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Artenreiches Watt, grüne Deiche und eine steife Brise: Für diese Dinge ist die deutsche Nordseeküste über die Grenzen der Region hinaus bekannt. Wer aber denkt, dass sie nicht mehr zu bieten hat, wird bei diesem Buch staunen. Abseits bekannter Wege warten kleine und große Highlights und Geheimnisse, die Touristen und Einheimischen einen neuen Blick auf die Region ermöglichen. Besuchen Sie den Friedhof der Geschlechter und finden Sie heraus, wo man den Mädchenhering feiert.
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Seitenzahl: 141
CHRISTINE LENDT
BESONDERES ABSEITS DERBEKANNTEN WEGE ENTDECKEN
sind auch Sie schon einmal mitten in der Nacht aufgestanden, um den Lichtkegel der Taschenlampe über den Sand wandern zu lassen? Wenn es honigfarben schimmert im Tang des Spülsaumes, zwischen den vom Meer rundgeschliffenen Steinen: Das ist pures Nordseeglück. Einen Bernstein zu finden, gehört zu den besonderen Momenten an dieser Küste, wo er noch seltener ist als an der Ostsee. Zwischen Sylt und Cuxhaven verbergen sich auch noch ganz andere Schätze. Wo selbst Einheimische jeden Winkel zu kennen glauben, tut sich Überraschendes auf. Hinter vertrauten Plätzen oder bekannten Menschen stecken die ungewöhnlichsten Geschichten. Besuchen Sie Orte wie das Löffelarium oder die wohl kleinste Schule der Welt. Viel Vergnügen beim Lesen und Erkunden!
Ihre Christine Lendt
LIEBE LESERIN, LIEBER LESER
IMMER EINE SÜNDE WERT!
1 Jeden Mittwoch Gerichtgedichte
2 Landleben unter einem Dach
3 Gaumenfreuden nach Dithmarscher Halali
4 Musikantenkneipe mit vielen Namen
5 Friesische Kalorienbombe
6 Verneigung vor kugelrundem Gemüse
7 Nostalgisch einkaufen
8 Krabbenpulen und Mondscheinkino
9 Stilvoll Logieren im Friesendorf
10 Versteckte Sünden und Tote Tanten
11 Ökologische Einblicke bei 130 Schafen
12 Feinheimisches bei der Warft-Kirche
13 In der Hauptstadt der Krabben
14 Gegen den Fraß der Nonnengänse
15 Reaktionen im Glas
16 Wo man den Mädchenhering feiert
17 Vierzig Sorten Pfannkuchen
18 Funkelfeuer für die Zimmerwand
19 Halbinsel mit Traumschiff-Koch
20 Bodenständiges auf der Promi-Insel
FÜR ENTDECKER SO ETWAS GIBT’S NUR HIER! AUSSERGEWÖHNLICHES UND KURIOSES
21 Kugelwerfen an den Deichen
22 Üppig gefeierte Deichschweine
23 Fering, Öömrang und Söring
24 Fünf Schüler und rundherum das Meer
25 Ein riesiges Kalttauchbecken
26 Die Akademie am Meer
27 Olümpisches Gold erringen
28 Smart Grid mitten im Wattenmeer
29 Rast vor rauschenden Sieltoren
30 Altes Traditionshandwerk
31 »Mar’n hol fast!«, auch bei Schietwetter
32 Im Löffelarium von Peter Möller
33 Das Gipfelkreuz auf Helgoland
34 Als die Post noch per Segellore kam
35 Land unter im Kino auf Hooge
36 Einflussreiche Bauerngeschlechter
37 In der Nordsee versunken
38 Wo Tine immer nach Westen schaut
39 Ein Stück Hamburg vor Cuxhaven
40 Sonnenbaden zwischen Schafen
41 Der einzige seiner Art
42 Der Nobelpreisträger von Garding
43 Der Pfad des Leuchtturmwärters
44 Einen Windpark verstehen
45 Grund genug für ein Havariekommando
46 Eine begehbare Orts-Chronik
47 Strandhäuser auf Stelzen
48 Endlich auch Deiche und Siele verstehen
49 Annas kurze Schwester
50 Wie ein »v« Marinegeschichte schrieb
51 Eine historische Verbindung
52 Ein Marktplatz der Superlative
MAL WIEDER ZEIT FÜR KULTUR!
53 Küstenkunst, von Wattenmeer umgeben
54 Weihnachten, auch im August
55 Wo Friedhöfe zu Erzählern werden
56 Klönen, geschützt vor invasivem Vieh
57 Bernstein an der Nordsee
58 Die gar nicht so »graue Stadt am Meer«
59 Immaterielles Erbe der Walfänger
60 Dreierlei im Burger Museum
61 Der längste Adventskalender der Welt
62 Wanderung in die Frühgeschichte
63 Buntes Farbenmeer an der Nordsee
64 Norddeutschland in HO 1:87
65 Vielfältige Havenwelten
66 Im Wohnhaus des Expressionisten
67 Watt, Wale und Weltnaturerbe
68 Kampener Inspirationsquellen
69 Nordfriesisches Erbe der Holländer
70 Künstlertreff vor der Abbruchkante
71 Der friesische Weihnachtsbaum
72 Goldschatz unter der Bankfiliale
73 Bootskorso beim Fest der Laternen
74 Beseelte Formen, friesische Miniaturen
75 Die Büsumer Kutterregatta
76 Begegnungen in fremden Klimazonen
77 Ein Dom als Versammlungsstätte
HEUTE WILL ICH RAUS!
78 Stempel im Zipfelpass von ganz oben
79 Zu Gast in Pellwormer Gärten
80 Mit zwei PS durch das Watt
81 Eine der ersten Umweltaktivistinnen
82 Ungewöhnliche Himmelsgebilde
83 Die Vision von Hugo Kükelhaus
84 Unter dem Meeresspiegel
85 Flugunfähig und todesmutig
86 Eine Düne namens Uwe
87 Neues Leben hinter den Deichen
88 Einmal Schleusenwärter spielen
89 Weltrekordflüge am Roten Kliff
90 Familienlagune statt Hochhauskultur
91 Früher Dosenfleisch, heute Naturerlebnis
92 Ein Star, auch in Amerika
93 Wanderung durch drei Klimazonen
94 Arktischer Vogelzug hautnah
95 Süßwasserfreuden nahe dem Meer
96 Zu Fuß von Insel zu Insel
97 Die Heilquelle unter der Dünentherme
98 Ein lila Wunder erleben
99 Fünf kleine Überlebenskünstler
100 Nicht unbedingt traurige Seehunde
Autorenporträt
1
Jeden Mittwoch Gerichtgedichte
2
Landleben unter einem Dach
3
Gaumenfreuden nach Dithmarscher Halali
4
Musikantenkneipe mit vielen Namen
5
Friesische Kalorienbombe
6
Verneigung vor kugelrundem Gemüse
7
Nostalgisch einkaufen
8
Krabbenpulen und Mondscheinkino
9
Stilvoll Logieren im Friesendorf
10
Versteckte Sünden und Tote Tanten
11
Ökologische Einblicke bei 130 Schafen
12
Feinheimisches bei der Warft-Kirche
13
In der Hauptstadt der Krabben
14
Gegen den Fraß der Nonnengänse
15
Reaktionen im Glas
16
Wo man den Mädchenhering feiert
17
Vierzig Sorten Pfannkuchen
18
Funkelfeuer für die Zimmerwand
19
Halbinsel mit Traumschiff-Koch
20
Bodenständiges auf der Promi-Insel
»Es war einmal ne Nordseescholle/ ihr Name spielt hier keine Rolle/ die schwamm nach Föhr der Ruhe wegen/ im Priel vor Wyk hat sie gelegen…« – Welches Ende wird die Geschichte des platten Fischs wohl nehmen? Im Landhaus Sternhagen können Sie es an bestimmten Abenden erfahren.
An einigen Abenden gibt es dort ein Menü mit Lesung. Zwischen den Gängen serviert Jörn Sternhagen, Koch und Poet aus Leidenschaft, seine Gerichtgedichte und andere Wortspezialitäten. Es sind unterhaltsame lyrische Häppchen oder auch Geschichten, manches zergeht gleich auf der Zunge, anderes treibt Lachtränen in die Augen. Auch die eine oder andere Inselanekdote ist mit dabei und Sie erfahren hier etwa, welchem Typus Frau Sylt, Amrum und Föhr entsprechen. Dazu setzt sich Sternhagen an einem Tisch mit dazu, blättert in seinen Werken und liest vor oder erzählt einfach drauflos. Thema seiner Texte ist natürlich vor allem der kulinarische Genuss, gern bezogen auf Föhr, wohl eine weitere große Liebe, denn für ihn ist die Insel »wie eine Frau zum Heiraten«.
Sternhagens »erste aufrichtige und ehrliche Liebe« war die Liebe zum Essen. Dazu hätten auch seine Großmütter beigetragen, die ihn als Baby mit dem Aufschlagen von Zuckereiern ruhig stellen wollten. Den aufrechten Gang erlernte Klein-Jörn einen Küchenhocker vor sich herschiebend, »fest entschlossen, in Mutters Gewerbeküche nun höher liegende Flächen nach Nahrhaftem abzusuchen«. Lange führte der gelernte Koch, Kellner und Hotelbetriebswirt Sternhagens Landhaus; inzwischen hat er es an die Eheleute Danner übergeben, die es in seinem Sinne weiter betreiben und auch kuschelige Hotelzimmer anbieten. Sternhagens Gerichtgedichte sind auch als Buch erschienen. Übrigens, den Namen der Ruhe suchenden Scholle können Sie schließlich doch noch erfahren. So viel sei verraten: Er reimt sich auf Pfanne.
Sternhagens Landhaus · Buurnstrat 49 · 25938 Oevenum/Föhr · tgl. 8–21 Uhr ·www.sternhagenslandhaus.de · Gerichtgedichte siehe Homepage · auch Hotelzimmer
Reetdächer werden Sie an der Nordseeküste häufig entdecken. Auf der Halbinsel Eiderstedt sind einige dieser Dächer besonders mächtig. Sie krönen die Haubargen, alte Bauernhäuser von imposanten Ausmaßen. Hier lebten Herrschaft, Gesinde und Vieh unter einem Dach.
Haubarg bedeutet so viel wie »Heu bergen«. Die aus den Niederlanden stammende Bauform des Gulfhauses ist in Deutschland nur auf der Halbinsel Eiderstedt verbreitet. Westfriesische Zuwanderer brachten sie im späten 16. Jahrhundert mit. Noch bis ins späte 19. Jahrhundert waren solche Bauernhäuser mit insgesamt rund 450 Haubargen hier stark vertreten. Geblieben ist davon noch ungefähr ein Zehntel. Die meisten der noch knapp 50 Haubargen befinden sich in Privatbesitz und sind öffentlich nicht zugänglich. Eine Ausnahme ist der Rote Haubarg im Nordwesten der Halbinsel bei Witzwort. Er wurde 1647 errichtet und ist nicht, wie der Name nahelegt, rot angestrichen, sondern hat weiße Außenwände. Im Inneren befinden sich ein Restaurant und ein Museum (Eintritt frei), das über das Leben auf dem Haubarg informiert und Einblicke unter die gewaltige Dachkonstruktion gewährt. Es zeigt landwirtschaftliche Maschinen und Geräte aus den letzten Jahrhunderten. Modelle und Schautafeln zeigen den Aufbau dieser einzigartig konzipierten Höfe. Die Statue im Garten zeigt den Teufel und erinnert an eine Sage, die erklärt, warum die 100. Fensterscheibe des Roten Haubargs noch immer fehlt (nachzulesen auf der Webseite). Im zugehörigen Restaurant kommt regional geprägte Küche auf den Tisch, etwa Angler-Sattelschwein, Galloway-Rind, Lamm aus Nordfriesland und je nach Jahreszeit Spargel, Grünkohl oder Wild. Ein weiterer Haubarg mit Angeboten für Besucher ist der Mars Skipper Hof in Kotzenbüll bei Tönning (siehe Kapitel 83).
Geheimtipps sind die grünen Badestellen auf der Halbinsel Eiderstedt, etwa der Tetenbüllspieker (auch Evershop-Siel) am nördlichen Ufer mit kleinem Bootshafen und Restaurant.
Roter Haubarg · Sand 5 · 25889 Witzwort ·Restaurant Sept. Di, Mi, Fr–Mo 11–21 Uhr, sonst Mi–So; Museum Di–So 11–22 Uhr ·www.roterhaubarg.de
Bei Nordsee denkt man an Meer und Matjes, eher aber nicht an Wildschwein oder Reh. Doch ab Oktober ist auch in Dithmarschen Herbst. Und so einige Küchenchefs gehen nun selbst auf die Jagd. Bei den jährlichen Dithmarscher Wildwochen zeigen etliche Restaurants im Landkreis, was sie noch so alles können. Jetzt stehen zum Beispiel auch Reh, Fasan, Hase oder Wildente aus den Revieren des nördlichsten Bundeslandes auf der Speisekarte. Veranstalter des kulinarischen Reigens sind die Kreisjägerschaften Dithmarschen Nord und Süd sowie der DEHOGA Kreisverband Dithmarschen. Auch ein zünftiges Rahmenprogramm wird geboten, und Sie können hier mehr über das Waidmännische im hohen Norden erfahren.
DEHOGA Kreisverband Dithmarschen · Kreisvorsitzender Peter Bartsch ·Tel. 0481 621 22 · www.dehoga-dithmarschen.de
»Die Stadtkneipe« klingt wohl doch zu sehr nach Spelunken, wie man sie vielerorts findet, also soll Gardings Musikertreff künftig »Big Ben« heißen, nach dem neuen Wirt Ben Panten. Damit endet die Tradition plattdeutscher Namen: Zuvor war es das »Fofftein«, was übersetzt Pause bedeutet, und bis 2018 lag die legendäre Zeit als »Lütt Matten«. Hier gab es regelmäßig »Livemusik und den ganz normalen Wahnsinn«, wie der ehemalige Betreiber Rainer Martens verkündete. Musiker aus ganz Deutschland traten auf der kleinen Bühne auf. Die gute Nachricht: Ben Panten möchte aus der Kneipe mitten in Garding wieder das machen, was sie einmal war, also dürfen Stammgäste und alle anderen wohl wieder auf Abende mit Livemusik hoffen, wie sie selten zu finden sind. Schauen Sie doch mal rein – oder besser: »Kiek dor mol rin«, wie es auf Platt heißt.
Die Stadtkneipe (Big Ben) · Enge Straße 15 · 25836 Garding · Tel. 0175 999 44 99
Die Frühjahrsdiät mit einem Inselurlaub zu verbinden, erweist sich in Nordfriesland als Herausforderung. Überall verführt einen die Friesentorte, und falls Sie ihr widerstehen können, liegt es wohl an übernatürlichen Kräften. Mehrere Konditoren verstehen sich hier traditionell auf das Schichtwerk mit Pflaumenmus.
Das Rezept scheint simpel: eine Lage Blätterteig, mit Butter gebacken, eine Schicht Pflaumenmus (am besten selbst gemacht), dann eine Schicht fette, steif geschlagene Sahne. Das wiederholt sich in weiteren Schichten und fertig ist eine Kalorienbombe, der schon viele wohlig seufzend erlegen sind. Was genau für den unvergleichbaren Geschmack sorgt, verraten die Konditoren natürlich nicht. Im Café Schult in Norddorf wird die Friesentorte nach alten Familienrezepten gebacken und das täglich seit mindestens 120 Jahren. Es heißt, ein Konditor namens Karl-Heinz habe sie erfunden. Fest steht für die Einheimischen: Die Friesentorte kommt von der Insel Amrum.
Eine köstliche Friesentorte bekommen Sie in vielen Cafés und Konditoreien, die sie auch zum Mitnehmen anbieten – probieren lohnt sich!
Als eine der besten Adressen für Friesentorte auf Sylt gilt das Café Lund. Die Bäckerei Lund wurde 1940 von Christine und Willy Lund in einer kleinen Baracke gegründet. In den 1950er-Jahren kam eine Caféstube hinzu, dann erweitert durch einen Anbau mit Garten und schließlich ein Restaurant. Eine weitere Lund-Spezialität ist das hausgemachte Eis »Sölring Iskreem«.
Wie im Wohnzimmer, samt Bollerofen und urigen Möbeln, können Sie Friesentorte im Café Anticus auf der Insel Pellworm schlemmen. Sie ist ständig im Sortiment, während die anderen, genauso mit viel Liebe gebackenen Torten variieren. Auch auf Föhr gibt es einige Gelegenheiten, etwa im Café Kohstall. Dort bekommt man auch eine andere friesische Spezialität, die gern mal mit einem Augenzwinkern gebacken wird – die Wattwurmtorte.
Bäckerei Schult · Norddorf/Amrum · www.amrum.de · Friesen-Café · Nebel/Amrum · www.friesen-cafe.de · Lund Café · Hörnum/Sylt · www.lund-sylt.de · Café Anticus · Pellworm · www.cafe-pellworm.de · Café Kohstall · Nieblum/Föhr · www.inseldoerfer.de
Wesselburen ist das Zentrum der »Kohlkammer Deutschlands«. Der zugehörige Landkreis produziert jährlich rund 80 Millionen Kohlköpfe. Grund genug, es mit einem Museum samt Bauernmarkt zu würdigen. Spezielles können Sie in der Krautwerkstatt erfahren.
Es war einmal eine Sauerkrautfabrik. Der schmucke Bau aus der Gründerzeit mit filigranen Rundbogenfenstern steht mitten in der Ortschaft. Er wurde im Jahr 1865 errichtet, ursprünglich zur Zuckerproduktion. Nach ihrer Stilllegung verwandelte sich die alte Fabrik in das »Kohlosseum«, ein Museum rund um den Kohl mit Informationszentrum und Bauernmarkt. Bei dem Rundgang werden Sie ins Staunen darüber geraten, was alles in dem Gemüse steckt, das sich sogar zu »Schönheitsmachern« verarbeiten lässt. Die Ausstellung informiert über die geschichtlichen Hintergründe des Kohls, seine Anpflanzung und Verarbeitung. Dabei wird insbesondere auf die Herstellung von Sauerkraut eingegangen. In der Krautwerkstatt weiht Krautmeister Hubert Nickels, langjähriger Mitarbeiter der Wesselburener Fabrik in die Geheimnisse ein und führt vor, wie ein Bio-Natursauerkraut in Handarbeit hergestellt wird.
Bei den alljährlichen »Dithmarscher Kohltagen« wird kräftig gefeiert (www.dithmarscher-kohltage.de).
Das Obergeschoss des Gebäudes beherbergt auf seinem riesigen Dachboden eine Ausstellung zur Kohlregion Dithmarschen. Gezeigt werden neben historischen landwirtschaftlichen Geräten unter anderem auch eine Kücheneinrichtung und ein kleines Klassenzimmer von anno dazumal. Im Erdgeschoss können Besucher auf dem hauseigenen Bauernmarkt einkaufen. Es gibt dort eine große Auswahl an Kohlprodukten, darunter auch Sauerkrautschnaps und Pflegeprodukte auf Kohlbasis. Außerdem sind schöne Mitbringsel aus der Region zu finden. In den ehemaligen Fabrikhallen findet auch regelmäßig ein Antik- und Flohmarkt statt.
Kohlosseum Wesselburen · Bahnhofstraße 22 a · 25764 Wesselburen ·Mo–Fr 9–18, Sa, So 9–14 Uhr · www.kohlosseum.de
Mitten in Tetenbüll verbirgt sich eine Zeitmaschine. Wer durch ihre Tür geht, landet unverzüglich in einem Kolonialwarenladen im Jahr 1820. Wie anno dazumal können Sie dort schöne und duftende Dinge erstehen. Und noch mehr versteckt sich in dem historischen Backsteinhaus.
Das kleine Geschäft sieht heute noch fast genauso aus wie damals mit seinem Holztresen, Schublädchen, Regalen und Fässern. Heute können Besucher hier stilvolle Souvenirs und regionale Produkte kaufen, etwa Seifen und Tees, Porzellan und Lavendelsäckchen, hübsche Postkarten und andere Sachen. Fast unbemerkt gelangen Sie in das Museum, schon das Geschäft ist gewissermaßen Teil der Ausstellung mit seiner originalen Ladenausstattung samt Mobiliar aus der Biedermeierzeit. In den hinteren Räumen sind Küche und Stuben zu besichtigen. Alle Zimmer sind noch weitgehend mit dem gründerzeitlichen Mobiliar der ehemaligen Hausbesitzer ausgestattet. Weitere antike Schätze verbergen sich im Obergeschoss. Ausgestellt sind unter anderem historische Küchengeräte, aber auch eine Sammlung mit Eiderstedt-Fotografien (1904–1936) von Theodor Möller und historische Produkte zum Thema der Markengeschichte mit Verpackungen von anno dazumal. Außerdem werden wechselnde kunst- und kulturgeschichtliche Ausstellungen präsentiert. Hinter dem Haus lädt ein Bauerngarten zum Verweilen ein.
Drei Kilometer weiter befindet sich das Café »Alte Schule« in Warmhörn. Der Gastraum ist wie ein Museum mit Schulausstattung aus den 1940er- und 1950er-Jahren gestaltet (www.cafealteschule.de).
Haus Peters gilt als die älteste ländliche Hökerei in Schleswig-Holstein, die an ihrem Ursprungsort erhalten werden konnte. Die namensgebende Familie Peters lebte in dem bereits um 1760 erbauten Gebäude. Von etwa 1850 bis 1955 diente es als Wohntrakt eines ehemaligen Haubargs (siehe auch Kapitel 43). So ist es auch als kulturhistorisches Baudenkmal von Bedeutung und vermittelt Eindrücke vom dörflichen Leben im 18. und 19. Jahrhundert.
Haus Peters · Dörpstraat 16 · 25882 Tetenbüll ·März–Okt. Di–So 13–18, Nov.–Feb. Fr–So 13–17 Uhr · www.hauspeters.info
Das Kanalpackhaus in Tönning hat es zu jeder Jahreszeit in sich. Landratten können hier genauso wie Fischköppe regelmäßig einen Kurs im Krabbenpulen belegen und auch an der jährlichen Meisterschaft teilnehmen. Dazu gibt es Musik von den »Eiderenten«, »Strandräubern« oder dem Männergesangverein Harmonie Hattstedt. Auch noch zu ganz anderen Events lockt das wuchtige Gebäude. Das Mondscheinkino Tönning bietet Ihnen ein attraktives Filmprogramm, begleitet von thematisch passenden Leckereien. Mit dem Packhaus-Festival wurde eine neue Idee umgesetzt. Sie dürfen gespannt sein auf das, was noch kommt.
Historisches Packhaus am Hafen · Am Eiderdeich 18 · 25832 Tönning ·Infos und alle Termine unter www.packhaus-toenning.de
Einen schöneren Ort hätte sich Steffen Weigelt wohl kaum aussuchen können für sein 2016 eröffnetes Hotel Garni. Es liegt am Ortseingang von Nieblum, von vielen inoffiziell zum schönsten Friesendorf der Insel Föhr gekürt: Reetdachidylle pur mit weißblauen und roten Kapitänshäusern, gepflasterten Sträßchen, prachtvollen Lindenalleen und farbenfrohen Gärten. Wie hineingemalt fügen sich Cafés und andere Lokale, kleine Läden mit Souvenirs und inseltypischen Produkten ins Bild, und nun auch das Hotel Friesenhof. Neu indes ist nur der nach Uroma klingende Name, das Haus blickt auf traditionsreiche 100 Jahre zurück. Einst ein Erholungsheim für Kinder, verwandelte es sich in eine Kneipe mit Zimmervermietung, dann in ein reines Gästehaus, in dem es auch Ferienwohnungen gab. Nun lebt es wieder auf im modernen Landhausstil.
Hotel Friesenhof · Jens-Jacob-Eschel-Straße 2 · 25938 Nieblum auf Föhr ·Tel. 04681 74 67 48 · www.friesenhof-foehr.de