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Wanderreiten - Therapie für Leib und Seele! 1200 km vom Schwarzwald ins Vogtland Unterwegs durch Schluchten und Bäche, über wacklige Stege und Eisenbahnbrücken - auf Bundesstraßen - durch einen Abwasserkanal unter der Autobahn - teilweise ohne Weg und Steg quer durch das Gelände - über abgeerntete Felder und gemähte Wiesen - auf Kirchtürme, Berggipfel oder andere markante Punkte im Gelände zureitend - aber meistens stressfrei durch wunderschöne Landschaften mit hilfsbereiten, liebenswerten Menschen. Dabei stößt man in Dimensionen des Reitvergnügens vor, die man sich weder vorstellen noch erträumen kann. Die täglichen Sorgen reduzieren sich wie folgt: 1. Ist mein Pferd gesund und hat keinen Satteldruck? 2. Wie wird das Wetter? 3. Wo können wir uns etwas zum Essen kaufen? 4. Wo finden wir ein Nachtlager? Außerdem ist bei einem so langen Wanderritt eine unwahrscheinlich geistige und körperliche Gesundung mit inbegriffen. Wer so etwas einmal gemacht hat, wird süchtig.
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Seitenzahl: 57
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Wanderreiten
Therapie für Leib und Seele
Dabei stoßen Sie in Dimensionen des Reitvergnügens vor, die man sich weder vorstellen noch erträumen kann.
Der Ritt ins Vogtland
Statistik des Rittes vom 25. Juni - 16. August 2014
Der Ritt
2. Tag Donnerstag der 26.06.2014
3. Tag Freitag, der 27.06.2014 Bernau
4 Tag: Samstag, der 28.06.2014
Zum Schluss
Das Pferd des Wanderreiters
- ohne Hufeisen, nur mit Reithalfter und baumlosen Sattel -
Seien Sie dabei und erleben Sie diesen Ritt mit.
Die Idee für diesen Ritt entstand innerhalt eines Projektes für eine bessere Schulbildung, in dem ich mit Zustimmung des Kultusministeriums Schulen besuchte, um mich über die Nöte und Probleme der Lehrer an den Grundschulen, besonders bezüglich der Inklusion, informieren wollte.
siehe:
Peter Dreier Freude am Lernen. Begeisterte Schüler- Motivierte Lehrer
Peter Dreier Baustelle Schule! Probleme im Klassenzimmer
Damit auch längere Zeit darüber diskutiert wird und in den Zeitungen auf das Thema zurückgegriffen wird hatte ich die Idee, diese Besuche medienwirksam mit einem Ritt zu verbinden, wobei mich die Lehrergewerkschaft VBE logistisch unterstützte, als ich quer durch Deutschland zu unserem Bauernhof im Vogtland ritt.
Alles Wissenswerte darüber finden Sie unter www.1000kmreitenproschule.de -
Montag, den 23.06.2014
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen.
Sahib wurde an Bundesstraßen – Eisenbahnen- Flussdurchquerungen – Holzbrücken – LKWs mit Anhänger-Riesentraktoren……………. etc. gewöhnt Das Gepäck ist immer wieder reduziert worden, es verrutscht nicht mehr und ich sehe jetzt meinem Ritt mit viel Vorfreude entgegen.
Nun muss mein Pferd noch am ersten Reittag lernen, alleine oder mit fremden Pferden zu übernachten. Wir werden ihn mit Rescue Tropfen ein wenig beruhigen.
Unterwegs waren wir insgesamt 52 Tage
11 Tage fielen aus wegen Verletzungen von Sahib
3 Tage wegen Fleischwunde direkt neben dem Sattelgurt, verursacht durch einen vorstehenden Dürrständer beim Passieren der Wutachschlucht
8 Tage wegen Zerrung Kniegelenk re. hinten - im vollen Galopp auf nasser Weide ausgerutscht.
Insgesamt habe ich mit allen Irrungen und Umwegen ca 1150 km zurückgelegt, davon die Hälfte per Fuß, was mir gesundheitlich immens half.
31 Tage bin ich geritten- das gibt einen Tagesdurchschnitt von ca 40 km
11 Ruhetage wurden eingelegt.
Sahib ist ca 950 km ohne Hufschuhe gelaufen. Hufschuhe musste er nur dann tragen, wenn wir viel auf der Straße liefen. Dort musste er die Hufe nicht hochheben, weil ja alles glatt war und wenn er dann müde wurde, schlurfte er und rieb die Vorderkante seiner Hinterhufe stark ab.
30 % der Gesamtstrecke war Asphalt
größte Tagesstrecke 70 km - kürzeste 15 km
3x musste ich umkehren, da ich meine Brille vergessen oder verloren hatte.
4x mal wegen meinem Fotoapparat
2 Zügel zerrissen, da Sahib beim Grasen darauf trat
14 Kinder sind auf Sahib geritten
31? mal wurde es wegen des Weges ziemlich problematisch bis gefährlich: Schluchsee- 3x in der Gauchachtalschlucht - 4x in der Wutachschlucht-Bohlenweg um Felsen - 2x Felsentunnel - 2x Unterführungen Straße - 2x Treppen- 3 x schmale Holzbrücken (schwankend), eine davon ohne Geländer - Rasterbrücke Eisenbahn- Abwasserkanal unter der Autobahn - 3x Bundesstraße -Ortsdurchfahrt -2x breiter Graben - Egerbrücke
12 Landkarten durchquert, 3 davon unterwegs verloren, deshalb einmal total verirrt - 7 Wege existierten überhaupt nicht mehr und 12 rot eingetragene Wanderwege endeten im Dickicht oder waren zugepflügt.
GPS so gut wie nie funktioniert, wenn ich es brauchte. Das Gleiche passierte auch sehr oft mit dem Handy, es gab außerhalb der Städte kaum eine Verbindung.
3 Tage ohne Sattel unterwegs, da Sahib von Mücken total zerstochen war
Es waren nur 4 Regentage.
14 x konnten wir duschen, einmal hatten wir 7 Tage lang keine Möglichkeit dazu
Einen Schulhofverweis bekommen: Begründung: Pferde sind zu gefährlich.
Unterwegs bin ich keinem einzigen Reiter begegnet
724 Fotos geschossen.
Leider war ich aber immer, wenn es spannend und aufregend wurde, so mit meinem Pferd beschäftigt, dass ich nicht fotografieren konnte.
Hinweis: Dies ist nur ein Tagebuch, also kein literarisches Meisterwerk, sondern eine unterwegs erfolgte Sammlung von Erlebnissen, Eindrücken und Erfahrungen, die inhaltsmäßig nicht überarbeitet wurden, um sie nicht zu verfälschen.
Abritt am Mittwoch den 25.6.2014 nach Gersbach
Endlich ist es soweit. Um 18.00 Uhr geht es los in Richtung Gersbach. Das herzzerreißende Wiehern von Scotty unserem Isländer, begleitet uns noch lange. Das Hauptziel dieses kurzen Rittes war es, bei Freunden in Gersbach, der Familie Schlageter, mit Sahib alleine zu Übernachten, was er vorher nie gekannt hatte. In Gersbach wurden wir herzlich willkommen geheißen und schnell verging der Abend und gegen 22 Uhr wurde Sahib unruhig. Er ging hin und her und suchte seinen Freund Also ließ ich mich in seinem Stall mit einem Liegestuhl nieder, kuschelt mich in meinen Schlafsack und rief ihm immer wieder zu, dass ich doch da wäre und alles gut sei und immer wieder hörte ich seine Hufe auf dem Zementboden hin zum Stall und wieder nach draußen.
Schließlich schlief ich ein und als ich am nächsten Morgen, als es hell wurde, erwachte, stand er mit hängendem Kopf neben meiner Liege und döste.
Und ab diesem Zeitpunkt wurde ich als Ersatz für Scotty akzeptiert.
Um 5 Uhr aufstehen, putzen und satteln, einen heißen Kaffee trinken- das Gepäck sehr sorgfältig befestigen, dafür muss immer Zeit sein, Verabschiedung von der freundlichen Hauswirtin und dann ging der Ritt richtig los.
Kurz vor Antoni Gekreisch neben uns im Wald: - Kindergartenkinder sammelten Blätter:
Sahib erschrak und machte einen riesigen Satz, das Gepäck hing schief und krumm auf seinem Rücken und ich hatte eine halbe Stunde zu tun, bis wieder alles abgeladen, gesattelt und befestigt war. Die Kinder waren natürlich von Sahib voll begeistert und bombardierten mich mit Fragen. Dann folgte ein wunderschöner Reitweg bis zum Hochkopf, danach leider nur noch Schotter.
Kurz vor Bernau rief mir plötzlich aus einem Haus eine junge Frau etwas zu. Es war eine Erzieherin der Kindergartengruppe, die ich in St. Antoni getroffen und mit der ich mich über die ähnlichen Probleme von Erzieherinnen und Lehrern sehr angeregt unterhalten hatte.
Sahib wurde mit einem Eimer Wasser und 1 kg Mohrrüben verwöhnt, ich mit einem Sprudel. Dann Ankunft bei Familie Bockstaller, die wir von früheren Wanderritten her kannten.
Wir wurden willkommen geheißen und Sahib präsentierte sich galoppierend mit erhobenem Schweif, denn Stuten waren in der der Nähe.