GzN 14: Der Juleisprech - Alexander Glas - E-Book

GzN 14: Der Juleisprech E-Book

Alexander Glas

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Beschreibung

Unter dem Deckmantel einer sogenannten Edition namens "Integrated Circuit Recorder" erscheinen und erschienen Publikationen aus der Reihe "GzN". Dieses Akronym steht für "Gedanken zur Nachtruh". Dahinter wiederum steckt das Weblog eines Bloggers, Alexander Glas. Die Texte jenes Internetauftritts entstanden und entstehen nahezu ausschließlich verbal. Die gesprochenen Worte wurden und werden auf/per ICR - altdeutsch: einem Diktiergerät - festgehalten, meist vor oder (hin) zur Nachtruh, gelegentlich auch dazwischen, aber niemals bei Tageslicht. In solchen (hellen) Stunden kam und kommt es hingegen oft zur Verwertung der Aufnahmen. Die Tondateien an sich sind nicht online und zur freien Verfügung zugänglich. Aus den Monologabhandlungen entstanden und entstehen Texte ohne nennenswerten Feinschliff. Lediglich die "Umwandlungssoftware" verlangt/e eine, mitunter zeitaufwendige, Korrekturlese. Der grundsätzliche Gedanke dahinter sei kurz zu erklären: Der Sprecher will und wollte dadurch die Authentizität wahren, ohne sich und vor allem der Leserschaft mit wohlgeformten Worten einen Stil aufzublenden. Selbstverständlich wäre/ist dies auch über einen Podcast oder gar einen Vlog zu bewerkstelligen. Solche Erscheinungen sind sicherlich eine schöne Angelegenheit, vor allem in einer medialen Welt, allerdings auch eine aufgebaut auf technokratischen Erzeugnissen, die möglicherweise neue Generationen nicht überleben werden. Ambivalentes Verhalten ("Doppelmoral") muss nicht immer widersprüchlich sein. Aus Gründen einer "Nachhaltigkeit" entschloss sich der, mitunter ambiguitätstolerante, Benutzer des technischen-analogen Sprachrohrs nach etwa vier Jahren des Schaffens seine Werke zeitlos in Form von kleinen, gedruckten Heftchen - in "CD-Booklet-Style" - und unter oben genannter Edition/Betitelung herauszubringen. Ob die Inhalte die Blätter wert sind, auf die sie gedruckt wurden und werden, ist eine durchaus berechtigte Frage, die nur eine Zukunft zeigen kann und auch wird.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 49

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INHALTSVERZEICHNIS

–D

ER

J

ULEISPRECH

Der Vorwort-Sprech [01.08.2021]

Der aussageoffene Wenigsprech [10.07.2021]

Der nichtssagende Vielsprech [11.07.2021]

Der lustvolle Geilheits-Sprech [12.07.2021]

Der Regenbogen-Altsprech [13.07.2021]

Der legendäre Sprech des Einhorns [14.07.2021]

Der kurzlange Franken-Sprech [22.07.2021]

Der psychopathische Voyeuristen-Sprech [26.07.2021]

Der gehäufte Idioten-Sprech [27.07.2021]

Des Romantizismussprechs erster Akt [28.07.2021]

Des Romantizismussprechs zweiter Akt [29.07.2021]

Des Regenbogen-Neusprechs wegen [30.07.2021]

Der

transracernde

Nachwort-Sprech [31.07.2021]

Anhang – Die Sprechs im Juli [08.08.2021]

Das Groschenheft

Lassen Sie sich nicht täuschen! Weder Preis, Inhalt noch Format sprechen dafür, dass dies eine klassische ›Dime Novel‹ ist, die verschwindend geringe Auflage mal ausgenommen. Des Weiteren handelt es sich bei ›GzN‹ um keine Fortsetzungsgeschichtenreihe mit trivialer Einfachsprache. Mit wertvollem Schund ist indes stark zu rechnen. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass mit jedem neuen - und für sich abgeschlossenen - Band eine der beiden, nachfolgend genannten Wirkung heften bleiben könnte: Nachhall oder Nachhaltigkeit; im optimalen Fall bilden die zwei Elemente eine Symbiose. Werfen Sie das Heft also beiseite – aber ja nicht weg!

Der Sprecherling

Alexander Glas, 1980 in Scheßlitz geboren, ist ein Unikum, der sagt, dass dies auf jedes Wesen zuträfe. Er ist kein skurriler Sonderling, kein wunderlicher Kauz, kein merkwürdiger Exzentriker, kein eigenbrötlerischer Spinner, kein bizarrer Vogel und erst recht kein Freak! Im stillen Kämmerlein spricht er jedoch gelegentlich Dinge und publiziert jene in Schreibsprache, gedruckt als Groschenhefte, als E-Book oder digital im Internet. Sie können sein Zeugs daher auch andersartig, teils kostenlos, lesen. Bitte duzen Sie ihn aber!

–DER VORWORT-SPRECH–

Hercules-Darsteller Kevin Sorbo riet mal, man sollte ein Buch schreiben, wenn mehr Material zugegen wäre, als man es gemeinhin erhoffte. Meine Antwort auf so einen Vorschlag würde eher schlicht ausfallen, vielleicht in etwa so: ›Ein Buch? Eine wundervolle Idee.‹ Wer widerspricht schon gerne einem Halbgott?

Wie dem auch sei, ich war ganz gut drauf – im Julei [Juli], phasenweise zumindest. Wer sich das Inhaltsverzeichnis anschaut, wird erkennen, dass ich spät startete und zwischendurch einen kleinen Hänger hatte. Ich bin eben weder ein Gott noch ein Arbeitstier, doch den Funken von beiden will ich mir nicht absprechen.

Dieses Groschenheft - Groschenhefdla -, das Vierzehnte in einer Reihe (die keine ist), beinhaltet teils sehr fragwürdiges Material; ich vermute es wird darin begraben liegen, dass mein Fenster zur Straße mitunter [mir] tief Abgründiges offenbarte. Die reine interpretative Ausarbeitung der Eindrücke fällt dann aber doch auf meine Schultern. Die Last habe ich lediglich auf mich genommen, um sie anderen aufzubürden. Daher sollte niemand dieses Schundheft - Schundhefdla – lesen; Ich will es allerdings auch keiner Seele verbieten.

Das Vorwort habe ich der Warnung wegen gesprochen geschrieben. Ich hoffe, ich konnte überzeugen. Wiederholen tue ich mich kein zweites Mal, jedenfalls nicht aus unabsichtlichen Motiven. Ein #prädikatlesenswert für Boomer, ein #cringereading für Zoomer – das würde vielleicht mein Heteronym sagen.

–DER AUSSAGEOFFENE WENIGSPRECH–

Vor einigen Tagen stand ich an meinem geöffneten Fenster im ersten Geschoss und sprach in die dunkle Nacht. Es lag eine angenehme Stille in einer Luft, die für mich nach nichts roch. Die Sommerfrische hatte ihren Charakter verloren und mir blieb nur das Eintauchen in den lauen Windhauch über. Manchmal bilde ich mir bei einem kleinen Lüftchen so einiges Abstruses ein, wie auch in diesem Momentum. Ich beobachtete die sanften Bewegungen des unweit vor mir stehenden Apfelbaumes und war der felsenfesten Überzeugung jemand versuchte über dieses Gewächs auf eine subtile Art mit mir zu kommunizieren.

Nach einem langen Tag werde auch ich anfällig für Sentimentales. Was täte ich in solchen Augenblicken nicht alles für ein Windspiel mit dessen disharmonischen Klangfolgen. Das waren zwar nicht meine Gedanken in der besagten Nacht, und leider kann ich sie heute auch nicht wiedergeben, weil ich mich dazu entschied, dass mir nur die Erinnerung daran bleiben soll. Mein Diktiergerät - pardon: mein Integrated Circuit Recorder - kam ergo nicht zum Einsatz, denn mein langer Monolog mit einem Geist aus der Vergangenheit war so nicht angedacht.

Spontanes fliegt einem doch irgendwie öfters zu, als man es gemeinhin denkt, ähnlich wie eine Brise einem das Gesicht hauchzart streichelt. Man hat nicht danach verlangt und erhält als Geschenk ein Gefühl. Nur die Sinnlichkeit zwischenn sich liebenden Menschen schafft eine ausgeprägteree Form der Empfindung mit Berührungen ..., will ich glauben.

Da ich vor einigen Tagen in melancholischer Stimmung getrübt war, kann ich meine - ja, doch - recht finsteren Gedanken nicht sinngemäß wiederho en; oder anders besser gesagt: Dieser Versuch würde kläglich scheitern. Ich bezweifle indes, dass ich fähig dazu wäre die - ja, doch - wohl akkurate Schlussrede in ein rechtes Licht zu stellen, so dass sie für jedes Mitgeschöpf meiner Gattung begreifbar werden würde. Manche Gedanken behält man eben doch lieber für sich oder überlässt sie (einfach) der Nacht.

Heute ist es laut und es riecht ein wenig nach Sommer. Ich glaube wir Menschenn kommunizieren viel zu viel untereinander und ignorieren die Stille um uns herum. Vielleicht, aus diesem Impuls heraus, wird es mir gelingen ein neues ›Sprech-Projekt‹ zu formen, in der Hoffnung es gleichsam mit Leben zu erfüllen.

–DER NICHTSSAGENDE VIELSPRECH–

Wer drei Monate nichts spricht, ist desgleichen sprachlos zu beneiden und lauthals zu beschreien, aber es darf auch ein Mischmasch zwischen absoluter Stille und grölendem Etwas sein, um meinungsstarke Bekundungen farbenfroh preiszugeben.

Wer drei Monate viel spricht, dem kann man nur sprachlos lauschen, und doch besteht die Chance in aller Form um Contenance zu bitten, mit melodisch-ruhigen Singsang-Tönen oder ausfallend und schrill, um dem Wortschwall mit Nachdruck Einhalt zu gebieten.

Es gibt unerhörten Schwachsinn und nicht-hörbare Stille. Es gibt Sätze, die sich am Anfang gut anlesen und im Nachgang im reinsten Bullshit verfallen. Es gibt lauschenswerte Wahrheiten, die erst am Ende zu Meinungen werden, weil ihr Beginn schon Unsinn war.