Hilf mir, Mathilda! : eine Geschichte vom Glück im Unglück - Annika Holm - E-Book

Hilf mir, Mathilda! : eine Geschichte vom Glück im Unglück E-Book

Annika Holm

0,0

Beschreibung

Die quirlige Mathilda versteht die Welt nicht mehr: Was stimmt mit ihrer Freundin Marie nicht? Marie ist launisch und verhält sich unglaublich komisch. Einmal ist sie wütend, dann wieder traurig und beim nächsten mal wieder ganz normal. Als Mathilda jedoch erfährt, dass Maires Mutter schwer krank ist, begreift sie was los ist... Nur, wie kann sie Marie helfen? Und was soll sie ihr sagen? Denn eines ist klar, helfen will sie ihr auf jeden Fall, denn schliesslich ist Marie ihre beste Freundin... – Ein tiefergreifender Roman über die Freundschaft zweier Mädchen. Lesenswert! -

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 121

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Annika Holm

Hilf mir, Mathilda!

Eine Geschichte vom Glück im Unglück

Aus dem Schwedischen vonAngelika Kutsch

Saga

Hilf mir, Mathilda!: eine Geschichte vom Glück im Unglück

Aus dem Schwedisch von Angelika Kutsch

Originaltitel: hur kunde hon! © 1996 Annika Holm

Alle Rechte der Ebookausgabe: © 2016 SAGA Egmont, an imprint of Lindhardt og Ringhof A/S Copenhagen

All rights reserved

ISBN: 9788711501252

1. Ebook-Auflage, 2016

Format: EPUB 3.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit Lindhardt und Ringhof und Autors nicht gestattet.

SAGA Egmont www.saga-books.com – a part of Egmont, www.egmont.com

1.

Sie muss es neunmal klingeln lassen, ehe sie Maries Stimme hört. Und dann nuschelt die Stimme so komisch, dass sie nicht sicher ist, ob sie wirklich Maries Stimme hört. Nach etwas, das wie Weinen und Schniefen klingt, kommen schließlich zwei Worte:

»Bis morgen.«

Dann ein Klicken und es ist still im Telefonhörer.

So ist es die ganze Zeit gewesen, seit Marie aus England zurückgekommen ist.

Schwankend.

Mal ist alles wie früher, besser als sonst. Beim nächsten Mal Kälte, Gewitter.

Aber?

Diese Stimme? Traurig, stoßweise, schnupfig ...

Wie spät?

Halb zehn.

Spät, aber nicht zu spät.

Mathilda steht auf, zieht die Sachen an, die sie vor einer Weile auf den Fußboden geworfen hat. Geht durch die Küchentür hinaus, läuft gegen den Wind auf Maries Haus zu. Sie hat Glück. Jemand schließt gerade die Haustür auf, und Mathilda schlüpft mit hinein.

Aber die Wohnungstür bleibt verschlossen. Mathilda hebt die Briefkastenklappe an und späht hindurch. Drinnen brennt Licht. Niemand redet, aber sie hört, dass jemand da ist.

»Marie«, flüstert sie durch den Briefkastenschlitz. »Ich bin’s doch nur.«

Als die Tür endlich aufgeht, ist es nicht Marie, sondern Sunniva, die sie öffnet.

»Komm rein!«

Rasch zieht sie Mathilda in den Vorraum und seufzt:

»Es ist alles ziemlich durcheinander.«

Mathilda guckt sich um und findet überhaupt nicht, dass irgendwas durcheinander ist. Alles hat seinen Platz. Der rote Lampenschirm wirft einen Kreis über die Sofaecke, die Kissen liegen da wie immer und die Astern auf dem Tisch sind kein bisschen verwelkt. Im Radio singt jemand ein Lied über Vögel. Nichts ist durcheinander, es ist wie immer: gemütlich und wunderbar.

Aber die Tür zu Maries Zimmer ist geschlossen. Sunniva hat rote Augen, auf ihren Wangen sind Spuren von verlaufener Wimperntusche. Hastig stellt sie die Musik ab.

»Was ist los?«, flüstert Mathilda. Sie hat plötzlich Angst. Warum ist die Tür geschlossen? Warum kommt Marie nicht heraus? Sie schläft doch noch nicht! Warum hat ihre Stimme so komisch geklungen?

»Nun sag schon!«, stößt sie hervor. »Was ist passiert?«

Sunniva setzt sich aufs Sofa und klopft mit einer Hand neben sich. Mathilda soll sich setzen. Aber sie kann nicht. In ihrem ganzen Körper ist ein Kribbeln, sie kann die Füße nicht still halten und schafft es nicht, die Knie zu beugen.

Sunniva guckt zu ihr herauf, lächelt ein wenig und sagt etwas, das Mathilda kein bisschen klüger macht.

»Ich weiß nicht«, sagt sie.

»Was weißt du nicht?«, schreit Mathilda. »Natürlich weißt du es. Das seh ich dir doch an.«

»Ich bin krank«, sagt Sunniva da, »deswegen hat Marie sich eingeschlossen.«

Krank! Aha! Wenn’s weiter nichts ist! Aber wie krank? Erkältet? Sunniva wirkt nicht erkältet. Sie wirkt überhaupt nicht krank. Aber wieso hat sich Marie dann eingeschlossen? Hat Mathilda sich verhört? Ist Marie krank? Nein, sie kapiert gar nichts. Sie macht einen Schritt, aber Sunniva streckt den Arm aus und zieht sie aufs Sofa. Als Mathilda sitzt, legt Sunniva den Arm um sie.

»Es ist das Beste, ich erzähle es dir auch.«

»Jaa«, flüstert Mathilda und wartet auf die Fortsetzung, die sie eigentlich gar nicht hören will. Die lässt auf sich warten. Es vergehen bestimmt mehrere Minuten, ehe sie kommt. Als Sunniva endlich redet, schaut Mathilda sie nicht an, sie guckt gerade vor sich hin, auf die roten Astern in der Vase, auf den gelben Fleck in einer Blüte, die fast auf dem Tisch liegt.

»Ich war heute beim Arzt, weil ich in letzter Zeit so schwer Luft kriege. Er hat gesagt, dass mein Herz nicht in Ordnung ist. Deswegen hat er mich krankgeschrieben. Ich darf erst wieder arbeiten, wenn sie herausgefunden haben, was los ist.«

Zuerst ist Mathilda froh. Es ist ja gar nichts Schlimmes. Marie ist nicht krank. Mathildas Augen lassen die Blumen los, und sie guckt Sunniva erleichtert an.

»Aber warum stellt sich dann Marie so an? Das kapier ich nicht.«

»Ich auch nicht«, murmelt Sunniva. »Sie ist wütend geworden, als ich ihr erzählt hab, dass ich krank bin. Vielleicht ist es auch Angst. Ich weiß es nicht. Ich weiß eigentlich auch nichts.«

»Weswegen sollte sie Angst haben? Klar ist es blöd, dass du nicht arbeiten kannst. Aber deswegen braucht Marie doch nicht ...«

Die Tür zu Maries Zimmer geht auf, und heraus kommt die ganz normale Marie. Kein bisschen verweint oder böse oder sonst was. Eben wie immer.

»Ich bring dich nach Hause«, sagt sie und fängt an, ihre Schuhe zuzuschnüren.

»Gut!«, sagt Mathilda und steht auf.

»Halt!«, sagt Sunniva. »Kleine Mädchen dürfen abends nicht im Finstern rumrennen. Wir bringen dich beide nach Hause, und dann geh ich mit Marie zurück.«

Jetzt haben sie den Wind von hinten, so kräftigen Wind, dass sie fast fliegen. Als Marie ihre Arme ausbreitet, macht Mathilda das Gleiche. Sie werden so schnell, dass sie einer Reihe Büsche nicht ausweichen können, die plötzlich im Weg sind. Sie bleiben eine Weile im Gebüsch stehen, damit Sunniva sie einholen kann. Aber sie sagen nichts. Auf dem ganzen Weg sagen sie nichts. Nur Gute Nacht und vielen Dank fürs Bringen und wir sehn uns morgen.

Bevor Mathilda ins Haus geht, dreht sie sich um. Sie sieht, wie Marie und Sunniva einander bei der Hand nehmen und sich gemeinsam gegen den Wind stemmen.

An der Tür zu ihrem Zimmer bleibt sie stehen, um Mama zu erzählen, was passiert ist. Aber dann überlegt sie es sich anders.

»Gute Nacht«, sagt sie nur. »Ich bin noch mal um den Block gerannt. Das macht Spaß, wenn es so stürmt.«

»Ja, wirklich, ein schrecklicher Sturm«, sagt Mama und steht gähnend vom Sofa auf. »Der Wetterbericht sagt, es soll noch schlimmer werden.«

2.

Sie reden nicht über das komische Telefongespräch. Auch nicht über Sunnivas Herz. Nicht mal, als Marie drei Tage bei Mathilda wohnt, weil ihre Mama im Krankenhaus ist, nicht mal da reden sie über das, was Sunniva Mathilda an jenem stürmischen Abend erzählt hat.

Aber sie reden über anderes. Sie reden ununterbrochen miteinander, von der Sekunde an, wenn sie das Klassenzimmer verlassen, bis zu dem Augenblick, wenn der Schlaf sie übermannt. Oft reden sie über die Jungen in der Klasse, welcher der Netteste, Hübscheste, Mutigste, Hilfsbereiteste ist ...

Sie zeichnen ein Gitter von Karos auf zwei zusammengeklebte Bögen Zeichenpapier. An den linken Rand schreiben sie die Namen der Jungen, vor jedes Karo einen. An der Oberkante schreiben sie nebeneinander alle Eigenschaften auf, die ihnen einfallen.

Marie liegt auf dem Fußboden und schreibt, Mathilda sitzt auf ihrem Bett und macht Vorschläge. Albert bekommt an der Stelle ein Kreuz, wo sein Name das Wort »Hübsch« kreuzt. Achims Kreuz landet unter »Hilfsbereit«, Antes unter »Am nettesten«. Und Arne?

»Gut in der Schule«, beschließt Mathilda. Doch Marie richtet sich nachdenklich auf.

»Er ist aber auch hübsch, eigentlich hübscher als Albert.«

»Hübscher als Albert? Hmm. Vielleicht, aber nee, Albert ist süßer. Wollen wir auch eine Reihe ›Süß‹ machen? Aber dafür ist kein Platz mehr auf dem Papier, oder?«

»Nee, das nicht«, sagt Marie, »aber wir können einer Person ja mehrere Kreuze geben.«

Gute Idee. Ein Mensch ist ja nicht nur das eine, sondern hat mehrere Eigenschaften. Arne ist beides, gut in der Schule und hübsch.

»Auch mutig«, murmelt Marie, »und hilfsbereit. Und nett ist er. Und stark.«

»Jetzt hör aber auf!«, ruft Mathida. Im selben Augenblick sieht sie Maries rote Wangen.

Aha, das erklärt alles. Marie scheint es selbst zu merken und beugt das Gesicht übers Papier und bleibt eine ganze Weile so sitzen.

»Oder nein«, murmelt sie, »hast du einen Radiergummi? Eins radier ich weg. Nett oder stark? Was soll weg?«

»So was Besonderes ist er ja nun auch nicht«, sagt Mathilda, als sie in ihren Betten liegen. Sie schlafen noch nicht, obwohl es schon sehr spät ist. Daran hat Mama sie gerade erinnert.

»Ich meine, er ist doch nicht in allem der Beste, von allen.«

»Vielleicht nicht«, flüstert Marie. »Aber er ist süß, oder?«

Mathilda überlegt eine Weile. Im tiefsten Innern findet sie ja auch, dass was Besonderes ist an Arne. Vorhin ist Marie ganz rot geworden, kurz bevor Mama reinkam und sagte, sie würde es nun das letzte Mal sagen, dass sie schlafen sollen. Könnte es sein ...? Mathilda richtet sich heftig auf. Flüsternd spricht sie ihren Gedanken aus:

»Bist du verliebt in Arne?«

Aber von Marie kommt keine Antwort. Sie liegt mit ausgebreiteten Armen auf dem Rücken und schläft. Wie kann sie so schnell einschlafen? Eben hat sie doch noch geredet.

Mathilda kann nie so schnell einschlafen. Sie braucht Zeit zum Einschlafen und sie braucht Zeit zum Aufwachen.

Abends, wenn sie im Bett liegt, flattern ihre Gedanken um sie herum und geben keine Ruhe. Offenbar haben sich der vergangene Tag und der neue Tag in ihrem Kopf verabredet. Der vergangene Tag kaut noch einmal alles durch, der nächste Tag macht sich Sorgen. Sie unterbrechen einander, wirbeln herum, nörgeln, wiederholen sich.

Hoffentlich darf sie ... Wenn sie nun nicht darf ... Und wenn sie darf und sie blamiert sich ...?

Sie legt sich auf den Bauch, zieht ein Bein an und kneift die Augen fest zu.

Sie rückt ihr Kopfkissen zurecht.

Sie steckt eine Hand unters Kopfkissen, die andere unters Knie.

Sie atmet im Takt mit Marie, sie unterbricht den Takt.

Schlaf!, sagt sie streng zu sich selbst. Wenn du nicht schläfst, geht gar nichts. Da hat Papa ganz Recht. Mach, was er sagt! Schlaf!

Im Traum trainiert sie, dribbelt, gibt den Ball ab, schießt, nimmt den Ball an, dribbelt, stolpert, köpft, dribbelt, verfehlt.

Verfehlt!

Sie muss mehr trainieren.

Als der Wecker piepst, fängt sie an. Fünfundzwanzigmal auf und nieder mit leicht gebeugten Beinen. Sie spannt die Bauchmuskeln an und richtet den Oberkörper auf, aber sie selbst schläft noch.

»Du übertreibst!«, schnaubt Marie. Sie ist beim ersten Weckerpiepsen munter aus dem Bett gestiegen. Sie redet weiter auf dem Weg ins Bad, aber das versteht Mathilda nicht mehr.

Erst als sie sich am Küchentisch gegenüber sitzen, muss sie sich die Fortsetzung anhören.

»Fußballtraining ist die eine Sache, das ist ganz in Ordnung, sogar mehrere Male in der Woche. Aber was du da treibst, rund um die Uhr, sogar im Bett, das nenn ich übertrieben.«

Dabei ist es Marie, die übertreibt, wirklich. Mathilda trainiert gar nicht rund um die Uhr. Übrigens übt Marie jeden Tag auf ihrem Kontrabass, mindestens eine Stunde, vielleicht sogar länger. Aber das nennt sie nicht übertrieben.

»Selber übertrieben«, zischt Mathilda, ein wenig undeutlich, da sie den Mund voll Toastbrot hat.

Marie lacht nur, steckt sich das letzte Stück Brot in den Mund und steht auf.

»Jetzt mal ein bisschen Tempo, wir wollen doch noch von My ihr neues Band ausleihen.«

»Was ist das für ein Band?«, fragt Papa, der gerade in die Küche kommt. Er ist genau wie Mathilda morgens auch noch nicht richtig wach. Neugierig ist er aber immer. Mathilda seufzt laut und will ihn gerade bitten, sich nicht in Sachen einzumischen, die er sowieso nicht begreift. Aber da sagt Marie:

»Eins von den Beatles. Echt geil. Yellow submarine oder so ähnlich heißt das.«

Papa sieht ganz begeistert aus und fängt an zu summen. Peinlich. Aber Marie findet es nicht peinlich. Sie guckt ihn überrascht und entzückt an.

»Kennst du das?«

»Eins ihrer besten Stücke, finde ich. Von 1968, glaub ich. Erinnerst du dich, Karin? Wie wir Yellow submarine das erste Mal gehört haben?«, ruft er Mama zu.

»Klar erinnere ich mich. In London, in diesem Pub, als es so schrecklich geregnet hat.«

Papa nickt, gießt sich Kaffee ein, gibt Mathilda einen Kuss auf die Nase und redet, alles gleichzeitig.

»Schön, dass ihr den gleichen Musikgeschmack habt. Ich kann eine alte LP raussuchen, falls ihr Lust habt sie zu hören.«

Nein, dafür haben sie jetzt keine Zeit, aber vielleicht heute Abend.

»Dass die auch solche Musik mögen«, sagt Mathilda erstaunt, als sie auf dem Weg zur Schule sind.

»Obwohl sie schon so alt sind«, fügt Marie hinzu. »Wirklich komisch!«

Auf dem Schulhof steht My. Sie wundert sich überhaupt nicht, dass Mathildas Eltern die Beatles mögen.

»Das tun doch alle Alten«, erklärt sie. »Die Beatles waren auf Tournee in Stockholm, als mein Papa zwölf war. Da waren die total in.«

Es stellt sich heraus, dass Arne noch mehr über die Beatles weiß. Er sammelt ihre Lieder und schlägt vor, dass sie nach der Schule zu ihm nach Hause gehen und sich Beatles-Platten anhören.

»Prima«, sagt Marie, aber Mathilda schüttelt den Kopf.

»Ich hab Training.«

»Aber doch erst heute Abend«, sagt Marie.

»Vorher laufen wir, heute ist Donnerstag.«

»Musst du auch laufen?« Arne guckt Marie an.

Natürlich muss sie das nicht, natürlich kommt sie mit zu ihm und hört sich die Stücke an. Das Leben geht weiter, auch wenn manche allzu sehr mit Fußball beschäftigt sind. Natürlich.

Nein, das hat Marie so nicht gesagt. Aber Mathilda hat das Gefühl, als ob sie es sagte. Mathilda fühlt sich zurückgesetzt, obwohl sie es selber ist, die sich zurücksetzt.

Ist das Fußballspielen wirklich so verflixt wichtig?, fragt sie sich selbst zum hundertsten Mal, während sie hinter Arne und Marie hergeht. Selbst ihre Rücken scheinen Spaß zu haben. Während sie sich noch die Treppe runterschleppt, haben die beiden schon den halben Schulhof überquert, und man sieht ihnen immer mehr an, wie viel Spaß sie miteinander haben.

3.

Doch, Fußball ist wichtig! Und macht Spaß!

Nach dem Training sitzt Mathilda im Umkleideraum und fühlt in sich hinein. Ihr Körper ist warm und feucht, müde und schwer. Sie schafft keinen Schritt mehr, nicht in die Dusche, nicht zum Kleiderhaken. Sie sitzt bloß da. Und fühlt sich gut, so gut.

Und sie ist auch gut. Das merkt sie selber. Sie passt in die Mannschaft, lernt jedes Mal mehr Technik, begreift immer mehr vom Spiel und wie es angelegt ist. Es ist, als ob sie manchmal die Gedanken anderer Spieler lesen könnte, und deswegen ist sie so oft im richtigen Augenblick am richtigen Platz.

Anna, ihre neue Trainerin, sagt das auch. »Du denkst beim Spielen. Prima!«