Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Bei der Entwicklung dieses Lehrbuchs haben alle Beteiligten gemeinsam das Ziel verfolgt, das neue Standardwerk der deutschsprachigen Geriatrie zu präsentieren. Es beleuchtet die ganze Palette der Erkrankungen im höheren Lebensalter und der geriatrischen Syndrome, darunter Ernährungs- und Stoffwechselstörungen, Mobilitätsstörungen, Infektionskrankheiten, Tumorerkrankungen, Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen, neurologische Erkrankungen, die verschiedenen Formen des kognitiven Abbaus sowie Sarkopenie und Frailty. Zu weiteren wesentlichen Themen gehören das funktionelle Assessment, die Polypharmazie sowie die Palliativmedizin des älteren Patienten. Das Buch vermittelt ein Verständnis von Geriatrie als interdisziplinäre und interprofessionelle Komplexitätsmedizin mit dem Anspruch, ältere Patienten bestmöglich zu behandeln und auf diese Weise ihre Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern. Abschließend werden biologische, epidemiologische und politische Aspekte des Alterns reflektiert. Mit einem modernen, systematischen Aufbau, zahlreichen didaktischen Elementen und anschaulichen Abbildungen ist das Werk ideal für den Einsatz in Klinik und Praxis. In über 130 Kapiteln werden Schlüsselkonzepte der Diagnostik und Behandlung sowie alle relevanten Fragen und Problemstellungen behandelt. Dieses Buch wird Freude an der Geriatrie vermitteln, inspirieren und als Nachschlagewerk für die tägliche Arbeit dienen. Die vier Herausgeber wurden von einem Team von Sektionsherausgebern unterstützt, die anerkannte Experten auf dem Fachgebiet der Geriatrie und der Altersmedizin sind. Die mehr als 200 Autorinnen und Autoren wurden aufgrund ihrer wissenschaftlichen Expertise und ihrer praktischen Erfahrung eingebunden. Ohne die Fachvertreter der benachbarten Disziplinen wäre es nicht möglich gewesen, den hohen Ansprüchen dieser Publikation gerecht zu werden. Dieses neue Standardwerk ist an eine umfangreiche Leserschaft gerichtet: Fachärztinnen und -ärzte für Geriatrie, die eine verlässliche Referenz suchen, Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung bis hin zu allen ärztlichen Kolleginnen und Kollegen, die mit der Versorgung älterer Patienten befasst sind.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
1Schlüsselkonzepte der Diagnostik und Behandlung
1.1Der geriatrische Patient und seine Prognose
1.2Altern, Multimorbidität und Funktionalität
1.3Anamnese und körperliche Untersuchung
1.4Kommunikation
1.5Das umfassende geriatrische Assessment oder Comprehensive Geriatric Assessment (CGA): Konzept und Evidenz
1.6Interprofessionelle Teambildung
1.7Case Management
1.8Gender-Aspekte in der Geriatrie
1.9Prinzipien des Medikationsmanagements
1.10Software-basierte Assistenz in der Medikamentenverordnung
1.11Das Recht des älteren Patienten
1.12Geroethik
1.13Ethische Grundlagen von Behandlungsentscheidungen
2Grundsätze und Organisation der Behandlung
2.1Integration von geriatrischen Prinzipien in die hausärztliche Versorgung
2.2Geriatrische Patienten in der Notaufnahme
2.3Prinzipien der geriatrischen Akutbehandlung
2.4Der ältere Patient auf der Intensivstation
2.5Präoperatives Assessment und perioperatives Management
2.6Entlassmanagement
2.7Besonderheiten in der medizinischen Betreuung von Pflegeheimpatienten
2.8Die geriatrische Rehabilitation
2.9Ambulante und mobile Rehabilitation
2.10Orthogeriatrie
3Geriatrische Syndrome in der klinischen Praxis
3.1Was ist ein geriatrisches Syndrom?
3.2Delir
3.3Stürze und deren Prävention
3.4Harninkontinenz
3.5Wunden und Dekubitus
3.6Sarkopenie
3.7Frailty
3.8Oropharyngeale Dysphagie
4Ernährung und Stoffwechsel
4.1Ernährung, Alterung und Langlebigkeit
4.2Energie- und Proteinbedarf bei Gesundheit und Krankheit
4.3Protein-Energie-Malnutrition
4.4Dehydratation
4.5Ernährungsmanagement ambulant und in Institutionen
4.6Mikronährstoffe
4.7Metabolisches Syndrom
4.8Adipositas
4.9Diabetes
5Mobilitätsstörungen: Prävention, Auswirkungen und Kompensation
5.1Gangstörungen: klinische Bedeutung und Herangehensweise an Bewertung und Management
5.2Osteoporose: Diagnostik und Therapie
5.3Häufige Frakturen: Epidemiologie und Behandlung
5.4Arthrose
5.5Schmerzen im unteren Rückenbereich: von roten Fahnen bis zur funktionellen Rehabilitation
5.6Vaskulitiden
5.7Arthralgien und Arthritis
5.8Fußprobleme
5.9Optimierung der körperlichen Aktivität über die Lebensspanne
6Infektionen: Epidemiologie, Pathophysiologie, Diagnose und Management
6.1Infektionskrankheiten
6.2Impfungen im höheren Erwachsenenalter
6.3Pneumonie
6.4Infektiöse Endokarditis
6.5Durchfallerkrankungen
6.6Infektionen der ableitenden Harnwege
6.7Haut- und Weichteilinfektionen
6.8Knochen- und periprothetische Gelenkinfektionen
6.9SARS-CoV-2 und COVID-19-Erkrankungen
6.10Altern mit HIV
6.11Besonderheiten der Antibiotikatherapie
7Krebs: Biologie, Epidemiologie, Diagnostik und Management
7.1Karzinogenese und tumorbiologische Besonderheiten im Alter
7.2Altersdemografie, Krebsepidemiologie und -screening
7.3Geriatrisch-onkologische Risikostratifizierung: Rationale und Instrumente
7.4Hämatologische Tumoren
7.5Lungenkarzinom
7.6Kolorektales Karzinom
7.7Prostatakarzinom
7.8Mammakarzinom
7.9Melanom
7.10Supportive Therapie und geriatrisch-onkologisches Ko-Management
8Kardiovaskuläre Erkrankungen und Gefäßerkrankungen: Epidemiologie, Pathophysiologie, Diagnose und Management
8.1Biologische Alterungsmechanismen im Herz-Kreislauf-System
8.2Dyslipidämien und andere kardiovaskuläre Risikofaktoren
8.3Gefäßerkrankungen (Schwerpunkt Aortenaneurysma und periphere Gefäßerkrankungen)
8.4Beinvenenthrombose und Lungenembolie
8.5Arterielle Hypertonie
8.6Synkope im Alter
8.7Management von Vorhofflimmern und Antikoagulanzien-Therapien
8.8Ischämische Herzerkrankung
8.9Diagnostik und Therapie bei akuter und chronischer Herzinsuffizienz
8.10Herzklappenerkrankungen: Stand der Technik und Behandlungsperspektiven
8.11Herz-Lungen-Wiederbelebung: Ergebnisse und Entscheidungsprozesse
9Neurologisch-geriatrische Störungen: Epidemiologie, Pathophysiologie, Diagnose und Management
9.1Neurologische Untersuchung des geriatrischen Patienten
9.2Schlaganfall: Akutbehandlung beim älteren Menschen
9.3Schlaganfall: Primäre bis tertiäre Prävention
9.4Neurodegenerativ bedingte Basalganglienerkrankungen
9.5Idiopathischer Normaldruckydrozephalus (iNPH)
9.6Epilepsien
9.7Kopf- und Gesichtsschmerz
9.8Erkrankungen des peripheren Nervensystems
9.9Neurochirurgie: Neuroonkologie, degenerative Wirbelsäule, Schädel-Hirn-Trauma
9.10Altersbedingte Veränderungen der multisensorischen Integration
10Kognitive Beeinträchtigung und Demenz: Epidemiologie, Pathophysiologie, Diagnose und Management
10.1Neuropsychologische und klinische Bewertung der Kognition
10.2Kognition im Alter: Biologische Grundlagen und der Einfluss des Lebensstils
10.3Definition und Epidemiologie der Demenzen und der leichten kognitiven Beeinträchtigung (MCI)
10.4Kognitive Beeinträchtigung – Risikofaktoren und Prävention
10.5Diagnose und Differenzialdiagnose der Demenz
10.6Sucht und Demenz
10.7Pharmakotherapie und nicht medikamentöses Management bei leichter kognitiver Beeinträchtigung und Demenz
10.8Pharmakotherapie und nicht medikamentöses Management von Verhaltens- und psychischen Symptomen von Demenz
10.9Der Beitrag der Pflege zu einer Person-zentrierten Versorgung von Menschen mit Demenz im Krankenhaus
10.10Schmerzbeurteilung und -management bei kognitiv uneingeschränkten und eingeschränkten älteren Menschen
10.11Neue Versorgungsmodelle für Menschen mit Demenz
10.12Management von Komorbiditäten bei Menschen mit Demenz
11Psychische Gesundheit und ihre Störungen: Epidemiologie, Pathophysiologie, Diagnose und Management
11.1Depressive Störungen
11.2Angststörungen
11.3Wahnhafte Störungen
11.4Suizidalität
11.5Substanzmissbrauch und stoffgebundene Suchterkrankungen
11.6Schutz vor Gewalt bei häuslicher Pflege
11.7Schlaf und Schlafstörungen
11.8Sexualität
12Häufige Erkrankungen im Alter: Epidemiologie, Diagnose und Management
12.1Chronisch Obstruktive Ventilationsstörung (COPD)
12.2Nierenkrankheiten und Dialyse
12.3Erkrankungen der Mundhöhle und Zähne
12.4Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
12.5Obstipation und Stuhlinkontinenz
12.6Anämie
12.7Schilddrüsenfunktionsstörungen
12.8Sehstörungen und Erkrankungen des Auges
12.9Hörstörungen und Erkrankungen des Ohres
12.10Schwindel und Schwindelgefühl
13Palliativmedizin und Pflege am Lebensende
13.1Todesursachen und Sterbeorte bei älteren Menschen
13.2Einschätzung der Prognose, Erkennung der Präfinalphase und des Sterbens
13.3Symptombeurteilung und -management am Lebensende
13.4Menschen mit Demenz in einer Palliativsituation
13.5Essen und Trinken am Lebensende
13.6Strukturen der Palliativversorgung für ältere Menschen
13.7Advance Care Planning: gemeinsame Entscheidungsfindung zur Vorausplanung von Behandlungsentscheidungen
14Altersbedingte biologische Veränderungen
14.1Geroscience – eine Einführung
14.2Biologisches Altern – die Hallmarks of Aging
14.3Senolyse, Senotherapie, Rejuvenation – Wohin geht die Reise?
14.4Umwelteinflüsse und das Darmmikrobiom während der Alterung
15Die alternde Bevölkerung und Politik
15.1Älter und diverser: Demografische Entwicklungen in Deutschland und ihre Herausforderungen für die Gesundheitsversorgung und Pflege
15.2Bedeutung von Gesundheit im Alter als subjektives Erleben
15.3Zur Rolle früher Lebenserfahrungen für Gesundheit und Krankheit im höheren Lebensalter
15.4Soziale Ungleichheit und Gesundheit im Alter
15.5Altersbilder als wichtiger Hintergrund für die Altersmedizin
15.6Autofahren im Alter zwischen Kompetenz, Ressource und Risiko
15.7Klimawandel – auch ein Thema für die Geriatrie
15.8Die Rolle der Architektur in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern
15.9Partizipative Forschung in der Geriatrie
15.10Geriatrie, Gerontologie und Politikberatung
16Ausblick
16.1Klippen voraus und wie wir diese umschiffen – eine geriatrische Zukunftsperspektive
Verzeichnisse
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren
In den letzten fünf Jahren sind allein im deutschsprachigen Raum mehr als zehn Bücher erstmalig oder in einer neuen Auflage erschienen, die sich der Altersmedizin mit verschiedenen Schwerpunkten und in unterschiedlichem Umfang widmen. Warum braucht es also die vor Ihnen liegende Buchveröffentlichung zur Geriatrie?
Die knappe Antwort: Weil ein kompletter Überblick von den führenden Autorinnen und Autoren dieses Faches seit der letzten Auflage des Standardwerkes Klinische Geriatrie von Nikolaus und Kollegen im Jahr 2000 nicht mehr verfügbar war. Die umfangreichere Antwort: Weil sich dieses Fachgebiet in den letzten 20 Jahren enorm entwickelt hat. Die Forschung hat von den Grundlagen bis hin zu großen klinischen Fragestellungen eine Vielzahl von Themen bearbeitet. Diese Erkenntnisse ermöglichen ein besseres Verständnis der älteren Patientinnen und Patienten und kommen aufgrund des stark ausgeprägten translationalen Aspektes vieler Forschungsprojekte in unserem Fach unmittelbar der Patientenversorgung zugute. Dass die Stellung der Geriatrie auf der Basis einer hohen Fachexpertise auch gegenwärtig noch verteidigt werden muss, zeigt leider die Entwicklung während der Pandemie, in der geriatrische Betten als erste geschlossen wurden und kein Geriater in den Expertenrat der Bundesregierung berufen wurde, obwohl die am schwersten betroffenen Patientinnen und Patienten eindeutig die geriatrischen waren. Aber was wurde in den letzten beiden Jahrzehnten erreicht? Hervorzuheben sind hier sicherlich die Fortschritte des körperlichen Trainings und der Rehabilitation im Alter einschließlich der Sturzprophylaxe, das umfassende Verständnis der geriatrischen Syndrome Sarkopenie und Frailty, neue Erkenntnisse zur Ernährung im Alter, zur Dysphagie, zur Polypharmazie und zum Delir sowie die neuen Entwicklungen auf den Gebieten der Geroscience und der digitalen Geriatrie. Die aktuelle große Aufgabe besteht nun darin, sich in einer Gesellschaft des Umbruches und in einem Umfeld einer zunehmend hoch spezialisierten Medizin mit diesen Themen das notwendige Gehör zu verschaffen. Auch in diesem Zusammenhang ist das vorliegende neue Standardwerk von Bedeutung. In einer Zeit, in der evidenzbasierte Leitlinien immer spezifischere Fragestellungen zu immer mehr Einzelerkrankungen beantworten, darf nicht aus dem Blick geraten, dass die Mehrzahl unserer Patientinnen und Patienten nicht an Einzelerkrankungen leiden und in den meisten Studien, auf denen die Leitlinienevidenz basiert, nicht vertreten waren. Diese „evidenzfreie Zone“ gilt es zu verkleinern und mit sinnvollen Konzepten zur Behandlung dieser komplexen Fragestellungen zu füllen.
Das neue und sich zukünftig weiter erneuernde Wissen muss nun in die Strukturen und Prozesse des Praxis- und Klinikalltages integriert werden. Dies kann nur interprofessionell und interdisziplinär geschehen, also gemeinsam mit Haus- und Fachärzten, vor allem aber auch mit der Pflege, der Physio- und Ergotherapie, der Logopädie, Psychologie, den sozialen Diensten und weiteren Disziplinen, die in die Versorgung der älteren Patientinnen und Patienten integriert sind.
Die Kompetenz und Bedeutung der Geriatrie zeigt sich aber nicht nur in den Behandlungserfolgen bei spezifisch-geriatrischen Fragestellungen, sondern insbesondere darin, dass sie auf bio-psycho-sozialer Grundlage und operationalisiert anhand des geriatrischen Assessments über ein Konzept verfügt, welches die Komplexitätsmedizin der älteren Patientinnen und Patienten systematisch bewältigt. In Zeiten einer zunehmenden Subspezialisierung braucht es die integrierende Supraspezialisierung der Geriatrie mehr denn je. Herausfordernd bleibt die medizinische Versorgung der älteren Patientinnen und Patienten aber allemal, nicht zuletzt als Folge der demografischen Entwicklung und den damit verbundenen Herausforderungen unserer Gesundheits- und Sozialsysteme. Daher brauchen wir Sie, Expertinnen und Experten für Geriatrie sowie der Altersmedizin im weiteren Sinne, aber ebenso diejenigen, die es noch werden wollen. Wir sind uns sicher, dass Sie uns nach der Lektüre beipflichten werden, dass die Geriatrie auf diesem Niveau ein Fach mit großer Zukunft ist.
In diesem Werk werden, soweit möglich, geschlechtsneutrale Formulierungen gewählt. Wo dies nicht umsetzbar war, wurde aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum genutzt. Eine Ausnahme ist der Arztbegriff, bei dem durchgehend die gendersensible Form verwendet wurde.
Ohne die vielen klugen und erfahrenen Köpfe, deren Arbeit Sie in diesem Buch gebündelt finden, wäre ein solch umfassendes Lehrbuch nicht möglich gewesen. Daher möchten wir an dieser Stelle allen Autorinnen und Autoren und allen Sektionsherausgeberinnen und -herausgebern und nicht zuletzt auch den Kolleginnen und Kollegen des Verlages und hier insbesondere Frau Geywitz, Frau Rommel und Frau Brutler ganz herzlich für ihre tatkräftige Unterstützung danken.
Heidelberg, Ulm und Herne im Februar 2024
Jürgen M. Bauer Michael Denkinger
Clemens Becker Rainer Wirth