Geborgen auf den dritten Blick - KC Burn - E-Book

Geborgen auf den dritten Blick E-Book

KC Burn

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Beschreibung

Tate Buchanan steckt ständig in Schwierigkeiten. Aber was kann er dafür, dass er oft in Situationen stolpert, in denen andere Hilfe brauchen? Tatenlos zuzusehen ist absolut nicht sein Ding. Dazu kann er einfach keinen Job behalten, weil Zahlen für ihn ein verdammt großes Problem sind. Und wer will schon einen dummen Mann als Partner, der in mehr Konflikte mit der Polizei gerät, als gut für ihn ist? Sicher nicht Jaime Escobar, denn der ist attraktiv, intelligent, hat eine liebevolle Familie und... steht auf Tate. Und vielleicht ist Jaime auch in der Lage, hinter Tates Fassade zu blicken und dessen Problemen auf den Grund zu gehen – wenn Tate lernen kann, Jaime und dem Gefühl von Geborgenheit in seinen Armen zu vertrauen... Band 3 der "Tartan Candy"-Reihe. Buch ist in sich abgeschlossen.

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EPUB

Seitenzahl: 368

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Deutsche Erstausgabe (ePub) Oktober 2018

Für die Originalausgabe:

© 2017 by KC Burn

Titel der amerikanischen Originalausgabe:

»Just Add Argyle«

Originalverlag:

Published by Arrangement with Dreamspinner Press LLC, 5032 Capital Circle SW, Ste 2, PMB# 279, Tallahassee, FL 32305-7886 USA

Für die deutschsprachige Ausgabe:

© 2018 by Cursed Verlag

Inh. Julia Schwenk

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,

des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung

durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit

Genehmigung des Verlages.

Bildrechte Umschlagillustration

vermittelt durch Shutterstock LLC; iStock

Satz & Layout: Cursed Verlag

Covergestaltung: Hannelore NistorLektorat: Susanne Scholze

ISBN-13: 978-3-95823-719-3

Besuchen Sie uns im Internet:

www.cursed-verlag.de

Aus dem Englischen von Vanessa Tockner

Liebe Leserin, lieber Leser,

vielen Dank, dass Sie dieses eBook gekauft haben! Damit unterstützen Sie vor allem die Autorin des Buches und zeigen Ihre Wertschätzung gegenüber ihrer Arbeit. Außerdem schaffen Sie dadurch die Grundlage für viele weitere Romane der Autorin und aus unserem Verlag, mit denen wir Sie auch in Zukunft erfreuen möchten.

Vielen Dank!

Ihr Cursed-Team

Klappentext:

Tate Buchanan steckt ständig in Schwierigkeiten. Aber was kann er dafür, dass er oft in Situationen stolpert, in denen andere Hilfe brauchen? Tatenlos zuzusehen ist absolut nicht sein Ding. Dazu kann er einfach keinen Job behalten, weil Zahlen für ihn ein verdammt großes Problem sind. Und wer will schon einen dummen Mann als Partner, der in mehr Konflikte mit der Polizei gerät, als gut für ihn ist? Sicher nicht Jaime Escobar, denn der ist attraktiv, intelligent, hat eine liebevolle Familie und... steht auf Tate. Und vielleicht ist Jaime auch in der Lage, hinter Tates Fassade zu blicken und dessen Problemen auf den Grund zu gehen – wenn Tate lernen kann, Jaime und dem Gefühl von Geborgenheit in seinen Armen zu vertrauen...

Für alle, die jemals das Gefühl hatten,

nicht dazuzugehören.

Danksagung

Ich habe so vielen Menschen zu danken, aber ich beginne mit Alex und Dottie, auf deren unerschütterliche Unterstützung ich nicht verzichten könnte. Außerdem meinem Buchclub und der Frühstücksgruppe – ich liebe euch alle. Auch Dreamspinner bin ich sehr dankbar dafür, dass sie meine Geschichten in die Welt hinaustragen, genau wie den wunderbaren RedakteurInnen, die sie noch stärker machen.

Kapitel 1

»Hey, hübscher Rotschopf, ich geb dir zwanzig Mäuse, wenn du meinen Schwanz lutschst.«

Mit einem angewiderten Grinsen zeigte Tate Buchanan dem Arschloch im Auto, das neben ihm abgebremst hatte, den Mittelfinger.

»Marktpreis ist fünfzig.« Tates höhnisches Grinsen verwandelte sich in eine Grimasse. Das war genau die Art gedankenloser Antwort, die ihm Ärger einbringen würde – schon wieder.

Aber im Ernst, zwanzig war die reinste Beleidigung. Zumindest seiner Meinung nach. Geld – oder eigentlich alles mit Zahlen – war die meiste Zeit verdammt verwirrend für ihn.

Trotzdem war er keine verdammte Crackhure und wenn er Sex mit einem perversen alten Knacker wollte, gab es einige Freunde seiner Mutter, die nichts gegen eine Kostprobe von ihm gehabt hätten. Ein Schauder durchlief ihn. Als er jünger gewesen war, bevor er gelernt hatte, seine Fäuste zu benutzen, war er einige Male nur um Haaresbreite entkommen. Aber jetzt, da er nicht länger ein Teenager war, waren die schwanzlosen Waschlappen, mit denen seine Mutter ausging, etwas umsichtiger, wenn sie ihn abcheckten. Keiner hatte versucht, ihn zu begrapschen, seit Tate dem letzten Kerl als Antwort auf seine Mühen ein paar Finger gebrochen hatte.

»Komm schon. Du bist echt hübsch und ich hab nur einen Zwanziger.«

»Fick dich.« Tate ging weiter und schaffte es irgendwie, sein Temperament im Zaum zu halten und kein abgebröckeltes Asphaltstück auf das Auto zu schleudern. Fuck, sah er denn aus wie ein verdammter Stricher oder was?

»Zicke.« Das Auto fuhr mit quietschenden Reifen davon.

Tate ballte die Hände zu Fäusten, bevor er weiterging und dabei die Füße auf dem Gehsteig nachzog. Obwohl es lange nach Sonnenuntergang war, hing die Feuchtigkeit schwer in der Luft und die Grillen zirpten so laut, dass sie selbst über den Verkehrslärm auf dem nahen Highway zu hören waren. Neonschilder und Straßenlaternen erhellten die Nacht.

Tate wusste nicht, wohin er gehen sollte. Er war gefeuert worden – schon wieder. An einem Freitagabend so früh nach Hause zu gehen war aus verschiedenen Gründen eine schlechte Idee. Nicht zuletzt, weil er sich mit seiner Mom, ihrem momentanen Favoriten und dem Rauschmittel ihrer Wahl herumschlagen müsste. In wenigen Stunden würden sie außer Gefecht sein, dann konnte er in sein Zimmer. Es war erbärmlich, dass er noch bei ihr lebte, aber momentan waren seine einzigen Optionen das Haus seiner Mom oder die Straße. Selbst wenn er so dumm sein sollte wie alle zu glauben schienen, war er doch klug genug, um zu wissen, dass Obdachlosigkeit auch in Orlando kein Zuckerschlecken war.

Er betastete die kleine Geldsumme in seiner Tasche. Vermutlich hatte er nicht genug, um in eine Bar zu gehen, und in der Gegend gab es nicht allzu viele Orte, an denen er günstig Zeit totschlagen konnte. Jedenfalls nicht außerhalb der Bibliothekszeiten. Die ganze Gegend war darauf ausgerichtet, unachtsamen Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Andererseits bedeutete das Leben in der Nähe der Touristenfallen, dass es einige Orte gab, an denen er nach Arbeit fragen konnte, obwohl seine Chancen immer weiter zusammenschrumpften, wenn er so weitermachte.

Während er an dem verrottenden, mit Brettern vernagelten Motel vorbeiging, das weniger erfolgreich als seine Nachbarn gewesen war, fiel ihm ein, dass es zwei Optionen in der Nähe gab. Hinter dieser Reihe von Motels und Ansammlung von Shops, die kitschige Muschelsouvenirs anboten, lag eine kleine Wohngegend und außerdem ein Spielplatz. Etwas weiter vorne, auf der anderen Seite des Irlo Bronson-Highways, befand sich eine klassische Minigolfanlage im Science-Fiction-Stil namens Area 52, eine weitere Touristenattraktion, von der er gefeuert worden war. Als er dort angefangen hatte, hatte er die Bedeutung des Namens nicht verstanden, aber der Manager, Mr. Singh, hatte sie ihm erklärt, ohne so zu tun, als wäre Tate ein Idiot. Tate fand es nicht einmal ansatzweise so clever wie Mr. Singh, aber das hätte er ihm nie gesagt.

Wichtiger als das war allerdings der kleine Platz mit einigen abgenutzten Picknicktischen, auf dem das Personal tagsüber die Pausen verbrachte. Da er hinter dem Arbeitsbereich und unterhalb der Grünfläche lag, war er nicht hell genug erleuchtet, dass irgendjemand nachts dorthin kommen würde, und er konnte leicht nach dort gelangen, ohne gesehen zu werden.

Er vermutete, dass keiner der lokalen Dealer einen der beiden Orte nutzte, jedenfalls nicht regelmäßig, obwohl er eigentlich nur auf die Schattenseite des Touristengeschäfts achtete, um ihr aus dem Weg zu gehen. Sein Leben mochte ziemlich beschissen sein, aber in die Fußstapfen seiner Mutter zu treten würde es nicht einfacher machen. Von diesen Leuten belästigt zu werden war ebenfalls kein Spaß und er war ohnehin schon in einer beschissenen Stimmung. Wer wusste schon, wozu sein Jähzorn ihn verleiten würde, wenn er nicht etwas Ruhe und Frieden bekam, um bis weit nach Mitternacht zu warten – der Zeit, zu der er gefahrlos nach Hause gehen konnte.

Ein paar Stunden im Dunkeln zu verbringen klang nicht gerade lustig, aber es war besser als die Alternative. Wenigstens trug er ein langärmliges Shirt und seine zunehmend abgenutzte Arbeitshose. Mücken liebten ihn, aber es würde helfen, wenn seine Haut größtenteils bedeckt war.

Das letzte, was er morgen tun wollte, war, auf der Suche nach dem nächsten Job die Straßen abzuklappern. Die meisten Orte, für die er qualifiziert war, machten sich nicht die Mühe, Anzeigen ins Internet zu stellen, daher hatte er nicht einmal eine Ausrede dafür, den Tag in der Bibliothek zu verbringen, weit weg von den Anschuldigungen seiner Mutter.

Der Frühling konnte knifflig sein. Einerseits kamen während der Frühjahrsferien sehr viele Touristen und hielten die Fast Food-Filialen und Geschenkshops auf Trab. Andererseits hatten die meisten Betriebe ihre Aushilfen bereits angestellt. Aber wenn er den nächsten Job ein paar Monate lang behalten konnte, hätte er fast sicher eine Stelle für den ganzen Sommer. Vielleicht.

Tate seufzte. Reines Wunschdenken. Je mehr Zeit andere Leute mit ihm verbrachten, desto mehr schrumpfte ihre Geduld mit ihm dahin. Egal, welchen Job er jetzt fand, wahrscheinlich würde er in ein paar Monaten wieder suchen müssen, wenn nicht früher.

Tief in Gedanken versunken ging Tate um den Holzzaun herum, der die Mülltonnen abschirmte, und blieb abrupt stehen. Wut flackerte in seiner Brust auf, als er entdeckte, dass seine erhoffte Zufluchtsstätte bereits besetzt war. Dann begann sein Gehirn, die Details zu verarbeiten. Da waren drei Männer, zwei waren etwas älter als er und ein dritter, viel jüngerer, der über einen der Picknicktische gebeugt und fast nackt war. Er hatte eine stachlige, blonde Haarmähne und blaue Augen, die geweitet und voller Tränen waren, und, was viel schockierender war, ein leuchtend aliengrünes Area 52-Tank-Top im Mund, das als Knebel diente.

Teufel noch mal. Tates Wut verwandelte sich und loderte hell und heiß auf. Selbst wenn er Kris nicht von seiner kurzen Zeit als Kassierer bei Area 52 erkannt hätte, war offensichtlich, dass er nicht freiwillig hier war und keine Chance hatte, seinen Angreifern zu entkommen. Tate hatte kein Telefon und selbst wenn er jetzt so schnell er konnte losrannte, würde dieser Junge vergewaltigt und/oder tot sein, bevor er Hilfe holen konnte.

In diesem Moment landete Kris‘ Blick auf Tate. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Tate die Art Mensch wäre, die ihn seinem Schicksal überlassen hätte, dieser flehende, panische Blick hätte ihn umgestimmt. Ein schneller Blick förderte ein zerbrochenes Holzstück zutage, das hilfreich sein würde. Also packte er es und stürzte wild schreiend auf die Lichtung.

Er drosch mit dem Holz auf die Schulter des Kerls ein, der Kris festhielt, und brachte ihn damit aus dem Gleichgewicht. Das reichte aus, damit Kris sich herauswinden konnte, während Tate sich zu dem anderen Kerl umdrehte, der sich bereits von der Überraschung erholt hatte.

»Eifersüchtig? Keine Sorge, wir können uns mit euch beiden vergnügen.«

Tate verzog die Lippen, während er darauf achtete, beide im Blick zu behalten. »Als wollte ich ein Stück von deinem verdorbenen Wurm.«

Wenn Tate in irgendetwas gut war, dann darin, andere Leute wütend zu machen, und der Kräftige war keine Ausnahme. Er knurrte und holte zum Schlag aus, bewegte sich jedoch zu langsam, und Tate schlug seine dicke Pfote mit seinem Brett weg, was ein Aufheulen nach sich zog.

»Tate?«, fragte Kris mit zitternder Stimme hinter ihm.

»Fuck, Kris, verschwinde von hier.« Tate hatte keine Zeit, um Kris auf andere Art zu helfen, als er es ohnehin tat, sonst würde er die Prügel seines Lebens kassieren.

Das Knirschen von Erde und Kies verriet ihm, dass Kris die Beine in die Hand genommen hatte. Tate grinste die zwei Männer an. »Glaubt ihr, wir Twinks sind alle austauschbar?«

Er hasste Kerle, die annahmen, dass alle Twinks gleich waren – beinahe ebenso sehr wie Kerle, die dachten, dass ihre Schwänze aus Gold wären und daher in jedes Loch gesteckt werden konnten, das ihnen gefiel.

»Da du unsere erste Wahl verjagt hast, wirst du seinen Platz einnehmen müssen.«

Den Teufel würde er tun. Diese Arschlöcher würden gleich den Unterschied zwischen einem unschuldigen Jungen, der Geld für sein Studium verdiente, und einer Ratte, die seit der Pubertät für ihre Jungfräulichkeit kämpfte, kennenlernen.

Sie nahmen ihn in die Zange, hatten das jedoch offensichtlich nicht oft gemacht, sonst hätten sie sich gleichzeitig bewegt. Tate stieß mit einem Fuß zu und landete einen bösen Tritt seitlich gegen das Knie des Größeren, bevor er seinen provisorischen Knüppel in Richtung des Kräftigen schwang.

Der Größere ging mit einem Jaulen zu Boden, aber der Massigere näherte sich erneut, mit rotem Gesicht und finsterem Blick. Tate tänzelte zurück und schwang wieder sein Holz, in der Hoffnung, die Rippen zu treffen. Wenn das so weiterging, würde er auf den Kopf zielen müssen, aber er wollte es nicht riskieren, versehentlich einen von beiden umzubringen. Das Gefängnis war nichts für ihn.

Plötzlich packte jemand von hinten seine Arme. Der Kräftige lächelte und Angst stieg heftig genug in Tate auf, um seine Wut zu überfluten. Er wand sich, schrie aus vollem Hals Obszönitäten und versuchte verzweifelt, sein Brett zu heben, aber der größere Typ war stärker als er aussah. Stattdessen trat Tate aus, aber selbst der kräftige Typ überragte ihn und konnte seinen Beinen ausweichen.

»Sehen wir mal, wie hübsch du mit einer geschwollenen Lippe bist. Oder ein paar fehlenden Zähnen.«

Der Kräftige holte aus und schlug mit der Faust zu. Einen Moment lang wurde Tates Gesicht komplett taub, aber er wusste es besser, als dass er sich entspannt hätte. Dann explodierte der Schmerz und Tate konnte einen Schrei nicht unterdrücken.

»Fick dich! Du verficktes Stück Scheiße!«

Jede Obszönität verleitete den massigen Kerl dazu, ihn erneut zu schlagen, ins Gesicht und in den Magen, aber Tate hörte erst auf, als ein gut gezielter Treffer ihm den Atem raubte. Er hing schlaff im Griff des größeren Mannes und versuchte verzweifelt, Luft zu holen.

Der kräftige Typ hakte die Finger in den Ausschnitt von Tates T-Shirt und zog, womit er es in Fetzen riss. Das wäre beeindruckender gewesen, wenn das Shirt nicht ohnehin fadenscheinig und kurz davor gewesen wäre, sich aufzulösen, aber der Verlust eines seiner wenigen Kleidungsstücke – ohne die Mittel, es zu ersetzen – brachte seine Wut zurück. Anstatt den Kerl vor sich zu treten, trat er mit dem Fuß auf den Rist des größeren Kerls, der seine Arme festhielt, und achtete darauf, auf dem Weg nach unten an seinem Schienbein entlang zu schrammen.

Das Manöver war schmerzhaft genug – der Kerl trug Shorts –, um Tates Arme zu befreien, und er schwang wieder sein Brett, diesmal von der Seite gegen das Gesicht des Größeren. Er war zu klein, um eine große Hebelwirkung zu erzielen, aber es brachte den Kerl trotzdem zu Fall, und Tate wirbelte zu seinem verbliebenen Gegner herum. Seine Sicht war verschwommen und schlechter auf einem Auge, aber der finstere Blick des Kräftigen war leicht zu erkennen.

»Gottverdammte Touristen«, fauchte Tate. Diese Kerle waren vermutlich Studenten, könnten jedoch auch älter sein.

Bei einem vertrauten Klicken brach Tate überall am Körper der Schweiß aus und machte seine Hand rutschig. Er hatte ein Holzstück zu einer Messerstecherei mitgebracht und Schwierigkeiten, mit seinem linken Auge zu sehen. Wenn er jetzt das Brett verlor, war er ein toter Mann.

Er duckte sich und hoffte, dass er den Kerl lange genug abblocken konnte, um zu entkommen, während sein Kumpel noch k. o. war. Er war nicht so dumm zu bleiben, wenn Wegrennen ihm das Leben retten würde. Unglücklicherweise hatten sie die Positionen getauscht und der einzige einfache Fluchtweg – der, den Tate gekommen war – führte an dem kräftigen Typen vorbei.

Dann erhellten Lichtkegel die Umgebung.

»Polizei! Waffen fallen lassen!«

Fuck. Er war so verdammt nahe dran gewesen, in einem Stück und ohne eine weitere Begegnung mit den Bullen hier herauszukommen. Tate öffnete die Finger und ließ die provisorische Waffe langsam aus der Hand gleiten, ohne den Blick von seinem Gegenüber abzuwenden. Falls sein Gegenüber die Anweisungen des Gesetzes ignorieren würde, wollte Tate bereit sein, sich zu Boden fallen zu lassen, wenn sie das Feuer eröffneten.

Groß-und-Massig war jedoch nicht dumm, er ließ sein kleines Klappmesser fallen und hob die Hände.

Mit einiger Mühe widerstand Tate dem Drang, Fersengeld zu geben. Das Letzte, was er brauchte, war eine weitere Verhaftung. Bisher hatte er Glück gehabt, dass nichts an ihm hängen geblieben war, aber er konnte sich nicht immer auf sein Glück verlassen und früher oder später würde sein Temperament ihn ins Gefängnis bringen.

Noch etwas, für das er zu dumm war – sein Temperament im Zaum zu halten wie ein vernünftiger Mensch.

Er wusste nicht, ob Kris die Gefahr übertrieben ernst dargestellt hatte, als er die Kavallerie gerufen hatte, oder ob die Polizei von Kissimmee eine ruhige Nacht gehabt hatte, aber es waren viel zu viele Bullen hier, um einen Fluchtversuch zu riskieren.

Er lehnte sich gegen einen der Picknicktische zurück und wartete, während die Polizisten sich um die anderen beiden Kerle kümmerten. Einige Sanitäter drückten sich am Rand des Geschehens herum und kamen näher, als die anderen Männer mit Kabelbindern gefesselt wurden. Wenn Tate einen von ihnen versehentlich zu hart erwischt hatte, konnte er ernste Schwierigkeiten bekommen. Witzig, dass er nur einen sicheren Ort gesucht hatte, um sich die Zeit zu vertreiben, bis er gefahrlos nach Hause gehen konnte. Das Gefängnis stand mehr oder weniger an letzter Stelle auf dieser Liste, weit nach dem Punkt, einfach nach Hause zu gehen und es mit seiner Mom auszutragen.

Trotz des warmen, feuchten Abends waren seine Finger eiskalt und wollten nicht aufhören zu zittern, daher verschränkte er die Arme vor der Brust und klemmte sich die Finger unter die Achseln.

Einer der Polizisten, auf den er schon ein paar Mal getroffen war, Officer Hernandez, sah herüber, nachdem er den Massigen gefesselt hatte, und schüttelte den Kopf. Tate zuckte mit den Schultern.

Als er die Stimme erhob, richtete er seine Kommentare allerdings an Tates Gegner. »Ziemlich dumm von euch Jungs, ein Messer in den Urlaub mitzubringen. Das wird diese Anzeigen sehr viel schwerwiegender machen.«

Der Massige deutete mit der Schulter auf Tate. »Was ist mit dem? Er hatte eine Waffe. Er hat uns angegriffen. Wir haben uns nur verteidigt.«

Officer Hernandez sah auf das mitgenommene Holzstück zu Tates Füßen hinab. »Der Junge, den ihr vergewaltigen wolltet, hat 911 angerufen. Und ich sehe keine Waffe außer des Messers, das wir gerade konfisziert haben.«

Tate entspannte sich etwas. Über die Jahre hinweg hatte er viel zu viele Informationen darüber aufgeschnappt, wie das Gesetz arbeitete, und Waffen waren ein großes Tabu, besonders, wenn sie tatsächlich in Kontakt mit einer Person gekommen waren. Tate zettelte die Kämpfe nie an... nun ja, jedenfalls nicht die physischen, aber er hatte dennoch erwartet, trotzdem verhaftet zu werden. Hernandez‘ Worte gaben ihm Hoffnung, dass das hier bald vorbei sein würde, wenn er sich ruhig verhielt und nicht im Weg war.

Der massige Kerl protestierte empört, während Hernandez ihn an seine Kollegen weitergab und die Sanitäter heranwinkte.

»Alles gesichert.« Hernandez zeigte auf den dünneren Kerl. »Der ist noch k. o., also sucht euch die Aufteilung selbst aus.«

»Danke, Diego«, sagte der männliche Sanitäter. Diego. Interessant. Tate hatte Hernandez‘ Vornamen noch nie gehört.

Die Sanitäter, ein Mann und eine Frau, besprachen sich kurz und der Mann warf einen kurzen Blick auf Tate, bevor er noch etwas zu seiner Partnerin sagte. Sie nickte, kniete sich zu Tates Überraschung neben den Bewusstlosen und überließ es dem anderen Mann, sich Tate zu nähern.

Tate wich zurück, so weit er konnte – was nicht gerade weit war. Das hier sollte nicht passieren. Alle hätten ihn ignorieren sollen, obwohl er gute Chancen gehabt hätte, trotzdem einkassiert zu werden, wenn es jemand anders als Diego Hernandez gewesen wäre. Er verkrampfte sich, bereit zu rennen, wenn nötig.

»Hallo. Mein Name ist Jaime. Ich stelle nur meine Ausrüstung hier auf die Bank.«

Tate blinzelte, nicht sicher, was er mit Jaime anfangen sollte. Seine Stimme klang zwar beruhigend, aber er tat auch so, als hätte Tate die Tollwut oder so etwas.

Jaime stellte den großen Plastikkoffer ab, zog Handschuhe über und holte ein paar Geräte heraus, bevor er langsam auf Tate zuging. »Wie heißt du?«

»Wozu müssen Sie das wissen?« Tate konnte nicht verhindern, dass er streitlustig klang, aber wenn er anderen Leuten Dinge über sich verriet, ging das nie gut. Dann dachten sie entweder, dass sie etwas von ihm bekamen oder dass sie sich in sein Leben einmischen konnten.

»Okay, okay. Wir können auch anders anfangen. Ich würde dich gerne kurz untersuchen und dann will ich einen Blick auf dein Auge werfen.«

Tate riss den Kopf herum – zu schnell – und zuckte zusammen. Wegen der Schatten und seinem rapide anschwellenden Auge konnte er nicht genau erkennen, wie Jaime aussah, und aus irgendeinem dummen Grund wollte er das.

»Ist dir schwindlig? Oder übel?«, fragte Jaime langsam, während er mit einer Lampe in seine Augen leuchtete und dann verschiedene andere medizinische Dinge tat. Jaime war ein gutes Stück größer und kräftiger als Tate, und der hatte nur allzu gründlich gelernt, dass es schlechter für ihn ausging, je größer seine Gegner waren. Und doch beruhigten Jaimes einfache, klinische Berührungen ihn auf eine Art, die er noch nie erlebt hatte, obwohl er es kaum wohltuend nennen konnte, denn das war es nicht.

Tate dachte daran, nicht zu antworten, aber etwas sagte ihm, dass es viel mehr brauchen würde, um Jaime von seinen Fragen abzuhalten. »Nein. Mir geht’s gut.«

Jaime schnaubte und der unerwartete Laut entlockte Tate beinahe ein Lachen. »Na gut, ich kann sehen, dass es dir nicht gerade gut geht, aber wahrscheinlich hast du keine Gehirnerschütterung.«

Nach ein paar weiteren Minuten, in denen Jaime ihn ausfragte und untersuchte, kam Officer Hernandez herüber. »Wie lautet das Urteil, Jaime? Fährt unser Unruhestifter Tate ins Krankenhaus? Angelica wird Hilfe damit brauchen, den anderen Kerl auf eine Trage zu bekommen.«

Tate verzog das Gesicht. So viel dazu, Jaime seinen Namen nicht zu verraten. Vielen Dank auch, Diego.

Einen Moment lang hing das Gefühl zwischen ihnen, dass Jaime Fragen hatte, die er nicht aussprechen wollte. Doch Tate hatte kein Interesse daran, noch mehr Antworten zu geben, und hoffte, dass Jaime dorthin gehen würde, wo er gebraucht wurde.

»Danke, Diego.« Jaimes Aufmerksamkeit prickelte auf seiner Haut, aber Tate weigerte sich, ihn erneut anzusehen. Der Mistkerl glaubte vermutlich, dass er gewonnen hatte. »Also, Tate, die meisten deiner Wunden sehen oberflächlich aus, aber ich würde dich gerne ins Krankenhaus bringen, damit ein Arzt sich dein Auge genauer ansehen kann.«

Niemals. Er schlang die Arme wieder um seinen Körper. Die paar Mal, die er im Krankenhaus gelandet war, war er zu weggetreten gewesen, um sich zu weigern, und selbst die guten Mittel, die sie ihm gegen die Schmerzen gegeben hatten, waren den Preis nicht wert gewesen – einen Preis, den er sich kaum leisten konnte. Wenn die Schmerzen unerträglich wurden, konnte er etwas vom Gras seiner Mom klauen. Sie nahm es kaum, normalerweise war Alkohol ihr liebster Weg ins Vergessen.

»Nein.«

»Tate.« Die Art, wie Jaime seinen Namen aussprach, nicht im Geringsten selbstgefällig, sondern mit einem flehentlichen Unterton, jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Dann verzog er irritiert den Mund. Jaime war der letzte einer langen Reihe aufdringlicher, uniformierter Trottel, die lediglich wollten, dass er tat, was sie sagten.

Aufmüpfig starre er auf einen Punkt über Jaimes Ohr und mied auch Officer Hernandez‘ Blick.

Jaime seufzte und reichte ihm eine Kälte-Sofortkompresse, bevor er effizient seinen Erste-Hilfe-Koffer zusammenpackte. »Halt das etwa zwanzig Minuten lang auf dein Auge. Versprich mir, dass du in die Notaufnahme gehst, wenn du Sehprobleme hast, nachdem die Schwellung zurückgegangen ist, wenn sie nicht zurückgeht oder dir schwindlig ist.«

»Na gut.«

Das entlockte Jaime ein weiteres Seufzen. »Du bist ein Mann weniger Worte, Tate.«

Hernandez lachte. »Du hast nur Glück, dass die wenigen, die du hörst, nicht dreckig sind.«

Woraufhin Tate am liebsten einige Obszönitäten geschrien hätte, aber er biss sich auf die Lippe, um sie zu unterdrücken. Er kam sowieso nur knapp um die unerträgliche Fahrt im Polizeiwagen herum und wollte das nicht vermasseln.

»Kann ich gehen?«

Jaime nahm seinen Koffer und richtete sich auf, gerade als Tate den Blick zu Hernandez wandern ließ. Das Licht der Scheinwerfer, die die Polizei aufgestellt hatte, um den provisorischen Beinahe-Pausenbereich von Area 52 zu erhellen, fiel direkt auf Jaime und Tate atmete scharf ein. Jaime war wunderschön und wäre es vielleicht noch mehr im Tageslicht. Nach den winzigen Fältchen in seinen Augenwinkeln und den Lippen nach zu schließen, die bereit zu sein schienen, sich innerhalb eines Moments zu einem Grinsen zu verziehen, schien es sein natürliches Element zu sein. Die harten Scheinwerfer nahmen seiner Hautfarbe jegliche Wärme, aber Tate war sicher, dass Jaime im richtigen Licht aus üppigen Braun- und warmen Goldtönen bestehen würde. Er vereinte alles in sich, was Tate attraktiv fand – und war gleichzeitig genau der Typ Mann, der nie dabei erwischt werden würde, sich mit Gesindel wie ihm abzugeben.

»Ja, geh schon, Tate.« Hernandez schickte ihn mit einer Handbewegung weg, bevor er sich wieder zu den anderen Bullen umdrehte.

Tate zwang sich dazu, nicht zu rennen – durch sein verletztes Auge war auch seine räumliche Wahrnehmung hinüber. Es wäre besser für ihn gewesen, wenn er sein ganzes Leben gelebt hätte, ohne Jaime richtig gesehen und dessen sanfte Berührung gekannt zu haben.

***

Am Samstagnachmittag spielte Jaime Escobar vor seiner Wohnung mit seinem Handy herum, während er es vor dem blendenden Sonnenlicht abschirmte. Innerhalb der letzten zehn Minuten hatte er etwa ein halbes Dutzend Mal seine Nachrichten überprüft, aber immer noch keine von seinem Cousin Caleb bekommen. Jaime begann wieder auf- und abzugehen. Er und Caleb hatten vor langer Zeit herausgefunden, dass eine Fahrgemeinschaft ihnen einen einfachen Weg gab, um Familienveranstaltungen früher zu entkommen, aber wenn Caleb sich nicht beeilte, würde Jaime selbst zum Haus seiner Eltern fahren müssen, um nicht zu spät zu kommen, und das wäre ätzend. Besonders wegen seiner momentanen Stimmung.

Seine Schicht am Freitagabend war seltsam verstörend gewesen, obwohl es keine Toten oder großen Katastrophen gegeben hatte, und er war seitdem irgendwie von der Rolle.

Er konnte nicht bestimmen, wann und wo sein Universum aus dem Gleichgewicht geraten war, aber er hatte die Stunden danach damit verbracht, diese Überlegungen zu meiden.

Seltsamerweise fiel es ihm immer schwerer, es zu ignorieren, statt leichter. Aber heute sollte ein glücklicher Tag werden und Jaime war entschlossen, sich nicht von seinen törichten Emotionen überwältigen zu lassen.

Töricht. Dr. Whitley, der ihn therapierte, seit er aus dem aktiven Dienst zurückgekehrt war, hätte ihn dafür getadelt, so abfällig über seine Gefühle zu denken. Dennoch hatte Jaime viel zu viele Minuten damit verbracht, seine Gedanken schweifen zu lassen, und wenn er das gut gemeinte Verhör seiner Familie vermeiden wollte, musste er seinen Kram in Ordnung bringen. Oder wenigstens in hübsches Papier wickeln und eine Schleife binden, um sie damit abzulenken.

Anstatt Calebs Arbeitstruck bog ein robuster Viertürer in seine Straße ein. Jaime hätte es erwarten sollen und doch verstärkte dieses kleine Detail seine innere Unruhe nur noch. Das Auto fuhr in die Auffahrt und das Fenster auf der Beifahrerseite wurde heruntergelassen.

»Gut siehst du aus, Jaime.« Raven, Calebs sexy Partner, Ex-Pornostar und Besitzer des gediegenen Wagens, schenkte ihm ein breites Lächeln.

Jaime zwang sich, es zu erwidern. Raven war ein toller Kerl, der perfekt für Caleb war und ihn schwindelerregend glücklich machte, aber es gab Zeiten, da wünschte sich Jamie, dass Caleb und er alleine gegen die Welt standen. Vor nicht allzu langer Zeit waren er und sein Cousin in dessen Arbeitstruck zu Familientreffen gefahren, während er einen riesigen Latte schlürfte, und hatten über ihr Sexleben geredet – oder den Mangel desselben, in Calebs Fall. Aber damals war Jaime der einzige Verwandte gewesen, der gewusst hatte, dass Caleb schwul ist, und dieses Geheimnis hatte Caleb mit der Zeit auf unzählige Arten verletzt. Das hier war besser, das konnte Jaime leicht zugeben, aber es hielt ihn nicht davon ab, sich den Trost des Vertrauten zurückzuwünschen.

Jaime glitt hinter Raven ins Auto, der auf dem Beifahrersitz saß. Das Auto gehörte zwar Raven, aber er zog es vor, nicht auf dem Highway zu fahren, wenn er es vermeiden konnte. Seit er und Caleb vor mehreren Monaten eine Beziehung eingegangen waren, war es normalerweise Caleb, der sie alle zu den Familientreffen fuhr.

»Hier, bitte, Papi.« Caleb reichte ihm einen riesigen Pappbecher und diesmal war Jaimes Lächeln aufrichtig.

»Gracias.« Die meisten Dinge im Leben konnten mit einem großzügigen Schuss Latte versüßt werden. Vielleicht sogar ein Nachmittag, an dem er den missbilligenden Blicken seiner Mutter aus dem Weg ging.

Er gurtete sich an, entspannte sich auf dem Rücksitz und ließ Calebs und Ravens Gespräch über sich hinwegrauschen, während er an seinem Getränk nippte.

»Jaime!«

Jaime blinzelte. Calebs empörter Tonfall verriet ihm, dass er nicht zum ersten Mal versuchte, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Irgendwie hatte er es geschafft, hartnäckig genug an gar nichts zu denken, dass er Caleb und Raven komplett ausgeblendet hatte.

»Was?«

»Du hast nicht geschlafen, oder?«, fragte Raven.

»Nein. Nur... nachgedacht.« Oder das genaue Gegenteil, aber es wäre zu mühsam, das zu erklären.

»Anstrengende Schicht?« Caleb wusste verdammt gut, wie schlimm manche Arbeitsschichten waren, und Jaime war dankbar für sein schnelles Mitgefühl, aber seine Freitagsschicht war ein Kinderspiel gewesen. Oder wäre es gewesen, wenn nicht ein kampflustiger, sturer Rotschopf namens Tate aufgetaucht wäre.

Jaime unterdrückte einen Seufzer. »Nicht wirklich.« Jedenfalls nicht auf eine leicht messbare Art. Und bestimmt nicht so, wie Caleb es meinte.

»Was ist dann los?«

»Nichts.« Und alles. »Bin nur müde.«

Caleb lenkte das Auto auf einen leeren Parkplatz und stellte den Motor ab. Wenn sie schon angekommen waren, hatte Jaime mehr als nur ein paar Minuten lang abgeschaltet. Wenn er diese Leistung nur irgendwie wiederholen könnte, sobald er drinnen war...

»Jaime, du arbeitest zu viel. Es gibt keinen Grund für dich, noch mehr Schichten zu übernehmen«, mahnte Caleb ihn. Dann drehte er sich im Sitz um, wobei er leicht entsetzt wirkte. »Du... brauchst du Geld? Du weißt, dass du mich immer fragen kannst, wenn du etwas brauchst.«

Bitteres Lachen stieg in seiner Kehle auf, aber Jaime riss sich zusammen. Caleb konnte ihm nicht geben, was er wollte. Tatsächlich war er dafür verantwortlich, dass Jaime zu dem Schluss gekommen war, dass er es nie bekommen würde. »Nein, ich brauche kein Geld. Ich übernehme mehr Schichten, weil...« Er verstummte. Was konnte er sagen? Weil er keinen Freund hatte? Weil er gelangweilt war? Weil er nichts Besseres zu tun hatte, als zu arbeiten? All das stimmte und es war deutlich zutage getreten, seit Caleb den Großteil seiner Freizeit mit Raven verbrachte.

Er neidete ihm sein Glück nicht, aber es erschien Jaime auf jeden Fall erbärmlich, dass er jetzt, da Caleb einen Freund hatte, erkannte, wie leer sein eigenes Leben war.

Das Letzte, was er wollte, war, dass sich Caleb schlecht fühlte. Oder, was noch schlimmer wäre, Ravens Neigung, andere zu verkuppeln, auf sich zu lenken. Jaime liebte Caleb wie einen Bruder und auch Raven eroberte sich allmählich einen Platz in seinem Herzen, aber sie hatten keine Ahnung, welche Art Mann ihn interessieren würde.

»Caleb, es ist nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest. Nur ein paar Kollegen, die weniger arbeiten können. Keine große Sache. Eigentlich übernehme ich gar nicht so viele zusätzliche Schichten.«

Jedenfalls nicht mehr als legal erlaubt waren. Aber sein neu gefundenes Verlangen, die Zeit auszufüllen, bedeutete, dass er noch eine Schicht am Freitagabend unten in Kissimmee übernommen hatte, anstatt auf Grindr nach einem Partner zu suchen, ein weiteres fruchtloses Date zu ertragen oder in Unterwäsche fernzusehen.

Es hatte keinen Sinn, diesem Einsatz hinter Area 52 nachzuhängen. Egal wie oft seine Gedanken zum Freitagabend zurückkehrten, es half nichts und machte nichts besser. Was bedeutete, dass es am klügsten wäre, es zu vergessen. Er nahm einen tiefen, beruhigenden Atemzug und stieg aus dem Auto.

Caleb holte einen großen Karton aus dem Kofferraum. »Scheiße. Du hast doch nicht das Geschenk vergessen, oder? Wir können deinen Namen auf die Karte schreiben.«

Mit einiger Mühe unterdrückte Jaime ein Augenrollen. »Ich bin müde, ja, aber noch nicht ganz hinüber.« Er holte eine kleine Karte aus seiner Tasche und wedelte damit herum. »Ich bin versorgt.«

Dass er ein paar zusätzliche Schichten übernommen hatte, um seine Zeit auszufüllen, hieß nicht, dass er verzweifelt genug war, seine Zeit mit Shopping zu verschwenden. Bares war das beste und bequemste Geschenk, das er anbieten konnte.

Zeit hineinzugehen und dem glücklichen Paar zu gratulieren.

Jaime lehnte sich an die Wand und entspannte seine Gesichtsmuskeln. Er hatte gefühlt stundenlang gelächelt und jetzt, da Isabel und Alberto endlich Geschenke öffneten, achtete niemand auf ihn.

Es war offiziell. Sein kleiner Bruder hatte sich verlobt. Seine Schwester Maribel war schwanger. In wenigen kurzen Monaten würde sie ihrer Mama Enkelkind Nummer sechs präsentieren – drei waren von ihr und drei vom Ältesten, Miguel. Jaime hatte es noch nicht einmal geschafft, einen Mann zu finden, mit dem er eine Woche verbringen wollte, geschweige denn den Rest seines Lebens.

Bevor Caleb letztes Jahr sein Coming-out verkündet und Raven der Familie vorgestellt hatte, hatte Jaime natürlich nicht wirklich einen Sinn darin gesehen, einen Freund zu haben. Er war seit der Highschool geoutet, aber es war ein Unterschied, ob seine Familie wusste, dass er schwul war, oder ob sie ihn tatsächlich in einer Beziehung mit einem anderen Mann akzeptierte. Aber sie hatten Ravens Gegenwart mit Bravour gemeistert und Calebs Glück hatte lediglich seine unterschwellige Rastlosigkeit an die Oberfläche gebracht. Ein nebulöses Verlangen nach mehr, das er jahrelang erfolgreich begraben hatte – oder dessen Existenz er eher nach Kräften leugnete.

Aber seine Mama drängte ihn nicht einmal, einen netten Jungen zu finden. Zu heiraten. Ihr Enkelkinder zu schenken. Trotz dem, was alle von ihm zu denken schienen, war es ja nicht so, als wollte er diese Dinge nicht. Aber er hatte sein Coming-out schon vor Jahren gehabt, bevor seine Mama mit diesen speziellen Schuldgefühlen anfangen konnte. Zuzusehen, wie sie seine Geschwister verkuppelte und bedrängte und lockte, hob sein Anderssein nur stärker hervor. Vielleicht war er in ihren Augen nicht ganz normal. Seine Brüder und seine Schwester hatten den Druck gehasst, bis sie es geschafft hatten, jemanden zu finden. Aber nicht so sehr wie Jaime es hasste, zu wissen, dass seine Mutter allen ihren Kindern außer ihm wünschte, dass sie ihre Liebe fanden.

Heute war seine Mama in ihrem Element. Hochzeitsplanung und die Vorbereitung auf ein neues Enkelkind. Sie prahlte vor ihren Schwestern und Schwägerinnen, als hätte sie die Weltmeisterschaft im Verkuppeln gewonnen. Jaime missgönnte dieses Glück niemandem, aber allmählich bekam er das Gefühl, dass er lieber zum Zahnarzt gehen würde, selbst wenn Löcher zu füllen oder Zähne zu ziehen wären.

»Jaime, geht es dir gut?«

Er versteifte sich bei der plötzlichen und unerwarteten Gegenwart von Calebs Mom, Tía Maria. »Wunderbar, Tía. Und dir?«

Sie lächelte sanft. »Gut. Aber wenn Isabel in den ersten sechs Monaten nach der Hochzeit mit Alberto schwanger wird, wird deine Mutter unausstehlich werden.«

Ein widerwilliges Lachen entfloh Jaime. Tía Maria sprach voller Zuneigung und doch lag darin die nackte Wahrheit.

»Kennt Raven irgendwelche netten Jungs, die er dir vorstellen könnte?«

Jaime lief rot an, während mehrere turbulente Gedanken seinen Verstand in Aufruhr versetzten. Raven kannte einige Jungs, aber die meisten entsprachen nicht der allgemeinen Auffassung von nett. Aber Tía Maria wusste sehr gut, dass Raven ein Ex-Pornostar war und viele seiner Freunde früher dabei oder immer noch im Geschäft waren.

Außerdem war sie die einzige Verwandte, die ihn genauso behandelte wie jedes andere unverheiratete Familienmitglied, auch wenn er in seinen störrischeren Momenten nicht verstand, warum die Generation seiner Eltern so an dem Liebesleben und der Fortpflanzung anderer interessiert war.

»Vielleicht. Ich bin nicht wirklich der sesshafte Typ.«

Tía Maria schüttelte den Kopf. »Vielleicht.« Ihr Tonfall deutete an, dass sie ihm nicht ganz glaubte, aber das war in Ordnung. Alle anderen glaubten ihm und eigentlich log er ja nicht. Bis Raven aufgetaucht und Calebs Welt auf den Kopf gestellt hatte, hatte Jaime gedacht, dass es so etwas wie den Einen vielleicht gar nicht gab. Wahrscheinlicher war, dass alle einfach einsam genug wurden, um sich mit der ersten Person niederzulassen, bei der sie nicht das Gefühl hatten, sie nach längerer Nähe umbringen zu müssen. Aber während er Calebs emotionale Achterbahn von seinem Platz in der ersten Reihe aus beobachtet hatte, hatte er noch einmal über diese Annahme nachgedacht.

Es bedeutete noch lange nicht, dass es den Einen für ihn gab, und er würde Raven bestimmt nicht um einen Schubs bitten. Ganz im Gegenteil, Raven hatte über die letzten Wochen hinweg versucht, seinen Freund Will auf Jaime anzusetzen, und sie hatten beide früh erkannt, dass sie langfristig nicht kompatibel waren. Ein One-Night-Stand wäre vielleicht spaßig gewesen, aber regelmäßig flachgelegt zu werden war kein Problem für Jaime. Das große Rätsel bestand darin herauszufinden, wie er jemanden, den er mochte, dazu bringen konnte, bei ihm zu bleiben.

Die Hitze flammte erneut in seinen Wangen auf, als er erkannte, dass er daran dachte, flachgelegt zu werden, während seine Tante auf der Verlobungsfeier seines Bruders mit ihm redete. Andererseits hielt es ihn davon ab, bei der Erinnerung an einen gewissen betörenden Rotschopf von einem Einsatz zu verweilen, den er einfach nicht aus dem Kopf bekam, egal, wie viel Mühe er sich gab.

Tía Maria tätschelte seine Wange. »Du bist ein guter Junge, Jaime. Du wirst finden, wonach du suchst. Das weiß ich.«

Jaime hatte nicht gerade nach etwas gesucht, daher war er nicht sicher, wie sich das alles entwickeln würde, aber er war ihr so dankbar für ihre Worte, dass er ihr sein vermutlich zweites aufrichtiges Lächeln dieses Abends schenkte.

Sobald die letzten Geschenke geöffnet waren, konnte er Caleb vermutlich dazu überreden zu gehen. Raven genoss es, bei ihrer Familie zu sein, da er selbst keine hatte. Aber er war nicht an die vielen Leute gewöhnt und den Lärm, den die jüngste Generation veranstalten konnte – es wäre einfach, die Option zu gehen als Rücksicht auf Raven zu präsentieren anstatt als Bitte von Jaime. Normalerweise laugte seine Familie ihn nicht aus – er hatte schon immer Spaß dabei gehabt, sich ein wenig aufzuspielen und die Erwartungen an seinen Stereotypen zu erfüllen. Aber heute hatte er keine Energie dafür.

Vielleicht hatte Caleb recht. Vielleicht sollte er die vielen zusätzlichen Schichten aufgeben. Er liebte seine Familie mit all ihren Schwächen. Es gab keinen wirklichen Grund, warum sie gerade heute so schwer auszuhalten war.

Allerdings wusste er nicht, wie er den restlichen Abend verbringen sollte. Raven und Caleb waren handgreiflich genug miteinander, dass sie vermutlich direkt nach Hause fahren würden. Selbst wenn sie ihn einluden, Zeit mit ihnen zu verbringen, wäre er lediglich das fünfte Rad am Wagen.

Ihm fehlte die Energie, sich den Samstagabendmassen in einem Club zu stellen. Nach der Massenschießerei vor nicht allzu langer Zeit war Clubbing nicht annähernd so sorglos oder entspannend, wie zuvor. Jaime war nicht in der Stadt gewesen, als es passierte, und daher auch kein Ersthelfer gewesen, aber es hatte sich auf ihn und alle, die er kannte, ausgewirkt. Sichere Orte waren weniger sicher geworden und jedes Mal, wenn er in einen Club ging, gab es einen winzigen Teil von ihm, der sich dazu zwingen musste.

Dating-Apps konnten den sexuellen Aspekt beim Clubbing ersetzen und er hatte seinen Spaß mit ihnen gehabt, aber sie waren kein angemessener Ersatz für andere soziale Aktivitäten und er nutzte sie nicht allzu oft. Seine Mutter würde ihn umbringen, wenn sie wüsste, mit wie vielen Männern er geschlafen hatte – von manchen kannte er weder Vor- noch Nachnamen. Die Apps machten das nur einfacher und auch wenn der Sex ihn vom Nachdenken ablenkte, hatte dieses Pflaster über die Jahre hinweg immer mehr an Effektivität verloren. Hohl. Oberflächlich. Es half nicht, das ursprüngliche Problem zu mildern, das nicht ganz so einfach zu definieren war wie eine überaktive Libido oder ein Pheromon-Überschuss.

Caleb wäre vermutlich schockiert, wenn er ihm erzählte, dass er vorhatte, seinen Samstag alleine und züchtig zu verbringen, aber Jaime wollte sich keine Erklärung einfallen lassen, daher würde er es auf keinen Fall erwähnen. Sollten Caleb und Raven doch denken, dass er unbedingt ausgehen und sich einen hübschen Hintern schnappen wollte.

Kapitel 2

»Wenn du dort drin bist, du fauler Sack, dann musst du einkaufen gehen!«

Das Kreischen, kombiniert mit dem Hämmern an der Tür, ließ Tate aus dem Bett springen, bevor er erkannte, was für eine dumme Idee das war.

Er atmete ein paar Mal tief ein, um nicht zu schreien, als seine Muskeln gegen die Behandlung des gestrigen Abends protestierten, während seine Mutter weiterhin gegen die Tür hämmerte.

Innerhalb weniger Momente ging der Schmerz auf ein erträglicheres Maß zurück. »Ich komme in einer Minute.« Seine Antwort klang beinahe normal.

Fuck. Der Tag danach schien immer schmerzhafter zu sein als die tatsächliche Prügelei. Wenn er in einen Faustkampf hineingeriet, wurde er so aufgedreht, als hätte er etwas geschluckt, und die Schläge taten zwar weh, aber er spürte sie nicht ansatzweise so sehr wie am nächsten Tag. Stöhnend beugte er sich über die aufeinandergestapelten Plastikboxen, die ihm als Kommode dienten, und versuchte etwas zu finden, das sauber und nicht allzu abgetragen war. Heute musste er irgendwann mit der Arbeitssuche beginnen. Ein Gang zum Waschsalon wäre auch keine schlechte Idee, wenn er Arbeit suchte, aber tagsüber am Samstag war die schlechteste Zeit dafür. Vielleicht konnte er so tun, als würde er später am Abend zur Arbeit gehen und im Waschsalon abhängen, bis seine Mom ausgeknockt war.

Er nahm eine Jeans, ein langärmliges Hemd mit Knöpfen – an beiden war der Saum nur ein wenig ausgefranst – und einen der Pullunder, die er für die Jobsuche reserviert hatte, bevor er sich wieder zum Bett umdrehte. Die Schmerzen mochten schlimmer sein, aber sein Hinken war nicht so stark wie auf dem Rückweg von Area 52 und er konnte größtenteils aus beiden Augen sehen. Vorsichtig betastete er die Haut um sein linkes Auge. Die Schwellung war beträchtlich zurückgegangen, aber inzwischen musste die Verfärbung schlimmer geworden sein.

Als er sich anzog, bewegte sich Tate wie ein Greis mit Arthritis – der massige Mistkerl hatte trotz seiner hölzernen Waffe eine verdammt große Reichweite gehabt. Er strich den marineblauen und türkisgrünen Pullunder mit Argyle-Muster über seinem Hemd glatt. In den letzten Jahren hatte er in Secondhandläden einige Pullover und Pullunder mit Argyle-Muster gefunden. Er assoziierte einige gute Erinnerungen damit und diese Kleidungsstücke waren die respektabelsten, die er besaß – sie ließen ihn verlässlich, intelligent und gesetzt aussehen, obwohl er nichts davon war. Egal, ob er sich etwas vormachte oder nicht, normalerweise fand er früher oder später einen neuen Job und diesen Erfolg schrieb er seinen Argyle-Pullovern und Pullundern zu. Manche Leute hielten ihn für verrückt, weil er sie in der Hitze Floridas trug, aber das Haus, in dem er schon sein ganzes Leben wohnte, wurde zwar von einer alten Baumgruppe überschattet, besaß jedoch keine Klimaanlage. Tate vertrug hohe Temperaturen, die die meisten Touristen und viele Einwohner nicht aushielten. Nachdem er sein letztes Gehalt aus der Hose der gestrigen Nacht genommen und in der heutigen Jeans verstaut hatte, warf er seine Wäsche in einen Plastikmüllsack, damit er sie nachher schnell mitnehmen konnte.

Er dachte kurz über eine Dusche nach, aber er hatte gestern Abend direkt vor der Arbeit geduscht und glaubte nicht, dass seine Mutter glücklich wäre, wenn sie länger warten müsste als notwendig. Nachdem er sich um Notwendigkeiten wie Pinkeln und Zähneputzen gekümmert hatte, lugte er an den Sprüngen vorbei in den Spiegel.

Gott. Sein Gesicht. Sein Auge war noch geschwollen und die Haut färbte sich langsam violett, was bedeutete, dass die auffälligsten Farben noch bevorstanden. Er hatte eine rote Abschürfung im Gesicht, an die er sich nicht erinnerte, und machte sich nicht die Mühe, die anderen Verletzungen an seinem Körper zu überprüfen. Sie schmerzten höllisch, aber er musste sie nicht sehen. Wenigstens waren seine Knöchel verschont geblieben, da er ein Holzstück verwendet hatte. Als Schulabbrecher war er für viele Jobs nicht intelligent genug und die meisten, die er erledigen konnte, wurden mit kaputten Knöcheln verdammt schwierig.

Tate wandte sich von seinem deprimierenden Spiegelbild ab und machte sich widerwillig auf den Weg in die Küche. Zur Abwechslung war es einmal nur seine Mom, die über den Tisch gebeugt dasaß, in einem armseligen, zerknitterten Nachthemd mit Leopardenmuster. Eine halb gerauchte Zigarette hing zwischen ihren Fingern. Trotz des Trinkens, der Drogen und verschiedener Männer war seine Mutter immer noch jung und attraktiv.

Tate wusste nicht, ob in ihrem Zimmer ein Freund schlief oder ob er bereits gestern Abend gegangen war, und er hatte es nicht eilig, die Antwort herauszufinden. Er wusste nicht, warum seine Mutter derart zwielichtiger Gesellschaft etwas abgewinnen konnte.

Wenn es nicht einige nette, aber auch verdorbene Kerle bei einigen früheren Jobs gegeben hätte, hätte Tate nicht gedacht, dass der Sex die Mühe wert wäre.

»Da bist du ja.« Seine Mutter erwachte mit einem Ruck und schnippte Zigarettenasche in Richtung des Aschenbechers, ohne sich darum zu kümmern, dass sie ihn verfehlte. »Gott, was ist verdammt noch mal mit dir passiert? Hast du versucht, einem Hetero den Schwanz zu lutschen?«

Ihr Lachen war rau und abgehackt und Tate tat sein Bestes, um nicht zusammenzuzucken. Seine Mutter fand vieles lustig, das Tate nicht nachempfinden konnte.

Dann sah sie ihn stirnrunzelnd an. »Du hast hoffentlich nicht bei der Arbeit Streit angefangen. Für solchen Mist wirst du gefeuert und Gott weiß, dass es für Leute wie dich nicht viele Jobs dort draußen gibt.«