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Von allen Heilmethoden aus fremden Kulturen - wie Ajurveda, traditionelle chinesische Medizin oder schamanische Heilweisen- liegen uns die indianischen Heilpflanzentherapien am nächsten und lassen sich von uns deshalb am leichtesten nachvollziehen. Das liegt einmal daran, dass unsere europäische Phytotherapie schon seit Kolumbus' Zeiten viele Anregungen aus der Neuen Welt aufgenommen hat, zum anderen aber daran, dass viele große und bewährte Indianer-Medizinpflanzen auch bei uns zu Lande wachsen und deshalb leicht zu beschaffen sind. Wir können uns also recht einfach uraltes indianisches Heilwissen zu Nutze machen. Dieses Wissen und die dahinter stehende ganzheitliche Philosophie der Naturvölker Nord-, Mittel- und Südamerikas vermittelt dieses Buch. - Vom ganzheitlichen Heilen der indianischen Medizinmänner und Schamanen - - Alle wirksamen, hier erhältlichen Heilpflanzen der Indianer kennen und anwenden lernen - - Übersicht über die wichtigsten indianischen Zauberpflanzen mit psychoaktiven Wirkstoffen - - Die besten Rezepturen für die erfolgreiche Selbsthilfe zu Hause -
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Seitenzahl: 189
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Das Buch
Von allen Heilmethoden aus fremden Kulturen - wie Ajurveda, traditionelle chinesische Medizin oder schamanische Heilweisen- liegen uns die indianischen Heilpflanzentherapien am nächsten und lassen sich von uns deshalb am leichtesten nachvollziehen. Das liegt einmal daran, dass unsere europäische Phytotherapie schon seit Kolumbus' Zeiten viele Anregungen aus der Neuen Welt aufgenommen hat, zum anderen aber daran, dass viele große und bewährte Indianer-Medizinpflanzen auch bei uns zu Lande wachsen und deshalb leicht zu beschaffen sind. Wir können uns also recht einfach uraltes indianisches Heilwissen zu Nutze machen. Dieses Wissen und die dahinter stehende ganzheitliche Philosophie der Naturvölker Nord-, Mittel- und Südamerikas vermittelt dieses Buch.
- Vom ganzheitlichen Heilen der indianischen Medizinmänner und Schamanen - - Alle wirksamen, hier erhältlichen Heilpflanzen der Indianer kennen und anwenden lernen - - Übersicht über die wichtigsten indianischen Zauberpflanzen mit psychoaktiven Wirkstoffen - - Die besten Rezepturen für die erfolgreiche Selbsthilfe zu Hause -
Der Autor
Felix R. Paturi arbeitet seit drei Jahrzehnten als freier Wissenschaftspublizist. Er verfügt über Ausbildungen als Diplom-Ingenieur, Psychologe und Heilpraktiker und lehrt seit vielen Jahren Schamanismus im Rahmen des von ihm gegründeten Schamanenforums. Seine zahlreichen Reisen führten ihn u.a. zu den Stammesvölkern der Tarahumara, Lakandonen, Tuareg und anderen Berber-Ethnien, Haussa, Woluf, Turkana, Massai, Ovahimba, Kaschkai, Toda und Maori.
Felix R. Paturi
Indianische Heilpflanzen
Mit heimischen und exotischen Pflanzen nach der indianischen Heiltradition Krankheiten vorbeugen und behandeln
Kürbisse und Mais haben einen hohen Stellenwert unter den indianischen Heilpflanzen.
Schon die Maya wendeten Tee aus den Blütenblättern der Sonnenblume wirkungsvoll gegen hohes Fieber an.
Sowohl Samen wie Blätter des Stechapfels (Datura) waren schon den Indianern als Entkrampfungsmittel bekannt.
Die Wurzeln der "Pusteblume" helfen bei Gallenblasenleiden.
Eine Tinktur aus den Blättern der Nachtkerze hilft gegen Bronchialasthma.
Frische rohe oder getrocknete Erdnüsse sind ein hervorragendes Blutreinigungsmittel.
Herzasthma behandeln Medizinmänner mit Bitterstoffen der Rosskastanie.
Wenn von Heilpflanzen die Rede ist, denkt der durchschnittliche Europäer sofort an die Pflanzenheilkunde, an die Phytotherapie also. Die mag zwar sehr unterschiedliche Gesichter haben - reicht sie doch vom Kräuterteegemisch aus Großmutters Hausrezeptesammlung und vom bitteren alpenländischen Verdauungsschnapserl bis hin zur standardisierten Wirkstoffauszugsdroge der modernen pharmazeutischen Industrie. Dahinter steckt jedoch immer der gleiche Grundgedanke: Bestimmte Pflanzen enthalten bestimmte organisch-chemische Substanzen, die auf irgendeine Weise krankheits- oder organspezifisch wirken, wenn der Mensch sie seinem Körper zuführt. Diese »aufgeklärte« naturwissenschaftliche Betrachtungsweise teilen die meisten Naturvölker nicht.
Ironie der Medizingeschichte: Im 16. Jahrhundert trug ausgerechnet die Begegnung spanischer Eroberer der Neuen Welt mit indianischen Medizinmännern und ihrem riesigen Heilpflanzenschatz maßgeblich zur Entwicklung der Haltung bei, die Europäer heute gegenüber der Pflanzenheilkunde einnehmen.
Der europäische Geist ist analytischer Natur. Er seziert und untersucht dann - zwangsläufig - Leichen, denn was man erst einmal in Einzelteile zerstückelt hat, ist kein lebendiges Ganzes mehr. Die Naturkenner der Stammesvölker kümmern sich nicht um derartige einzelne Scherben, sie schenken ihr Augenmerk dem heilen Ganzen, also dem Leben mit all seinen komplexen Erscheinungsformen und Zusammenhängen. So repariert denn der europäische Arzt Schäden und Defekte, der Medizinmann hingegen bringt außer Tritt geratene Harmonien wieder ins Gleichgewicht. Das trifft auf den heilenden Indio ebenso zu wie etwa auf die Medizinmänner Schwarzafrikas, die Kräuterkundigen Zentralasiens oder die Ärzte der traditionellen chinesischen Medizin. So weiß denn auch der durchschnittliche europäische Arzt nach abgeschlossener Ausbildung in der Regel weit mehr über zahlreiche einzelne Krankheiten als über die integrale Funktion des gesunden Gesamtorganismus. Kein Wunder, dass nicht zuletzt vor diesem Hintergrund in Europa und überall dort, wo heute die europäische Kultur ihren Einzug genommen hat, ein äußerst gestörtes Verhältnis des Menschen zur Natur herrscht. Steht er schon aus traditioneller christlicher Sicht selbst außerhalb dieser - denn er gibt vor, Gott habe ihm befohlen, sich die Natur untertan zu machen -, so trägt die moderne Naturwissenschaft das ihre zu diesem absurden Weltbild bei, indem sie alles, was sie nicht messen und begreifen kann, als »übernatürlich« und damit als Humbug abtut. Diese Denkweise gipfelt in dem Unwort »Umwelt«, das der Europäer arrogant benutzt, um die gesamte Schöpfung außer sich selbst und seiner Technik zu bezeichnen. »Welt« wäre ein treffenderer Ausdruck, doch der würde den zivilisierten Menschen peinlicherweise zwingen, sich selbst wieder als einen integralen Teil des Ganzen zu betrachten und sich nicht elitär darüber zu stellen.
Neben den Spaniern übernahmen auch andere europäische Eroberer indianische Heilpflanzenkenntnisse in ihren Wissensschatz.
Dieses gravierenden Unterschieds zwischen der europäischen Weltauffassung und dem Weltbild der Stammesvölker muss sich bewusst sein, wer sich mit indianischer Heilkunde befassen will. Sie ist nicht mehr als die schulmedizinische Phytotherapie, sie ist etwas ganz anderes, denn sie hat andere Ziele: Sie will keine lokalen Schäden beheben, sie strebt die Harmonie des Ganzen an. Indianische Heiler stellen auch nicht die Harmonie einer kranken Leber wieder her, sondern die des gesamten Organismus; und nicht nur diese, sondern die Harmonie des gesamten Lebewesens. Dazu gehört nicht allein der Körper, dazu gehören auch Geist und Seele. Doch auch damit nicht genug. Ein einzelner Mensch kann in sich alleine nicht harmonisch und deshalb gesund leben, wenn er nicht auch in Harmonie mit seinen Mitmenschen und in Harmonie mit der Natur lebt. Wer also glaubt, in diesem Buch Rezepturen vorzufinden, die ihm sagen, mit welchen indianischen Heilpflanzen er welche Wehwehchen kurieren kann, ohne weiter darüber nachdenken zu müssen, warum sein Körper überhaupt in Disharmonie geraten ist und ohne daraus Konsequenzen für seinen künftigen Alltag zu ziehen, der mag dieses Werk aus der Hand legen und weiterhin vom Arzt verordnete Pillen schlucken. Auch sie werden seine Leiden lindern und manche Krankheit heilen; die Frage ist nur, mit welchen Nebenwirkungen und für wie lange. Denn die kranke Seele heilen sie nicht.
Felix R. Paturi
Das Wort »Indianer« birgt etwas Primitives, Atavistisches. Doch schon in unserer Kindheit - beim Indianerspielen - ging gleichzeitig eine starke Faszination davon die Anziehungskraft einer weit verbreiteten und hochkomplexen Kultur. Ob in Süd-, Nord- und Mittelamerika, in Grönland oder Asien - überall sind die Zeugnisse der indianischen Kulturkreise zu finden. Millionen interessierter Europäer besuchen jedes Jahr in Mexiko die Kultstätten der Maya und Azteken. Durch die Tempel der Maya, die Jagdtechniken der nordamerikanischen Indianer und die Mythen der Indios ist die Lebensphilosophie aller indianischen Kulturen auch für uns von Bedeutung. Der Weiße Mann kann lernen - und muss es auch, will er sein Überleben auch in weiterer Zukunft sichern.
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