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Albi hat sich für seine Mutter ein tolles Geburtstaggeschenk ausgedacht! Leider braucht er dafür mehr Geld als sein Sparschwein hergibt. Ein Glück, dass Egon Krumpfling, Albis niedlicher, kleiner Freund mit dem grünen Wuschelfell, ganz genau weiß, wie man schnell etwas Geld verdienen kann: Die beiden nehmen sich eine der zahlreichen Handtaschen aus Oma Krumpflings Sammlung und verhökern sie auf dem Flohmarkt ... Dass die beiden Freunde sich damit aber viel Ärger einhandeln und sogar die Krumpfburg in Gefahr bringen, ahnen sie nicht ...
Die beliebten Krumpflinge toben durch die Kinderzimmer und brauen sich aus Schimpfwörtern leckeren Krumpftee. Ob beim Vorlesen oder Selberlesen - Spaß ist immer garantiert!
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Seitenzahl: 53
Inhaltsverzeichnis
Aus Albis Freundebuch
Egon wird ertappt
Post für Oma Krumpfling
Zu viele Handtaschen
Scherben bringen Unglück
Egon hat eine Idee
Geschäftsfrau Lulu
Wo bleibt Großi Mampfling?
Professor Honigschwamm macht sich Sorgen
Freunde halten zusammen
Eine Handtasche an der Angel
Das Wunder des heiligen Antonius
Die Mampflinge kommen
Eine krumpfgeniale Idee
Hoch lebe Egon Krumpfling!
Sachertorte mit Guss
Schorschis Lied
V000
Aus Albis Freundebuch
Vorname: Egon
Nachname: Krumpfling
Haare: babyspinatgrün und überall am Körper
Augen: glupschig
Größe: 17,3 cm, wenn ich mich strecke
Besondere Merkmale: herzförmiger Fleck rechts auf der Brust
Das bin ich:
ganz schön, gell?!
Familie: ungefähr 49 Krumpflinge, wir sind alle miteinander verwandt
Ich wohne: Krumpfburg Nr. 22, in der roten Kindergießkanne mit den weißen Punkten (der Skistiefel wär mir lieber)
Alter: weiß ich nicht, aber ich bin der Jüngste der Krumpfling-Sippe
Lieblingsessen: Schimmelpilze mit Semmelknödeln
Lieblingsgetränk: frisch gebrühter Krumpftee (am gernsten den aus Albis Schimpfwörtern)
Was mir gar nicht schmeckt: lol-Brause, bäh, da muss ich pupsen
Meine Hobbys: andere ärgern (aber so, dass sie nicht weinen müssen), schlafen, Teelöffel-Hockey spielen
Was ich einmal werden möchte: Dieb oder Ganove
Wovor ich Angst habe: Hunde und manchmal Oma Krumpfling
Meine besten Freunde: Albert Artich und sonst keiner
Egon wird ertappt
Auf Pfotenkrallenspitzen schlich Egon durchs alte Ofenrohr aus der Krumpfburg. Durch die hintere Öffnung sah er bereits die Kellertreppe, die nach oben in die Villa Artich führte.
„Gleich hast du’s geschafft, Egon Krumpfling!“, flüsterte er sich Mut zu. „Albi wartet bestimmt schon ganz hummelungeduldig auf dich. Oh, das wird ein schimmelschöner Tag!“
Heute war Samstag, und die beiden Freunde hatten ausgemacht, dass sie sich gleich am frühen Morgen treffen wollten. Albis Eltern waren von Herrn Artichs Chef zum Golfspielen eingeladen worden, weil Herr Artich seit genau zehn Jahren in der Firma angestellt war. Nach langem Zögern hatten sie Albi erlaubt, zum ersten Mal alleine zu Hause zu bleiben. Nun ja, „alleine“ war eigentlich nicht ganz richtig: Schließlich lebten im Keller ihres Hauses 49 fiese und ein reizender Krumpfling! Aber das ahnten Rosalie und Bertram Artich natürlich nicht. Sonst hätten sie sich bestimmt mehr Sorgen gemacht.
Und auch Oma Krumpfling hatte – Krumpfling sei Dank – keinen blassen Schimmer von der heimlichen Freundschaft ihres jüngsten Sippenmitglieds und dem Menschenkind. Wenn sie dahinterkäme, dass Egon fast jeden Tag nach oben schlich, würde sie ihn vor Wut zusammenfalten wie eine Origamiblattlaus. Das wusste Egon genau. Deswegen zitterten seine Knie wie immer, während er die letzten Schritte durch den Tunnel tapste. Und deswegen schrie er auch vor Schreck laut auf, als ihn eine Kralle auf den Rücken tippte: „Okrumpfokrumpfhilf!“
Dabei sprang Egon in die Höhe, knallte mit dem Kopf gegen das Ofenrohr und landete dann auf dem Rücken. Über ihm stand nun triumphierend sein Mitschüler Hans-Georg, der von allen der „schleimige Schorschi“ genannt wurde.
Schorschi rief: „Ha! Hab ich dich endlich ertappt, du herzgefleckter Heimlichtuer!“
Selbst in diesem Moment musste sich Omas Liebling über den herzförmigen Fleck in Egons Fell lustig machen! Das war eine krumpfkäsefiese Gemeinheit. Egon wusste gar nicht, was er darauf erwidern sollte.
„Glupsch nicht dumm rum, sondern steh sofort auf!“, befahl Schorschi.
„Wieso denn, bitte?“, fragte Egon möglichst unschuldig. „Ich kann liegen, wo ich mag.“
„Nix da! Wir zwei gehen jetzt schön zu Oma Krumpfling, gell. Und dann kannst du ihr erklären, was du um diese Zeit VOR der Krumpfburg machen wolltest.“ Schorschi grinste von einem Löffelohr zum anderen.
„Oder auch nicht!“
„Natürlich kann ich es erklären“, gab Egon patzig zurück.
Jetzt musste er sich allerdings schleunigst einen guten Grund einfallen lassen. Hilfesuchend sah er sich um.
„Ich bin hier draußen, weil, weil …“ Egons Blick fiel auf die Streichholzschachtel neben dem Ofenrohr. „… weil ich nach der Post schauen wollte!“
Schorschi prustete laut los. „Haha. Da lachen ja die Asseln! Krumpflinge bekommen niemals Briefe! Wer sollte uns denn schreiben? So eine dusseldumme Ausrede kann auch nur dir einfallen.“
„Und warum gibt es dann bitte einen Briefkasten an der Krumpfburg?“
Egon rappelte sich auf und marschierte zur Streichholzschachtel. Als hätte er nie etwas anderes vorgehabt. Natürlich rechnete er nicht damit, einen Brief zu finden. Seit er denken konnte, hatten die Krumpflinge noch nie Post erhalten. Aber jetzt musste er zumindest so tun, als ob er nachsehen wollte.
Er schob die Schachtel ein Stück weit aus der Hülle und tastete in ihr Inneres. Doch da war ja wirklich etwas? Egon schob die Schachtel weiter auf und zog einen dicken Briefumschlag heraus.
„Ja, was haben wir denn da?“
Über der kaum leserlichen Adresse klebte eine Briefmarke. Sogar mit Stempel! Schorschis Augen wurden rund wie Glasmurmeln.
Jetzt triumphierte Egon: „Einen Brief! Vielleicht sogar den ersten Brief in der Geschichte der Krumpflinge! Oma Krumpfling wird sicher ganz begeistert sein, dass ich …“
„Dass der schlaue Schorschi den Briefkasten kontrolliert hat!“, kreischte Schorschi, riss dem verdutzten Egon den Brief aus der Hand und wieselte zurück in die Krumpfburg. Empört sauste Egon hinterher.
Sein Albi würde jetzt leider ein bisschen warten müssen. Das Lob von Oma für diesen Fund wollte er sich nicht entgehen lassen. Den aufregenden Brief hatte schließlich er entdeckt und nicht der glattgebürstete Schleimschwätzer!
Post für Oma Krumpfling