Intelligente Unendlichkeit - Matthias Galke - E-Book

Intelligente Unendlichkeit E-Book

Matthias Galke

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Beschreibung

Wer bin ich? Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Was ist der Sinn des Ganzen? Die Antwort der Mystiker und Weisen aller Kulturen und aller Zeiten auf diese Fragen lautet in ihrer Essenz: Du bist das sich selbst bewusstwerdende Universum. Tat tvam asi. Eine der prägnantesten und elegantesten modernen Formulierungen dieses zeitlosen spirituellen Konzepts der fundamentalen Einheit von Allem ist das Gesetz des Einen. „Ihr seid jedes Ding, jedes Wesen, jedes Gefühl, jedes Ereignis, jede Situation. Ihr seid Einheit. Ihr seid Unendlichkeit. Ihr seid Liebe/Licht, Licht/Liebe. Ihr seid. Dies ist das Gesetz des Einen.“ Das Gesetz des Einen wurde zwischen 1981 und 1984 während des Ra-Kontaktes übertragen und gilt als das wohl qualitativ hochwertigste gechannelte Informationsmaterial überhaupt. Es erweist sich als ein überzeugendes und widerspruchsfreies theoretisches Modell, mit Hilfe dessen sich die Erkenntnisse der empirischen Wissenschaften und die spirituellen Einsichten der verschiedenen Weisheitstraditionen zu einem konsistenten Weltbild, welches auf der Evolution von Bewusstsein basiert, integrieren lassen. Ein solches Modell kann zwar keine persönliche Erfahrung ersetzen, wohl aber plausibel machen, dass ein gewisses Streben nach Einsicht in die eigene Natur für den Menschen des 21. Jahrhunderts allmählich überlebensnotwendig wird. Der erste Band dieser Buchreihe – „Intelligente Unendlichkeit“ - behandelt die metaphysischen Grundlagen einer Schöpfung, welche sich als Manifestation eines schöpferischen Bewusstseins darstellt. Dabei werden Verbindungen und Gemeinsamkeiten mit unterschiedlichen spirituellen Traditionen, wie etwa der Kabbala, der Hermetik und den Veden einerseits, sowie aktuellen natur- und geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen wie der Quantenphysik oder der Informationstheorie andererseits, aufgezeigt. „Ra's Worte, die 1981 überbracht wurden, sind wohl die ultimative Quelle für exakte außerirdische Informationen, die in der neueren Geschichte aufgetaucht sind.“ (David Wilcock)

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Matthias Galke

Intelligente Unendlichkeit

ReiheDas Gesetz des Einen und die Entwicklung des BewusstseinsBand 1 Das Gesetz des Einen-Verlag (Deutschland)

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einleitung

1 Was können wir wissen?

2 Das Gesetz des Einen

3 Der Unendliche Schöpfer

4 Intelligente Unendlichkeit und intelligente Energie

5 Die drei primären Verzerrungen

6 Polarität als fundamentales Schöpfungsprinzip

7 Der Logos – Das holografisch-fraktale Schöpfungsprinzip

8 Raum/Zeit – Die äußere Wirklichkeit

9 Zeit/Raum – Die innere Wirklichkeit

10 Die geistige Ursache des Kosmos – Involution

11 Spirituelle Physik

12 Die geometrische Matrix der Schöpfung

13 Die Manifestation des physischen Kosmos – Evolution

14 Die Erde

15 Ebenen des Bewusstseins – Dichten und Dimensionen

Abbildungsverzeichnis

Glossar

Weiterführende Literatur

Weitere Informationen und Veröffentlichungen

Impressum

Vorwort

Als Übersetzer und Herausgeber des deutschsprachigen Ra-Kontakts und anderer Werke von L/L Research bin ich Matthias Galke sehr dankbar für die Arbeit, die er in die Erstellung des ersten Bandes der Reihe „Das Gesetz des Einen und die Entwicklung des Bewusstseins“ investiert hat. Das immense Wissen aus verschiedenen Bereichen menschlichen Denkens und Forschens, welches hier zusammengetragen und in einen Kontext mit den Informationen aus dem Ra-Kontakt gestellt wird, ist wirklich beinahe universal. Und dadurch schafft Matthias Galke etwas, das wir uns nur oft zu sehr wünschen, nämlich das Universum an sich einmal in die Hand nehmen zu können, um es von allen Seiten betrachten und vor allem endlich begreifen zu können.

Aus meiner Sicht hat Matthias Galke bereits mit diesem ersten Band seiner Reihe einerseits einen sehr verständlichen Kommentar zum Ra-Kontakt, zum Gesetz des Einen, verfasst und andererseits gezeigt, wieso und wie das Denken aus rein menschlicher Forschung und Entwicklung zu denselben Schlussfolgerungen gekommen ist oder kommen kann. Die Konsequenz dieses Zusammenhangs erinnert mich, zum Beispiel, an die Begeisterung eines Terence McKennas, als er (in seinem letzten Filminterview, unter anderem auf Youtube zu finden) darüber sprach, in welches fantastische Abenteuer wir an der Schwelle einzutauchen stehen: der Transformation nicht nur unseres Denkens oder zurückgelassener Persönlichkeitshüllen, sondern von Materie durch Bewusstsein, und zwar (beobachtet) durch unser Bewusstsein.

Diese Erfahrung in Worte zu fassen, ist kaum möglich, aber „das Wort, das am Anfang bei Gott“ war, zu umfassen zu versuchen, um das Ausmaß der Vorstellung von ursprünglichem Schöpferbewusstsein aufnehmen und vermitteln zu können, war schon immer ein Anliegen von solchen Wahrheitssuchenden, die mit einer strukturierten Form ihr Wissen als „Wahrheitsgebende“ gleichsam weitergeben und anbieten. Matthias Galke macht dies auf eine moderne, wissenschaftlich orientierte und sehr verständliche Art und Weise. Von daher lege ich große Hoffnung in meine Vermutung, dass seine Bücher für zahlreiche Menschen genau die richtigen sein werden, um ihre spirituelle Suche und die Evolution ihres Bewusstseins zurück zu Intelligenter Unendlichkeit neu auszurichten und sehr zu beschleunigen, oder wie der Autor es vielleicht ausdrücken würde: zu informieren und zu aktualisieren.

Ebenfalls nach meiner, sicherlich jedoch nicht maßgeblichen, Ansicht – und sehr wahrscheinlich eher nur für jene, die sich mit den „vedischen“ Schriften beschäftigen, interessant – hat Matthias Galke durch Hinzuziehung so vieler ausschlaggebender Werke der Sanskrit-Literatur, in Verbindung mit dem aktuellen Forschungsstand in Geistes- und Naturwissenschaften, und mit dem Fokus auf die „Intelligente Unendlichkeit“ wie im Ra-Kontakt dargestellt, etwas Spezielles zusammengeführt. Sein Werk berührt nicht nur auf interpretierende und kommentierende Weise die vedischen Schriften, sondern explizit Fragestellungen des Vedanta, des Endes allen Wissens oder der Frage, was wir wissen können. Dass Matthias Galke, ebenfalls explizit, hierfür die außerirdische Quelle des Ra-Kontakts nutzt, mag eine neue Dimension in der Beantwortung der Frage nach diesem Ende von Wissen für uns auftun.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich für diese Reise eine spannende Lektüre!

Für die Erstellung dieses Band hat Eyal Navon grafisch große Hilfe geleistet, wie auch Juliane Galke. Bei beiden möchte ich mich herzlich bedanken.

Mit Liebe und Licht,

Jochen Blumenthal

Das Gesetz des Einen-Verlag

Im Januar 2021

Einleitung

Wer bin ich?

Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Was ist der Sinn des Ganzen?

Diese Grundfragen der Existenz stellen sich im Laufe des Lebens wohl jedem Menschen mindestens ein Mal. Das Bedürfnis, diese Fragen gründlich und befriedigend beantworten zu wollen, wird bei den meisten jedoch schon früh von den individuellen Dringlichkeiten des Alltags abgelöst. Als Heranwachsende wird unser Leben zunächst von den Anforderungen der Schule und der Suche nach Freunden, Gemeinschaft und Anerkennung bestimmt. Es gilt dann, rechtzeitig eine Orientierung in Bezug auf die Wahl eines Berufes zu finden, der uns materielle Sicherheit und ein „gutes Leben“ ermöglichen soll. Und so wachsen wir hinein in unser soziales Umfeld, in einen kulturellen Kontext mit seinen jeweiligen Glaubenssätzen und Überzeugungen, anhand derer wir unseren individuellen Erfolg im Spiel des Lebens bewerten. So vertieft in die Aktivitäten des Alltags, verliert die Frage nach einem übergeordneten Sinn der eigenen Existenz mehr und mehr an Relevanz. Das Leben ist kurz, man hat nur eins – und es will gelebt werden. Es wäre daher wohl eine ziemliche Zeitverschwendung, „es damit hinzubringen, über dasselbe nachzudenken“1, wie es sich einst der Philosoph Arthur Schopenhauer zum Ziel gesetzt hatte.

Aus den unterschiedlichsten Gründen mag es nun aber doch vorkommen, dass bei einigen Menschen, trotz materieller Sicherheit, Liebe, Freude, Genuss und Glück, dennoch die Frage nach einem möglicherweise „höheren“ Sinn und Zweck des Daseins nicht verstummt. Für mich wurden diese existenziellen Fragen mit zwanzig Jahren, nach dem Abschluss meiner hauptsächlich durch Desinteresse am Lehrstoff geprägten Schullaufbahn so drängend, dass ich mich folglich zu einem Studium der Philosophie entschloss. Schnell kristallisierte sich für mich heraus, dass meine zentrale Frage diejenige nach der Möglichkeit des menschlichen Wissens überhaupt war: die Erkenntnistheorie (Epistemologie). Ebenso schnell wurde mir allerdings klar, dass es dabei vor allem um das erkennende Subjekt – also um einen selbst – ging, und dass Selbsterkenntnis keine Frage der Theorie, sondern der direkten Erfahrung sein musste.

Spätestens nach dem mühseligen Studium von Kants „Kritik der reinen Vernunft“ verstand ich, dass wir es bei den Gegenständen der Erkenntnis, notwendigerweise mit Erscheinungen der Dinge, und nicht mit den „Dingen-an-sich“ zu tun haben. Die Wirklichkeit, wie wir sie wahrnehmen, ist eine Interpretation. Um sozusagen hinter den Schleier der Dinge zu gelangen oder den Dingen auf den Grund zu gehen, schien es also geboten, sich intensiver mit dem eigenen Bewusstsein, mit dem Medium, in welchem uns die Wirklichkeit erscheint, zu befassen. Diverse psychedelische Experimente und luzides Träumen gewährten zwar flüchtige Einblicke in Bewusstseinsebenen, die sich jenseits unserer Alltagsrealität befinden, von einer klaren Einsicht in die Natur der Dinge blieb ich jedoch weit entfernt.

Wahrscheinlich muss der Mensch erst ganz direkt mit der eigenen Sterblichkeit konfrontiert werden, um wirklich zu realisieren, dass er über Sinn und Zweck der eigenen Lebenszeit nicht das Geringste weiß. Nachdem ich mit zweiundzwanzig Jahren eine Nahtoderfahrung gemacht hatte, und sich in diesem Moment alle bisherigen Erkenntnisbemühungen als bloße Spielerei erwiesen hatten, wandte ich mich entschlossen dem Zazen, der meditativen Praxis des Zen-Buddhismus zu. Die ersten Meditationserfahrungen bestärkten mich in der Ansicht, dass nur eine regelmäßige spirituelle Praxis das Fundament jeder ernsthaften Erkenntnissuche bilden kann. Begleitend erschien mir ein zusätzliches Studium der Weisheiten des Ostens, bzw. ganz generell dessen, was gerne allgemein unter den Begriffen „Spiritualität“ und „Esoterik“ zusammengefasst wird, sinnvoll. Wie wir uns und die Welt um uns herum wahrnehmen, hängt maßgeblich von unseren jeweiligen soziokulturell geteilten Interpretationsmustern ab, welche wiederum auf den uns zur Verfügung stehenden Informationen basieren. Der Zweck dieses intellektuellen Studiums bestand für mich also vor allem darin, herauszufinden, welche Informationen und Interpretationen dazu beitragen könnten, dass wir uns individuell und kollektiv zu einer umfassenderen Wahrnehmung von Wirklichkeit und einer entsprechenden Lebensweise entwickeln.

Wer da sucht, der findet

Und so führten mich dann die Querverweise von einem Buch zum nächsten und zum nächsten und so weiter. Im Laufe dieses teilweise exzessiven Buchstabenkonsums las ich in den letzten siebenundzwanzig Jahren wohl an die fünftausend Bücher zu den Themen Philosophie, Naturwissenschaft und Esoterik, von denen ich mal mehr, mal weniger verstand. Besonders das Wissen vom indischen Subkontinent, welches mir durch verschiedene spirituelle Lehrer damals nahegebracht wurde, erwies sich als besonders gehaltvoll. So fanden sich in den Veden, den Puranas und den Schriften über Yoga detaillierte Angaben über die fundamentale Bedeutung des Bewusstseins. In diesen Texten, über deren tatsächliches Alter sich nur spekulieren lässt, wird ein multidimensionales Universum skizziert, welches von verschiedenen physischen und nicht-physischen Wesenheiten bevölkert ist. Themen wie der Aufbau der Galaxie und des Sonnensystems, sowie die Entstehung von Materie aus Energie werden dort ganz selbstverständlich und akkurat beschrieben. Das erschien mir damals seltsam: Angeblich waren dies doch alles Erkenntnisse, zu denen unsere modernen Naturwissenschaften erst in den letzten paar hundert Jahren gelangt waren.

Die Lektüre von Paramahamsa Yoganandas „Autobiographie eines Yogi“ und die von ihm beschriebene Methode des Kriya Yoga als „Schnellstraße zur Erleuchtung“, beeindruckte mich so, dass ich mich in die Tradition und Praxis des Kriya-Yoga habe einweihen lassen. Hinzu kam eine Ausbildung im primär körperlich und energetisch ausgerichteten Hatha-Yoga, und so wählte ich im Anschluss an mein Philosophie-Studium den Beruf eines Yoga-Lehrers. Im Yoga-Sutra des Patanjali heißt es: „Yoga ist das Zur-Ruhe-Kommen der (Gedanken-)Bewegungen im Geist. Dann ruht der Wahrnehmende in seiner wahren Natur.“2 Das Selbst zeigt sich, wenn das Denken aufhört. Das Bewusstsein entwickelt sich, wenn die unterbewussten Verwicklungen in die Inhalte des Bewusstseins transparenter werden. Einsicht ist das Geschenk jahrelanger täglicher Einkehr oder Meditation.

Immer deutlicher zeigte sich mir bei meinen Bemühungen diese Einsicht zu formulieren, eine Diskrepanz zwischen dem akademischen, wissenschaftlichen und allgemein anerkannten Wissen, welches den „gesunden Menschenverstand“ ausmachen soll einerseits, und den spirituellen Aussagen der Eingeweihten, Mystiker, Weisen und Selbstverwirklichten andererseits. Nicht, dass alle rationalen Erkenntnisbemühungen falsch wären, aber ganz offensichtlich sind sie unvollständig, da auch noch so viel intellektuelles Wissen die Frage nach dem Sinn nicht befriedigend beantworten kann. Ein Blick auf das globale Weltgeschehen zu Beginn des 21. Jahrhunderts zeigt, dass die Akkumulation wissenschaftlicher Erkenntnisse und die damit einhergehende Technologisierung der Gesellschaft nicht unbedingt zu einer moralischeren, harmonischeren und bewussteren Lebensweise führen.

Mit der fortschreitenden Alphabetisierung der Weltbevölkerung sowie der Entwicklung der modernen Massenmedien, steigerte sich die Verbreitungsgeschwindigkeit von Informationen – und die damit verbundene Möglichkeit, Wissen zu erwerben – exponentiell. Angeblich verdoppelt sich die verfügbare Informationsmenge inzwischen jährlich. So besteht heutzutage potenziell die Möglichkeit auf das gesammelte Wissen der Menschheitsgeschichte zuzugreifen. Soziologen sprechen in diesem Zusammenhang seit den 90er Jahren von einem Übergang vom Industriezeitalter zum Informationszeitalter. Es stellt sich jedoch die Frage, inwieweit die Fähigkeit Zusammenhänge aus der Datenflut herzustellen dabei mitwächst. Welchen Wert haben alle diese Informationen, wenn es am grundlegenden Bewusst-Sein, an der eigenen Selbst-Erkenntnis, an der Einsicht in das Herz der Dinge, mangelt? Wie kann es uns gelingen aus dem Informationszeitalter kollektiv in eine Ära überzuwechseln, in welcher wir uns nicht nur als vernunftbegabte, sondern als vernünftig informierte Erdbewohner innerhalb einer globalen Kultur angemessen verhalten?

Ungeachtet all dieses potenziell verfügbaren Wissens, wird die Entwicklung einer kollektiv harmonischeren Lebensweise nach wie vor durch unsere unterschiedlich kulturell geprägten Glaubenssysteme behindert. Auf der einen Seite zeigt sich ein fundamentalistisches Festhalten an religiösen Dogmen, Traditionen und Vorschriften, während auf der anderen Seite ein allgemeiner kultureller Relativismus den Verlust grundlegender moralischer Werte und das Kollabieren der Ökosysteme beschleunigt. Das aus diesem Relativismus resultierende Sinnvakuum versuchen wir nur allzu oft mit entfesseltem Konsumverhalten, geistloser Unterhaltung und technologischen Spielereien, deren künstliche Intelligenz die menschliche Intelligenz längst überflügelt hat, zu kompensieren.

Während meiner abschließenden Arbeit an diesem Buch wird die Welt im Jahre 2020 von einer globalen „Pandemie“ heimgesucht, durch welche sich nach Ansicht der Eliten ein „Great Reset“3 legitimieren lässt, der nicht nur zu einer massiven Umstrukturierung der Gesellschaft und des Wirtschaftssystems führen soll, sondern vor allem die Art und Weise unseres Menschseins durch technologische Innovationen radikal verändern wird. Unsere Realitätswahrnehmung wird zu Beginn des 21. Jahrhunderts im Wesentlichen medial konstruiert, wobei die fortschreitende Verbreitung sozialer Medien und die Aufmerksamkeitssteuerung ihrer „User“ durch immer intelligentere Algorithmen dazu führt, dass der Mensch sich einem täglichen Informationsbombardement ausgesetzt sieht, welches vor allem seine ganz persönlichen Ansichten zu bestärken scheint. So wächst nicht nur stetig die Kluft zwischen Arm und Reich, sondern auch die soziale und emotionale Distanz zwischen Menschen mit unterschiedlichen Ansichten in Bezug auf die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen nimmt rapide zu. Diese Weltanschauungen gründen sich jedoch immer weniger auf direkten Erfahrungen, sondern zunehmend auf bloßen Annahmen, die wiederum auf medial konsumierten Informationen basieren. Was davon ist Information und was ist Desinformation? Cui Bono? Die Maßnahmen der Regierungen und diversen Meinungsmacher in der Krisensituation beschleunigen dabei eine Radikalisierung und Spaltung der Gesellschaft, was die dringend notwendige Einsicht in unsere kollektive Verbundenheit erheblich erschwert.

So offenbart sich – nicht erst seit heute – immer deutlicher der Zusammenhang zwischen einer aus den Fugen geratenen Welt und dem mangelnden Verständnis seiner Bewohner, in Bezug auf ihre wahre Identität und die daraus folgenden Realitätsinterpretationen. Von der Natur des fundamentalen Seins der Dinge wissen wir wirklich überhaupt nichts.

Die Synthese von Wissenschaft und Spiritualität

Meine theoretischen Erkenntnisbemühungen fokussierten sich in Folge dieser Problematik daher immer intensiver auf die Frage, wie denn unser gesammeltes rationales Wissen mit der Notwendigkeit einer individuellen und kollektiven Bewusstseinsentwicklung in Einklang gebracht werden könnte. Was für Ansätze zu einer Vereinigung von Wissenschaft und Spiritualität gab es bereits? Im Bereich der Quantenphysik wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts deutlich, dass Bewusstsein offenbar doch kein vernachlässigbarer Faktor bei einer umfassenden Beschreibung der Natur war. Entsprechend waren es zunächst Physiker wie Max Planck und Erwin Schrödinger, sowie vor allem „der Mann, der das 20. Jahrhundert erfand“ – Nikola Tesla, welche die Zusammenhänge zwischen der modernen Wissenschaft und den alten Weisheitstraditionen erkannten. Ab den 1960er Jahren versuchten dann auch Psychologen wie Abraham Maslow und Charles Tart, sowie später dann Stanislav Grof und Ken Wilber, veränderte Bewusstseinszustände wissenschaftlich zu untersuchen, und verschiedene Modelle einer transpersonalen Psychologie zu formulieren.

Durch die Lektüre solch visionärer Wissenschaftler, die nicht nur Geistes- und Naturwissenschaften, sondern auch Rationalität und Spiritualität zu integrieren versuchten, stieß ich irgendwann auf den Autor David Wilcock und sein Buch „Die Urfeld-Forschungen“, in welchem er eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Themen zu einer bemerkenswerten Synthese zusammenführte. Da war unter anderem die Rede vom Bewusstsein der Pflanzen, der menschlichen Zirbeldrüse, den Pyramiden, freier Energie, heiliger Geometrie, dem Maya-Kalender und einem bevorstehenden Goldenen Zeitalter. Zum Ende seines Buches – welches letztlich ein intelligentes Universum als Manifestation eines einheitlichen kosmischen Bewusstseins beschreibt – verwies Wilcock auf das „Law of One“, das „Gesetz des Einen“ – eine Buchreihe, die angeblich telepathisch von hoch fortschrittlichen Außerirdischen übermittelt worden sei. Dieses Material, so Wilcock, bildete die philosophische Grundlage für den Großteil seiner Arbeit.

Da seine Beschreibungen des „Gesetz des Einen“ für mich äußerst resonant klangen und außerdem eine reichhaltige neue Informationsquelle versprachen, fand ich schnell die Internetseite www.llresearch.org, wo das „Gesetz des Einen“, auch als „Ra-Material“ oder „Ra-Kontakt“ bekannt, zum kostenlosen Download zur Verfügung steht. Wie sich herausstellte, handelte es sich dabei um Transkriptionen von sogenannten Channelings, in welchen die damaligen drei Mitglieder von L/L Research (Don Elkins, Carla Rueckert und Jim McCarty) durch die Stimme einer dieser Personen (Carla) Botschaften einer Gruppe nicht-physischer Wesen, die sich „Ra“ nannte, empfingen.

Ich habe das Ra-Material mehrmals lesen müssen, was aufgrund der Komplexität des Materials und der teils sehr abstrakten und gewöhnungsbedürftigen Formulierungen unvermeidlich war – und mit jeder Wiederholung der Lektüre wuchsen mein Interesse und meine Faszination. Das „Gesetz des Einen“ erweist sich meiner Meinung nach als ein überzeugendes und widerspruchsfreies theoretisches Modell, mit Hilfe dessen sich die Erkenntnisse der empirischen Wissenschaften und die spirituellen Einsichten der verschiedenen Weisheitstraditionen zu einem konsistenten Weltbild integrieren lassen. Ein solches Modell kann zwar keine persönliche Erfahrung ersetzen, wohl aber plausibel machen, dass ein gewisses Streben nach Einsicht in die eigene Natur für den Menschen des 21. Jahrhunderts allmählich überlebensnotwendig wird.

Die Quintessenz dieser Philosophie ist die persönliche Bewusstseinsentwicklung als sine qua non, als absolute Notwendigkeit, für einen kollektiven Wandel in Richtung auf ein harmonisches Zusammenleben auf diesem Planeten. „Schau in einen Spiegel. Sieh den Schöpfer.“4 Wir sind die Schöpfer der Welt, in welcher wir leben. Mit unseren Gedanken und Gefühlen, mit unserem Handeln und Nicht-Handeln kreieren wir Wirklichkeit – und es wird spätestens im Kontext der Globalisierung dringend Zeit, die Verantwortung dafür zu übernehmen.

Als Yogalehrer habe ich gelernt, dass man Menschen nichts beibringen kann. Jeder Mensch interpretiert seine Wirklichkeit auf Basis, der ihm zur Verfügung stehenden Informationen. Ein Lehrer kann nur Angebote und Vorschläge machen, Neugier und Interesse wecken, und sich als Vorbild verhalten. Das vorliegende Buch ist daher als Angebot an den Leser oder die Leserin zu verstehen, die Philosophie des „Gesetz des Einen“ kennenzulernen – und auszuprobieren, ob die darin präsentierte Sichtweise an vergessene Wahrheiten erinnern, zur weiteren Suche inspirieren, und so bei der persönlichen spirituellen Entwicklung von Nutzen sein kann.

Mir persönlich hat die Lektüre des „Gesetz des Einen“ entscheidend dabei geholfen, alles bislang Gelernte in einem kohärenten Rahmen zu vereinigen. Ich habe beim Schreiben dieses Buches versucht, das sehr abstrakte Material, welches im Originalformat auf 106 einzelne Interviews verteilt vorliegt, thematisch zu strukturieren und (hoffentlich) verständlicher zu formulieren. Dabei werden Verbindungen und Gemeinsamkeiten mit unterschiedlichen spirituellen Traditionen, wie etwa der Kabbala, der Hermetik und den Veden einerseits, sowie aktuellen natur- und geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen wie der Quantenphysik oder der Informationstheorie andererseits, aufgezeigt. Ziel dieses Buches ist es, einen Überblick im Sinne einer Gesamtschau zu schaffen, wobei eine solche Synthese notwendigerweise auf Kosten der Details gehen muss. Im Anhang sind daher zahlreiche Literaturhinweise zu finden, welche für ein intensiveres Studium der zahlreichen Themengebiete hilfreich sein könnten.

Der erste Band „Intelligente Unendlichkeit“ behandelt die metaphysischen Grundlagen einer Schöpfung, welche die Manifestation eines schöpferischen Bewusstseins darstellt. Nach welchen „Gesetzen“ entströmt aus dem „Einen“ die multidimensionale Vielfalt des Kosmos? Wie organisiert und entwickelt sich ein solcher selbstreferenzieller Kosmos aus „intelligenter Energie“? Wo konvergieren uralte Weisheit und moderne Wissenschaft im Kontext des „Gesetz des Einen“?

Im zweiten Band werden die Evolution des Bewusstseins und die damit verbundenen Ebenen („Dichtestufen“) der Realitätserfahrung nachgezeichnet. Wie funktioniert der menschliche Geist und worin besteht das Entwicklungsziel des menschlichen Erfahrungszyklus? Was passiert nach dem Ableben des physischen Körpers? Welche höherentwickelten Entitäten existieren neben dem Menschen noch im Kosmos – und welchen Einfluss üben sie auf uns aus?

Die Entstehung des Menschen und die Geschichte der Menschheit sind das Thema des dritten Bandes. Woher kommen und wohin gehen wir als Spezies? Verläuft die Historie linear oder zyklisch? Welche kosmischen Faktoren wirken auf den Planeten Erde und seine Bewohner?

Der vierte Band thematisiert schließlich die spirituellen Entwicklungsmöglichkeiten des Individuums und der Gesellschaft, sowie die damit einhergehenden erweiterten Wirklichkeitserfahrungen. Wie gelangen wir zu einem umfassenderen multidimensionalen Realitätskonzept, das uns erlaubt, bewusst Entscheidungen aus freiem Willen zu treffen? An welchem Scheideweg der menschlichen Entwicklung befinden wir uns kollektiv zu Beginn des 21. Jahrhunderts? Welche Qualität und welche Ausrichtung wird unser globales Bewusstsein haben?

Bevor ein Großteil der Leserschaft nun voller Skepsis angesichts telepathischer Offenbarungen von angeblich außerirdischen Wesenheiten dieses Buch amüsiert zur Seite legt oder sogar laut lachend aus dem Fenster wirft, sei zunächst die Frage gestellt, welche Glaubenssätze und Überzeugungen denn eine solche Reaktion hervorrufen könnten. Mit anderen Worten: Was glauben wir überhaupt wissen zu können?

Arthur Schopenhauer: Briefe. An Christoph Martin Wieland, 1811: „Das Leben ist eine missliche Sache: ich habe mir vorgesetzt, es damit hinzubringen, über dasselbe nachzudenken.“↩

Patanjali: Yoga Sutra. „Yogash Chitta Vritti Nirodha.”↩

Klaus Schwab, Thierry Malleret: COVID 19: The Great Reset.↩

Ra 10.14 (aus: Der Ra-Kontakt: Das Gesetz des Einen lehren).↩

James Jeans: The Mysterious Universe. S. 137.↩

Der Ig-Nobelpreis (englischsprachiges Wortspiel: ignoble „unwürdig, schmachvoll, schändlich“), gelegentlich als Anti-Nobelpreis bezeichnet, ist eine satirische Auszeichnung, um wissenschaftliche Leistungen zu ehren, die „Menschen zuerst zum Lachen, dann zum Nachdenken bringen“.↩

René Descartes: Abhandlung über die Methode des richtigen Vernunftgebrauchs und der wissenschaftlichen Wahrheitsforschung.↩

Heinz von Foerster: Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners. S. 154.↩

Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft. AA IV S. 178.↩

Friedrich Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft. Buch 3, S.125 „Der tolle Mensch“.↩

P.D. Ouspensky: Auf der Suche nach dem Wunderbaren. Die Lehre des großen Meisters G. I. Gurdjieff. S. 409ff.↩

Ebd.↩

Johannes-Evangelium 10.30.↩

Albert Einstein: Mein Weltbild. S. 133.↩

2 Das Gesetz des Einen

Was ist das Gesetz des Einen?

„Alle Dinge, alles Leben, die ganze Schöpfung ist Teil eines ursprünglichen Gedankens.“ (1.0)

Das „Gesetz des Einen“ ist die Botschaft des „Bündnisses der Planeten im Dienst des Unendlichen Schöpfers“, welche von einer Wesenheit namens „Ra“ zwischen 1981 und 1984 telepathisch an die Channeling-Gruppe um Don Elkins, Carla Rückert und Jim McCarty – auch bekannt als L/L Research – übermittelt wurde.

Das Gesetz des Einen, welches während des Ra-Kontaktes übertragen wurde, thematisiert die grundlegende Einheit allen Seins, sowie die Gesetzmäßigkeiten, nach denen sich aus dieser Einheit die Vielheit der Schöpfung manifestiert. Ganz unabhängig davon, ob man irgendwelche gechannelten Botschaften von angeblich außerirdischen Wesenheiten ernst nehmen möchte oder nicht, lässt sich grundsätzlich feststellen, dass es sich hier nicht um eine neue exotische außerirdische Philosophie handelt, sondern um eine Neuformulierung der essenziellen spirituellen Einsicht aller Mystiker und Eingeweihten. Die Philosophie des Gesetzes des Einen kann daher auch völlig unabhängig von Sender und Empfänger des Ra-Kontaktes, als Ausdruck einer zeit- und kulturübergreifenden universellen Weisheit verstanden werden.

Über Ra, L/L-Research und den Prozess des Channelns wird im Verlauf des Buches noch detailliert eingegangen. Hier sei nur schon erwähnt, dass Ra nicht als eine individuelle Persönlichkeit, sondern eher als Sprecher eines Gruppenbewusstseins („sozialer Erinnerungskomplex“) oder kollektiven Informationsfeldes zu verstehen ist.

Das Gesetz des Einen steht in der Tradition der Philosophia perennis, der „Ewigen Philosophie“, wie man sie etwa auch im vedischenSanatana Dharma, dem Prinzip des Tao, bei den Kabbalisten und Sufis, den hermetischen Schriften oder in der Philosophie Platons findet. „Es gibt in dieser Dichte keine Möglichkeit einer vollständigen Informationsquelle des Gesetzes des Einen. Einige eurer Schriften, die euch als eure sogenannten heiligen Schriften gegeben wurden, enthalten jedoch Teile dieses Gesetzes.“ (26.4)

Wie Helena Petrowna Blavatsky, die Begründerin der Theosophie, im Vorwort ihrer „Geheimlehre“ treffend hervorhob, hat „(…) es niemals einen Religionsgründer gegeben (…), der eine neue Religion erfunden oder eine neue Wahrheit enthüllt hätte. Alle diese Gründer waren bloß Überlieferer, keine originalen Lehrer. Sie waren die Urheber neuer Formen und Interpretationen, während die Wahrheiten, auf denen ihre Lehren beruhten, so alt wie die Menschheit waren.“1

Laut Ra wurde den Menschen vor etwa 11 000 Jahren von Mitgliedern des „Bündnisses“ das Gesetz des Einen als eine Art Ur-Wissen (wieder-)gelehrt, um die spirituelle Entwicklung der Menschheit zu unterstützen. „Doch die Priester und Menschen dieser Ära verzerrten unsere Botschaft schnell und beraubten sie von dem, sagen wir, Mitgefühl, mit dem Einheit, gerade durch ihre eigene Natur, durchdrungen ist.“ (1.5) Wissen ist Macht – und so wurde das Ur-Wissen zu Geheim-Wissen, welches seitdem immer nur einem elitären „inneren Kreis“ (altgriechisch: „esoterikos“) zur Verfügung gestanden hat, deren Eingeweihte es jedoch nicht immer unbedingt zum Wohl der Allgemeinheit eingesetzt haben. Um die Lehre in ihrer Reinheit zu bewahren, bestand historisch gesehen durchaus eine gewisse Notwendigkeit, den Zugang zu diesem Wissen gegenüber Menschen, deren spiritueller Entwicklungsgrad für ein adäquates Verständnis nicht ausreichend war, „hermetisch“ abzuriegeln. Im 21. Jahrhundert, der Zeit der „Apokalypse“ – der Offenbarung – wird es jedoch höchste Zeit, dieses Ur-Wissen für die gesamte Menschheit zugänglich zu machen.

„Wir kamen unter euch, um euch zu helfen. Unsere Bemühungen zu dienen wurden pervertiert. Unser Wunsch, dann, ist es, die Verzerrungen, die von jenen erzeugt wurden, die unsere Informationen und Hilfe missverstanden haben, soweit wie möglich zu eliminieren.“ (14.18) Der Ra-Kontakt stellt den Versuch dar, die Irrtümer von damals zu korrigieren, und die Erinnerung der Menschen an das Gesetz des Einen wiederzuerwecken.

Zum Einstieg einige Zitate aus dem Ra-Kontakt, die das Gesetz des Einen beschreiben:

„Das Bündnis der Planeten im Dienst des Unendlichen Schöpfers hat nur eine wichtige Botschaft. Diese Botschaft, meine Freunde, wie ihr wisst, lautet: „Alle Dinge, alles Leben, die ganze Schöpfung ist Teil eines ursprünglichen Gedankens.“ (…) Ihr seid nicht Teil eines materiellen Universums. Ihr seid Teil eines Gedankens. Ihr tanzt in einem Ballsaal, in dem es nichts Materielles gibt. Ihr seid tanzende Gedanken. Ihr bewegt euren Körper, euren Geist und eure Seele in etwas exzentrischen Mustern, weil ihr das Konzept nicht vollständig erfasst habt, dass ihr Teil des ursprünglichen Gedankens seid.“ (1.0)

Abb. 2: Jim McCarty (rechts) und Matthias Galke bei einem Zusammentreffen 2019 in den Alpen.

„Ihr seid nicht vergleichbare oder irgendwie ähnliche Wesen oder Dinge. Ihr seid jedes Ding, jedes Wesen, jedes Gefühl, jedes Ereignis, jede Situation. Ihr seid Einheit. Ihr seid Unendlichkeit. Ihr seid Liebe/Licht, Licht/Liebe. Ihr seid. Dies ist das Gesetz des Einen.“ (1.7)

„Dem Gesetz des Einen (…) kann man sich durch die Aussage annähern, dass alle Dinge eins sind, dass es keine Polarität gibt, kein Richtig oder Falsch, keine Disharmonie, sondern nur Identität. Alles ist eins, und dieses Eine ist Liebe/Licht, Licht/Liebe, der Unendliche Schöpfer.“ (4.20)

„Wir kamen zu euch Menschen, um das Gesetz des Einen zu verkünden. Wir wollten jenen, die sich wünschten, von Einheit zu lernen, einprägen, dass in Einheit alle Paradoxien gelöst sind; alles, was gebrochen ist, wird geheilt; alles, was vergessen ist, wird ans Licht gebracht.“ (90.29)

Die Einheit des Unendlichen Schöpfers ist das grundlegende Prinzip, aus welchem sich die Schöpfung entfaltet. Der Kosmos ist somit das Resultat des Wunsches des Unendlichen Schöpfers, sich selbst zu erleben. Das Gesetz des Einen beschreibt die Schöpfung als ein einheitliches lebendiges Wesen, welches existiert, um sich selbst in der Vielfalt seiner zahlreichen Erscheinungen zu erfahren und schließlich als Schöpfer wiederzuerkennen. In dieser Konzeption findet sich der Mensch nicht als ein, in einen sinnlosen Kosmos, zufällig geworfenes fragmentiertes Wesen – sondern gilt vielmehr als eine in der Entwicklung begriffene mikrokosmische Manifestation des „Einen“, des Unendlichen Schöpfers, des Absoluten oder Gott. Das Gesetz des Einen umfasst somit zugleich Ontologie, Kosmologie und Anthropologie. „Das Universum ist ein Wesen. (…) Schau in einen Spiegel. Sieh den Schöpfer.“ (10.14)

Die „Substanz“ dieser grundlegenden Einheit des Unendlichen Schöpfers, aus welcher alles weitere deduziert wird, ist Bewusstsein: „Ihr seid nicht Teil eines materiellen Universums. Ihr seid Teil eines Gedankens.“ (1.0) Es handelt sich beim Gesetz des Einen somit um ein spirituelles Paradigma: Bewusstsein ist die Ursache, Materie ist das Resultat eines wahrnehmenden Bewusstseins. Wie im letzten Kapitel bereits angedeutet, impliziert dies, dass zu einem adäquaten Verständnis des Gesetzes des Einen – mit der entsprechenden Erfahrung dieser Einheit – eine spirituelle Praxis wie Meditation, Kontemplation oder Gebet eine essenzielle Voraussetzung darstellt. „Ohne sie, werden die Daten nicht in die Wurzeln des Baumes des Geistes hinab sinken, und so den Körper befähigen und veredeln und die Seele berühren.“ (10.14)

Letztlich kann es im Rahmen der menschlichen Entwicklung nicht einfach darum gehen, eine bestimmte Theorie zu formulieren, sondern vielmehr eine gewisse Lebensweise zu kultivieren. Die Theorie mag dabei den Weg deutlicher zu erhellen, das Gehen erspart sie jedoch nicht.

Was für Informationen werden durch den Ra-Kontakt übermittelt?

„Wir sind nicht Boten des Komplexen. Wir bringen die Botschaft der Einheit.“ (97.9)

L/L-Research, die Channeling-Gruppe um Don Elkins und Carla Rueckert, empfing bereits seit den 1970er Jahren Botschaften des Bündnisses der Planeten im Dienst des Unendlichen Schöpfers. Die Motivation dieser Wesenheiten, die sich Hatonn, Latwii, Laitos oder Oxal nannten, bestand laut eigener Aussage darin, die Menschheit in ihrer spirituellen Entwicklung zu unterstützen. Um eine Entwicklung zu beschleunigen, einen Lernprozess in Gang zu setzen, wählten die Mitglieder dieses Bündnisses folgende Strategie:

„Damit wir am effizientesten sind, versuchen wir zuerst, einen Zustand der Suche unter den Menschen, die sich wünschen zu suchen, auf diesem Planeten zu erschaffen. (…) Wir bieten ihnen keine konkreten Beweise, wie sie es ausdrücken würden. Wir bieten ihnen Wahrheit. Dies ist eine wichtige Funktion unserer Mission – Wahrheit zu bieten ohne Beweise. Auf diese Weise wird die Motivation in jedem einzelnen Fall von innerhalb des Individuums kommen. Auf diese Weise wird sich die individuelle Schwingungsrate erhöhen. Ein Anbieten von Beweisen, oder ein Aufdrücken dieser Wahrheit auf ein Individuum, auf eine Art und Weise, die es zwingen würde, sie zu akzeptieren, hätte keinen nutzbaren Effekt auf seine Schwingungsrate.“2

Eine Schöpfung, welche das Medium der Selbsterfahrung des Unendlichen Schöpfers repräsentiert, basiert notwendigerweise auf dem Prinzip des freien Willens. Jede Bewusstseinsentität dieser Schöpfung, die sich als eigenständige Identität wahrnimmt, verfügt über freien Willen und diverse Entscheidungsoptionen. Entsprechend hat der Mensch prinzipiell die freie Wahl, ob er eine Bewusstseinsentwicklung für erstrebenswert hält oder auch nicht.

„Es ist wichtig, jedem Suchenden zu erlauben, sich selbst zu erleuchten (…). Wenn wir für euch lernen würden, würde dies Unausgeglichenheit in der Richtung der Verzerrung von freiem Willen verursachen.“ (15.13)

Daher werden die Informationen des Ra-Kontaktes - und des vorliegenden Textes - auch lediglich für diejenigen von Interesse sein, die sich tatsächlich auf der Suche nach dem Licht hinter dem Schleier der Vorstellungen befinden.

„Es ist unmöglich, einem anderen Wesen direkt zu helfen. Es ist nur möglich, Auslöser in jeglicher Form zur Verfügung zu stellen, wobei das Wichtigste das Ausstrahlen von Realisierung von Einheit mit dem Schöpfer vom Selbst aus ist; weniger wichtig sind solche Informationen, wie wir sie mit euch teilen.“ (17.2)

Das Wissen über das „Gesetz des Einen“ mag als Inspiration für die individuelle Suche hilfreich sein. Das Sein, die Erleuchtung, die „Realisierung von Einheit“ kann jedoch „nur vom Selbst erreicht werden.“

„Wir können keine Abkürzungen zur Erleuchtung anbieten. Erleuchtung ist aus dem Moment, ist ein Öffnen zu intelligenter Unendlichkeit. Sie kann nur vom Selbst erreicht werden, für das Selbst. Ein anderes Selbst kann Erleuchtung nicht lehren/lernen, sondern nur Informationen, Inspiration, oder ein Teilen von Liebe, von Mysterium, vom Unbekannten lehren/lernen, die das Andere-Selbst hinausreichen und den Suchprozess beginnen lassen, der in einem Moment endet; aber wer kann wissen, wann ein Wesen das Tor zur Gegenwart öffnen wird?“ (17.2)

Während des Ra-Kontaktes beantwortete Ra eine Menge Fragen, die sich sowohl auf Metaphysik als auch auf Physik bezogen. Die Natur von Körper, Geist und Seele, die Multidimensionalität des Kosmos und seiner diversen Bewohner, sowie Ursprung, Geschichte und Bestimmung des Menschen wurden intensiv diskutiert. Bei der Übermittlung all dieser Informationen ging es jedoch in erster Linie um den philosophischen Aspekt und die Relevanz für das persönliche Wachstum – und weniger darum, ganz spezifische und eindeutige Fakten vorzulegen. Das Gesetz des Einen gibt uns nicht einfach klare Antworten auf jede beliebige Frage, denn dadurch würde der individuelle Lern- und Entwicklungsprozess nicht unbedingt gefördert werden. Eine spirituelle Entwicklung wird nicht dadurch in Gang gesetzt, dass bestimmte Informationen unreflektiert geglaubt werden. Entscheidend dafür ist, dass Wissen eigenständig erarbeitet wird, und aus philosophischen Erkenntnissen dann Konsequenzen gezogen werden, die wiederum zu einem höheren Grad an Bewusstheit führen mögen.

„Deswegen wiederholen wir recht oft, wenn wir nach spezifischen Informationen gefragt werden, dass sie zur Unbedeutsamkeit verblassen, genauso wie das Gras verwelkt und stirbt, während die Liebe und das Licht des Einen Unendlichen Schöpfers für immer und ewig bis zu den unendlichen Gefilden der Schöpfung reicht, für immer und ewig schöpfend und sich selbst erschaffend. Warum dann um das Gras besorgt sein, das in seiner Jahreszeit blüht, verwelkt und stirbt, nur um erneut aufgrund der unendlichen Liebe und des unendlichen Lichts des Einen Schöpfers zu wachsen? Dies ist die Botschaft, die wir bringen. Jedes Lebewesen ist nur oberflächlich das, was blüht und stirbt. In einem tieferen Sinn gibt es kein Ende des Seins.“ (26.36)

Bewusstwerden und Bewusstsein