Gelika - Kh Beyer - E-Book

Gelika E-Book

Kh Beyer

0,0

Beschreibung

Gelika ist eine slowakische Frau. Sie hat Geschichte studiert. Ihr wurde gesagt, das sei zukunftssicher. Zu Hause gibt es keine Arbeit für sie. Die Lebenskosten werden durch Lohn und ihre Einnahmen nicht gedeckt. Sie hat keine Familienmitglieder mehr und ist auf sich allein gestellt. Sie beschließt, das Land zu verlassen. Ein allein stehender Bauer in der nähren Umgebung sucht eine Magd. Nach einem missglückten Versuch im Ausland, geht sie zu dem Bauern. Der Bauer und die Arbeit gefallen ihr. Sie heiraten. Der Bauer kann vom Verkauf seiner Produkte nicht existieren. Die Zwei lassen sich Etwas einfallen. Gelika ist der zweite Teil eines Dreiteilers, der mit Karinka beginnt.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 166

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Zu Hause

Der Umzug

Nachwort

Vorwort

Gelika ist eine slowakische Frau.

Sie hat Geschichte studiert.

Ihr wurde gesagt,

das sei zukunftssicher.

Zu Hause gibt es keine Arbeit für sie.

Die Lebenskosten werden durch

Lohn und ihre Einnahmen nicht gedeckt.

Sie hat keine Familienmitglieder mehr

und

ist auf sich allein gestellt.

Sie beschließt, das Land zu verlassen.

Ein allein stehender Bauer in der

nähren Umgebung sucht eine Magd.

Nach einem missglückten Versuch im Ausland,

geht sie zu dem Bauern.

Der Bauer und die Arbeit gefallen ihr.

Sie heiraten.

Der Bauer kann vom Verkauf seiner Produkte

nicht existieren.

Die Zwei lassen sich Etwas einfallen.

Gelika ist der zweite Teil eines

Dreiteilers, der mit Karinka

beginnt.

Zu Hause

Gelika hat sich zu Hause, wie jedes Jahr, um eine Stelle als Zimmermädchen beworben. Als Lohnwunsch hat sie eintausend Euro eingetragen. Schon auf dem Arbeitsamt hat sie dafür Kopfschütteln geerntet.

Für den Hinweis, sie möchte verdienen, was ihre Ansprechpartnerin auf dem Amt verdient, wurde ihr der Rausschmiss angeboten. Gelika war zäh.

Darauf hin hat ihr die zuständige Beamtin einen Auslandsjob angeboten. Dort würde sie das Dreifache von hier verdienen.

„Sie wollen mich also vertreiben?“, war die Frage.

„Entweder sie arbeiten für Sechshundert oder sie müssen gehen.“

„Wie lange bekomme ich denn Arbeitslosengeld, wenn ich im Ausland arbeite?“

„Neunzig Tage.“

Die Antwort brachte die Beamtin locker über die kalte Schulter. Wohl in dem Wissen, sie wird nicht arbeitslos. Wenn sie weiter im Hintern ihres Chefs steckt.

„Und wenn ich krank bin? Wer bezahlt mir das?“

„Ihr Arbeitgeber.“

„Eine schöne Bezeichnung für den, der von meiner Arbeit lebt.“

„Mit der Einstellung, sehe ich sie bald wieder bei mir.“

„Vielleicht deswegen, weil sie auch von meiner Arbeit leben? Haben sie nicht neben mir auf der Schulbank gesessen?“

„Werden sie nicht frech!“

„Wer bezahlt mir die Reise dahin?“

„Sie bekommen eine Pauschale.“

„Wie hoch ist die?“

„Das kommt auf das Land an, in dem sie arbeiten.“

„Sagen sie mir wenigstens ein Beispiel an Hand ihrer Vorschläge?“

Gelika bekommt langsam das Ohrensausen von den unbeholfenem Getue der Tante. Ist die endlich mal in der Lage, mir eine anständige Arbeitsstelle zu organisieren? Für was sitzt die Tante hier?

„Bin ich hier richtig? Sind sie die Arbeitsvermittlung oder die Statistikbehörde?“

„Sie bekommen sechzig Euro für den Hinweg.“

„Zurück kommen darf ich nicht?“

„Dafür liegen mir keine Regelungen für Vergütungen vor.“

„Wer bezahlt mir dann die Wegekosten?“

„Sie können hier ein Wegegeld beantragen.

Sonst bezahlt ihnen das der Arbeitgeber.“

„Also bekomme ich von Keinem Etwas?“

„Das nationale Wegegeld gilt nur für das Binnengebiet?“

„Für sie auch? Oder ist das eine Dienstreise? Wir sind doch Europa. Oder habe ich mich da verhört?“

„Das weiß ich nicht.“

„Wer gibt mir die Stellenangebote?“

„Die finden Sie im Netz.“

„Für was bezahle ich sie dann? Wiedersehen.“

So leicht lässt sich die Beamtin nicht abwimmeln. Beleidigungen tropfen an ihr ab. Sie scheint mit Emaille versiegelt. Ein weicher Kern ist schwer erkennbar.

„Wir haben eine Anzeige von einer Autobahnraststätte bei Wien. Haben sie Interesse?“

Gelika kehrt um. Sie schließt die Tür jetzt sanfter.

„Was verdiene ich dort?“

„Sie fragen nicht, was sie dort zu tun haben?“

Gelika denkt sich ihren Teil. In meinem Beruf mit meinem Studium, bekomme ich in einem Rasthof eh keine Arbeit.

„Benötigen die dort studierte Historiker?“

„Nein. Für Historiker haben wir auch keine Arbeit. Sämtliche Plätze sind besetzt.“

„So ist das. Für neue Geschichten bin ich leider nicht ausgebildet. Also; was habe ich dort zu tun?“

„Der Rasthof benötigt Reinigungskräfte.“

„Dafür habe ich studiert. Mein Vater hat mich schon vor dem Studium gewarnt. Ich solle lieber ein Handwerk lernen.“

„Wir könnten sie umschulen.“

„Was verdiene ich dabei?“

„Das Arbeitslosengeld.“

„Ich muss drei Hundert und Fünfzig, Miete - kalt bezahlen. Ich bekomme aktuell keine fünf Hundert.“

„Das tut mir Leid.“

„Ihr gespieltes Mitgefühl ernährt mich aber schlecht. Das kann ich mir auch in der Kirche holen.“

„Wir haben noch Plätze in der Landwirtschaft.

Als Haushaltshilfe.“

„Warum sagen sie nicht Magd?“

„Wenn sie das so sehen. Als Magd können sie arbeiten.“

„Was verdiene ich dort?“

„Die Bauern geben acht Hundert an. Kost und Logis sind frei.“

„Das klingt schon recht gut. Was habe ich dort zu tun?“

„Das Haus putzen. Kochen. Wäsche waschen.

Erntehilfe.“

„Oh je. Mit Kochen habe ich es nicht so. Wäsche?

Naja. Das bekäme ich hin. Ich habe im Studentenwohnheim - Wäsche gewaschen.“

„Soll ich dort mal anrufen?“

„Das wäre mir Recht.“

„Wollen sie trotzdem mal in Wien vorbei schauen?“

„Was kostet die Fahrt dahin?“

„Sicher um die vierzig Euro.“

„So viel Geld habe ich nicht.“

„Beide Stellen bieten freie Kost und Logis.“

„Dann könnte ich ja meine Wohnung kündigen.“

„Was wollen sie mit ihren Möbeln tun?“

„Möbel? Habe ich keine.“

„Und ihre persönlichen Habseligkeiten?“

„Die passen in eine Hosentasche.“

Gelika hat sich etwas verschätzt. Allein die Ausweise, Bildungsnachweise und der reine bürokratische Kram, würden einen Koffer füllen.

Eigentlich hat sie noch etwas geerbt von ihren Eltern. Beide sind bereits von uns gegangen. Es war nicht viel. Aber sie möchte sich das für wirklich schlechte Zeiten aufsparen. Umziehen in eine andere Wohnung, könnte sie so und so nicht. Die kosten alle bereits das Doppelte. Das wäre ihr gesamter Lohn. Gelika sieht ein Risiko.

Sie hat aber im Netz, Pensionen gesehen, die weniger Geld pro Monat verlangen, als sie Miete zu zahlen hat. Das gibt ihr etwas Hoffnung.

Mehr als ein Zimmer, benötigt sie ohnehin nicht.

„Sparen sie sich die Miete und kaufen sie sich ein Auto“, sagt die Arbeitsvermittlerin.

„Ohne Geld? Sie wollen mich verschaukeln.“

„Auf Kredit.“

„Wer gibt einem Menschen ohne Einkommen, Kredit?“

„Sie sind doch schön. Das reicht.“

„Ich soll mir ein Auto erbumsen? Haben sie das auch so gemacht?“

Die Frage wäre eigentlich überflüssig. Die Gesprächspartnerin Gelikas, würde keinen Cent einnehmen. Trotzdem sie literweise Parfüm und Schminke aufgelegt hat.

„In der Not müssen wir Fliegen fressen.“

Sie versucht ein Lächeln. Das misslingt ihr. Die Bräunung würde abblättern.

„Sind sie verheiratet?“

„Ja.“

„Hat ihr Mann zufällig das Auto mitgebracht?“

„Woher wissen sie das?“

„Sehen sie in meine Unterlagen. Ich bin allein stehend, keine Eltern mehr, habe Geschichte studiert und suche Arbeit.“

„Ich will ihnen jetzt keine Vorwürfe machen.

Warum haben sie ausgerechnet Geschichte studiert?“

„Das wurde mir damals als zukunftssicher angeboten. Bei der Auswertung meiner Kenntnisse und Zensuren. Meine Eltern haben schwer gearbeitet dafür. Ich auch.“

„Heute können sie höchstens als freier Mitarbeiter in den Medien beschäftigt werden.

Vielleicht in Bibliotheken und Museen. Die Plätze sind alle vergeben. Sogar an Ausländer.“

„Wie komme ich zu dem Bauern?“

„Ich rufe an. Er holt sie ab.“

„Das ist mal ein Wort.“

Gelika hat jetzt ein Kilogramm Papier unterschrieben. Ein Dutzend Unterschriften.

Ganz am Schluss legt ihr die Gesprächspartnerin einen Zettel hin. Eine Umfrage. Sie soll ankreuzen, ob sie mit der Beratung des Amtes zufrieden war. Gelika zögert. Wenn sie das tut, was sie wirklich erlebt hat, wird sie von da her, nie wieder eine Vermittlung erhalten. Und schon gar kein Geld. Zögerlich kreuzt sie „Zufrieden“

an. Die Blicke des kalten Schminkkastens gegenüber, reichen ihr. Die registriert jeden Millimeter des Stiftes in ihrer Hand. Wehe, der verrutscht etwas. Ihr würde sofort das Geld gestrichen. Gelika scheint, als würde in ihr Amt, deutsche Unkultur einziehen.

Im Kreisstädtchen Sala ist um diese Zeit reichlich Verkehr. Die Leute sind Einkaufen. Der Markt ist relativ klein. Das Angebot ist groß. Größer als das Portemonnaie der Kunden. Gelika würde gern zugreifen. Zwei Tomaten kauft sie sich. Sie wartet auf den Bauern. Ein Restaurant ist ihr Treffpunkt. Gelika traut sich nicht, dort Platz zu nehmen. Sie könnte die Preise nicht bezahlen.

Selbst ein Wasser wäre ihr zu teuer. Sie würde sich dort auch keins bestellen. Der Brunnen gibt das kostenlos. Sie steht im Abstand zu dem Restaurant. Der Bauer hat versprochen, unmittelbar davor zu halten.

Ein Auto kommt. Das scheint er zu sein. Sie läuft schnell hin und winkt. Falsch. Das ist er nicht.

Die Tür öffnet sich. Ein älterer Mann steigt aus.

„Was kostet die Nacht?“

„Oh. Sie haben mich missverstanden. Ich warte auf Jemand.“

Der Mann entschuldigt sich.

Gelika wartet jetzt bereits eine knappe Stunde.

Sie läuft nervös kleinere und größere Runden.

Zu weit traut sie sich nicht weg von dem Platz.

Ein Auto kommt. Das sieht etwas ländlich aus.

Nicht ungepflegt. Nur etwas staubig. Der Fahrer scheint Gelika sofort zu erkennen. Er geht auf sie zu.

„Slavo.“

Er streckt die Hand aus.

„Gelika.“

Gelika gefällt Slavo. Umgedreht, gefällt Gelika – Slavo. Die Zwei tauschen umgehend ein Lächeln aus. Gelika ist davon überzeugt, einen Hafen gefunden zu haben. Slavo ist von der natürlichen Schönheit Gelikas beeindruckt. Eine hübsche Frau ist für die Landwirtschaft ungeeignet. Das hat ihm seine Mutter bei gebracht. „Die sind zu teuer für uns“, sagte sie.

Slavo zeigt ihr das Haus. Sie ist begeistert von den herrlichen Zimmern. Die scheinen unberührt. Das Schlafzimmer Slavos hingegen, sieht recht benutzt aus. Slavo wird etwas nervös beim Betreten des Zimmers. „Ich konnte noch keine Ordnung machen.“

Im Schlafzimmer steht ein Fernseher.

„Ich halte mich nur Draußen und hier auf. Selten in der Küche“, sagt er.

Gelika schaut in die Runde und entdeckt tatsächlich ein paar erotische Filmchen unter dem Fernseher.

„Soll ich gleich mal das Bett machen?“

„Gerne.“

Slavo möchte natürlich sehen, ob Gelika das beherrscht. Gelika schlägt die Federdecke zurück. Sie entdeckt drei große Flecken.

„Hast du im Bett gegessen?“

Slavo schaut kurz nach Unten. Er wird etwas rot.

Sie gehen zusammen in die Küche. Die ist nicht unberührt. Aber sauber. Sehr sauber. Slavo schlägt eine Tür auf. Ein Gewölbe. Drei Schinken hängen darin. Konserven stehen im Regal.

„Den Trockenfisch habe ich an einer anderen Stelle“, sagt Slavo.

„Kannst du mir mein Zimmer zeigen?“

„Wir gehen eine Etage höher.“

Die Holztreppe knarrt etwas. Aber nicht lästig.

Fast musisch. An einer Zimmertür hängt ein Kränzchen.

„Das ist dein Zimmer.“

Gelika öffnet die Tür.

„Wunderschön“, ist das Einzige, das sie sagen kann.

„Das hat Mama noch so eingerichtet“, gesteht Slavo. „Ich gehe deine Taschen holen.“

Gelika öffnet inzwischen die Fenster und legt die Federdecken darauf. Ihr Bett ist ein Doppelbett.

So scheint es ihr. Zwei Bettdecken liegen darauf.

Ein Federbett und eine etwas dünnere Decke.

Die legt Gelika in das andere Fenster zum Lüften.

„Das ist das Sommerbett“, sagt Slavo beim Betreten des Zimmers.

„Das dicke ist für den Winter?“

„Ja. Im Winter kann es hier ziemlich frisch werden.“

Die Zwei gehen ins Bad. Bescheiden eingerichtet. Eine recht große Badewanne. Frei stehend. Das große Waschbecken steht vor einer Spiegelwand.

„Bei Problemen komme ich leicht an die Installation“, erläutert Slavo.

Gelika ist beeindruckt von der praktischen Einstellung Slavos. Diese Einrichtung bedarf keines Schmuckes. Sie ist in das Haus verliebt. Es gefällt ihr. Slavo auch.

Slavo ist kein Muskelprotz. Kräftig, recht schlank und ein sehr guter Handwerker.

„Hier bleib ich, wenn du mich magst.“

„Wir gehen mal in den Stall“, lädt Slavo ein.

Beide gehen in den Stall. Im Stall befindet sich eine Schweinefamilie. Schwarze Schweine. In einem anderen Gatter steht ein Schaf mit einem Lamm.

„Die anderen Tiere sind auf der Weide. Die Zwei muss ich etwas schützen. Es gibt Wölfe bei uns.“

Gelika sieht acht Plätze.

„Wo ist die Weide?“

„Gleich hinter dem Gut. Sie ist recht groß.“

Die Zwei gehen zur Weide. Gelika sieht nichts.

Kein Tier. Slavo nimmt sie bei der Hand. Sie gehen ein Stück an den Waldrand. Dort stehen acht prächtige Alpenrinder. Eins ist der Bulle.

Der kommt ihnen sofort entgegen gerannt.

Gelika wollte Deckung nehmen. Slavo hat sie fest gehalten. Er spürt die feine Hüfte Gelikas.

Schön weich. Gut geformt. Gelika lacht. Sie ist kitzlig. Slavo geht mit seinen Händen etwas höher. An den Brustansatz. Er spürt die wunderschönen, Brüste Gelikas. Sofort lässt er locker. Gelika nimmt seine Hände und führt sie auf ihre Brust. Slavo schließt die Augen. Ein Traum überfällt ihn.

Der Bulle ist da. Er geht mit seinen Lippen an Slavos Hand.

„Er küsst mich“, sagt er zu Gelika.

Gelika war zuerst etwas erschrocken. Sie streichelt den Bulle auf der Stirn. Der legt seinen Kopf an Gelikas Oberschenkel.

„Der ist lieb“, sagt sie wieder.

„Zu Frauen“, antwortet Slavo lachend.

„Wir gehen Etwas essen. Danach ist Zimmerstunde.“

Beide gehen zurück zum Gut.

„Eier?“, fragt Slavo.

„Gerne.“

Sie gehen in den Hühnerstall. Dort sind nur wenige Hühner zu sehen.

„Die Anderen haben sich verstreut. Wir schauen mal in die Scheune.“

Im Hühnerstall liegen drei Eier im Holzrost. Die nimmt sich Slavo. Die Hennen gackern aufgeregt bei der Entnahme. Slavo streichelt eine über den Kopf. Schon herrscht Ruhe. Gelika ist fasziniert.

In der Scheune ruft Slavo die Hühner. Sie kommen einzeln heraus. Slavo lockt sie mit Körnern.

„Wir müssen uns jetzt merken, woher die Hühner kommen.“

Gelika glaubt, Ostern sei angebrochen. Beide gehen Eier suchen. Sie kommen auf zehn Stück.

Danach stellen sie die Suche ein.

„Was ist mit den anderen Eiern?“

„Das werden unsere Hühner.“

Slavo weiß schon, an welchen Plätzen seine Hühner Eier legen. Das sagt er Gelika noch nicht.

Zurück in der Küche, möchte Slavo wissen, was Gelika von den Eiern kocht.

„Kannst du mir mal etwas Speck abschneiden?“

Slavo geht ins Gewölbe. Er kommt mit Speck und Schinken zurück.

„Reicht das?“

„Für uns sicher. Haben wir auch Kartoffeln?“

„Nur roh. Wir haben Brot.“

Slavo legt ihr das Brot hin. Gelika schneidet das Brot in Würfel und gibt es zum Speck. Beides röstet fein und duftet. Slavo verlässt die Küche.

Gelika gibt inzwischen die Eier dazu. Als Slavo zurück kommt, hat er Schnittlauch und Petersilie in der einen Hand. In der anderen, ein Blumensträußchen.

„Dein Willkommensgruß.“

So viel Wärme hat Gelika auf einem Bauerngut nicht erwartet. Sie küsst Slavo auf die Wange.

Slavo schneidet schnell die Kräuter. Das Ei ist fertig.

„Das Geschirr ist hier“, sagt Slavo und zeigt Gelika den Geschirrschrank.

„Das ist unbenutzt.“

„Wenn ich allein bin, esse ich aus der Pfanne.“

Beide lachen.

„Wir können auch jetzt aus der Pfanne essen.“

Slavo ist einverstanden. Er holt das Besteck.

Das Ei schmeckt köstlich.

„Willst du noch einen Likör?“, fragt Slavo.

Gelika wollte erst ablehnen. Slavo kommt schon mit der Flasche und füllt zwei kleine, niedliche Gläser.

„Den habe ich gemacht.“

Erdbeerlikör. Gelika schmatzt.

„Der Likör ist ein Traum.“

„Er ist nicht all zu stark. Gut für Frauen. Jetzt gehen wir zur Mittagsruhe.“

Slavo geht in sein Zimmer unten. Gelika in ihres, oben. Gelika wäscht sich kurz. Sie legt sich in das schöne Bett. Es ist nicht zu weich. Ihr passt das so. Schlafen kann sie nicht. Sie ist noch zu aufgeregt. Slavo kann auch nicht schlafen. Er ist ebenfalls aufgeregt. Er geht in die Küche. Dort setzt er einen Kaffee an. Der Duft zieht hoch bis in Gelikas Zimmer. Gelika sieht das als Einladung. Sie sucht sich ihren Trainingsanzug.

Die anderen Sachen räumt sie sorgfältig ein.

Zwischen die Wäsche legt sie ihre Seife. Sie geht in die Küche.

Slavo hat einen Grießbrei gekocht. Dazu braune Butter und Zucker gestellt.

„Unser Kuchen“, sagt er stolz. „Wir gehen dann in den Stall.“

Slavo glaubt, Gelika erst überzeugen zu müssen.

Gelika ist das aber nicht neu. In den Ferien hat sie schon auf einem Bauerngut gearbeitet. In einer Genossenschaft. Das hat ihr damals schon gefallen. Sie sagt das Slavo. Slavo antwortet ihr.

„In den Genossenschaften gibt es jetzt viel Streit.

Die Bauern bekommen zu wenig Geld für ihre Produkte.“

In den Genossenschaften stünden nur deutsche und österreichische Lastwagen. Die würden aber zu wenig bezahlen für die Produkte. Die Milch würde er eher weg gießen, als sie an Fremde zu verschenken.

Gelika freut sich, die Ordnung auf dem Gut zu sehen. Jeder Rohstoff hat seinen Platz. Das Streu aus dem Stall, fährt sie mit einer Schubkarre auf den Misthaufen. Slavo dachte zu erst, sie würde das nicht können. Der Hahn steht darauf. Er begrüßt Galika mit einem extra lauten, lang anhaltenden Kikiriki. Die Hühner laufen alle auf den Hof.

„Mahlzeit“, ruft Slavo und streut die Körner breit.

Selbst unter den Hühnern scheint Ordnung zu herrschen. Die Hennen haben Vortritt. Der Hahn organisiert das. Die jungen Hühner müssen warten.

Kurz darauf kommt eine Gruppe gelber Küken gelaufen. Sie rufen nach der Mama. Slavo hat für die Gruppe in extra Futter. Er streut es aus. Die Mama bewacht das Futter und ihren Nachwuchs.

Gelika ist fasziniert von der ruhigen Ordnung auf dem Gehöft.

Beide gehen noch einmal den Hügel hinauf. Sie möchten ihre Rinder besuchen. Slavo nimmt zwei Melkeimer mit.

„Wir müssen immer nach dem Rechten schauen und Milch holen“, sagt Slavo. „Unsere Schafe müssen auch kontrolliert werden. Die halten einen recht großen Abstand zu den Rindern.“

Slavo hat einen Melkschemel mit. Den trägt er mit einem Gürtel zusammen. Gelika dreht den Schemel auf die Vorderseite von Slavo. Beide müssen lachen.

„So sieht das besser aus“, sagt Gelika.

Die Eimer trägt jetzt Gelika.

„Wir gehen nicht auf Masse. Wir möchten nur unsere Milch und etwas Butter daraus herstellen.“

„Käse machen wir keinen?“

„Doch. Das machen wir mit Labkraut. Heute aber nicht. Später. Das zeige ich dir.“

Slavo zeigt Gelika das Melken. Gelika muss lachen bei der Bewegung. Slavo lacht mit. Sie ziehen etwa fünf Liter. Das ist nicht zu schwer für den Heimweg. Langsam begreift Gelika, welche Arbeit in diesem Gehöft steckt. Sie begreift auch, warum Slavo dringend Hilfe benötigt.

Gelika hat schon wieder Hunger bekommen bei der Arbeit. Slavo führt sie in das Gewölbe. Sie soll den Zweien, Etwas heraus suchen. Es gibt Blutwurst, frische Butter und das Hausbrot.

Gelika glaubt, sie sei im Himmel. Auf alle Fälle, ist sie dem Himmel etwas näher.

Slavo lässt ein Bad ein.

„Du zuerst.“

Gelika sagt nicht Nein. Slavo hat ihr eine Art Bademantel ins Bad gelegt. Sie schließt das Bad nicht ab. Im Gegenteil. Die Tür lässt sie etwas geöffnet. Slavo kann nicht widerstehen. Gelika zieht ihn förmlich an.

„Wäschst du mir den Rücken?“

Das hat Slavo nicht erwartet. An der Wand neben der Wanne, hängt eine Rückenbürste.

Eine sehr weiche. Gelika übersieht die mutwillig.

Slavo ist wie gelähmt von dem herrlichen Anblick. Die Hose scheint etwas zu wachsen. Er wird rot.

„Ja.“

„Ich wasche ihn dir dann auch“, lockt Gelika.

Die weiche Haut Gelikas. Der Brustansatz. Die Haare. Slavo kommt sich vor, als würde er von fremden Mächten geführt. Er zögert. Aber es zieht ihn genau dort hin.

Gelika hält ihm die Seife entgegen. Er nimmt seinen Waschhandschuh und seift ihn ein. Bei der ersten Berührung des Rückens gibt Gelika einen Laut von sich.

„Aah. Gut.“

Slavo wird etwas mutiger. Er seift jetzt die Brustansätze unter den Armen. Die Brust. Die Hüfte. Gelika steht auf. Slavo traut seinen Augen nicht. Er wird starr.

„Frierst du?“, fragt Gelika. „Komm in die Wanne.“

Slavo hätte nie gedacht, mit einer Frau zusammen baden zu dürfen. Er zieht sich aus.

Bis auf die Hose.

„Die sitzt wohl zu fest?“

Gelika muss lachen. Slavo lacht mit.

„Sie hängt fest.“

Blitzartig greift Gelika hin. Sie zupft die Hose über den Widerstand. Ihre Augen werden größer.

„Mein Gott! Ein Prachtkerl.“

Sie ist überwältigt von dem schönen Anblick.

„Darf ich den auch waschen?“

Slavo schluckt. Er weiß beim besten Willen nicht, was er antworten soll. Er schaut in Richtung Decke.

„Darf ich das Ding von Dir auch waschen?“

„Gerne.“

„Ich fange mit dem schönen weichen Rücken an.“

Slavo meint natürlich die Hüfte und den herrlich weichen Hintern Gelikas.

Das Bad dauert jetzt seine Zeit. Slavo bemerkt eine zunehmende Neugierde bei sich. Gelika schämt sich kein bisschen. Sie fühlt sich geborgen und heimisch. Ihre Bewegungen werden hemmungsloser. Sie zeigt, was sie hat.

Slavo drückt ihr den Waschhandschuh in die Hand. Die fängt auch dem Rücken an. Irgendwie zieht es sie trotzdem nach Vorne. In die untere Bauchgegend.

„Soll ich auch rasieren?“

Slavo schluckt.

„Wenn du mich nicht schneidest.“

Er schaut dabei auf den schön rasierten Schambereich Gelikas.

„Machst du das selbst?“

„Schon. Aber etwas Hilfe könnte ich gebrauchen.“

Die Zwei lachen lüstern. Die Hemmungen scheinen besiegt zu sein.

Gelika rasiert zuerst sich und dann Slavo. An bestimmten Stellen wird sie vorsichtig.

„Dafür müssen wir eine Enthaarungscreme nehmen.“