Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute -  - E-Book

Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute E-Book

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Beschreibung

Dieses 1921 anonym von einem unbekannten Mönch des Redemptoristenordens veröffentlichte schlichte Büchlein soll für den Lebensweg frisch getrauter Eheleute ein lieber Führer zum Himmel sein. Im ersten Teil werden tägliche Gebete und Andachtsübungen vorgstellt, dazu kurze Belehrungen zu diesen Gebeten, dem Heiligen Bußsakrament, der Generalbeichte und der Heiligen Kommunion. Der zweite Teil des Büchleins befasst sich mit religiösen Belehrungen, Gedanken und Ratschlägen fürs Leben, sowie den Standespflichten christlicher Eheleute. Der Text des Werkes wurde insofern überarbeitet, dass die wichtigsten Begriffe und Wörter der heute aktuellen Rechtschreibung entsprechen.

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Führer zum Himmel

 

Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute

 

 

 

 

 

 

Führer zum Himmel

Jazzybee Verlag Jürgen Beck

86450 Altenmünster, Loschberg 9

Deutschland

 

ISBN: 9783849661410

 

Der Originaltext dieses Werkes entstammt dem Deutschen Textarchiv DTA (Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921>, abgerufen am 15.11.2021) und wurde unter der Lizenz CC-BY-SA-4.0 abgerufen und nicht überarbeitet verwendet. Näheres zur Lizenz und der möglichen Weiternutzung unter https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de.

 

www.jazzybee-verlag.de

[email protected]

 

INHALT:

Vorwort.1

I. Teil. Gebete und Andachtsübungen.2

Kurze Belehrung über das Gebet.3

Morgengebet.6

Abendgebet.13

Meßandachten.19

Erste Meßandacht. Zu Ehren des bitteren Leidens und Sterbens Jesu Christi.21

Zweite Meßandacht. Zum Troste der armen Seelen.31

Von der Anhörung des Wortes Gottes.37

Beichtandacht.38

Kommunionandacht.57

Erste Kommunionandacht.61

Zweite Kommunionandacht.67

Andachten zum göttlichen Heiland.69

Andacht zum heiligsten Herzen Jesu.74

Kreuzwegandacht.79

Andachten zur allerseligsten Jungfrau Maria.89

Gebete zu den Engeln und Heiligen.97

Verschiedene Gebete.105

II. Teil. Belehrungen.107

Gedanken und Ratschläge fürs Leben.108

Standespflichten der Männer.117

Standespflichten der Frauen.126

Zwei Fragen für Männer und Frauen. 135

Anhang.147

1. Erzbruderschaft der hl.  Familie Jesus, Maria, Joseph.147

2. Das Eucharistische Männerapostolat.154

3. Der Verein (Erzbruderschaft)  der christlichen Mütter.159

 

 

Vorwort.

 

Christlicher Mann! Christliche Frau! Nimm dieses schlichte Büchlein mit auf den Lebensweg. Es will dir ein lieber Führer zum Himmel sein. Schätze es sehr und lies oft darin.

Im ersten Teil findest du die täglichen Gebete und Andachtsübungen nebst kurzen Belehrungen. Lies diese Belehrungen von Zeit zu Zeit durch, besonders die Belehrungen über das tägliche Gebet, über das heilige Bußsakrament, die Generalbeichte und die heilige Kommunion.

Der zweite Teil des Büchleins bietet dir religiöse Belehrungen. Du findest dort einige Gedanken und Ratschläge fürs Leben, sowie die Standespflichten christlicher Eheleute. Beherzige die darin enthaltenen Mahnungen und befolge sie gewissenhaft. Je treuer du deine Standespflichten erfüllst, um so glücklicher wirst du sein, desto mehr Gutes wirst du stiften in deiner Familie, an deinen Kindern und für die menschliche Gesellschaft. Trittst du aber deine Standespflichten mit Füßen, dann gehst du außerhalb des Lebensweges, den Gott dir angewiesen: du bist ein verrenktes Glied am Körper der Menschheit; du stößest bald hier, bald dort an; du machst dich und die Deinen unglücklich; du bereitest dir und andern Kummer und Verdruß. Schande und Weh, und am Ende deiner Tage stehst du vor deinem Richter mit leeren Händen, und die Klage wird sich von deinen Lippen ringen: Ich habe umsonst gelebt!

Christlicher Mann! Christliche Frau! Erfülle darum alle deine Pflichten recht gewissenhaft. Lies von Zeit zu Zeit einen kleinen Abschnitt der Belehrungen, langsam, nachdenkend, betend, durchdrungen von dem ernsten Worte des Heilandes: „Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber Schaden leidet an seiner Seele.“ (Matth. 16, 26.)

Der Verfasser.

 

 

I. Teil. Gebete und Andachtsübungen.

 

Es ist dem Menschen bestimmt, einmal zu sterben, darauf aber folgt das Gericht. (Hebr. 9, 27.)

 Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber Schaden leidet an seiner Seele?

 (Matth. 16, 26.) Suche zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit. (Matth. 6, 33.)

 

 

Kurze Belehrung über das Gebet.

 

1. Notwendigkeit des Gebetes.

 

Auf dem Weg zum Himmel bete, bete, bete! Das Gebet ist dein Himmelsschlüssel, ist das große Mittel zur Erlangung der ewigen Seligkeit.

Die heilige Theresia sagt, sie möchte gerne auf einen hohen Berg steigen, um allen Menschen zuzurufen: „O Menschen, betet, betet!“ Sie wußte nämlich, daß unser Heil vom Gebete abhängt. Wer betet, wird gewiß selig werden; wer hingegen nicht betet, wird gewiß zugrunde gehen.

In der heiligen Schrift findest du die Notwendigkeit des Gebetes zur Erlangung der ewigen Seligkeit mit den bestimmtesten Worten gelehrt. „Man muß immer beten“, heißt es. „und nicht nachlassen.“ (Luk. 18, 1.) „Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet.“ (Matth. 26, 41.) „Bittet, und es wird euch gegeben werden.“ (Matth. 7, 7) Die Ausdrücke, „man muß“, „betet“, „bittet“, bezeichnen nach der allgemeinen Ansicht der Gottesgelehrten eine Notwendigkeit und begründen eine Verpflichtung. Es kann auch nicht anders sein. Ohne den Beistand der Gnade vermögen wir nicht das mindeste Gute zu tun. „Ohne mich könnt ihr nichts tun“, sagt der göttliche Heiland. (Joh. 15, 5.) Der Mensch ist somit ganz und gar unfähig sein Heil aus eigenen Kräften zu wirken; nach Gottes Anordnung soll er alles, was er hat und zu haben vermag, einzig und allein der Gnade seines Schöpfers verdanken. Diesen Gnadenbeistand verleiht aber Gott der Herr nach dem gewöhnlichen Gange seiner Vorsehung nur denen, die ihn darum bitten.

Steht es somit einerseits fest, daß wir ohne die Hilfe der Gnade nichts vermögen, und ist es anderseits nicht minder gewiß, daß Gott diese Hilfe in der Regel nur denen gewährt, die darum bitten, nicht wahr, mein Christ, dann müssen wir schließen, daß uns das Gebet unbedingt notwendig ist, um selig zu werden.

2. Kraft des Gebetes.

 

Das Gebet, das du in der rechten Weise verrichtest, wird unfehlbar von Gott erhört. Gewährt Gott dir auch nicht gerade das, was du verlangst, so gibt er dir etwas anderes, was besser ist. Immer wieder verheißt er ja in der heiligen Schrift, daß er unsere Bitten erhören werde. Da lesen wir unter anderm: „Rufe zu mir, und ich will dich erhören.“ (Jer. 33, 3.) „Rufe mich an, und ich will dich erretten.“ (Ps. 49, 15.) „Bittet, und es wird euch gegeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan werden.“ (Matth. 7, 7.) „Euer himmlischer Vater wird denen Wohltaten spenden, die ihn darum bitten“ (Matth. 7, 11.) „Ein jeder, der bittet, empfangt; ein jeder, der sucht, wird finden.“ (Luk. 11, 10.) „Alles, was sie von meinem Vater begehren, wird ihnen zuteil werden.“ (Matth. 18, 19.) „Was immer ihr im Gebete begehren möget, glaubet nur, daß ihr es erhaltet, und es wird euch gegeben werden.“ (Mark. 11, 24.) „Wenn ihr mich um etwas bittet in meinem Namen, so werde ich es tun.“ (Joh. 14, 14.) „Ihr möget bitten, um was ihr wollet, es wird euch gegeben werden.“ (Joh. 15, 7.) „Wahrlich, wahrlich, sage ich euch: wenn ihr den Vater in meinem Namen um etwas bitten werdet, so wird er es euch geben.“ (Joh. 18, 23.)

Schließe aus diesen Worten auf die Kraft deines Gebetes bei Gott. Er, dein liebreicher Vater, wird dir alles geben, um was du ihn bittest, wenn es nur deinem Seelenheil förderlich ist. Freilich, damit dein Gebet Erhörung finde, mußt du es auf die rechte Weise verrichten. Vielen, sagt der heilige Jakobus, wird ihre Bitte nicht gewährt, weil sie nicht recht bitten. „Ihr betet und ihr erhaltet nicht, weil ihr schlecht betet.“ (Jak. 4, 3.)

3. Eigenschaften des Gebetes.

 

Bete mit Andacht und Ehrfurcht. Gottes Größe und Majestät verlangt das. Mit welcher Ehrfurcht würdest du deine Bitte vor einem irdischen Könige vortragen! Meide darum sorgfältig jede Nachlässigkeit und Zerstreuung! Kannst du auch nicht alle Zerstreuungen fernhalten, so bestrebe dich doch, nicht freiwillig darin zu verweilen!

Bete mit Demut! Nichts ist Gott wohlgefälliger als ein demütiger Mensch, der gleich dem armen Zöllner seine Sündhaftigkeit und Hilflosigkeit aufrichtig bekennt. Von diesem gilt das Wort der Schrift: „Das Gebet des Menschen, der sich demütigt, dringt durch die Wolken“ (Sir. 35, 21.)

Bete mit Vertrauen! Ist Gott nicht dein bester Vater, der dich zärtlich liebt? Hat er nicht feierlich versprochen, dein Gebet zu erhören? Darum darfst du nicht zweifeln an der Erhörung deiner Bitten. Bete ganz vertrauensvoll! „Was immer  ihr im Gebete begehret“, sagt der Heiland, „glaubet nur, daß ihr es erhaltet, so wird es euch zuteil werden.“ (Mark. 11, 24.) Je größer dein Vertrauen, desto größer auch die Gnaden, die du von Gott erhältst.

Bete mit Beharrlichkeit! Der Apostel sagt: „Seid beharrlich im Gebete!“ (Röm. 12, 12.) „Betet ohne Unterlaß!“ (1. Thess. 5, 17.) Du darfst also nicht in deinem Gebete ermüden. Wie das kananäische Weib den göttlichen Heiland mit ihren Bitten verfolgte, bis er ihre Wünsche erfüllte, so sollst auch du Gott dem Herrn keine Ruhe lassen, bis er dich erhört hat. Je zudringlicher du bist, um so lieber hat er es. Er wünscht, daß du ihm durch deine Bitten Gewalt antust. Höre, was der heilige Gregorius sagt: „Gott will angerufen, will gezwungen, will gleichsam durch Ungestüm besiegt werden.“ Bete darum mit Beharrlichkeit!

Bete morgens, bete abends; bete vor und nach Tisch, bei der Arbeit, in der Versuchung; bete so oft du ein Anliegen hast; bete für dich und die Deinen, für die heilige Kirche und die armen Seelen im Fegfeuer! Bete vor allem um das, was zu deinem Seelenheil notwendig ist! Gott gibt dir es sicher. Wenn du für deine zeitlichen Bedürfnisse betest, dann denke immer: Ich will nur, was Gott will. Wenn Gott meines Heiles wegen es nicht für gut findet, mich zu erhören, so bin ich zufrieden. Ich weiß ja, daß er in allem nur mein Bestes will. Bete nach dem Rate des heiligen Alfons besonders um vier Gnaden: um die Verzeihung deiner Sünden, um die Liebe Gottes, um die Gnade, immer gut zu beten, und um die Gnade der endlichen Beharrlichkeit! Ja, mein Christ, bete, bete, bete! Vergiß nicht, was der heilige Alfons so oft wiederholt hat! Wer betet, wird gewiß seine Seele retten; wer aber nicht betet, wird gewiß seine Seele verlieren.

 

 

Morgengebet.

 

Sobald du erwachest, erhebe dein Herz zu Gott, bezeichne dich mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und stehe rasch und sittsam auf. Beim Ankleiden beschäftige dich mit frommen Gedanken und kleinen Schutzgebetchen, z. B.: „Jesus, Maria, Joseph, euch schenke ich mein Herz und meine Seele! Jesus, Maria, Joseph, stehet mir bei im letzten Todeskampfe! Jesus, Maria, Joseph, möge meine Seele mit euch in Frieden scheiden!“ – „Mein Jesus, Barmherzigkeit!“ – „Jesus, dir lebe ich; Jesus, dir sterbe ich; Jesus, dein bin ich im Leben und im Tode!“ – „Süßes Herz Maria, sei meine Rettung!“ Bist du angekleidet, so verrichte andächtig und womöglich kniend dein Morgengebet. Danke Gott für den Schutz der Nacht und bitte um seinen Beistand für den Tag. Sei fest überzeugt, du verlierst nichts an deiner Arbeit, wenn du einige Minuten vor Gott niederkniest und betest.

An Gottes Segen ist alles gelegen. Darum sagt der göttliche Heiland: „Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, das übrige wird euch zugegeben werden.“ (Matth. 6, 33.) Du kennst auch das alte Sprichwort: „Mit Gott fang an, mit Gott hör auf, das ist der schönste Lebenslauf.“ Die Erfahrung lehrt, daß, wer das Morgengebet gut verrichtet, den Tag über nicht leicht in eine Sünde fällt; daß aber in der Versuchung leicht unterliegt, wer es gar nicht oder schlecht verrichtet. Fängst du den Tag mit Gott an, so wirst du ihn gewöhnlich auch mit Gott beenden; fängst du ihn aber ohne Gott an, so ist sehr zu fürchten, daß du ihn auch ohne Gott mit der Sünde im Herzen beschließen wirst.

Allmächtiger, ewiger Gott, Schöpfer und Erhalter aller Dinge, ich danke dir von ganzem Herzen für alle Wohltaten, die du mir bis auf diese Stunde erwiesen, besonders aber, daß du mich diese Nacht vor allen Gefahren des Leibes und der Seele gnädig bewahrt und mich einen neuen Tag hast erleben lassen.

Mein Gott, ich glaube an dich, weil du die ewige Wahrheit bist; ich hoffe auf dich, weil du allmächtig, barmherzig, gütig und getreu bist: ich liebe dich, weil du das höchste Gut bist.

Sieben Jahre und siebenmal 40 Tage Ablaß. (28. Januar 1756.)

O Gott, alles, was ich heute denken, sprechen, tun und leiden werde, opfere ich dir zuliebe auf in Vereinigung mit dem bitteren Leiden und Sterben unsers Herrn und Heilandes Jesu Christi. Ich mache die Meinung, alle Ablässe zu gewinnen, die ich heute gewinnen kann, und empfehle mich und die Meinen in alle heiligen Messen, die heute auf der ganzen Welt dir dargebracht werden.

Auch nehme ich mir vor, heute keine Sünde zu begehen, jede Gelegenheit zur Sünde, besonders diese.... sorgfältig zu meiden und alle meine Standespflichten treu und gewissenhaft zu erfüllen. Gib mir, o Herr, deine Gnade dazu. Beschütze mich wider die Nachstellungen und Versuchungen des bösen Feindes und bewahre mich vor jeglichem Uebel des Leibes und der Seele.

Ich empfehle dir auch meine Eltern und Geschwister, meine Verwandten und Bekannten, meine Vorgesetzten und Wohltäter. Segne uns alle. Erbarme dich auch jener, die heute sterben werden, sowie der armen Seelen im Fegfeuer. Gib ihnen die ewige Ruhe.

Heilige Maria, Mutter Gottes, heiliger Joseph, heilige Patrone und alle lieben Heiligen, bittet für mich bei Gott, daß ich ihn heute mit keiner Sünde beleidige.

O meine Gebieterin, o meine Mutter, dir opfere ich mich ganz auf, und um zu zeigen, daß ich mich dir ganz ergeben habe, weihe ich dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, mein Herz, mich selbst ganz und gar. Weil ich also dein bin, o gute Mutter, so bewahre und beschütze mich als dein Gut und Eigentum.

Gegrüßet seist du, Maria...

100 Tage Ablaß einmal täglich, wenn man am Morgen und am Abend ein Gegrüßet seist du, Maria, und dieses Gebet verrichtet. (5. August 1851.)

Laß, Joseph, schuldlos uns durchs Leben gehn, in deinem Schutz uns stets gesichert stehn.

300 Tage Ablaß einmal täglich. (18. März 1882.)

O heiliger Schutzengel mein, * Laß mich dir empfohlen sein, * In allen Nöten steh mir bei * Und halte mich von Sünden frei; * An diesem Tag, ich bitte dich, * Beschütze und bewahre mich. Amen.

Bete dann nach dem Rate des heiligen Alfons zu Ehren der unbefleckten Empfängnis Mariens, um vor Sünden wider die heilige Reinheit bewahrt zu bleiben, drei Gegrüßet seist du, Maria mit der Anrufung:

Durch deine unbefleckte Empfängnis, o Maria, mache rein meinen Leib und heilig meine Seele.

300 Tage Ablaß morgens und abends. (5. Dezember 1304.)

Besprenge dich sodann andächtig mit Weihwasser und vergiß nicht, wenn die Morgenglocke läutet, zu Ehren der lieben Gottesmutter den Engel des Herrn zu beten.

 

 

Heiligung der täglichen Handlungen.

 

1. Gehe, wenn möglich, jeden Tag in die heilige Messe, wenigstens dann, wenn die Arbeit weniger drängt. Nichts ist so erhaben, nichts Gott so wohlgefällig, nichts dir so nützlich wie das heilige Meßopfer, in dem der Heiland das Kreuzesopfer von Kalvaria unblutig erneuert und dir Gnade und Verzeihung erwirkt. Kannst du des Morgens nicht zur Kirche gehen, dann vereinige dich wenigstens, besonders wenn zur heiligen Messe geläutet wird, im Geiste mit dem heiligen Opfer und empfiehl dich in alle heiligen Messen, die an diesem Tage gelesen werden.

2. Verrichte deine Arbeit mit Fleiß und Gewissenhaftigkeit. Die Arbeit ist unsere Lebensaufgabe; niemand ist davon ausgenommen. Jeder muß sich der Arbeit widmen, die sein Stand, seine besondern Verhältnisse oder der Gehorsam von ihm verlangen. Durch treue und gewissenhafte Pflichterfüllung gewinnen wir Gottes Wohlgefallen und eine schöne Himmelskrone. Der fromme Christ hat daher bei allem, was er denkt, redet, tut oder leidet, die Absicht, den Willen Gottes zu erfüllen. Diese gute Meinung soll die Seele all unserer Handlungen sein, denn sie gibt ihnen ihren eigentlichen Wert für die Ewigkeit. Die Geisteslehrer nennen die gute Meinung deshalb eine himmlische Kunst, die das Eisen in Gold verwandelt. Durch sie werden sogar die gewöhnlichsten Handlungen, wie Essen, Schlafen, Erholung in lauteres Gold umgesetzt, das einst im Himmel ausbezahlt wird. Mache darum jeden Morgen die gute Meinung. Opfere Gott dem Herrn dein ganzes Tagemerk auf in Vereinigung mit allem, was der göttliche Heiland auf Erden getan und gelitten hat. Erneuere sodann diese gute Meinung zu Anfang einer jeden Handlung oder wenigstens vor jedem wichtigeren Werke, z. B. wenn du deine Arbeit beginnst, in die Kirche gehst, bei Tisch oder vor einer Erholung gemäß den Worten des Apostels: „Ihr möget essen oder trinken oder etwas anderes tun, tut alles zur Ehre Gottes.“ (1. Kor. 10, 31.)

3. Wer Gott wahrhaft liebt, denkt oft an ihn und benutzt jede Gelegenheit, sein Herz zu ihm zu erheben. Ein guter Christ sucht deshalb bei den verschiedenen Ereignissen des Tages in seinem Herzen fromme Gedanken und Anmutungen zu erwecken. Er hat seine Hand bei der Arbeit und sein Herz bei Gott. Vergiß darum nicht, bei der Arbeit, besonders wenn sie den Geist nicht so sehr anstrengt, von Zeit zu Zeit kleine Schutzgebetchen zu verrichten. Diese Gebetchen sind leicht und können an jedem Ort und zu jeder Zeit verrichtet werden. Wähle dir mit Vorliebe solche Schutzgebetchen aus, die mit Ablaß versehen sind. Auf einer der folgenden Seiten findest du einige angegeben.“

4. „Das Leben des Menschen ist“, wie der heilige Geist sagt, „ein Kampf.“ (Job, 7, 1.) Mache dich darum jeden Tag auf Kreuz und Widerwärtigkeiten gefaßt und schaue oft im Tage zu deinem gekreuzigten Heiland auf. Bedenke, daß du nicht auf dieser Welt lebst, um gute Tage Zu haben, sondern um dir den Himmel zu verdienen und nach dem Beispiele deines göttlichen Erlösers das geduldig zu leiden, was dein Stand und deine Verhältnisse mit sich bringen.

5. Ebenso mußt du auf Versuchungen gefaßt sein und ihnen immer schnell und standhaft widerstehen. Wirst du von unreinen Gedanken und Begierden angefochten, so rufe auf der Stelle die heiligen Namen Jesus und Maria an. Verrichte ein kurzes Gebet zur Mutter Gottes, das Gegrüßet seist du, Maria, oder Unter deinen Schutz und Schirm, und fahre fort zu beten, bis die Versuchung vorüber ist. Bei Regungen des Zornes und der Ungeduld bete: „Mein Jesus, gib mir Geduld.“ Werden in deiner Gegenwart gottlose oder unsittliche Reden geführt, so weise den, der das tut, mit aller Entschiedenheit zurecht, wenn es geschehen kann. Ist dir das aber nicht möglich, so entferne dich, oder zeige wenigstens aus irgendeine Weise, daß du diese Reden verabscheust.

6. Der wahre Christ geht nie zum Tische oder vom Tische, ohne sein Herz zu Gott zu erheben. Vor dem Essen sprich zu dir selbst: Ich will jetzt Speise und Trank genießen, weil Gott es so angeordnet hat, um meine Gesundheit zu erhalten und meine Kräfte für meine standesgemäße Beschäftigung zu stärken. Bei Tisch hüte dich vor sündhafter Unterhaltung, namentlich vor lieblosen Reden Genieße Speise und Trank mit Mäßigkeit. Murre nicht, wenn das, was man dir vor setzt, deinem Geschmacke nicht zusagt. Tue dir hier und da sogar einen kleinen Abbruch und teile gerne den Armen mit von deinem Ueberfluß.

 

 

Kleine Schutzgebete.

(Tagsüber öfters zu wiederholen.)

 

Die vorzüglichsten Tugendakte. Wahrer Gott, ich glaub' an dich! * Treuer Gott, ich hoff' auf dich! * Güt'ger Gott, ich liebe dich * Und den Nächsten so wie mich. * Meine Sünden reuen mich. * Gib, Herr, daß ich bess're mich; * Dir ergeb' ich gänzlich mich; * Ja, dir leb', dir sterbe ich.

Gute Meinung. Alles meinem Gott Zu Ehren. * In der Arbeit, in der Ruh'; * Gottes Lob und Ehr' zu mehren * Ich verlang' und alles tu'; * Meinem Gott allein will geben * Leib' und Seel', mein ganzes Leben; * Gib, o Jesus, Gnad' dazu!

Bei Widerwärtigkeiten. Herr, dein Wille geschehe! – Nicht wie ich will, sondern wie du willst, o Gott! – O mein Jesus, gib mir Geduld!

Beim Anblick eines Kruzifixes. Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich, denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

100 Tage Ablaß einmal täglich. (4. März 1882.)

Beim Anblick eines Muttergottesbildes. O meine Herrin, o meine Mutter, gedenke, daß ich dein bin. Bewahre mich, beschütze mich wie dein Gut und dein Eigentum.

40 Tage Ablaß jedesmal zur Zeit der Versuchung. (5. August 1851.)

In der Nähe einer Kirche. Lob und Dank sei jetzt und ohne End' dem heiligsten und göttlichsten Sakrament.

300 Tage Ablaß jedesmal. (10. April 1913.)

Mein Jesus, Barmherzigkeit.

300 Tage Ablaß jedesmal. (20. Mai 1911.)

Jesus, sanftmütig und demütig von Herzen, mache mein Herz deinem Herzen gleich.

300 Tage Ablaß jedesmal. (13. September 1905.)

Süßes Herz meines Jesus, gib, daß ich immer mehr dich lieb'!

300 Tage Ablaß jedesmal. (26. November 1876.)

Alles für dich, o heiligstes Herz Jesu!

300 Tage Ablaß jedesmal. (26. November 1908.)

Heiligstes Herz Jesu, ich glaube an deine Liebe zu mir!

300 Tage Ablaß jedesmal. (29. Juli 1907.)

Heiliges herz Jesu, ich vertraue auf dich!

300 Tage Ablaß jedesmal. (27. Juli 1906.)

Göttliches Herz Jesu, bekehre die Sünder, errette die Sterbenden, befreie die armen Seelen im Fegfeuer!

300 Tage Ablaß jedesmal. (13. Juli 1906.)

Mein Herr und mein Gott!

7 Jahre und 7 Quadragenen Ablaß beim Anblick der heiligen Hostie bei der heiligen Wandlung oder bei Aussetzung des Allerheiligsten. Vollkommener Ablaß einmal wöchentlich unter den gewöhnlichen Bedingungen, wenn man es täglich verrichtet (18. Mai 1907.)

Bewahre uns, o Herr, den Glauben!

100 Tage Ablaß jedesmal. (20. März 1908.)

Gelobt und gepriesen sei das heiligste Herz und das kostbare Blut Jesu im heiligsten Altarssakrament.

300 Tage Ablaß jedesmal. (25. August 1908.)

Süßes Herz Maria, sei meine Rettung!

300 Tage Ablaß jedesmal. (30. September 1852.)

Gepriesen sei die heilige und unbefleckte Empfängnis der seligsten Jungfrau Maria, der Mutter Gottes.

300 Tage Ablaß jedesmal. (10. September 1878.)

Mutter der Liebe, der Schmerzen und der Barmherzigkeit, bitte für uns.

300 Tage Ablaß jedesmal. (14. Mai 1908.)

Jesus, Maria, Joseph!

7 Jahre und 7 Quadragenen Ablaß jedesmal (8. Juni 1906.)

O heiliger Joseph, Pflegevater unsers Herrn Jesus Christus und wahrer Gemahl der Jungfrau Maria, bitte für uns.

300 Tage Ablaß einmal täglich. (15. Mai 1891.)

Laß, Joseph, schuldlos uns durchs Leben gehn, in deinem Schutz uns stets gesichert stehn.

300 Tage Ablaß einmal täglich. (18. März 1882.)

Engel Gottes, der du mein Beschützer bist, erleuchte, beschirme, leite und regiere mich, der ich dir von des Höchsten Vaterliebe anvertraut bin. Amen.

100 Tage Ablaß jedesmal. (2. Okt. 1795.)

O mein Gott, alle heiligen Messen, die heute auf der ganzen Welt dargebracht werden, opfere ich dir für die armen Sünder auf, die im Todeskampfe liegen und heute noch sterben werden. Möge das kostbare Blut unsers Heilandes Jesus Christus ihnen Barmherzigkeit erlangen.

300 Tage Ablaß jedesmal. (26. Oktober 1907.)

Herr, gib den Verstorbenen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen. Laß sie ruhen in Frieden.

300 Tage Ablaß jedesmal. (13 Februar 1908.)

Alle Ablässe sind den armen Seelen zuwendbar, wenn nicht ausdrücklich das Gegenteil vermerkt ist.

 

 

Abendgebet.

 

Vergiß nicht, den Tag auch mit Gott zu beschließen durch ein andächtiges Abendgebet. Mußt du Gott nicht danken für die vielen Wohltaten des verflossenen Tages? Mußt du nicht um seinen Schutz bitten für die kommende Nacht? Du weißt ja nicht, was dir im Schlafe zustoßen kann. Verrichte darum abends immer dein Gebet. Bist du sehr müde, so darf es kurz sein. Erforsche danach dein Gewissen und bereue die begangenen Sünden. Hast du das Unglück gehabt, im Tage eine schwere Sünde zu begehen, so begib dich nicht zur Ruhe, ohne durch vollkommene Reue dich mit Gott ausgesöhnt zu haben. Der Tod konnte dich sonst in der schweren Sünde überraschen. Was dann?

Beim Auskleiden sei sittsam. Besprenge dich und dein Nachtlager mit Weihwasser, damit Gott dich vor den Nachstellungen des bösen Feindes beschütze. Dann beschäftige dich mit frommen Gedanken und kurzen Gebeten, bis du einschläfst. Erwachst du des

Nachts, so fange gleich an zu beten, damit keine bösen Gedanken in deinem Herzen Eingang finden.

O mein Gott, von ganzem Herzen danke ich dir für alles Gute, das du mir heute erwiesen hast, für Speise und Trank, für die Gesundheit und alle Kräfte meines Leibes und meiner Seele, für deinen Schutz und Schirm, für alle Gnaden und Wohltaten. Ich danke dir dafür, o himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Herrn.

O Gott, du hast stets auf meinen Wandel acht und zählst alle meine Schritte, vor dir ist kein Gedanke verborgen; erleuchte meinen Verstand, daß ich genau erkenne, was ich heute Böses getan und Gutes unterlassen habe. Bewege meinen Willen, damit ich es herzlich bereue und mich ernstlich bessere.

Erforsche hier dein Gewissen. Prüfe dich, wie du dich an diesem Tage in Gedanken, Worten und Werken oder durch Unterlassung schuldiger guter Werke gegen Gott, gegen den Nächsten oder gegen dich selbst versündigt hast; richte dabei dein Augenmerk besonders auf deinen Hauptfehler. Nach der Gewissenserforschung bete wie folgt:

O mein Gott und Herr, alle Sünden meines ganzen Lebens sind mir von Grund meines Herzens leid, weil ich dadurch verdient habe, von dir, meinem gerechten Richter, zeitlich oder ewig gestraft zu werden; weil ich gegen dich, meinen größten Wohltäter, so undankbar gewesen bin; besonders aber, weil ich dich, das höchste und liebenswürdigste Gut, dadurch beleidigt habe. Ich nehme mir ernstlich vor, mein Leben zu bessern und nicht mehr zu sündigen. O Jesus, gib mir deine Gnade dazu. Amen.

Im Namen meines gekreuzigten Herrn Jesus Christus lege ich mich zur Ruhe. Er segne und bewahre mich diese Nacht an Leib und Seele und führe mich zum ewigen Leben.

O Maria, liebe himmlische Mutter, heiliger Joseph, heilige Patrone und all ihr Heiligen des Himmels, bittet für mich, besonders in der Stunde meines Todes.

Heiliger Schutzengel, stehe mir diese Nacht zur Seite; wende von mir ab alle Gefahren des Leibes und der Seele.

Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin; verschmähe nicht unser Gebet in unsern Nöten, sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren, o du glorreiche und gebenedeite Jungfrau! Unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin, versöhne uns mit deinem Sohne, empfiehl uns deinem Sohne, stelle uns deinem Sohne vor!

Bitte für uns, o heilige Gottesgebärerin,

Auf daß wir würdig werden der Verheißungen Christi! Wir bitten dich, o Herr, du wollest deine Gnaden in unsere Herzen eingießen, damit mir, die wir durch die Botschaft des Engels die Menschwerdung Christi, deines Sohnes, erkannt haben, durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung geführt werden, durch denselben Christus, unsern Herrn. Amen.

Jesus, Maria, Joseph! euch schenke ich mein Herz und meine Seele!

Jesus, Maria, Joseph! stehet mir bei im letzten Todeskampfe!

Jesus, Maria, Joseph! möge meine Seele mit euch in Frieden scheiden!

300 Tage Ablaß jedesmal. (28. April 1807.)

Bete dann wie am Morgen zu Ehren der unbefleckten Empfängnis Mariens, um vor Sünden wider die heilige Reinheit bewahrt zu bleiben, drei Gegrüßet seist du, Maria mit der Anrufung:

Durch deine unbefleckte Empfängnis, o Maria, mache rein meinen Leib und heilig meine Seele.

300 Tage Ablaß morgens und abends. (5. Dezember 1904.)

Es segne mich der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Herr, gib den Verstorbenen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen. Laß sie ruhen im Frieden. Amen.

300 Tage Ablaß jedesmal. (13. Februar 1908.)

 

 

Kurze Belehrung über die Betrachtung.

 

Die Betrachtung oder das innerliche Gebet ist von dem mündlichen Gebete verschieden. Mündlich betet man, wenn man irgendein Gebet, z. B. das Vaterunser andächtig mit dem Munde spricht; man betet innerlich oder man betrachtet, wenn man über irgendeine Heilswahrheit nachdenkt und dabei fromme Anmutungen erweckt und gute Vorsätze faßt.

Die Betrachtung ist eines der besten Mittel, wodurch die Seele im Guten gestärkt und vor der Sünde bewahrt wird. Der heilige Alfons sagt: „Die Todsünde und die Betrachtung können nicht zusammen wohnen. Ein Sünder, der betrachtet, muß entweder die Sünde oder die Betrachtung aufgeben. Wie tief auch seine sündhafte Gewohnheit eingewurzelt sein mag, wenn er mit der Betrachtung fortfährt, wird er den Mut und die Kraft erlangen, mit seiner sündhaften Gewohnheit zu brechen.“ Die heilige Theresia verheißt allen die ewige Seligkeit, die täglich eine Viertelstunde ernstliche Betrachtung machen.

Glaube nicht, das sei zu schwer für dich. Der heilige Alfons gibt dir folgende Anweisung über die Betrachtung, die du leicht befolgen kannst.

Das betrachtende Gebet, sagt er, besteht aus drei Teilen, aus der Vorbereitung, der Erwägung und dem Schluß.

Die Vorbereitung umfaßt drei Uebungen: die Uebung des Glaubens an Gottes Gegenwart, die Uebung der Demut mit kurzer Erweckung von Reue und Leid, und die Bitte um Erleuchtung. Bete ungefähr wie folgt:

Mein Gott, ich glaube, daß du hier gegenwärtig bist; ich bete dich an aus dem Grunde meines Herzens.

Wegen meiner Sünden, o Herr, verdiene ich in der Hölle zu sein; o höchstes Gut, von ganzem Herzen tut es mir leid, daß ich dich beleidigt habe.

Mein Gott, aus Liebe zu Jesus und Maria erleuchte mich in dieser Betrachtung, damit sie mir heilsam werde.

Dann bete ein Ave Maria zur seligsten Jungfrau, damit sie dir Licht erflehe, und in gleicher Absicht ein Ehre sei dein Vater zu Ehren des heiligen Joseph, des heiligen Schutzengels, und deines Schutzpatrons. Diese Uebungen verrichte mit Aufmerksamkeit, aber kurz, und gehe bald zur Erwägung über.

Bei der Erwägung bediene dich für gewöhnlich eines Buches, worin die Heilswahrheiten behandelt werden.*) Lies langsam und aufmerksam die Betrachtung oder einen Teil davon. Fühlst du dich von einer Wahrheit besonders ergriffen, so magst du die Lesung unterbrechen. Der heilige Franz von Sales sagt, man solle es dabei wie die Bienen machen, die so lange auf einer Blume sitzen bleiben, als sie Honig darin finden, und dann erst auf eine andere fliegen. Denke über das Gelesene nach und frage dich:

Was ist da zu glauben? Warum? – Wie habe ich das bis jetzt getan? Reue über die Vergangenheit. – Was soll ich in Zukunft tun? Warum? Ist es geziemend? nützlich? vielleicht schwierig? Weshalb?

Du mußt dir aber wohl merken, daß die eigentliche Frucht der Betrachtung in drei Dingen bestehe, nämlich darin, daß du 1. fromme Anmutungen erweckest. 2. Gott um seine Gnaden bittest und 3. gute Vorsätze für die Zukunft fassest. Darin liegt der große Nutzen des betrachtenden Gebetes. Wenn du also eine Wahrheit erwogen hast und Gott zu deinem Herzen gesprochen hat, dann mußt auch du mit Gott sprechen.

1. Erwecke fromme Anmutungen, nämlich Akte des Glaubens, der Danksagung, der Demut, der Hoffnung; vor allem aber erwecke viele Akte der Liebe und der Neue. Nach dem heiligen Thomas verdienen wir durch jeden Liebesakt einen neuen Grad der himmlischen Glorie. Solche Akte kann man z. B. mit folgenden Worten erwecken: Mein Gott, ich liebe dich über alles. Ich liebe dich von ganzem Herzen. Ich will in allem deinen Willen tun Ich freue mich, daß du unendlich glückselig bist usw. Um vollkommene Reue zu erwecken, genügt es, wenn du mit wahrer Ueberzeugung sagst: Es tut mir leid, daß ich dich, das höchste Gut, beleidigt habe.

2. Bitte Gott um seine Gnaden. Flehe zu ihm um Erleuchtung, Demut oder eine andere Tugend, um einen guten Tod und die ewige Seligkeit; vor allem aber um seine Liebe und die heilige Beharrlichkeit. Wenn deine Seele sich in großer Geistesdürre befindet, so begnüge dich, zu wiederholen: Mein Gott, hilf mir! Herr, erbarme dich meiner! Barmherzigkeit, mein Jesus! Wenn du auch nichts anderes tätest, so wäre deine Betrachtung doch ganz vortrefflich.

3. Fasse vor Schluß der Betrachtung einen besondern Vorsatz, z. B. eine Gelegenheit zur Sünde zu fliehen, eine Unannehmlichkeit von feiten eines andern zu ertragen, einen Fehler zu meiden u. dergl.

Diesen guten Vorsatz soll man so lange erneuern, bis man von einem Fehler frei ist oder sich eine Tugend angeeignet hat.

Zum Schlusse der Betrachtung mache folgende Akte: 1. danke Gott für die erhaltene Erleuchtung, 2. nimm dir vor, die gefaßten Vorsätze auch auszuführen, 3. bitte Gott, er wolle aus Liebe zu Jesus und Maria dir helfen, deine Vorsätze ins Werk zu setzen.

Empfiehl dann Gott die armen Seelen im Fegfeuer, die Sünder und alle deine Verwandten und Freunde; bete für sie ein Vaterunser und Ave Maria, und so beschließe die Betrachtung.

Der heilige Franz von Sales gibt noch folgenden Rat: die Seele muß, wenn sie die Betrachtung verläßt, einen geistigen Blumenstrauß mit sich nehmen, um den ganzen Tag dessen Wohlgeruch zu genießen; das heißt, sie muß den einen oder andern Gedanken (Schrifttext oder Ausspruch), der sie während der Betrachtung mehr zur Andacht gestimmt hat, sich einprägen, um sich dadurch tagsüber immer wieder anzueifern.

 

 

Meßandachten.

 

Kurzer Unterricht über die heilige Messe.

Die heilige Messe ist die unblutige Erneuerung des Kreuzesopfers Jesu Christi. Am Kreuzesstamm auf Kalvaria hat der göttliche Heiland seinem himmlischen Vater als Sühne für unsere Sünden sich selbst zum Opfer dargebracht. Doch das war seiner Liebe noch nicht genug. Er wollte allen Gläubigen bis zum Ende der Zeiten die große Gnade verleihen, an diesem Opfer persönlich teilzunehmen und seine himmlischen Früchte sich anzueignen. Darum setzte er beim letzten Abendmahl die heilige Messe ein, in der er vom Aufgang der Sonne bis zum Untergange, an allen Orten, auf unzähligen Altären durch die Hände des Priesters das Opfer von Kalvaria unblutigerweise, unter den Gestalten von Brot und Wein, erneuert. Das heilige Meßopfer ist somit wesentlich dasselbe Opfer wie das Kreuzesopfer. „In dem göttlichen Opfer der heiligen Messe“, sagt die Kirchenversammlung von Trient, „ist derselbe Christus enthalten und wird unblutigerweise geopfert, der auf dem Altare des Kreuzes ein einziges Mal sich blutigerweise geopfert hat.... Es ist ein und dasselbe Opfer und ein und derselbe Opferpriester, der sich nun durch den Dienst der Priester opfert und der sich damals am Kreuze opferte; der einzige Unterschied besteht in der Art und Weise der Opferung.“

Wie heilig und wertvoll ist darum die heilige Messe! „Sie ist“, wie das Konzil von Trient weiter sagt, „die heiligste und göttlichste Handlung der ganzen Religion.“ Weil die heilige Messe ein und dasselbe Opfer ist mit dem Kreuzesopfer, so hat sie notwendig auch den gleichen Wert und die gleichen Gnadenwirkungen. „Eine einzige heilige Messe“, sagt der heilige Chrysostomus kurz und treffend, „ist so viel wert wie der Tod Jesu Christi am Kreuze.“ Und der heilige Alfons hat recht, wenn er sagt: „Alle Opfer der ganzen Welt ehren Gott nicht so sehr, wie eine heilige Messe. Eine einzige heilige Messe verherrlicht Gott mehr als alle Ehrenbezeugungen, die ihm die Engel durch ihre Huldigungen und die Menschen durch ihre Tugenden, Nutzwerte und selbst durch ihren Martertod erwiesen haben.“

Müssen wir darum Gott nicht von Herzen danken für das heilige Meßopfer? Durch dieses heilige Opfer sind wir imstande, in Vereinigung mit dem göttlichen Heiland und seinem Stellvertreter, dem Priester. Gott auf die würdigste und wirksamste Weise zu loben, ihm zu danken, um seine Gnaden zu bitten und Sühne zu leisten für unsere Sünden. So ist das heilige Meßopfer für uns alle das vollkommenste Lob-, Dank-, Bittund Sühnopfer.

Benutze darum diesen „unerschöpflichen Schatz der Menschenkinder“. (Weish. 7, 14.) Wohne so oft als möglich der heiligen Messe bei. „Was du während der heiligen Messe nicht von Gott erlangst“, sagt ein Kirchenvater, „wirst du schwerlich zu einer andern Zeit erlangen.“ Hier findest du reiche Gnade zum Kampfe wider die bösen Leidenschaften, Schutz gegen alle Feinde der Seele. Mut und Kraft in schweren Stunden. O daß du doch die Gabe Gottes erkenntest und die Gnadenschätze der heiligen Messe dir zu Nutzen machtest! Gehe womöglich täglich zur heiligen Messe. An allen Sonnund Feiertagen mußt du dem heiligen Opfer beiwohnen. An diesen Tagen besteht für alle, die zum Vernunftgebrauch gelangt und nicht rechtmäßig entschuldigt sind, die kirchliche Vorschrift, der heiligen Messe von Anfang bis zu Ende beizuwohnen, und zwar mit Aufmerksamkeit, Andacht und Ehrfurcht. Wer an Sonnund gebotenen Feiertagen freiwillig einen Hauptteil (Opferung, Wandlung oder Kommunion) versäumt, oder wer sich mutwillig während des heiligen Opfers fremdartigen, mit der Andacht unverträglichen Beschäftigungen hingibt, begeht eine schwere Sünde.

Willst du auf würdige Weise am heiligen Opfer teilnehmen, dann erinnere dich beim Beginne der heiligen Messe, daß der Heiland auf dem Altare seinen Kreuzestod unblutigerweise erneuert. Stelle dir vor, du ständest auf dem Kalvarienberge in der Nähe des heiligen Kreuzes. Betrachte mit reumütigem Herzen die Leiden deines sterbenden Heilandes. Bei der Opferung bringe dich dem himmlischen Vater als lebendige Opfergabe dar. Bei der Wandlung bete den auf dem Altare gegenwärtigen Heiland in tiefster Ehrfurcht an. Bei der Kommunion des Priesters kommuniziere geistigerweise, d. h. verlange mit gläubigem und reumütigem Herzen, dich mit dem Heilande in der heiligen Kommunion vereinigen zu dürfen. Wenn du so der heiligen Messe beiwohnst, wirst du ganz gewiß reichlich schöpfen aus dieser übersprudelnden Quelle der Gnaden und des himmlischen Segens.

Aufopferungsgebet bei Beginn der heiligen Messe.

Ewiger Vater, in Vereinigung mit den heiligen Absichten und Gesinnungen der seligsten Schmerzensmutter Maria auf dem Kalvarienberge bringe ich dir das Opfer dar, das dein geliebter Sohn Jesus Christus selbst am Kreuze darbrachte und jetzt auf diesem Altare erneuert; und zwar erstens, um dich anzubeten und dir die gebührende Ehre zu erweisen: ich will dich damit anerkennen als den höchsten Herrn über alle Geschöpfe; will bekennen, daß alles von deinem Willen abhängt, und daß du unser einziges und letztes Ziel bist: zweitens bringe ich es dir dar, um dir zu danken für die zahllosen uns erwiesenen Wohltaten; drittens, um deine durch so viele Sünden erzürnte Gerechtigkeit zu versöhnen und dir würdige Genugtuung zu leisten; viertens endlich, um Gnade und Barmherzigkeit zu erflehen für mich und die ganze Welt, besonders für..., für alle Betrübten und Bedrängten, für die armen Sünder und für die leidenden Seelen im Fegfeuer. Amen.

300 Tage Ablaß, so oft man der heiligen Messe beiwohnt und dieses Gebet am Anfange derselben verrichtet. – Vollkommener Ablaß einmal im Monat unter den gewöhnlichen Bedingungen, wenn man dasselbe an allen Sonnund Festtagen, an denen man zur heiligen Messe verpflichtet ist, am Anfange derselben betet. (5. Juli 1904.)

 

Erste Meßandacht. Zu Ehren des bitteren Leidens und Sterbens Jesu Christi.

 

Weil das heilige Meßopfer die unblutige Erneuerung des heiligen Kreuzesopfers ist, empfiehlt es sich, bei der heiligen Messe das bittere Leiden und Sterben des Herrn andächtig zu betrachten. Nachstehend wird eine viel gebrauchte Anleitung zu einer solchen Betrachtung geboten, die dich zu Akten des Glaubens, der Reue und Demut, des Vertrauens, der Dankbarkeit und Liebe anregen soll.

Es will aber damit nicht gesagt sein, daß jede einzelne Zeremonie der heiligen Messe in einer bestimmten Tatsache des bitteren Leidens ihren Ursprung habe.

Vorbereitungsgebet.