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Abenteuer pur erleben mit den Fünf Freunden
In Onkel Quentins Arbeitszimmer wurde eingebrochen. Zunächst scheint es, als sei nichts gestohlen worden, bis die Fünf Freunde bemerken, dass der kleine Sonnengott fehlt! Die Statue hatte Onkel Quentin vor vielen Jahren von einer Forschungsreise aus Afrika mitgebracht und war für ihn lediglich ein nettes Reiseandenken. Deswegen will er auch nicht zur Polizei gehen, doch der Spürsinn der Fünf Freunde ist geweckt. Verbirgt der Sonnengott vielleicht ein bisher unbekanntes Geheimnis? Plötzlich über schlagen sich die Ereignisse und die Fünf Freunde sitzen in der Klemme …
Neues von den beliebtesten Serienhelden der Welt.
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Seitenzahl: 118
Über das Buch
In Onkel Quentins Arbeitszimmer wurde eingebrochen. Zunächst scheint es, als sei nichts gestohlen worden, bis die Fünf Freunde bemerken, dass der kleine Sonnengott fehlt! Die Statue hatte Onkel Quentin vor vielen Jahren von einer Forschungsreise aus Afrika mitgebracht und war für ihn lediglich ein nettes Reiseandenken. Deswegen will er auch nicht zur Polizei gehen, doch der Spürsinn der Fünf Freunde ist geweckt. Verbirgt der Sonnengott vielleicht ein bisher unbekanntes Geheimnis? Plötzlich über schlagen sich die Ereignisse und die Fünf Freunde sitzen in der Klemme …
Über die Autorin
Enid Blyton, 1897 in London geboren, begann im Alter von 14 Jahren, Gedichte zu schreiben. Bis zu ihrem Tod im Jahre 1968 verfasste sie über 700 Bücher und mehr als 10000 Kurzgeschichten. Bis heute gehört Enid Blyton zu den meistgelesenen Kinderbuchautoren der Welt. Ihre Bücher wurden in über 40 Sprachen übersetzt.
Fünf Freunde
und der Sonnengott
Illustriert von Bernhard Förth
Kinder- und Jugendbuchverlag in der Verlagsgruppe Random House
3. Auflage
© 2015 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag in der Verlagsgruppe Random House, MünchenAlle Rechte vorbehaltenEin neues Abenteuer der von Enid Blytonerfundenen Figuren »Fünf Freunde«Diese Geschichte wurde von Sarah Bosse geschrieben.Enid Blytons Unterschrift und »Fünf Freunde«sind eingetragene Warenzeichen von Hodder and Stoughton Ltd.© 2015 Hodder and Stoughton Ltd.Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten.Lektorat: Andreas Rode
Umschlagbild: Silvia Christoph
Innenillustrationen: Bernhard Förth
Umschlaggestaltung: Atelier Langenfass, Ismaning
SaS · Herstellung: WM
Satz: Uhl + Massopust, Aalen
ISBN 978-3-641-17797-3www.cbj-verlag.de
Was ist nur mit Tim los?
»Pst!«, machte Tante Fanny und legte mahnend den Zeigefinger auf die Lippen. »Seid bitte leise, Kinder. Quentin braucht Ruhe.«
Georg verzog beleidigt den Mund und war drauf und dran, eine patzige Antwort zu geben. Doch ihre Cousine Anne warf ihr einen warnenden Blick zu und Georg riss sich zusammen.
Anne zog Georg mit sich hinaus in den Garten.
»Sei nicht so trotzig, Cousinchen«, sagte sie. »Du weißt doch, dass dein Vater für seine Arbeit viel Ruhe braucht.«
Georg hob ein Steinchen vom Boden auf und warf es mit Schwung bis zum Ende des Gartens. »Ja, schon. Aber was ich nicht verstehe, ist, dass er nicht mal Pause machen kann, wenn wir in den Ferien hier sind. Er kann doch arbeiten, wenn wir im Internat sind.«
Anne zuckte die Schultern. »Das kann man sich eben als Erwachsener nicht immer aussuchen. Sei nicht ungerecht. Deine Mutter freut sich immer so sehr, wenn wir ins Felsenhaus kommen, du solltest ihr nicht die Freude durch deine schlechte Laune verderben. Wir sind doch nur ein paar Tage hier.«
Georg seufzte. Anne hatte natürlich recht.
Tatsache war, dass Georg, die eigentlich Georgina hieß, aber lieber Georg genannt werden wollte, mit ihrer Cousine Anne und deren Brüdern Richard und Julius nur für einige Tage im Felsenhaus war. Sie wollten hier nur einen kurzen Zwischenstopp machen. Dann sollte es weitergehen zu Tante Alberta in die Berge, wo sie schon zweimal die Ferien verbracht hatten. Beide Male hatten sie dort ein spannendes Abenteuer erlebt.
Georg hob die Hände zu einer hilflosen Geste. »Gerade weil wir nur so kurz hier sind, könnte mein Vater mal ein bisschen öfter Pause machen.«
Anne lachte. »Freu dich doch, dass er so ein gefragter Wissenschaftler ist! Du wirst sehen, gleich wenn es Tee und Kuchen gibt, sitzt er mit am Tisch und will alles wissen, was wir seit unserem letzten Besuch erlebt haben. He, was hat Tim denn da?«
Georgs Hund Tim scharrte mit den Vorderpfoten in einem der Beete, schnappte immer wieder nach einem hellen Fetzen und schüttelte ihn wie ein Beutestück.
»Aus!«, rief Georg und packte den Hund am Nackenfell. »Aus, Tim!«
Aber Tim ließ sich seine Beute nicht so einfach abnehmen. Erst als Georg ihn energisch bei der Schnauze packte, konnte sie ihm entwinden, was er zwischen den Zähnen hielt. Doch dabei zerriss es in zwei Teile.
Noch während Georg verdutzt auf das Stück Papier in ihrer Hand starrte, verschwand die andere Hälfte in Tims Schlund.
»Tim, wieso frisst du Papier?«, schimpfte sie, als sie es bemerkte. »Kriegst du von mir etwa nicht genug Futter?«
Aber der Hund blickte sie nur aus seinen treuen Knopfaugen an und schluckte noch einmal.
Georg schüttelte verständnislos den Kopf. »Was ist denn wohl so Besonderes an diesem Zettel?«
Sie machte sich auf den Weg über den Rasen, um das Stück Papier in die Mülltonne zu werfen, die neben dem Geräteschuppen stand.
Anne hielt sie am Arm zurück. »Was ist das denn überhaupt für ein Zettel?«
Georg zuckte die Schultern und wendete das Stück Papier hin und her. »Keine Ahnung. Da ist irgendwas draufgekritzelt. Das meiste von der Schrift hat sowieso jetzt Tim im Magen. Vielleicht hat der Wind den Zettel hergetragen.«
»Zeig mal.« Anne nahm ihrer Cousine das Papier aus der Hand und runzelte die Stirn. »Manche Leute haben vielleicht eine Schrift! Hatten die in der Schule denn nie Schönschreiben?«
Anne drehte den Zettel hin und her und schüttelte dann den Kopf. »Hier kann ich ein s und ein e erkennen und da stehen ein paar Zahlen und noch ein paar Zahlen und … Hm, sieht irgendwie wie eine Adresse aus.«
Lachend riss Georg Anne den Zettel aus der Hand. »Ach, was kümmert uns das Gekritzel anderer Leute, außer dass Tim es zum Fressen gernhat.« Übermütig spießte Georg das Papier auf einen kleinen Nagel an der Holzwand des Schuppens. »Wir können den Schnipsel ja aufheben, falls uns das Hundefutter ausgeht.«
Kichernd kehrten die Mädchen ins Haus zurück. Schon im Flur kam ihnen der Duft von frisch gebackenem Kuchen entgegen.
Anne sollte jedoch nicht recht behalten. Ganz im Gegensatz zu Richard und Julius erschien Onkel Quentin nämlich nicht am Tisch, und Tante Fannys Miene war anzusehen, dass auch sie darüber enttäuscht war, obwohl sie für ihren Mann viel Geduld und Verständnis aufbrachte.
Sie seufzte tief und rieb die Handflächen aneinander. »So, wem darf ich ein Stück Kuchen geben? Richard, du magst doch sicher gleich zwei!«
Richard wurde tatsächlich rot! »Danke, Tante Fanny, gib mir bitte erst mal eins. Aber es darf ruhig das große da sein.«
Alle mussten lachen. Das war typisch Richard!
Julius nahm die schwere Teekanne und füllte die Tassen. Auch die an Onkel Quentins leerem Platz. Anne, die ja schon oft zu Besuch im Felsenhaus gewesen war, kannte das Ritual und griff nach der Tasse, um sie ihrem Onkel ins Arbeitszimmer zu bringen. Auch wenn er zu beschäftigt war, an den Tisch zu kommen, auf seinen Tee mochte Onkel Quentin deswegen nicht verzichten.
Als sie zurückkehrte, war das Gespräch in vollem Gange. Tante Fanny fragte den Kindern Löcher in den Bauch. Sie wollte alles wissen!
»Ich sitze so oft hier und überlege, wie es euch wohl gerade ergehen mag«, erklärte sie etwas verlegen. »Es ist so schön, euch hier zu haben.«
»Wo ist eigentlich Tim?«, fragte Anne. »Wenn es Kuchen gibt, lässt er doch sonst nichts anbrennen.«
Georg zuckte die Schultern. »Tja, merkwürdig. Aber vielleicht ist er von dem Zettel schon satt. Bestimmt liegt er ihm schwer im Magen.«
Tante Fanny runzelte die Stirn. »Ein Zettel? Tim hat einen Zettel gefressen?«
Anne berichtete kurz, was sich gerade im Garten abgespielt hatte.
Ihre Tante schüttelte sich und nippte an ihrem noch heißen Tee. »Was Hunde sich wohl bei so etwas denken! Pfui!«
»Ich glaube, sie denken sich dabei gar nichts«, erklärte Georg und machte eine nachdenkliche Miene. Es war in der Tat sehr merkwürdig, dass Tim nicht zum Tisch gekommen war. Das sah ihm nicht ähnlich. Ob etwas anderes seine Aufmerksamkeit erregt hatte?
»Nun iss doch erst mal deinen Kuchen«, rief Tante Fanny, als Georg aufstand, um nach ihrem Hund zu sehen.
Aber Georg wehrte ab und sagte: »Der Tee ist sowieso noch zu heiß. Ich geh nur rasch gucken, wohin Tim sich verkrümelt hat. Womöglich hat er sich selbst mal wieder irgendwo eingesperrt.«
Doch sie brauchte nicht lange zu suchen. Tim lag in seinem großen Korb unter dem Treppenabsatz und hob nur schwerfällig den Kopf, als sie ihn ansprach. »Na, was ist denn, Timmi?«, fragte sie. »Wieso bist du denn so müde?«
Tim ließ den Kopf wie einen Stein auf die alte Pferdedecke fallen, mit der der Korb ausgelegt war. Da stimmte doch etwas nicht!
Georg kniete sich vor den Korb und ließ die Hand über Tims Flanke gleiten. Der Hund atmete flach und hektisch.
»Tim, bist du etwa krank?«, fragte Georg halblaut. »Was ist denn?« Sofort kam ihr wieder der merkwürdige Zettel in den Sinn. Aber konnte sich ein Hund an einem Papierfetzen den Magen verderben oder gar Schlimmeres? Ganz sicher nicht!
»Was ist denn los?« Jetzt war auch Anne in den Hausflur gekommen.
»Irgendetwas stimmt mit Tim nicht«, antwortete Georg mit besorgter Stimme. »Schau nur, es geht ihm gar nicht gut.«
Anne machte ein ratloses Gesicht. »Aber vorhin im Garten war er doch noch putzmunter! Meinst du, es hat was mit diesem blöden Zettel zu tun?«
Georg schüttelte entschieden den Kopf. »Dann müsste schon jemand mit giftiger Tinte daraufgeschrieben haben!«
Anne ging ins Wohnzimmer zurück, um ihre Tante Fanny zu holen. Auch Julius und Richard kamen, um nach Tim zu schauen.
»Armer Tim!«, sagte Tante Fanny. »Was hast du nur?«
Plötzlich stand Onkel Quentin in der Tür. »Ist noch Tee da?«, fragte er mit gereiztem Unterton.
»Quentin, sieh nur, dem armen Tim geht es gar nicht gut«, antwortete Tante Fanny.
Onkel Quentin winkte ab. »Der erholt sich schon wieder. Bestimmt hat er sich nur ein bisschen den Magen verdorben. Was ist nun mit dem Tee?«
»Aber Quentin!«, protestierte Tante Fanny. »Meinst du nicht, wir sollten lieber den Tierarzt rufen? Doktor Weidenbach …«
Doch der Onkel fiel ihr sogleich ins Wort. »Tierarzt? Meine liebe Fanny, wir wollen doch wohl nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen! Lasst den Hund einfach ein Weilchen schlafen. Weißt du, was so eine Tierarztbehandlung kostet? So, und nun will ich meinen Tee.«
ENDE DER LESEPROBE