Gedanken zu einer realistischen Friedenslösung zwischen Palästinensern und Israelis - Lothar Höhn - E-Book

Gedanken zu einer realistischen Friedenslösung zwischen Palästinensern und Israelis E-Book

Lothar Höhn

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Beschreibung

Alle bisherigen Anstrengungen, um die jahrzehntlangen Feinseligkeiten zwischen Palästinensern und Israelis zu beenden und zu einem dauerhaften Frieden zu kommen, sind gescheitert. In dieser vorliegenden Abhandlung wird die Frage beantwortet, warum diese Bemühungen fehlschlagen mussten; danach wird ein gangbarer und für beide Seiten akzeptabler Weg aufgezeigt, der unter den gegebenen Umständen endlich diesen langersehnten Frieden zwischen beiden Völkern hervorbringen könnte. Für den neutralen Beobachter des Nahostkonflikts gibt es wohl nur diese hier dargelegte Möglichkeit, den Palästinensern zu einem eigenen Staat zu verhelfen, der dann von allen Staaten der Welt anerkannt werden kann. Die Zeit ist gekommen, Israelis und Palästinensern ganz neue Perspektiven zu eröffnen und beide Völker für ein großartiges Nahostsuperprojekt zu begeistern.

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Inhalt

Vorwort

Gedanken zu einer realistischen Friedenslösung zwischen Palästinensern und Israelis Wie aus einer Konfliktregion ein »Heiliges Land« werden könnte

Die Ursachen für den Konflikt verstehen

Warum und wie es zur Gründung eines jüdischen Staates in Palästina gekommen ist

Warum und wie es zu keinem palästinensischen Staat in Palästina gekommen ist

Konflikte, die das starke Sicherheitsbedürfnis der Israelis genährt haben

Bemühungen um eine Friedenslösung im Nahen Osten

Gründe für das Scheitern der Friedensbemühungen

Vorschläge von Friedenslösungen, die sich bis jetzt als illusorisch erwiesen haben und erweisen

Die Zweistaatenlösung

Die Dreistaatenlösung

– Aus der Sicht der Fatah

– Aus der Sicht der Hamas

– Aus israelischer Sicht

Wie so mancher neutrale Beobachter des Konflikts die Situation einschätzt

Wie es zu einer realistischen und vernünftigen Friedenslösung kommen könnte

Grundgedanken, die für das gegenseitige Verständnis relevant sind

Verständnis der Palästinenser für die Israelis

Verständnis der Israelis für die Palästinenser

Grundgedanken einer realistischen Friedenslösung

Nachwort

Quellenverzeichnis

Vorwort

Irgendwo las ich einst, dass alle, die originelle Gedanken zur Lösung des Konflikts zwischen den Israelis und den Palästinensern hätten, sie veröffentlichen sollten. Da ich seit meiner frühesten Jugendzeit diesen Konflikt mit Spannung und großem Interesse als neutraler Beobachter verfolge, wage ich es, meine Gedanken zur Lösung des Konflikts, die mir vor allem in den letzten Jahren hierzu gekommen sind, zu veröffentlichen.

Nun gibt es bereits eine Fülle von Veröffentlichungen, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Trotzdem glaube ich, dass diese Darlegungen doch noch ihren Platz in der allgemeinen Friedenslösungsdiskussion finden und eine Ideenlücke schließen.

Trotz aller ernsthaften Bemühungen um zu einer von beiden Seiten akzeptablen Lösung zu kommen, ist es jedoch den Politikern, Diplomaten usw., welchen Ländern sie auch angehören mögen, bisher nicht gelungen, zu einer dauerhaften Friedenslösung in diesem Gebiet zu kommen. Was steht dem in Wege, und wie könnte es bei einer realistischen Betrachtung der verzwickten Lage doch noch zu einer von beiden Seiten annehmbaren Zweistaatenlösung kommen? Wie könnte diese unter den gegebenen Umständen zustande kommen und worin könnte sie dann nur bestehen? In der vorliegenden Arbeit wird versucht, realistische Antworten auf diese brennenden Fragen zu finden, indem von einem ganz anderen Ansatzpunkt ausgehend ein positives Ergebnis erreicht werden könnte.

Damit Leserinnen und Leser, die nur hin und wieder in den Nachrichten etwas von dem Konflikt mitbekommen haben, sich aber ansonsten nicht groß dafür interessiert haben und dann oft übereilt die eine oder andere Seite verdammen, damit etwas vorsichtiger werden, werden im ersten Drittel dieses Buches des allgemeinen Verständnisses wegen die geschichtlichen Ereignisse, die diesen »gordischen Knoten« entstehen ließen und für die Ausführungen, die sich anschließen, relevant sind, kurz erwähnt. Dabei stütze ich mich hauptsächlich auf verlässliche Quellen im Internet.

Ein weiterer Teil dieser Abhandlung beschäftigt sich mit den Gründen, die zum Scheitern aller Friedensbemühungen führten und führen mussten. Von all den gewonnenen Erkenntnissen ausgehend wird im letzten Teil eine Lösung des Konflikts erarbeitet, wie sie meines Erachtens von einer neutralen Einschätzung der Situation nur möglich sein kann. Wenn der größte Teil der israelischen Bevölkerung und deren Politiker an einer echten Friedenslösung interessiert sind, bei der die Sicherheit Israels garantiert ist und wenn der größte Teil der Palästinenser und deren Politiker in einem separaten Staat mit Israel friedlich koexistieren und kooperieren möchten und den Wohlstand der gesamten Bevölkerung in ihrem Land zu mehren wünschen, müssten beide Seiten an einem solchen hier vorgeschlagenen »Deal« eigentlich stark interessiert sein.

Auf alle Fälle sollten wir Erdbewohner an einer dauerhaften und realistischen Lösung des Konflikts mehr als bisher interessiert sein; denn es kann zurecht befürchtet werden, dass bei einer nicht baldigen Lösung des Konflikts die Spannungen der Kontrahenten so zunehmen, dass sie zu einem Ergebnis führen, das gewiss nichts Gutes für den gesamten Erdkreis erahnen lässt.

Gedanken zu einer realistischen Friedenslösung zwischen Palästinensern und Israelis

Wie aus einer Konfliktregion ein »Heiliges Land« werden könnte

Gibt es überhaupt eine dauerhafte Friedenslösung für den äußerst komplizierten Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern? Diese Frage stellen sich Politiker und neutrale Beobachter, die sich mit diesem Thema und der damit verbundenen Problematik beschäftigen, immer häufiger. Gründe, die diesen Pessimismus entstehen lassen, gibt es genügend. Da alle bisherigen Versuche, den Konflikt friedlich und zum Teil auch kriegerisch zu lösen, gescheitert sind, braucht es keinen zu wundern, wenn sich eine gewisse Ausweglosigkeit breit macht, wenn Ratlosigkeit herrscht. Der Graben, der beide Völker trennt, scheint unüberbrückbar zu sein. Nur hier und da konnten von beiden Seiten ein paar Zugeständnisse gemacht werden, die das praktische Miteinander betreffen. Zwei Völker beanspruchen das »Heilige Land«, das dem Namen eigentlich nicht gerecht wird und eher den Namen »Krisenland« oder »Konfliktland« tragen sollte.

Nun hat niemand das Recht, die eine oder andere Seite zu verdammen; denn damit wird der Konflikt nicht gelöst; außerdem bringen Schuldzuweisungen nichts! Es gilt hier vielmehr, soviel wie möglich Verständnis für die eine und andere Seite aufzubringen und die geschichtlich gesetzmäßig zustande gekommene Situation als Basis für eine eventuelle Konfliktlösung zu betrachten. Ein wichtiger Grund, weshalb alle Friedensbemühungen scheitern mussten, liegt wohl auch darin, dass es Politikern bisher hauptsächlich darum gegangen ist, nach einer politischen Lösung zu suchen, ohne die theologischen, psychologischen, soziologischen und philosophischen Aspekte genügend zu berücksichtigen. Schließlich kann man nicht mit dem Dach (politische Lösung) zu bauen anfangen, wenn das Fundament und der darauf basierende Bau nicht vorhanden sind. Deshalb müsste von der Völkergemeinschaft ein Friedensplan erdacht werden, der beide Völker begeistert und die sich dann sagen: »Das versuchen wir!«

In den folgenden Ausführungen verzichte ich darauf, einen ausführlichen geschichtlichen Überblick beider Völker zu geben. In diesem Zusammenhang werden hauptsächlich nur kurz historische Fakten erwähnt, die als Basis für das Verständnis des Nahostkonflikts dienen und für die Reflexion zur Lösung des Konflikts relevant sind.

Die Ursachen für den Konflikt verstehen

Jemand, der in der religiösen Welt nicht beheimatet ist, fällt es sicherlich schwer, sich in die religiöse Welt der Muslime und der Israelis hineinzudenken. Da der größte Teil der Palästinenser Muslime sind und der größte Teil der Israelis dem jüdischen Glauben angehören, spielt es jedoch bei der Suche nach einer Friedenslösung, die dauerhaft sein soll, eine entscheidende Rolle. Hier ist auf religiöse Gebräuche, Kultstätte, religiöse Sehnsüchte etc. Rücksicht zu nehmen.

Warum und wie es zur Gründung eines jüdischen Staates in Palästina gekommen ist

Jeder, der die Geschichte Israels vor allem aus dem Alten Testament kennt, weiß, wie ihre Vorfahren in das Land Kanaan, in das heutige Palästina, gekommen sind und da um 1500 v.Chr. allmählich anfingen, ihr Reich zu gründen. Nachdem der bekannte König David die Einwohner Jerusalems, die Jebusiter, besiegt hatte, machte er Jerusalem zur Hauptstadt. Zudem ließ er die Stiftshütte sowie die Bundeslade, d.h. die israelitischen Heiligtümer, nach Jerusalem holen, wodurch Jerusalem auch zum Zentrum der israelitischen Gottesanbetung wurde. Zur Ehre des Gottes Jahwe ließ sein Sohn Salomo einen Tempel in Jerusalem bauen, der im Jahre 955 v. Chr. eingeweiht wurde. Dieser Tempel wurde jedoch von den Neubabyloniern 587/586 zerstört. Ein großer Teil des Volkes – vor allem die Elite – kam ins Exil. Erst als die Möglichkeit bestand, aus dem Exil zurückkehren zu können und viele davon Gebrauch machten, wurde der Tempel 520 v. Chr. wieder aufgebaut. In den Jahren 20/19 v. Chr. hat Herodes den Tempel so umbauen lassen, dass er in die Geschichtsschreibung als »Herodianischer Tempel« eingegangen ist. Dieses Prachtwerk wurde von den Römern unter Titus 70 n.Chr. zerstört. Nur eine Mauer, die sogenannte Klagemauer, an der die Israelis heute noch an ihren einstigen Tempel erinnert werden, ist erhalten geblieben. Sie ist nun die bedeutendste Stätte der Anbetung der Israelis geworden.

Wenn es auch aufgrund geschichtlicher Ursachen zur Zerstreuung des jüdischen Volkes gekommen ist und es keinen echten jüdischen Staat mehr in dem heutigen so genannten Palästina geben konnte, so ist doch zu beachten, dass es nie eine Zeit gegeben hat, in der keine Juden in dieser Gegend gelebt haben. Sie teilten sich diesen Landabschnitt mit anderen Bewohnern – vorwiegend mit Arabern und einem geringeren Anteil von Christen.

Theologisch gesehen haben die Juden Palästina immer als ihr »gelobtes Land« angesehen, dass ihnen ihr Gott Jahwe gemäß ihrer religiösen Schriften einst zuerkannt hat. So ist auch die Hoffnung, als Masse in das Land zurückzukehren, erhalten geblieben. Theodor Herzl, der als Begründer des politischen Zionismus angesehen wird, konnte sich drei Gebiete vorstellen, in denen ein »Judenstaat« hätte gegründet werden können, in Uganda, in Argentinien oder in Palästina. (1); die Idee von Uganda und Argentinien hat er wohl schließlich fallen lassen und sich diesen Staat nur noch in Palästina vorstellen können. Geschichtlich sei in diesem Zusammenhang noch die Deklaration des britischen Außenministers Arthur James Balfour zu erwähnen, der im November 1917 via dem damaligen Leiter der britisch-jüdischen Bevölkerungsgruppe Lord Rothschild dem Zionistischen Verband (Zionist Federation) mitteilen ließ, dass die britische Regierung sich zugunsten eines »nationalen Heims für das jüdische Volk« in Palästina einsetzen werde, wobei jedoch »die zivilen und religiösen Rechte der nichtjüdischen Bevölkerungsgruppen« respektiert werden sollten. (2) Als Großbritannien das Völkerbundmandat für Palästina nach dem 1. Weltkrieg erhielt und das im Juli 1922 ratifiziert wurde, wurden in dem Mandat die in der Deklaration von Balfour geäußerten Gedanken mit aufgenommen und in diversen Artikeln noch Verschiedenes präzisiert. So sollte als Ansprechpartner eine »Jewish Agency« in Palästina gegründet werden, die verschiedene organisatorische Aufgaben zu übernehmen hatte, was z.B. die Einwanderung der Juden betrifft, die Bearbeitung von Ländereien, Gründung von Siedlungen etc.. (3) Die pro-jüdischen Artikel des Völkerbundmandates wurden von den in Palästina lebenden Nichtjuden stark kritisiert und verdammt. Es kam zu Ausschreitungen gegen Juden, die besonders in den 1930er Jahren noch stark zunahmen. (4) Am liebsten hätten die palästinensischen Araber einen Einwanderungsstopp für die Juden erreicht. Dazu kam es nicht, wohl aber von britischer Seite unter dem Premierminister Neville Chamberlain zu einer gewissen Begrenzung der Anzahl von Einwanderungswilligen, was 1939 in dem so genannten Weißbuch (engl. White Paper) festgehalten wurde. Das »Weißbuch« sah vor, dass in einer Periode von 5 Jahren pro Jahr es nur noch 10 000 Juden erlaubt sein sollte, sich in Palästina zu installieren und eventuell noch 25 000 zusätzlichen Einwanderungswilligen. Weitere Zuwanderungen dürften dann nur noch mit der Zustimmung arabischer Behörden erfolgen. Zudem sah das Weißbuch die Schaffung eines gemeinsamen jüdisch-arabischen Staates innerhalb von 10 Jahren vor. (5) Somit wurde die »World Zionist Organisation«, die von Theodor Herzl 1897 gegründet wurde und sich sehr für die Schaffung eines Jüdischen Staates in Palästina einsetzte, quasi aufgefordert, auf einen eigenen Staat in Palästina zu verzichten, was für die Juden ein herber Rückschlag bedeutete. Obwohl Chamberlains Nachfolger Winston Churchill gegen die Weißbuchverordnungen war, hob er sie nicht auf, betrachtete sie jedoch auch nicht als bindend, was z.B. die Anzahl der Juden betrifft, die sich in Palästina niederlassen wollten und die laut White Paper eigentlich begrenzt war. Aufgrund des zunehmenden Antisemitismus in Europa und die Pogrome gegen Juden in verschiedenen europäischen Ländern versuchten natürlich viele Juden dem zu entkommen und sich vor allem auch in Palästina niederzulassen. Ganz besonders die Judenverfolgung und deren Zuspitzung im Holocaust während der Hitlerzeit haben die Sehnsucht nach einem eigenen Staat in ihrem Ursprungsland beflügelt.