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Jeder fängt mal klein an, selbst die ganz großen Maler haben als Kinder begonnen. Am besten ist es, wenn man jemanden hat, der die ersten Schritte des Malens und Bastelns begleitet und neue Ideen gibt. Daher richtet sich dieses Buch an Eltern, Kindertagespflegepersonen, Erzieher und andere Betreuer von Kindern zwischen 0 und 3 Jahren. Erfahren Sie, welche Schritte nötig sind, um gut malen und basteln zu lernen, und wie Sie Ihr Kind dabei fördern können. Anregungen und neue Ideen sind inklusive und ganz nebenbei bekommen Sie schöne Kunstwerke, um die Zimmer zu dekorieren, oder als kreative Geschenke. Denn schon ganz kleine Leute können große Kunstwerke erschaffen!
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Seitenzahl: 79
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Vorwort
Große Kunst...
...von kleinen Leuten
Entwicklungsschritte
Freie Entfaltung
Ein Ort für Kunst
Regeln und Co
Kleine Materialkunde
Interessante Sachen
Stifte, Pinsel und Co.
Papier und Pappe
Zubehör
Malen
Punkte und Striche
Viele, viele Formen
Was klebt denn da?
Ausmalbilder
Alles Pinsel
Wasser malen
Buntes Holz
Kartoffeldruck
Finger, Hände, Füße
Wasserfarbe mal anders
Alle meine Hände
Eintüten, bitte!
Stoffbild
Groß, größer, riesengroß
Triptychon
Rasierschaum
Häschen hüpf!
Puzzeln macht Spaß
Kratzbilder
Bunte Fliesen
Alles Kork
Spieglein, Spieglein
Heavy Metal
Bunte Kerzen
Schöne Aussicht
Neue Kleider
Schlaf gut
Basteln
Woll-Wirrwar
Alles drauf
Lieblingsstücke
Papp-Kerze
Kleb, Kastanie, kleb!
Teller-Kunst
Dreh dich, Spirale!
Alles klebt!
Bilderrahmen
Meine Schatzkiste
Kugelfisch
Strandbild
Die Schere und ich
Armspange
Alles Filz
Meine Vase
Zauberstab
Königskrone
Mein Stoffbild
Fahne
Mein Lesezeichen
Flieg, Drache!
Autolaterne
Fensterbild
Rasselglas
Windlicht
Girlandenkette
Knetbild
Eiszeit
Einfaches Mobilé
Gespenst
Diamantkette
Indianerschmuck
Fächer
Schiff ahoi!
Bunte Laterne
Blume im Topf
Flieger
Ach du dickes Ei!
Salzteig
Bunter Hut
Mein Tisch-Set
Traumfänger
Achtung, Feuer!
Mein erster Schmuck
Piraten-Fernrohr
Kastanienvögel
Raupe
Ein Spruch in Ehren
Große Künstler
Handschmeichler
Bunte Untersetzer
Geschenkglas
Lavendelsäckchen
Filzgesteck
Bunter Herbstbaum
Spielhaus
Wimpelgirlande
Klorollen-Tiere
Piratenschiff
Puste-Glas
Wiese mit Sinn
Meine Kasten-Krippe
Weihnachtslicht
Alles im Eimer?
Cooler Flitzer
Aquarium
Luftballonmännchen
Eine besondere Geschichte
Bunter Kalender
3-2-1-jetzt!
Kunst unterwegs
Straßenkunst
Stockwald
Sandmalen
Naturbilder
Spaß im Schnee
Babys
Babys Fuß
Sind so kleine Hände
Das bin ich!
Ein Herz für das Baby
Schlaues Baby
Babykalender
Fotogeschichte
Jahreskreis und Feste
Jeder fängt mal klein an, selbst die ganz großen Maler haben als Kinder begonnen. Am besten ist es, wenn man jemanden hat, der die ersten Schritte des Malens und Bastelns begleitet und neue Ideen gibt. Daher richtet sich dieses Buch an Eltern, Kindertagespflegepersonen, Erzieher und andere Betreuer von Kindern zwischen 0 und 3 Jahren.
Erfahren Sie, welche Schritte nötig sind, um gut malen und basteln zu lernen, und wie Sie Ihr Kind dabei fördern können. Anregungen und neue Ideen sind inklusive und ganz nebenbei bekommen Sie schöne Kunstwerke, um die Zimmer zu dekorieren, oder als kreative Geschenke. Denn schon ganz kleine Leute können große Kunstwerke erschaffen.
Viel Spaß beim Lesen und Kreativsein!
Ihre Petra Baier
Was ist eigentlich Kunst? Muss ein Bild von einem großen Künstler stammen, damit es Kunst ist? Muss man etwas auf dem Bild erkennen können oder genügen Farben? Über das Wesen der Kunst kann man viel grübeln. Und doch ist es ganz einfach: Kunst ist jedes Werk, das geschaffen wurde.
Schon kleine Kinder können also Kunst machen – in allem, was sie tun. Daher sollten sie frei arbeiten und sich ausprobieren können. Erwachsene sollten ihnen so wenig wie möglich vorgeben und einfach mal zusehen, wie kreativ Kinder sind. Klar: Kreativität hat Grenzen. Ihre Grenzen. Aber innerhalb Ihrer Vorgaben muss sich das Kind frei entfalten können. So kann es sich am besten entwickeln und Freude an der Sache haben.
Das Kind hat seinen eigenen Plan. Machen Sie dem Kind also am besten Angebote, aber erwarten Sie nicht, dass der kleine Künstler alles annimmt. Seine Pläne werden nicht immer mit dem übereinstimmen, was Sie vorhaben. Das Ergebnis ist aber meist viel besser als erwartet.
Große Kunst zu schaffen, braucht Zeit. Manche Kinder denken viel nach. Sie beobachten lange, bevor sie selbst einen Stift oder Kleber in die Hand nehmen. Hier ist Ihre sanfte Unterstützung gefragt. Und natürlich Ihre Geduld. Machen Sie dem Kind immer wieder Angebote, bis es eines annimmt.
Warum sollte ein Kind überhaupt künstlerisch aktiv sein dürfen? Kunst fördert kreatives Denken und damit auch die Fähigkeit, Probleme zu lösen. Da im Leben ständig Probleme auftauchen, kann man dies gar nicht hoch genug einschätzen.
Sind Sie bei dem Kind und sprechen mit ihm über die Farben und Formen, die Sie erkennen, kann es seine Sprachfähigkeit ganz nebenbei trainieren. Bald kann es Ihnen mitteilen, was und wie es malt. Nun wissen Sie genau, dass Sie Ihre Sache gut gemacht haben.
Darüber hinaus fördert das künstlerische Gestalten die Feinmotorik des Kindes, was ihm beim Schreibenlernen und Basteln für die Schule viel hilft. Es kann sein volles Potenzial ausschöpfen und hat zudem einen wunderbaren Zeitvertreib, der vielleicht später zu seinem Beruf wird. Auf jeden Fall kann das künstlerische Kind seine Selbstwirksamkeit erfahren, denn es sieht, was es selbst erschaffen kann – Große Kunst nämlich.
Der Volksmund sagt, es sei noch kein Meister vom Himmel gefallen. Dies trifft auch auf Künstler zu. Viele Entwicklungsschritte lassen sich auf dem Weg beobachten, die am einfachsten gemeistert werden können, wenn das Kind sich mit Unterstützung von klein auf frei ausprobieren kann. Dazu gehört nicht viel: Das Kind braucht Zeit, ein Angebot, um kreativ sein zu können, und Unterstützung dort, wo sie nötig ist.
Es gibt Kinder, die bereits sehr früh eine korrekte Stifthaltung zeigen. Diese sind aber sehr selten. Klar, denn so einen dünnen Stift zu greifen, erfordert einiges Können. Daher fassen die meisten Kinder den Stift erst einmal mit der Faust. Sie als Begleiter des Kindes sollten darauf achten, dass der Stift in der Hand das Papier überhaupt berühren kann, sonst ist das Malvorhaben schnell frustrierend.
Mit zunehmender Übung und durch Ihr Beispiel wird das Kind den Stift immer besser kontrollieren können und schließlich zu der angestrebten Stifthaltung finden. Das kann dauern, daher dürfen Sie nicht hetzen oder etwas erzwingen. Das Malen soll Spaß machen.
Die Art, wie ein Stift benutzt wird, muss sich ebenfalls entwickeln. Zu Beginn greift das Kind sehr fest zu und drückt auch sehr heftig auf das Papier. Das müssen sowohl der Stift als auch das Papier aushalten. Bis ein leichtes, lockeres Malen möglich ist, dauert es oft bis in die Grundschulzeit. Viel Übung macht natürlich auch hier den Meister.
Das Kind weiß noch nicht, was ein Stift alles kann. Es wird ihn also testen. Auf alle Arten. Das beginnt damit, dass probiert wird, ob der Stift schmeckt und wie er sich im Mund anfühlt. Die Hammertechnik ist bei kleinen Kindern ebenfalls sehr beliebt. Der Stift wird auf das Blatt gehämmert, um zu sehen, was passiert. Manchmal verschwindet die Stiftspitze auf Nimmerwiedersehen, sodass Sie wissen: Diese Stiftart ist noch nichts für das Kind.
Die ersten Malversuche eines Kindes sind ebenso Tests. Kinder kritzeln über das Papier. Mal nur auf einer Stelle, dann weiträumig über das ganze Blatt und darüber hinaus. Mal verwendet ein Kind nur eine Farbe und mal mehrere. Es malt runde Formen und schließlich ganze Kreise. Nun werden die Motive auch besser für uns erkennbar. Aus den bisher gewählten Fantasiefarben wird zunehmend eine lebensechte Farbgebung.
Welche Händigkeit ein Kind hat, ist bei sehr jungen Kindern noch nicht deutlich. Daher empfiehlt es sich, ihm die Stifte mittig hinzulegen oder anzureichen. So kann es sich eine Greifhand aussuchen. Das Kind wird nun testen, mit welcher Hand, rechts oder links, es besser malen kann, und dabei auch mit mehreren Stiften in einer Hand oder in beiden Händen arbeiten. Je mehr Übung es hat, desto eher wird es eine Hand bevorzugen. Es hat seine Händigkeit gefunden.
Auch Aufkleben will gelernt sein. Zu Beginn sucht sich ein Kind vielleicht nur etwas aus, dass es auf seinem Werk haben möchte, und überlässt es dem Erwachsenen, einen Platz dafür zu finden und es aufzukleben. Aber je mehr das Kind einbezogen wird, desto eher wird es genau zeigen, wo die gewünschte Sache hin soll. Und dann wird es die von dem Erwachsenen mit Kleber bestrichene Sache selbst aufkleben, bis es schließlich Sticker selbst abziehen und den Kleber sicher auftragen kann. Bei jedem dieser Schritte können Sie stolz sein. Ein weiteres Stück des Wegs zum eigenständigen Künstler ist geschafft.
Wie lange ein Kind malen oder basteln möchte, ist von vielem abhängig, etwa von seiner Tagesform und seinem Aufregungsgrad. Soll noch etwas Tolles passieren? Dann hat es zum Malen wahrscheinlich wenig Zeit. Auch die Aufmerksamkeitsspanne eines Kindes spielt eine Rolle. Manche kleinen Kinder können stundenlang malen. Wirklich. Aber die meisten haben nur eine Aufmerksamkeitsspanne, die ihrem Lebensalter in Minuten entspricht. Ein zweijähriges Kind konzentriert sich also zwei Minuten auf eine Sache, dann ist es vorbei. „Fertig!“ hören wir, obwohl kaum ein Strich auf dem Blatt ist. Das ist freie, künstlerische Kreativität! Sie wissen: Jetzt ist eine große Vorbereitung Ihrerseits noch zu früh. Das muss warten, wenn Sie nicht enttäuscht werden wollen. Das Kind wird mit zunehmendem Können und Spaß länger malen und basteln wollen. Dann erst ist die Zeit für größere Projekte.
Hat das Kind die Grundlagen des Malens gelernt, ist es an der Zeit, es auch basteln zu lassen – mit Schere und Kleber. Natürlich müssen Sie hier am Anfang noch viel unterstützen. Aber die Mühe lohnt sich, denn wer selbst schneiden und kleben darf, der macht es gerne und wird schnell besser werden.
Bis ein Kind ein Muster nachschneiden kann, wird es dauern. Sogar manche Erstklässler sind noch verwirrt, wenn die Linie des Musters nicht vollständig geschlossen ist und sich eine Lücke zeigt. Aber Fransen ausschneiden, das geht schon früh und macht viel Spaß.
Das Kind ist zwar klein, aber dennoch ist es der Herr seines eigenen Werks. Es soll selbst entscheiden, ob es überhaupt malen und basteln möchte. Es darf entscheiden, wie lange es das tut und wie. Ob es das ganze Blatt benutzen möchte oder nur einen kleinen Teil. Die Farben des Blattes oder der Stifte sollte sich ein Kind immer selbst aussuchen.
Für manche Kinder ist es allerdings zu viel, wenn Sie es fragen „Was willst du heute malen oder basteln?“ Dafür sind sie noch zu klein. Stattdessen können Sie konkrete Vorschläge oder Angebote machen.