Hetty Flattermaus fliegt hoch hinaus - Annette Roeder - E-Book

Hetty Flattermaus fliegt hoch hinaus E-Book

Annette Roeder

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Beschreibung

"Ich bin, wie ich bin!", ruft Hetty Flattermaus und stürzt sich ins Abenteuer

Die kleine Hummelfledermaus Hetty wird von ihrer Mama Hulda heiß und innig geliebt und soll vor allen Gefahren beschützt werden, doch Hettys Abenteuerlust ist nur schwer zu bremsen. Nicht einmal gruselige Geschichten über die Gespensterfledermaus Kattaka halten sie in Schach. Im Gegenteil: Hettys Neugier auf die Welt außerhalb der heimischen Dachgaube Nummero 18 wird nur noch größer ... Trotz Ultraschall-Peilsender findet die furchtlose und kontaktfreudige Mini-Fledermaus Möglichkeiten, auszubüchsen und zusammen mit ihrer Freundin Fidelia und Spitzmausjunge Möppelchen Pi von Abenteuer zu Abenteuer zu flattern ...

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Seitenzahl: 73

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Annette Roeder

Mit Illustrationen von Julia Christians

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© 2019 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 MünchenAlle Rechte vorbehaltenVermittelt durch die Literarische Agentur Barbara KüperUmschlag und Innenillustration: Julia Christianshf · Herstellung: UKReproduktion: Reproline Mediateam, MünchenISBN 978-3-641-24000-4V001

www.cbj-verlag.de

Inhalt

Hetty Flattermaus und ihre Welt

1. Kapitel, in dem eine winzige Hummelfledermaus namens Hetty ein eigenartiges Kribbeln in den Flügelspitzen spürt …

2. Kapitel, in dem Hetty ihrer Mutter Hulda einen Vorschlag macht …

3. Kapitel, in dem wir den Dachboden von La Rondine kurz verlassen und auf der anderen Seite der Erde Kattaka kennenlernen …

4. Kapitel, in dem es das Schicksal vielleicht gut mit Hetty meint …

5. Kapitel, in dem ein Glückstag zum Pechtag wird …

6. Kapitel, in dem sich zeigt, warum es keine bessere Freundin als Fidelia Fledertier gibt …

7. Kapitel, in dem ein Fledermaustraum wahr wird …

8. Kapitel, in dem Hetty ein blödes Gefühl im Bauch vertreibt …

9. Kapitel, in dem Hetty eine bunte und mehrere böse Bekanntschaften macht …

10. Kapitel, in dem Hetty zum Glück nicht gefressen wird …

11. Kapitel, in dem Hetty mit drei frechen Raupen Quatsch macht …

12. Kapitel, in dem sich Hetty als begabte Reiterin erweist und doch nicht gewinnt …

13. Kapitel, in dem sich ein Mäuserich sehr über Hettys Erscheinen freut …

14. Kapitel, in dem der Schlamassel nur noch schlimmer wird …

15. Kapitel, in dem sich eine Fledermaus und eine etruskische Spitzmaus näher kennenlernen …

16. Kapitel, in dem die sonst so geduldige Fidelia Fledertier die Geduld verliert …

17. Kapitel, in dem sich ein verknoteter Regenwurm und drei Schnecken als sehr hilfreich erweisen …

18. Kapitel, in dem eine Pflanze auf ihr Abendbrot verzichten muss und ein Mäusetraum wahr wird …

19. Kapitel, in dem Hetty sich ausnahmsweise gerne den Kopf waschen lässt …

Über die Autorin und die Illustratorin

Hetty Flattermaus und ihre Welt

Hetty Flattermaus, heißt eigentlich Henrietta Penelope. Aber dieser Name ist ja länger als das haselnussgroße Hummelfledermausemädchen selbst! Ihre Neugier auf fremde Wiesenwesen und den Schlosspark von La Rondine ist riesig. Furchtlos flattert Hetty also auf Entdeckungsreise. Natürlich heimlich, am späten Nachmittag, wenn Mama Hulda noch schläft. Denn die würde ihren Augenstern niemals alleine rauslassen. Außerdem leuchtet dann die Welt in den schönsten Farben. Diese zu sehen und dabei Freiheit und Abenteuer zu erleben, ist Hettys größter Wunsch!

Fidelia Fledertier, wird von ihrer besten Freundin Hetty »Fidel« genannt. Sie ist musikalisch, lustig und klug. In Hettys Augen ist sie manchmal ein bisschen zu furchtsam und zu brav. Doch Fidel hält sich nicht immer an Regeln: Wenn Hetty durch ihre Abenteuerlust mal wieder in Schwierigkeiten gerät, ist ihre Freundin stets zur Stelle und wächst bei diesen Rettungs­aktionen über sich hinaus. Wenn eine Fee Fidel einen Wunsch erfüllen könnte, dann: ein Popstar zu werden!

Hulda Flattermaus, ist Hettys Mama. Natürlich liebt sie ihr einziges Kind heiß und innig und möchte nur sein Bestes. Sie stirbt sie tausend Tode, wenn Hetty außer Sichtweite ist. Aber als berufstätige Mama muss sie auch ins Büro! Um ihren kleinen Liebling unter Kontrolle zu halten, erzählt Hulda Hetty gruselige Geschichten über eine gefährliche Gespensterfledermaus, die angeblich im Palmenhaus des Schlossparks wohnt. Doch diese befeuern Hettys Abenteuerlust erst recht. Dabei würde sich Hulda nichts mehr wünschen als die Gewissheit, dass ihr Herzenskind ständig und stets in Sicherheit ist!

Barbastella Fledertier, kurz Barbsi, ist Fidelias Mama und Huldas beste Freundin. Die tapfere Fledermauswächterin sieht das Leben und die Erziehung der Fledertöchter lockerer als Hulda. Aber sie würde ihr niemals reinreden. Lieber quatschen die beiden Mamis über dies und das und vergessen dabei die Zeit. Oder sie unternehmen etwas mit ihren Kindern, was Hetty und Fidel lieben. Braucht es da noch mehr im Leben? Barbsi ist wunschlos glücklich!

1. Kapitel,in dem eine winzige Hummelfledermaus namens Hetty ein eigenartiges Kribbeln in den Flügelspitzen spürt …

Die ersten Sonnenstrahlen tasteten sich durch die Ritzen zwischen den Dachziegeln, tanzten mit den Staubkörnern im Kreis und kitzelten Hetty auf ihrem rüsselförmigen Schnäuzchen. Die kleine Hummelfledermaus schnupperte. Solche Sonnenstrahlen und dazu der Duft von frischer Luft mit einem Hauch Lindenblüten versprachen einen wunderbaren Sommermorgen! Es juckte Hetty schlagartig in den Flügelspitzen … Am liebsten wäre sie sofort am anderen Ende des Speichers durch das Loch im Dach nach draußen geflogen. Denn dort, außerhalb des verlassenen Herrenhauses von La Rondine, war die wunderbare weite Welt und wartete auf nichts anderes, als dass Hetty sie endlich besuchte! Doch Hetty saß in der vernagelten Dachgaube Nummero 18 fest.

Von der weiten Welt gänzlich ungerührt flügelte Hulda Flattermaus mit einem taugetränkten Waschlappen um Hetty herum und versuchte sie zur Ruhe zu bringen: »Du zappelst herum wie Zittergras, mein Schätzlein! Kannst du nicht mal eine Minute stillhalten?«

»Aber du kitzelst mich, Mammi!«, quietschte Hetty.

Aus den umliegenden Wohnungen drang ebenfalls ­Gefiepe. Das Gehampel und Gezeter bei der Morgenwäsche war überall dasselbe! Die Fledermäusinnen lebten jeweils zusammen mit einem Kind, wenige auch mit Zwillingen, in einer großen Gemeinschaft. Dabei teilten sie alles gerecht auf: die Kinderbetreuung, die Jagdbeute und gesammelten Früchte und die Wohnungen in den Gauben auf dem Dachboden. Offensichtlich teilten sie aber auch diesen, in Hettys Augen völlig unnötigen, Reinlichkeitswahn miteinander!

Hetty strampelte wilder und versuchte Huldas nassem Waschlappen auszuweichen. »Meine Ohren hast du doch erst gestern geputzt.«

»Ich werde sie auch morgen wieder putzen, Schätzlein!«

Hulda kitzelte Hetty nun absichtlich am Bauch. Die prustete laut los und zappelte gleich noch mehr.

»Unsere Lauscher sind nämlich sehr wichtig für uns Fledermäuse, damit orientieren wir uns im Flug. Deswegen müssen wir sie besonders gut pflegen!«, erklärte Hulda geduldig. Sie tauchte den Lappen wieder in die Waschschüssel.

Hetty erwiderte: »Aber ich höre ganz wunderbar!«

»Ich höre wohl nicht richtig?« Mit der Flügelspitze puhlte sich Hulda im Ohr, als hätte sie Hetty nicht richtig verstanden. Dabei musste sie selbst grinsen. »Mir kommt es gelegentlich so vor, als würdest du nur hören, was du hören möchtest!«

Da war was dran, das musste Hetty zugeben. Sie vernahm zwar auch von hier aus das Lachen ihrer besten Freundin Fidelia in Dachgaube Nummero 37, aber wenn ihre Mutter sagte, dass sie den Tisch abräumen sollte, schienen Hettys Ohren wie mit Wachs verstopft. Also gestattete sie Hulda, ihr die Ohrmuscheln zu säubern und danach die Flügel mit Hagebuttenöl einzureiben. Nachdem Hulda mit der Pflege fertig war, setzte sie Hetty wieder ihren Sturzhelm auf, einer mit Schwalbenmörtel verstärkten Glockenblumenblüte. Die Sorge, dass ihr Kindchen abstürzen könnte, war einfach zu groß! Hulda gab Hetty einen Kuss auf das Rüsselchen. Natürlich wusste die schon, was als Nächstes kommen würde …

»Husch, in die Heia gehängt!«, sagte Hulda prompt. »Heute Abend musst du früh aus den Federn, denn du und Fidelia habt bei Herrn Otomops Flötenstunde.«

Sie schüttelte Hettys Schlafsack auf, den sie aus unterschiedlichen Rosenblättern zusammengenäht und mit Zaunkönigdaunen kuschelig weich gefüttert hatte. Er hing neben ihrem eigenen, etwas größeren Schlafsack an dem Balken, der das Dach der Gaube trug. Die Oberseite des Balkens hatte Hulda mit Moos belegt und mit richtigen Möbeln aus Rinde eingerichtet. Rundherum war alles mit Girlanden aus den ersten Hagebutten und Blüten hübsch dekoriert.

Für solche Dinge hatte Hulda ein echtes Pfötchen! Mit diesem Pfötchen klopfte sie nun auch nachdrücklich auf den Schlafsack. Doch was sollte Hetty darin anfangen, wenn das Kribbeln in ihren Flügelspitzen sie putzmunter hielt? Die Sonnenstrahlen drängten immer kräftiger durch die Ritzen in die Dunkelheit des Raumes und erzählten von einem aufregenden Leben am Tag … Das hörte sie mit ihren frisch geputzten Ohren nun wirklich ganz genau!

2. Kapitel, in dem Hetty ihrer Mutter Hulda einen Vorschlag macht …

»Du, Mammi?« Hetty klimperte mit den Augendeckeln. »Wir zwei könnten doch vor dem Schlafengehen einen kurzen Spazierflug in den Park machen?«

Sie spürte schon lange diese Sehnsucht nach der Welt in sich und bettelte ihre Mutter beinahe täglich an, sie gemeinsam zu besuchen.

Hulda schüttelte sofort heftig den Kopf. »Der Park ist noch nichts für dich, da fliegen wir später einmal hin. Außerdem gehören kleine Hummelfledermäuslein um diese Zeit dringend ins Bett!«