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Glücklich durch Sport? E-Book

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Beschreibung

Viele Wege führen zum Glück - und Sport ist einer davon! Die Suche nach dem Glück ist ein Thema, das die Gesellschaft seit jeher interessiert. Dabei sind die Definitionen und Vorstellungen davon, was Glück eigentlich ist, genauso unterschiedlich und vielseitig wie die Wege, die dahin führen können. Auch in der Wissenschaft spielt der Glücksbegriff eine Rolle und die Forschung interessiert sich zunehmend dafür, Methoden und Programme zu finden, die glücklich machen. Die Autoren dieses Buches beschäftigen sich mit der Frage "Macht Sport glücklich?" und untersuchen den Einfluss sportlicher Aktivität auf das Glücksempfinden. Die wissenschaftliche Betrachtungsweise dieser Fragestellung befasst sich zunächst mit der Differenzierung der Begriffe "Glück" und "Sport", wie sich Glücksempfinden mittels sogenannter Glückshormone im Körper zeigt und mit welchen Test- und Messverfahren versucht wird, das Glück wissenschaftlich zu erfassen. Der Hauptteil des Buches gibt anhand von systematischen Analysen einen beispielhaften Einblick in mögliche glückbringende Sportarten, z. B. Kraftsport, Laufen, Schwimmen und Yoga. Abschließend betrachten die Autoren einige nachteilige Aspekte von Sport, wie Leistungsdruck und Versagensängste, die unter Umständen zu psychischen Störungen führen können.

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Petra Jansen

Sabine Hoja

(Hrsg.)

Glücklich durch Sport?

Eine wissenschaftliche Betrachtungsweise

unter Mitarbeit von

Claudia Aiwanger

Julia Berschick

Fabian Daiß

Tobias Grunert

Melinda Herfet

Alina Holleber

Renate Marynissen

Andreas Polzin

Franziska Schäffer

Lea Schwarzensteiner

Florian Seidl

Christoph Zenglein

Glücklich durch Sport?

Petra Jansen, Sabine Hoja (Hrsg.)

Wissenschaftlicher Beirat Programmbereich Psychologie:

Prof. Dr. Guy Bodenmann, Zürich; Prof. Dr. Lutz Jäncke, Zürich; Prof. Dr. Astrid Schütz, Bamberg; Prof. Dr. Markus Wirtz, Freiburg i. Br., Prof. Dr. Martina Zemp, Wien

Prof. Dr. Petra Jansen (Hrsg.)

Universität Regensburg

Lehrstuhl für Sportwissenschaft

Universitätsstr. 31

DE-93053 Regensburg

[email protected]

Dr. Sabine Hoja (Hrsg.)

Universität Regensburg

Lehrstuhl für Sportwissenschaft

Universitätsstr. 31

DE-93053 Regensburg

[email protected]

Wichtiger Hinweis: Der Verlag hat gemeinsam mit den Autoren bzw. den Herausgebern große Mühe darauf verwandt, dass alle in diesem Buch enthaltenen Informationen (Programme, Verfahren, Mengen, Dosierungen, Applikationen, Internetlinks etc.) entsprechend dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes abgedruckt oder in digitaler Form wiedergegeben wurden. Trotz sorgfältiger Manuskriptherstellung und Korrektur des Satzes und der digitalen Produkte können Fehler nicht ganz ausgeschlossen werden. Autoren bzw. Herausgeber und Verlag übernehmen infolgedessen keine Verantwortung und keine daraus folgende oder sonstige Haftung, die auf irgendeine Art aus der Benutzung der in dem Werk enthaltenen Informationen oder Teilen davon entsteht. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

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Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten.

Anregungen und Zuschriften bitte an:

Hogrefe AG

Lektorat Psychologie

Länggass-Strasse 76

3012 Bern

Schweiz

Tel. +41 31 300 45 00

[email protected]

www.hogrefe.ch

Lektorat: Dr. Susanne Lauri, Lisa Maria Pilhofer

Bearbeitung: Friederike Moldenhauer, Hamburg

Herstellung: Daniel Berger

Umschlagabbildung: Hero Images by Getty Images

Umschlag: Claude Borer, Riehen

Satz: punktgenau GmbH, Bühl

1. Auflage 2020

© 2020 Hogrefe Verlag, Bern

(E-Book-ISBN_PDF 978-3-456-95993-1)

(E-Book-ISBN_EPUB 978-3-456-75993-7)

ISBN 978-3-456-85993-4

http://doi.org/10.1024/85993-000

Format: EPUB

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Anmerkung:

Sofern der Printausgabe eine CD-ROM beigefügt ist, sind die Materialien/Arbeitsblätter, die sich darauf befinden, bereits Bestandteil dieses E-Books.

Zitierfähigkeit: Dieses EPUB beinhaltet Seitenzahlen zwischen senkrechten Strichen (Beispiel: |1|), die den Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe und des E-Books im PDF-Format entsprechen.

Inhaltsverzeichnis

Danksagung

Vorwort

1 Die Sehnsucht nach dem GlückPetra Jansen

1.1 Der Glücksbegriff

1.2 Wissenschaftliche Differenzierung des Begriffs Glück

1.3 Kognitive und emotionale Einflussfaktoren auf das Glück

1.4 Die Sehnsucht nach dem Glück im Sport

1.5 Differenzierung des Sportbegriffs

1.6 Flow

1.7 Sind Menschen, die Sport treiben, glücklicher?

1.8 Fazit

1.9 Zusammenfassung

2 Zeigt sich Glück im Körper?Sabine Hoja

2.1 Glückshormone

2.2 Veränderungen im Gehirn

2.3 Zusammenfassung

3 Können wir Glück wirklich wissenschaftlich erfassen?Petra Jansen und Sabine Hoja

3.1 Soziologische und psychologische Untersuchung des Glückserlebens

3.2 Untersuchung biologischer Prozesse des Glücks

3.3 Zusammenfassung

4 Welche Sportart macht denn nun glücklich?

Vorbemerkung

4.1 KampfsportTobias Grunert

4.2 KrafttrainingChristoph Zenglein

4.3 LaufenLea Schwarzensteiner

4.4 PilatesClaudia Aiwanger

4.5 SchulsportFabian Daiß

4.6 SchwimmenMelinda Herfet

4.7 Tai ChiAndreas Polzin

4.8 TanzenAlina Holleber

4.9 YogaFranziska Schäffer

5 Ist Sport der einzige Glücksweg?

Vorbemerkung

5.1 AchtsamkeitFlorian Seidl

5.2 MusikhörenRenate Marynissen

5.3 WeisheitJulia Berschick

6 Unglücklich durch Sport? – Ein LösungsvorschlagPetra Jansen

6.1 Choking under Pressure

6.2 Überdauernde psychische Störungen im Sport

6.3 Sportpsychologische Trainingsverfahren

6.4 Achtsamkeitstraining im Sport

6.5 Zusammenfassung

7 Resümee: Ist Sport ein Glücksdoping oder ein Weg unter vielen?Petra Jansen und Sabine Hoja

7.1 Sport und Glück

7.2 Viele Wege führen zum Glück

7.3 Viele Wege führen zum Glück – welcher ist meiner?

Glossar

Über die Herausgeberinnen

Sachwortverzeichnis

|9|Danksagung

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich beim Hogrefe Verlag, insbesondere bei Frau Dr. Lauri und Frau Pilhofer, bedanken. Sie haben sich auf das Wagnis eingelassen, dass wir das Buch zusammen mit unseren Masterstudierenden geschrieben haben. Frau Friederike Moldenhauer sei herzlich Dank gesagt für das Lektorat.

Darüber hinaus gilt unser Dank den Kolleginnen und Kollegen in verschiedenen Gremien der Universität Regensburg, die der Einrichtung des Masterstudiengangs „Motion und Mindfulness“ zugestimmt haben. Unser Ziel ist es, die Konzepte der Bewegung, Achtsamkeit und Positiven Psychologie wissenschaftlich zu lehren, um ihre Chancen und Grenzen aufzuzeigen.

Weiterhin gilt unser besonderer Dank unserer Arbeitsgruppe in Regensburg, und insbesondere Christiane Portele, Anna Render und Franziska Schroter, die manches Kapitel kritisch hinterfragt haben.

Zu allerletzt sind wir allen Menschen dankbar, die immer wieder zu uns gesagt haben, dass es ja klar ist, dass Sport glücklich macht und man darüber wirklich kein Buch schreiben muss! Wir hoffen, dass nun jedem klar ist, dass es vielleicht doch nicht ganz so trivial ist!

|11|Vorwort

„Sport macht glücklich.“ Wie oft liest man diesen Satz, wenn man in einer Illustrierten blättert oder im Internet nach den Effekten von Sport googelt. Viele Menschen haben bereits den Begriff des Runner‘s High gehört – ein Zustand, in dem man wie in Trance vor sich hin rennt und alles um sich herum vergisst. Im Jahr 2018 haben wir uns schon einmal wissenschaftlich mit der Frage beschäftigt, ob Sport wirklich glücklich macht und dabei gesehen, dass es nur wenige fundierte Studien zu diesem Thema gibt. Diese wenigen Studien geben jedoch einen Hinweis darauf, dass Sport tatsächlich Glück verheißt.

Im vorliegenden Buch widmen wir uns dieser Fragestellung ausführlich. An dem Projekt haben die Studierenden des Masterstudiengangs „Angewandte Bewegungswissenschaft: Motion and Mindfulness“ der Universität Regensburg teilgenommen und es sich zur Aufgabe gemacht, die Sportart, die ihnen am meisten am Herzen liegt, mittels eines Literaturüberblicks zu untersuchen. Daher ist die Auswahl der Sportarten sehr selektiv und das Buch gibt nur einen Einblick in mögliche ausgewählte glückbringende Sportarten. Zudem werden aber auch drei andere Aspekte erwähnt, die immer wieder mit Glück in Zusammenhang gebracht werden, nämlich Achtsamkeit, Musik und Weisheit. So wird schnell deutlich, dass Sport nicht der alleinige glückbringende Faktor ist und es viele Wege gibt, die zu einem subjektiven Wohlbefinden führen können.

Wie vielfältig dieses Thema ist, zeigt sich schon in Kapitel 1, in dem die zahlreichen Sichtweisen auf Glück ebenso wie die vielen Definitionen dargestellt werden. Generell kann man zwischen einer kognitiven und einer affektiven Komponente des Glücks unterscheiden – zwei Facetten, die wiederum durch viele andere Faktoren beeinflusst werden. Glück ist aber nicht nur etwas, was sich in unserem Kopf oder |12|in unserer Seele manifestiert, sondern was sich auch im Körper zeigen kann. Diesem Thema widmet sich das Kapitel 2, ebenfalls auf ganz verschiedenen Ebenen. Die Vielschichtigkeit des Begriffs Glück wird in Kapitel 3 thematisiert, dort werden psychologische und biologische Testverfahren dargestellt, mit deren Hilfe man versucht, das Glück wissenschaftlich zu erfassen. Dem Leser und der Leserin werden schnell die Vielfalt der Messverfahren deutlich, und vielleicht auch das Dilemma, dass unterschiedliche Testverfahren zu verschiedenen Ergebnissen führen.

Im Hauptteil des Buches (Kapitel 4) werden die Sportarten analysiert, die sich die Studierenden nach eigenen Vorlieben ausgesucht haben. Es wird deutlich, dass es bei einigen wenigen sehr hochwertigen Studien Evidenz dafür gibt, dass Sport glücklich machen kann. Doch fast jedes Kapitel endet mit der Aussage, dass weitere qualifizierte Studien nötig sind, um diesen Befund zu stützen. Ergänzt werden diese Ergebnisse durch die Erkenntnis aus Kapitel 5, dass Sport nicht alles ist – Achtsamkeit, Musik und Weisheit sind ebenfalls Begriffe, die Glück ebenso beschreiben können.

Kapitel 6 beschäftigt sich mit den nachteiligen Aspekten von Sport. So können bei Leistungssportlern psychische Probleme auftreten, der Betroffene1 ist unglücklich und ein subjektives Wohlbefinden stellt sich nicht ein. Auch so mancher Amateursportler kann in eine Sportsucht geraten, aus der er manchmal ohne Hilfe nicht mehr herauskommt. Hier bieten Achtsamkeitsverfahren die Chance, im Rahmen der sogenannten Selbstfürsorge Unterstützung zu finden. Im Kapitel 7 fassen wir unsere Ergebnisse zusammen.

Wir hoffen, dass dieses Buch dazu beiträgt, zu zeigen, dass die Frage, ob Sport glücklich macht, nicht einfach zu beantworten ist. Letztendlich kommt es für jeden Menschen individuell darauf an, den für sich richtigen Glücksweg zu finden. Hierzu können wir nur jeden Menschen ermutigen!

Regensburg, im September 2020

Petra Jansen und Sabine Hoja

1

Im Sinne der besseren Lesbarkeit verzichten wir im Weiteren darauf, die männliche und weibliche Form zu nennen. Gemeint sind immer alle Geschlechter.

|13|1  Die Sehnsucht nach dem Glück

Petra Jansen

|14|Die Sehnsucht und Suche nach dem Glück scheint groß zu sein – geben wir bei Google den Begriff „Glück“ ein, erhalten wir in 40 Sekunden 146 000 000 Treffer. Eine Schlagzeile in der Welt drückt dies aus: „Glück – Die Erforschung unserer größten Sehnsucht“1. Ist es wirklich die größte Sehnsucht des Menschen, glücklich zu sein? Man könnte es meinen, betrachtet man den Boom an Motivationstrainern und Coaches, die versprechen, dass Glücklichsein erlernt werden kann. Aber nicht nur das, der Absatz an Glücksanhängern, Glücksbonbons, Glücksschokolade oder Glückstassen steigt, die Ideen in diesem Bereich sind vielfältig. Aber kann das Glück wirklich beeinflusst werden? Und gilt dies für jeden Menschen gleichermaßen bzw. gibt es den einen Weg zum Glück, der in der ein oder anderen Form für alle Menschen gleich ist? Ist Sport dabei vielleicht eine Art Glücksdoping?

Ist es denn wirklich ein glückliches Leben, nach dem wir streben, oder nicht doch vielleicht eher ein bedeutungsvolles Leben? Ein bedeutungsvolles Leben kann man nach Viktor Frankl (2018) auch unabhängig von allen widrigen bzw. unglücklichen Umständen erreichen. Sicherlich ist diese Frage schwer zu beantworten, weil die Unterscheidung zwischen einem bedeutungsvollen, erfüllenden oder glücklichen Leben nicht trivial ist. Die Befriedigung eigener Bedürfnisse und Wünsche wird eher im Zusammenhang mit dem Begriff „Glück“ gesehen. Bedeutung oder Erfüllung im Leben erfährt ein Mensch dagegen im Einklang mit der Wertekultur, in der er lebt (Baumeister, Vohs, Aaker & Garbinsky, 2013). Danach muss ein bedeutungsvolles und glückliches Leben nicht dasselbe sein. So gibt es Menschen, die ein bedeutungsvolles, aber kein glückliches Leben führen, wie z. B. politische Aktivisten, die für eine bestimmte Sache kämpfen, die sich in der Zukunft erfüllen soll. Dafür nehmen sie oftmals in der momentanen Situation Dinge in Kauf, die sie eher unglücklich machen. Ein bedeutsames oder erfüllendes Leben, das einer Person Stabilität gibt, impliziert demnach das Verstehen des eigenen Lebens jenseits der Gegenwart. Aber auch wenn ein glückliches und ein bedeutungsvolles Leben nicht dasselbe ist, hängt es doch zusammen |15|(Baumeister et al., 2013). Ein deutlicher Unterschied zeigt sich jedoch dahingehend, dass sich Glücklichsein oftmals auf die Erfüllung der eigenen Wünsche bezieht, während ein erfüllendes bzw. bedeutungsvolles Leben dadurch gekennzeichnet ist, dass sich das Selbst ausdrücken kann und im Wesentlichen etwas Positives für andere tut. Das entspricht, wie wir später sehen werden, eher einer eudämonistischen Sichtweise des Glücks.

1.1  Der Glücksbegriff

Eine kürzlich durchgeführte Studie des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos hat ergeben, dass die Mehrheit der Deutschen (nämlich 78 Prozent) nach eigener Aussage zum Befragungszeitpunkt glücklich ist. Damit nimmt Deutschland Platz 7 auf der Liste der glücklichsten Länder ein, wobei dazugesagt werden muss, dass an dieser Meinungsumfrage insgesamt nur 28 Nationen teilgenommen haben.2 Neben den Coaches, die das Erlernen von Glück versprechen, sind zahlreiche Bücher zu diesem Thema in den letzten Jahren erschienen. Daraus lässt sich schließen, dass eine Sehnsucht nach dem Glück, wie auch immer man es definiert, vorhanden ist. Die meisten Publikationen beschäftigen sich damit, auf welche Art und Weise man glücklich werden kann. Vielleicht gibt es ja doch einen Königsweg? Der Dalai Lama (2002) nennt zwei Wege zum Glück, einen äußeren, der sich z. B. im Streben nach einer besseren Unterkunft oder nach besserer Kleidung zeigt, und einen inneren, der sich in einer geistigen Entwicklung manifestiert. Gerade den äußeren Weg kennen viele von uns. Glauben wir nicht durch den Bau eines Hauses, den nächsten Urlaub oder die nächste Gehaltserhöhung glücklich zu werden? Aber wie oft haben wir vielleicht schon erlebt, dass nach der Gehaltserhöhung nach einiger Zeit der Wunsch nach einer weiteren entsteht? In diesem äußeren Weg ist das Glück oft ebenso flüchtig wie materielle Dinge. Somit ist der innere Weg der |16|tiefere: Fehlt etwas in unserem Herzen, können wir auch in einem Leben in Luxus nicht glücklich sein. Mit einem geistigen Frieden, der in jedem Augenblick präsent sein kann, haben wir die Möglichkeit, auch unter widrigen Umständen auf irgendeine Art und Weise glücklich zu sein. Der Dalai Lama beschreibt eine Reihe von buddhistischen Methoden und Übungen, durch die dieser geistige Friede – das Glück – entstehen kann, wie z. B das Üben in Liebe und Mitgefühl, zwei wichtige Pfeiler, die das Leben bereichern und letztendlich stützen. Daneben nennt er weitere ethische Übungen, wie die eigenen Handlungen zu überdenken, auch um anderen nicht zu schaden und Fürsorge für andere zu entwickeln. Meditation kann helfen zu lernen, den Geist (besonders in Stresssituationen) zu fokussieren, um wieder zur Ruhe zu finden (Dalai Lama, 2002).

Vielleicht bringt man die Aussagen des Dalai Lama nicht direkt mit Sporttreiben in Verbindung, doch ist es nicht auch ein Anliegen zumindest vieler Leistungssportler, in einer Stresssituation, z. B. vor dem Schießen eines Elfmeters, den Geist zu fokussieren und zur Ruhe zu gelangen? Vielleicht kann auch dort eine Meditations-Übung helfen. So verwundert es nicht, dass Achtsamkeitsprogramme, d. h. Bewusstseinstechniken, durch die man lernt, im jeweiligen Moment präsent zu sein, für den Sport entstehen (siehe Kapitel 6).

Unbestritten ist Glück für den Menschen wichtig. Die Frage, was aber Glück überhaupt ist, ist jedoch nicht so einfach zu beantworten. Glücksforschung ist interdisziplinär, sie umfasst Teilgebiete der Philosophie, Psychologie, Soziologie, Wirtschaftswissenschaft, Medizin oder Neurowissenschaft. Die Definition des Begriffs „Glück“ reicht bis zu den philosophischen Betrachtungen der Antike zurück. In der Psychologie spielt die Untersuchung des Glücksbegriffs eine große Rolle, vor allem ist es die Positive Psychologie, die sich mit dem Glücksbegriff beschäftigt (Seligman, 2002). Sie versucht, die positive Seite der menschlichen Existenz in den bestehenden Fachgebieten zu untersuchen. So kann in der Entwicklungspsychologie beispielsweise der Frage nachgegangen werden, wie sich das Glücksempfinden im Alter verändert und welche Faktoren zu dieser Veränderung beitragen. Sozialpsychologen beschäftigen sich z. B damit, wie ein Chef ein „glückliches Team“ zusammenstellen kann und ob dies überhaupt für den Erfolg der |17|Firma relevant ist. Sportpsychologen untersuchen zum Beispiel, ob ein „glücklicher“ Leistungssportler eine bessere Leistung zeigt, oder ob das Streben nach Glück ein Motiv von Breitensportlern ist.

1.2  Wissenschaftliche Differenzierung des Begriffs Glück

Die Differenzierung des Begriffs Glück ist sicherlich schwierig. So listet Esch (2014, S. 169–171) allein 32 Stichworte für den Begriff des Glücks (von „bliss“ über „coherence“ bis hin zu „wellness“) auf. Eine bekannte Differenzierung lehnt sich an die Antike an, sie unterscheidet zwischen hedonistischem und eudämonistischem Glück.

Wichtig

Während sich das hedonistische Glück auf die momentane Beurteilung des eigenen Lebens mit den dazugehörigen freudigen Emotionen bezieht, versteht man unter dem eudämonistischen Glück ein glückliches Leben durch die Einhaltung wichtiger Werte, wie Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, die langfristig zu einem erfüllten Leben führen. So umfasst eudämonistisches Glück die Faktoren Selbstwirksamkeit, persönliche Entwicklung, soziale Verbundenheit und Bedeutung, die der Einzelne für die Gesellschaft hat (Waterman, 1993). Eid (2014) geht davon aus, dass interindividuelle Unterschiede im hedonistischen und eudämonistischen Wohlbefinden stark miteinander zusammenhängen.

Gemäß dieser Differenzierung ließen sich auch die in der Wissenschaft existierenden zahlreichen Glücksbegriffe eingliedern. Dennoch wird vielmehr zwischen einem affektiven (emotionalen) und einem kognitiven Glück bzw. Wohlbefinden unterschieden. Unter einem emotionalen Wohlbefinden beschreiben zum Beispiel Kahneman und Deaton (2010) das Wohlbefinden, das sich auf die emotionale Qualität (beispielsweise auf die Häufigkeit und Intensität von Freude oder Faszination) der jetzigen Erfahrung bezieht. Dieses emotionale Wohlbefinden kann wohl am ehesten in Verbindung zum hedonisti|18|schen Glück gesehen werden. Da diese Art des Glücks sich auf die Freude im Hier und Jetzt bezieht, können auch positive Stimmung („positive mood“) und positive Gefühle („positive affect“) als Facetten des affektiven Glücksbegriffs betrachtet werden. Hiervon grenzen Kahneman und Deaton (2010) den Begriff der Lebensbewertung („life evaluation“) als eine kognitive Komponente ab, die sich auf die Gedanken bezieht, die sich eine Person über ihr Leben macht. Auch der Begriff „life satisfaction“ kann als kognitive Beurteilung des eigenen Lebens aufgefasst werden (Diener, Scollon & Lucas, 2003). Beide Begriffe beziehen sich auf ein überdauerndes Glückskonzept und können daher als eudämonistische Sichtweise des Glücks betrachtet werden. Diener und Kollegen (2003) konzeptualisieren Glück – sie sprechen von „subjective well-being“ – darüber hinaus als hierarchisch organisiert, wobei die höchste Stufe als die allgemeine, langfristig positive Bewertung des eigenen Lebens verstanden wird. Dieses überdauernde Konzept kann in die vier Komponenten der angenehmen bzw. unangenehmen Affekte, der Lebenszufriedenheit und der Arbeitszufriedenheit unterteilt werden. Den Autoren zufolge kann jeder dieser Bereiche in spezifische Aspekte der Lebenserfahrung (zum Beispiel Liebe, Angst, Bedeutung und Gesundheit) gegliedert werden. Als globale Messungen des subjektiven Wohlbefindens fasst Diener (2006) in seiner Arbeit die Bewertung der eigenen Lebenszufriedenheit („life satisfaction“) und des Glücks („happiness“) auf. Oishi, Diener und Lucas (2007) verwenden in ihrer Datenanalyse zu einem optimalen Niveau an Wohlbefinden den Begriff „happiness“. Hierunter verstehen sie ein relativ stabiles Empfinden, das der Mensch in Bezug auf sein Leben hat.

Neben der kognitiven und affektiven Komponente wird in der Literatur noch eine weitere Komponente des Glücks erwähnt, das sogenannte Flourishing, das Aufblühen (Keyes, 2002).

Definition Flourishing

Keyes (2002) beschreibt den Zustand des Flourishing als eine Verfassung voller positiver Emotionen, in der man sowohl sozial als auch psychologisch „gut lebt“. Im Gegensatz dazu steht das Verkümmern: |19|Leere und Stagnation können zu einem Leben in Hoffnungslosigkeit führen. Blickhan (2017) führt aus, dass Flourishing ein Zustand ist, der von einer vollen psychischen Leistungsfähigkeit im Sinne des von Keyes’ konzeptualisierten emotionalen (positive Emotionen) und funktionalen Wohlbefindens (verschiedene Facetten der psychischen Leistungsfähigkeit) geprägt ist. Flourishing kann als ein Zustand des kompletten menschlichen Wohlbefindens verstanden werden (VanderWeele, 2017).

Wege, das Aufblühen zu erreichen, können nach VanderWeele (2017) die Familie, Arbeit, Bildung und eine religiöse Gemeinschaft sein, wobei diese Möglichkeiten nicht exklusiv sind. Aber auch die Kultur hat einen Einfluss: Teilnehmer aus den USA schnitten trotz der höheren finanziellen und materiellen Stabilität in allen Kategorien bis auf die Kategorie 1 (Glück und Lebenszufriedenheit) am schlechtesten ab, während die chinesischen Befragten in den Kategorien 2 und 5 (Gesundheit und soziale Beziehungen) und die Teilnehmer aus Kambodscha in den Kategorien 1 und 4 (Glück und Tugend) hohe Werte zeigten. Probanden aus Mexiko wiesen trotz geringerer finanzieller und materieller Stabilität die höchsten Werte in der Bedeutung ihres Lebens (Kategorie 3) auf, während Teilnehmer aus Sri Lanka am wenigsten glücklich (Kategorie 1) waren (Weziak-Bialowolska, McNeely & VanderWeele, 2019). Diese Ergebnisse zeigen die Abhängigkeit des „Aufblühens“ von der jeweiligen Kultur, unabhängig von der wirtschaftlichen Situation eines Landes, und weisen bei der Untersuchung des Glücks somit nicht nur auf die Bedeutung individueller, sondern auch sozialer bzw. kultureller Faktoren hin.

Hier wird einmal mehr deutlich, wie schwierig eine Konzeptualisierung des Begriffs „Glück“ ist. Als kleinster gemeinsamer Nenner kann unseres Erachtens eine kognitive versus eine affektive, emotionale Komponente des Glücksempfindens betrachtet werden. Davon ausgehend stellt sich die Frage, welche kognitiven und emotionalen Faktoren das Glücksempfinden beeinflussen.

|20|1.3  Kognitive und emotionale Einflussfaktoren auf das Glück

Viele kognitive und emotionale Faktoren haben einen Einfluss auf die Ausprägung des Glückempfindens, von denen hier nur einige als Auszüge aus dem Handbuch von Robinson und Eid (2017) genannt werden können. Dazu gehören beispielsweise die Exekutiven Funktionen, die als kognitive Regulationsmechanismen gelten können. Unter dem Begriff Exekutive Funktionen werden zusammengefasst:

das Arbeitsgedächtnis, d. h. die kurzzeitige Speicherung von Information,

die Inhibitionsfähigkeit, d. h. die Fähigkeit, auf Relevantes zu reagieren und Irrelevantes zu ignorieren und,

die kognitive Flexibilität, d. h. die Fähigkeit, Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.

Gerade die Fähigkeit zur Inhibition ermöglicht es, destruktive Impulse in bestimmten Situationen zu unterdrücken, sodass ein erhöhtes Wohlbefinden entstehen kann. Bei sehr kleinen Kindern ist die Inhibitionsfähigkeit noch nicht ausgebildet: Stellt man sich nur das Bild eines schreienden Kleinkindes an der Supermarktkasse vor, das die ausliegenden Süßigkeiten haben will, während ein Elternteil bemüht ist, mit ruhiger Stimme das Kind abzulenken. Aber auch Erwachsene haben Schwierigkeiten, Impulsen zu widerstehen, doch hat Verzicht und Unterdrückung von Versuchung positive Auswirkungen: So mag die Unterdrückung der Versuchung, noch einen Nachtisch zu essen, in vielen Fällen zu körperlichem Wohlgefühl beitragen (Luerssen & Ayduk, 2017). Widersteht man dem Wunsch, auf der Couch zu bleiben, obwohl das Wetter schön ist, und rafft man sich stattdessen auf, um joggen zu gehen oder Tennis zu spielen, kann dies das subjektive Wohlbefinden erhöhen. Auch die Frage, inwieweit Ziele zum Wohlbefinden beitragen, ist relevant. Erfolgreich Ziele zu verfolgen, kann zum Glücksgefühl beitragen, wobei die Beziehung zwischen Zielen und dem subjektiven Wohlbefinden durch zahlreiche Faktoren beeinflusst werden kann. Dazu gehören die Übereinstimmung der Ziele mit den Bedürfnissen und den unbewussten Motiven sowie die An|21|näherung an ein positives und die Vermeidung eines negativen Ergebnisses. Darüber hinaus ist nicht nur das Verfolgen persönlich wichtiger Ziele, sondern auch die Loslösung von weniger gewinnbringenden Zielen bedeutsam (Hennecke & Brandstätter, 2017). Neben den Exekutiven Funktionen und der Zielsetzung als kognitive Faktoren spielen auch positive Emotionen bei der Entstehung des Glücks eine Rolle. So geht die Broaden-and-Build-Theorie davon aus, dass bestimmte positive Emotionen nicht nur den momentanen Zustand verändern, sondern auch dazu führen, dass flexible kognitive Mindsets gebildet werden können. Hieraus lassen sich psychologische und soziale Ressourcen entwickeln, die wiederum zu einem größeren Wohlbefinden führen können (Kiken & Frederickson, 2017). Zudem hat sich gezeigt, dass Optimismus, d. h. die Fähigkeit, positiv in die Zukunft zu schauen, einen Einfluss auf das Glücksempfinden haben kann. Menschen mit positiven Erwartungen für die Zukunft können sich an schwierige Situationen und widrige Umstände besser anpassen als Personen mit negativen Erwartungen. Erwartungen beeinflussen das Erleben und den Umgang mit Bedrohungen und Chancen. Sind sie positiv, können sie Einfluss auf das subjektive Wohlbefinden nehmen (Segerstrom, Carver & Schreier, 2017). Weitere Faktoren für das Wohlbefinden sind beispielsweise Weisheit und Achtsamkeit (siehe Kapitel 5).

1.4  Die Sehnsucht nach dem Glück im Sport

Glaubt man den Medien, macht auch Sport glücklich und dieses Buch erscheint damit zunächst überflüssig. Begriffe wie „Runner’s High“ und „Flow-Erlebnis“ (Csikszentmihalyi, 1995) spiegeln das mögliche Glückserleben im Sport wider.

Definition „Runner’s High“-Flow

Der Begriff des Runner’s High beschreibt den Zustand, in dem der Läufer – man könnte fast sagen – wie unter Drogen läuft. Nichts tangiert ihn mehr, er fühlt sich frei und schwerelos. Ähnlich ist es mit |22|dem Begriff des Flow, welcher ein Fließen, Gleiten und ein Aufgehen im aktuellen Moment beschreibt.

Wird vom Glück im Sport gesprochen, wird der Flow-Begriff immer wieder genannt, daher gehen wir später noch ausführlicher auf ihn ein.

Doch ist das wirklich so? Können wir wirklich wissenschaftlich behaupten, dass Sport glücklich macht? Und macht es glücklicher als Musik oder Meditation oder Essen oder eine gelungene Paarbeziehung? Was ist ein Garant für Glück und warum interessiert uns das überhaupt? Die Untersuchung der wissenschaftlichen Frage, ob Sport glücklich macht, ist nicht so trivial, wie es zu Beginn scheint. Denn nicht nur der Begriff des Glücks lässt sich auf die unterschiedlichste Art und Weise darstellen. Ähnlich verhält es sich mit dem Begriff des Sportes – Leistungssport ist etwas anderes als Breitensport, die einmalige Teilnahme an einem Lauf unterscheidet sich von dem jahrelangen Training für einen Marathon, Bogenschießen beansprucht andere Fähigkeiten als ein 800m-Lauf oder Yoga.

1.5  Differenzierung des Sportbegriffs

Auch für den Sportbegriff gibt es zahlreiche Definitionen. Die Definition des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) besagt, dass jene Verbände als Sportverbände anzuerkennen sind, wenn die Ausübung der Sportart eine eigene, sportartbestimmende motorische Aktivität beinhaltet, die einen Selbstzweck hat und zudem auch ethischen Prinzipien gehorcht (DOSB, 2017). Wettkampfsport ließe sich aus einer soziologischen Sichtweise in der Art beschreiben, dass er sich auf den Körper und seine Leistung bezieht, sozialen Regeln gehorcht, aber unproduktiv ist. Losgelöst von der Definition des DOSB versteht man in der populärwissenschaftlichen Auseinandersetzung unter dem Begriff Sport eine ganz bestimmte Sportart, wie zum Beispiel Fußball, Tennis, Yoga oder Golf.

Die breitgefächerte Verwendung und Wahrnehmung des Begriffs „Sport“ erschwert also eine präzise Definition. Profisport, Amateursport, Wintersport, Sommersport, Rehasport, Schulsport, Gesund|23|heitssport, Betriebssport, Freizeitsport, Breitensport, Wettkampfsport, Leistungssport, Spitzensport, Massensport, Babysport, Kindersport, Schwangerschaftssport, Ausdauersport, Kraftsport, Kampfsport, Behindertensport, Seniorensport, Fernsehsport … Diese Beispiele zeigen die Bandbreite des Begriffs ebenso auf wie die Bemühungen, sportliche Aktivitäten nach bestimmten Kriterien (Alter, Gesundheitszustand, Leistungsfähigkeit …) systematisch einzuordnen.

Eine mögliche Klassifizierung stammt aus der Sportpsychologie. Sie ist hier von Relevanz, da das subjektive Wohlbefinden oder das Glück ein psychologisches Konzept ist. So unterscheiden Hänsel, Baumgärtner, Kornmann und Ennigkeit (2016) zwischen dem Leistungs-, Schul-, Breiten-, Betriebs- und Freizeitsport, dem Gesundheitssport und dem Rehabilitations- bzw. Behindertensport. „Leistungssport“ steht hier für das klassische Sportmodell. Es ist assoziiert mit Wettkampf, Selektion nach Leistungsfähigkeit, Spezialisierung auf bestimmte Sportarten, systematischem und kontinuierlichem Training, internationaler Ausrichtung sowie Exklusivität.

Von dem Sportbegriff im engeren Sinne grenzt sich der Begriff der Bewegung ab, unter dem eine beliebige physische Aktivität verstanden werden kann (siehe Jansen & Richter, 2016). Gerade die Bedeutung der Bewegung wird häufig thematisiert, da sich aufgrund des höheren Medienkonsums die Zeit, die körperlich aktiv verbracht wird, verringert. Aber ist Bewegung schon Sport? Wo liegt die Grenze zwischen Bewegung und Sport? Nehmen wir die Definition vom DOSB, wird Sport gerade auch dadurch beschrieben, dass er ethischen Regeln gehorcht. So müsste man vielleicht die Frage stellen, ob es nicht der Sport, sondern die Bewegung (als Oberbegriff für den Sport) ist, die glücklich macht?

Schaut man sich die Motive an, die für das Sporttreiben genannt werden, sind dies zum Beispiel der Spaß an der Bewegung, das Erreichen eines Zustandes des Wohlbefindens, der Wunsch, einen Ausgleich zum Alltag, d. h. Entspannung zu finden und Stress abzubauen, die Fitness zu verbessern, um vielleicht eine bessere Figur zu erlangen oder die Gesundheit zu verbessern. Bei der Ausübung eines Leistungssports kommt sicherlich noch das Leistungsmotiv hinzu. Es impliziert, dass das eigene Sporttreiben anhand von Bezugsnormen, die sachlich (zum Beispiel anhand von bestehenden Bestenlisten), indivi|24|duell (anhand der eigenen Leistung) oder sozial (im Vergleich zu der Leistung anderer) bewertet wird (Hänsel et al., 2016). Somit ist der Wunsch, einen Glückszustand bzw. einen Zustand des subjektiven Wohlbefindens zu erleben, nur ein Motiv unter vielen anderen, um Sport zu treiben. Oft wird dieser Glückszustand im Sport mit dem Begriff „Flow“ beschrieben.

1.6  Flow

Der Begriff „Flow“ (Csikszentmihalyi, 1995) beschreibt das Gefühl, sich in einem fließenden oder schwebenden Zustand zu fühlen. Aussagen wie „Ich denke beim Schwimmen an gar nichts. Es ist, als wenn man etwas benebelt ist und doch voll da wäre.“ und „Alles läuft wie von alleine, es ist ein Gefühl von Leichtigkeit, Glück, ich laufe wie im Rausch, nehme nicht mehr wahr, dass ich überhaupt laufe?“ sind typisch für dieses Gefühl. Man könnte fast meinen, dass sich die im Flow befindenden Menschen wie unter Drogen bewegen, wie fernab von der Realität. Sie fühlen sich frei und glücklich. Darüber hinaus besteht große Harmonie zwischen Körper und Geist. Neben dem Flow-Erlebnis während des Laufens kann dieses sicherlich auch während des Schwimmens auftreten, durch das mühelose Gleiten durch das Wasser (siehe Abb. 1-1).

1.6.1  Flow-Konzept

Das Flow-Konzept lässt sich anhand der Achse „Herausforderung“ und der Achse „Können“ beschreiben. Man erlebt den Flow-Zustand nur dann, wenn sowohl die Herausforderung als auch das Können hoch sind. Ist hingegen die Herausforderung hoch und das Können gering, empfindet man eher Angst, bei einer geringen Herausforderung und einem höheren Können tritt vermutlich Langeweile ein und für den Fall, dass die Herausforderung und das Können gering sind, würde ein Sportler nur teilnahmslos reagieren. Wie viele von uns haben schon auf einer Skisprungschanze gestanden? Die Herausforderung ist groß, das Können aber gering bzw. gar nicht vorhanden – die |25|Vorstellung, von der Schanze springen zu müssen, führt daher wohl zu einem Angstgefühl anstatt zu einem Flow-Erlebnis. Esch (2014) beschreibt die zeitliche Abfolge des Flow-Erlebens anhand eines vorgestellten Marathonlaufes: So beginnt er mit einer gewissen Anspannung und Vorfreude, der Startschuss fällt, Adrenalin und Dopamin werden in großen Mengen ausgeschüttet. Ab einem bestimmten Punkt wird das Laufen dann mühsam, man muss sich quälen, um weiterzumachen. Die Neurotransmitter Endorphine und Endocannabinoide werden ausgeschüttet, eine gewisse Leichtigkeit macht sich bemerkbar und es kommt dann zu dem überwältigenden Flow-Erlebnis. In der anschließenden Entspannungsphase fühlt sich der Läufer, als würde er im Glück baden.

Abbildung 1-1:  Schwimmer beim mühelosen Gleiten im Wasser ([email protected])

Es existieren verschiedene Verfahren, um Flow zu messen (siehe Kapitel 3). Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber die wissenschaftliche Bedeutung des Konzeptes, über die wir eigentlich noch viel zu wenig wissen. Ein Großteil der Forschung hat sich darauf konzentriert zu zeigen, welche Faktoren mit dem Flowerlebnis verbunden sind. Noch fehlen Studien, die sich darum bemühen, einen kausalen Zusammenhang zwischen Bewegung und Flow aufzuzeigen.

|26|1.6.2  Erweiterung des Flow-Konzeptes

Lange Zeit galt es als anerkannt, dass ein Flow-Zustand zu einer optimalen Leistungsperformanz führt. Mittlerweile gibt es Ansätze, die darauf hinweisen, dass auch ein „Clutch“-Zustand die Performanz beeinflusst. Dieser Zustand tritt häufig in Drucksituationen auf, und bringt den Athleten dazu, Stress zu erfahren, das Ergebnis des Wettkampfes als bedeutsam wahrzunehmen und hauptsächlich durch Anstrengung erfolgreich zu sein (Swann, Crust & Vella, 2017). In Interviews konnte gezeigt werden, dass professionelle Golfer zwei psychologische Zustände beschreiben, die mit einer optimalen Leistung einhergehen: zum einen der Zustand „Lass es geschehen“ (Flow) und zum anderen der Zustand des „Mach, dass es geschieht“ (Clutch). Letzterer wird als anstrengender als der Flow-Zustand empfunden, er geht mit einer erhöhten Intensität und einem erhöhten Bewusstsein der Situation und ihrer Anforderungen einher. Wie Abbildung 1-2 zeigt, gibt es jedoch auch Überschneidungen zwischen den beiden Zuständen.

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Abbildung 1-2:  Integratives Modell zum Flow- und Clutch-Zustand (Abbildung übersetzt aus Swann, Crust, Jackman, Vella, Allen & Keegan, 2017)

Es lassen sich Freude, erhöhte Motivation, wahrgenommene Kontrolle, veränderte Wahrnehmung, Absorption und Vertrauen in beiden Zuständen nachweisen. Beide Zustände können auch innerhalb einer sportlichen Betätigung oder eines Wettkampfs vorkommen. So berichten Athleten, dass sie nach einer bestimmten Zeit in einen Flow-Zustand geraten und dass sie, wenn sie bemerken, dass sie gewinnen können, eher in einen Clutch-Zustand übergehen. Genauso kann aber ein Clutch-Zustand auch am Anfang der Bewegung oder des Wettkampfs auftreten und später in einen Flow-Zustand übergehen (Swann, Crust & Vella, 2017). Athleten im Clutch-Zustand beschreiben auch die Abwesenheit negativer Gedanken („Ich schaffe es nicht, das Ziel zu erreichen“) während sie im Flow-Zustand eher die Abwesenheit kritischer Gedanken („Der Wettkampf gestaltet sich nicht nach meinen Vorstellungen“) angeben. Ein wichtiger Punkt in der Differenzierung der beiden Zustände ist auch die Art der Ziele. So werden „offene“ Ziele („Ich möchte einfach versuchen, weiter nach vorne zu kommen“) häufig mit einem Flow-Zustand assoziiert, während „feste“ Ziele („Ich habe nur die Finisher-Linie vor mir, die ich als Erster überqueren muss“) für einen Clutch-Zustand wichtig sind. Die Integration der beiden Konzepte |28|erlaubt eine breiter angelegte Sichtweise auf die psychischen Zustände, die zu einer optimalen Sportleistung führen.

1.7  Sind Menschen, die Sport treiben, glücklicher?

Ob Menschen, die viel Sport treiben, glücklicher sind, lässt sich so einfach nicht beantworten. Es fängt mit der Definition an, was einen Sportler oder eine Sportlerin ausmacht. Reden wir von jemandem, der ein Amateursportler ist oder meinen wir die Leistungssportlerin? Die Ausgangsfrage ist eine quasi-experimentelle, denn wir können eine Person nicht wie in einem Experiment zufällig einer Gruppe und einer bestimmten Intervention zuteilen („randomisieren“), sondern die Versuchsperson ist bereits einer Gruppe zugeordnet. Sie hat sich ihre Gruppe selbst ausgesucht, nämlich die der „Sportler“ oder „Nicht-Sportler“. Dies hat den Nachteil, dass sich die beiden Gruppen noch durch weitere, vom Sport unabhängige, Eigenschaften unterscheiden können, und somit ein Unterschied nicht gänzlich auf das (Nicht-)Sporttreiben zurückgeführt werden kann. Häufig wird außerdem nicht das „Glücklichsein“ an sich, sondern das Fehlen des Unglücklichseins, wie das Nicht-Auftreten emotionaler Störungen, untersucht (Harvey et al., 2018). So verfolgten Harvey und Kollegen (2018) die Entwicklung von 33 908 gesunden Erwachsenen, die weder Symptome einer psychischen Erkrankung noch eine eingeschränkte Mobilität aufwiesen. Dabei wurden zu verschiedenen Zeitpunkten Angst- und Depressionssymptome, die körperliche Aktivität, demografische und sozioökonomische Faktoren sowie Substanzgebrauch erhoben. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass diejenigen, die zu Beginn der Studie an keiner körperlichen Aktivität teilnahmen, ein höheres Risiko hatten, eine Depression zu entwickeln, als diejenigen, die sich ein- bis zweimal pro Woche bewegten. Dabei zeigte sich, dass schon eine geringe sportliche Aktivität wie schwimmen oder wandern von einer Stunde pro Woche ausreichte, um einen präventiven Effekt hinsichtlich Depressionen zu erreichen. Bezüglich der Messung von Angststörungen konnte dieser Effekt jedoch nicht nachgewiesen werden. Chekroud und Kollegen (2018) |29|kamen zu einem Ergebnis, das sich nur in Teilen mit dieser Studie vergleichen lässt: Sie werteten Daten aus den Jahren 2011, 2013 und 2015, insbesondere Selbstberichte über Tage schlechter psychischer Verfassung, von über 1,2 Millionen amerikanischen Bürgern über 18 Jahren aus, und verglichen die Ergebnisse der Menschen, die Sport trieben, mit denen, die keinen Sport machten. Generell zeigte sich, dass die Personen, die Sport trieben, im Vergleich zu den Personen, die keinen Sport praktizierten, ein 43,2 Prozent geringeres Risiko hatten, innerhalb eines Monats an Symptomen einer psychischen Störung zu leiden. Dieser Zusammenhang zwischen Sporttreiben und der Reduzierung des Risikos an einer psychischen Störung zu leiden war noch größer, wenn die Befragten vorher bereits an einer Depression gelitten hatten. Darüber hinaus war dieser Zusammenhang bei Menschen verschiedener Altersgruppen, für Frauen und Männer, unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit und dem Haushaltseinkommen, sichtbar und zeigte sich besonders bei Teamsport, Radfahren und aerober und gymnastischer Aktivität. Da Teamsport einen so großen positiven Effekt zeigte, kann man davon ausgehen, dass auch die soziale Verbundenheit, die im Sport erlebt wird, eine große Rolle spielt. Auch bei der Analyse der sogenannten achtsamen Sportarten wie Yoga und Tai Chi zeigte sich eine größere Reduktion der psychischen Belastung als ohne Sport. Am größten war der Gewinn für die Probanden, die zwischen 30 und 60 Minuten an drei bis fünf Tagen in der Woche Sport trieben. Die sportliche Aktivität hatte einen größeren Einfluss im Vergleich zu anderen Variablen, die in Beziehung zu dem Auftreten einer psychischen Erkrankung stehen, wie zum Beispiel der Schulabschluss oder das Einkommen. Im Gegensatz zu der Studie von Harvey und Kollegen (2018) wurde jedoch auch deutlich, dass bei einer größeren Aktivität der Gewinn höher war. Ein Grund für die unterschiedlichen Ergebnisse in den beiden Studien könnte die unterschiedliche Abfrage der psychischen Gesundheit sein. Weiterhin wiesen Mitglieder von Sportvereinen ein höheres Glücksempfinden auf als Mitglieder einer religiösen, politischen oder künstlerischen Gemeinschaft (Balish, Conacher & Dithurbide, 2016). Bei diesen Studien handelt es sich jedoch um Zusammenhangsstudien, die keine kausalen Schlüsse erlauben.

|30|1.8  Fazit

Die Sehnsucht, ein glückliches Leben zu führen, scheint alle Menschen zu verbinden. Der Wunsch nach einem tieferen, dauernden Glück wird häufig geäußert, was die Forschung mit dem Begriff des subjektiven affektiven und kognitiven Wohlbefindens bezeichnet. Der Sport kann als Spiegel der Gesellschaft angesehen werden, denn viele Prozesse spielen sich im Sport ebenso wie in der Gesellschaft ab: Es geht um Leistung, um Emotionen, aber auch um ein soziales Miteinander, um Motivation oder um die gelungene Leitung einer Gruppe. So verwundert es nicht, dass auch im Sport das Glück eine Rolle spielt und die Menschen versuchen, ihr Glück hier zu finden. Verbindungen zwischen dem Glückskonzept aus dem Sport – dem Flow-Konzept oder dem Flow-Clutch-Konzept – werden mit Leistungssteigerung aufgedeckt. Vielleicht ist das, was die Gesellschaft vom Sport lernen kann, dass Leistung auch – oder vielleicht sogar besser – in einem fließenden, glücklichen Zustand möglich ist.

1.9  Zusammenfassung

Ein glückliches Leben zu führen, ist für viele Menschen ein Lebensziel. Dieses Kapitel zeigt zunächst, dass auch kommerzielle Interessen mit dem Glücksbegriff verbunden sind. Wir machen darauf aufmerksam, wie schwierig eine Definition des Glücksbegriffs ist. Eine weitgefasste Definition beschreibt Glück als subjektives emotionales und kognitives Wohlbefinden. Glück im oder durch Sport zu erlangen, kann ein Motiv sein, um Sport zu treiben. Das Flow-Konzept beschreibt das Empfinden des völligen Aufgehens im Sport, es kann als ein Sport-Glücks-Konzept betrachtet werden, das auch mit einer optimalen Leistung assoziiert wird. Das Konzept des Clutch-Zustands, der Fokussierung auf eine bestimmte Aufgabe mit höchster Konzentration, kann das Flow-Konzept ergänzen. Zusammenhangsstudien zwischen Sport bzw. Bewegung und Glücklichsein bzw. Nicht-Unglücklichsein lassen auf eine Verbindung zwischen körperlicher Aktivität und Reduktion der negativen psychischen Verfassung schließen.

1

https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article133414925/Glueck-Die-Erfor​schung-unserer-groessten-Sehnsucht.html

2

https://m.focus.de/wissen/mensch/deutschland-ist-gluecklich-deutschland-auf-platz-7-der-gluecklichsten-laender_id_11062163.html

|31|Referenzen

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