Geheime Leidenschaft - Christine Stutz - E-Book

Geheime Leidenschaft E-Book

Christine Stutz

5,0

Beschreibung

Ronja hat durch den Tod ihres Vaters alles verloren. Ihr Vermögen, ihre gesellschaftliche Stellung, alles. Die Schuld daran gibt sie Niclas Burns, einen ehemaligen Geschäftspartner ihres brutalen Vaters. Jahre später Bei einer Party, bei der Ronja sich ihr Geld als Kellerin verdient, wird Niclas auf Ronja aufmerksam. Er ordert sie in sein Spielzimmer. Dort verführt er Ronja. Doch, bevor er sie wiedererkennt, flüchtet sie und verschwindet aus seinem Leben. Das ihr Treffen nicht ohne folgen geblieben ist, merkt Niclas,, als ein Jahr später ein kleines Bündel vor seiner Tür abgelegt wird. Sein Sohn Niclas Junior. Wutentbrannt sucht Niclas nach Ronja. Er findet sie schließlich. Sie arbeitet in einem Bordell! Dort holt Niclas sie raus. Er will sie heiraten, doch Ronja weigert sich. Zu groß ist ihr Hass auf diesen Mann!

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 94

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
5,0 (1 Bewertung)
1
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Geheime Leidenschaft

Titelseite2 Kapitel3 Kapitel4 Kapitel5 Kapitel6 Kapitel7 Kapitel8 Kapitel9 KapitelImpressum

Geheime

Leiden-Schaft

Prolog

Meine Füße schmerzten fürchterlich. Keinen einzigen Schritt mehr konnte ich auf den unmöglichen Schuhen tun, die zu meiner Uniform gehörten. Warum nur, so fragte ich mich verzweifelt, hatte ich mich zu diesem Job überreden lassen? Ausgerechnet in diesem Haus? Konnte das Schicksal nicht einmal gnädig mit mir sein? Ausgerechnet das Haus des Mannes, der für mein Unglück Sorge getragen hatte. Ausgerechnet hier musste ich heute arbeiten!

Warum wohl! Weil ich das Geld nötig brauchte. Warum wohl sonst. Ich konnte nur hoffen, dass mich hier niemand erkannte. Aber ich wusste aus eigener Erfahrung, dass niemand das Personal beachtete. Seufzend stellte ich das Tablett mit den Sektgläsern auf einen teuren eleganten Schrank, sah mich um und verschwand aufatmend in einem großen Büro. Hier herrschte Ruhe, unendliche Ruhe, keine laute Musik, keine arroganten Stimmen. Ich kickte die Schuhe von meinen Füßen und legte mich auf das kleine Sofa. Nur eine Minute, so sagte ich mir, nur einen Moment ausruhen. Bei dem Trubel würde mich niemand vermissen.

„Ich habe dir gesagt, du sollst hier nie wieder auftauchen!“ Die dunkle, herrische Stimme eines Mannes ließ mich im Dunkeln zusammenschrecken. Ich ließ mich vom Sofa fallen und kroch unter den großen Schreibtisch, als sich die Bürotür öffnete, und ein ziemlich großer Mann eine zierliche Frau in den Raum zerrte. „Ich habe unsere Vereinbarung beendet, Luise! Du hast deine vereinbarte Summe erhalten, unser Vertrag ist dahingehend klar definiert!“ hörte ich den Mann leise drohend sagen. Zitternd lag ich unter dem Tisch und hoffte, er würde meine Schuhe nicht entdecken, die immer noch vor dem Sofa lagen. Als der Mann sich nun zur Frau umwandte, riss ich die Schuhe an mich. „Aber Niclas, ich liebe dich! Ich kann dich nicht loslassen. Du bist mein Leben!“ Die Frau warf ihre Arme um den Mann, der sich ärgerlich von ihr befreite. „Du warst meine Sub, nichts weiter! Soll ich dir den Vertrag noch einmal vorlesen? Du hast ihn unterschrieben. Ich habe unsere Übereinkunft beendet, weil du mir nichts mehr bringst. Ich empfinde nichts mehr, wenn wir beide Sex haben.“ Sagte er bitter, ich hielt die Luft an, um mich nicht zu verraten. „Aber Darling, ich habe doch alles gemacht, was du verlangt hast, egal ob es der Bock war, das Kreuz oder alle die anderen Dinge. Bitte, überleg es dir noch einmal! Ich kann lerne, bin für alles bereit“ Die Frau klang jammervoll, ihre Stimme kippte, als sie zu weinen begann. „Das ist es ja, du bist langweilig geworden, Luise. Zu unterwürfig. Deine eingebildete Liebe zu mir, hindert unser Spiel. Ich werde mir etwas Neues suchen müssen. Du hast deine Abfindung, also lass mich in Ruhe. Du hast auf dieser Feier nichts zu suchen.“ Er schob die zierliche Frau von sich und setzte sich aufs Sofa. Würde er jetzt seinen Blick auch nur eine Spur senken, musste er mich entdecken.

Die Stimme der Frau kippte. Nichts Liebenswürdige war mehr darin zu hören. „Du gibst mir den Laufpass? So nicht, mein Lieber. Dann geh ich zur Presse, Die werden sich um die Story reißen. Prominenter Bankier mit Hang zum Sado Maso. Rache ist so süß“ Die Stimme der Frau war plötzlich hart und gierig. Den Tonfall kannte ich zur Genüge von den vielen Freundinnen meines Vaters. Wie oft hatte ich, als Kind, in meinem Verschlag gesessen, bestraft wegen irgendeiner Nichtigkeit, und hatte Vater belauscht, wenn er sich ungeniert mit all seinen Frauen unterhalten oder amüsiert hatte. Viel zu oft war ich Zeugin gewesen, wenn er sich seiner Mätressen bedient hatte. Die Augen zu, die Hände auf den Ohren hatte ich in dem Verschlag hinter der Verkleidung sitzen müssen und alles miterlebt. „Lehrstunde“ so hatte Vater es immer genannt, wenn er mich weinendes Elend anschließend hinter der Wand hervor gezogen hatte. Ein heftiger Schauer lief über meinen Rücken. als ich an meine Kindheit zurückdachte.

Jetzt sprang der Mann auf und griff die Frau. Sein Gesicht war Millimeter von ihrem entfernt. „Wenn du das wagst, mach ich dich fertig. Denk dran, die Abfindung für dich liegt auf einem Konto meiner Bank, ich kann dich mit einem Anruf ruinieren. Such dir einen neuen Meister, dem du auf die Nerven gehen kannst und nun verschwinde. Ein Wort an die Presse und du findest dich in der Gosse wieder.“ schnauzte der Mann die Frau an. Er erinnerte mich stark an meinen Vater. Ich zitterte heftig. Plötzlich war ich wieder klein und voller Angst.

Ich konnte Angst in den Augen der Frau aufleuchten sehen, als sie sich hastig umdrehte und den Raum verließ. Der Mann wartete einen Augenblick und sah sich nachdenklich im Raum um, dann ging auch er. Aufatmend kroch ich unter dem Tisch hervor und zerrte die Schuhe wieder an meine Füße. Dann öffnete ich die Tür und sah vorsichtig nach draußen. Niemand zu sehen. Ich verließ den Raum, griff mir mein Tablett und verteilte weiter den Sekt unter den illustren Gästen, die mich keines Blickes würdigten. Was für ein Glück, dachte ich, noch vor drei Jahren, war ich eine von ihnen gewesen. Hatte mit einen überteuerten Kleid am Pool oder der Bar gestanden und mich bedienen lassen. Dann war mein Vater gestorben und meine ach so heile Welt in sich zusammengebrochen. Jetzt war ich über jeden Job glücklich, der mir Geld zum Überleben gewährte.

„He, Mädchen. Du sollst die Flasche Pernod in den Keller bringen.“ Mein Vorarbeiter hielt mir eine Flasche vor die Nase und grinste anzüglich. Seine Hand klatschte auf meinen Hintern, als ich mich auf den Weg zur Treppe machte. „Nicht die Treppe, Kleine. Du sollst den Aufzug nehmen.“ Er führte mich zu einer Tür, die sich als Lift entpuppte. Zögernd stieg ich ein, der Lift setzte sich in Bewegung und ich schrie auf, als er nicht ein, sondern zwei Stockwerke tiefer fuhr.

Ich blinzelte in das helle Licht, als sich die Türen des Lifts öffneten. Nur mit Mühe konnte ich einen Aufschrei unterdrücken, vor mir stand der Mann aus dem Büro und starrte auf mich herab. Ich kannte den Mann, ich verachtete den Mann. Er war früher ein Geschäftspartner meines Vaters gewesen. Wegen einem unbedachten Satz, hatte er damals meine Kindheit schlagartig enden lassen. Er war der Mann der für mein Elend Verantwortlich war.

Ich hielt die Luft an, vor mir stand der Traum meiner Jungmädchenjahre, Mister Niclas-Flash- Burns. Der Mann, der meine Träume beherrschte, seit ich ihm vor 10 Jahren das erste Mal begegnet war. Der Mann, der sich um mich gekümmert hatte, während unsere Väter miteinander verhandelt hatten.

„Na, Mädchen, hat dir mein Gespräch gefallen? Auch jedes Wort mitbekommen?“ fragte er mich gefährlich leise und zerrte mich aus den Lift. „Für wen arbeitest du? Für die Zeitung oder dem Fernsehen?“ Er grinste dreckig, als ich hastig meinen Kopf schüttelte. „Irgendwie ist das heute ein Scheiß tag. Erst taucht meine Ex-Freundin hier auf, dann belauscht du uns. Selbst die Party ist Sterbens-langweilig.“ Fluchte er wütend.

Energisch machte ich mich von ihm los. „Sie sind reichlich eingebildet, Mister!“ fauchte ich wütend und drückte dem perplexen Mann die Flasche in die Hand. „Ich arbeite als Bedienung auf ihrer, zugegeben langweiliger Party, mit eingebildeten, arroganten, sich selbst überschätzenden Gästen. Ihr Gespräch, welches mich nun wirklich nicht interessiert hat, habe ich nur durch Zufall mitbekommen.“ Fauchte ich ihn weiter an. Ich legte so viel Sarkasmus in meine Stimme, wie ich konnte. „Ich hasse und verachte sie und Ihresgleichen viel zu sehr, um mich mit ihren Abartigkeiten abzugeben! Nur weil sie Geld im Überfluss haben, glauben sie mit uns armen Menschen wie Schachfiguren spielen zu können!“ sagte ich ironisch. Ich schnippte mir einen unsichtbaren Fussel von der hässlichen Weste.

Der Mann, der mich eigentlich unter Druck setzen wollte, starrte mich ungläubig an. „Ich war nur in dem Raum, weil meine blöden Schuhe mich umbringen!“ Wütend kickte ich sie wieder von meinen Füßen. Ein Fehler, jetzt wirkte der Mann vor mir noch riesiger. „Haben sie eigentlich eine Ahnung, was sie ihren Angestellten mit ihrer Kleiderordnung zumuten?“ fragte ich und verzog mein Gesicht zu einer Fratze.

„Sie sind nicht hinter einer Story her?“ Der Mann ging durch den Raum und öffnete die Flasche Pernod. Er schenkte zwei Gläser voll und reichte eins davon mir. „Du kommst mir bekannt vor. Kennen wir uns?“ fragte er nachdenklich und prompt wurde ich rot. Hastig schüttelte ich meinen Kopf. Dankend nahm ich ihm das Glas ab und prostete ihm zu. Mein Blick streifte durch den Raum und ließ mich grinsen. Er hatte mich in sein Spielzimmer kommen lassen. Ein Bock, ein Kreuz ein riesiges Bett, ein kleiner Whirlpool und einige Geräte, dessen Funktion ich nur ahnen konnte.

„Mit einem haben sie recht, Mister Niclas, richtig?“ sagte ich schmunzelnd und tat als würde ich ihn nicht kennen. „Ich bin hier, um Geld zu verdienen. Aber mit der Presse habe ich absolut nichts am Hut. Ich bin hier als Bedienung, weil ich das Geld dringend brauche.“ Ich hob meine Hand und wies auf die Geräte. „Nettes Spielzimmer haben sie hier, das muss der Neid ihnen lassen. Das meines Vaters war nicht annähernd so gut bestückt.“ Ich grinste, als der Mann sich verschluckte und seinen Pernod ausspuckte. „Wie alt bist du?“ fragte er mich überrascht. Seine Hand griff meinen langen Pferdeschwanz und er sah mich fragend an. Ich lächelte, diese Frage wurde mir oft gestellt. „ Ich bin 22 Jahre, auch wenn ich nicht so aussehe. Und noch eins. Bevor sie mich jetzt mit Fragen löchern, werde ich ihnen etwas sagen. Das alles ist Vergangenheit, aus einem anderen Leben. Ich kann ihnen nur versprechen, dass nichts von alldem, was ich heute erfahren habe, an die Öffentlichkeit dringt. Dafür sind sie mir nicht wichtig genug. Ich bin froh, wenn ich mein Leben auf die Reihe bekomme.“ Sagte ich streng. Der Mann schwieg verblüfft. Ich erhob mich und zog den Kopf des Mannes zu mir. „Wir sollten unser Verschwiegenheitsversprechen besiegeln, wie es unter Sub und Meister üblich ist“ flüsterte ich heiser. Der Mann zog mich an. Meine Lippen zitterten, als ich seine Stirn küsste. Er hielt meinen Kopf, wickelte sich meine langen Haare um die Hand und küsste mich ebenfalls auf die Stirn. Ich unterdrückte einen Seufzer. „Ich gehe, Arbeit wartet. Und keine Angst. Ihr Geheimnis ist sicher bei mir. Jeder hat doch eins oder? Außerdem haben wir den Verschwiegenheitskuss geleistet“ Sagte ich zögernd., in der Hoffnung, er würde mich zurückhalten. Doch er schwieg. Er stand mit seinen schicken Anzug, der bestimmt zehnmal so viel gekostet hatte, als ich heute Abend verdienen würde, mitten im Raum und starrte mich an. „Na, was für ein Glück, dass ich nicht in ihr Jagdschema passe“ sagte ich sarkastisch und dachte an die große Blondine aus dem Büro zurück. Ich war genau das Gegenteil, klein, zierlich, knabenhaft schlank. Seufzend zog ich die Schuhe wieder an. Ich wandte mich zum Fahrstuhl und hatte ihn fast erreicht.