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Haselnusskleine Helden, riesengroße Abenteuer
Hummelfledermaus Hetty hat eine neue Idee: Sie beschließt, ab sofort jeden Tag eine gute Tat zu vollbringen. Natürlich findet ihre Freundin Fidelia das super, und auch Möppelchen Pi, der Etrusker-Spitzmäuserich, will mitmachen. Auf der Suche nach jemandem, den sie mit einer guten Tat beglücken können, durchsuchen sie den Schlosspark von La Rondine. Doch die sonst so belebte Wiese ist wie ausgestorben. Was ist passiert? Steckt das schreckliche Ungeheuer, das angeblich im Palmenhaus wohnt, dahinter? Klar, dass Hetty der Sache auf den Grund geht!
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Seitenzahl: 72
Mit Illustrationen vonJulia Christians
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© 2020 cbj Kinder- und Jugendbuchverlagin der Verlagsgruppe Random House GmbH,Neumarkter Straße 28, 81673 MünchenAlle Rechte vorbehaltenVermittelt durch die Literarische Agentur Barbara KüperUmschlag und Innenillustrationen: Julia Christianshf · Herstellung: MJReproduktion: Reproline Mediateam, MünchenISBN 978-3-641-24001-1V001
www.cbj-verlag.de
1. Kapitel, in dem Hetty Flattermaus viel kichert und etwas Wichtiges lernt …
2. Kapitel, in dem Hulda auf Nummer sicher geht …
3. Kapitel, in dem Hetty nicht nur an andere, sondern auch an ihren besten Freund denkt …
4. Kapitel, in dem drei Freunde eine seltsame Entdeckung machen …
5. Kapitel, in dem drei Raupen zum ersten Mal in ihrem Leben einen Kuchen sehen …
6. Kapitel, in dem nicht nur ein Kuchen durch die Luft fliegt …
7. Kapitel, in dem ein Fledermausbäuchlein etwas zu dick ist …
8. Kapitel, in dem nicht nur ein Etrusker-Spitzmäuserich durch die Luft fliegt …
9. Kapitel, in dem Möppelchen nicht mehr bremsen kann …
10. Kapitel, in dem es immer schlimmer wird …
11. Kapitel, in dem Hetty und Fidel aus dem Staunen nicht mehr herauskommen …
12. Kapitel, in dem ein minifliegengroßes Missverständnis aufgeklärt wird …
13. Kapitel, in dem Hetty versteht, was Gugelhupf und Märchen miteinander zu tun haben …
14. Kapitel, in dem ein kleiner Schauspieler großen Applaus bekommt …
15. Kapitel, in dem Kattaka ihren letzten Auftritt bekommt …
16. Kapitel, in dem sich eine Hummelfledermaus große Sorgen macht …
17. Kapitel, in dem es schon wieder leckeren Kuchen gibt …
Kleines Flattermaus-ABC
Hetty Flattermaus, heißt eigentlich Henrietta Penelope. Aber dieser Name ist ja länger als das haselnussgroße Hummelfledermausemädchen selbst! Ihre Neugier auf fremde Wiesenwesen und den Schlosspark von La Rondine ist riesig. Furchtlos flattert Hetty also auf Entdeckungsreise. Natürlich heimlich, am späten Nachmittag, wenn Mama Hulda noch schläft. Denn die würde ihren Augenstern niemals alleine rauslassen. Außerdem leuchtet dann die Welt in den schönsten Farben. Diese zu sehen und dabei Freiheit und Abenteuer zu erleben, ist Hettys größter Wunsch!
Fidelia Fledertier, wird von ihrer besten Freundin Hetty »Fidel« genannt. Sie ist musikalisch, lustig und klug. In Hettys Augen ist sie manchmal ein bisschen zu furchtsam und zu brav. Doch Fidel hält sich nicht immer an Regeln: Wenn Hetty durch ihre Abenteuerlust mal wieder in Schwierigkeiten gerät, ist ihre Freundin stets zur Stelle und wächst bei diesen Rettungsaktionen über sich hinaus. Wenn eine Fee Fidel einen Wunsch erfüllen könnte, dann: ein Popstar zu werden!
Hulda Flattermaus, ist Hettys Mama. Natürlich liebt sie ihr einziges Kind heiß und innig und möchte nur sein Bestes. Sie stirbt tausend Tode, wenn Hetty außer Sichtweite ist. Aber als berufstätige Mama muss sie auch ins Büro! Und nicht einmal das Gemunkel über eine gefährliche Gespensterfledermaus namens Kattaka, die angeblich im Palmenhaus wohnt, kann Hettys Abenteuerlust dämpfen … Dabei wünscht sich Hulda nichts mehr als dass ihr Herzenskind stets in Sicherheit ist!
Möppelchen Pi, der Etrusker-Spitzmausejunge, lebt mit seiner Großfamilie im Palmenhaus. Der wunderliche Nachname von Möppelchen leitet sich von der Zahl Pi her. Denn alle Pis werden, wenn sie ausgewachsen sind, von der Spitzmausnase bis zur Schwanzspitze, genau 3, 14 Zentimeter. Und von den Pis gibt es einige … allein Möppelchen hat 18 Geschwister. Da Möppelchens Eltern für ihren Sohn wenig Zeit haben, ist er oft allein unterwegs und freut sich umso mehr, wenn Hetty und Fidel mit ihm Abenteuer erleben. Schließlich kann er mit den beiden das tun, wovon er schon lange träumt: fliegen!
Ein samtblauer Himmel voller Sterne bedeckte sanft das Land. Über Nacht war die Luft abgekühlt und Abertausende von Tautropfen ruhten auf den Pflanzen im verwilderten Schlosspark, den rostigen Regenrinnen und den löchrigen Dächern von La Rondine. Doch unter diesen Dächern wurde keineswegs geschlafen! Der alte Landsitz war zwar von den Menschen schon lange verlassen worden. Dafür hauste nun eine Kolonie von Fledermaus-Müttern zwischen den morschen Dachbalken. Sie hatten dort eine gemeinsame Kinderstube eingerichtet und unterstützten sich gegenseitig bei der Erziehung. Die Papas waren schon vor der Geburt der Babys weitergezogen. Bei den Menschen passiert das manchmal, bei den Fledertieren dagegen immer … denn das ist ihre Natur!
Wie so oft ertönte aus Gaube Nummero 18 das lauteste Gelächter. Hier lebte Hetty Flattermaus mit ihrer Mutter Hulda. Die haselnusskleine Hummerfledermaus hatte Besuch von ihrer besten Freundin Fidelia Fledertier. Unter der Anleitung von Frau Flattermaus durften die beiden Mädchen heute Kuchen backen.
»Ich habe alle Zutaten für den Teig schon bereitgestellt«, erklärte Hulda. »Frische Butter aus Blattlaus-Sahne, Taubnessel-Sirup, gemahlene Bucheckernkerne und Eintagsfliegen-Eier.« Sie deutete auf ein Körbchen mit acht Eiern. »Die müssen wir als Erstes trennen. Ich zeige euch, wie das geht!« Hulda griff nach einem Ei.
Hetty schnappte sich das Körbchen und rief: »Das ist doch nicht schwierig, Mammi!«
Das Fledermausmädchen flog einen Looping um den Balken, der die Gaube trug. Dabei verteilte sie die Eier in der Wohnung von Familie Flattermaus: im Strickkorb neben dem Röhrenpilzsofa, in ihrem Schlafsack aus Rosenblütenblättern und unter Huldas bequemem Sessel.
»Jetzt sind sie voneinander getrennt und können keinen Quatsch machen!«
»Kauz, Kakerlak und Kreuzspinne! Wer ist hier die Quatschmacherin?« Hulda flatterte entnervt mit den Flügeln. Dabei zerdrückte sie jedoch versehentlich das Ei, das sie gehalten hatte.
»Auwei, ein kaputtes Ei!«, rief Hetty bestürzt. Doch dann kicherte sie. »Jetzt bin ich die Ober-Quatschmacherin und du bist die Ober-Matschmacherin, Mammi!«
Fidelia prustete darauf so fröhlich los, dass Hulda einfach mitlachen musste. Als sie sich wieder beruhigt hatten, stellte Hulda fest: »In unserem Kuchenteig ist jetzt zwar ein Ei weniger, aber dafür umso mehr Gelächter!«
»Und Gelächter ist bestimmt ein gutes Gewürz für jede Speise!«, ergänzte Fidelia weise.
Nachdem Hetty Hulda beim Aufwischen geholfen hatte, sammelten alle drei die restlichen Eier wieder ein. Dann zeigte Hulda den Mädchen, wie man ein Ei am Schüsselrand aufschlägt und Dotter und Ei-Kern richtig voneinander trennt. Hetty und Fidel erfüllten die Aufgabe geschickt, und Hulda lobte sie: »Weil ihr das so gut gemacht habt, dürft ihr beiden Kichererbsen jetzt die Masse schlagen …«
Als Hetty das hörte, ballte sie die Pfötchen zu Fäusten und boxte in die Luft. »Bäm, bam, bäm!«
Hulda rollte die Augen. »Henriette Penelope Flattermaus, hast du wirklich nichts als Unsinn unter deiner Glockenblume?« Sie klopfte Hetty mit der Zeigekralle auf den Sturzhelm und gab Fidelia den Schneebesen. »Mach du das bitte, Fidel. Ich möchte Omi Stumpfohr nämlich noch ihren Kuchen vorbeibringen, bevor sie schlafen geht!«
Hetty protestierte: »WAS willst du? Ich dachte, der Kuchen ist für uns und wir schnabulieren ihn zusammen! Aber jetzt möchtest du ihn einfach verschenken!«
Während Fidelia, die immer etwas vernünftiger als ihre Freundin war, eifrig den Eidotter aufschäumte, setzte sich Mama Hulda auf ihren Sessel und zog Hetty zu sich auf den Schoß.
»Mein Schätzlein, natürlich sollt ihr auch Kuchen bekommen. Deswegen werden wir heute zwei Stück backen«, erklärte sie. »Einen für dich und Fidel. Den dürft ihr verputzen, während ich Omi Stumpfohr besuche. Die Arme fliegt inzwischen mit Taststock, kommt kaum vor die Gaube und hat keine Verwandten, die sich um sie kümmern.«
Hetty kuschelte sich seufzend an ihre Mutter. »Das tut mir furchtbar leid für Omi Stumpfohr! Daran habe ich nicht gedacht.«
»Es ist immer wichtig, auch an andere zu denken. Und für andere etwas zu tun. Du kennst doch das alte Fledermaus-Sprichwort: ›Der gute Wille und die gute Tat sind die Eltern des Glücks‹!« Hulda gab Hetty ein Bussi auf die flauschige Backe. »Mach es am besten wie die Pfadfinder, und halte dich an ihr Motto: Jeden Tag eine gute Tat!«
»Jeden Tag eine gute Tat!«, wiederholte Hetty eifrig. »Die Motte der Pfadfinder muss ein sehr liebenswertes Insekt sein! So möchte ich auch werden.«
»Du bist doch schon ein liebenswertes Säugetierchen. Außer wenn du mir nicht folgen willst, weil dir mal wieder die Heupferde durchgehen!«
Lächelnd gab Hulda Hetty noch ein zweites Küsschen. Daraufhin half die kleine Hummelfledermaus ohne Ulkereien beim Backen. Und als die Morgensonne gähnend ihre ersten Strahlen ausstreckte, duftete es aus Dachgaube Nummero 18 vanillesüß nach Kuchen.