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Beim vorliegenden Büchlein handelt es sich um eine Weihnachtspublikation mit Bildern und Texten. Die Texte sind zum Teil Gedichte, zum anderen Teil Auszuüge aus Prosawerken und dramatischen Werken des Autors.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 46
Veröffentlichungsjahr: 2025
Geleitwort
Winters Zeit
Raunächte
Die Entscheidung
Gedanken vor Bethlehem
Schattenzeit
Der Plan
Kinderwinterspiel
Nikolaus
Weihnachtsgeschichte in Dur oder: Wie die Weihnachtskrippe zum Esel kam
Eine seltsame Heilsgeschichte
Weihnachten in Dur und Moll
Der Wiederholungs-Retter oder: Vom Ölberg zu Thunberg
Krippen-Challenge
Weihnacht
Warten auf Weihnachten
Nach der Weihnacht
Das Jahr und sein Wechsel
Jahreswechsel
Krippen-Ochs und Krippen-Esel
Ein Zwiegespräch
Römische Volkszählung um Christi Geburt
Herodes Antipas, Fast ein König
Des Waldmann‘s unvergleichliche Krippe
Die Vorweihnachtszeit
Adventengel
Der gute Nikolaus und die Höllenknechte
Heiligabend
Krippenspiel in Seis
Naturschnee in den 1950ern
Schuss nach hinten
Sternsingen
Liebe Leser und Leserinnen,
im Lauf der vielen Weihnachten sind eine Reihe von Texten entstanden, die ich euch, im vorliegenden Büchlein zusammengefasst, vorstelle.
Es handelt sich um Gedichte, um Prosaisches und um Auszüge aus Theaterstücken, die im Lauf meiner Unterrichtsjahre an der Mittelschule Kastelruth, einige auch an anderen Mittelschulen zur Aufführung gekommen sind. Mit aufgenommen habe ich, sozusagen als jahreszeitlichen Rahmen, einige Wintergedichte ohne weihnachtlichen Bezug.
Aufgelockert werden die Texte durch Zeichnungen, die ebenfalls aus der Hand des Autors stammen. Ich bitte um Nachsicht, dass sie im Gedichtsteil thematisch zumeist nicht zu den benachbarten Texten passen und insofern eine Art Eigenleben bilden. Aber so können die Darstellungen auf den geraden Seitenzahlen unabhängig von den Texten als Bilderbuch verwendet werden.
Vergnügliche Weihnachten!
Elmar Perkmann, Völs am Schlern, Weihnachten 2025
Es ist die Zeit
Verdrängtes aufzuschnüren
Ins Licht zu holen
Was im Dunkel brütet
Vernarbten Wunden nachzuspüren
Freizusetzen
Was im Innern kocht und wütet
Es ist die Zeit
Pakete zu verschenken
Anzubieten
Was in Tiefen staut
Zu handeln
Und nicht nur zu denken -
Damit Erstarrtes
Fließen kann
Und taut.
Schatten lasten auf dem Ort.
Kalte Winde rütteln an den Toren.
Schwere Nebel da und dort,
Häuser liegen wie verloren.
Ein Bellen hallt durch leere Gassen
Bricht sich an der Friedhofsmauer
Schemen lösen sich, sind nicht zu fassen
Und Dunkelheit liegt auf der Lauer.
Sieh, wie Unholde über Fluren treiben.
Es ist die Zeit der dunklen Mächte.
Komm,
lass uns nah am Feuer bleiben -
Gott steh uns bei
in diesen rauen Nächten.
Ahornsamen
Stecken im Eis.
So wird das Leben
Zurückgehalten
Ihr Keimen
Blühen
Und Gedeihen
Sie sterben
Wie sie fielen
Still und leis
Und unerklärliche Gesetze
Walten
Da stehen wir wieder an der Schwelle
Das Dunkle hinter uns
Und vor uns strahlt das Helle
Als ob wir einen neuen Raum beträten
Auf unsrem Weg
Zwischen der Mündung und der Quelle.
Das was geboren ist
Es ist für immer
Ob Mensch, ob Stein,
Ob Tiere, Pflanzen und Gedanken
Es bleibt ein Abdruck da
Ein Hauch, ein Schimmer
Vom Guten gleich wie von dem Kranken.
Das All, es füllt sich auf
Mit allem Schönen, allen Kriegen
Und nichts davon ist jemals ungeschehen
Auch das, was dunkel bleibt
Und was verschwiegen
Bleibt unvergessen
Kann nicht gehen.
So wird das Universum stetig angereichert
Und nichts und niemand
Geht verloren.
Das was darin gesammelt und gespeichert
Wird unentwegt als neue Welt geboren.
Es ist, als hielt‘ das große Tier den Atem an
Und legt‘ sich müd gelaufen auf den Rücken
Bewältigt das, was übrig bleibt von seiner Bahn
Mit schwachen Gliedern und mit trüben Blicken
Die kleinen Wesen,
Die, in seinem Pelz verfangen,
Blind und taub die stete Reise absolvieren,
Dann und wann verständnislos nach oben langen
Verträumt, doch auch nicht mehr auf allen Vieren -
Haschen nach den späten Sonnenstrahlen
Und krabbeln an des Riesenpelzes Saum
Spüren nun des Winters sonnenferne Qualen
Und fallen ab
in einen abgrundtiefen
Traum.
Da gibt es Leute
Die den Winter lieben
Das grelle Weiß, das Glitzern,
Eis und Schnee,
Wenn blinkende Fontänen
Von den Dächern stieben,
Buntes Treiben auf dem
Zugefrornen See.
Gewiss, da sprüht die Sonne
In den Eiskristallen
Und Pistenraupen ziehen ihre Bahn.
Ich aber finde an was anderem Gefallen
Und tüftle an dem nächsten
Urlaubsplan.
Gönne jedermann was Kaltes, Weißes
Und störe niemanden beim Schaufeln
Und beim Schippen.
Ich denke an was Warmes, Heißes
Und träume meinen Traum von blauer See,
Von meerumrauschten
Klippen.
Da ist er nun
Recht spät für heuer
Hat sich nicht sehr beeilt
Und hat mir seinem
Zuckerstreuer
Krümel
Ausgeteilt.
Nun sieht man Kinder
Bunte, nette
Sie schwärmen in die Weite
Sie sammeln Flocken um die Wette
Wie mager ist die Beute!
Verkaufen sie, es ist nicht viel
Die Sammler warten schon
Erstehen Eis dann auf dem Stiel
Für mageren Finderlohn.
Wie fieberte ich ihm entgegen, dem heiligen Mann
Und diese vielen Tage wollten einfach nicht vergehn.
Seitdem die erste Kerze brannte, der Advent begann
War die Luft erfüllt von Geistern und von Feen
Es webte und wirkte an jeder Ecke
Es war, als vibrierten Haus und Garten
War da nicht jemand an der Hecke?
Dieses wohlige, schmerzliche Warten –
Mein Bruder war es, der in einer Bodenritze
Eine Spur von Glimmerstaub entdeckte
Mutter lächelt‘, Vater machte Witze:
Bestimmt war das ein Engel, den irgendwer erschreckte!
Dann kam der Krampustag, der Abend der Beweise
Mein Bruder wollt‘ dem Luzifer eins überbraten
Am Abend wurde er dann aber ungewöhnlich leise
Den starken Worten folgten keine Taten.
Ich selber hatte mir seit Tagen eingetrichtert
Ja keine Angst zu zeigen vor dem Nikolaus
Doch dann am Ende war ich völlig eingeschüchtert