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Gesammelte Texte in Prosa und Poesie aus über fünfzig Lebensjahren
Das E-Book Gedanken und Gedichte wird angeboten von Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
50plus, Gedanken, Gedichte, Leben und Familie, Natur und Gesellschaft
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Seitenzahl: 53
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Gesammelte Texte
in Prosa und Poesie aus über fünfzig Lebensjahren
Ich widme dieses Buch dem Leben, das so viele Facetten beinhaltet und Inspirationen liefert. Das Leben, das einen formt, herausfordert, prügelt, liebt, motiviert, lobt, ermahnt, auf Flügeln trägt, in Abgründe stürzt, Hoffnung gibt, demütig macht, lachen und weinen lässt. Und das so endlich ist, obwohl wir uns verhalten, als ob es unendlich wäre.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Eltern – Kind
Eltern
Muttertag
Vater und Tochter
Mein Hund
Gedanken
Steine
La Serenissima
Vergangenheit
Puzzle
Karussell
Paris
Zeit
Herz und Schmerz
Herzschmerz
Zerbrochenes Herz
Gebrochenes Herz
Jahreszeiten
Herbst
Adventkalender
Weihnacht
Jahreswechsel
Leben
Freiheit
Der alte Mann
Traum
Leben
Zeit
Blut und Hass
Erinnerung an den Krieg
Wege des Lebens
Suizid?
Fortfliegen
Träume vom Anderssein
Keine Hoffnung?
Marionette
Leben
Liebe
Panta Rhei
Ach, Du
Sehnsucht
Stern
Du
Liebe?
Natur
Schwanengesang
Am Morgen
Sonnenuntergang
Kleeblatt
Nebel
Ein kurzer Traum
Winter
Es war einmal
Trauer
Du, wo bist du?
Erkenntnis
Sie
Vierbeinige Freunde
Seele
Nie mehr
Über die Autorin
Helen Marie Rosenits studierte Jus an den Universitäten Wien und Salzburg, promovierte an der Paris-Lodron-Universität. Sie arbeitete in verschiedenen Bereichen, betreute ihre Blogs und verfasste Artikel für die Zeitung ihres Hundevereines, bis sie ihrer Leidenschaft nachgab, und auch Romane zu schreiben begann. Heute lebt sie mit ihrem Mann in Niederösterreich.
www.helenmarierosenits.at
http://helenmarierosenits.blogspot.com
https://www.facebook.com/profile.php?id=100010622282861/
https://www.instagram.com/helen_marie_rosenits
Erklärung
Die Texte sind in mehr als einem halben Jahrhundert Lebensalter entstanden. Sie enthalten objektive, subjektive, positive oder negative Sichtweisen. Sind Meinungen, Ansichten und Einsichten, die der Fantasie, Gefühls- und Gedankenwelt der Autorin entstammen, weder werten noch urteilen oder anklagen wollen.
Es sind Emotionen, in Worte gefasst. Erinnerungen, endlich niedergeschrieben. Zeilen, die berühren, aufrütteln, nachdenklich stimmen und Empathie wecken wollen. – Vielleicht sind sie ein Echo oder ein Spiegel oder auch Neuland für die Leserschaft.
Ich lege sie vertrauensvoll in Ihre Hände.
P.S.: Firmen-/Produktnamen und Logos, so erwähnt, sind der jeweiligen Zeit geschuldet. Es soll damit weder Werbung noch Kritik verbunden sein.
ELTERN – KIND
Zum Muttertag und Vatertag -
oft wollt ich euch schon Zeilen schreiben,
so gut ich es eben vermag.
Ein Versuch wird es schließlich immer bleiben.
Denn wie soll ich Gefühlen für euch gerecht werden?
Zu wenige Worte sind mir gegeben.
Herrliche Gedichte haben Eltern gerühmt auf Erden.
Könnt ihr mein hilfloses Gestammel vergeben?
Ich möchte euer Wesen, eure Liebe und mein Glück besingen,
doch wie soll ich bloß meine Verse beginnen?
Lassen sich Empfindungen überhaupt in Worte zwingen?
Ich will schöner Zeilen mich entsinnen,
aber jegliche Phrase klingt schal und leer.
Ihr seid meine Eltern, ich bin euer Kind.
Ihr liebt mich und ich liebe euch so sehr.
Das ist das Einzige, was ich an Worten find‘.
ELTERN
Jahrzehnte vergangen, Kindheit lange vorbei.
Im Spiegel vom Schicksal gezeichnetes Konterfei.
Die Liebe der Eltern in Frage gestellt,
kein Licht mehr die Erinnerung erhellt.
Der Mutter Gedanken im Vergessen ertrunken,
des Vaters Liebe in einer andern versunken.
Alle Worte der Zuneigung in ihrer Fülle,
im Herzen nicht mehr als eine leere Hülle.
Wo Zuversicht, ja Gewissheit einst war,
bleibt nur mehr Wehmut Jahr für Jahr.
Das Leben früher mit so viel Hoffnung begonnen,
nun im Sand der Zeit zwischen den Fingern zerronnen.
Alle Wut, alles Hadern wird mit dem letzten Atemzug enden.
Im Jetzt nur selbst geschaffenes, kleines Glück in Händen.
Die Liebe irgendwo auf dem Weg verloren,
nur mehr ein schwaches Echo in meinen Ohren.
MUTTERTAG
Der frische Wind weht kühl durch ihr Haar. Sie steht still da, fast verloren zwischen den Gräberreihen. In Händen hält sie eine Terracotta-Schale, bepflanzt mit Vergissmeinnicht und kleinen Rosen.
All die schreiend bunten Werbeflyer und auf Gefühle oder schlechtes Gewissen abzielenden Spots huschen durch ihren Kopf. Niedlich gekleidete Kinder mit einem einstudierten Gedicht auf den Lippen und die dazugehörigen Väter mit ein wenig Unbehagen in der Miene oder pflichtschuldig absolvierte Besuche mit einem krampfhaft ausgesuchten Geschenk im Arm oder vielleicht überhaupt verweigerte Besonderheit für diesen speziellen Tag, den Muttertag.
Nein, sie selbst hat das nie erlebt und würde es auch nie, es war ihr nicht vergönnt worden – von wem auch immer; ihrem Körper, ihrem zu wenig vorhandenen Wunsch, dem Schicksal?
Sie blinzelt die Tränen weg, als all die Erinnerungen auf sie einstürzen. Die Strenge, manchmal Unbarmherzigkeit, das oftmals liebevolle Lächeln, die herausfordernden Worte, die Belehrungen, das gelegentliche Lob und die Ambivalenz der gesamten Gefühlspalette. Sie hätte alles, wirklich alles nochmals zurückzuholen gewünscht; doch der Sand der Zeit war durch das Glas der Uhr geronnen, unwiederbringlich.
Kalt läuft es über ihren Rücken, sie fröstelt. Ist ein Leben wirklich erst zu Ende, wenn alle Kurven auf Überwachungsmonitoren eine gerade Linie bilden? Oder endet es nicht schon viel früher, wenn nichts – nicht einmal mehr die Stimmen von geliebten Menschen – mehr das Bewusstsein zu durchdringen scheinen?
Wenn nur mehr ein Körper, abgezehrt und verheert von Krankheit und bis zur Unkenntlichkeit den Erinnerungen entfremdet, vor einem liegt.
Wenn Hilflosigkeit absolut wird und Ausgeliefertsein die einzige Option ist. Wenn sich die Augen schließen, weil das Sehen unerträglich ist und nichts Erleichterung bringt, keine Tränen, kein Gebet, einfach nichts.
Gerüche und Bilder von Ende und Auflösung im Gedächtnis verankert, mit Fragen und Antworten zu einem sich immer schneller drehenden Karussell verbunden.
Ihre Finger tasten über den weiß-schwarzen Marmor, stellen den Blumengruß ab, der auf der großen Deckplatte so verloren, ja unbeholfen wirkt. Die Kühle des Steins kriecht durch ihre Adern und wie Eis umklammert es ihr Herz. Die Wolken am Himmel werden immer dunkler, schwerer. Doch sie spürt nicht die Tropfen auf ihrem Körper, die sich jetzt lautlos mit den Tränen auf ihren Wangen vermischen. Langsam löst sich der Kreis ihres Denkens auf, zerrinnt in Nichts, bis sie vollkommen leer ist.
Automatisch setzt sie schließlich einen Schritt nach dem anderen – mit einem letzten Bick zurück, voller Trauer, Verzweiflung und unsterblicher Liebe.
VATER UND TOCHTER