Hygiene, Infektiologie, Mikrobiologie - Andreas Schwarzkopf - E-Book

Hygiene, Infektiologie, Mikrobiologie E-Book

Andreas Schwarzkopf

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Beschreibung

<div><strong>Infektionskrankheiten verstehen, vermeiden, bekämpfen</strong><br></div><div> <br></div><p>Alles was du im Bereich Hygiene, Infektiologie und Mikrobiologie wissen musst. Eigne dir exakt auf die Pflege bzw. Gesundheitsberufe zugeschnittenes Detailwissen an – spare dir unnötigen, fachmedizinischen Wissensballast. </p><div>Zahlreiche Praxistipps zeigen dir, worauf es bei der Bekämpfung pathogener Mikroorganismen wirklich ankommt. Generalistische Wegweiser ermöglichen ein schnelles Auffinden der wichtigsten Inhalte für die Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und die Altenpflege. Erfahre alles Wesentliche zu neuen Erregern und Krankheitsüberträgern. Lerne Labormethoden, Isolationsmaßnahmen sowie Standards bei Händehygiene und Handschuhmanagement kennen. 5 Fallbeispiele mit Lösungen unterstützen dich bei der Selbstkontrolle und Prüfungsvorbereitung.<br></div><div> <br></div><p>Die 4. Auflage wurde komplett aktualisiert und um folgende Inhalte erweitert:</p><ul type="disc"><li>Infektionsepidemiologie</li> <li>Corona-Pandemie/SARS CoV-2-Infektion</li> <li>Affenpocken</li> </ul><div>Dein nützlicher Begleiter zum Thema Hygiene für deine Ausbildung oder als Hygienefachkraft. Fühle dich sicher. Schütze dich und die von dir gepflegten bzw. betreuten Personen beim alltäglichen Arbeiten.</div>

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Seitenzahl: 879

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Hygiene, Infektiologie, Mikrobiologie

Herausgegeben von

Christian Jassoy, Andreas Schwarzkopf

Christoph Lübbert, Stefan Schubert, Uwe Liebert, Herbert Hof

4. aktualisierte Auflage

235 Abbildungen

Vorwort zur vierten Auflage

Ziel einer jeden Ausbildung und Weiterbildung ist der Erwerb von „Kompetenzen“. Das bedeutet Wissen in der Sache und die Fähigkeit zur Umsetzung in die Praxis. Dies ist im Falle der Hygiene eine immerwährende Aufgabe. Aber Infektionsprävention gelingt nicht, ohne die „Gegner“ – Mikroorganismen und Viren – zu kennen und zu verstehen.

Das Buch „Hygiene, Infektiologie, Mikrobiologie“ wurde unter Beachtung aktueller Lehrpläne und Weiterbildungscurricula sowie Anregungen aus der Leserschaft und von Dozentinnen und Dozenten erstellt. Wie jedes gute Lehrbuch soll es nicht nur fachlich richtig, sondern auch leicht verständlich und von praktischem Nutzen als Begleiter und Nachschlagewerk sein. Es richtet sich an alle im Gesundheitswesen Beschäftigte und Auszubildende. Die im Buch vermittelten Grundlagen eignen sich besonders für Pflegende in allen Settings. Somit kann es auch sehr gut im Rahmen der generalistischen Pflegeausbildung eingesetzt werden. Zu den für die Altenpflege und Gesundheits- und Kinderkrankenpflege besonders relevanten Themen, enthält das Buch einen Wegweiser im Anhang.

Das Buch soll helfen, Infektionskrankheiten zu erkennen, Patienten mit Infektionskrankheiten medizinisch-pflegerisch richtig zu versorgen und die Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern. Es erklärt unter anderem, wie Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten in den Körper gelangen und Krankheiten auslösen. Entsprechende Krankheitssymptome werden geschildert, aber auch die jahrtausendealten Verteidigungssysteme der körpereigenen Abwehr, die durch Hygiene und Impfungen unterstützt werden können.

Die neue Auflage wurde fachlich und rechtlich aktualisiert. Das Buch enthält ein neues Kapitel zur Infektionsepidemiologie. In diesem sind Grundlagen zu endemischen/nicht endemischen Infektionskrankheiten, sowie zum Auftreten und zur Ausbreitung von Infektionskrankheiten enthalten. Außerdem werden wichtige Maßzahlen wie z.B. Inzidenz und Hospitalisierungsrate erklärt. Diese Begriffe begegneten uns während der Corona-Pandemie häufig, sie sind wichtig, um die Bedrohung durch Infektionskrankheiten einschätzen zu können. Natürlich wurde auch die SARS CoV-2-Infektion in die neue Auflage aufgenommen.

Da wir außerdem immer wieder über Krankheitsausbrüche in fernen Ländern hören und immer mehr Patienten mit exotischen Krankheiten zu uns kommen, sind einige nicht einheimische Parasiten-Infektionen und Viruskrankheiten, wie z.B. die Affenpocken-Infektion, neu hinzugekommen.

Wir hoffen, dass das Buch Ihnen dabei hilft, in Ihrem Beruf pathogenen Mikroorganismen und Viren kompetent und sicher zu begegnen.

Christian JassoyAndreas SchwarzkopfLeipzig und Aura/Saale im Januar 2024

Danksagung

Wir danken unseren Mitautoren für die sorgfältige Überarbeitung ihrer Beiträge. Wir danken auch Herrn Dr. Schmid und Frau van Ofen vom Georg Thieme Verlag für die gemeinsamen Planungen und die freundliche Begleitung des Werks. Ein besonderer Dank geht an unsere Familien, die unsere Konzentration auf die Überarbeitung geduldig mitgetragen haben.

Inhaltsverzeichnis

Titelei

Vorwort zur vierten Auflage

Danksagung

Teil I Allgemeine Infektionslehre

1 Infektion und Infektionskrankheit

1.1 Rückblick

1.2 Übertragung von Infektionen

1.2.1 Übertragungswege

1.2.2 Infektion mit Erregern aus Tieren

1.2.3 Infektion mit Erregern aus der Umwelt

1.2.4 Infektion mit Bakterien des eigenen Körpers (endogene Übertragung)

1.2.5 Übertragungswege im Krankenhaus

1.3 Phasen und Verläufe von Infektionskrankheiten

1.3.1 Akute Infektionskrankheit

1.3.2 Chronische Infektionskrankheit

1.3.3 Symptomlose (asymptomatische) Infektion

1.4 Typische Manifestationen

1.4.1 Körpertemperatur und Fieber

1.4.2 Weitere pathologische Erscheinungsformen

1.5 Krankheitskomplikationen

2 Infektionsabwehr und Immunität

2.1 Infektionsabwehr durch Haut und Schleimhaut

2.1.1 Schutzmechanismen der Haut

2.1.2 Schutzmechanismen der Schleimhäute

2.1.3 Schutz der Atemwege

2.1.4 Schutz des Verdauungstrakts

2.1.5 Schutz der Harnwege und Geschlechtsorgane

2.1.6 Schutzfunktion von Schmerzen

2.2 Infektionsschutz im Körper selbst

2.2.1 Natürliche (unspezifische) Immunantwort: Granulozyten, Komplementfaktoren und Zytokine

2.2.2 Spezifische Immunantwort: Lymphozyten und Antikörper

2.2.3 Spezifische Immunantwort auf den Schleimhäuten

2.3 Immunologisches Gedächtnis

2.3.1 Langzeitimmunität

2.3.2 Langlebige Lymphozyten

3 Risikofaktoren für Infektionen

3.1 Genetische Einflüsse

3.2 Infektabwehr bei Neugeborenen

3.2.1 Nestschutz

3.2.2 Besiedlung der Haut mit Bakterien

3.3 Frühgeburt

3.4 Infektabwehr im Alter

3.5 Krankheiten, die Infektionen begünstigen

3.6 Weitere disponierende Erkrankungen

3.7 Beeinträchtigungen der Infektabwehr

3.7.1 Medizinische Behandlung und Medikamente

3.7.2 Unterernährung und Überlastung

3.8 Stärkung der Infektabwehr

4 Impfung und Impfstoffe

4.1 Prinzip und Bedeutung der Impfung

4.2 Impfstoffarten

4.2.1 Lebendimpfstoffe

4.2.2 Inaktivierte Virus- und Bakterienimpfstoffe

4.2.3 Impfstoffe aus Proteinen und Polysacchariden

4.2.4 RNA- und Vektorimpfstoffe

4.2.5 Toxoidimpfstoffe

4.3 Kombinationsimpfstoffe

4.4 Passive Immunisierung und Simultanimpfung

4.5 Impfpraxis

4.5.1 Grundimmunisierung und Auffrischung

4.5.2 Durchführung der Schutzimpfung

4.5.3 Impfempfehlungen

4.5.4 Impfzeitpunkt

4.6 Impfreaktionen, Komplikationen und Impfversagen

4.6.1 Impfreaktionen

4.6.2 Impfkomplikationen

4.7 Kontraindikationen für Impfungen

4.8 Impfskepsis

5 Infektionsepidemiologie

5.1 Endemische und nicht endemische Infektionskrankheiten

5.2 Einzelne Krankheitsfälle und Krankheitshäufungen

5.3 Untersuchungen zur Ausbreitung von Infektionskrankheiten

5.3.1 Maßzahlen für die Häufigkeit und Ausbreitung von Infektionskrankheiten

5.3.2 Maßzahlen für die gesundheitliche Auswirkung auf die Bevölkerung

Teil II Mikrobiologie

6 Bakteriologie

6.1 Allgemeines

6.1.1 Aufbau eines Bakteriums

6.1.2 Sporen als bakterielle „Konserven“

6.1.3 Lebensansprüche der Bakterien

6.1.4 Wachstum von Bakterien

6.1.5 Veränderung bakterieller Gene

6.1.6 Pathogenität und Virulenz

6.1.7 Was gegen Bakterien hilft - Basishygiene

6.2 Grampositive Kokken

6.2.1 Staphylokokken

6.2.2 Streptokokken

6.2.3 Enterokokken

6.3 Gramnegative Kokken

6.3.1 Neisserien

6.3.2 Moraxella

6.4 Grampositive aerobe nicht sporenbildende Stäbchenbakterien

6.4.1 Listerien

6.4.2 Korynebakterien

6.5 Aerobe grampositive Sporenbildner – die Bazillusgruppe

6.5.1 Bacillus cereus

6.5.2 Bacillus thuringiensis

6.5.3 Bacillus anthracis

6.5.4 Anaerobe grampositive Sporenbildner

6.5.5 Clostridium perfringens

6.5.6 Clostridium botulinum

6.5.7 Clostridium tetani

6.5.8 Clostridioides difficile

6.6 Grampositive anaerobe Stäbchen ohne Sporenbildung

6.6.1 Cutibacterium (Propionibacterium) acnes

6.6.2 Bifidobakterien

6.7 Gramnegative Stäbchen I – Enterobacterales

6.7.1 Fakultativ pathogene Enterobacterales

6.7.2 Obligat pathogene Enterobacterales

6.8 Gramnegative Stäbchen II – Wasserkeime

6.8.1 Pseudomonas aeruginosa und andere Nonfermenter

6.8.2 Vibrionaceae

6.8.3 Legionellen

6.9 Gramnegative Stäbchen III – hämophile Bakterien und Sonstige

6.9.1 Haemophilus

6.9.2 Pasteurellen

6.9.3 Bordetellen

6.9.4 Gardnerella vaginalis

6.9.5 Helicobacter pylori

6.9.6 Acinetobacter

6.10 Obligat anaerobe gramnegative Stäbchen

6.10.1 Bacteroidesgruppe

6.10.2 Fusobakterien

6.11 Mykobakterien

6.11.1 Mycobacterium tuberculosis

6.11.2 Nicht tuberkulöse Mykobakterien (NTM)

6.12 Spirochäten

6.12.1 Treponema pallidum

6.12.2 Borrelien

6.13 Obligat intrazellulär lebende Bakterien – Chlamydien und Rickettsien

6.13.1 Chlamydophila pneumoniae

6.13.2 Chlamydia trachomatis

6.13.3 Chlamydophila psittaci

6.13.4 Rickettsien und Rickettsiosen

6.14 Bakterien ohne Zellwand

6.14.1 Mykoplasmen

6.14.2 Ureaplasmen

6.15 Aktinomyzeten und Nokardien

6.15.1 Aktinomyzeten

6.15.2 Nokardien

7 Virologie

7.1 Allgemeines

7.1.1 Aufbau und Unterscheidung (Klassifikation) von Viren

7.1.2 Virusvermehrung

7.1.3 Akute und persistierende Virusinfektionen

7.1.4 Virusinfektionen in Gesundheitseinrichtungen

7.1.5 Desinfektion gegen Viren

7.1.6 Diagnose von Viruskrankheiten

7.1.7 Wichtige Virusinfektionen

7.2 Das Atemsystem infizierende Viren

7.2.1 Erkältungsviren

7.2.2 Influenza-Viren

7.2.3 Respiratorisches Synzytienvirus (RSV)

7.2.4 SARS CoV-2

7.2.5 Parainfluenzaviren

7.2.6 Bakterielle Sekundärinfektion

7.3 Den Magen-Darm-Trakt infizierende Viren

7.3.1 Noroviren

7.3.2 Rota- und Astroviren

7.4 Herpesviren

7.4.1 Herpes-simplex-Virus (HSV)-1 und -2

7.4.2 Varicella-zoster-Virus (VZV)

7.4.3 Epstein-Barr-Virus (EBV)

7.4.4 Zytomegalievirus (CMV)

7.4.5 Humanes Herpesvirus Typ 6 (HHV-6)

7.5 Humane Papillomviren (HPV)

7.6 Masernvirus (MV)

7.7 Mumpsvirus

7.8 Rötelnvirus

7.9 Enteroviren (Coxsackie- und ECHO-Viren)

7.10 Parvovirus B19

7.11 Adenoviren

7.12 Hepatitisviren

7.12.1 Hepatitis-A-Virus (HAV)

7.12.2 Hepatitis-B-Virus (HBV)

7.12.3 Hepatitis-C-Virus (HCV)

7.12.4 Hepatitis-D-Virus (HDV)

7.12.5 Hepatitis-E-Virus (HEV)

7.13 Humanes Immunschwächevirus (HIV)

7.14 Das Nervensystem infizierende Viren

7.14.1 Poliovirus

7.14.2 Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus (FSME-Virus)

7.14.3 West-Nil-Virus

7.14.4 Tollwutvirus

7.14.5 JC-Virus

7.15 Pockenviren

7.15.1 Molluscum-contagiosum-Virus

7.15.2 Affenpocken-Virus (Synonym: Mpox-Virus)

7.16 Hantavirus

7.17 Viren der Tropen und Subtropen

7.17.1 Denguevirus

7.17.2 Gelbfiebervirus

7.17.3 Japanisches Enzephalitis-Virus (JEV)

7.17.4 Zikavirus

7.17.5 Chikungunyavirus

7.17.6 Ebola-Virus

7.17.7 Lassavirus

7.17.8 Middle-East Respiratory Disease-Coronavirus (MERS-Coronavirus)

7.18 Prionen

8 Mykologie

8.1 Allgemeines

8.1.1 Hyphen und Sporen

8.1.2 Pilze als Infektionserreger

8.2 Dermatophyten (Hautpilze)

8.3 Hefepilze

8.3.1 Candida

8.3.2 Cryptococcus

8.4 Schimmelpilze

8.5 Schwärzepilze

8.6 Dimorphe Pilze

8.7 Pneumocystis

9 Parasitologie

9.1 Allgemeines

9.1.1 Übertragung von Parasiten

9.1.2 Verbreitung von Parasitosen

9.1.3 Schutzmechanismen von Parasiten

9.1.4 Unterschied von Infektion und Infestation

9.1.5 Biozyklus von Parasiten

9.2 Protozoen

9.2.1 Plasmodien (Malaria)

9.2.2 Leishmanien (Orientbeule u.a., Kala-Azar)

9.2.3 Trypanosomen (Afrikanische Schlafkrankheit, Chagaskrankheit)

9.2.4 Darmprotozoen

9.2.5 Toxoplasmen

9.2.6 Trichomonaden

9.3 Helminthen

9.3.1 Fadenwürmer (Nematoden)

9.3.2 Saugwürmer (Trematoden)

9.3.3 Bandwürmer des Menschen (Zestoden)

9.3.4 Bandwürmer, bei denen der Mensch Fehlwirt ist (Echinokokken)

9.4 Arthropoden (Ektoparasiten)

9.4.1 Insekten

9.4.2 Spinnentiere

10 Mikrobiologische Diagnostik

10.1 Präanalytik

10.1.1 Probengewinnung

10.1.2 Lagerung

10.2 Bearbeitung der Proben im Labor

10.2.1 Vorbereitungen, Anlegen von Kulturen

10.2.2 Mikroskopische Untersuchung

10.2.3 Serologische Untersuchungen

10.2.4 Molekulargenetische Testverfahren (Nukleinsäurenachweisverfahren)

11 Antiinfektiva

11.1 Antibiotika

11.1.1 Bakterizide und bakteriostatische Antibiotika

11.1.2 Antibiotika im Körper

11.1.3 Therapie mit Antibiotika

11.1.4 Kollateralschäden und ihre Folgen

11.2 Antimykotika

11.3 Virustatika

11.4 Mittel gegen Parasiten

11.5 Antiseptika

11.6 Antibiotic Stewardship (ABS)

Teil III Hygiene

12 Einführung in die praktische Hygiene

12.1 Geschichte der Hygiene bis heute

12.2 Hygienemanagement

12.2.1 Organisation der Mitarbeiter

12.2.2 Erstellen eines Hygieneplans

12.2.3 Qualitätskontrolle in der Hygiene

12.3 Rechtsgrundlagen der Hygiene

12.3.1 Patienten- und Bewohnerschutz

12.3.2 Mitarbeiterschutz

12.3.3 Medizinprodukterecht

12.3.4 Veröffentlichungen ohne Gesetzescharakter

13 Hygienemanagement in der Pflege

13.1 Berufs-, Bereichs- und Schutzkleidung

13.1.1 Arbeitskleidung

13.1.2 Berufs- oder Dienstkleidung

13.1.3 Schutzkleidung, persönliche Schutzausrüstung

13.2 Persönliche Hygiene

13.3 Händehygiene

13.3.1 Händereinigung bzw. -wäsche

13.3.2 Händedesinfektion

13.3.3 Handpflege

13.3.4 Handschuhmanagement

13.3.5 Motivation zur Händehygiene

13.4 Postexpositionsprophylaxe

13.5 Hygienemaßnahmen bei Injektionen und Punktionen

13.5.1 Vorbereitung und Durchführung von Injektionen

13.5.2 Punktionen

13.6 Hygienische Anforderungen an Infusionen

13.6.1 Vorbereitung und Durchführung von Infusionen

13.6.2 Kurzinfusionen

13.6.3 Subkutaninfusionen

13.7 Harnableitende Systeme

13.7.1 Transurethraler und suprapubischer Katheter

13.7.2 Urostoma

13.8 Reinigung und Desinfektion von Flächen

13.8.1 Reinigung

13.8.2 Dekontamination

13.8.3 Desinfektion von Flächen

13.9 Umgang mit Lebensmitteln und Sondenernährung

13.9.1 Qualitätsmanagement in der Küche

13.9.2 Lebensmittelhygiene auf Stationen bzw. in Wohnbereichen

13.9.3 Ernährung über eine Sonde

13.10 Körperpflege bei Patienten

13.10.1 Zahn- und Zahnprothesenpflege

13.10.2 Hautpflege

13.10.3 Körperpflege bei Pilzinfektionen der Haut

13.10.4 Pflege von Schleimhäuten

13.11 Umgang mit Verstorbenen

13.12 Umgang mit Wäsche

13.12.1 Wäsche sortieren

13.12.2 Wäsche im Isolierzimmer

13.12.3 Wäsche von Patienten oder Bewohnern

13.12.4 Transport und Verteilung der frischen Wäsche

13.13 Umgang mit Abfall

13.14 Umgang mit Medikamenten

13.15 Wundverbände und Verbandwechsel, Katheterpflege

13.15.1 Besiedlung von Wunden mit Keimen

13.15.2 Wundversorgung

13.15.3 Versorgung venöser oder arterieller Katheter

13.16 Tiere in Einrichtungen des Gesundheitsdienstes

13.16.1 Organisation der Therapie mit Tieren

13.16.2 Anforderungen

14 Medizinprodukte

14.1 Risikobewertung für Medizinprodukte

14.2 Was Anwender wissen müssen

14.3 Aufbereitung der Medizinprodukte

14.3.1 Vorbereitung auf der Station oder in den Bereichen

14.3.2 Maschinelle Aufbereitung in der Aufbereitungsabteilung (AEMP)

14.3.3 Maschinelle Aufbereitung auf der Station oder im Bereich

14.4 Sterilisation

14.4.1 Thermische Verfahren

14.4.2 Chemische Verfahren

14.4.3 Andere Sterilisationsverfahren

14.4.4 Freigabe, Transport und Lagerung des Sterilguts

14.5 Bettenaufbereitung

14.5.1 Zentrale Bettenaufbereitung

14.5.2 Dezentrale Bettenaufbereitung

14.5.3 Betten aus Isolierzimmern

15 Technische Hygiene

15.1 Wasserhygiene

15.1.1 Biotop Leitungswasser

15.1.2 Wasseraufbereitung

15.2 Lufthygiene

15.3 Logistik

15.4 Baumaßnahmen

16 Hygiene in der Funktionsdiagnostik

17 Hygiene in speziellen Bereichen

17.1 Intensivstationen

17.1.1 Problematik auf Intensivstationen

17.1.2 Organisation einer Intensivstation

17.1.3 Verhalten des Personals auf der Intensivstation

17.1.4 Prävention beatmungsassoziierter Pneumonien

17.1.5 Frühgeborenenstationen

17.1.6 Intensivstationen für schwerst Immunsupprimierte

17.2 Raum für große und kleine Operationen

17.2.1 Verhalten im OP

17.2.2 Reihenfolge der Operationen

17.2.3 Raum für kleine Operationen

17.2.4 Eingriffe im Patientenzimmer

17.3 Palliativstation

17.4 Kinderstation

17.5 Dialysezentrum

18 Infektiöse Patienten aus hygienischer Sicht

18.1 Multiresistente Erreger

18.2 Über das Blut übertragbare Infektionen

18.3 Aerogen übertragbare Infektionen

18.4 Gastroenteritiden

18.4.1 Lebensmittelintoxikation

18.4.2 Lebensmittelinfektion

18.4.3 Clostridioides difficile

18.4.4 Protozoen als Erreger einer Diarrhö

18.4.5 Pilze als Erreger einer Diarrhö

18.4.6 Virale Gastroenteritis

18.5 Infektionen über Inventar und Medizinprodukte

18.6 Ausbruch, Epidemie, Pandemie

18.6.1 Ausbruch

18.6.2 Epidemie, Pandemie

Teil IV Infektionskrankheiten

19 Infektionen der Atemwege

19.1 Erreger von Atemwegsinfektionen

19.2 Rhinitis und Pharyngitis

19.3 Sinusitis

19.4 Tonsillitis

19.5 Epiglottitis

19.6 Tracheitis

19.7 Bronchitis/Bronchiolitis

19.8 Pneumonie

19.8.1 Typische Pneumonie

19.8.2 Atypische Pneumonie

19.9 Pleuritis

20 Infektionen des Herzens

20.1 Endokarditis

20.2 Myokarditis

20.3 Perikarditis

21 Infektionen des Verdauungstrakts

21.1 Anatomie und Physiologie des Verdauungstrakts

21.2 Infektionen von Mundhöhle und Rachen

21.2.1 Parodontitis

21.2.2 Herpesinfektionen von Lippen und Mundhöhle

21.2.3 Mundsoor

21.3 Infektionen der Speiseröhre

21.4 Infektionen des Magens und des Zwölffingerdarms

21.5 Infektionen von Dünn- und Dickdarm

21.6 Infektionen des Bauchfells und der Bauchhöhle

21.7 Infektion der Leber

21.8 Infektion der Gallenblase und der Gallenwege

21.9 Infektion der Bauchspeicheldrüse

22 Infektionen der Haut und der Weichgewebe

22.1 Anatomie und Physiologie der Haut

22.2 Bakterielle Infektionskrankheiten

22.2.1 Erysipel

22.2.2 Phlegmone

22.2.3 Diabetisches Fußsyndrom

22.2.4 Nekrotisierende Fasziitis

22.2.5 Toxisches Schocksyndrom

22.2.6 Impetigo

22.2.7 Follikulitis

22.2.8 Furunkel und Karbunkel

22.2.9 Acne vulgaris

22.3 Virale Infektionskrankheiten

22.3.1 Virusexanthem

22.3.2 Warzen und andere HPV-assoziierte Läsionen

22.3.3 Herpes labialis

22.4 Durch Pilze hervorgerufene Infektionskrankheiten

23 Infektionen der Harnwege und Geschlechtsorgane

23.1 Harnwegsinfektionen

23.1.1 Urethritis

23.1.2 Zystitis

23.1.3 Pyelonephritis

23.1.4 Nephritis und Glomerulonephritis

23.2 Bakterielle Erkrankungen der Geschlechtsorgane

23.2.1 Vaginitis (vaginale Dysbiose)

23.2.2 Urethritis

23.2.3 Prostatitis

23.2.4 Epididymitis

23.2.5 Orchitis

23.3 Virale Infektionen der Geschlechtsorgane

24 Infektionen des zentralen Nervensystems (ZNS)

24.1 Anatomie und Physiologie des ZNS

24.2 Bakterielle Infektionskrankheiten des ZNS

24.2.1 Bakterielle Meningitis

24.3 Virale Infektionskrankheiten des ZNS

24.3.1 Virale Meningitis bzw. Enzephalitis

24.3.2 Andere Virusinfektionen des ZNS

24.4 Infektionskrankheiten des ZNS, die von Parasiten und Pilzen hervorgerufen werden

25 Infektionen des Auges

25.1 Anatomie und Funktionen des Auges

25.2 Infektionen von Organanteilen des Auges

25.2.1 Konjunktivitis

25.2.2 Keratitis

25.2.3 Uveitis, Chorioretinitis und Endophthalmitis

26 Infektionen des Ohrs

26.1 Anatomie und Funktionen des Ohrs

26.2 Infektionen von Organanteilen des Ohrs

26.2.1 Otitis externa

26.2.2 Otitis interna und Otitis media

27 Infektionen von Knochen und Gelenken

27.1 Überblick über das Knochen- und Skelettsystem

27.2 Infektionskrankheiten des Skelettsystems

27.2.1 Osteomyelitis

27.2.2 Septische Arthritis

27.2.3 Lyme-Arthritis im Rahmen einer Borreliose

27.2.4 Reaktive Arthritis

28 Nosokomiale Infektionen

28.1 Nosokomiale Pneumonien

28.2 Nosokomiale Harnwegsinfektionen

28.3 Katheterassoziierte Sepsis

28.4 Postoperative Wundinfektionen bzw. postoperative Infektionen im Operationsgebiet

28.5 Clostridioides-difficile-Infektion (CDI)

29 Infektionen in der Schwangerschaft und um die Geburt

29.1 Übertragungswege

29.2 Infektionsprophylaxe

29.2.1 Impfschutz bei Kinderwunsch

29.2.2 Sexuell und bei intravenösem Drogenkonsum übertragene Krankheiten

29.2.3 Schwangerschaftsuntersuchungen

29.3 Antibiotikatherapie während Schwangerschaft und Stillzeit

29.4 Spezielle Infektionen des Kindes

29.4.1 Zytomegalievirus-Fetopathie

29.4.2 Rötelnembryopathie

29.4.3 Hepatitis B

29.4.4 HIV-Infektion des Neugeborenen

29.4.5 Neugeborenenherpes (Herpes neonatorum)

29.4.6 Windpocken in der Schwangerschaft

29.4.7 Infektion durch Parvovirus B 19

29.4.8 Listeriose

29.4.9 Konnatale (angeborene) Syphilis

29.4.10 Konnatale Tuberkulose

29.4.11 Toxoplasmose

29.4.12 Malaria

29.4.13 Neugeborenenkonjunktivitis

29.4.14 Infektion mit Chlamydia trachomatis

29.4.15 Infektion mit Neisseria gonorrhoeae

29.4.16 Neugeborenensepsis

29.4.17 Bakterielle Neugeborenenmeningitis

29.4.18 Neugeborenenpneumonie

29.5 Weitere Infektionen der Schwangeren mit Folgen für die Schwangerschaft

29.5.1 Harnwegsinfekt

29.5.2 Bakterielle Vaginose (Aminkolpitis)

29.5.3 Infektion der Fruchtblase und der Eihäute (Amnioninfektionssyndrom, Chorioamnionitis)

29.6 Infektionen der Mutter nach der Entbindung

29.6.1 Kindbettfieber (Puerperale Endometritis)

29.6.2 Mastitis

29.6.3 Wundinfektionen

29.6.4 Weitere Infektionskrankheiten im Wochenbett

29.7 Nosokomiale Infektionen beim Neugeborenen

29.7.1 Nabelstumpfinfektion (Omphalitis)

29.7.2 Besiedlung und Infektion von unreifen Neugeborenen und auf Intensivstationen

30 Sexuell übertragbare Krankheiten

30.1 Infektionskrankheiten

30.1.1 Gonorrhö (Tripper)

30.1.2 Syphilis (Lues)

30.1.3 Ulcus molle

30.1.4 Lymphogranuloma inguinale (L. venereum)

30.1.5 Hepatitis B

30.1.6 HIV/AIDS

30.1.7 Herpes genitalis

30.1.8 Condylomata acuminata (Feigwarzen)

30.1.9 Trichomoniasis

30.1.10 Chlamydieninfektionen

30.1.11 Pediculosis pubis (Filzlausbefall)

30.1.12 Seltene sexuell übertragbare Krankheiten

30.2 Allgemeine Prävention

31 Tropische und importierte Infektionskrankheiten

31.1 Herkunft und Häufigkeit

31.2 Diagnostisches Vorgehen

31.2.1 Reiseanamnese

31.2.2 Basisdiagnostik

31.2.3 Weitergehende Untersuchungen

31.3 Differenzialdiagnose: Fieber

31.3.1 Malaria tropica

31.3.2 Denguefieber

31.3.3 Typhus und Paratyphus

31.3.4 Rickettsiosen

31.3.5 Katayamafieber

31.3.6 Viszerale Leishmaniose (Kala-Azar)

31.3.7 Amöbenleberabszess

31.3.8 Fieber in Verbindung mit unklaren Lymphknotenschwellungen

31.3.9 Fieber in Verbindung mit Leberwerterhöhung

31.3.10 Weitere wichtige Differenzialdiagnosen

31.4 Differenzialdiagnose: Diarrhö

31.4.1 Erreger

31.4.2 Erforderliche Diagnostik

31.5 Differenzialdiagnose: unklare Hauterscheinungen (Reisedermatosen)

31.6 Differenzialdiagnose: Gelenkschmerzen

31.7 Virusbedingte hämorrhagische Fieber

31.8 Besonderheiten bei Migranten

32 Infektiologische Notfälle

32.1 Welche Infektion ist als Notfall zu behandeln?

32.2 Sepsis

Teil V Anhang

33 Fallbeispiele

33.1 Multiresistente Erreger

33.1.1 Fragen zum Fallbeispiel

33.1.2 Antworten

33.2 Künstliche Fingernägel

33.2.1 Fragen zum Fallbeispiel

33.2.2 Antworten

33.3 Norovirus

33.3.1 Fragen zum Fallbeispiel

33.3.2 Antworten

33.4 Hepatitis-C-Virus (HCV)

33.4.1 Fragen zum Fallbeispiel

33.4.2 Antworten

33.5 Clostridioides difficile

33.5.1 Fragen zum Fallbeispiel

33.5.2 Antworten

34 Wegweiser: relevante Inhalte für die Altenpflege

35 Wegweiser: relevante Inhalte für die Gesundheits- und Kinderkrankenpflege

36 Glossar

36.1 A

36.2 B

36.3 C

36.4 D

36.5 E

36.6 F

36.7 G

36.8 H

36.9 I

36.10 J

36.11 K

36.12 L

36.13 M

36.14 N

36.15 O

36.16 P

36.17 Q

36.18 R

36.19 S

36.20 T

36.21 U

36.22 V

36.23 Z

37 Literatur

Anschriften

Sachverzeichnis

Impressum/Access Code

Teil I Allgemeine Infektionslehre

1 Infektion und Infektionskrankheit

2 Infektionsabwehr und Immunität

3 Risikofaktoren für Infektionen

4 Impfung und Impfstoffe

5 Infektionsepidemiologie

© K Oborny/Thieme |

2 Infektionsabwehr und Immunität

Christian Jassoy

Zu einer Infektion gehören immer der Erreger, der – mit bestimmten Eigenschaften ausgestattet – eine Krankheit auslösen kann, und der Wirt, das Opfer der Infektion. Eine ganze Batterie an Schutzmaßnahmen verhindert, dass wir den Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten ausgeliefert sind. Dazu gehören Schutzmaßnahmen an Haut und Schleimhaut und Abwehrmechanismen im Körper selbst.

2.1 Infektionsabwehr durch Haut und Schleimhaut

2.1.1 Schutzmechanismen der Haut

2.1.1.1 Mechanischer Schutz

Die Haut stellt eine undurchdringliche Barriere für Bakterien, Pilze und Viren dar. Nur bestimmte Würmer, die meist in tropischen Ländern vorkommen, wie Hakenwürmer und Schistosomen (eine Egel-Art), durchdringen die intakte Haut. Erst bei Zerstörung der Hautbarriere durch kleine Risse, Verletzung, Entzündungen und Verbrennungen kann es zur Infektion kommen.

2.1.1.2 Kolonisationsresistenz

Die Ansiedlung (Kolonisation) von Krankheitserregern wird auch durch die Kolonisationsresistenz verhindert, die dadurch entsteht, dass Haut und die Schleimhäute, im Verdauungstrakt, in den oberen Atemwegen, im äußeres Genitale sowie im Darm bereits in einer beträchtlichen Dichte von Mikroorganismen besiedelt sind. Insgesamt leben auf und im Menschen etwa ebenso viele Bakterien wie der Körper Zellen hat. Auf der Haut befinden sich zwischen unter hundert bis über 1 Million Keime pro Quadratzentimeter. In Arealen, die eher trocken sind, wie Fingerkuppen und Unterarme, sind es weniger und in Bereichen, die feucht sind, wie Achselhöhle, Zehenzwischenraum, aber auch die Stirn, ist die Bakterienkonzentration höher. Die Kolonisationsresistenz kann man gut mit einem Parkplatz bei einer Großveranstaltung vergleichen: Überall dort, wo schon ein Auto steht, kann kein anderes mehr parken. Genau das Gleiche gilt für die Bakterienflora auf unserer Haut und den Schleimhäuten: Überall dort, wo sich bereits große Mengen von Bakterien befinden, haben es Eindringlinge schwer, noch einen Platz zum Anheften oder die benötigte Nahrung zu finden. Die Gesamtheit der Bakterien und anderen Mikroorganismen auf Haut und Schleimhäuten wird auch als Mikrobiom des Menschen bezeichnet.

Definition

Kolonisationsresistenz: Dichte Besiedlung der Haut und Schleimhäute mit der Bakterienflora (auch Standortflora genannt), die die Möglichkeit der Ansiedlung für Infektionserreger deutlich einschränkt.

Praxisbeispiel Störung der Kolonisationsresistenz durch AntibiotikaDie Therapie mit Antibiotika zerstört nicht nur Krankheitserreger, sondern verändert auch die Zusammensetzung der natürlichen Bakterienflora auf Haut und Schleimhäuten und macht Platz für andere Bakterien. Antibiotikaempfindliche Bakterien gehen zugrunde, resistente Bakterienarten überleben. Eine solche Bakterienart ist Clostridium difficile, das im Darm von manchen Menschen vorkommt und auch im Krankenhaus von einer Person auf die nächste übertragen werden kann. Clostridium difficile setzt Gifte frei, die zur schweren Dickdarmentzündung (Kolitis) führen. Eine gefürchtete Komplikation einer Antibiotikatherapie ist deshalb die pseudomembranöse Kolitis (antibiotikaassoziierte Kolitis). Außerdem gibt es durch die Zerstörung von Bakterien durch die Antibiotika wieder „freie Parkplätze“, um bei dem Bild des Parkplatzes zu bleiben. Darauf können sich nun antibiotikaresistente Bakterien besonders gut ansiedeln. Antibiotikaresistente Bakterien gibt es im Krankenhaus dort, wo häufig Antibiotika eingesetzt werden, v. a. auf Intensivstationen. Die antibiotikaresistenten Bakterien sind nicht aggressiver als solche, die gegen die üblichen Antibiotika empfindlich sind. Verursachen die resistenten Bakterien jedoch eine Krankheit, z. B. eine Lungenentzündung, stehen nur wenige Ersatzmedikamente zur Verfügung. Außerdem dauert es einige Tage, bis bekannt ist, welche Medikamente sich einsetzen lassen. In dieser Zeit schreitet die Erkrankung fort. Die Sterblichkeit durch multiresistente Bakterien ist daher erhöht.

Merke

Lebensraum der Bakterienflora

Bakterien befinden sich natürlicherweise auf der Haut, auf den Schleimhäuten von Nase, Luftröhre, Mund, Speiseröhre, im unteren Teil der Harnröhre und im Darm. Keine Bakterien sind in Herz und Blutgefäßen, Harnblase, Nieren und Harnleiter, geschlossenen Körperhöhlen im Bauchraum und Thorax sowie in den übrigen inneren Organen, dem Liquorraum und dem Gehirn vorhanden.

2.1.1.3 Saurer pH-Wert

Die Talgdrüsen in der Haut produzieren einen feinen Fettfilm, der die Haut elastischer macht und die Verdunstung von Wasser verringert. Auf der Haut lebende Bakterien bauen Fette zu Fettsäuren ab, wodurch der pH leicht sauer wird (ca. pH 5). Dies ist für viele Bakterien schädlich und erschwert die Ansiedlung von pathogenen Keimen.

2.1.2 Schutzmechanismen der Schleimhäute

Die Schleimhäute der Atemwege, des Verdauungstrakts und im weiblichen Genitaltrakt haben eine Oberfläche von ca. 300 m2 und sind Einflüssen von außen stark ausgesetzt. Deshalb müssen sie besonders vor Infektionen geschützt werden. Mehrere Faktoren tragen zum Schutz bei. Die Schleimhaut besteht aus einer Zellschicht, dem Epithel. Darüber liegt der Schleim, der von Becherzellen freigesetzt wird. Der Schleim enthält antimikrobielle Substanzen. Auf dem Schleim befinden sich Bakterien und andere Mikroorganismen (Abb. 2.1). Darüber hinaus haben die Schleimhäute der Atemwege und des Gastrointestinaltrakts weitere eigene Abwehrmechanismen.

2.1.3 Schutz der Atemwege

2.1.3.1 Mechanischer Schutz

Der Schutz der Atemwege beginnt bereits in der Nase. Die Lage der Öffnungen und die Härchen verhindern das Einatmen größerer Partikel. Auf dem in Nase und Nebenhöhlen produzierten Schleim bleiben Bakterien und Viren haften. In den unteren Atemwegen wird durch die Arbeit des Flimmerepithels sowie durch Husten der Schleim nach oben transportiert und durch Hinunterschlucken beseitigt ( ▶ Abb. 2.1). Auch Gähnen trägt zum Schleimtransport in Richtung Mund bei. Aufgrund dieser Mechanismen erreichen Mikroben nur selten die Lunge.

Schleimtransport in den Atemwegen.

Abb. 2.1 Der Schleim wird mit den gebundenen Partikeln durch die Bewegung der Zilien nach oben transportiert.

(Quelle: nach Schwegler J, Lucius R. Flimmerepithel. In: Schwegler J, Lucius R, Hrsg. Der Mensch – Anatomie und Physiologie. 7. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2021)

Praxisbeispiel Infektionsrisiko bei Störung der mechanischen Abwehr in den Atemwegen Ist das Flimmerepithel in Luftröhre und Bronchien durch eine virale Infektion der Epithelzellen oder durch jahrelanges Rauchen vorgeschädigt, ist die Möglichkeit zum Abhusten von Schleim eingeschränkt. Auch bettlägerige Patienten, Personen, die körperlich sehr geschwächt sind, und Patienten mit Rippenbrüchen, die nur oberflächlich atmen, können schlecht abhusten. Bei bewusstlosen Personen fehlt der Hustenreflex. Bei ihnen können Bakterien aus dem Rachen leichter in die Lunge gelangen und dort eine Lungenentzündung auslösen. Deshalb muss man bei solchen Patienten Vorsorgemaßnahmen ergreifen und besonders auf Zeichen der Lungenentzündung achten (siehe auch Kapitel ▶ Pneumonie und Kapitel ▶ Nosokomiale Pneumonien).

2.1.4 Schutz des Verdauungstrakts

2.1.4.1 Mund und Rachen

Die Schleimhaut in Mund und Rachen ist von Bakterien besiedelt. Ein Milliliter Speichel enthält etwa 100 Millionen Keime. Die Bakterien verhindern durch ▶ Kolonisationsresistenz die Infektion mit Krankheitserregern. Außerdem enthält der Speichel Substanzen, die die Bakterienvermehrung hemmen (Lysozym, Defensine, Immunglobulin A).

2.1.4.2 Magen

Im Magen herrscht durch die Produktion von Salzsäure stets ein saurer pH von ca. 2. Nur wenige Viren- und Bakterienarten und Parasiten überstehen deshalb die Passage durch den Magen und gelangen unbeschadet in den Darm. Viren und Bakterien, die die Magenpassage überstehen und den Darm infizieren können, sind z. B. Noroviren, Rotaviren, Salmonellen, Campylobacter-Bakterien.

2.1.4.3 Dünn- und Dickdarm

In einem Gramm Stuhl befinden sich schätzungsweise 1011 (100 Milliarden) Bakterien. Auch hier verringert die Kolonisationsresistenz die Chance für Krankheitserreger zur Vermehrung.

2.1.5 Schutz der Harnwege und Geschlechtsorgane

2.1.5.1 Harnblase

Die gesunde Harnblase ist bakterienfrei. Chemische Eigenschaften des Harns, wie der hohe Harnstoffgehalt, eine hohe Osmolarität (Konzentration von Salzen und anderen Molekülen), der vielfach saure pH-Wert sowie der regelmäßige Flüssigkeitsstrom nach außen verhindern die Ansiedlung von Bakterien.

Merke

Diurese wichtig

In Situationen, in denen Bakterien leichter in die Blase gelangen können, z. B. über einen Urinkatheter, ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Harnproduktion für die Vermeidung einer bakteriellen Blasenentzündung besonders wichtig.

2.1.5.2 Weibliches Genitale

In der Scheide leben auf der Schleimhaut als normale Bewohner Laktobazillen (sog. Döderlein-Bakterien), die Zucker nur unvollständig abbauen können. Sie stellen aus Traubenzucker, der von den Schleimhautzellen der Scheide produziert wird, Milchsäure her. (Statt den Zucker zu Wasser und Kohlendioxid zu verarbeiten.) Die Milchsäure macht den Schleim sauer (pH 4). Kolonisationsresistenz und saures Milieu zusammen verhindern, dass sich Krankheitserreger ansiedeln. Bei nicht ausreichender Hygiene, z. B. durch Blutreste nach der Menstruation, wird die Säure abgepuffert und die Ansiedlung von anderen Bakterien wird erleichtert.

2.1.6 Schutzfunktion von Schmerzen

Schmerzen als Warnsignal bei einer Infektion kennt jeder, der wegen eines schmerzenden, kariösen Zahns den Zahnarzt oder wegen einer Mandelentzündung einen Arzt aufsuchen musste. Krankheiten, die die sensiblen Nerven schädigen, führen leicht zu Infektionskrankheiten.

Infektionen nach Schädigung des Schmerzempfindens Als Spätfolge eines Diabetes mellitus und bei der Lepra kommt es zur Schädigung der sensiblen Nervenbahnen. Wunden am Fuß tun den Patienten deshalb nicht weh und Verletzungen werden nicht besonders beachtet. Bakterien können das Gewebe infizieren und mit der Zeit bis zum Knochen vordringen. Besonders eindrücklich sind die Folgen bei der Lepra. Dort kommt es zum Verlust ganzer Gliedmaßen durch bakterielle Infektionen. Deshalb werden Diabetiker und Leprapatienten mit sensiblen Störungen geschult, auf Verletzungen zu achten und sie frühzeitig zu behandeln.

2.2 Infektionsschutz im Körper selbst

Werden Haut oder Schleimhaut verletzt, sorgt die initiale Blutung dafür, dass Krankheitserreger aus der Wunde herausgespült werden. Durch die Blutgerinnung wird die Wunde rasch verschlossen. Damit wird die Barriere zunächst provisorisch wiederhergestellt. Im Körper gibt es mehrere Abwehrstrategien, an denen unterschiedliche Zellen und Serumeiweiße beteiligt sind. Ziel dieses Buchkapitels ist es, sich über die Immunabwehr einen Überblick zu verschaffen. Wichtige Begriffe sind dabei: Komplementaktivierung, Phagozytose, Antikörperproduktion und Aktivierung von T-Lymphozyten. Beteiligt an der Infektabwehr sind spezialisierte Blutzellen, v. a. die neutrophilen Granulozyten, Monozyten, B- und T-Lymphozyten. Die Zellen haben ein charakteristisches Aussehen, wenn man sie anfärbt und mit dem Mikroskop betrachtet ( ▶ Abb. 2.2).

Die Immunabwehr wirkt im Körper und verteidigt auch die Schleimhäute. Die ▶ Abwehr auf den Schleimhäuten unterscheidet sich von der im Körper.

Man unterscheidet außerdem

die immunologische Sofortreaktion durch die „natürliche“, unspezifische Immunantwort und

eine Immunantwort durch Lymphozyten, die spezifisch für bestimmte Krankheitserreger ist und „erlernt“ oder erworben wird.

Merke

Immunität lernen

Die Immunantwort wird eingeteilt in natürliche und erworbene Immunantwort. Die erworbene Immunantwort ist „lernfähig“. Sie merkt sich, ob der Körper früher schon mit dem gleichen Krankheitserreger infiziert oder dagegen geimpft wurde und greift bei Infektion rasch ein.

Stammbaum der Leukozyten, Erythrozyten und Thrombozyten.

Abb. 2.2 Alle Blutkörperchen entstehen aus gemeinsamen Stammzellen. Im Knochenmark liegen alle Vorstufen nebeneinander vor. Nur die Zellen in der untersten Reihe gelangen in den Blutkreislauf. Weiße Blutkörperchen (Leukozyten) haben verschiedene Abwehraufgaben. Granulozyten sind wichtige Zellen für die natürliche Immunantwort. Lymphozyten sind für die spezifische Immunantwort verantwortlich.

(Quelle: Goldhammer E, Steinbach M. Physiologie der Blutbildung. In: Bäumer R, Maiwald A, Hrsg. THIEMEs Onkologische Pflege. 1. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2008)

2.2.1 Natürliche (unspezifische) Immunantwort: Granulozyten, Komplementfaktoren und Zytokine

Definition

Komplementfaktoren: Gruppe von Eiweißen im Blut, die an Infektionserreger binden und die Beseitigung der Erreger erleichtern.

Neutrophile Granulozyten: weiße Blutzellen (Leukozyten), die ihre Bezeichnung aufgrund einer gesprenkelten (granulierten) Anfärbung bekommen haben; gelappter Kern; die häufigste Leukozytenart im Blut. Wichtige Aufgabe: Fresszellen, d. h. sie nehmen Bakterien und Zelltrümmer auf.

Monozyten: Große weiße Blutzellen. Sie wandern bei einer Infektion ins Gewebe aus und werden dort zu Makrophagen ( ▶ Abb. 2.3).

Zytokine: Eiweiße, die von Immunzellen produziert und freigesetzt werden, und die die Immunantwort regulieren.

2.2.1.1 Wie verläuft die Abwehr von Bakterieninfektionen im Körper?

KomplementsystemSind Bakterien ins Gewebe oder ins Blut eingedrungen, müssen sie vernichtet werden. Hierbei tritt als Erstes das Komplementsystem des Blutes in Aktion. Es besteht aus mehreren Proteinen, von denen eines durch die Zellwandmoleküle der Bakterien aktiviert wird. In mehreren Schritten aktiviert nun jeweils ein Protein des Komplementsystems das nächste Protein, indem ein Teil der Moleküle abgespalten wird. Dabei entstehen mehrere Endprodukte, die wichtige Abwehrfunktionen haben.

Komplementproteine

sind ein Signal für Fresszellen und helfen ihnen, den Ort der Infektion zu finden,

unterstützen die Phagozytose, indem sie an die Bakterien binden und die Haftung an die Fresszellen erleichtern,

bilden kurze Röhren, die die Bakterienwand durchdringen. Dadurch werden die Mikroben zerstört.

Phagozytose Bei der Phagozytose werden Krankheitserreger von Fresszellen (Phagozyten) aufgenommen und vernichtet. Angelockt von aktivierten Komplementproteinen wandern neutrophile Granulozyten und Monozyten aus den Blutgefäßen zum Ort der Schädigung ( ▶ Abb. 2.3). Die ins Gewebe ausgetretenen Monozyten werden als Makrophagen bezeichnet. Die Zellen binden die Bakterien, umschlingen sie mit Ausstülpungen wie eine Amöbe, nehmen die Bakterien in Bläschen in die Zelle auf und zerstören und verdauen sie dort mithilfe von Enzymen.

C-reaktives Protein Beim C-reaktiven Protein handelt es sich um ein Eiweiß im Blut, das an tote und sterbende Zellen sowie manche Bakterien bindet, das Komplementsystem aktiviert und die Phagozytose der toten Zellen erleichtert.

Eiter Eiter besteht aus Granulozyten, Makrophagen, toten und noch lebenden Bakterien sowie Zelltrümmern des verletzten Gewebes. Manche Bakterien, z. B. Staphylokokken und Streptokokken, rufen besonders starke Eiterbildung hervor.

Vertiefendes Wissen

Überleben von Bakterien in Makrophagen: Nicht alle Bakterien gehen bei der Phagozytose durch Makrophagen zugrunde. Einige Arten wie Tuberkel- und Leprabakterien sowie Listerien überstehen den Angriff und sind sogar in der Lage, sich eingeschlossen in den Abwehrzellen weiter zu vermehren. Intrazelluläre Bakterien kann der Körper nicht mit Granulozyten und Antikörpern bekämpfen. Durch sie entstehen chronische Infektionen.

Der stete Versuch des Abwehrsystems, die Bakterien zu beseitigen, hinterlässt selbst Spuren. Die Tuberkulose ist dafür ein gutes Beispiel. Die Makrophagen schaffen es nicht, die Tuberkelbakterien vollständig zu vernichten. Stattdessen bilden sich Entzündungsherde aus Bakterien, Makrophagen, T-Zellen und Bindegewebe. Diese Entzündungsherde sind zunächst mikroskopisch klein und wachsen dann zu Körnergröße. Diese bezeichnet man als Granulome. Bei der Granulombildung wird gesundes Gewebe zerstört und dadurch die Organfunktion beschädigt. Es kommt zu Krankheitssymptomen.

Zytokine Zytokine sind Eiweiße, die bei Infektion gebildet werden. Sie sind die Botenstoffe, die die verschiedenen Abwehrzellen miteinander koordinieren. Beispiele für wichtige Zytokine sind die Interleukine, der Tumor-Nekrose-Faktor und die Interferone α, β und γ. Zytokine rufen Entzündungsreaktionen hervor, wie:

Fieber: von Makrophagen freigesetzte Zytokine (Tumor-Nekrose-Faktor-1, Interleukin-1 und Interleukin-6) gelangen über das Blut in das Wärmezentrum im Gehirn und veranlassen dort eine Temperaturerhöhung des Körpers.

Abgeschlagenheit: Tumor-Nekrose-Faktor-1, Interleukin-1 sowie die Interferone sind für die Müdigkeit bei Infektionskrankheiten verantwortlich.

Muskelschmerzen, Hautausschläge

Definition

Interferon-α und -β: Zytokine, die bei Virusinfektionen gebildet werden und die Vermehrung von Viren hemmen.

Merke

Zytokine

Sie sind wichtige Botenstoffe bei der Koordinierung der Immunabwehr. Sie verursachen allerdings auch Fieber, Abgeschlagenheit und Muskelschmerzen. Interferon-alpha und beta wirken gegen Viren.

Abwehr von bakteriellen Infektionen.

Abb. 2.3

Abb. 2.3a Bakterien gelangen in das Gewebe.

Abb. 2.3b Histamin und Prostaglandine verursachen eine Erweiterung und vermehrte Durchlässigkeit der Blutgefäße. Es kommt zu Schwellung, Rötung und Erwärmung.

Abb. 2.3c Abwehrzellen erreichen den Ort der Verletzung.

Abb. 2.3d Zusammen bilden Bakterien und Leukozyten, die auch tote Zellen phagozytieren, den Eiter.

Abb. 2.3e Bakterien und Eiter werden weggeschafft, die Haut regeneriert sich, ein Blutgerinnsel verschließt die Hautöffnung vorläufig.

2.2.2 Spezifische Immunantwort: Lymphozyten und Antikörper

Die natürliche Immunreaktion durch Granulozyten, Makrophagen und Zytokine kann die Infektionserreger nur teilweise bekämpfen und die Infektion vorübergehend in Schach halten. Um die Krankheitserreger vollständig zu besiegen, ist die spezifische Immunantwort erforderlich. Natürliche und spezifische Immunantwort wirken Hand in Hand.

2.2.2.1 Lymphozyten

Lymphozyten sind weiße Blutzellen, etwas kleiner als Monozyten, mit rundem Kern und nur wenig Zytoplasma. Lymphozyten ändern im Laufe ihres Daseins ihre Aufgabe:

„Naive“ Lymphozyten sind Zellen, die noch nicht im Einsatz gegen Krankheitserreger waren.

Effektor-Lymphozyten sind Zellen, die gerade aktiv die Erreger bekämpfen oder Antikörper produzieren.

Gedächtnis-Lymphozyten sind die Nachkommen von Effektorzellen, die aktuell nicht aktiv sind, sondern auf ihren Einsatz warten.

Man unterscheidet darüber hinaus T- und B-Lymphozyten:

B-Lymphozyten:

Effektor-B-Lymphozyten heißen Plasmazellen; sie produzieren Antikörper.

2 Arten von T-Lymphozyten:

Helfer-T-Lymphozyten; steuern andere Immunzellen über Zytokine wie ein Dirigent sein Orchester

zytotoxische T-Lymphozyten; zerstören infizierte Zellen

Einzelne Lymphozyten wirken nur gegen bestimmte Krankheitserreger. Man sagt deshalb, sie sind erregerspezifisch.

2.2.2.2 Antikörper

Antikörper sind Eiweißmoleküle, die von Plasmazellen (Effektor-B-Zellen) gebildet werden und an Krankheitserreger binden. Sie werden auch Immunglobuline (Ig) genannt. Ihre Aufgabe ist es, im ganzen Körper präsent zu sein, Krankheitserreger und Gifte (Toxine) zu erkennen und unschädlich zu machen. Dazu werden die Antikörper ständig von langlebigen Plasmazellen produziert und ins Blut abgegeben. Es gibt unterschiedliche Immunglobulinklassen mit unterschiedlichen Aufgaben:

IgG