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Nicht nur Kinder mögen Geschichten, auch Erwachsene merken auf, wenn jemand anfängt zu erzählen. Zumal wenn es inhaltsvolle Geschichten sind, durch die Sachverhalte anschaulich und verständlich werden. Jesus war ein guter Erzähler. Er kommunizierte bildhaft und gebrauchte viele Vergleiche aus dem Alltag seiner Zuhörer. In seinen Gleichnissen, Parabeln und Beispielgeschichten wird betrogen, verschlafen, gefleht, gemordet, investiert, bereut, bestraft, genervt, gebacken, gebaut, gepflanzt, gefischt, gesucht, gefunden, geprahlt, vergraben, ausgegraben, geholfen und gefeiert. Manche seiner Vergleiche sind leicht zu verstehen, andere benötigen eine Auslegung. In diesem Heft finden Sie neben einundzwanzig Ausarbeitungen zu einzelnen Gleichnissen auch Artikel zu Fragen rund um das Thema.
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Seitenzahl: 78
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Burkhard Meißner
Gleichnisse von Jesus
anschaulich, verständlich, lebensnah
www.bibellesebund.net
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© 2023 Bibellesebund Verlag, Marienheide
© 2024 der E-Book-Ausgabe
Bibellesebund Verlag, Marienheide
bibellesebund.de/
Autor: Burkhard Meißner
Titelfoto: © Richard McGuirk – iStock.com
Titelgestaltung: Gisela Auth
Layout des E-Books: Inge Neuhaus
Printausgabe: ISBN 978-3-95568-429-7
E-Book: ISBN 978-3-95568-548-5
Hinweise des Verlags:
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Titel
Impressum
Liebe Leserin, lieber Leser
Einführung
Einteilung der Gleichnisse
Bildworte von Jesus
Die ungleichen Häuser (Matthäus 7,24-27)
Das Unkraut zwischen dem Weizen (Matthäus 13,24-30.36-43)
Das Senfkorn und der Sauerteig (Matthäus 13,31-33)
Der Schatz im Acker und die kostbare Perle (Matthäus 13,44-46)
Gleichnisse auslegen – aber richtig
Der hartherzige Schuldner (Matthäus 18,21-35)
Die Arbeiter im Weinberg (Matthäus 20,1-16)
Warum erzählte Jesus Gleichnisse?
Original Jesusworte?
Die ungleichen Söhne (Matthäus 21,28-32)
Die bösen Winzer (Matthäus 21,33-46)
Das große Festmahl (Matthäus 22,1-14)
Die zehn Brautjungfern (Matthäus 25,1-13)
Der vierfache Ackerboden (Lukas 8,4-8.11-15)
Der barmherzige Samariter (Lukas 10,25-37)
Der reiche Kornbauer (Lukas 12,16-21)
Der unfruchtbare Feigenbaum (Lukas 13,6-9)
Der verlorene Sohn – Teil 1 (Lukas 15,11-24)
Der verlorene Sohn – Teil 2 (Lukas 15,25-32)
Der kluge Verwalter (Lukas 16,1-13)
Der Reiche und Lazarus (Lukas 16,19-31)
Die bittende Witwe (Lukas 18,1-8)
Der Pharisäer und der Zöllner (Lukas 18,9-14)
Das anvertraute Geld (Lukas 19,11-27)
Übersicht über die Gleichnisse und ihre Bedeutung
Das alles redete Jesus in Gleichnissen zu dem Volk,und ohne Gleichnisseredete er nichts zu ihnen.
Matthäus 13,34
nicht nur Kinder mögen Geschichten, auch Erwachsene merken auf, wenn jemand anfängt zu erzählen. Zumal, wenn es inhaltsvolle Geschichten sind, durch die Sachverhalte anschaulich und verständlich werden. Jesus war ein guter Erzähler. Er kommunizierte bildhaft und gebrauchte viele Vergleiche. Nach G. R. Osborne vermittelte er etwa ein Drittel seiner Lehre durch Gleichnisse. Und die sind weltbekannt. Maler haben etliche davon in Szene gesetzt. Berühmt ist zum Beispiel Rembrandts Gemälde „Rückkehr des verlorenen Sohns“. Vermutlich ist dieses Gleichnis überhaupt das bekannteste.
Was versteht man eigentlich unter einem Gleichnis? Kurt Erlemann bezeichnet Gleichnisse als Texte mit „doppeltem Boden“. Ein Bild verweist auf eine Sache, die nicht direkt ausgedrückt wird. Mir gefallen auch die beiden folgenden Definitionen unbekannter Herkunft: „Ein Gleichnis ist eine irdische Geschichte mit einer himmlischen Bedeutung“ und „Die Welt unter mir ist ein Spiegel, in dem ich die Welt über mir sehen kann.“ Etwas Unbekanntes, eine geistliche Wahrheit, wird verglichen mit etwas Bekanntem aus dem Alltagsleben: „Das ist wie …“
Jesus wählte Vergleiche aus dem Alltag seiner Zuhörer. Da geht es um Ackerbau und Viehzucht, um Geldgeschäfte und Rechtsangelegenheiten, um Häuserbau und Hochzeiten, um Familien und die Unterwelt. Da wird betrogen, verschlafen, gefleht, gemordet, investiert, bereut, bestraft, genervt, gebacken, gebaut, gepflanzt, gefischt, gesucht, gefunden, geprahlt, vergraben, ausgegraben, geholfen und gefeiert.
Die einundzwanzig vorliegenden Ausarbeitungen sind in der Reihenfolge aufgeführt, in der die Gleichnisse im Neuen Testament zu finden sind. Ich wünsche Ihnen Gottes Segen, viele Aha-Erlebnisse und ein Felsenfundament, von dem Jesus in seinem Gleichnis von den zwei Häusern sprach.
Burkhard Meißner
Gleichnisse im Neuen Testament
Das griechische Wort für Gleichnis lautet parabole (Betonung auf dem e) und bedeutet, dass etwas „nebeneinandergestellt“, also miteinander verglichen wird. Etwas Unbekanntes wird verglichen mit etwas Bekanntem: „Das ist wie …“ Von parabole kommt das Wort Parabel, wobei eine Parabel aber nur einen speziellen Typ von Gleichnissen darstellt. Und da sind wir auch schon mittendrin in der Frage, was im Neuen Testament mit „Gleichnis“ alles gemeint sein kann. Im Folgenden orientiere ich mich an der Aufteilung, die ich bei Eta Linnemann gefunden habe (ähnlich andere vor ihr).
Bildwort
Salz der Erde (Matthäus 5,13)
Licht der Welt (Matthäus 5,14)
Blinde Blindenleiter (Lukas 6,39)
Diese Bilder oder Metaphern dürfen nicht im physischen Sinn wörtlich genommen werden. Die blinden Blindenleiter können durchaus eine 100%ige Sehkraft haben. In einem geistlichen Sinn sind sie jedoch blind.
Gleichnis (im engeren Sinn)
Was da erzählt wird, kommt regelmäßig so im Alltag vor.
Senfkorn (Matthäus 13,31-32)
Selbstwachsende Saat (Markus 4,26-29)
Sauerteig (Matthäus 13,33)
Immer, wenn man Sauerteig unter Mehl mischt, wird der Teig durchsäuert.
Parabel
Was da erzählt wird, kommt nicht regelmäßig vor, ist einmalig geschehen.
Das große Abendmahl (Lukas 14,16-24)
Der verlorene Sohn (Lukas 15,11-32)
Der kluge Verwalter (Lukas 16,1-8)
Die bittende Witwe (Lukas 18,2-5)
„Da lebte einmal eine Witwe, die …“ Nicht jeder Witwe ergeht es so.
Beispielerzählung
Was da erzählt wird, ist wie bei einer Parabel etwas Einmaliges. Es geht um ein Verhalten in einem speziellen Fall, an dem man sich ein Beispiel oder gerade kein Beispiel nehmen soll.
Der reiche Kornbauer (Lukas 12,16-20)
Pharisäer und Zöllner (Lukas 18,10-13)
Barmherziger Samariter (Lukas 10,30-35)
Der barmherzige Samariter ist ein Beispiel dafür, wie man es machen soll. „Geh und mach es genauso!“
Was unterscheidet Parabel und Beispielerzählung?
Bei einer Parabel muss man das Vordergründige auf einer höheren Ebene verstehen. Das heißt: Bei dem verlorenen Sohn geht es nur vordergründig um eine dreiköpfige Familie, die mit Bediensteten auf einem Gutshof lebt. Eigentlich, auf einer höheren Ebene, geht es um Gott und zwei Sorten von Menschen. Eine Beispielerzählung dagegen kann man direkt so verallgemeinern. Beim barmherzigen Samariter geht es schlicht darum, sich wie er zu verhalten, wenn ein Nächster in Not den Weg kreuzt.
Allegorie
Das Wort bedeutet „anders sagen“. Bei solch einer Geschichte wird jede Kleinigkeit „verbildert“.
Vierfacher Ackerboden (Matthäus 13,3-8 und 18-23)
Unkraut zwischen dem Weizen (Matthäus 13,24-30 und 36-40)
Interessanterweise sind das die beiden einzigen längeren Gleichnisse, die Jesus selbst gedeutet hat. Es ist durchaus möglich, dass auch in anderen Gleichnissen mehrere (aber sicher nicht alle) Details gedeutet werden können und es nicht immer nur „den einen“ Vergleichspunkt gibt.
Gleichnisse im Alten Testament
Auch schon vor Jesus wurden Gleichnisse erzählt. Parabole ist die griechische Übersetzung des hebräischen Maschal, das einen bildhaften Vergleich bezeichnet. Von diesen bildhaften Vergleichen gibt es im Alten Testament reichlich. Dafür drei Beispiele:
„Die Frauen von Moab gleichen Vögeln, die man aus dem Nest gescheucht hat …“ (Jesaja 16,2).
„Freut euch nicht zu früh, ihr Philister! Der Stock, der euch schlug, ist zwar nun zerbrochen, doch aus der toten Schlange wird eine giftige Viper und aus dieser ein fliegender Drache!“ (Jesaja 14,29).
„Hört dies Wort, ihr fetten Kühe auf dem Berge Samarias, die ihr den Geringen Gewalt antut und schindet die Armen und sprecht zu euren Herren: Bringt her, lasst uns saufen!“ (Amos 4,1).
Neben diesen Bildern finden sich auch ausführliche Gleichnisse oder Parabeln.
Da gehen beispielsweise Bäume hin, um einen König über sich zu salben, aber weder der Ölbaum noch der Feigenbaum noch der Weinstock wollen sich krönen lassen. Nur der Dornstrauch ist gern dazu bereit (Richter 9,7-15).
Oder da wird von einem Reichen erzählt, der das einzige Schaf seines armen Nachbarn schlachtet, um seinen Gästen ein kräftiges Mahl vorsetzen zu können (2. Samuel 12,1-10).
Erotisch wird es in der Geschichte von den zwei Frauen, die Huren wurden und sich von allen möglichen Männern betatschen ließen (Hesekiel 23,1-49).
Wie lassen sich die Gleichnisse ordnen? Mir gefällt die Einteilung von C. E. van Koestveld:
Ackerbau
Der vierfache Ackerboden
Die selbstwachsende Saat
Das Unkraut unter dem Weizen
Der Schatz im Acker
Das Senfkorn
Der reiche Narr
Weinbau
Der wahre Weinstock
Die bösen Weingärtner
Die Arbeiter im Weinberg
Viehzucht
Der gute Hirte
Das verlorene Schaf
Fischerei
Das Fischnetz
Das häusliche Leben
Der Sauerteig
Der bittende Freund
Der verlorene Sohn
Der Reiche und Lazarus
Feste und Hochzeiten
Das große Gastmahl
Die zehn Brautjungfern
Geld und Rechtssachen
Das anvertraute Geld
Der kluge Verwalter
Die verlorene Münze
Der Turmbau
Die bittende Witwe
Religion
Der Pharisäer und der Zöllner
Der barmherzige Samariter
Eine andere mögliche Einteilung wäre die nach Themen. Hier einige Möglichkeiten. Welche anderen Themen fallen Ihnen ein?
Gebet
Der bittende Freund
Die bittende Witwe
Pharisäer und Zöllner
Wiederkunft von Jesus
Die zehn Brautjungfern
Das anvertraute Geld
Die Rückkehr des Hausherrn
Das Unkraut unter dem Weizen
Das Fischnetz
Reich Gottes
Vom vierfachen Ackerboden
Vom Schatz im Acker
Die wertvolle Perle
Vom Senfkorn
Vom Sauerteig
Die königliche Hochzeit
Barmherzigkeit
Vom verlorenen Schaf
Vom verlorenen Geldstück
Vom verlorenen Sohn
Vom hartherzigen Schuldner
Vom Gläubiger und seinen zwei Schuldnern
Vom barmherzigen Samariter