In Münster: wer oder was war das gleich nochmal? - Rainer Karliczek - E-Book

In Münster: wer oder was war das gleich nochmal? E-Book

Rainer Karliczek

0,0

Beschreibung

Kurzweilige Texte und Karikaturen zu prominenten Menschen, die aus Münster kommen oder in Münster gewirkt haben.

Das E-Book In Münster: wer oder was war das gleich nochmal? wird angeboten von BoD - Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Münster, Münsterland, Prominente, Karikaturen, Texte

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 91

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Personen auf der Titelseite von links nach rechts: Alsmann, Pinkus, Titus, Landois, Fürstenberg, Annette, Friedensreiter, Schlaun, Türmerin, Liudger, Jan van Leyden

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Münsterland

Aldegrever, Heinrich, Maler

Alsmann, Götz, Musiker

Aschendorff, Verlegerfamilie

Benteler, Heinrich, Architekt

Blücher, Gebhardt, General

Breider, Theo, „Mühlenbaumeester“

Briefträger, der Unbekannte

Brüning, Heinrich, Reichskanzler

Bünichmann, Greta, Opfer

Busch, Carl, Maler

Chigi, Fabio, Nuntius – Papst

Clemens August, Fürstbischof

Corfey Lambert, Baumeister

Dalai Lama, Religionsführer

Deilmann, Harald, Architekt

Dittmann, Titus, Skater

Droste, Annette zu - Hülshoff, Dichterin

Eimermacher, Ferdinand, Ballonfahrer

Essink, Franz, Paohlbürger

Fahrräder – „Leezen“

Freuchen Gans, Geldhändlerin

Friedensreiter, Nachrichtenbote

Fürstenberg, Franz, Minister

Galen, Clemens, Kardinal

Galen, Christoph, Fürstbischof

Gallitzin, Amalie („familia sacra“)

Goethe, Wolfgang, Dichter

Harpenau, Felix, Polizist

Hensen, Alfred, Architekt

Hertel . Hilger+Bernhard, Architekten

Hindenburg, Paul, Reichspräsident

Hittorf, Johann, Physiker

Hitze, Franz, Hitzehaus

Hölker, Wolfgang, Verleger

Hüffer, Verlegerfamilie

Hundt, Friedrich, Fotograf

Jan van Leyden, Wiedertäufer

Jauch, Günter, Millionär

Karl der Große, Kaiser

Ketteler, Friedrich, Diplomat in China

Kiepenkerl, Wanderverkäufer

Klimke, Ingrid, Reiner, Pferdesportler

Kolpingwerk Münster

Landois, Hermann, Zoodirektor

Lamberti, Stadtheiliger

Lemper, Ute, Sängerin, Tänzerin

Lewe, Markus, Oberbürgermeister

Lindenberg, Udo, Rockmusiker

Lipper, Ferdinand, Architekt

Liudger, Bischof

Lortzing, Albert, Komponist

Maria Euthymia, Ordensfrau

Modersohn, Otto, Maler

Müller, „Pinkus“, Bierbrauer

Müllmänner

Münsterländer, vierbeinig

Ney, Elisabeth, Bildhauerin

Onkel Willi, Straßenmusikant

Pferde und Schweine

Picassos Schatten

Preussen Münster, Sportverein

Renesse, Alfred, „Ziegenbaron“

Ring tom, Malerfamilie

Romberg, Giesbert, „Toller Bomberg“

Schlaun, Conrad, Architekt

Schreckenstein, Friedrich, General

Schumann, Carl, Olympionike

Schwan Petra, Peter, Verliebte

Send, Volksfest

Skulptura, Kunstausstellung

Snoek, Egbert und Hendryk, Großhändler

Sperlich, Georg, Oberbürgermeister

Spoekenkieker, Neugieriger

Sprickmann, Anton, Gelehrter

Stephan, Steffi, Bassgitarrist

Stein, Karl, Staatsmann

Stein, Edith, Ordensfrau

Studierende, jeder 7. in der Stadt

Thalmann, Martje, Türmerin

Tormin, Richard, Ingenieur, Stadtbaurat

Tüns, Marion, Oberbürgermeisterin

Vincke, Ludwig, Oberpräsident

Waldeck, Franz, Bischof

Werneking, Franz, Botaniker

Westfälisches Essen

Wewering, Heinz, Trabrennfahrer

Wibbelt, Augustin, Schriftsteller

Wilsberg, „TV-Detektiv“

Winkelmann, Max, Unternehmer

Wulf, Paul, Zeitzeuge

Zibomo, Karnevalsveranstaltung

Zuletzt: „Lebenswerteste Stadt der Welt“

Epilog

Literaturverzeichnis

Ein schockierendes Vorwort

Viele deutsche Städte und Bundesländer sind stolz auf ihre Geschichte, die von Künstlern, Helden und Menschen geprägt ist, die noch heute als Vorbilder dienen, die bewundert oder gar verachtet werden.

Als Musterland betrachtet sich Thüringen mit Luther, Goethe, Schiller, Bach. Bauhaus – da wird wohl ein Westfale neidisch, vielleicht schaut er aber dann auf die ehemalige Provinzhauptstadt Münster, schlägt das wikipedia-Lexikon auf und liest unter dem Stichwort „Berühmter Münsterländer“:

„Der Große Münsterländer ist eine von der FCI anerkannte deutsche Hunderasse, zu unterscheiden ist er vom Kleinen Münsterländer…“

Und auf das Stichwort „Berühmter Westfale“ erfährt man: „Westfalen sind 156-165 cm groß und wiegen 500-750 kg. Damit ist es sehr athletisch mit einem muskulösen und kräftigen Körper. Der Kopf der Westfalen ist edel, gut proportioniert und elegant. … berühmter Westfale… beispielsweise der Hengst „Damon Hill“, der sich unter Langehanenberg und Ingrid Klimke erfolgreich zeigte.“

Damit ist der pferdelose Westfalenfreund zunächst geschockt. Kommt er aber einen Tag später wieder zur Besinnung, wird er seine Sucheingabe spezifizieren und vielleicht „Berühmter Münsterländer, kein Tier oder Wiedertäufer“, sondern „Politiker, General, Bischof, Wissenschaftler“ eingeben. Nun wird er sehr In diesem schmalen Büchlein sind sie versammelt. Lesen Sie es ganz durch: Sie werden erfreut sein, höchstselbst in einer solchen Stadt leben zu dürfen, die nicht bloß Hunde und Pferde hervorgebracht hat, sondern auch so viele vorbildliche, tüchtige und gelehrsame Menschen, auch wenn sie bisher noch nicht 500 Kilogramm auf die Waage bringen konnten. Die Westfalen gelten als kerniger, tüchtiger, zuverlässiger und vorbildlicher Menschenschlag. Im Westfalenlied werden sie sogar besungen. Kurzum: Wer wollte da kein „Münstler“ oder Westfale sein?

Münsterländer, zweibeinig Westfale, vierbeinig Münsterländer, vierbeinig

Münsterland – was ist das?

Ein Wohnwagentyp oder -hersteller, der Verein Münsterland e.V., ein ehemaliger Schnellzug der DB, das Fährschiff Emden-Borkum, eine Autobahnraststätte, eine Veranstaltungshalle in Münster, die Region um die Stadt Münster.

Was gehört nicht zum Münsterland?

Bielefeld, Oldenburg (dort gibt es jedoch ein Oldenburger Münsterland, das zum Bistum Münster gehört), Osnabrück, Dortmund

Für was ist das Münsterland bekannt?

Für Regen, Pumpernickel, Korn, Schinken, Krimis, Radfahren (Die Stadt Münster ist seit -zig Jahren Fahrradhauptstadt von Deutschland). In Münster wurde auch die erste Tiefgarage in Deutschland für Fahrräder erbaut.

Gibt’s dort was Besonderes?

Ja, Wildpferdefang in Dülmen, Hengstparaden in Warendorf, Schlösser, 53 Wasserburgen (davon 20 für Besucher zugänglich), Gräftenhöfe, (Die Gräfte ist ein Wassergraben)

9.000 km Pättkes, die Radwege, u.a. die 100-Schlösserroute, die Universität Münster (eine der größten Universitäten Deutschlands) und den großen und den kleinen Münsterländer, vierbeinig…

Und was meint Annette von Droste-Hülshoff dazu?

Sie wurde im Münsterland auf der Wasserburg Hülshoff geboren und hat zumeist im Rüschhaus bei Münster gewohnt.

Sie schrieb: „ …und bald befinden wir uns in dem Herzen des Münsterlandes, in einer Gegend, die so anmutig ist, wie der gänzliche Mangel an Gebirgen, Felsen und belebten Strömen dieses nur immer gestattet.

Das Ganze umkränzen kleine, aber zahlreiche Waldungen…und überall eine Frische des Grüns und ein Blätterduft, wie dieses andernwärts nur nach einem Frühlingsregen der Fall ist … Wirklich geben auch vorzüglich die Wiesen einen äußerst heiteren Anblick durch die Fülle und Mannigfaltigkeit der Blumen und Kräuter, in denen die Elite der Viehzucht, schwerer ostfriesischder Race, übersättigt wiederkäut, und den Vorübergehenden so träge und hochmütig anschnaubt, wie es nur der Wohlhäbigkeit auf vier Beinen erlaubt ist.

…Dörfer trifft man alle Stunde Weges höchstens eines, und die zerstreuten Pachthöfe liegen so versteckt hinter Wallhecken und Bäumen, dass nur ein ferner Hahnenschrei … sie dir andeutet…

So war die Physiognomie des Landes bis heute, und so wird es nach vierzig Jahren nimmer sein, Bevölkerung und Luxus wachsen sichtlich, mit ihnen Bedürfnis und Industrie.“ (Plachta,Woesler, Bd.2, S. 65-67)

Und was steht im Deutschen Glücksatlas?

Laut Glücksatlas von 2022 wiesen die Bewohner des Münsterlandes die höchste Lebenszufriedenheit von Deutschland auf. (Quelle: wikipedia)

Wasserburg Hülshoff, im 11. Jahrhundert bereits erwähnt, Geburtsstätte der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff.

Aldegrever, Heinrich

Kupferstecher

Heinrich Aldegrever (*1502 in Paderborn - zwischen 1555-1561 in Soest) war der Sohn eines Holzschuhmachers. Mit etwa 19 Jahren wurde er als Geselle in der Werkstatt des Malers Ludger tom Ring, der Ältere, in Soest aufgenommen.

Anfangs noch ganz katholischen Bildideen verhaftet (Marienaltar in der Soester Wieskirche), wandte er sich bald dem Kupferstich und den neuen reformatorischen Vorstellungen zu, orientierte sich am Vorbild Dürers und wurde in Soest als Bürger und Mitglied der Malergilde aufgenommen.

Als Künstler war er sehr angesehen, selbst der katholische Bischof Franz von Waldeck ließ dem inzwischen lutherischen Künstler immer wieder Aufträge zukommen. In Münster ist er wohl mit den Bildnissen der Wiedertäufer besonders bekannt geworden.

(Text und Selbstporträt nach wikipedia)

Viele Bilder macht er nich,

dafür manchen Kupferstich,

den – in großer Menge dann –

man gedruckt verkaufen kann.

Das konnt‘ auch der Bischof leiden,

weniger wohl den Jan van Leyden,

den der Künstler porträtierte,

eh‘ man ihn exekutierte.

Alsmann, Götz

Musikentertainer

Götz Alsmann wurde 1957 in Münster geboren. Schon mit 8 Jahren hatte er Klavierunterricht. Nach Abitur am Schlaun-Gymnasium und Wehrdienst studierte er in Münster, promovierte zum Dr. phil. und wurde 2011 Musikprofessor an der Uni Münster.

Als musikalisches „Multitalent und Multiinstrumentalist“ vor allem in der Unterhaltungsmusik war und ist er auf der Bühne, bei Film, Funk und Fernsehen, als Sänger, Musiker, Bandleader mit eigener „Götz-Alsmann-Band“ und als Moderator präsent. Von 1996 bis 2016 moderierte er mit Christine Westermann im WDR-Fernsehen die Sendung „Zimmer frei“.

Er, seine Band und Kollegen wurden mit fast schon zahllosen deutschen und internationalen Preisen ausgezeichnet.

Sein Wahrzeichen ist – neben seiner stets eleganten Bekleidung – eine Haartolle, die er seit seinem 15. Lebensjahr trägt.

Aschendorff, Wilm und Familie

Verleger

Die Geschichte der Buchdrucker- und Verlegerfamilie geht auf Wilm Aschendorff (1671-1729) zurück. An der Bergstraße besaß er einen kleinen Buchladen.

Sein Sohn Wihelm jun.(1700-1768), ein gelernte Buchbinder, erweiterte das Geschäft um eine kleine Leihbibliothek und gab die erste Zeitung Münsters heraus, die „Münstersche Staatsrelation“, die aber nur für kurze Zeit erschien.

Sein Sohn, Anton Wilhelm (1735-1804) fügte eine Druckerei hinzu. Seine Zeitungsprojekte, das „Münstersche Intelligenzblatt“, das Gemeinnützige Wochenblatt“ und das „Gelehrte Wochenblatt“ konnten sich mehrere Jahrzehnte lang behaupten, das Intelligenzblatt sogar über ein Jahrhundert.

Als er starb ging das Unternehmen an seinen Enkel Johann Hermann Hüffer über. (Fischer, a.a.O. S. 25) Heute gehört der Verlag zu den renommiertesten von Deutschland … und die „Münsterstersche Zeitung“ sowie die „Westfälischen Nachrichten“ kommen auch aus diesem Haus.

Aaaah, es ist ein großes Glück.

wenn es was zu lesen gibt!

Da ihm das am Herzen lag,

gründet er ‘nen Buchverlag,

und dazu ein Wochenblatt,

dass Vater was zum Lesen hat.

Benteler, Heinrich

Wiederaufbauarchitekt

Heinrich Benteler (1892-1975) wurde in Münster geboren, studierte in München, wurde bekannt als gefragter Zeichner, arbeitete im Büro von Alfred Hensen und gründete 1925 in Münster ein eigenes Büro mit Albert Wörmann.

1938 entstand (in Zusammenarbeit mit Wörmann) die Dreifaltigkeitskirche am Friesenring, die heute unter Denkmalschutz steht, entwidmet und umgebaut wurde.

Nach dem Krieg wurde er zum wichtigsten Architekten des Wiederaufbaus, nicht nur der Dreifaltigkeitskirche. Zu seinen wichtigsten Arbeiten gehören das alte Rathaus, der Dom, die Servatiikirche, ferner sämtliche Altstadtgaststätten von Pinkus Müller bis zum Kiepenkerl, vom Alten Gasthaus Leve bis zu Kruse Baimken, aber auch Neubauten wie die Stadtsparkasse und mehrere Wohnhäuser.

Ach wie ist das Leben schwer,

sagte sich Herr Benteler:

Orgelpfeifen sind erlaubt -

Aber nicht mein Pfeifenkraut!

Blücher, Gebhardt Leberecht von Wahlstatt

„Marschall Vorwärts“

Der Preußische Offizier Blücher (1742-1818) ist vor allem durch den – zusammen mit Wellington – errungenen Sieg in Napoleons letzter Schlacht bei Waterloo bekannt geworden.

Er verbrachte einige Jahre in Münster. 1795-1800 war er in Münster stationiert zum Schutz der westfälischen Neutralität. Zwei Jahre später kehrte er mit preußischen Truppen in das Bistum zurück, um es in preußischen Besitz zu nehmen. Für diesen Anschluss an Preußen waren die Münsteraner wenig begeistert, und Marschall Blücher war es auch nicht. Gemeinsam mit Freiherrn von Stein wohnte er im Schloß.

An seinen Freund, von Zastrow, schrieb er: „Wann werde ich denn einmal aus diesem Lande der Heiligen erlöst werden, wo die Menschen weit ärmer an Verstand wie an Gütern sind, wo 42 übermütige Domherren den Schweiß der Armut unverdient verprassen.“ (Fischer, a.a.O.S. 48)

In Münster mocht‘ er nicht die Pfaffenund war bald wieder bei den Waffen.Des war Napoleon gar nicht frohund wurd‘ besiegt bei Waterloo.

Breider, Theo

Baumeester vom Mühlenhof