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Wie konnte das Auto auf gerader Strecke von der Fahrbahn abkommen, über den Graben drüber weg schießen und sich dreimal überschlagen?
Endlich ist diese Kriminalkurzgeschichte vollendet.
Spannende Unterhaltung wünscht
Manfred Basedow
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Veröffentlichungsjahr: 2017
Den ganzen Tag lang, war es unerträglich drückend. Kaum jemand mochte sich groß rühren, lag lieber am Wasser, im kühlenden Schatten.Gegen Nachmittag zog sich dann der Himmel zu, bis er gegen Abend plötzlich seine Schleusen öffnete. Von einer Sekunde zur nächsten, verdunkelte sich die ganze Umgebung in tiefe Schwärze.
Auf einer einsamen Landstraße war gerade ein Kleinwagen unterwegs. Es war kaum zu erkennen, ob ein Mann, eine Frau oder mehrere Insassen im Fahrzeug saßen. Plötzlich kam das Auto ins Schleudern und schoss in den Graben, überschlug sich dreimal und blieb dann auf dem Dach liegen.
Erst drei Stunden später erreichte ein anderes, zufällig die Straße entlang fahrendes, Fahrzeug die Unfallstelle.
Geistesgegenwärtig bremste Jochen, schaltete das Warnlicht an und stellte das Warndreieck einige Meter hinter seinen SUV.
Wie nur konnte der Kleinwagen an dieser geraden Strecke von der Fahrbahn abkommen, in den Graben rasen und sich mehrfach überschlagen? -, dachte Jochen, während er sich dem verunglückten Auto näherte. Schnell erkannte der junge Mann, dass nur am Lenkrad eine weibliche Person zu sehen war. Der Airbag hatte ausgelöst und die Frau schien bewusstlos auf dem Lenkrad zu liegen.
So schnell Jochen konnte, versuchte er die Fahrertür zu öffnen, doch durch den mehrfachen Überschlag, war sie total deformiert und ließ sich nicht öffnen.Schnell nahm Jochen sein Smartphone und rief über den Notruf Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen zum Unfallort.
In der Zwischenzeit mochte Jochen aber nicht tatenlos herumstehen, zerstörte das Fenster der Fahrertür mit einer massiven Wegfahrsperre, die ihm zufällig in die Hände gefallen war. Als Kommissar kannte er sich aus, um die Vitalfunktionen der Frau zu kontrollieren, ob sie überhaupt noch am Leben war.
Er fühlte am Hals einen schwachen Puls und holte einen Gurtschneider, mit dem Sicherheitsgurte nach einem Unfall durchtrennt werden konnten. Dann bot Jochen all seine Kräfte auf, um die Frau vorsichtig heraus zu holen. Er führte die Beatmung und Herzdruckmassage durch, wie er es im Erste-Hilfe-Kurs gelernt hatte. Als er sich davon überzeugt hatte, dass sie wieder normal atmete und der Puls deutlich zu fühlen war, drehte er sie in die stabile Seitenlage.
Instinktiv wusste Jochen, dass er bei der verunglückten Frau bleiben musste, bis der Rettungswagen und die Polizei, seine Kollegen eintrafen. Eigentlich gehörte er ja in die Kriminalabteilung, aber wer weiß? Wie leicht konnte aus einem zunächst angenommenen einfachen Unfall ein Kriminalfall werden? Nach ungefähr zwanzig Minuten waren die ersten Signale, der nahenden Fahrzeuge zu vernehmen. Jochen sah sich inzwischen im Auto um, ob da irgendwo die Handtasche der Frau zu finden war. Endlich fand er sie. Auf dem Beifahrersitz lag sie. Vorsichtig öffnete er sie und entdeckte den Personalausweis.
Er las: Manuela Schuster, geboren am 14.09.1987, wohnhaft in Bergen auf Rügen, denn in dieser Stadt befand sich auch das Polizeirevier, das Jochens Dienststelle war. Als die Kollegen und Sanitäter fast zeitgleich eintrafen, ließ der Ersthelfer die verletzte Frau versorgen und teilte ihnen kurz mit, wie die Verunglückte hieß, damit die Familie benachrichtigt werden konnte.
Dann wandte sich Jochen an seine Kollegen vom Verkehrsdezernat: „Kommissar Schulz, ich hatte Dienstschluss und befand mich auf meinem Heimweg, als ich an diese Unfallstelle kam. Ich kann euch nicht sagen, wie lange Frau Schuster schon in ihrem Kleinwagen eingeklemmt gesessen hatte. Doch zögerte ich keine Sekunde, die Unfallstelle zu sichern und zu kennzeichnen.“
Zunächst überprüften sie über die klassische Halterabfrage, auf Grund der Daten aus dem Personalausweis und den Fahrzeugpapieren.
Frau Manuela Schuster war verheiratet und hatte zwei Kinder, eins im schulpflichtigen Alter, eins in der KITA.
Der Kollege von der Verkehrspolizei bedankte sich für die ersten Informationen und begann mit seinem Beifahrer mit der Sicherung der Spuren, um später den Unfallhergang rekonstruieren zu können.
Sie schritten die Reifenspuren und umgeknickten Zweige zurück, wo das Auto von der Fahrbahn abgekommen war. Als sie die Stelle der Straße erreichten, fiel den erfahrenen Beamten etwas Verdächtiges auf. Dort schien ein dicker Ölfilm zu liegen. Das Fahrzeug kam dadurch ins Schleudern, die junge Frau konnte nicht mehr rechtzeitig gegenlenken und kam so von der Fahrbahn ab.
Bisher konnten sie aber die Frage nicht beantworten, ob das Fahrzeug selbst das Öl verloren hatte, oder ob jemand Drittes dafür verantwortlich war.
Deshalb wurde ein Abschleppfahrzeug angefordert, das das Unfallfahrzeug in die Kriminaltechnische Werkstatt bringen sollte.