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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Didaktik - Sport, Sportpädagogik, , Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit setzt sich mit der Integration von systemischen Methoden in den schulischen Sportunterricht auseinander. In den theoretischen Kapiteln geht der Autor maßgeblich auf die sportpädagogischen Hintergründe ein. Es wird davon ausgegangen, dass der Leser dieser Arbeit die Hintergründe des systemischen Handwerks kennt. Daher wird nicht ausführlich auf die theoretischen Hintergründe des systemischen Handwerkes eingegangen. Mit der detaillierten Darstellung des sportpädagogischen Hintergrunds sollen die Gemeinsamkeiten zum systemischen Handwerk sichtbar machen. Der zweite Teil der Arbeit stellt die Praxis der Integration von Sportunterricht und systemischem Handwerk dar.
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Inhalt
1. Vorwort
2. Theoretische Hintergründe zum Sportunterricht und Beziehung zum Systemischen Handwerk
2.1 Was zeichnet den Sportunterricht aus?
2.2 Allgemeine Problematik des Sportunterrichts
2.3 Was ist ein erziehender Sportunterricht?
2.4 Allgemeinbildende Ziele des Sportunterrichts
2.5 Mehrperspektivischer Sportunterricht
3. Praktische Arbeit
3.1 Kontext der Beratung/Gruppenleitung
3.2 Gruppenzusammensetzung
3.3 Kontrakt
3.4 Verlaufsbeschreibung
4. Ergebnis der Beratung/Gruppenleitung
5. Selbstreflexion
6. Literaturverzeichnis
Zugunsten einer einfacheren Leseart verzichte ich in dieser Arbeit bei allgemeinen Personenbezügen auf eine Aufzählung beider Geschlechter wie bspw. Schüler und Schülerinnen oder Lehrer und Lehrerinnen. Stattdessen verwende ich die im Deutschen gebräuchlichen generische maskuline Form. Deshalb soll an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass bei jeglichen Personenbezügen beide Geschlechter gemeint sind und das weibliche Geschlecht nicht ausgeschlossen werden soll.
Sportunterricht ist die zusammenfassende Bezeichnung für Situationen, die explizit und institutionalisiert zum Zweck der Auslösung und/oder Beeinflussung des Lernens (im bewegungskulturellen Kontext) hergestellt werden. Diese Situationen sollten „nach den aktuell vorliegenden didaktischen Konzepten mehrperspektivisch, entwicklungsfördernd, bewegungsdialogisch und erziehend, einem allgemeinen bildenden Auftrag folgend“, gestaltet werden (Laging, 2003, S. 546). Diese und allgemeine Kennzeichen des Sportunterrichts werden in den folgenden Kapiteln näher erläutert. Dabei werde ich zuerst auf die allgemeine Problematik des Sportunterrichts eingehen und anschließend die in den Lehrplänen verankerte Forderung nach einem „Erziehenden Unterricht“ näher beschreiben. Die Frage nach der geforderten didaktischen Umsetzung in einem „Erziehenden Sportunterricht“, wird dann mithilfe des mehrperspektivischen Sportunterrichts versucht zu beantworten, wobei dort die Parallelen zum systemischen Handwerk am offensichtlichsten sind.
Die Paradoxie der Institution Schule macht sich in dem Spannungsfeld der Erziehung/ Förderung auf der einen Seite und Qualifikation/ Selektion auf der anderen Seite sichtbar. Dass die Schule durch Vermittlung von Fertigkeiten die Schüler auf ihr späteres Leben qualifizieren bzw. vorbereiten soll, und somit der Gesellschaft ein mögliches Selektionsraster zur Verfügung stellt, ist eine wichtige Aufgabe dieser Institution. Aber wie lässt sich diese Forderung nach Selektion mit der Erziehung und gleichzeitigen Förderung jedes Individuums vereinbaren? Kemper (1994, S. 299) bezeichnet diese Problematik als „Grundwiderspruch der Institution Schule“ in der pädagogische Forderung nach individueller Förderung und dem gesellschaftlichen Zwang der sozialen Auslese. Diese paradoxe Grundstruktur spiegelt sich in den verschiedenen Bildungskonzepten (material/formal) in unserer Geschichte wider. So z.B. in der formalen Bildungsvorstellung Rousseaus und der reformpädagogischen Leibeserziehung auf der einen Seite, und der materialen philanthropischen Leibeserziehung und dem Preußischen Schulturnen auf der Anderen. Dieses pädagogische Grundproblem der Erziehung kann durch Benners (2001, S. 126) konstitutives Prinzip der „Fremdaufforderung zur Selbsttätigkeit“ und dem regulativen Prinzip „der Umwandlung gesellschaftlicher Einflüsse in pädagogische legitime Einflüsse“ für die sportdidaktische Umsetzung handgreiflicher gemacht werden.