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Klar, es läuft nicht so optimal mit der Betreuung von Kleinkindern in Deutschland. Davon hatten Daniel und Anna Wiedemann schon mal gehört. Doch das wahre Leben ist krasser als jede Horrorgeschichte. Als sie endlich einen der heißbegehrten Plätze ergattern, beginnt der Kita-Spaß erst richtig: Eltern fordern vegane Ernährung und Tai Chi. Ausgebrannte Erzieher pflegen preußische Erziehungsmethoden. Scharlach und Läuse legen Familien über Wochen lahm. Und wer kann schon bei endlosen Diskussionen auf Kinderstühlen Haltung wahren? Der alltägliche Kita-Wahnsinn – authentisch und ganz schön lustig.
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Das Buch
»Ach, Sie haben Ihr Kind vor einem Jahr auf die Warteliste gesetzt? Inzwischen haben wir eine neue Liste. Die alte war voll, wir hätten eh nicht alle unterbringen können.«
Anna und Daniel sind verzweifelt: In zwei Monaten müssen beide wieder arbeiten, aber wer kümmert sich um ihren einjährigen Sohn Gustav? Nach langwieriger, anstrengender und erniedrigender Suche ergattern sie endlich einen Kita-Platz. Doch schon die Eingewöhnung ist zum Abgewöhnen. Die Kindergärten sind außerdem bevölkert von Terrorkindern und Horrorerziehern. Und vor allem: Eltern. Denn die Hölle sind immer die anderen …
Die Autoren
Anna Wiedemann kennt sich als Lehrerin eigentlich mit pädagogischen Herausforderungen aus. Doch keine Schule der Welt konnte sie auf die Suche nach einem Kita-Platz vorbereiten.
Daniel Wiedemann arbeitet neben seiner ungelernten Tätigkeit als Vater in einem Filmunternehmen. Das hilft zwar nicht bei Auseinandersetzungen mit Erziehern oder Eltern, aber verschafft kleine Fluchten aus dem täglichen Wahnsinn.
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Originalausgabe im Ullstein Taschenbuch
ISBN 978-3-8437-0660-5
© Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2013Umschlaggestaltung: semper smile, MünchenTitelabbildung: © Shutterstock / wet nose
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eBook: LVD GmbH, Berlin
Vorwort
Es gibt da diesen Kinofilm mit Til Schweiger, der voll ist mit schönen Bildern, hübschen Menschen, netter Musik. Eine einfache Liebesgeschichte für die meisten, für Eltern noch viel mehr.
Denn in diesem Film spielt neben den gutaussehenden Schauspielern ein Kindergarten eine wichtige Rolle. Und was für einer. Nach dem Film fielen uns im Kinofoyer die vielen feuchten Augen auf, von Tränen der Rührung … oder vielleicht einfach vom vielen Lachen. Bestimmt waren die Eltern unter den Zuschauern auch von der Liebesgeschichte ergriffen, aber was uns wirklich ans Herz ging, war dieser Kindergarten.
Er ist in dieser wunderschönen alten Villa untergebracht, umgeben von einem mit Bäumen bewachsenen, großen Garten, innen vollgestopft mit Spielzeug, das Kinderherzen höherschlagen lässt. Und als wäre das nicht schon genug, arbeiten dort auch noch zwei Erzieherinnen wie aus dem Bilderbuch, die sich mit jeder Faser ihres Körpers dazu berufen fühlen, den Kindern eine schöne Zeit zu bereiten. Jeder Tag scheint auch für sie aufs Neue ein Abenteuer zu sein. Im liebevoll angelegten Grün werden kreative Spiele zelebriert. So haben die Kinder am Ende ihrer Kita-Zeit nicht nur viele tolle Erinnerungen, sondern sind darüber hinaus noch in der Lage, niedliche kleine Stofftierchen mit anatomischen Schönheitsfehlern zu basteln.
Genau so – oder zumindest so ähnlich – stellen sich junge, unerfahrene Eltern, wie wir es damals waren, die zukünftige Kita für ihr erstes Kind vor.
Das erste Jahr mit einem Kind gehört zu der schönsten Zeit im Leben, die man sich nur denken kann. Natürlich ist es ebenso anstrengend: Die Auswirkungen von chronischem Schlafmangel sind von Folterberichten aus Diktaturen und Tierversuchen bekannt … Doch dieser Zauber, ein neues Wesen in seinen vier Wänden zu haben, ist mit nichts zu vergleichen. Das frischgebackene Familienmitglied wird in Watte gepackt, rundum mit allem versorgt, was es braucht (und oft auch mit dem, was es nicht wirklich braucht). Es wird zum wichtigsten Thema der Welt und zum Mittelpunkt der Familie.
In Berlin ist es traditionell üblich, dass beide Elternteile bereits zu einem recht frühen Zeitpunkt nach der Geburt wieder arbeiten gehen. Daher gibt es viele Kitas, die schon wenige Monate alte Babys aufnehmen. Unser Ost-Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg ist dafür bekannt, kinderreich und kinderfreundlich zu sein. Eine ungeheure Menge an Spielplätzen, Spielcafés, Elterntreffs, Mami-Boutiquen, Väter-Kursen und eben vergleichsweise viele Kitas zeigen das. Ein Glücksfall, denn unseren Wohnort haben wir nicht erst gewählt, seitdem wir ein Paar mit Kind sind – wir wohnten hier schon, als das Thema Familienplanung noch in weiter Ferne lag.
Aus anderen, vor allem west- und süddeutschen Städten, hören wir immer wieder erschreckende Berichte von befreundeten Eltern: Kein Kita-Platz weit und breit, und die private Kinderbetreuung ist meist nicht zu bezahlen. In teuren Städten wie München wird das für die Kleinfamilie schnell zum Überlebenskampf. Sind keine Großeltern in der Nähe, müssen viele Eltern mit Kleinstkindern ihr bisheriges Leben komplett umkrempeln, schlimmstenfalls aus logistischen Gründen sogar wegziehen.
Gut ein Jahr nach der Geburt von Gustav wollten wir beide wieder arbeiten. Das war der ursprüngliche Plan. Daniel Vollzeit, Anna Teilzeit. Dass wir durch unseren Nachwuchs Abstriche bei der Karriereverwirklichung und beim Einkommen machen müssten, war uns natürlich bewusst.
Wie so vielen Eltern war es uns aber sehr wichtig, unser Kind tagsüber, während wir beide arbeiteten, gut betreut zu wissen. So begann unsere Suche nach einem Kita-Platz.
Zu Beginn waren wir noch ganz naiv und malten uns einen Ort der Glückseligkeit aus, wo unser Kind alles bekommt, was es braucht, aber davon auch nicht zu viel. Unser Ziel waren keine veganen Kindergärten, mehrsprachige, musikalische und sogenannte Bewegungs-Kitas. Wir wollten etwas ganz Normales, mit normalen, aber liebevollen Erziehern, normalen Kindern und normalen Eltern. Denn Normalität, so langweilig das klingen mag, ist unserer Meinung nach eine gute Basis für ein Kind, selbstbewusst mit beiden Beinen durchs Leben zu stiefeln.
Zu der Zeit wussten wir aber auch noch nichts oder nur wenig von fehlendem Erzieherpersonal, Kita-Platz-Mangel, Problemen mit der Eingewöhnung, Kinderkrankheiten und Schließzeiten.
Während wir dieses Buch schreiben, ist in der politischen Kita-Welt die Hölle los. Jedes Kind unter drei Jahren soll bis August 2013 Anspruch auf einen Kita-Platz haben. Die Eltern können diesen Platz im Zweifel gerichtlich einklagen. In vielen Gemeinden, vor allem in den weniger wohlhabenden, wird es darum mit Sicherheit zu großen Engpässen kommen. Es fehlen immer noch zu viele Betreuungsplätze, nicht nur, aber vor allem für Kinder unter drei Jahren.
Infolgedessen nimmt der allgemeine Erziehermangel immer obskurere Formen an. Als Schlecker Konkurs anmeldete, schlug Arbeitsministerin Ursula von der Leyen tatsächlich vor, die sogenannten »Schlecker-Frauen« als Erzieherinnen umzuschulen. Oder Hartz-IV-Empfänger. Eine große Tageszeitung riet allen Ernstes, ehemalige Soldaten als Erzieher einzusetzen, um endlich dem Mangel an männlichen Fachkräften zu begegnen. Die Lage der politisch Verantwortlichen scheint verzweifelt zu sein, und der Druck wird weiter wachsen.
In Deutschland ist es weiterhin schwierig, Kind und Beruf miteinander zu vereinbaren, geeignete Betreuungsplätze zu finden sowie qualifizierte Erzieher. Ein Beruf, der immer noch viel zu schlecht bezahlt wird und leider eine viel zu geringe gesellschaftliche Anerkennung genießt.
Erst als wir damals begannen, für unseren Sohn Gustav einen Kita-Platz zu suchen, wurde uns bewusst, wie spät wir offensichtlich dran waren. Bei unserem ersten Infonachmittag in unserer Traumkita in der Nachbarschaft schnappten wir den Satz auf, der unsere Gedanken in den nächsten Wochen bestimmen sollte: »Fuck you, Kita!«
Das hört sich aus dem Mund eines wütenden Fünfjährigen vielleicht ganz ulkig an, seine Verzweiflung sollte aber bald auf uns übergehen. Nicht dass wir uns über dieselben Dinge geärgert hätten. Der Junge war erbost über ein zu Recht ausgesprochenes Verbot seiner Erzieherin. Der Ausruf beinhaltete aber auch für uns eine Wahrheit, die wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht erahnen konnten. Der Kleine sollte nämlich in erschreckender Weise recht behalten.
Nach einigen Wochen nervtötender Suche nach einem Betreuungsplatz für Gustav wurde der Satz des Jungen zu unserem Mantra. Jeden Morgen wachten wir mit diesem Gedanken auf und nahmen ihn abends wieder mit ins Bett. Es gab ihn nämlich nicht, den freien Betreuungsplatz in einer Kita in unserer Nähe.
Die Suche nach einem Kita-Platz – und auch der Alltag in der Tagesstätte – war ein unglaubliches Abenteuer für uns und ist es noch heute, jeden Tag aufs Neue.
1
Entscheidungsschwierigkeiten (Anna)
Morgens stehe ich nichtsahnend im kleinen Supermarkt gleich um die Ecke. Vor mir das Regal gefüllt mit bunten Schokoladentafeln. Ich habe die volle Auswahl und kann mich trotzdem nicht entscheiden. Oder kann ich es vielleicht gerade deshalb nicht? Manchmal wäre weniger mehr. Weniger Auswahl, mehr Zeit für andere Dinge.
Während ich unschlüssig vor dem Regal mit der Schokolade stehe, klingelt mein Handy. Am anderen Ende meldet sich der Schulleiter des Berliner Gymnasiums, bei dem ich mich für meine erste Stelle nach dem Referendariat beworben habe.
»Können Sie sich vorstellen, schon früher wieder in den Schuldienst einzusteigen? Eine Kollegin mit Ihren Fächern ist längerfristig erkrankt. Sie könnten in sechs Wochen anfangen. Überlegen Sie es sich doch bitte bis Ende der Woche und melden sich wieder bei mir.«
Wiedereinstieg in sechs Wochen und nicht in sechs Monaten, wie eigentlich geplant. Ich fühle mein Herz immer schneller schlagen, meine Hände werden feucht. Sechs Monate waren noch so weit weg, klangen nach unendlich viel Zeit für mich und Gustav, nach irgendwann, aber nicht nach jetzt und auch nicht nach morgen. Sechs Wochen aber sind gefühlt schon übermorgen. Wenn mir bereits die Wahl der richtigen Tafel Schokolade so schwerfällt, wie soll ich da bloß entscheiden, wann ich wieder arbeiten gehe? Nur mit Daniels Gehalt kommen wir nicht dauerhaft über die Runden. Urlaub, Ausflüge, auswärts essen, Freunde und Familie besuchen … Für all diese schönen Dinge im Leben benötigen wir auch mein Gehalt. Und einen Teil davon auch zum alltäglichen Leben. Aber wann kann ich mir vorstellen, wieder zu arbeiten? Ab wann reicht es mir nicht mehr, nur noch Mutter und Hausfrau zu sein? Ab wann soll Gustav in die Kita gehen, vorausgesetzt, wir bekommen eine Zusage? Wann, wann, wann?
Meine Gedanken fahren Karussell. Ich liebe mein Kind und ich liebe meinen Job. Beides in Einklang bringen musste ich bisher noch nicht. Erst habe ich gearbeitet, dann kam Gustav. Die letzten vierzehn Monate habe ich mit ihm zu Hause verbracht. Klar, manchmal vermisse ich die Schule, meine Schüler, die Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen, die Herausforderungen, die der Job als Lehrerin mit sich bringt. Eingetauscht habe ich das gegen eine vierzehn Monate lange, unglaubliche Zeit – unglaublich erlebnisreich und wunderschön, aber auch unglaublich anstrengend. Das erste Lächeln, der erste Zahn, der erste Schritt, unser erster gemeinsamer, richtiger Urlaub. Wir fuhren zu dritt im Bulli durch Frankreich und Italien, besuchten Freunde, ließen uns acht Wochen lang einfach treiben. Davon zehre ich noch heute.
Was mir aber auch aus meinen Elternzeit-Monaten geblieben ist: die bleierne Müdigkeit. Wie wir nebeneinander auf der Couch sitzen, unfähig, uns zu unterhalten oder auch nur aufzustehen, um endlich den Weg ins Bett zu finden.
Die letzten vierzehn Monate sind mit nichts in meinem bisherigen Leben zu vergleichen. Ich habe sie sehr genossen. Neben meinem kleinen Sohn zu liegen, wenn er friedlich schläft, seinen warmen Atem auf meinem Gesicht zu spüren. Gustav dabei zu beobachten und zu begleiten, wie er die Welt für sich entdeckt, Fortschritte macht, staunt, glücklich ist, mich anstrahlt. Einfach Zeit zu haben. Weniger für mich, aber viel für ihn und uns als kleine Familie.
Trotzdem war ich manchmal auch einsam, habe mich gelangweilt und ausgeschlossen gefühlt. Von dem arbeitenden Teil der Gesellschaft, von ihren Unterhaltungen, ihrer Geschäftigkeit. An manchen Tagen war Daniel mein einziger erwachsener Gesprächspartner. Ich habe ihn dann beneidet, um sein Arbeitsleben, um das Leben abseits von Kind und Haushalt. Während er arbeitete, hatte ich manchmal nur Gustav zum Reden. Die Gespräche mit ihm verliefen sehr einseitig. Wenn Gustav dazu einen schlechten Tag hatte, habe ich mich bisweilen sehnlichst in meinen Job zurück gewünscht. Einfach morgens aus dem Haus, mal durchatmen, ohne Kind, im Kopf andere Listen als Einkaufslisten, mal wieder jemand anderes sein als die, die ich seit 14 Monaten 24 Stunden am Tag bin: Mutter. Aber an den meisten Tagen habe ich mich doch gut gefühlt. Ich habe mich mit anderen Müttern verabredet, die Kinder im gleichen Alter haben, und manche von ihnen wurden zu Freundinnen.
Um mich herum geht ein Kind nach dem anderen mit einem Jahr in die Kita und die Mütter wieder arbeiten. Einige müssen aus finanziellen Gründen, aber viele wollen es vor allem auch. Hier im Osten der Republik ist das seit Jahrzehnten gelebte Normalität. Und ich möchte auch beides: Kind und Job. Ich will eine gute Mutter, Frau, Freundin sein, aber eben auch gut in meinem Beruf als Lehrerin. Und das Wichtigste ist: Er macht mir Spaß und erfüllt mich so ganz anders, als es meine anderen Rollen vermögen.
Ich jongliere täglich mit zahlreichen davon, die ich erfüllen möchte oder die mir auferlegt werden: bin Hausfrau, Mama, Partnerin, Freundin, Tochter, Schwester, Vorbild, Köchin, Psychologin und demnächst glücklicherweise auch wieder Kollegin und Lehrerin. Wie und ob ich allen Rollen gerecht werden kann, weiß ich nicht.
Vor Gustavs Geburt hatte ich den Plan, Tag und Nacht für mein Kind da zu sein und mindestens für drei Jahre ganz aus dem Beruf auszusteigen. Jetzt kann ich mir das nicht mehr vorstellen. Ich brauche meinen Job, die Abwechslung, die Herausforderung, um dauerhaft glücklich zu sein. Zudem soll Gustav kein Einzelkind bleiben. Daniel und ich haben jeweils einen Bruder. Zwischen uns und unseren Geschwistern liegen gut drei Jahre. Ich müsste also mindestens sechs bis sieben Jahre zu Hause bleiben. So hat es meine Mutter gemacht.
Die Kindergärten in unserer Kleinstadt betreuten damals die Kinder ab drei Jahren für vier oder fünf Stunden am Tag. Morgens um acht öffneten sie, Abholzeit war mittags um zwölf, bei einigen um eins. So konnten viele Mütter auch dann nicht arbeiten, als ihre Kinder endlich in den Kindergarten gingen. Welcher Arbeitgeber stellt schließlich eine Frau ein, die nur von neun bis halb zwölf arbeiten kann und zusätzlich dann fehlt, wenn eines ihrer Kinder krank ist?
Aber jetzt geht es mir doch etwas zu schnell. Ein Teil von mir sträubt sich mit ganzer Kraft gegen das Ende meiner intensiven Zeit mit Gustav. Ein anderer Teil freut sich mit jeder Körperzelle. Mein Herz klopft, ich bin aufgeregt, in freudiger Erwartung. Ich möchte arbeiten, ich möchte diese Stelle.
Doch der Dreh- und Angelpunkt meiner Überlegungen bleibt Gustav. Ist er mit seinen dann fünfzehn Monaten nicht noch zu klein für die Kita? An mindestens vier Tagen die Woche hätte er damit seinen eigenen »Arbeitstag«. Am Morgen hin und erst am Nachmittag wieder nach Hause zurück. Den ganzen Tag über in einer erst einmal fremden Umgebung, rundherum so viele neue Eindrücke, Kinder und Erzieher. Ohne Daniel und mich als seine Vertrauten. Einer von uns war bis jetzt immer da.
Oder würde Gustav die Gemeinschaft der anderen Kinder sogar genießen, die Beschäftigungen in der Kita, die wir ihm zu Hause gar nicht bieten können? Ist es egoistisch, mehr meinem eigenen Leben nachgehen zu wollen? Meinen Beruf wieder aufzunehmen? Ich könnte genauso gut noch etwas länger zu Hause bleiben. Mit finanziellen Engpässen zwar, aber dafür …
Ich schiebe die Gedanken vorerst beiseite und entscheide mich für eine Schokolade mit Keks. Schon auf dem Nachhauseweg verputze ich den ersten Riegel. Gute Entscheidung.
2
Früher haben wir das auch geschafft (Daniel)
Da wir in der Großstadt wohnen und Themen wie Wald, Wiesen und Tiere meist nur in unseren Kinderbüchern vorkommen, versuchen wir so oft wie möglich raus aufs Land zu fahren. Mittlerweile sind wir gewiefte Experten, was Wildtiergehege und idyllische, aber dennoch gut zugängliche Waldlichtungen am Stadtrand angeht.
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