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Hygiene ist in der Pflege ein Thema, das immer schärfer kontrolliert wird. Die Angst, Hygienestandards zu verletzen, ist in Zeiten multiresistenter "Krankenhauskeime" groß. Die korrekte Erstellung von Hygienestandards und die Kontrolle der Einhaltung gehören zum Risikomanagement in der Pflege. Denn falsche oder fehlende Hygienemaßnahmen können nicht nur schwere medizinische Schäden, sondern auch haftungsrechtliche Folgen nach sich ziehen. Das Thema Hygiene betrifft alle in der Pflege Beschäftigte.
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Seitenzahl: 136
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Der Autor
PD Dr. med. habil. Andreas Schwarzkopf, Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie, öffentlich bestellter und beeidigter Sachverständiger für Krankenhaushygiene, betreibt mit seiner Frau das Institut Schwarzkopf. Getreu seinem Motto »Kurz, Knapp, Knackig« werden pragmatische Lösungen dargestellt.
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1. Auflage 2020
Alle Rechte vorbehalten
© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Print:
ISBN 978-3-17-036762-3
E-Book-Formate:
pdf: ISBN 978-3-17-036763-0
epub: ISBN 978-3-17-036764-7
mobi: ISBN 978-3-17-036765-4
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Grundlagen der Mikrobiologie
2.1 Bakterien
2.1.1 Kolonisationsmodell Biofilm
2.1.2 Multiresistente Erreger
2.2 Pilze
2.2.1 Hefe- oder Sprosspilze
2.2.2 Schimmelpilze
2.2.3 Dermatophyten
2.3 Parasiten
2.3.1 Endoparasiten
2.3.2 Ektoparasiten
2.4 Viren und Prionen
2.4.1 Behxüllte Viren
2.4.2 Unbehüllte (nackte) Viren
2.4.3 Prionen
2.5 Übertragungswege
2.6 Grundlagen des Impfens
2.6.1 Lebendimpfung
2.6.2 Totimpfung
2.6.3 Toxoidimpfung
2.6.4 Aktive Impfung:
2.6.5 Passive Impfung
2.6.6 Simultanimpfung
2.6.7 Impfempfehlungen
3 Organisation der Hygiene in medizinischen und Gemeinschaftseinrichtungen
3.1 Personal und Haftung
3.2 Der Hygieneplan
4 Personalhygiene
4.1 Rechtsgrundlagen
4.2 Dienst- und Schutzkleidung
4.3 Hündehygiene
4.3.1 Schmuckverbot (Ziffer 4.1.7 TRBA 250)
4.3.2 Schutzhandschuhe
4.3.3 Hündewaschung
4.3.4 Hygienische Händedesinfektion
4.3.5 Chirurgische Händedesinfektion
4.3.6 Sonderfall unvorhergesehene, sichtbare Kontamination
4.3.7 Hautpflege
4.3.8 Nutzhandschuhe für Reinigungspersonal
4.3.9 Der Hautschutzplan
4.3.10 Aufbereitung der Spender
5 Grundpflege
5.1 Rechtsgrundlagen
5.2 Inhalte und Ausgestaltung
6 Injektionen, Punktionen, Infusionen
6.1 Rechtsgrundlagen
6.2 Injektionen
6.2.1 Vorbereitung
6.2.2 Hautdesinfektion
6.2.3 Allgemeine Risikobewertung
6.3 Punktionen
6.4 Venenverweilkanülen
6.5 Infusionen
6.6 Zusammenfassende Darstellung Punktionen und Injektionen (Beispiele)
6.7 Verbandwechsel bei Venen-Kathetern
6.8 Drivelines
6.9 Ports
7 Harnableitende Systeme und Inkontinenzmaterial
7.1 Rechtsgrundlagen
7.2 Flora der Urethra
7.3 Harnwegsinfekt (HWI oder CAUTI-für Catheter associated urinary tract infection) – Erreger (Beispiele)
7.4 Umgang mit Blasenverweilkathetern
7.4.1 Indikationen
7.4.2 Technik der Blasenkatheterisierung
7.4.3 Harnabfluss sicherstellen
7.4.4 Pflege
7.4.5 Suprapubische Blasenkatheter
7.4.6 Urostomata
8 Pneumonieprävention
8.1 Rechtsgrundlagen
8.2 Risiken für Pneumonien im Allgemeinen
8.3 Pneumonieerreger (Beispiele)
8.4 Schutzkleidungsempfehlungen
8.5 Prävention der Pneumonie
8.5.1 Mundpflege
8.5.2
Schlucktraining
, Andicken von Nahrungsmitteln
8.5.3 Mobilisierung und
Atemtraining
8.5.4 Inhalation
8.5.5 Aufbereitung und Wechsel von Medizinprodukten
8.5.6
Tracheostomapflege
8.5.7 Wechsel der
Trachealkanüle
9 Wundversorgung
9.1 Rechtsgrundlagen
9.2 Mikrobiologische und biochemische Situation der Wunden
9.2.1 Mikrobiologie der Wunde
9.2.2 Biochemie der Wunde
9.3 Wundreinigung
9.3.1 Methoden der Wundreinigung
9.3.2 Wischrichtung bei der mechanischen Wundreinigung
9.3.3 Der Pflegestandard zur Wunde aus hygienischer Sicht
10 Grundlagen der Flächendesinfektion
10.1 Rechtsgrundlagen
10.2 Was ist »Schmutz«?
10.3 Unterschiede zwischen Reinigung und Desinfektion
10.4 Reinigung – Anforderungen
10.5 Desinfektionsmittel und Desinfektion von Flächen
10.5.1 Hinweise zu Desinfektionsmitteln
10.5.2 Festlegungen zur Routine-Desinfektion
10.5.3 Schlussdesinfektion
10.5.4 Lagerung von Reinigungsutensilien
11 Aufbereitung von unkritischen und semikritischen Medizinprodukten
11.1 Rechtsgrundlagen
11.2 Risikobewertung von Medizinprodukten
11.3 Freigaberegelung
11.4 Versand von Medizinprodukten zur Reparatur oder Eichung
12 Transport von kontaminierten Medizinprodukten und Proben für das Labor
12.1 Rechtsgrundlagen
12.2 Anforderungen an die Transportbehälter
12.3 Laborproben aus Isolierzimmern
12.4 Histologische Proben
13 Vorbereitung von Patienten für Untersuchungen und Operationen
13.1 Rechtsgrundlagen
13.2 Funktionsdiagnostik
13.3 OP-Vorbereitung
13.3.1 Präoperative stationäre Verweildauer
13.3.2 Präoperative Körperreinigung des Patienten
13.3.3 Präoperative Haarentfernung
13.3.4 Präoperative Darmentleerung
13.3.5 Einbringen antibakterieller Nasensalbe
13.4 Verhalten im OP (auch als Praktikant, Famulant)
13.5 Flächendesinfektion
14 Umgang mit infektiösen Patienten
14.1 Rechtsgrundlagen
14.2 Multiresistente Erreger
14.2.1 Typische Resistenzmuster im
Antibio- oder Resistogramm
14.2.2 Screening
14.3 Stenotrophomonas maltophilia
14.4 Clostridioides (Clostridium) difficile
14.5 Sarcoptes scabiei var. hominis (Krätze)
14.6 Tuberkulose-Komplex
14.7 Influenza
14.8 Infektiöse Enteritis (Enteritis infectiosa)
14.9 Hepatitis
14.10 Humanes Immundefizienz Virus (HIV)
14.11 Internes Meldewesen
14.12 Funktionelle Isolierung im Altenheim
14.13 Funktionelle Isolierung in der Rehabilitation
14.14 Funktionelle Isolierung im Krankenhaus
15 Ausbruchsmanagement
15.1 Rechtsgrundlagen
15.2 Generelle Betrachtung
15.3 Typische Ausbruchserreger
15.4 Ermittlung der Quelle eines Ausbruchs
15.4.1 Prozessanalyse
15.4.2 Ausbrüche entdecken aufgrund mikrobiologischer Befunde
15.4.3 Indizien für einen (beginnenden) Ausbruch
15.5 Das Ausbruchsmanagement-Team
15.5.1 Ausbruchsmanagement-Team im Krankenhaus
15.5.2 Ausbruchsmanagement-Team in einer Praxis für ambulantes Operieren oder Praxisklinik nach § 30 Gewerbeordnung
15.5.3 Ausbruchsmanagement-Team in einem Pflegeheim oder betreuten Wohnen
15.6 Maßnahmen nach Feststellen des Ausbruchs
15.6.1 Alarmierung und Ersterfassung
15.6.2 Erregeranalyse
15.6.3 Umfeldanalyse
15.6.4 Ablaufprotokoll
15.7 Psychologische Aspekte
15.8 Ausbruch beenden
16 Bauten und Baumaßnahmen
16.1 Rechtsgrundlagen
16.2 Allgemeine Anforderungen
16.3 »Rein« und »unrein« in der Aufbereitung
16.4 Baumängel
16.4.1 Undichte Fugen
16.4.2 Defekte Flächen
16.4.3 Schimmelbefall
16.5 Baumaßnahmen in Krankenhaus und Klinik
17 Lebensmittelhygiene
17.1 Rechtsgrundlagen
17.2 QM für die Küche – HACCP
17.3 Mikroorganismen und Lebensmittel
17.4 Verfallsdatum, Mindesthaltbarkeitsdatum und Verkehrsfähigkeit
17.5 Anforderungen an die Stations- oder Wohnbereichsküche
17.6 Organisatorische Anforderungen
17.7 Brei- und Sondenkost
17.8 Geschirrlogistik bei potentiell infektiösen Patienten
18 Schnittstelle Haustechnik, Logistik
18.1 Rechtsgrundlagen
18.2 Abfallentsorgung
18.2.1 Abfalltrennung
18.2.2 Zwischenlagerung von Abfall
18.2.3 Stichsichere Sammlung von »Sharps«
18.2.4 Anforderungen an die Sammlung und Entsorgung
18.3 Trinkwasser
18.3.1 Allgemeines
18.3.2 Trinkbrunnen
18.3.3 Wasserproben
18.3.4 Überschreitung des Legionellen-Richtwertes (Maßnahmewert)
18.4 Belüftung
19 Bettenaufbereitung
19.1 Rechtsgrundlagen
19.2 Routinemäßige Bettenaufbereitung
19.3 Schutzkleidung
19.4 Bettgestell
20 Wäschelogistik
20.1 Rechtsgrundlagen
20.2 Allgemeine Anforderungen
20.3 Risikogruppen für Wäsche
20.3.1 »Hotelwäsche«
20.3.2 Exkretwäsche
20.3.3 Wäsche zur besonderen Aufbereitung
20.4 Hygienische Anforderungen an die Wäscherei
20.5 Anforderungen an die Wäscheentsorgung
21 Tiere in stationären Einrichtungen
21.1 Besuchsdienst
21.2 Haltung
21.3 Therapieformen mit Tieren
21.4 Risiken durch Tiere
21.4.1 Infektionen
21.4.2 Allergien und Verschlechterung von allergischen Zuständen wie z. B. Asthma
21.4.3 Unfallgefahr
21.4.4 Anforderungen an die Tiere
22 Qualitätsmanagement und Hygiene
22.1 Rechtsgrundlagen
22.2 Allgemeine Anforderungen
22.3 Formen der Qualität
22.3.1 Strukturqualität
22.3.2 Prozessqualität
22.3.3 Ergebnisqualität
22.4 Qualitätsentwicklung über die Jahre
22.4.1 Plan
22.4.2 Do
22.4.3 Check
22.4.4 Act
22.5 Jährliches internes Audit
22.5.1 Ablauf
22.5.2 Bereinigung des Hygieneplans
23 Untersuchungen zur Dokumentation des Hygienestandards
23.1 Rechtsgrundlagen
23.2 Allgemeine Anforderungen
23.3 Formen der Kontrolle
23.3.1 Prozesskontrolle
23.3.2 Produktkontrolle
23.3.3 (Anlassbezogene) Sondermessungen
23.4 Erfassung des Händedesinfektionsmittelverbrauchs/Anzahl der Händedesinfektionen
Weiterführende und zitierte Literatur
Stichwortverzeichnis
Piktogramme
Definition
Information
Gesetzestext
In den letzten Jahren hat sich Hygiene zunehmend zu einem anspruchsvollen Fach entwickelt. Die Hygienepläne werden komplexer und die Rechtslage umfangreicher. Kein Wunder, dass sich manche Pflegekräfte mit einem Bein im Gefängnis wähnen. Aber, Hygiene hat auch viel mit gesundem Menschenverstand zu tun. Was aber, wenn Pflegeschüler Fragen stellen? Oder Angehörige eine Beratung zum Thema Wäsche und Skabies haben wollen? Da stellt sich schnell heraus, dass die eigene Ausbildung schon eine ganze Weile her ist.
Bedingt durch die Reduktion erfahrener Fachleute kann man auch nicht immer gleich fragen. Also:
»Selbst ist die Pflegekraft« und sieht einfach schnell nach.
Dieses Büchlein bietet Inhalte des Hygieneplans, Rechtsgrundlagen und Praxistipps für Pflegehelfer, Pflegekräfte, Altenpflegekräfte (stationär und ambulant), MFA beim ambulanten Operieren, aber auch für Personal, ohne besondere Hygienezusatzausbildung und Medizinstudierende im Pflegepraktikum.
Personal mit kürzerer Hygieneausbildung, etwa Hygienebeauftragte in der Pflege (Krankenhaus) oder Hygienebeauftragte in der Altenpflege können dieses Büchlein als aktuelle, schnelle Vor-Ort Schulungs- und Argumentationshilfe nutzen. Der Autor vertritt die Fächer Hygiene und Medizinische Mikrobiologie seit über 30 Jahren in voller Breite und würde sich freuen, wenn dieses Pflege Kompakt-Buch allen eine Hilfe wäre.
Definitionen
Manifestationsindex: Anzahl der an einer Krankheit Erkrankten bezogen auf die mit dem gleichen Erreger Infizierten, Angabe in Prozent.
Inzidenz: Neuauftreten einer bestimmten Erkrankung in einer Population innerhalb eines Untersuchungszeitraumes, Angabe in Prozent.
Prävalenz: Anzahl Infizierter an einem bestimmten Stichtag.
Letalität: Zahl der an einer bestimmten Erkrankung Verstorbenen bezogen auf die Erkrankten (%).
Inkubationszeit (IKZ): Zeit zwischen der Aufnahme des Erregers (Infektion) und dem Auftreten der ersten Krankheitssymptome.
Latenzzeit: Anderes Wort für Inkubationszeit, bezogen auf Toxinwirkung oder auch bei viralen Infektionen verwendet.
Kontamination: Haften von Krankheitserregern ohne Vermehrung auf der Haut oder Gegenständen.
Kolonisation: Haften von Krankheitserregern mit Vermehrung auf der Haut, Schleimhaut, Wunden oder Gegenständen.
Biofilm: Bakterielle Siedlungsform in einer Glycokalix oder Matrix, die Schutz vor Antibiotika und Antiseptika bietet.
Superinfektion: Erneute Infektion mit dem gleichen Erreger innerhalb kurzer Zeit, führt zum Rezidiv.
Sekundärinfektion: Zusätzliche Infektion mit einem anderen Erreger, z. B. ausgehend von einer Parainfluenzavirus-Infektion (Schnupfen) eine Zweitinfektion mit Pneumokokken (eitrige Bronchitis).
Bakterielle Infektionen stellen die Mehrheit der während des Aufenthalts in Einrichtungen des Gesundheitsdienstes entstehenden (nosokomialen) Infektionen. Die generell verminderte Abwehrlage sowie ggf. bestehende Multimorbidität von Patienten oder Bewohnern mit entsprechender Medikation macht sie zu willkommenen »Wirten« für Bakterien.
Bakterien können mit ihrem Stoffwechsel auf unbelebten Flächen, z. B. in trockenen Textilien, Bettdecken, Arbeitsflächen, Tischen etc., zum Teil aber monatelang überleben und infektionstüchtig bleiben.
Sie vermehren sich am besten bei Temperaturen um 36°C und tolerieren beträchtliche Temperaturschwankungen. Potentiell humanpathogene Bakterien vermehren sich in der Regel in einem pH-Bereich von 6–9.
Bei Bakterien unterscheiden wir fakultativ (nur unter bestimmten Bedingungen krankmachende) und obligat (bei Erreichen der Infektionsdosis immer krankmachende) pathogeneGattungen. Während fakultativ pathogene Bakterien in der Regel zu den Mikrobiomen des Menschen (wie z. B. E. coli) zählen, gehören die obligat pathogenen nicht dazu und kommen oft auch aus der Umwelt (z. B. Pseudomonas, Acinetobacter).
Sporenbildung (Dauerformen zur Vermehrung) ermöglicht den bildenden Bakterien eine relative Resistenz gegen Hitze und Desinfektionsmittel (mit Ausnahme der Aldehyde und Perverbindungen). Typische Sporenbildner sind Clostridioides (vormals Clostridium) difficile, Clostridium perfringens und Bacillus cereus.
• Schutz der Bakterien vor der Einwirkung von Antibiotika (Toleranz).
• Schutz der Bakterien vor der Einwirkung von Antiseptika.
• Anlagerung auch von Bakterien, die sich sonst nicht ohne weiteres auf dem Wundgrund hätten ansiedeln können.
• Schutz der Bakterien vor Zellen und Wirkmolekülen der körpereigenen Abwehr.
Innerhalb des Biofilms entsteht ein Gleichgewicht zwischen den besiedelnden Bakterien. Dabei können die Bakterien wechselseitig Stoffwechselprodukte für sich verwenden oder, andere Bakterien schädigen und zerstören.
MultiresistenteErreger vereinen in sich verschiedene Resistenzmechanismen. So können sie beispielsweise mit Enzymen Antibiotikamoleküle zerstören (MRGN-Enterobakterien), durch Wandveränderungen die Zielproteine von Antibiotika unbrauchbar machen (MRSA) oder Antibiotika entweder gleich den Eintritt in die Zelle verwehren oder einmal aufgenommene Moleküle wieder aus der Zelle ausschleusen (Pseudomonas aeruginosa).
Derzeitige besonders auffällige multiresistente Erreger sind Staphylococcus aureus als Methicillin-resistente S. aureus (MRSA), Enterococcus species (vor allem E. faecium als Vancomcin- bzw. selten Linezolid und Vancomycin resistente Enterokokken (VRE bzw. LVRE) und verschiedene multiresistente gramnegative Stäbchen (MRGN) ( Tab. 1). Mehr dazu siehe in Abschnitt 14.1.1 ( Kap. 14.1.1).
Tab. 1: Einfache Übersicht der multiresistenten Erreger
Die medizinisch relevanten Pilze werden in drei Gruppen eingeteilt:
Fakultativ pathogene Hefepilze, z. B. Candida species werden von vielen Menschen im Darm getragen und haben in geringeren Mengen keinen Krankheitswert. Allerdings können sich die Hefen stark vermehren, z. B. nach Antibiotikagaben und eine Soorerkrankung kann die Folge sein. Befallen werden auch Zunge und Wangenschleimhaut, kenntlich durch weißliche Beläge. Auch Hautinfektionen – vor allem in feuchten Hautfalten und Windeldermatitis – mit Hefepilzen kommen vor. Katheter- und Portinfektionen führen zu einer Fungämie, die durch unregelmäßiges, oft im Zusammenhang mit Infusionen bzw. Katheternutzung, auftretendes Fieber auffällt. Hefepilze vermehren sich durch Abschnüren von Tochterzellen und können Pseudomycel bilden, mit dem sie in tiefere Gewebsschichten eindringen können.
Diese Gruppe stört durch lästiges Wachstum an feuchten Wänden oder auf Lebensmitteln. Einige Spezies (Aspergillus