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Ein diebisches Leckermäulchen
Ein Dieb geht um in Sonnenbühl! Ein Dieb mit einer eindeutigen Vorliebe für Süßigkeiten ... Ausgerechnet die leckeren Erdbeertörtchen von Bäcker Zopf hat er mitgehen lassen. Und dann auch noch ein Schoko-Muffin! Rosa, Esel Einhorn und ihre beste Freundin Irmela würden den Fall ja gerne aufklären. Doch die drei haben gerade gar keine Zeit, Detektiv zu spielen. Denn Rosa hat im Wald einen Waschbären gefunden. Und dieser kleine Kerl hält sie ganz schön auf Trab!
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Seitenzahl: 50
Annette Roeder
Illustrationen von Katrin Engelking
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1. Auflage 2019
© 2019 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag
in der Verlagsgruppe Random House GmbH,
Neumarkter Str. 28, 81673 München
Alle Rechte vorbehalten
Vermittelt durch die Literarische Agentur Barbara Küper
Umschlagillustration und -konzeption: Katrin Engelking
Umschlagfertigstellung: Kathrin Schüler
CK • Herstellung: UK
Reproduktion: Reproline mediateam, München
ISBN 978-3-641-15006-8V003
www.cbj-verlag.de
Rosas Lied
Rosa, Rüschen, Rausche-Roben find ich richtig toll!
Meine Eltern klagen, fragen, was der Unfug soll?
Sie wollen, dass ich mach, was nur ein cooles Mädchen tut …
Doch rennen, raufen, rempeln kann ich ganz genauso gut!
Ich habe einen Esel und der Esel hat ein Horn,
als wundersames Einhorn ist das edle Tier gebor’n.
Wenn du’s nicht glaubst, dann schau doch einfach mal genauer hin.
Das rät dir eine wilde Rosa Räuberprinzessin!
Rosa, Rüschen, Rausche-Roben find ich richtig toll!
Meine Eltern klagen, fragen, was der Blödsinn soll?
Sie möchten, dass ich mach, was nur ein cooles Mädchen tut.
Aber rennen, raufen, rempeln kann ich in Rosa auch sehr gut!
Flamingo, Muffin, Morgenrot – mir scheint es bergseeklar …
Ob Jungen, Mädchen, Ferkel: Rosa ist für alle da!
Mit Esel Einhorn mach ich Schmarrn und hebe stolz das Kinn.
Denn ich bin, schau genau hin, eine Räuberprinzessin!
Tohuwabohu am Samstagmorgen
Am Wochenende ist Rosa immer als Erste wach. Normalerweise. Aber heute wird sie von einem schleimgrünen Zombie aus dem Schlaf gekitzelt. Zum Glück ist Rosa eine richtige Räuberprinzessin, die sich vor nichts fürchtet. Außerdem trägt der Zombie den Ringelschlafanzug von Rosas Bruder Rocco und seine Stimme kommt ihr auch sehr bekannt vor.
»Irmela, Hilfe, Kitzelattacke!«, schreit Rosa und quietscht. Rocco sitzt auf ihr. Er zwackt sie so unter den Achseln, dass sie lachen muss, obwohl sie das gar nicht will.
Ein Augenreiben später springt Rosas beste Freundin Irmela Zopf von der Gästematratze auf und stürzt sich von hinten auf Rocco. »Lass Rosa los, sonst mach ich Zwetschgendatschi aus dir!«
Gemeinsam schaffen es die beiden Mädchen, Rocco niederzuringen, obwohl der schon neun und damit zwei Jahre älter ist. Jetzt kitzeln sie ihn, bis er unter seiner gruseligen Halloween-Maske lauthals um Gnade fleht. Das hört Robin, der das Zimmer neben dem von Rosa bewohnt. Und weil der starke Robin sich immer für die Schwächsten einsetzt, rettet er nun ausnahmsweise Rocco vor zwanzig kleinen Krabbelfingern. Was für ein Tohuwabohu morgens um sechs! Danach schläft kein Mensch und kein Tier mehr im Grillenwinkel, außer Rosas ältestem Bruder Rochus, den nicht einmal eine Kuhschelle aus seinen Träumen läuten könnte!
Zum Frühstück verputzen Rosa und Irmela jeweils sieben Stück von Papas frisch gebackenen Waffeln. So gestärkt, sausen sie zu Esel Einhorn in den Stall.
Einen schönen guten Morgen, die Damen! Esel Einhorn stapft den Mädchen freudig entgegen. Die meisten Leute denken ja, er sei nur ein normaler Esel … Aber Rosa kann sein Horn schimmern sehen und sie versteht jedes kluge Wort, das er i-aht.
Ich hoffe, ihr habt wohlgeruht und I-An meine Möhren gedacht? Ungeduldig stupst er mit den Nüstern gegen den Korb an Rosas Arm.
»Hapschuiih!« Irmela niest, denn seine Haare jucken in ihrer Nase. Trotzdem lässt sie es sich nicht nehmen, Esel Einhorn höchstpersönlich zu füttern. Rappzappschmatz sind eine Menge Äpfel und Karotten in seinem Bäuchlein verschwunden. Dann ertönt ein nicht sehr vornehmes Geräusch von seinem hinteren Ende her.
Ups, ein Pups! Esel Einhorn kichert. Das passiert in den vornehmsten Familien. Was steht heute sonst noch I-An?
»Räuberprinzessin spielen natürlich, was sonst?«, erklärt Rosa. »Und zwar am besten da, wo es keine doofen älteren Brüder gibt!« Dabei dreht sie sich so im Kreis, dass die Schleppe ihres Prinzessinnenkleides das Stroh aufwirbelt.
Das Schloss auf der Hasenglöckchen-Lichtung
Wie verzaubert wirkt der Wald am frühen Morgen! Tau perlt auf den Blättern des Frauenmantels und das feuchte Moos duftet nach Feenparfüm. Zwischen Birke und Rotbuche, die Rosa Schneeweißchen und Rosenrot getauft hat, biegen die drei Freunde vom Weg ab und betreten den geheimen Pfad zur Hasenglöckchen-Lichtung. An deren Ende erhebt sich im klaren Licht der Morgensonne majestätisch Schloss Rosawinkel.
Nun ja, eigentlich hat es eher die Größe eines Geräteschuppens. Aber dennoch besitzt das Gebäude alles, was ein Schloss ausmacht: ein richtiges Türmchen, das kuschelige Matratzenlager mit den molligen Kissen, Tischchen und Stühle für zwei allerbeste Freundinnen und Esel Einhorns strohgefülltes Stallzimmer. Wenn Rosa ihr Schloss betrachtet, macht ihr Herz freudige Froschhüpfer. Ganz heimlich hat Rosas Familie das herrliche Spielhaus für sie aus alten Dielen gezimmert. Dann haben die Rangels das Bauwerk in einem erdbeersahnefeinen Rosaton angestrichen und Rosa als Riesenüberraschung zum siebten Geburtstag geschenkt. Dazu bekam sie noch einen pink lackierten Werkzeugkasten, den sie inzwischen schon oft gebraucht hat. An so einem Schloss geht ja ständig was kaputt!
»Lasst uns zuerst nachsehen, ob alles in Ordnung ist!«, ordnet Rosa an. Die drei umrunden also Schloss Rosawinkel, um es auf Schäden zu untersuchen.
Am Fahnenmast flattert Rosas altes T-Shirt. Der Stoff leuchtet allerdings nicht mehr sehr pink.
Die Fahne muss gewaschen werden, die ist grau wie mein I-Allerwertestes Hinterteil. Esel Einhorn stupst Rosa mit dem Kopf. Das macht er sehr sanft, um sie mit seinem zuckerstangenbunten Einhorn nicht zu piksen. Dann erklärt er Irmela, was auf der Fahne steht. »Born to be a princess« heißt I-Auf Deutsch übrigens »Zur Prinzessin geboren«.
»Wie bitte?«, sagt Irmela und niest schon wieder. »Du weißt doch, dass ich deine Sprache leider nicht verstehe.«
Rosa übersetzt für ihre Freundin, was Esel Einhorn gesagt hat. Mit ihrer Korkenpistole knallt sie dann dreimal in die Luft. »Wollen wir spielen, dass Rosa Räuberprinzessin und ihre Bande ein Königskind klauen?«
Diesen Vorschlag findet Irmela gut.