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Wenn ein Mensch einen eindeutig weiblichen oder männlichen Körper hat, sich damit aber nicht identifizieren und die entsprechenden Rollenanforderungen nicht erfüllen kann, wird von einer Störung der Geschlechtsidentität gesprochen. Kommt ein dringender Wunsch hinzu, den eigenen Körper mit medizinischer Hilfe an den des anderen Geschlechts anzupassen, ist von Transsexualität oder Transidentität die Rede. Die Methode des narrativen Interviews ermöglicht den Erzählenden, selbst zu entscheiden, von welchen Teilen ihrer Biographie sie berichten wollen. In dieser Studie werden zwei narrative Interviews mit Betroffenen analysiert, so dass individuelle Erfahrungen mit dem Geschlechtswechsel sichtbar werden. Die beiden Erzählungen lassen zwei Hauptthemen erkennen: Die Interviewten hatten schon immer das Gefühl, „anders“ zu sein und empfinden die Anerkennung ihrer Geschlechtsidentität durch ihre Umwelt als existenzielle Bedingung für ihr Wohlbefinden. Anhand dieser Kernthemen wird ein theoretisches Feld eröffnet, welches sich ausgehend von allgemeinen Thesen der Sozialisationstheorie den Überlegungen E. H. Eriksons zuwendet und die Theorien G. H. Meads und E. Goffmans einbezieht.
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