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Der Theologe Gregor Maria Hoff analysiert, welchen Platz Religionen in unseren Wissensgesellschaften beanspruchen. "Religionen vertreten ein Wissen, das sich säkular nicht aufzehren lässt: sinnvolle Deutungen eines Lebens, das angesichts von Schuld und Tod auf Endlichkeit fest gelegt ist und immer wieder an unauflösbarem Scheitern laboriert."
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Seitenzahl: 21
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Gregor Maria Hoff
Gott im Verzug
Nichtwissen in der Religion
Waco (Texas), 19. April 1993. Seit Wochen belagert das FBI einen Gebäudekomplex, der als Mount Carmel bekannt ist und von einer adventistischen Gemeinschaft bewohnt wird. Unter dem Verdacht eines Verstoßes gegen das Waffengesetz sowie des Kindesmissbrauchs gehen die Behörden gegen die Davidianer vor und stoßen auf erbitterten Widerstand. Am Ende steht das Gelände in Flammen und 74 Menschen kommen ums Leben, darunter auch Vernon Howell1. Unter dem Namen David Koresh leitete er die »Branch Davidians«, wobei sein religiöser Namenswechsel bereits einen offenbarungstheologischen Akt darstellt: Er sieht sich als Erbe messianischer Ansprüche. Dabei steht ihm theologisch autorisiertes Wissen zur Verfügung, das er über eine Interpretation des biblischen Buches der Offenbarung zu einem hermeneutischen Ablaufplan jener Ereignisse entwickelt, die mit dem ersten polizeilichen Eingreifen auf die finale Katastrophe, genauer: eine reguläre Apokalypse, zuhalten.