Was ist verrückt? Was ist normal? - Lothar Höhn - E-Book

Was ist verrückt? Was ist normal? E-Book

Lothar Höhn

4,8

Beschreibung

Was ist verrückt? Was ist normal? Diese beiden Fragen beschäftigt die Menschheit seit Menschengedenken. Um sie beantworten zu können, benötigen wir jedoch einen universellen Maßstab, dem alle Denkenden zustimmen könnten oder sogar müssten. Gibt es diesen? In dem vorliegenden Werk wird der gewagte Versuch unternommen, ihm auf die Spur zu kommen. Nachdem dessen „Kern“ gefunden worden ist, werden - von dieser „universellen Basisnorm“ inspiriert - Betrachtungen darüber angestellt, was im eigenen Leben, in der Beziehung zum Du, in der Gesellschaft etc. als „verrückt“ und als „normal“ zu bezeichnen wäre. Dabei gibt es keinen Grund zum Moralisieren. Vielleicht helfen diese Ausführungen jedoch mit, hier und da zu normalisieren. Im gleichen Verlag ist von ihm auch erschienen: Akzeptanz meines Sogewordenseins? ISBN 978-3-8372-1006-4, Freier Wille – ein Trugschluss? ISBN 978-3-8372-1230-3

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Lothar Höhn

Was ist verrückt? Was ist normal?

Die universelle Norm als Maßstab

AUGUST VON GOETHE LITERATURVERLAG

FRANKFURT A.M. • WEIMAR • LONDON • NEW YORK

Die neue Literatur, die – in Erinnerung an die Zusammenarbeit Heinrich Heines und Annette von Droste-Hülshoffs mit der Herausgeberin Elise von Hohenhausen – ein Wagnis ist, steht im Mittelpunkt der Verlagsarbeit. Das Lektorat nimmt daher Manuskripte an, um deren Einsendung das gebildete Publikum gebeten wird.

©2015 FRANKFURTER LITERATURVERLAG FRANKFURT AM MAIN

Ein Unternehmen der Holding

FRANKFURTER VERLAGSGRUPPE

AKTIENGESELLSCHAFT

In der Straße des Goethehauses/Großer Hirschgraben 15

D-60311 Frankfurt a/M

Tel. 069-40-894-0 ▪ Fax 069-40-894-194

E-Mail [email protected]

Medien- und Buchverlage

DR. VON HÄNSEL-HOHENHAUSEN

seit 1987

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar über http://dnb.d-nb.de.

Websites der Verlagshäuser der

Frankfurter Verlagsgruppe:

www.frankfurter-verlagsgruppe.de

www.frankfurter-literaturverlag.de

www.frankfurter-taschenbuchverlag.de

www.publicbookmedia.de

www.august-goethe-literaturverlag.de

www.fouque-literaturverlag.de

www.weimarer-schiller-presse.de

www.deutsche-hochschulschriften.de

www.deutsche-bibliothek-der-wissenschaften.de

www.haensel-hohenhausen.de

www.prinz-von-hohenzollern-emden.de

Dieses Werk und alle seine Teile sind urheberrechtlich geschützt.

Nachdruck, Speicherung, Sendung und Vervielfältigung in jeder Form, insbesondere Kopieren, Digitalisieren, Smoothing, Komprimierung, Konvertierung in andere Formate, Farbverfremdung sowie Bearbeitung und Übertragung des Werkes oder von Teilen desselben in andere Medien und Speicher sind ohne vorgehende schriftliche Zustimmung des Verlags unzulässig und werden auch strafrechtlich verfolgt.

Titelbild: S. Hofschlaeger/pixelio.de

ISBN 978-3-8372-1765-0

Inhaltsverzeichnis

Verehrter Leser!

Gibt es Normales und Verrücktes?

Ein Situationsbericht

Auf der Normsuche

Faktoren, die die Meinung formen

Die universelle Norm wird sichtbar

Selbstanalyse im Lichte der Norm

Erkenne dich selbst!

Harmonie von Leib, Psyche und Geist

Mein Leib

Meine Psyche

Mein Geist

Die Sinnesorgane

Mein Normverhalten gegenüber dem Du

Das Sichtbarwerden von Charaktereigenschaften

Die Liebe als treibende Kraft

Unsere Sprache

Verrückter Egoismus

Ich – ein Mörder?

Frieden stiften und ihn wahren

Umgangsformen

Für den Nächsten da sein

Ehe, Lebenspartnerschaft und Familie

Die Scheidung

Verhältnis Eltern - Kinder

Das normgerechte Zusammenleben in der Gesellschaft

Religionen, Ideologien, Ideen etc. an der universellen

Norm prüfen

Zu normgesinnten Menschen erziehen

Massenmedien

Das Einwirken des Individuums auf die Gesellschaft

Arbeits- und Geschäftswelt

Die staatliche Gesundheitsfürsorge

Für Ordnung und Sicherheit sorgen

Die universelle Norm im weltpolitischen Bereich

Kriegs- und Friedenspolitik

Verrückte Ursachen – verrückte Folgen

Verehrter Leser!

Seit unseren ersten Erdentagen nehmen wir mit unseren Sinnesorganen eine « verrückte Welt“ in uns auf. Trotzdem fällt es einem schwer, sich an sie völlig zu gewöhnen, weil wir uns mit unserem Verstand und in unserer Phantasiewelt eine bessere  - ja vielleicht sogar eine heile Welt vorstellen können. Doch warum haben so viele die Hoffnung darauf aufgegeben?

Flüchtige Blicke in die Vergangenheit und Gegenwart genügen, um die Zukunft ebenfalls schwarz zu malen. Warum sollte es auch auf einmal mit der Menschheit bergauf gehen? Versuche einzelner Denker, die Menschheit zum Guten zu führen – Versuche friedliebender Organisationen und religiöser Einrichtungen auf diesem Planeten etwas Paradiesisches zu schaffen - sind gescheitert. Alles scheint in den verschiedensten menschlichen Bereichen aus den Fugen geraten zu sein. Wir wissen nicht so recht, was links und rechts, oben und unten, vorn und hinten, richtig und falsch, gut und böse beziehungsweise schlecht ist. In den Medien wird uns eine Welt voller Spannungen und Gewalttaten geschildert.

Inmitten dieser Auseinandersetzung vom Guten und Schlechten, vom „Normalen“ und „Verrückten“ habe ich als Individuum meinen Platz. Manchmal kommt es mir vor, als würde ich, ohne nachzudenken, ohne den Trieb, der mich zur Vernunft leiten will, zu folgen, wie ein Spielball einmal auf diese dann wieder auf jene Seite geworfen, in diesem Spannungsfeld hin und hergezogen. Wer hätte sich nicht von Zeit zu Zeit bei Aussprüchen ertappt, die man am liebsten vermieden hätte? Wer greift sich nicht hin und wieder an den Kopf und möchte laut ausrufen: „Wie dumm bin ich nur gewesen! Hätte ich nur anders reagiert!“ Wie viel Unsinn – oft mit tragischen Folgen – wird so täglich fabriziert! Kann ich dem ausweichen? – Und was ist „verrückt“ und „normal“? Ziehen wir alle die Trennungslinie an derselben Stelle? Sehen wir die Welt mit gleichen Augen und nehmen wir sie mit denselben Empfindungen wahr? Könnten Andere, die sich mit diesem Thema beschäftigen, zu anderen – ja sogar zu gegensätzlichen Ergebnissen kommen? Oder gibt es eine „universelle Norm“, die von allen denkenden Erdbewohnern akzeptiert werden müsste, selbst wenn sie sich in ihrem täglichen Leben nicht an sie halten würden? Unser Erkenntnistrieb wird uns dabei helfen, sie mit Hilfe des Verstandes aufzuspüren. Sollten wir sie finden, könnte sie uns als Orientierungsbasis dienen, „Verrücktheiten“ im menschlichen und zwischenmenschlichen Bereich zu entdecken.

Hier soll keine Moralpredigt gehalten werden; denn wer würde gern so etwas lesen, außer vielleicht diejenigen, die von sich momentan noch denken, alle ethisch-moralischen Werte in sich zu haben und dementsprechend zu reden und zu handeln; aber wer bin ich, der es sich wagen könnte über andere herzuziehen und über sie eventuell gar zu richten, nachdem ich weiß, dass ich unter anderen Voraussetzungen beziehungsweise Gegebenheiten jeder x-beliebige Mensch hätte werden können? So gibt es hier kein „du sollst nicht!“ und „du darfst nicht!“  Keinem soll unterstellt werden – die Mörderin ihres Kindes eingeschlossen – absichtlich „verrückt“ sein zu wollen, absichtlich das Gute zu bekämpfen und das Böse oder Schlechte zu fördern. Deshalb soll hier auch keiner verdammt oder verurteilt werden. Ohne zu moralisieren könnten diese Ausführungen hier und da jedoch mithelfen, zu normalisieren. Mit Statistiken und vielen Zahlen möchte ich mich nicht herumplagen; sie sind an Jahreszahlen gebunden und dem schnellen Wechsel unterworfen.

Einer Illusion dürften wir uns hingeben, wenn wir erwarten, die gesamte Menschheit – ohne Ausnahme – wäre vom „Verrücktsein“ zu heilen. Wir könnten jedoch eine enorme Besserung erwarten, wenn dem erkannten Übel an die Wurzel gegangen würde.

Jedenfalls wollen wir keine Schwarzseher sein, sondern getrost und zuversichtlich in die Zukunft blicken. Selbst wenn sich alle um uns herum sehr „verrückt“ verhielten, wer oder was könnte Sie oder mich daran hindern, zu etwas Paradiesischem in sich selbst zu gelangen und wenigstens im eigenen Wirkungsbereich möglichst „normgerecht“ zu reagieren? Ein nach der „universellen Norm“ hin ausgerichtetes Leben könnte bestimmt dazu dienen, ein glücklicheres Leben zu führen. Wer wäre dafür zu jung oder zu alt? Doch niemand, der denken kann! Und gehöre ich zum „Abschaum der Menschheit“, so weiß ich dennoch, ich bin kein hoffnungsloser Fall; denn solange jemand merkt, etwas könnte besser und schöner sein, solange sich jemand nach dem „Normalen“ und Guten sehnt, besteht Aussicht auf ein besseres Leben. Wer könnte da ausgeschlossen werden?

Wenn es mit dem hier Dargebotenen gelingt, ein wenig Friedensforschung im Kleinen und Großen zu betreiben – wenn es mithilft, Verfeindete anzuregen, sich wieder zu versöhnen und zerbrochene Freundschaften zu flicken – wenn es einem Lebensmüden ermutigt, weiterzuleben und ein sinnvolles Leben zu führen – wenn es mit verhindern hilft, Gemeinschaften in Brüche gehen zu lassen, sind diese Gedanken nicht umsonst dargelegt worden. Geben wir uns selbst nicht auf! Fassen wir neuen Mut! Eine positive Sehens- und Lebensweise wird Ihnen und mir helfen, Schwierigkeiten zu überwinden und das Leben besser zu meistern!

Gibt es Normales und Verrücktes?

Ein Situationsbericht

Meine Hände blättern in einem Band, in dem die Höhepunkte des 20. Jahrhunderts in Wort und Bild dargestellt werden. Kriegsschauplätze, Ermordete von Bekannten und Unbekannten, Bilder des Grauens und des Entsetzens! Ganz selten erblicke ich etwas, was ermutigen könnte. Ich halte inne und denke – „verrückte Welt“! Meine Gedanken versuchen dieser Welt zu entfliehen und sich in eine Welt zu begeben, in der es „Verrücktheiten“ gar nicht gibt – ja gar nicht geben kann. Ich wünsche auf einmal, auf einem Planeten zu leben, wo Vertrauen, Friede, Eintracht herrschen, wo Liebe die Bewohner verbindet – in einer Welt ohne Zank, Streit, Neid und Eifersucht, da wo Staatsgrenzen, Nationalismus, Rassendiskriminierung, Feindschaft und Völkerhass nicht einmal in den Bereich der Sagen und Märchen gehören – auf einer Weltkugel, auf der keiner um das nackte Leben bangen muss, wo Morde und sonstige Verbrechen nicht vorkommen, wo keiner Haustüren, Geldschränke und Autos zu verschließen braucht – in einer Welt, wo jeder die Meinung des Anderen respektiert und in einer toleranten Haltung freundschaftliche Gespräche führt. – Ein unerfüllbarer Traum einer heilen Welt? Eine Utopie? Ein frommes Wunschbild?

Plötzlich beschleicht mich ein Gefühl der Zufriedenheit. Mir wird klar, dass ich eigentlich froh sein kann, nicht während des Ersten Weltkrieges gelebt und vom Zweiten so gut wie nichts mitbekommen zu haben. Mir ist das Kämpfen und Sterben in Kriegsgebieten bis jetzt erspart geblieben. In meinem Herzen hege ich die Hoffnung, dass die Periode des Friedens anhalten möge!

Die abendlichen Tagesnachrichten bringen mich wieder ganz zur Erde zurück. Schlagzeigen vermelden ein Attentat, bei dem es zahlreiche Tote und Verletzte gab, Banküberfall, Straßenkrawalle, Autos wurden während der Nacht in Brand gesteckt, Geiselnahme  ... Das kurze, hoffnungsvolle Aufatmen verwandelt sich in ein tiefes Mitgefühl mit den Opfern und den Leidtragenden. Ich versuche die Vergangenheit zu begreifen und die Gegenwart zu fassen. Ich denke über die Welt nach, in der ich lebe, über die Gesellschaft, über mich. Dabei wird mir deutlich – ich selbst bin ein Teil dieser „verrückten Welt“; denn sie hat mein Denken und Fühlen geprägt. Hat das „Verrücktsein“ vielleicht alle Menschen erfasst, den Einen mehr als den Anderen? Wie viel „Verrücktes“ steckt in mir? Wie könnte ich davon befreit werden? Wer oder was ist „verrückt oder „normal“. Wo befindet sich die Trennungslinie? Könnte es sein, dass ich von Kindheit an etwas als  „normal“ in mir aufgenommen und akzeptiert habe, was sich bei einer jetzigen genaueren Überprüfung als „nicht normal“, d.h. als „verrückt“ erweist? Fragen über Fragen.

Auf der Normsuche

Wenn in dieser Darstellung das Adjektiv „verrückt“ auftaucht, wird es im ureigensten Sinn, in seiner vollen Bedeutung gebraucht. Es kommt vom Verb „verrücken“. Das bedeutet, etwas befindet sich nicht am rechten Platz, da wo es hingehört, irgendetwas stimmt nicht, ist nicht in Ordnung – ist verkehrt. Sinnverwandte Wörter wie , , , , , , werden ebenfalls dafür angeführt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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