Unsere Nahrung besteht aus verschiedenen Bausteinen. Einer davon sind Kohlenhydrate. Sie sind der wichtigste Energielieferant für die täglichen Arbeitsleistungen und Lebensvorgänge in unserem Organismus. In unserem Sprachgebrauch steht »Zucker« üblicherweise als Sammelbegriff für Untergruppen der Kohlenhydrate. Aber Zucker ist nicht gleich Zucker. Obwohl die meisten Zucker uns das Geschmacksempfinden »süß« vermitteln, sind sie chemisch unterschiedlich aufgebaut. Unsere Nahrungsmittel enthalten meist gleich mehrere »Zuckerarten«. Man unterscheidet dabei zwischen Einfach- und Doppelzuckern (siehe >/>). Zur Gruppe der Einfachzucker gehört auch die Fruktose.

Der Weg in die Zelle

Die Verdauung von Kohlenhydraten beginnt schon im Mund. Die Hauptarbeit wird jedoch erst nach der Magenpassage im oberen Dünndarm geleistet. Unser Körper kann nur den kleinsten Baustein der Kohlenhydrate, die so genannten Einfachzucker, ins Blut aufnehmen. Daher ist die gesamte Verdauung so ausgelegt, dass die verzehrten Kohlenhydrate so lange im oberen Dünndarm gespalten werden, bis nur noch Einfachzucker, beispielsweise Fruchtzucker oder Traubenzucker, vorliegen. Bei gesunden Menschen werden sie fast vollständig aufgenommen.

Sonderfall Fruktose

Fruktose wird über den Transporter GLUT 5 aufgenommen. Er befördert die Fruktose aus dem Dünndarm in die Körperzellen. Fruchtzucker gelangt aber auch durch einen nicht aktiven Transport (passive Diffusion) in unseren Stoffwechsel. Dabei wird die Fruktose einfach im Schlepptau eines anderen Einfachzuckers, z.B. Traubenzucker, in unseren Stoffwechsel geschleust. Beide Transportmechanismen sind nicht sehr leistungsfähig.

Da für alle anderen Einfachzucker mehr Transportsysteme zur Verfügung stehen, wird Fruchtzucker außerdem immer am langsamsten aufgenommen. Sehr große Fruchtzuckermengen von über 35 g pro Stunde sprengen auch bei vielen gesunden Menschen die Aufnahmekapazitäten und führen zu Verdauungsbeschwerden mit abführender Wirkung. 35 g Fruktose stecken zum Beispiel in 6 getrockneten Feigen, 1/2 Tüte (110 g) Rosinen oder 2 Gläsern (550 ml) Apfelsaft. Aber auch die beliebten Wellness-Drinks enthalten zum Teil viel Fruktose. Kein Wunder also, wenn der Bauch nach dem Genuss von Trockenobst oder solchen Getränken unruhig wird – auch bei Gesunden.

Transportschwäche für Fruktose

Selbst wenn alle Verdauungs- und Transportsysteme in unserem Magen-Darm-Trakt vorbildlich arbeiten, kann der Genuss einer großen Portion Trockenobst mal zu Blähungen führen. Doch nach dem Abgehen der Winde oder spätestens beim nächsten Stuhlgang ist die »Verdauungswelt« wieder in Ordnung.

Liegt jedoch eine Verwertungsstörung für Fruchtzucker (Fruktosemalabsorption) vor, dann ist die Funktion des GLUT-5-Transporters eingeschränkt oder nicht mehr vorhanden. In diesem Fall kann die verzehrte Fruktose nur noch über den passiven Transportweg in den Körper geschleust werden. Dadurch verbleibt ein Teil der Fruktose im Verdauungstrakt und gelangt in den Dickdarm.

Blähungen und Durchfall

Unter dem ständigen Angebot von Fruktose verändert sich jetzt im Dickdarm die Darmflora der hier ansässigen Bakterien. Diese verstoffwechseln den Fruchtzucker nun unter anderem zu Kohlendioxid (CO2), Wasserstoff (H2) und Methan (CH4). Das führt zu Blähungen und Stuhlauflockerung. Gleichzeitig werden kurzkettige Fettsäuren (n-Butyrat, Lactat) gebildet. Diese lockern den Stuhl noch zusätzlich auf. Das zusätzliche Volumen regt die Darmbewegung an. Je nach Füllzustand des Dickdarms leidet der Patient dann unter Blähungen und Druckgefühl im Oberbauch sowie unter wechselnden Stuhlkonsistenzen bis hin zu Durchfällen oder kolikartigen Bauchschmerzen.

Achtung, Sorbit!

Sorbit ist ein Zuckeralkohol (siehe >/>). Es hemmt die Aufnahme von Fruchtzucker im Körper, da es die gleichen Transportwege benutzt. Hohe Sorbitmengen in der Nahrung verschlechtern also die Fruktoseverwertung zusätzlich. Verzichten Sie vor allem zu Beginn der Ernährungsumstellung auf sorbithaltige Lebensmittel. Sie sind im 3-Stufen-Plan (siehe >) ausgewiesen.

>Mögliche Beschwerden bei Fruktoseunverträglichkeit

> Bauchschmerzen bis hin zu Bauchkrämpfen

> deutlich hörbare Darmgeräusche

> Blähungen

> nicht abgehende Blähungen

> Stuhl mit wechselnder Konsistenz

> Durchfall

> Verstopfung

> Druckgefühl im Oberbauch

> Magenschmerzen

> Übelkeit

> Appetitlosigkeit

Die Diagnose – eine Unverträglichkeiterkennen

Bevor Sie mit einer Ernährungsumstellung beginnen und Fruktosehaltiges von Ihrem Speiseplan streichen, muss die Diagnose zweifelsfrei feststehen. Für eine sichere Diagnose ist der H2-Atemtest unentbehrlich. Blut- oder Stuhluntersuchungen können ihn nicht ersetzen. Atemtests haben den Vorteil, dass sie bei allen Patienten – auch bei Kindern – sicher durchgeführt werden können.

Die Durchführung eines H2-Atemtestes entscheidet der behandelnde Arzt. Bei Patienten mit einer angeborenen hereditären Fruktoseintoleranz darf kein Atemtest durchgeführt werden, da jegliche Fruktoseaufnahme vermieden werden muss.

Der H2-Atemtest

Beim H2-Atemtest wird die Konzentration von Wasserstoff (H2) in der Ausatemluft in ppm (parts per million) gemessen. Vor der Messung trinkt der Patient zunächst eine Fruktoselösung. Anschließend pustet er in regelmäßigen Abständen in ein Atemtestgerät.

Dieser Test nutzt genau den Umstand, der Probleme macht – nämlich, dass die im Magen-Darm-Trakt vorhandenen Bakterien Zucker verstoffwechseln. Liegt eine Transportstörung für Fruktose im Dünndarm vor oder übersteigt die verzehrte Fruchtzuckermenge die maximal verdaubare Kapazität, wandert der Fruchtzucker unverdaut in den Dickdarm weiter und wird dort von Bakterien vergoren. Dabei entstehen die Gärungsgase Wasserstoffgas (H2) und Methan. Das H2-Gas gelangt über die Darmwand in den Blutkreislauf (Diffusion) und von dort zu den Lungenbläschen. Hier wird es – messbar – abgeatmet.

Vorangegangene Untersuchungen, etwa eine Darmspiegelung, verschiedene Medikamente oder andere Grunderkrankungen, etwa eine bakterielle Fehlbesiedlung des Darms, können das Ergebnis des Atemtests verfälschen. Bei solchen Patienten verwendet man andere Zuckerlösungen – zum Beispiel Laktulose- oder Glukoselösungen – zur weiteren Abklärung der Beschwerden.

Doch ist nicht nur das Messergebnis des H2-Atemtests entscheidend. Wertvolle Hinweise geben auch während und kurz nach dem Test auftretende Beschwerden. Erst danach entscheidet sich, ob eine Ernährungsumstellung überhaupt sinnvoll ist.

Der H2-Atemtest hat einen hohen Stellenwert bei der Diagnose von Durchfällen, Blähungen, Übelkeit und anderen uncharakteristischen Beschwerden des Verdauungstrakts.

Hilfe für den Darm

Eine gesunde Darmflora kann durch funktionelle Nahrungsmitteln wie probiotische Joghurts unterstützt werden. Diese funktionellen Nahrungsmittel teilt man in Probiotika und Präbiotika ein. Für Patienten mit einer Fruktosemalabsorption werden häufig Probiotika oder Lebensmittel mit probiotischen Anteilen empfohlen. Doch gilt diese Empfehlung nicht generell. Testen Sie einfach, ob Ihnen solche Produkte gut tun. Nach heutigem Wissensstand ist dagegen von Präbiotika abzuraten (siehe Kasten oben rechts).

> Probiotika

Probiotische Lebensmittel enthalten lebende Mikroorganismen, die die Darmfunktion positiv beeinflussen und die Immunabwehr stärken. Lakto- und Bifidobakterien werden am häufigsten eingesetzt, um Milchprodukte aufzuwerten. Wenn Sie diese positive Wirkung nutzen wollen, sollten Sie täglich Probiotika zu sich nehmen, da nur eine längerfristige Zufuhr ihre Wirkung zeigt. Die »kleinen Helfer« empfehlen sich besonders bei gleichzeitigem Reizdarm. Bei bestehender Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz) können Sie auf laktosefreie Präparate aus der Apotheke zurückgreifen.

> Präbiotika

Lebensmittel mit einem präbiotischen Zusatz wie Oligofruktose oder Inulin unterstützen die natürliche Darmflora und haben einen positiven Einfluss auf die Darmfunktion. Doch Oligofruktose und Inulin bestehen aus Fruktose. Deshalb profitieren Fruktosemalabsorber möglicherweise nicht von dieser positiven Wirkung. Da bislang noch keine Studien dazu vorliegen, raten wir Fruktosemalabsorbern von Präbiotika ab.

Wichtig!

Die hier beschriebene Fruktosemalabsorption ist klar von der hereditären Fruktoseintoleranz (angeborene Fruchtzuckerunverträglichkeit) abzugrenzen. Die Unterschiede zwischen diesen beiden grundverschiedenen Krankheitsbildern verdeutlicht die Tabelle unten. Patienten mit einer hereditären Fruktoseintoleranz müssen sich ihr Leben lang deutlich anders ernähren. Die in diesem Ratgeber vorgestellte Ernährungsumstellung und moderate fruktosearme Kost ist für diese Patienten nicht geeignet!

Das Leben versüßen –Zucker richtig einsetzen

Auch wenn Sie an einer Fruktosemalabsorption leiden, müssen Sie nicht auf Süßes verzichten. Einige Zuckerarten werden von Fruktosemalabsorbern gut vertragen, andere verursachen jedoch Beschwerden. Deshalb ist ein wenig Zucker-Know-how notwendig.

Die kleinsten Bausteine von Zucker sind die Einfachzucker, zum Beispiel Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker). In verschiedenen Kombinationen ergeben sie die nächste Zuckergruppe, die Doppelzucker. Sind ein Molekül Fruktose und ein Molekül Glukose miteinander verbunden, entsteht die Saccharose, bekannt als Haushaltszucker. In einem Kristall Haushaltszucker sind zig dieser Doppelmoleküle miteinander vernetzt. Wird die Saccharose im Dünndarm verdaut, liegt die Fruktose wieder als Einfachzucker vor und kann bei Fruktoseunverträglichkeit die beschriebenen Probleme verursachen.

Doch auch in anderen Zuckern steckt teilweise Fruktose. Mit unserem kleinen Zuckerlexikon können Sie den Verzehr von Fruktose vermeiden. Außerdem hilft es, die Zutatenlisten auf Produkten zu verstehen.

Glukose/Dextrose (Traubenzucker) ist ein Einfachzucker. Er wird von Fruktosemalabsorbern sehr gut vertragen und verbessert die Fruktoseverwertung im Darm, denn er arbeitet gleichermaßen als »Schleuser«. In seiner Begleitung schlüpft die Fruktose deutlich leichter durch die Darmwand. Traubenzucker ist deshalb ein ideales Süßungsmittel. Es gibt ihn als Pulver in jedem Supermarkt. Als Ersatz für Haushaltszucker können Sie damit Gebäck und Desserts zubereiten. Tauschen Sie den Haushaltszucker einfach gegen Traubenzucker aus. Doch Achtung: Traubenzucker besitzt 30% weniger Süßkraft als Haushaltszucker. Deshalb benötigen Sie beim Ersetzen 30% mehr Traubenzucker als im Rezept für Haushaltszucker angegeben.

Die Verwendung von Traubenzucker ist besonders in der ersten Phase wichtig. Nach Abklingen der Beschwerden kann er wieder durch Haushaltszucker ersetzt werden. Zu viel Traubenzucker (über 100 g/Stunde) führt auch bei gesunden Menschen zu Verdauungsproblemen. Genießen Sie mit Traubenzucker gesüßte Speisen also nur in üblichen Portionsgrößen.

Glukosesirup besteht überwiegend aus Glukose und wird problemlos vertragen.

Reissirup besteht im Wesentlichen aus Glukose und Maltose und ist somit bei Fruktosemalabsorption sehr gut geeignet.

Fruktose (Fruchtzucker) ist ebenfalls ein Einfachzucker. Sie findet sich in allen Obst- und manchen Gemüsesorten. Besonders Obstsäfte und Trockenobst sind reich an Fruktose. Sie enthalten mehr Fruchtzucker als andere Einfachzucker. Fruktose wird sehr häufig und in großen Mengen für Diabetikerlebensmittel verwendet. Gelegentlich wird Fruktose auch als Zusatzstoff in der Lebensmittelindustrie eingesetzt. In der Zutatenliste taucht sie dann als Fruktosesirup auf. Lesen Sie also bitte die Zutatenlisten genau. Besonders in der Karenzphase sollten fruktosereiche Lebensmittel völlig gemieden werden. Die größte Fruktosequelle in unserer Nahrung ist neben Obst der Haushaltszucker (siehe unten).

Saccharose ist die chemische Bezeichnung für unseren Haushaltszucker. Sie gehört zur Gruppe der Doppelzucker und besteht aus Glukose und Fruktose. Saccharose wird aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr gewonnen. Verzichten Sie in der Karenzphase auf Haushaltszucker und ersetzen Sie ihn einfach durch Traubenzucker. Je nach Intensität der Fruktosemalabsorption vertragen einige Patienten Haushaltszucker in geringen Mengen. Testen Sie Ihre individuelle Toleranzgrenze jedoch erst dann, wenn die erste Phase abgeschlossen ist und Sie nahezu beschwerdefrei sind. Hinter folgenden Produkten verbirgt sich ebenfalls Saccharose: brauner Zucker, Gelierzucker, Hagelzucker, Kandiszucker, Kristallzucker, Puderzucker, Raffinade, Rohrzucker, Vanillezucker, Zucker.

Invertzucker (Kunsthonig) ist eine Mischung aus Glukose und Fruktose. Er sollte zu Beginn der Diät gemieden werden.

Laktose (Milchzucker) setzt sich als Doppelzucker aus Glukose und Galaktose (Schleimzucker) zusammen. Laktose steckt vor allem in Milch und Milchprodukten wie Quark, Joghurt und Sahne, aber auch in einigen Fertigprodukten. Käse – besonders Hartkäsesorten wie Butterkäse, Emmentaler und Gouda – sowie Butter enthalten nur geringe Mengen. Milchzucker wird problemlos vertragen.

Maltose (Malzzucker) besteht als Doppelzucker aus zwei Teilen Glukose, also aus Traubenzucker. Daher ist sie gut verträglich.

Maltodextrin ist ein Mehrfachzucker. Er besteht aus vier bis fünf Traubenzuckerteilchen und wird gut vertragen. Maltodextrin schmeckt kaum süß und wird gerne als Stabilisator, Füllstoff und Konservierungsmittel verwendet. Man findet es in Fertigsuppen, Fleisch- und Wurstwaren, Süßwaren und Kindernahrung.

Ahornsaft, Apfel- und Birnendicksaft, Honig und Rübensirup bestehen bis zu 80% aus verschiedenen Zuckerstoffen – zum Teil natürlicherweise mit erheblichen Mengen Fruktose. Daher in der Karenzphase meiden.

Süßstoffe werden synthetisch hergestellt und sind praktisch kalorienfrei. Chemisch gesehen sind sie keine Zucker und werden deshalb von Fruktosemalabsorbern sehr gut vertragen. In Deutschland sind Saccharin, Aspartam, Cyclamat, Acesulfam K, Neohesperidin DG und Thaumatin zugelassen. Sie alle schmecken süß und haben eine 300- bis 500-mal höhere Süßkraft als Haushaltszucker.

Zuckeraustauschstoffe (Zuckeralkohole) werden meist in der Lebensmittelindustrie eingesetzt. Sie schmecken süß, ohne Karies zu verursachen. Man findet sie häufig in Kaugummi und Bonbons mit der Bezeichnung »ohne Zucker« oder »zuckerfrei«. Zuckeraustauschstoffe stecken auch in Diabetikersüßwaren. Bei übermäßigem Genuss wirken sie selbst bei gesunden Menschen abführend. Fruktosemalabsorber meiden Zuckeralkohole am besten ganz, um den ohnehin schon gereizten Darm nicht zusätzlich zu belasten. Zuckeralkohole sind Sorbit (E 420), Mannit (E 421), Isomalt (E 953), Maltit (E 965), Lactit (E 966) und Xylit (E 967).

> Kohlenhydrate

So einfach geht’s – drei Schrittezum ruhigen Bauch

Ist die Diagnose Fruktosemalabsorption gestellt, ist der erste Schritt getan. Jetzt können Sie beginnen, Ihren Speisezettel aktiv in drei Schritten umzustellen – und es wird Ihnen leichter fallen als gedacht. Wenn Sie die Umstellung alleine nicht schaffen, wenden Sie sich gerne an eine erfahrene Ernährungsfachkraft (siehe >).

Die 1. Phase (Karenzphase)

In dieser Phase essen Sie bitte nur Lebensmittel aus der linken Tabellenspalte (siehe >). In der Phasentabelle (siehe >) finden Sie zahlreiche Gerichte, die Sie in dieser Zeit genießen können.

Die Kost dieser ersten Diätphase ist streng fruktosearm. Auf fruktose- und sorbithaltige Lebensmittel wird nahezu vollständig verzichtet (Karenz). Die Karenzphase dauert zwei bis vier Wochen und ist erst beendet, wenn sich die Beschwerden spürbar gebessert haben. Wenn Sie an fünf aufeinander folgenden Tagen kaum noch Beschwerden hatten, können sie in die zweite Phase wechseln.