Immerblühende Beete - Katrin Lugerbauer - E-Book

Immerblühende Beete E-Book

Katrin Lugerbauer

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Beschreibung

Das umfassende Praxisbuch: ganzjährig attraktive Beetgestaltungen. Leicht umsetzbare Vorschläge mit Pflanzlisten für verschiedene Gartensituationen. Grundlagen, standortgerechte Pflanzenauswahl, ideale Pflanzenkombinationen und alles zur Pflege. So verändert sich das Beet im Lauf des Jahres.

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Seitenzahl: 191

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Impressum

© eBook: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Julia Herko, Dr. Folko Kullmann

Lektorat: Rita Meixner

Covergestaltung: kral & kral design, Dießen a. Ammersee

eBook-Herstellung: Maria Prochaska

ISBN 978-3-8338-9426-8

1. Auflage 2024

Bildnachweis

Coverabbildung: Katrin Lugerbauer

Grafiken: Gisela Rüger

Fotos: Katrin Lugerbauer

Syndication: Bildagentur Image Professionals GmbH, Tumblingerstr. 32, 80337 München, www.imageprofessionals.com

GuU 8-9426 02_2024_02

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Wichtiger Hinweis:

Die Gedanken, Methoden und Anregungen in diesem Buch stellen die Meinung bzw. Erfahrung der Verfasserin dar. Sie wurden von ihr nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Jede Leserin, jeder Leser ist für das eigene Tun und Lassen jedoch weiterhin selbst verantwortlich. Weder Autorin noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

Vorwort

Pflanzen sind keine geheimnisvollen Wesen. Sie haben schlicht das Pech, nicht mobil zu sein, und haben sich daher an ihre natürlichen Standorte perfekt angepasst. Diese Bedingungen müssen wir auch im Garten bieten, um sie wachsen und blühen zu sehen. Pflanzen aus unterschiedlichen Lebensräumen im Garten zu vereinen ist daher immer eine Suche nach dem passenden Platz. Die Basis eines funktionierenden Gartens liegt darin, diesen zu finden und damit die Bedürfnisse zu erfüllen. Erst wenn man diese Prioritäten verinnerlicht hat, kann man an Gestaltung, Kombination und das Anlegen von Beeten denken. Daher soll dieses Buch nicht nur Anregungen bieten, welche Pflanzen zusammen gut aussehen, sondern auch Erklärungen liefern, wie Sie Standorte erkennen, verbessern und geeignete Pflanzen auswählen können.

Die Bereitschaft, sich mit Pflanzen auseinanderzusetzen und zu akzeptieren, dass manche Vorstellungen einfach nicht verwirklicht werden können, ist der Grundstock für die produktive Arbeit mit Pflanzen. Ich bin überzeugt davon, dass alle Pflanzenbegeisterten erfolgreich gärtnern können, wenn sie bereit sind, sich auf die Pflanzen einzulassen. Dazu gehört neben Geduld und einer großen Portion Interesse auch Kompromissbereitschaft. Diese ist dann nötig, wenn genau die Pflanze, die man gedanklich schon gepflanzt hat, aus verschiedenen Gründen nicht gedeihen würde und eine Alternative gefunden werden muss.

Vor allem aber soll dieses Buch zeigen, wie vielfältig Stauden sind. Egal ob für sonnige Freiflächen, schattige Winkel oder den schmalen Streifen entlang der Einfahrt: Es gibt für jeden Ort passende Stauden, die mit gekonnter Anordnung zu jeder Jahreszeit zieren und über mehrere Jahre hinweg stabile Pflanzengesellschaften bilden.

Ein wesentlicher Teil des Buches widmet sich der Frage, welche Stauden miteinander verwendet werden können, um harmonische Ergebnisse zu erhalten. Da der eigene Geschmack beim Gestalten eine wichtige Rolle spielt, sind Stauden ideal, um kreative Experimente zu wagen und andere Zusammenstellungen zu probieren. Falls etwas schiefgeht, kann problemlos umgepflanzt oder neu angeordnet werden.

Diese seltsamen Namen …

Wer sich neu mit der Materie befasst, wird überrascht sein von den wissenschaftlichen Bezeichnungen, die alle Pflanzen tragen. Auf den ersten Blick kann dieses System abschreckend wirken, doch beim Eintauchen in die Pflanzenwelt werden Sie rasch bemerken, dass das Wissen um den exakten Namen einer Pflanze Gold wert ist. Das System ist rasch erklärt: Jede Pflanze trägt einen großgeschriebenen Gattungsnamen, wie etwa der Storchschnabel die Bezeichnung Geranium. Dahinter folgt der kleingeschriebene Artname. Die vollständige Bezeichnung des Braunen Storchschnabels lautet daher Geranium phaeum. Wenn nun ein Gärtner ein besonderes Exemplar dieses Storchschnabels züchtet oder eine Pflanze gefunden wird, die sich deutlich von dieser Art abhebt, so wird ihr ein Sortenname gegeben. Ein Beispiel ist Geranium phaeum ‘Samobor’, der wegen seines dunkelpurpur gezeichneten Laubes als Blattschmuckstaude verwendet wird. Wer Wert auf Blütenfarben und exakte Wuchshöhen legt – was bei der Planung von Staudenbeeten wichtig ist –, sollte daher den gesamten Namen notieren, um in der Gärtnerei auch genau die Pflanze zu erhalten, die ausgesucht wurde. Auch für die Recherche in Büchern oder im Internet ist der exakte Name hilfreich.

In den Oudolf-Beeten in Wisley werden Rutenhirse (Panicum), Ehrenpreis (Veronicastrum virginicum), Duftnessel (Agastache ‘Black Adder’) und Elfenbeindistel (Eryngium giganteum) miteinander verwendet.

Warum Stauden?

Wer an blühende Beete denkt, dem fällt zuallererst der Begriff »Blumen« ein, obwohl die meisten unserer Gartenpflanzen Stauden sind. Leider wird die Bezeichnung im süddeutschen Raum und auch in Österreich als abwertendes Synonym für Gestrüpp oder Sträucher verwendet, was den Stauden völlig zu Unrecht Popularität verwehrt.

Was sind Stauden?

Botanisch gesehen versteht man unter einer Staude eine Pflanze, die aufgrund unterirdischer Wurzelsysteme oder Knollen, Zwiebeln oder Rhizome in der Lage ist, den Winter zu überleben und mehrere Jahre alt zu werden. Ihre oberirdischen Teile sterbenim Herbst und Winter beinahe vollständig ab, ehe sie im Frühling dann aus der Basis wieder austreibt. Im Gegensatz zu Gehölzen wie Sträuchern und Bäumen, die im Frühling an den im Vorjahr gewachsenen Ästen Blätter und Triebe bilden, wachsen Stauden daher in jeder Vegetationsperiode neu und müssen frische Stängel und Blätter entwickeln.

Stauden können völlig unterschiedlich aussehen. Einige verlieren ihr Laub den Winter über nicht, sie sindwintergrün, was streng genommen der Definition widerspricht, andere bekommen dicke, stabile Stängel; manche sind meterhoch und andere erreichen nur wenige Millimeter Höhe. Diese Vielfältigkeit macht Stauden zu idealen Gartenpflanzen: Während man Einjährige jeden Frühling aussäen muss und Gehölze rasch zu groß werden, sind Pflanzungen mit Stauden pflegeleichter und robuster. Sie sind auch in der Natur in der Überzahl: Alle Frühjahrsblüher und der Großteil aller Pflanzen in Wiesen, Wald und im Gebirge sind Stauden. Da sie an alle Standorte der Erde angepasst sind, ist es möglich, aus dieser Vielfalt zu schöpfen und auch im Garten fast alle Lagen – von praller Sonne über Sumpf bis hin zu tiefem Schatten – mit Stauden zu besiedeln. An Extremstandorten wird die Auswahl naturgemäß kleiner, aber es gibt für jeden Ort Stauden, die Gestaltung ermöglichen.

Vom Rasen zum Staudenbeet

Gärten unterliegen wie alle Bereiche, in denen Menschen ihre Vorlieben ausleben, wechselnden Trends und Moden. Legte noch vor wenigen Jahrzehnten jemand einen Garten an, so mussten darin Koniferen vorkommen, Rasen und häufig Rosenbeete; oft wurden nur rund ums Haus und an den Grundstücksgrenzen entlang Blumen gepflanzt. Die heutige Vielfalt an Stauden war bis vor einigen Jahrzehnten nur wenigen Personen zugänglich, etliche Pflanzen kaum erhältlich. Mit dem Internet und den erleichterten Versandbedingungen ist es kein Problem mehr, internationale Staudenkataloge zu studieren und sich Pflanzen aus der ganzen Welt senden zu lassen.

Gewandelt hat sich auch unser Verständnis von Gärten: Aus dem Streben nach Sauberkeit, Ordnung und Ertrag wurde der Wunsch nach Natürlichkeit und nach einemindividuellen Rückzugsort, der als Ruhepol im Alltag dient und nach eigenen Vorstellungen gestaltet werden kann. Es ist wieder modern, Erde unter den Fingernägeln zu haben und interessierten Besuchern den eigenen Garten zu zeigen. Für diese Vorhaben eignen sich Stauden besonders. Viele entwickeln sich schnell und verhelfen zu raschen Erfolgserlebnissen und sie können bei Bedarf umgepflanzt werden, was bei Gehölzen mit viegrößerer Mühe verbunden ist. Und sie sind preiswert: Aus einem kleinen Töpfchen mit wenigen Stängeln entwickelt sich bei vielen Stauden innerhalb einer Saison ein blütenübersäter Busch, und Beete, die im Frühling angelegt werden, machen schon im Sommer etwas her.

In der aktuellen Staudenverwendung sind es daher weniger riesige Blüten und leuchtende Farben, die uns faszinieren, sondern vielmehr die Vielfalt an Blütenformen und Laubstruktur. Und noch immer werden weltweit neue Pflanzen entdeckt und viele weitere gezüchtet.

Was erwarte ich vom Garten?

Welche Stauden Sie schlussendlich auswählen, hängt davon ab, wie der Garten genutzt werden soll. Am Anfang ist hilfreich, einfach nur zu überlegen, was Sie im Garten oder mit der neu gestalteten Fläche machen möchten. Je nachdem, ob Sie sich gerne im Garten aufhalten und bereit sind, Zeit zu investieren, oder ob Sie eine unkomplizierte und nachhaltige Lösung für Ihren Vorgarten suchen, erfordert das eine ganz unterschiedliche Herangehensweise.

Wer sich gerne in der Natur aufhält, Insekten unterstützen möchte und den eigenen Garten als Lebensraum auch für Tiere betrachtet, wird ihn anders anlegen als jemand, der sich in Taglilien verliebt hat, diese nun sammeln möchte und seinen ganzen Garten auf diese eine Gattung ausrichtet.

Da das vorliegende Buch die Abstimmung von Stauden untereinander zum Thema hat, ist es wichtig, sich darüber klar zu werden, welche Wünsche man sich mit der neuen Pflanzung erfüllen möchte. Ist es wichtig, dass möglichst das ganze Jahr über etwas blüht? Hat man einen Sitzplatz in der Nähe, an dem man abends den Tag ausklingen lässt und wo es nett wäre, wenn nach Sonnenuntergang duftende Stauden wachsen würden? Vielleicht liegt das Beet direkt am Eingang und sollte daher am besten ganzjährig ordentlich aussehen, ohne viel Arbeit zu machen? Erst wenn man sich sicher ist, was man möchte – oder, was in vielen Fällen einfacher ist, was man nicht möchte –, kann man konkret planen, denn erst dann ist es möglich, einzelne Stauden auszuwählen oder auszuschließen.

Stauden sind vielseitige und robuste Pflanzen, was aber auch sie nicht können, ist zaubern. Jede Pflanzung braucht ihre Zeit, um sich entwickeln zu können. Besonders Gräser benötigen häufig mehrere Jahre, um ihre volle Wirkung zu entfalten und manchmal klappt nicht auf Anhieb, was wir uns vorher so schön ausgemalt hatten. Man braucht daher Geduld und Ausdauer, die bei der Anlage eines Beets beginnt, bei der Pflanzung weitergeht und auch dann, wenn alles gut klappt, trotzdem nicht aufhört. Denn sobald ein Beet gut aussieht, muss man Zeit investieren, damit dieser Zustand erhalten bleibt. Bei guter Staudenauswahl sind das oft nur wenige Stunden pro Jahr. Ein Garten ist jedoch immer auch Natur und manchmal taucht Unkraut auf, wo keines sein sollte – in solchen Fällen ist ein längerer Arbeitseinsatz notwendig. Es ist aufgrund der vielen unvorhersehbaren Einflüsse schlicht nicht möglich, eine wirklich ganz sicher funktionierende Pflanzenlösung zu bieten – aber man kann die Frustration auf ein Minimum reduzieren, wenn zumindest die wichtigsten Voraussetzungen beachtet werden.

Ich möchte ein Staudenbeet

Das Geheimnis hinter einem schönen Beet sind die Überlegungen, die zu Beginn getroffen werden. Nur wer mit Standort und Bedingungen vertraut ist, kann geeignete Pflanzen wählen, die dann mit gesundem Wachstum erfreuen.

Gräser vermitteln Leichtigkeit: Hier ist es die Draht-Schmiele (Deschampsia cespitosa), die über den Blüten von weißer Vexiernelke (Lychnis coronaria ‘Alba’), Sonnenhut (Echinacea pallida) und Mannstreu (Eryngium × zabelii ‘Jos Eijking’) schwebt.

Nicht alles wächst überall – standortgerechtes Gärtnern

Der erste Schritt auf dem Weg zu einem funktionierenden Garten ist zu akzeptieren, dass Pflanzen Bedürfnisse haben. Sie können nur dann gedeihen, wenn ihre individuellen Ansprüche beachtet und so weit wie möglich erfüllt werden. Es hat daher keinen Sinn, um jeden Preis Pflanzenarten zu wählen, die einem besonders gefallen, für den geplanten Platz aber nicht geignet sind. Eine sonnenhungrige Staude in den Schatten zu pflanzen, nur weil dort etwas mehr Farbe gebraucht wird, würde schnell für Frustration beim Gärtnern sorgen.

Daher liegt der Schlüssel zu einem üppig blühenden Garten in der umsichtigen Pflanzenwahl. Sie können einem Beet ansehen, ob sich die verwendeten Stauden wohlfühlen, denn Pflanzen, die an passenden Plätzen wachsen dürfen, wachsen schneller, sind gesünder und brauchen weniger Pflege. Nicht standortgemäß verwendete Stauden, denen es zu nass, zu trocken, zu dunkel oder zu hell ist, enttäuschen uns und kosten einiges an Zeit, Nerven und nicht zuletzt Geld. Daher sollten Sie für ein Beet in erster Linie Pflanzen mit ähnlichen Standortansprüchen wählen, da es sonst zu einem Ungleichgewicht kommt und die angepassten Pflanzen rasch wachsen, während jene, die mit den Bedingungen nicht klarkommen, überwuchert werden und verschwinden.

Bereiche, an denen unpassende Stauden verwendet werden, die sich nie richtig etablieren können und verschwinden, werden dann oft als »Problemstandorte« bezeichnet.

Um geeignete Pflanzen für ein Beet aussuchen zu können, muss daher zuerst festgestellt werden, um welchen Standort es sich bei der vorgesehenen Fläche handelt. Es gibt etliche Faktoren, die einen Standort ausmachen, am wichtigsten sind jedoch folgende:

• Licht

• Boden

• Klimazone und Witterung

• Platzbedarf

Sorgfältig abgestimmte Pflanzengemeinschaften reduzieren spätere Eingriffe auf ein Minimum und können als Einheit gepflegt werden. Das gelingt nur, wenn die Pflanzen zueinander passen und ihre Ansprüche erfüllt werden. Wer diese Vorgehensweise verinnerlicht, verringert gleichzeitig Krankheiten, Schädlingsbefall und Ausfälle und kann sich über gesunde, robuste und wüchsige Pflanze freuen. Ignoriert man ihre Bedürfnisse, dann geraten die Pflanzen in Stress, welken und werden anfällig für Fraßfeinde und Infektionen. Sie müssen zusätzlich gegossen werden oder erreichen nicht die erwartete Höhe; oft blühen sie nicht oder verschwinden einfach.

Da Pflanzen am besten wachsen, wenn sie ähnlich wie in ihrem natürlichen Vorkommensgebiet verwendet werden, ist es wichtig, sich zu informieren, an welche Verhältnisse eine Staude gewöhnt ist und woher sie kommt. Viele Pflanzen sind tolerant, was ihre Verwendung anbelangt, und sie können an unterschiedlichen Stellen gedeihen, andere reagieren sehr heikel, was bestimmte Standorte betrifft, und es wäre schade, sie an falschen Orten eingehen zu lassen. Alle diese Informationen können Sie entweder direkt beim Kauf in der Gärtnerei erfragen, in Büchern oder Katalogen nachschlagen oder auch im Internet recherchieren.

Aussagen zur Pflegeleichtigkeit sind in diesem Zusammenhang immer mit Vorsicht zu genießen. Es gibt zwar diverse Stauden, die tatsächlich wüchsig sind und kaum Probleme mit verschiedenen Böden haben, aber manchmal versteckt sich hinter solchen Versprechen auch die Hoffnung auf ein gutes Geschäft. Davon abgesehen sind Pflanzen Lebewesen und es ist nicht immer leicht herauszufinden, weshalb sie an dem einen Standort wuchern, woanders jedoch kaum zur Blüte gelangen.

Zeitig im Frühjahr ziert neben Schneeglöckchenlaub und Gelben Windröschen (Anemone ranuncoloides) der Austrieb von Pfingstrosen (Paeonia mlokosewitschii).

Aufgrund der unterschiedlichen Blütenformen sind Flammenblume (Phlox paniculata) und Geißraute (Galega × hartlandii ‘Alba’) ein dankbares Paar im Staudenbeet.

Licht

Die Lichtbedürfnisse von Pflanzen sind ganz unterschiedlich und eines der wichtigsten Kriterien für die Standortwahl. Wie viel Licht eine Pflanze braucht, hängt von ihrem angestammten Lebensraum ab. Waldpflanzen wie Funkien haben große Blätter, damit sie möglichst viel vom wenigen Licht abbekommen, das auf den Waldboden fällt. Werden sie zu sonnig gepflanzt, verbrennt das Laub, die Fotosynthese kommt zum Erliegen und sie gehen ein.

Umgekehrt sind Stauden, die auf sonnigen Freiflächen wachsen, speziell dafür ausgerüstet: Viele wachsen niedrig, manche haben als Schutz vor der Sonne silbriges Laub (Lavendel), das oft auch behaart (Salbei) oder besonders fest (Iris) ist. Verwendet man sie an schattigen Orten, vergrünen sie, weil im Dunklen kein Blattschutz mehr notwendig ist. Sie werden dann auch höher, da sie zur Sonne streben, und weil ihre Stängel zu schwach sind, fallen sie schließlich um. Blaue Funkien-Sorten verändern bei falscher Pflanzung sogar ihre Farbe: Die blaue Blattfärbung beruht auf einer Wachsschicht, die von direkter Sonneneinstrahlung geschmolzen wird, und die Funkie erscheint dann glänzend grün (das kann man auch einfach mit warmen Fingern testen).

Pflanzen, deren Lebensbereich der Halbschatten ist, sind in Bezug auf die Lichtsituation toleranter. Letzten Endes darf man die Lichtbedürfnisse nicht zu dogmatisch sehen und sollte ruhig auch den Mut haben, etwas auszuprobieren. Viele Pflanzen sind anpassungsfähiger, als man vermuten würde, und oft tauchen Sämlinge an Stellen auf, die man nicht für passend gehalten hätte. Wer ein Beet neu anlegt, fährt aber auf jeden Fall gut damit, sich über die Ansprüche der verwendeten Pflanzen zu informieren und sie bestmöglich zu erfüllen, da nur so die Erfolgschance einer Pflanzung erhöht werden kann.

Welche Lichtverhältnisse ein Beet aufweist, ermittelt man am einfachsten durch Beobachtung an einem sonnigen Tag, an dem man die ungefähre Dauer der Sonneneinstrahlung und die betreffende Tageszeit notiert. Beachtet werden muss, dass diese Daten je nach Jahreszeit variieren!

Vollsonnig: ganztägig von der Sonne beschienen, daher oft trocken, schattenliebende Pflanzen überleben hier nicht

Sonnig: hell, aber nicht unbedingt durchgehend beschienen, ein vorübergehender Schatten zur Mittagszeit bedeutet keine Einschränkung, Phasen mit Sonnenbestrahlung müssen aber überwiegen

Halbschatten: am schwierigsten einzuschätzen, Sonne zwischen spätem Vormittag und frühem Nachmittag sollte abgehalten oder durch einen Baum gemildert sein, Schatten sollte gegenüber Sonne überwiegen, pralle Sonne ist nur kurz/gar nicht vorhanden

Schatten: weitgehendes Fernbleiben direkter Sonneneinstrahlung, feuchtere Atmosphäre

Vollschatten: hinter hohen Häusern oder unter den Kronen alter, dichter Bäume, eher dunkel, oft auch trocken (wenn Bäume dem Boden Wasser entziehen)

Lichter Schatten: helle Flächen, ohne direkte Sonneneinstrahlung, etwa unter lichten Laubbäumen, einige Sonnenstrahlen erreichen immer den Boden

In vielen Fällen sind die Lichtverhältnisse aber sogar innerhalb einer einzigen Pflanzung unterschiedlich und darauf sollte auch eingegangen werden. Meistens ist an der Reaktion der Pflanzen erkennbar, ob der Standort passt. Gedeihen sie nicht und haben wenig Zuwachs, dann kann Umpflanzen helfen. Das ist besonders dann nötig, wenn sich die Bedingungen überraschend ändern.

Wenn ältere Beete nicht mehr so funktionieren wie zu Beginn, Pflanzen instabil wachsen oder ganz verschwinden, ist neben Nährstoffmangel oft mangelndes Licht das Problem. Entweder die Pflanzen beschatten sich gegen-seitig zu stark oder Gehölze in der Umgebung schirmen nun mehr Licht ab als früher. Weil man selbst oft im Garten ist, fällt einem das kaum auf. Hier können Fotos aus den Anfangszeiten einer Pflanzung helfen, um Unterschiede festzustellen.

Im Schatten sind helle Farben immer von Vorteil, egal ob panaschiertes Laub wie das von Funkien oder helle Blüten wie hier von Storchschnabel (Geranium × cantabrigiense ‘Biokovo’).

Boden

Eng mit der Lichtsituation verbunden ist die Art des Bodens. Für viele Pflanzen, die Schatten brauchen, gilt: Je feuchter der Boden ist, desto mehr Sonne ertragen sie. Bei sonnenliebenden Pflanzen ist es umgekehrt: Manche brauchen Feuchte, andere wiederum benötigen trockene, durchlässige Böden. Wie aber erkennt man, welchen Boden man hat? Das Thema Boden ist komplex und die Beschaffenheit des Bodens kann in zahlreiche Grade eingeteilt werden. Für die Anlage eines Beets ist es in den meisten Fällen ausreichend, die grundsätzliche Bodenart festzustellen.

Böden bestehen, neben Mineralstoffen und Elementen, aus Sand, Schluff (Feinsand) und Ton – wobei eine Mischung aus diesen drei Bestandteilen als Lehm bezeichnet wird – und haben als oberste Schicht eine Decke aus Humus. Je höher der Anteil an Ton, desto »schwerer« (auch »lehmiger«) ist der Boden – er beinhaltet mehr Nährstoffe, ist aber aufwendiger in der Bearbeitung, weil er dichter ist. Er bröselt beim Graben nicht, sondern kann in Blöcken ausgestochen werden und wird bei Trockenheit so hart, dass man kein Loch mehr graben kann. So wie wir schwerer graben, ist es auch für die Pflanzen schwieriger, in Lehm Wurzeln zu treiben, und sie brauchen länger zum Anwachsen. Dazu erwärmt sich schwerer Boden im Frühling nur allmählich, weshalb das Wachstum langsamer einsetzt.

Schattenstauden wie Christrosen (Helleborus orientalis) und Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) gedeihen besser, wenn der Boden gemulcht und somit ihrem natürlichen Lebensraum – lichten Laubwäldern – nachempfunden wird.

Wenn ein Boden hingegen viel Sand enthält, ist er lockerer, durchlässiger, leichter zu bearbeiten und gut durchlüftet. Dafür werden aber auch Nährstoffe und Feuchtigkeit weniger lange gespeichert, weil sie in den Untergrund verschwinden, und man muss öfter gießen und düngen. Im Frühling werden leichte Böden schnell erwärmt und tauen rascher auf als Lehmböden.

Möchte man die Bodenbedingungen ändern, kann man mit Zugabe des jeweils geringer vorhandenen Stoffes den Boden verbessern und so verändern, dass er für Pflanzen verträglicher wird. Bei sehr schwerem Boden helfen deshalb Sand und Kompost, bei leichten Böden die Zugabe von Ton und Kompost.

Die wichtigste Komponente für Pflanzenwachstum und die Anlage eines Gartens ist jedoch der Humus, die oberste Schicht des Bodens. Darunter versteht man abgestorbene Teile aus Flora und Fauna, die von Mikroorganismen und größeren, für uns sichtbaren Tieren wie Würmern zersetzt und umgewandelt werden. Jeder gesunde Boden hat als obersten Bestandteil eine wenige Zentimeter bis etliche Dezimeter dicke Humusauflage, die manchmal mehr, manchmal weniger vom darunter liegenden Boden durchsetzt ist. Deshalb kann Humus auch unterschiedlich aussehen. Humus stellt Nähr- und Mineralstoffe für Pflanzen zur Verfügung, er speichert Wasser und ist daher für ein gutes Pflanzenwachstum wichtig.

Es gibt verschiedene Begriffe, die Humus bezeichnen. Die als Gartenmaterial bekannte Komposterde fällt ebenso darunter wie Lauberde und den meisten Humusarten gemeinsam sind die dunkle Färbung und der angenehme Geruch. Je mehr Humus in einem Boden vorhanden ist, umso leichter kann er bearbeitet werden und umso besser werden die Pflanzen wachsen – daher ist das Einarbeiten von Humus das effektivste Mittel, um den Boden zu verbessern.

Dunkelblättrige Nachbarpflanzen wie Silberkerzen (Actaea simplex ‘Brunette’) bringen helle Blüten (Astilbe Thunbergii-Hybride ‘Prof. van der Wielen’) zum Leuchten.

Wer auf kalkhaltigen Böden nicht auf Rhododendren verzichten möchte, kann sie, mit saurem Substrat in Töpfe gepflanzt, in Schattenbeete integrieren.

Will man die Bodenart bestimmen, ist es am einfachsten, mit dem Spaten in den Boden zu stechen. Aus lehmigem Boden kann man regelrecht Blöcke ausstechen, die nicht von selbst zerfallen und sehr kompakt sind. Ist die Schnittfläche glänzend und sind kaum feste Bestandteile (Sand, Kies, Steine) sichtbar, dann ist der Tonanteil sehr hoch. In diesem Fall ist es von Vorteil, Humus und Sand einzuarbeiten, um den Boden zu lockern. Was man bei einer einfachen Probegrabung ebenfalls erkennen kann, ist die Dicke der Humusauflage, denn dies ist die erste Schicht, auf die man trifft. Je dicker sie ist, desto besser wird alles wachsen.