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Eine dramatische Geschichte, lebendig und eindrücklich erzählt
Am 16. Oktober 1944 flohen vom ostpreußischen Gut Trakehnen Pferde und Menschen über das zugefrorene Frische Haff nach Westen. Das 200 Jahre alte, weltberühmte Gestüt musste sich vor der Roten Armee retten. Tausende von Pferde legten ohne Futter und Wasser Hunderte von Kilometern zurück, viele von ihnen verendeten. Sie brachten ihre Lasten durch bittere Kälte, Eis und Schnee, durch Feuer und Bombenhagel. Die Pferde bewahrten die Ostpreußen schließlich vor Tod, Vergewaltigung, Gefangennahme, Deportation und Zwangsarbeit. Und die Ostpreußen retteten ein großes Kulturgut: ihre Pferde.
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Seitenzahl: 222
Veröffentlichungsjahr: 2014
PATRICIA CLOUGH
In langer Reihe über das Haff
Die Flucht der Trakehner aus Ostpreußen
Aus dem Englischen von Maja Ueberle-Pfaff
Pantheon
Der Pantheon Verlag ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe
Random House GmbH
Erste Auflage
Pantheon-Ausgabe September 2014
Copyright © 2004 Deutsche Verlags-Anstalt, München
Umschlaggestaltung: Jorge Schmidt, München
Satz: DTP im Verlag
ISBN 978-3-641-13536-2www.pantheon-verlag.de
Für Isabella und Paolo
Inhalt
Dramatis personae
Vorbemerkung
1 – Donnergrollen aus dem Osten
2 – Der »braune Zar« ergreift die Macht am Pregel
3 – Trakehnen, das größte Gestüt Europas
4 - Wer Wind sät …
5 – Unruhige Tage eines goldenen Herbstes
6 – Endlich – der Aufbruch
7 – Das letzte Weihnachtsfest in der Heimat
8 – … wird Sturm ernten
9 – »Dann bleibt nur noch das Haff!«
10 – Das Ende Trakehnens
11 – Kann die Rasse gerettet werden?
Epilog
Dank
Nachweis
Bibliographie
Bildteil
Dramatis personae
Staatliche Züchter
ERNST EHLERT, Landstallmeister von Trakehnen, seine Enkelin Lilla und Familie
MARTIN HELING, Landstallmeister von Georgenburg, seine Frau und sein Sohn Dietrich
HANS SEYFFERT, preußischer Oberlandstallmeister mit Sitz in Berlin
FRIEDRICH KIAULEHN, Obersattelmeister in Trakehnen, NS-Ortsleiter und Bürgermeister von Trakehnen
HELMUT HUFENBACH und Otto Fiege, Reitburschen
Andere Landstallmeister
Private Züchter
BARBARA VON SPERBER, LENKEN
ANNA VON ZITZEWITZ, WEEDERN, mit Tochter ERDMUTE und SohnEBERHARD
FRANZ SCHARFFETTER, KALLWISCHKEN, und Sohn HANS-JOACHIM
PETER ELXNAT und Familie
GERD LEHMANN, seine Mutter und Schwester
BRIGITTE BOETTCHER, ihr Mann und ihr Vater mit Familie
JOHANNA SASSE, ihr Mann Karl und Familie
ALEXANDER FÜRST ZU DOHNA-SCHLOBITTEN
FRITZ SCHILKE, Geschäftsführer der ostpreußischen Stutbuchgesellschaft
Nazifunktionäre
ERICH KOCH, Gauleiter von Ostpreußen und Reichskommissar der Ukraine
HERMANN GÖRING, Reichsmarschall usw.
Russen
LEW KOPELEW, Propaganda-Offizier, später Schriftsteller
ALEXANDER SOLSCHENIZYN, Artilleriehauptmann, später Schriftsteller
Briten
Brigadier BOLTON, Ortskommandant von Perlin
Vorbemerkung
Vor dem Zweiten Weltkrieg und noch einige Jahre danach bezeichnete der Begriff »Trakehner« ausschließlich die Pferde, die auf dem staatlichen Hauptgestüt Trakehnen und seinen Vorwerken geboren waren. Pferde, die von Trakehner-Zuchthengsten gezeugt waren und registrierte Stuten als Mutter hatten, hießen Ostpreußische Warmblutpferde Trakehner Abstammung.
Ostpreußen gibt es nicht mehr. Trakehnen gibt es nicht mehr, und das letzte dort geborene Pferd starb 1976. Heutzutage wird der Begriff »Trakehner« für offiziell registrierte Pferde der gleichnamigen Rasse benutzt. Der Einfachheit halber habe ich mich für die moderne Bezeichnung entschieden, auch wenn sie damals strenggenommen nicht korrekt gewesen wäre.
1938 wurden viele der alten, ursprünglich litauischen Namen ostpreußischer Städte und Dörfer vom nationalsozialistischen Regime »germanisiert«. Ich verwende lieber die Namen, die jahrhundertelang bekannt und beliebt waren, und nicht die, die sie nur wenige Jahre trugen.
Ein großer Teil des Buches, wie überhaupt vieles, was wir über die Flucht aus Ostpreußen wissen, basiert auf mündlichen Erzählungen, auf den Erinnerungen der Menschen, die sie erlebt haben. Die Berichte meiner Gesprächspartner mögen sich in einigen Details von anderswo erschienenen Berichten unterscheiden. Das liegt in der Natur der mündlichen Überlieferung. Natürlich stehe ich für meine eigenen Quellen ein.
Während meiner Recherche für dieses Buch suchte ich intensiv nach Frau Lilli – oder wie ihre Familie sie nannte, Lilla – Roth, der Enkelin von Dr. Ernst Ehlert, dem letzten Landstallmeister von Trakehnen. Als junges Mädchen hatte sie die Kriegsjahre in Trakehnen verbracht und war zusammen mit ihrem Großvater geflüchtet. Sie wäre daher eine der wichtigsten Zeitzeuginnen gewesen. Aber meine Suche verlief ergebnislos: Keiner meiner Gesprächspartner wußte, was aus ihr geworden war; es gab nur die vage Vermutung, sie sei nach Amerika ausgewandert.
Nach der Veröffentlichung der ersten Ausgabe dieses Buches erhielt ich zu meiner allergrößten Freude über Umwege eine E-Mail aus Ludwigshafen. Frau Roth schickte ein Lebenszeichen und war auch an einer Begegnung interessiert! Seitdem haben wir uns zweimal getroffen und lange Gespräche geführt. Mit ihrer freundlichen Hilfe konnte ich die Taschenbuchausgabe, die 2006 erschienen ist, mit noch nicht bekannten Szenen ergänzen und einige Einzelheiten berichtigen. Dafür bin ich Frau Roth zutiefst dankbar.
Für die Pantheon-Ausgabe habe ich den Epilog aktualisiert und ergänzt.
Trevi im Juni 2014
1Donnergrollen aus dem Osten
Was war das?
Ein Geräusch von fernem Donner brach in den Sommertag ein.
Da war es wieder, vom Wind über die sonnigen Wiesen und Wälder getragen. Die Pferde auf den Koppeln bäumten sich auf und jagten mit geblähten Nüstern nervös umher, die dunklen Augen furchtsam geweitet. Auf den Feldern und bei den Ställen hörten es auch die Landarbeiter, die Lehrjungen und die uniformierten Gestütwärter. Ängstlich versuchten sie die Entfernung zu schätzen. Dreißig, vierzig Kilometer vielleicht, noch auf der anderen Seite der Grenze, aber dennoch erschreckend nahe.
Ihre Sorge stand unter Strafe. Immer wieder war ihnen versichert worden, daß die Rote Armee keinen Fuß auf deutschen Boden setzen würde. Sie sollten sich auf das militärische Genie ihres Führers verlassen, der Deutschland zum Endsieg führen würde. Der Führer verfüge über »Wunderwaffen«, die er zu gegebener Zeit einsetzen würde, um den Feind zu vernichten. Es war verboten, über ein Weggehen zu sprechen – das sei defätistisch. Jeder, der zu flüchten versuchte, galt als Saboteur. Darauf stand die Todesstrafe.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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