Heißes Eis - Leah M - E-Book

Heißes Eis E-Book

Leah M

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Beschreibung

Ertotisch-heißer Liebesoman der tiefen Gefühle


Inhalt 

Eigentlich wollte Sanne mit ihrem Verlobten viele heiße Tage in Spanien verbringen, aber in diesem Urlaub läuft einfach überhaupt nichts wie geplant und ihre Emotionen werden auf eine harte Probe gestellt.

Lesprobe

Was zur Hölle, macht er da mit mir?

»Ben …«, flüstere ich gequält, weil mir das alles viel mehr gefällt, als es sollte, als es darf!
Zur Antwort bekomme ich nicht mehr als ein »Mmmh?«
Wenn Tine uns so sehen könnte, brächte sie uns um und Tom ließe uns an den Füßen kopfüber aus dem Fenster baumeln.
»Ben, das geht nicht …«, flüstere ich.
»Nein, das geht absolut nicht«, wispert er zurück und schmiegt völlig ungeachtet dieser Worte seine Wange an meine.
Ich fühle die rauen Bartstoppeln, atme sein Aftershave und nehme seinen maskulinen Duft ganz in mich auf. Vollkommen entrückt schließe ich die Augen und lasse mich in meinem Meer an Gefühlen treiben. Und der Zensor in meinem Hirn ist wohl gerade in diesem Meer ertrunken. Ich spüre, wie jede Zelle meines Körpers sinnliche Tänze vollführt bei der Berührung des Mannes, den ich umschlinge. Bens Hände wandern tiefer, streichen sinnlich über meinen Hintern und schmiegen diesen fester an sich heran.
Oh verdammt, fühlt sich das gut an!
Ein Kichern holt mich wieder jäh in die Realität zurück. Als sich meine Lider heben und ich mich umsehe, treffen mich die belustigten Blicke der anderen Paare. Die Musik hat bereits aufgehört, aber weder Ben noch ich hatten es bemerkt. Ich schiebe ihn von mir fort und suche verzweifelt nach einem Weg, die Aufmerksamkeit wieder von uns wegzulenken.

 

 

Der Roman enthält mehrere detailliert geschilderte erotische Szenen

FSK ab 18

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Veröffentlichungsjahr: 2022

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Leah M

Heißes Eis

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Heißes Eis

Heißes Eis

 

 

Leah

 

 

 

 

Ein erotischer Roman der tiefen Gefühle.

 

Inhalt

Eigentlich wollte Sanne mit ihrem Verlobten viele heiße Tage in Spanien verbringen, aber in diesem Urlaub läuft einfach überhaupt nichts wie geplant und ihre Emotionen werden auf eine harte Probe gestellt.

 

!!ACHTUNG!!

Der Roman enthält mehrere detailliert geschilderte erotische Szenen

FSK ab 18

 

 

Verführt

»Na, hast du den etwa vergessen?«, erkundigt sich Tom, während er mit dem Reisepass vor meiner Nase herumwedelt.

»Der gehört doch ins Handgepäck«, bringe ich unter Ächzen hervor, denn ich muss erst einmal meinen Koffer bändigen. Er ist so voll, dass ich ihn kaum zu bekomme. Ich wippe herum, während ich versuche, die Schnallen festzuklemmen.

»Aber sonst hast du alles?«, hakt er nach.

»Ja, ich denke schon. Und du?«, antworte ich gequält, während ich die Schnalle mit Gewalt zudrücke.

»Ich bin auch fertig«, antwortet Tom und grinst breit über meine Bemühungen mit dem Koffer.

»Lass mal sehen, alles eingepackt hast.« Ich steuere auf Toms Lederkoffer zu, der reisefertig auf dem Bett thront.

»Lieber nicht, sonst fliegt dir der ganze Inhalt entgegen.« Er packt meine Hand und zieht mich zu sich heran, um meinen Widerstand durch einen innigen Kuss zu brechen.

Ich bin in Hochstimmung, weil drei Wochen grenzenlose Erholung mit Sommersonne, Strand und Meer vor mir liegen – ganz zu schweigen von den vielen heißen Nächten mit meinem Verlobten.

Eigentlich könnten wir damit gleich anfangen, überlege ich, denn das letzte Mal war schon wieder viel zu lange her – immer kam irgendetwas dazwischen. Ich mustere Tom von oben bis unten. Er trägt ein legeres Hemd und eine blaue Jeans, na ja, sicherlich hat er seine sommerlichen Klamotten alle eingepackt. Seine zimtfarbenen Haare fallen in leichten Wellen nach hinten und die grünen Augen blicken mich nachdenklich an.

»Weißt du, worauf ich jetzt Lust hätte?«, frage ich gedehnt, umarme ihn und schmiege meinen Unterleib gegen Toms Bein.

»Nicht jetzt, Sanne!«, brummt er. »Wir müssen uns doch auf den Flug vorbereiten.«

»Was gibt’s denn da noch vorzubereiten?«

»Im Urlaub haben wir doch noch jede Menge Zeit dafür …«, weicht er aus, aber diese Abfuhr weckt meinen weiblichen Kampfgeist.

Na warte, wäre doch gelacht, wenn ich dich nicht doch noch rumbekomme …

Normalerweise bin ich ja nicht der Typ für so etwas, aber in diesem Augenblick kommt mir eine Idee und ich verspüre plötzlich große Lust, einmal das kleine Biest in mir zu erwecken.

Mal sehen, ob du mir auch noch widerstehen kannst, wenn ich mein kurzes Rotes anziehe, überlege ich und grinse schelmisch in mich hinein.

»Na gut, du hast Recht, im Urlaub haben wir noch genug Zeit für Sex. Es ist ja auch noch so unglaublich viel vorzubereiten!«, lenke ich scheinheilig ein und bemühe mich, die Ironie aus meiner Stimme fernzuhalten, die ich bei diesen Worten empfinde.

»Ich geh dann mal noch ein bisschen sauber machen, damit die Wohnung so richtig schön glänzt, wenn wir wieder zurückkommen«, erkläre ich und verschwinde im Schlafzimmer.

Ich schlüpfe aus Jeans und T-Shirt, die meine weiblichen Rundungen bislang viel zu gut kaschiert haben und trenne mich auch komplett von meiner Unterwäsche. Ich muss etwas suchen, bis ich das rote Kleid in meinem Schrank entdecke.

Wie lange ist es her, dass ich Tom damit das letzte Mal um den Finger gewickelt habe?

Ich sollte mich wirklich öfter Mal sexy herausputzen, nicht dass unsere Beziehung im Alltag noch völlig einschläft. Ich streife mir das Kleid gerade über, als mir eine weitere Idee kommt: Das mit dem Putzen war nur ein Vorwand gewesen, doch vielleicht ist das gar keine schlechte Idee.

Während Tom irgendetwas in der Küche herumräumt, schleiche ich mich ins Bad, wo ich mich von oben bis unten mit dem Zerstäuber benetzte, bis der dünne Stoff sanft auf meiner Haut klebt. Dadurch erhält er zusätzliche Transparenz, sodass man meine Nippel durchschimmern sieht. Auf den Slip habe ich ganz verzichtet und ja, man erahnt den fehlenden Stoff … Befriedigt schaue ich an mir herab, als mein Blick an den angeknabberten Fingernägeln hängen bleibt. Ein frustriertes Seufzen verlässt meine Kehle.

Ob ich es in diesem Leben noch einmal schaffen werde, mir dieses Laster abzugewöhnen?

Ich verstecke die Hände hinterm Rücken und posiere vor dem Spiegel. Bis auf die Nägel gibt’s absolut nichts auszusetzen. Wenn mir Tom in diesem Aufzug tatsächlich noch immer widerstehen sollte, dann karre ich ihn persönlich zum Seelenklempner.

Ich schnappe mir einen dicken Schwamm und Putzeimer und fülle Wasser hinein. Auch ein schäumender Bodenreiniger darf nicht fehlen. Mit diesen Utensilien bewaffnet tapse ich barfuß zu Paul in die Küche hinüber. Er hat sich gerade einen Kaffee gekocht und hockt damit am Esstisch, während er in seiner Computerzeitschrift blättert. Wie ich mir schon gedacht habe, gibt es sehr viel vorzubereiten für den Flug!

Ich stelle den Putzeimer am Boden ab und tunke den Schwamm tief hinein. Dann fische ich ihn wieder heraus und wringe ihn geräuschvoll unter viel triefendem und schäumendem Wasser aus. Tom sieht verwundert zu mir herüber und ich nutzte diesen Moment, um mich auf den Boden zu knien, sodass ich ihm mein pralles Hinterteil entgegenstrecke. Dann beginne ich eifrig, mit meinem Schwamm den Boden einzureiben.

»Sanne, was treibst du da?«, erkundigt sich Tom verwirrt.

»Das siehst du doch, ich wische den Boden«, antworte ich betont unschuldig.

Wischen drehe ich mich so in Toms Richtung, dass er mir direkt ins Dekolleté blicken kann. Meine hängenden Brüste wippen durch meine heftigen Wischbewegungen und sind gut durch den Stoff zu erkennen.

»Sanne, du weißt ganz genau, was ich meine … Du …« Ich werfe Tom einen flüchtigen Blick zu und stelle befriedigt fest, dass er hart schluckt.

»Nein, wieso?«

Indem ich ihm erneut meinen Hintern präsentiere, entferne ich mich eifrig weiterputzend langsam von Tom. Ich kann deutlich fühlen, wie seine Blicke meinen Körper begierig verzehren und die Hitze in ihm aufsteigt.

»Du kniest dich doch sonst nie zum Putzen auf den Boden und schon gar nicht in so einem Fummel.« Der leise Anflug von Zorn schwingt in seiner Stimme.

»Wieso? Ist doch mal was anderes, so wird das Putzen zu einem echten Erlebnis. Oder gefällt es dir etwa nicht?«

Wie zufällig ziehe ich das kurze Kleid etwas nach oben, sodass Tom mein nacktes Hinterteil sehen kann.

»Verdammt, Sanne!«, flucht er und ich triumphiere innerlich.

Ich stehe auf und tunke den Schwamm in den Eimer, indem ich mich tief herunterbeuge, um Tom meine intimsten Bereiche besonders vorteilhaft zu präsentieren. Während ich den Schwamm ausringe, stöhne ich lustvoll.

»Okay! Du willst also unbedingt gevögelt werden?!« Das war eine Feststellung in Form einer Frage und sie klingt wütend. Noch immer über den Eimer gebeugt, höre ich, wie sich Tom erhebt und seine Hose aufknöpft. Ich drehe mich um und kann ich nur mit Mühe meinen Triumph verbergen, als ich auf sein prall gefülltes Glied herabblicke. Ich trete ihm entgegen, als mich Tom fest grob um die Hüften packt und mich zu sich heranzieht. Begierige Küsse zerteilen meine Lippen und ich spüre, wie mein Leib vor Lust und schaumigem Spülwasser trieft.

»Kleines Biest«, zischt Tom in meinen Mund.

Dann dreht er mich ruckartig um, schiebt Kaffee und Zeitung beiseite und drückt meinen Oberkörper über den Küchentisch. Toms schwerer Atem und seine Begierde treiben köstliche Hitze in meinen Schoß. In meinen Labien hat sich bereits durch mein erotisierendes Vorspiel jede Menge Feuchtigkeit gesammelt. Nur noch der zarte Stoff meines Kleides trennt meine Vulva von Toms geschwollenem Glied, das sich begierig an mich schmiegt, während seine Hände meine Brüste stimulieren. Meine Nippel stellen sich auf und mein Innerstes wird von einem erwartungsvollen Zucken erfasst.

»Du willst ihn haben, ja?«, fragt er angriffslustig.

Zur Antwort reibe ich mein Hinterteil an seinem heute ganz besonders harten Phallus, bis er aufstöhnt. Stromschläge der Erregung durchzucken meinen Körper.

»Dann sag es!«

Ich stöhne auf, weil ich ihn endlich in mir spüren will.

»Nimm mich, Tom«, jammere ich voller Verlangen.

Ich weiß, dass er eine vulgärere Variante bevorzugt hätte, aber auch dieser Satz bringt ihn dazu, hastig mein Kleid anzuhaben und hart von hinten zuzustoßen.

»Gut so?«, keucht er, während er seine Schwellung weiter rhythmisch in mir versenkt.

Zur Antwort stöhne ich in höchster Erregung auf. Ich stütze mich mit den Unterarmen auf den Tisch, während unsere Körper hörbar aufeinander klatschen.

»Verdammt!«, höre ich Tom fluchen, als er seinen Penis mit unverminderter Härte in mich hineintreibt.

Ob er sich ärgert, dass ich es geschafft habe, ihn trotz seiner anfänglichen Ablehnung doch noch herumzukriegen? Oder flucht er, weil er so erregt ist, dass er sich nicht zurückhalten kann, gleich zu kommen?

Ich spüre göttlich die Reibung seines heißen Gliedes in meiner Vagina, während seine Hände von meinen Brüsten ganz langsam über den Stoff meines feuchten Kleides hinab rutschen, über Bauch und Hüfte, dann wieder nach innen, zwischen meine Beine. Ein paar Finger berühren meine Labien genau an der Stelle, wo Toms Glied unablässig in mich eindringt. Mein Stöhnen geht schon fast in Geschrei über, so außer mir vor Erregung bin ich. Und auch Toms Lustgeräusche stehen den meinen um nichts nach, was mich zusätzlich dem Höhepunkt näherbringt. Beide Arme umschlingen meine Hüfte und zwei Finger von Toms zweiter Hand vollführen einen kribbelnden Tanz auf meiner Perle, der mir den letzten Rest an Selbstkontrolle raubt. Die Erregung spült über mich hinweg und zieht mich mit sich, sodass ich in der Tiefe des Ozeans verschwinde und mich darin auflöse. Gleichzeitig pulsiert Toms Penis heftig klopfend und ergießt seinen Samen in mein Inneres. Es geschieht nicht allzu oft, aber heute kommen wir gemeinsam und schreien dabei hemmungslos.

Die Spannung weicht aus Toms Körper und er zieht laut atmend sein Glied aus mir heraus. Langsam knöpft er seine Hose wieder zu.

»Für den Flug solltest du dir aber was anderes anziehen«, ermahnt er mich noch immer keuchend. »Sonst versetzt du alle Männer im Flieger in Ausnahmezustand.«

Ich drehe mich um und grinse.

Dieses Kleid muss unbedingt noch mit ins Handgepäck!

Das Telefon klingelt.

»Ach, lass doch klingeln …«, murre ich und schlinge meine Arme um Toms Hals. Ich würde gerne noch etwas kuscheln.

»Vielleicht ist es wichtig«, entgegnet Tom und windet sich aus meiner Umarmung.

Er hebt ab meldet sich mit »Tom Umland!«

»Ach, hi Ben!

... Ja, wir sind fertig.

... Wie? Tine hat eine Magen-Darm-Grippe? Oh, nein!

... Das heißt, sie kommt nicht mit?

... Ach, schade! Und du?

... Ja, na gut. Wir treffen uns dann am Flughafen direkt am Gate, Okay?

... Dann richte ihr bitte Gute Besserung aus!

… Ja, bis nachher, Ben!«

 

»Habe ich das gerade richtig verstanden? Tine hat Magen-Darm-Grippe und fliegt nicht mit?«, frage ich enttäuscht, kaum hat Tom das Gespräch beendet.

Ben und Tine sind langjährige Freunde von Tom und mir und wir wollten dieses Mal gemeinsam in den Urlaub fliegen. Ich mag die beiden sehr und hatte mich so richtig auf einen unterhaltsamen Urlaub mit zwei Pärchen gefreut.

»Ja, sieht so aus. Aber Ben meint, sie würde nachkommen, sobald es ihr wieder besser geht. Ben wollte schon bei Tine zu Hause bleiben, aber damit war sie überhaupt nicht einverstanden, deshalb fliegt er schon mal mit uns vor und sie kommt dann in ein paar Tagen nach.«

Das passt mir überhaupt nicht. Der Einstieg für unseren Urlaub hatte gerade eben noch so heiß begonnen und dann das …

Tom und Ben sind nicht nur beste Freunde, sondern außerdem auch Geschäftspartner in dem Architekturbüro, das sie gemeinsam gegründet haben. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten läuft das Geschäft inzwischen prächtig und dies ist der erste Urlaub, den sich die beiden seit der Gründung vor vier Jahren gönnen.

Neben zahlreichen Kundenaufträgen haben die beiden Männer ein neues persönliches Projekt begonnen, das in der Planung zweier Doppelhaushälften besteht, die wir dann irgendwann alle einmal bewohnen wollen. Sowohl Tom als auch Ben wünschen sich viele große Fensterfronten, aber damit sind auch schon alle Gemeinsamkeiten ausgeschöpft, denn bei dem Versuch, die beiden Teile des Hauses den jeweiligen Ansprüchen anzupassen und sie dennoch miteinander harmonieren zu lassen, stoßen die Männer regelmäßig auf schier unüberwindbare Grenzen. Wenn das schon in der Planungsphase in diesem Tempo weitergeht, werden wir erst als greise Rentner dort einziehen können. Schön wäre ein Einzug zu Toms und meiner Hochzeit gewesen, aber dieser Termin liegt lediglich drei Monate in der Zukunft. Es müsste schon ein Fertighaus sein, damit es so schnell aufgebaut werden könnte. Aber so was ist bei den Herrn Architekten natürlich unter aller Würde.

Ich selbst arbeite als Optikerin und berate Kunden unter anderem in der Wahl der passenden Brille. Im Geschäft herrscht immer reger Andrang und im Augenblick bin ich dermaßen überarbeitet von den vielen Überstunden, dass ich alleine beim Wort Brille in einen hysterischen Schreianfall ausbrechen könnte. Deshalb habe ich dieses Mal auch darauf verzichtet, das Arsenal meiner Sonnenbrillensammlung einzupacken.

Meiner Freundin Tine schien es ähnlich zu gehen, denn in den letzten Monaten blickte sie immer missmutiger drein und schob notwendige Arbeiten auf die lange Bank. Ein erholsamer Urlaub ist also für uns alle mehr als dringend notwendig – schrecklich ärgerlich, dass die Magen-Darmgrippe ausgerechnet jetzt über Tine herfallen musste.

Flug in die Sonne

Vor dem Eingang zum Flughafen steigen Tom und ich aus dem Taxi und helfen dem Fahrer, unser Gepäck aus dem Kofferraum zu heben. Im Gebäude bahnen wir uns den Weg durch die bunten Menschenmassen. Es dauert eine Weile, bis wir unseren Schalter für die Gepäckaufgabe gefunden haben. Dort reihen wir uns verschwitzt und vollgepackt in die Schlange, die sich bereits davor gebildet hat. Vor uns wartet ein Pärchen, das vor lauter heißen Küssen die Zuschauer um sich herum vergessen zu haben scheint. Hinter mir in der Reihe steht Tom und ich schmiege neckisch mein Hinterteil an ihn heran. Dann ziehe ich mit den Händen seinen Kopf zu mir über meine Schulter und küsse ihn zärtlich auf den Stoppelbart.

»Sanne, doch nicht hier!«, beschwert er sich und zieht seinen Kopf wieder zurück.

Trotz seines Einwandes kann ich aber an meinem Hintern spüren, dass es hart wird in seiner Hose.

»Was ist los mit dir Tom? Seit wann stören dich andere Leute beim Küssen?«, erkundige ich mich verwundert.

»Das tun sie nicht, ich bin nur angespannt, ob alles gut geht mit dem Flug.«

»Wieso? Was soll denn nicht gutgehen? Sag bloß, du hast plötzlich Flugangst.«

»Ach nein, quatsch!«

In diesem Moment klingelt Toms Handy und erlöst ihn von weiteren unangenehmen Fragen meinerseits.

»Tom Umland!

…Hallo, Pa!

…Ja, ich verstehe! Oh Gott!

…Nein, da können wir ihn unmöglich alleine lassen!

…Sicher! Ich komme sofort!

…Bis dann!«, ruft er aufgeregt.

»Was ist passiert?«, platze ich nichts Gutes ahnend heraus, kaum hat Tom das Gespräch beendet.

»Mein Großvater liegt im Sterben. Das Sprechen fällt ihm bereits schwer, aber er konnte Pa mitteilen, dass er seine Enkel unbedingt noch mal alle sehen will«, wispert er mir zu, damit nicht der halbe Flughafen lauscht.

»Oh, nein«, stöhne ich frustriert. »Dann geht das nicht mit dem Urlaub. Familie geht schließlich vor. Ich begleite ich dich natürlich …«

»Sanne, das ist sehr lieb von dir, aber das machst du nicht. Du hast dir den Urlaub verdient. Opa möchte sowieso nur seine Enkel sehen und mir geht es sicherlich nicht besser, wenn du auch noch auf deinen Urlaub verzichten musst.«

»Hm«, brumme ich zerknirscht. »Na wenn du es so siehst … Aber alleine möchte ich auch nicht fliegen.«

»Du bist doch gar nicht alleine. Ben leistet dir Gesellschaft. Ihr habt euch doch immer gut verstanden und sobald ich kann, fliege ich zu dir.«

»Ja, schon, ich mag ihn, aber ich habe mich so auf heiße Nächte mit meinem Verlobten gefreut«, protestiere ich.

»Ich werde ja nicht ewig bei Opa bleiben. Ich komme dann einfach nach, so wie Tine auch – vielleicht ja schon morgen.«

»Hmmm.« Ich seufze zweifelnd.

Tom blickt an mir vorbei und hebt den Arm zum Winken.

»Schau mal, da kommt Ben ja schon.«

Ich drehe mich um und winke ebenfalls. Benjamin, den wir alle nur Ben rufen, trägt ganz in Urlaubsstimmung eine ausgefranste Jeans und ein schwarzes Poloshirt, das zusammen mit seiner Sonnenbrille und dem dunklen Shirt einen leicht mafiotischen Eindruck macht. Dagegen lockern die dunkelblonden Haare, die mal wieder einen Schnitt vertragen könnten, seine Erscheinung etwas auf. Ben gesellt sich mit seinem Gepäck zu uns.

»Hallo ihr beiden!«, raunt er mit gespielt tiefer Stimme, als wolle er mit uns flirten.

Er zieht die Sonnenbrille nach oben ins Haar, sodass die dunkelbraunen Augen zum Vorschein kommen. Ben zwinkert mir zu und begrüßt Tom mit einem freundschaftlichen Handschlag.

»Hi Ben!«, grüßen wir gemeinsam zurück.

»Schicke Brille!«, ergänze ich mit schelmischem Grinsen.

Ich kann mich einfach nicht dagegen wehren, dass meine Augen ganz automatisch jede Brille in Sichtweite abscannen und ermitteln, wie gut sie zu der Person passt, die sie trägt. Die beiden Männer wissen das und bringen meistens jede mitgebrachte Brille vor meiner kritischen Begutachtung in Sicherheit.

»Hey, hinten anstellen!«, protestiert da ein älterer Herr in der Schlange nach uns.

»Wir führen gleich einen fliegenden Wechsel durch«, kündigt Tom den Leuten hinter uns an. »Ich verschwinde und mein Freund hier springt für mich ein.«

»Was, wieso denn das?« Ben zieht verwundert eine Augenbraue in die Höhe.

»Ich habe gerade erfahren, dass mein Großvater im Sterben liegt und er möchte noch einmal alle seine Enkel sehen!«

»Oh, no! Das tut mir leid …« Er legt mitfühlend den Arm um Toms Schulter. »Dann fliegst du auch nicht mit?«

»Nein, sorry, aber ich werde sicherlich bald nachkommen.«

Tom drückt mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange.

»Tschüss, Süße! Halt das Bett für mich warm und genieße den Urlaub«, sagt er und bevor ich noch wegen des armseligen Abschiedskusses protestieren kann, hat er schon seinen Koffer geschultert und läuft davon. Erst aus der Entfernung winkt er uns noch einmal zu und wir beide wedeln ebenfalls ausladend mit den Armen.

»Den Ausweis und die Tickets, bitte!«, drängt die Dame am Schalter ungeduldig.

Wir sind inzwischen in unmerklich langsamem Tempo am Schalter angekommen, die Leute vor uns haben schon ihr Gepäck abgegeben, den Platz geräumt und jetzt sind wir an der Reihe. Ich krame noch in meiner Handtasche nach den Papieren, während Ben der Dame breit grinsend Ticket und Reisepass entgegenstreckt. Er hievt sein Gepäck auf die Waage und endlich finde auch ich meine Unterlagen.

»Gehören Sie zusammen?«, fragt die Dame am Schalter.

Wir antworten gleichzeitig – ich mit »Nein!« und Ben mit »Ja!«. Wir sehen uns an und Ben sagt »Nein!«, im gleichen Augenblick wie ich »Ja!« antworte. Wir lachen zusammen auf, aber die Flugbegleiterin kann dem Chaos keine Komik abgewinnen. Sie bemüht sich dennoch um ein Lächeln und stellt ihre Frage nun konkreter:

»Wollen Sie nebeneinandersitzen?«

»Ja!« Dieses Mal sind wir uns immerhin einig.

»Gang oder Fensterplatz?«

»Fensterplatz!«, antworten wir wie aus einem Mund.

»Okay, dann überlasse ich dir das Fenster«, lenkt Ben großzügig ein – ganz der Gentleman.

Bens Koffer verschwindet bereits auf einem Rollband. Dann kommt meiner zum Einsatz. Ich habe dummerweise vergessen, ihn zu Hause zu wiegen und jetzt rückt die Sekunde der Wahrheit näher, ob er das Maximalgewicht überschreitet. Ich sehe mich schon, wie ich das gute Stück vor allen Leuten öffnen muss, mir der Inhalt entgegenspringt und ich fieberhaft Kleidungsstücke aussortiere, um sie an Passanten zu verschenken.

Oder muss man bei Übergewicht einfach nur eine satte Summe drauf bezahlen?

Ich beginne zu schwitzen. Ben hilft mir, das schwere Stück auf die Wage zu hieven. Ich atme erleichtert durch, als ich die Ziffern ablese – bis auf ein paar hundert Gramm ist der Koffer gerade noch mal am Übergepäck vorbei geschrammt.

Glück gehabt!