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Schmugglern auf der Spur!
In Georges Heimatdorf ist die Hölle los! Vor der Küste der Felseninsel ist das uralte Seeungeheuer gesehen worden, das der Legende nach dort tief unter den Klippen haust. Ganz klar, dass die Fünf Freunde der Geschichte auf den Grund gehen wollen. Sie rudern hinüber zur Felseninsel, um die Stelle zu beobachten, an der das Monster gesichtet wurde. Doch das Seeungeheuer entpuppt sich als getarntes U-Boot, aus dem ein paar unheimliche Männer steigen. Was führen die Fremden im Schilde?
Ein neues, spannendes Abenteuer mit den beliebtesten Serienhelden der Welt
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Seitenzahl: 119
Über das Buch
Schmugglern auf der Spur!
In Georges Heimatdorf ist die Hölle los! Vor der Küste der Felseninsel ist das uralte Seeungeheuer gesehen worden, das der Legende nach dort tief unter den Klippen haust. Ganz klar, dass die Fünf Freunde der Geschichte auf den Grund gehen wollen. Sie rudern hinüber zur Felseninsel, um die Stelle zu beobachten, an der das Monster gesichtet wurde. Doch das Seeungeheuer entpuppt sich als getarntes U-Boot, aus dem ein paar unheimliche Männer steigen. Was führen die Fremden im Schilde?
Ein neues, spannendes Abenteuer mit den beliebtesten Serienhelden der Welt.
Über die Autorin
Enid Blyton, 1897 in London geboren, begann im Alter von 14 Jahren, Gedichte zu schreiben. Bis zu ihrem Tod im Jahre 1968 verfasste sie über 700 Bücher und mehr als 10000 Kurzgeschichten. Bis heute gehört Enid Blyton zu den meistgelesenen Kinderbuchautoren der Welt. Ihre Bücher wurden in über 40 Sprachen übersetzt.
Fünf Freunde
und das Ungeheuer aus der Tiefe
Illustriert von Silvia Christoph
Kinder- und Jugendbuchverlag in der Verlagsgruppe Random House
3. Auflage
© 2015 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag in der Verlagsgruppe Random House, MünchenAlle Rechte vorbehaltenEin neues Abenteuer der von Enid Blytonerfundenen Figuren »Fünf Freunde«Diese Geschichte wurde von Sarah Bosse geschrieben.Enid Blytons Unterschrift und »Fünf Freunde«sind eingetragene Warenzeichen von Hodder and Stoughton Ltd.© 2015 Hodder and Stoughton Ltd.Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten.Lektorat: Inga Neumann
Umschlagabbildung und Innenillustrationen: Silvia Christoph
Umschlaggestaltung: Atelier Langenfass, Ismaning
SaS · Herstellung: AnG
Satz: Uhl + Massopust, Aalen
ISBN 978-3-641-17789-8www.cbj-verlag.de
Schätze aus dem Meer
Richard schlug sich den Kragen seiner Jacke hoch. Wie gut, dass er von seinen Eltern eine neue Steppjacke zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Die leistete ihm nun gute Dienste, denn die Felsenbucht begrüßte ihn mit stürmischem Herbstwetter. Die Daunen aber hielten Richard schön warm.
Richard, sein älterer Bruder Julius und ihre kleine Schwester Anne verbrachten die Herbstferien wie so oft bei ihrer Kusine Georg im Felsenhaus an der Küste. Georg hieß eigentlich Georgina. Aber sie hasste es, ein Mädchen zu sein, deshalb benahm sie sich wie ein Junge und nannte sich eben Georg. Daran hatten sich inzwischen alle gewöhnt.
Gleich nach ihrer Ankunft waren die Jungen und Georg zu einer Tour zu den Klippen aufgebrochen. Georgs treuer Hund Tim begleitete sie, während Anne es vorzog, bei ihrer Tante Fanny im Warmen zu bleiben und ihr beim Backen zu helfen. Sie bibberte allein schon bei dem Gedanken an den rauen Seewind.
Tim dagegen machte das Wetter nichts aus. Im Gegenteil, er freute sich, wenn die hohen Wellen an die Felsen peitschten, und meinte, das sei ein Spiel. Kläffend rannte er von einer Welle zur nächsten.
»Seht nur!«, rief Georg lachend. »Tim ist schon vollkommen verrückt. So flink kann er gar nicht rennen, wie die Wellen hier an die Klippen donnern.«
Julius pfiff auf zwei Fingern nach dem Hund. »Tim, lass es gut sein, diese Aufgabe kannst du einfach nicht bewältigen. Die Wellen werden immer wieder kommen.«
Aber Tim gab nicht auf. Erst, als die drei Kinder schon ein ganzes Stück über den Klippenpfad zurückgelegt hatten, ließ er von den Wellen ab und rannte hinter ihnen her.
Sie waren schon ein gutes Stück gelaufen, bis sie zu dem Weg kamen, der sie wieder Richtung Felsenhaus zurückführen würde.
Julius rieb sich fröstelnd die Hände. »Ich freue mich auf Tante Fannys Kuchen. Mein Magen knurrt schon und meine Finger sind bald abgefroren. Man könnte tatsächlich schon Handschuhe anziehen, dabei ist der Winter noch weit weg.«
Georg warf lachend den Kopf in den Nacken. »Julius, Julius, dass du mir mal nicht verweichlichst!« Dafür erntete sie einen Rippenstoß von ihrem Vetter, aber er lachte auch. »Geht ihr nur schon zum Felsenhaus zurück. Ich werde mit Tim den Küstenpfad zurückgehen. Ich war mit ihm so lange nicht mehr hier und der Gute braucht seinen Auslauf. Ihr seht ja, wie froh er darüber ist, endlich wieder das große Wasser anbellen zu können.«
»Alles klar.« Die Jungen hoben die Hand zum Gruß. »Dann bis nachher!«
»Vielleicht finde ich ja noch interessantes Strandgut!«, rief Georg schon im Laufen, hob einen Stock auf und warf ihn, so weit sie konnte. Sogleich jagte Tim ihm nach, um ihn zu apportieren.
»Wie immer unermüdlich, unsere Kusine«, stellte Richard kopfschüttelnd fest. Dann legte er einen Zahn zu, denn auch er freute sich auf das warme Felsenhaus und ein Stück von Tante Fannys Kuchen.
»Ich denke, wir sollten nicht auf Georg warten«, sagte Tante Fanny, als die Jungen im Felsenhaus angekommen waren. Anne hatte den Teetisch bereits gedeckt und auch eine kleine Vase mit violetten und roten Herbstastern aus dem Garten in der Mitte platziert. Tante Fanny trug eine große Teekanne herein. »Setzt euch, Jungs, und nehmt euch bitte Kuchen.«
Das ließen sich Richard und Julius nicht zweimal sagen. Schon im Eingang war ihnen dieser köstliche Duft in die Nase gezogen und hatte ihnen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.
»Georg wird sicher gleich auftauchen«, meinte Julius. »Sie wollte mit Tim den Klippenpfad wieder zurückgehen. So viel weiter ist die Strecke auch wieder nicht.«
Tante Fanny lachte und stellte die schwere Kanne auf das Stövchen. »Das ist nicht gesagt. Wenn sie mit ihrem Hund am Strand herumtobt, dann kann sie schon mal die Zeit vergessen.«
In der Tat hatten die Jungen bereits ihr zweites Stück Kuchen auf dem Teller, als sie hörten, wie Georg zur Tür hereinkam. Tim lief sofort schwanzwedelnd ins Esszimmer, damit auch alle wussten, dass er wieder da war. Gerne ließ er sich von Anne kraulen und schnappte nach dem Kuchenstückchen, das sie ihm heimlich hinhielt. Sie wusste zwar, dass es von Georgs Eltern nicht gern gesehen wurde, wenn sie den Hund am Tisch fütterten, aber da ihr Onkel Quentin ohnehin nicht da war, wagte sie es ausnahmsweise.
Nachdem Georg sich im Flur hastig die Stiefel von den Füßen geschüttelt hatte, kam sie ins Esszimmer gestürmt. Ihr Gesicht war vom Wind gerötet und die Haare zerzaust.
»Himmel, Georg, du kommst ja hereingewirbelt ganz wie der Wind da draußen!«, rief Tante Fanny. »Hattest du etwa schon wieder keine Mütze auf?«
Georg ließ sich am Tisch nieder. »Tut mir Leid, Mutter, die hatte ich ganz vergessen.«
Tante Fanny schüttelte tadelnd den Kopf. »Bitte geh und wasch dir zuerst die Hände, bevor du dich über den Kuchen hermachst.«
Brummend verschwand Georg im Bad, um sich notdürftig von Sand und Dreck zu säubern.
»Meine Tochter ist und bleibt ein Wildfang«, kommentierte Tante Fanny lächelnd.
»Übrigens habe ich etwas Tolles gefunden«, berichtete Georg, als sie an den Tisch zurückgekehrt war. »Ich habe es draußen vor die Tür gelegt, denn ich muss es erst noch sauber machen. Dann kommt es in meine Strandgutsammlung.«
An Georgs Zimmerwand und auf ihren Regalen befanden sich schon allerlei interessante Dinge, die das Meer ausgespuckt hatte oder die die Kinder bei ihren Abenteuern gefunden hatten: bizarr geformte Steine oder Wurzeln, alte Kisten, eine Flaschenpost und sogar ein Scheinwerfer von einem Flugzeugwrack, das sie in einem See entdeckt hatten.
»Und, was ist es?«, fragte Richard neugierig. »Erzähl schon.«
»Ein Brett«, erklärte Georg mit vollem Mund, weshalb sie sich einen mahnenden Blick ihrer Mutter einfing. Schnell schluckte sie den Kuchen hinunter. »Ich vermute, es stammt von einer Kiste aus einem der vielen Wracks. Wenn ich die Schrift darauf richtig entziffert habe, dann ist in der Kiste mal Whisky gewesen. Aber man kann die Buchstaben nicht mehr gut lesen. Und der Whisky ist wohl schon vor langer Zeit ins Meer geflossen.«
Anne kicherte. »Und die Fische waren alle beschwipst, als die Flaschen kaputt gegangen sind.«
Plötzlich machte Georg ein nachdenkliches Gesicht. »Der Fund ist nichts Ungewöhnliches. Schließlich sind hier vor den Klippen etliche Handelsschiffe untergegangen, als es noch nicht so gute Navigationsgeräte gab und so. Weiter draußen liegen noch mehrere Wracks. Die, die direkt vor der Küste lagen, sind bis auf das eine, das ihr ja kennt, geborgen und weggeschleppt worden.«
Die Freunde erinnerten sich nur zu gut an das Wrack, das beim Sturm einmal an die Klippen der Felseninsel geworfen worden war, sodass sie es genau inspizieren konnten. Doch bei einem anderen Sturm hatte das Meer es genauso wieder verschluckt.
»Doch auf dem Rückweg habe ich etwas Merkwürdiges erlebt…«
Jetzt wurden die Kinder hellhörig. »Was denn?«, drängte Julius. »Erzähl weiter.«
»Erinnert ihr euch noch an Alf?«, fragte Georg.
»Na klar!«, rief Anne. »Das ist doch der Fischerjunge, der am Anfang auf Tim aufgepasst hat, als du ihn noch nicht mit nach Hause bringen durftest.«
Georg nickte. »Genau der. Ich habe ihn vorhin auf dem Felsenpfad gesehen. Er lief in meine Richtung und ich habe ihm zugewinkt. Normalerweise wechseln wir immer ein paar Worte, wenn wir uns treffen. Aber heute schien er mich gar nicht zu sehen, obwohl er ganz dicht an mir vorbeikam. Er ist einfach weitergerannt, hat nicht mal Tim begrüßt.«
»Hast du denn nicht nach ihm gerufen?«, fragte Richard.
Georg nickte. »Doch, natürlich. Aber auch darauf hat er nicht reagiert. Und er war kreidebleich, sag ich euch. Als wäre er dem Teufel persönlich begegnet.«
Anne zog die Stirn in Falten. »Vielleicht war ihm schlecht und er wollte nur schnell nach Hause.«
Georg zuckte die Schultern. »Keine Ahnung. Ich habe auch überlegt, ob er aus irgendeinem Grund sauer auf mich ist, obwohl ich nicht wüsste, wieso.«
Richard schob mit der Kuchengabel die Krümel auf seinem Teller zusammen. »Vielleicht hat er auch einfach die Zeit vergessen und musste sich nun tüchtig beeilen, um nicht zu spät nach Hause zu kommen«, sagte er und zwinkerte Georg dabei zu. Julius kratzte sich die Schläfe. »Merkwürdig ist es allemal. Vielleicht sollten wir ihm nachher mal einen Besuch abstatten und ihn fragen.«
»Gute Idee«, meinte Georg und wandte sich an ihre Mutter. »Auf jeden Fall ist dein Kuchen mal wieder unsagbar köstlich, Mutter. Ich nehme gern noch ein zweites Stück.«