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Der Autor stellt in diesem Band eine Auswahl lyrischer Arbeiten vor, die um das Thema einer Nahbeziehung kreisen. E. Perkmann deckt in intensiven Bildern eine breite Palette des zwischen einem Liebespaar Möglichen - von distanzloser Verliebtheit über Entfremdung bis hin zu destruktiven Phasen - ab. Ergänzt wird diese Auswahl durch Erzählgedichte und Balladen, die einen ganz anderen Aspekt ansprechen: Der Autor zeigt sich sarkastisch, witzig und systemkritisch und beweist in Rhythmus und Reim, dass er "die Lyra", das lyrische Handwerk souverän beherrscht.
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Seitenzahl: 35
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www.tredition.de
Elmar Perkmann
Ich bin
in deinen Kreis
gefallen
Lyrik und Erzählgedichte
www.tredition.de
© 2015 Elmar Perkmann
Umschlag, Illustration: Elmar Perkmann
http://www.elmar-perkmann.eu
Verlag: tredition GmbH, Hamburg
ISBN
Paperback
978-3-7323-6713-9
Hardcover
978-3-7323-6714-6
e-Book
978-3-7323-6715-3
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung,Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Besuch
Durch einen Türspalt
stahl ich mich in dein Revier.
Zu spät
legtest du die
Sperrkette vor
und ich bin da
mache mich breit
auf deinem Kanapee
und fülle deinen Raum.
Manchmal sehe ich dich ans Fenster
treten
um es zu öffnen
damit ich geh
Doch drehst du dich immer wieder um
und kommst
mit einem halben Lächeln
dann zurück.
Du bist zwar da
Du bist zwar da:
irgendwo dein Atemholen
dein Blickewerfen
dein Deodorant
bist da
durchwatest den Raum
irgendwie
doch hast du verloren
an deiner Substanz
du bist zwar noch da
doch bist du’s nicht ganz
der Rest
ist zum Opfer gefallen
der Zeit
dem Zeitstrom
als Futter gestreut
Bitte um Raum
Spürst du die fragezeichen
die ich an deine anschrift schicke?
Nimm sie auf und klebe daraus,
ich bitte dich
ein unvollständiges gedicht.
Ich weiß:
das was du liest sind nichts als
rahmenlose stücke
ein strahl der sich
in tausend farben bricht.
Spürst du den strom der hieroglyphen
die ich in deine richtung sende?
Nimm sie auf und sammle sie,
ich bitte dich
und schenk mir etwas zeit
nur einen augenblick:
dann nimm sie so wie eine perlenschnur
in deine hände
und bau daraus ein bild von mir
ein unvollständiges mosaik
Beschwrung
Bleib wo du bist:
dein gesicht klingt hell im wasser
und deine arme
fließen sanft um meinen hals
aus der erinnerung.
Bleib dort, wo du bist:
deine blicke gleiten
mühelos und ohne
glitzern aus kristall
in meine augen
und deine finger
spielen leicht
um meinen mund.
Bleib, bleib wo du bist:
ich stolpre rückwärts in die zeit
um zu fühlen
dein gesicht
dein weiches haar.
Du bleibst dort, wo du bist.
Ich stoße an meinen engen raum aus
Stahlbeton
Abseits der Strae
Räume in deinen augen
kathedralenflure
Ich trete befangen
in deinen fangarmkreis
Auftut sich
vor meinem körper
inselartigkeit
Lass fahren
deine zeit und meine
und brich
den stahl aus deinem blick
Abenddmmerung
Abendrot
lässt seine Schleuse fahren
flutet alles
mit dumpfer Glut
und ich trinke
in vollen Zügen
diese Minuten
lebendes Blut
Alltagsonate
Leier
unsre tage
unser pulsschlag
rosenkranzverläufe
ohne aufgeplatzte naht
mit swiss-made
ankerwerk.
Solange
bis der kondorschrei
durch diese wüste zieht
und wir die aufgetürmten dünen
in der sanduhr
nicht mehr übersehn
und zählen werden wir
die letzten krümel
atemzug
fragmente
und dann als spätherbstblatt
bedeutungslos
vorüberwehn.
Dein Haar
Dein Haar
Aphrodite:
Gaze über der blutenden
Wunde deines Gesichts
Wenn sie sich lösen
Aus der grauen
Folie
Der Täglichkeiten
Und tasten nach
Augen
Heimatlos
Auf Exkursion
Auf Suche
nach einer Ecke
Sicherheit
Dein Mund steigt auf
dein mund steigt auf über meinem haar
ein weich gezogner horizont:
deine glieder füllen den raum
tauen zu wachs
in meinem arm
Ich nehme deine brille fort
und meine
denn:
ausbleibt
über unsren augenblicken
sehen müssen.
Bitte
pinsle mir
ein bisschen Blau
in dieses
Weiß
in dieses Grau
in diese düsteren Tage
Gib einen Hauch
von Frühlingswind
ein Lächeln
einen Blick geschwind -
ein einziges Trostwort sage…
Schwarze Wolkenknuel
Sommer ist ins Land gezogen
es war ein Frühling
wie es keinen gab
so voller Grün und
voller Blüten
von Vogelstimmen
und von Düften voll.
Und Elfen wisperten am Wasser
feingliederige, sanfte Feen
an silberheller muntrer Quelle
die übermütig aus dem Felsen quoll.
Doch da,
da gab es diese schwarzen
Wolkenknäuel
die sich gewaltsam
vor die Sonne schoben
mit einer Drohgebärde
nicht zu übersehn -
wer brach da mit Gewalt
in die Idylle ein?
Was ist geschehn?
Der andere
Druck auf mir gelee
dann wenn du wirst
dekorateuse
stukkateuse deiner selbst
Dein lachen
sprudelt in die ferne
und ich:
garderobiere
im foyer eurer bühne
ein blinder passagier
Mein horizont wird
Zifferblatt
Sekunden
Tropennächte.
Der Einsame
Der Einsame
flattert mit der Fahne
im Wind.
Der Einsame
Dreht sich mit dem Blättern
im Wind.
Der Einsame